ZInk IsT guT für dIE OpTIk

Transcrição

ZInk IsT guT für dIE OpTIk
AUSGABE 9
OPTIK/DESIGN
www.ZINK.de
ZINKNEWS
I NF O R M AT I O N E N A US D E R W E LT D E S Z I NK
gutes Design mit ZINK
Schön anzusehen
moderne Optik
Prof. Dr. Peter Zec, Direktor des red dot design museums Essen, im Interview.
Zink sorgt nicht nur im Produktdesign,
sondern auch bei Menschen für besseres
Aussehen.
Seite 3
Daniel Libeskind baut Zinkvilla im Ruhrgebiet. Der Stararchitekt setzt auf nachhaltige
Designkonzepte aus Holz, Glas und Zink.
Seite 4
Seite 2
Vom Entlein zum Schwan
Das Märchen vom hässlichen Entlein, das
zunächst verstoßen wird und sich dann
zum prächtigen Schwan entwickelt, ist eine
Metapher, die in vielen Bereichen Anwendung findet. So auch bei der Auswahl des
Werkstoffes Zink für Designobjekte.
Von Hause aus ist Zink blass und grau, noch
vor einigen Jahren war das Image ebenso.
Dabei ist dieses Element wesentlicher Baustein des Lebens und u. a. in Bau und Architektur seit Jahrhunderten im Einsatz. Denn
auch wenn Zink (bislang) keine Schönheit
war, so zählen doch seit jeher Schutz, Wartungsfreiheit und Langlebigkeit zu seinen
Vorteilen. Mittlerweile könnte man Zink aber
durchaus als „Schwan“ unter den Metallen
bezeichnen. Zink ist – gerade wenn es um
Optik und Anmutung geht – in aller Munde.
Im Automobilbau, in Armaturen, an Dach
und Fassade sowie für Lifestyle-Accessoires des täglichen Lebens fällt die Wahl
immer häufiger auf Zink. Gute Verarbeitbarkeit sowie Festigkeit selbst bei filigranen
Formen und dünnwandigen Objekten sind
nur einige Vorteile. Manchmal ist Zink aber
erst auf den zweiten Blick erkennbar, Oberflächenbehandlungen wie etwa Farbe oder
Chrom wirken eben doch hier und da noch
etwas attraktiver. Aber wer den Weg vom
Entlein zum Schwan gemeistert hat, lässt
sich davon nicht beeindrucken ...
INITIATIVE ZINK in der WirtschaftsVereinigung Metalle
TITELTHEMA
Zink ist gut für die Optik
Ein Großteil der aktuellen Bauaktivitäten findet
im Bestand statt. Mit der baulichen Veränderung geht häufig auch die optische Auffrischung
einher. Tuning für Dach und Fassade heißt das
Motto. Allein oder in Kombination mit anderen natürlichen Werkstoffen wie Schiefer oder
Holz setzt Zink optische Akzente und schützt
zugleich die darunter liegende Substanz. Ums
Haus herum setzen private, gewerbliche wie
auch öffentliche Bauherren wieder verstärkt
auf das silbergraue Erscheinungsbild feuerverzinkter Geländer, Treppen und Stahlkonstruktionen. Was lange Jahre ausschließlich
als bester Korrosionsschutz galt, kann sich
mittlerweile auch als gestalterische Raffinesse
sehen lassen.
Dr.-Ing. Sabina Grund
Am Bonneshof 5
Auch im Gebäudeinneren spielt Zink als Designwerkstoff eine zunehmend größere Rolle.
In erster Linie sind es Objekte, die im Druckgussverfahren hergestellt werden: hochwertige Badezimmerarmaturen, Türgriffe, Beschläge und Lampenfassungen. Kurz gesagt,
viele Dinge, die das Leben schön und das
Wohnen behaglich machen, sind aus Zink.
Was für die Immobilie gilt, findet sich auch für
den mobilen Bereich. Designapplikationen im
und am Auto wie Zierleisten, Armatureneinfassungen und Schalter bzw. metallische Wahlhebel – alles Zink. Und wenn Sie nicht gerade
ein Kühleremblem namens „Emily“ spazieren
fahren, sehen Sie vorne auf der Motorhaube
garantiert ein Markenemblem aus Zink.
40474 Düsseldorf
Tel. (02 11) 4 79 61 76
Fax (02 11) 4 79 62 51 76
ZINKNEWS
Interview
Gutes Design muss Alltagstauglich sein
Prof. Dr. Peter Zec ist seit
1991
geschäftsführender
Vorstand des Design Zentrums Nordrhein-Westfalen.
Seit 2001 ist er geschäftsführender Gesellschafter der
red dot GmbH, die u. a. jährlich herausragende Designobjekte auszeichnet. Seit
Herbst 2005 ist er überdies
Präsident des International
Council of Societies of Industrial Design. Die Wirtschaftswoche wählte ihn 2006 zu
einem der „20 schöpferischsten Querdenker“.
Worin drückt sich „gutes“
Design aus?
Prof. Dr. Peter Zec: Gutes
Design muss vor allem eines:
ganzheitlich überzeugen.Wenn
ein Produkt in sich stimmig ist, also wenn es nicht nur ästhetisch überzeugt, sondern dabei auch funktional, ergonomisch und nachhaltig ist,
ist es gut gestaltet. Häufig entscheidet schon ein verbindendes Element,
ein winziges, aber innovatives Detail darüber, ob ein Produkt „rund“,
also perfekt, wird. Bei gutem Design kommt es auf die richtige Gestaltung jedes noch so kleinen Details an.
Gutes Design schafft es, ein Produkt zu optimieren, sei es in ästhetischer
Hinsicht oder im Gebrauchswert. Der Schliff eines Weinglases beispielsweise ist entscheidend für die optimale Entfaltung des Geschmacks.
Tatsächlich bestimmt die Form in diesem Fall darüber, wie der Wein auf
der Zunge auftrifft – für Weinkenner von außerordentlicher Wichtigkeit!
Komplexe Technologien erfahren durch gutes Design eine alltagstaugliche Form und werden mit der Gestaltung erklärbar gemacht. Je
schlichter gerade technische Geräte gestaltet werden, desto höher ist
ihr Gebrauchswert – ein Kaufentscheidungskriterium, das von den Herstellern leider häufig unterschätzt wird.
Muss/Sollte Design auch alltagstauglich sein?
Prof. Dr. Peter Zec: Die Alltagstauglichkeit ist eine Grundvoraussetzung
für gutes Design!
Der Gebrauchswert und die Nachhaltigkeit eines Produktes sind neben
der Funktionalität, der Ästhetik und dem Innovationswert die Hauptkri-
terien bei der Beurteilung der zum red dot design award eingereichten
Produkte. Was habe ich von einem Produkt, das zwar nett anzuschauen
ist, das ich aber nicht bedienen kann? Es gibt Fernbedienungen, die
zwar durch eine eindrucksvolle Gestaltung auffallen, bei denen es aber
ohne ein umfassendes technisches Verständnis schwierig werden kann,
überhaupt die An- und Austaste zu finden. Hier haben die Designer offensichtlich nicht an den Verbraucher gedacht. Im Design gilt: Weniger
ist mehr.
Nicht jedes Material eignet sich auch für jede Form. Es bedarf einer sensiblen Abstimmung der einzelnen Komponenten, um am Ende ein gut
gestaltetes Produkt zu erhalten. Gebrauchsgerecht und materialgerecht
muss Design sein.
USB-Sticks aus Zinkdruckguss. Metallische Haptik, Gewicht und Design vermitteln
Sicherheit und Wertigkeit für neuentwickeltes online-Banking-System.
Wie hat sich die Wahrnehmung von Design im Alltag (z. B. in der Architektur oder im Wohnumfeld) in den letzten Jahren verändert?
Prof. Dr. Peter Zec: Die Wahrnehmung von Design im Alltag hat sich
nicht zuletzt dadurch verändert, dass wir einer zunehmenden Ästhetisierung unseres Alltags unterliegen. Egal, ob in Wohnmagazinen, in den
Medien oder durch Designwettbewerbe: Die Menschen haben heute ein
viel ästhetischeres Anspruchsdenken im Alltag. Die Vielfalt im Design
bietet unzählige Möglichkeiten, den Alltag zu gestalten, und davon wird
auch Gebrauch gemacht.
Design soll dafür sorgen, die allgemeine Wahrnehmungsqualität zu
steigern, und das führt auch zu neuen Betrachtungsweisen in anderen
Disziplinen, etwa in der Architektur. Klassische Wohnformen und Raumkonzepte werden dabei von Produktinnovationen aufgebrochen. Das
allgemeine Designverständnis wird immer differenzierter.
Früher ging es den Herstellern im Technikbereich darum, mit ihren Produkten offensiv die neueste Technik zu präsentieren. Die Gestaltung
wurde zugunsten einer Bewusstmachung der technischen Innovationen zurückgenommen. Heute ist der Markt übersättigt, und Design
wird für die Unternehmen mehr und mehr zum entscheidenden Faktor,
sich am Markt zu positionieren.
Aber auch Design, das z. B. Bewegungsabläufe im medizinischen Be-
AUSGABE 9
reich optimiert, das das
Leben und die Arbeit auf
dezente Weise erleichtert,
das älteren Menschen ermöglicht, ohne fremde Hilfe
durch den Alltag zu kommen, wird immer wichtiger
in Zeiten des demographischen Wandels.
Gibt es aktuelle Trends im
Design (gerade im Hinblick auf die Verwendung von Metall bzw. Metall in Kombination
mit anderen Werkstoffen)?
Prof. Dr. Peter Zec: Metall kommt in allen Produktsparten aufgrund
seiner ästhetischen, hygienischen und beständigen Eigenschaften zum
Einsatz. Neueste Materialien werden z. B. im Möbeldesign mit Metall
kombiniert, um dem Möbel eine edle und zeitlose Anmutung zu verleihen. Metall liegt im Design immer im Trend, wenn Sie so wollen, da es
universell einsetzbar und neutral-puristisch ist.
OPTIK/DESIGN
Durch die Verwendung von Metall wird Produkten eine bestimmte Wertigkeit verliehen, das gilt auch für Materialkombinationen. Moderne Fertigungstechniken ergeben zusätzlich völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten.
Zink als Werkstoff findet häufig Anwendung in sog. Designobjekten, von der Wasserarmatur über Türgriffe und Möbelbeschläge
bis zu Markenemblemen im Automobilbau. Wie sehen Sie die Zukunft von Metall/Zink als Designwerkstoff?
Prof. Dr. Peter Zec: Zink wird von den Designern aufgrund der materialtechnischen Vorzüge immer häufiger verwendet. Fast alle modernen Fahrzeuge werden heute mit Zinklegierungen dauerhaft rostfrei
gemacht, als Korrosionsschutz wird der Werkstoff auch gezielt in der
Architektur eingesetzt. Die Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit von
Zink machen den Werkstoff für die Designindustrie so interessant. Hersteller und Designer legen zunehmend Wert auf hohe Qualität und Langlebigkeit ihrer Produkte. Nur so können sie im weltweiten Wettbewerb
bestehen. Zink wird als Werkstoff also auch zukünftig von Herstellern
und von Designern wertgeschätzt werden.
Vielen Dank für das Interview.
Schöner wohnen
Zink sorgt für gelungene Optik
Wetten, dass Sie schon häufig Zink wirklich schön fanden, ohne es zu wissen? Etwa bei der Auswahl
von Griffen für Ihre Küche, ebenso wie für Türen, Fenster und allerlei Schubladen und Schränkchen.
Oder bei der Auswahl von Wasserarmaturen für Bad, Dusche und Küche. In den meisten Fällen ist
es Zinkdruckguss, der in eine klassische, puristische oder filigran-verspielte Form umgesetzt wird.
Besonders durch Innovationen wie Dünnwandgießen oder Druckguss mit Zinkschaum hat Zink einen
hohen Stellenwert bei der modernen Formengestaltung, da hierdurch sowohl Material als auch Gewicht eingespart werden. Überhaupt gewinnt Zink als Werkstoff fürs „Interieur-Design“ immer mehr
an Bedeutung. Zink sorgt aber auch in anderer Form für beste Optik: Damit Badezimmerkeramik lange
schön bleibt, geht es nicht ohne Zinkoxid zur Herstellung von Glasuren.
KOSMETIK – UNDENKBAR OHNE ZINK
Sowohl bei der Pflegekosmetik (Wundcremes, Salben etc.) als auch bei
der dekorativen Kosmetik (Lippenstift, Make-up und Co.) geht es nicht
ohne Zink, besser gesagt Zinkoxid (ZnO).
Bei den bekanntesten Cremes ist ZnO mit gut 70 % der Hauptbestandteil. Was nun seit vielen Jahrzehnten für geschmeidige Haut und Hilfe für
den wunden Babypopo sorgte, findet sich zunehmend in einer Vielzahl
weiterer Kosmetikartikel wieder und sorgt so für gesunde Schönheit.
ZINKNEWS
AUSGABE 9
OPTIK/DESIGN
Moderne Optik
Zink, Holz und Glas vom Stararchitekten
In Datteln, nahe Dortmund, entsteht ein neues
Designobjekt: die Öko-Villa, entworfen vom
international renommierten Architekten Daniel
Libeskind. Auf dem Gelände des Bauzink-Herstellers RHEINZINK entsteht ein Gebäude nach
neuesten Anforderungen des nachhaltigen
Bauens und modernster Öko-Technik. Das
innovative Zinkhaus, das eher an ein kubistisches Kunstwerk erinnert, soll vor allem aus
architektonischer Sicht weit über die Grenzen
hinaus von sich reden machen. Bei LibeskindBauten findet man immer eine komplexe,
bizarre Bauweise vor. Diese Formen können
ideal mit Bauzink aufgenommen und bekleidet
werden.
Feierabend-Zink
„Zinc is a beautiful and sustainable
material. I love its coloration and its
feel. Zinc is perfect together with
the wooden substructure and the
innovations in solar and energysaving devices.“
Daniel Libeskind
09/06/2009_ZnOP
Le Petit Zinc
Bei uns ist Zink als Werkstoff für gutes Design
bekannt. In anderen Ländern dagegen steht
„Zinc“ oft für noch weit mehr als Wohlbehagen. Denn überall auf der Welt gibt es ZincBars, -Restaurants, -Jazz-Clubs und -Bistros.
Gerade die Zinc-Cafés in Paris versprühen
einen besonderen Charme aus laissez-fair
und einladender Zeitlosigkeit. Ihren Namen
haben die Zincs von der ursprünglich mitten
im Raum platzierten Theke aus Zink, an der
man, so die erste Erwähnung 1873 in Paris,
Kaffee, Wein und Baguettes kaufen konnte.
Zwar sind die Theken heute auch aus anderen
Materialien und das Angebot an Getränken
und Speisen ist umfangreicher – aber nach
wie vor stehen die Zincs als Synonym für
etwas ganz Besonderes.
Herausgeber:
INITIATIVE ZINK in der
WirtschaftsVereinigung Metalle
Dr.-Ing. Sabina Grund
Am Bonneshof 5 · 40474 Düsseldorf
Tel. (02 11) 4 79 61 76
Fax (02 11) 4 79 62 51 76
Konzept, Layout und Text:
TazlThielen Kommunikation GmbH
www.tazlthielen.de
Noch mehr schöne Dinge mit Zink und
allerlei Wissenswertes finden Sie auf
der Webseite www.ZINK.de
Fotos:
RHEINZINK (S. 1 und 4), red dot GmbH (S. 2 und 3)
Deutsche Wurlitzer GmbH (S. 3), TRILUX GmbH & Co.
KG (S. 3), Büro Daniel Libeskind (S. 4), Artur Monse
GmbH & Co. KG (S. 4), www.panoramio.com (S. 4)