Ideen aus Japan setzen neue Trends

AutomatenMARKT | Oktober 1998 | Märkte
36. Amusement Machine Show in Tokio
Ideen aus Japan setzen neue Trends
In Japan boomt das Geschäft mit Schießspielen. Udo Nickel von Nova
Games berichtet für den AutomatenMarkt von der JAMMA in Tokio.
Ein Touchscreen für den japanischen Markt? Merit
Industries Inc. jedenfalls glaubt daran, dass
Touchscreens nicht nur in Europa und den Staaten
ein Erfolgsschlager sein können. Merit entwickelte
vom Megtouch XL eine japanische Version. Und
stellte diese Neuheit jetzt auf der JAMMA in Tokio
vor.
Die 36. Amusement Machine Show fand zum
zweiten Mal in dem Tokyo Big Site Exhibition Center
statt. Veranstaltet vom japanischen MünzautomatenHersteller-Verband und dem Verband der
Amusement-Park-Hersteller.
Wo heute das neue Messezentrum steht, war früher
Ozean. Futuristische Gebäude, Symbole der
asiatischen Wirtschaftskraft, prägen die Skyline. Die
Anfahrt mit der Bahn wirkt wie eine Reise in der
Zukunft. Züge rollen ohne Personal auf den Gleisen.
An den Stationen lässt sich kein Schaffner sehen.
Erst in den Messehallen drängen sich wieder
Menschen. Weniger internationale Besucher als im
Vorjahr, doch das mag an der AMOA gelegen haben.
Diese amerikanische Automaten-Messe fand
zeitgleich in Nashville statt.
Der Racing Jam II von
Konami im Deluxe-Gehäuse
besticht durch den nach
innen eingewölbten
Großbildschirm.
Die JAMMA machte deutlich, dass der große Boom
der Photoclub-Geräte in Japan endgültig vorbei zu sein scheint. Zwar wurden noch
einige Geräte ausgestellt, aber im Vergleich zum Vorjahr nur noch wenige.
Sega erhofft sich von The Ocean Hunter einen ähnlichen Erfolg wie mit The Lost
World. In The Ocean Hunter geht der Spieler als Taucher in die Tiefsee und
bekämpft angreifende Unterwassermonster. Sega bietet für das Spiel zwei Gehäuse
an: das 50-Zoll-Deluxe-Gehäuse und das bei The Lost World so beliebte SuperDeluxe-Gehäuse. Insbesondere im Super-Deluxe überzeugen die sehr gute Grafik
und der kraftvolle Sound.
Auch mit dem Fahrspiel Dirt Devils will man an frühere Erfolge anknüpfen. An Dirt
Dash, an dem sich Dirt Devil orientiert. Beide neuen Geräte werden mit Sicherheit
auch auf der IMA in Frankfurt zu sehen sein.
Das neue Fahrspiel Race On von Namco.
Eine Kamera fotografiert den Spieler vor
dem Start und blendet das Foto während
des Spiels auf dem Bildschirm ein.
Das Platinenspiel hat nach wie vor in Japan eine Zukunft. Sowohl Sega als auch
Taito stellten ein Systemboard vor. Das Interessante bei dem Taito-System ist, dass
die Spiele einfach durch den Tausch einer Chipkarte verändert werden können.
Auffällig war der Trend zu Schießspielen. Besucher konnten den Eindruck gewinnen,
die Hersteller hätten sich abgesprochen gehabt. Das Jahr 1998 zum ,Jahr des
Schießspiels‘ gemacht.
Nicht nur Sega, sondern auch Konami, Namco, Taito und Atari sowie Midway
deckten mit Neuheiten dieses Spiele-Segment ab.
Man kann gespannt abwarten, welches sich letzten Endes als das bessere erweisen
wird. Die Midway-Entwicklung Carn-Evil hinterließ jedenfalls einen sehr guten
Eindruck.
Auf Zustimmung stieß auch Racing Jam 2, das
Fahrspiel von Konami. Speziell im Deluxe-Gehäuse
mit rundem Bildschirm begeisterte es JAMMABesucher.
Dass den Japanern noch lange nicht die Ideen
ausgehen, bewies die Messse. So ist das neue
Fahrspiel von Namco, Race On, mit einer Bildkamera
ausgerüstet. Jeder Spieler wird vor dem Spiel
fotografiert. Und erscheint auch während des Spiels
auf dem Bildschirm!
Dichtes Gedränge um
Auch Konami mangelt es nicht an Innovation.
Neuheiten auf der JAMMA in
Nachdem das Unternehmen im Januar in London
Tokio – trotz weniger
Beatmania vorgestellt hatte, präsentierte Konami in
internationaler
Tokio das Dance Revolution. Dieses Gerät fordert
Fachbesucher. Da wirkte
vom Spieler Taktgefühl. Bewegung im Rhythmus des
sich offenbar die zeitgleich
Songs. Fehler werden sofort registriert. Ob Dance
stattfindende AMOA in
Revolution auch den Geschmack des europäischen
Nashville aus.
Publikums trifft, muss die Zukunft zeigen. Nicht nur
japanische Firmen waren auf der Messe vertreten.
Midway hatte mit Atari zusammen einen Standplatz
gebucht. Hier wurde der legendäre Gauntlet in einer neuen Fassung gezeigt. Warum
sollte die neue Version Gauntlet Legends nicht genauso erfolgreich werden wie die
erste?
Ebenfalls von Atari wurde Vapor TRX gezeigt, ein futuristischer Flugsimulator.
Natürlich fehlten auch auf diesem Stand Schießspiele nicht. So Area 51 Site 4 von
Atari und schon wie erwähnt Carn-Evil von Midway.
Viele Neuheiten werden die Hersteller auch auf der IMA im November in Frankfurt
dem europäischen Publikum vorführen.