Presseinfo Bernsteinstraße
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Presseinfo Bernsteinstraße
Presseinformation, 21. März 2012 Die Bernsteinstraße neu inszeniert Die Bernsteinstraße ist ein Stück burgenländischer Identität, ein Handelsweg, der schon seit Urzeiten Handelswaren durch den pannonischen Raum brachte, und von den Römern zur wichtigsten Nord-Süd Verbindung, einer "römischen Autobahn", ausgebaut wurde. “Das Landesmuseum Burgenland hat diesen Teil der archäologischen Sammlung völlig neu konzipiert und gestaltet und zeigt neue Objekte”, betont Kulturlandesrat Helmut Bieler. Damit ist die Bernsteinstraße ein neues Highlight der archäologischen Sammlung – aber nicht das einzige. Auch die anderen Bereiche wurden neu gestaltet, von der Präsentation der Objekte über die Einbindung von AV-Medien bis hin zur Beleuchtung. Die römischen Mosaike und die Grabsteine im Lapidarium sind prachtvoll, zahlreiche Funde belegen die burgenländische Geschichte von der Steinzeit an. Das Landesmuseum Burgenland hat neben Carnuntum eine der größten und bedeutendsten archäologischen Sammlungen Österreichs. Die Bernsteinstraße Das ganze Burgenland ist – seiner Form nach – ein natürlicher Verkehrsweg. Eingespannt zwischen den Alpen (Schneeberg) und der sumpfigen, unzugänglichen Seeregion (der Neusiedler See war immer wieder weitläufiger ausgedehnt) ist unsere Gegend seit den Urzeiten eine natürliche Nord-Südverbindung. Seit der Romantik ist dieser europäische Naturraum als Bernsteinstraße bekannt. Archäologie Dass die Bernsteinstraße schon seit der Steinzeit, also lange vor der Römerzeit, immense Bedeutung hatte, will Landesarchäologe Hannes Herdits anhand von neuen Objekten darstellen. Obsidian aus Griechenland und Süditalien, das für Pfeilspitzen und Sicheln verwendet wurde, belegen dies. In dem größten der Hügelgräber in Schandorf liegt wohl ein Herrscher, der die Bernsteinstraße über weite Strecken kontrolliert hat. Das wichtigste heimische Handelsgut war das Eisen. "Cäsar hat Gallien mit burgenländischem Eisen erobert", bringt es Landesarchäologe Hannes Herdits auf den Punkt. Von Aquilea bis St. Petersburg reichte die Route am Höhepunkt ihrer Bedeutung. Raststationen, Handwerker und Gaststätten entstanden auf der Strecke. Fundstücke aus weit entfernten Gebieten sind daher im Burgenland keine Seltenheit. Auch haben andere Kulturen die Handwerker im Burgenland beeinflusst - ein Schwert aus Pöttsching im mykenischen Stil aus der Frühbronzezeit ist eines der schönsten Belege dafür. Zu sehen ist auch der Bernstein-Seewolf, ein rätselhaftes Objekt aus Bernstein, das keine klare Funktion erkennen lässt. Es ist ein Fabeltier, mit einem Wolfskörper und einem Fischschwanz, das auf einer Muschel liegt. Möglicherweise handelt es sich um ein Dekorationsobjekt oder Spielzeug einer reichen römischen Familie. Bis ins Mittelalter behielt die Bernsteinstraße ihre Bedeutung - die Pflasterung der Römer hielt bis ins 19. Jahrhundert stand. Seite 1 Ausstellungsgestaltung In der Antike war Rom über diese Straße mit dem germanischen Norden verbunden. Diese Verbindung wird durch Images von sich ewig hinziehenden Straßen mit den Aufschriften ROMA und GERMANIA in Szene gesetzt. Zentrales Ankerstück der Neuaufstellung ist der Bauteil einer antike Grabädikula aus Bruckneudorf mit dem Relief eines römischen Reisewagens aus dem Besitz des Landesmuseums Burgenland. Das weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannte Objekt, dem bisher in seiner Bedeutung zu wenig Beachtung geschenkt wurde, ist jetzt ins rechte Licht gerückt. Die Umrisse des Burgenlandes und dort markierte Fundorte, die wiederum zu den Artefakten in den Vitrinen verweisen, bestimmten die Neuaufstellung des Raumes. Dies erleichtert die Identifikation der heute lebenden Menschen mit der Geschichte. In Vitrinen und Schaustücken werden die Themen Handel und Kulturkontakt, Verloren – Gefunden, Grabfunde und Eisenindustrie in Szene gesetzt. Unterstützt wird die Wahrnehmung durch ein modernes stage design mit Großdrucken, Museumsbeleuchtung, Sound- und Lichteffekten. Die Gestaltung stammt vom Architekten Klaus-Jürgen Bauer. Vermittlung Kinder-Kulturprogramm „Kleiner Archäologe, hilf mir!“ | Die Vergangenheit in Scherben Mitmach-Führung zur Dauerausstellung | 6 – 12 Jahre „Archäologische Schnitzeljagd“ | Die Rätsel der LebensSpuren Mitmach-Führung zur Dauerausstellung | 13 – 18 Jahre Audioguides Die Bernsteinstraße wird Teil des neuen, interaktiven Audioguides auf modernen iPods sein, die MuseumsbesucherInnen durch das gesamte Untergeschoss führen. Texte, Bilder und gesprochene Texte erläutern die Ausstellung. Die Audioguides sind im Eintrittspreis inbegriffen. Landesmuseum Burgenland Museumgasse 1-5 7000 Eisenstadt Tel. +43 2682-600/1234 [email protected] | www.landesmuseum-burgenland.at Öffnungszeiten 10. Februar - 31. Mai 2012: Di - So & Feiertag, 9:00 - 17:00 Uhr 1. Juni - 30. September 2012: Mo - So & Feiertag, 9:00 - 17:00 Uhr 1. Oktober - 11. November 2012: Di - So & Feiertag, 9:00 - 17:00 Uhr 12. November - 21. Dezember 2012: Di - Fr & Feiertag, 9:00 - 17:00 Uhr Seite 2