TOP News - Kaufmännischer Verband Schweiz
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TOP News - Kaufmännischer Verband Schweiz
informativ zeitgemäss lehrreich «Kein Abbau bei der Bildung!» - Demo 8 Generalversammlung, 19. Mai 2014 13 Innovative Köpfe - das Interview 14 Nicht jammern, handeln …! 19 spannend 7 altersgerecht TOP News April 2014 Nummer 1 Schlagring und Shakespeare 2 Inhaltsverzeichnis Editorial Worte des Präsidenten KV Aargau Ost 3 So „tickt“ unsere Jugend … 3 Wahrung der Arbeitnehmerrechte 4 Reisetipp Führungen auf der Klosterhalbinsel Wettingen 5 5 Weiterbildung Neuer Auftritt für das zB. Zentrum Bildung 7 6 Lesetipp Schlagring und Shakespeare 7 Veranstaltungen 7 10 Kein Abbau bei der Bildung! Kundgebung vom 6. Mai 2014 8 KV-Night 2014 9 Rebbergführung und Degustation auf dem Weingut Hartmann in Remigen 9 Konflikte erkennen - benennen - lösen 10 Ikebana - japanische Kunst des Blumenarrangierens 10 Laufbahn KV – Die Grundlage für meinen persönlichen Werdegang 11 In eigener Sache 9 Öffnungszeiten & Rechtsdienst 12 Generalversammlung, 19. Mai 2014 13 Innovative Köpfe – Das Interview 14 Junge Talente 16 Frauen Nicht jammern, handeln (und abstimmen)! TOP News 1/2014 9 16 19 Jugend & Senioren Meinungen zur Masseneinwanderungsinitiative 21 Neumitglieder 27 Gratulationen 27 Impressum 28 3 Editorial Weichenstellung ... Wie im letzten Editorial erwähnt, wurde das Organisationsstatut der Schule von der Arbeitsgruppe überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass lediglich der Paragraf 9 zu heftigen Diskussionen Anlass gab. Der Rest des Statutes wurde beibehalten. Die Vorschläge der Arbeitsgruppe wurden aber vom Vorstand des Verbandes klar abgelehnt. An der Generalversammlung vom 19. Mai unterbreiten wir Ihnen unsere Vorschläge zu diesem umstrittenen Paragrafen mit den Begründungen. Ich bitte Sie heute schon um Zustimmung, damit die Position des Trägerverbandes gegenüber Schule und Kanton nicht geschwächt wird. Der Vorstand hat auch beschlossen, erst nach Genehmigung des Organisationsstatutes die zweite Arbeitsgruppe für den Fusionsvertrag und die neuen Statuten zu aktivieren. Grosse Verdienste Ein weiteres sehr wichtiges Traktandum ist die Wahl des neuen 13-köpfigen Schulvorstandes für die Amtsperiode 2014-2018. Nach 12 Jahren im Amt tritt Hanspeter Geissmann als Schulvorstandspräsident zurück. Für die Schule war er ein umsichtiger Präsident, welcher sich mit Herzblut für die Belange der Schule auf allen Ebenen eingesetzt hat. Leider kam es oft zu Spannungen zwischen ihm und dem Trägerverband. Seine Verdienste sind jedoch für das zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden gross und absolut unbestritten und wir sind ihm zu Dank verpflichtet. Neben ihm treten vier weitere, teils langjährige Schulvorstandsmitglieder von ihrem Amt zurück. Es sind dies Urs Blickenstorfer (1998), Tibor Koromzay (2000), k Marie-Louise Nussbaumer (2005) und Catherine Schindler (2010). Ich danke an dieser Stelle allen für ihren Einsatz für die Schule. Steigende Mitgliederzahlen Unsere öffentlichen Veranstaltungen finden regen Anklang, was uns sehr freut und auch bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der grosse Einsatz für die Jugendlichen in der Grundbildung sowie die vielen Weiterbildungswilligen fängt an Früchte zu tragen. Die Mitgliederzahlen steigen! Die Zusammenarbeit von Schule und Verband hat sich in den letzten Jahren merklich verbessert, ist aber nach wie vor noch nicht optimal. Leider mussten wir an den letzten Veranstaltungen feststellen, dass angemeldete Personen ohne begründete Abmeldungen einfach nicht erschienen. Dieser Umstand ist für uns als Veranstalter doppelt ärgerlich. Wir haben zu viel Apéro bestellt und müssen nachträglich die Kursgelder eintreiben. Dies bedeutet auch Mehrarbeit und zusätzliche Verluste für den Verband. Um dies in Zukunft zu vermeiden, sind wir deshalb gezwungen, für alle Veranstaltungen einen schriftlichen, terminierten und kontrollierbaren Anmeldezwang einzuführen. Ausserdem gilt bei kostenpflichtigen Anlässen das Prinzip Einzahlung gleich Anmeldung. Dies gilt auch für die Generalversammlung, da wir nach der Versammlung einen Apéro riche offerieren, der mit erheblichen Kosten verbunden ist. Ich danke allen Mitgliedern für ihr Verständnis. Liebe Mitglieder, bald ist der Winter, welcher wirklich kein Winter war, vorbei. Der Frühling kündigte sich dieses Jahr schon früh an, aber so schnell gibt der Winter nicht auf. Ich hoffe trotzdem auf baldige, wärmere Tage. Geniessen Sie den Frühling und das Erwachen der Natur. Besten Dank für Ihre Treue zum Verband. Ihr Präsident Marcel Huggenberger So „tickt“ unsere Jugend … Liebe Leserin, lieber Leser So, nun genug der langen „Zeilen“. Geniessen Sie einfach die neueste Ausgabe von TOP News und freuen Sie sich dabei auch auf angenehme Temperaturen, auf das Erwachen der Frühlingsgefühle …g Herzliche Grüsse Erfahren Sie in dieser Ausgabe auch etwas über den interessanten Werdegang von Fernando Garcia, der an unserer Generalversammlung für das Amt des Präsidenten des Schulvorstandes kandidieren wird. Lassen Sie sich von den Bildern der jungen, talentierten Fotografin Bianca-Rubina Moser inspirieren. Lesen und unterstützen Sie den Aufruf der Gewerkschaft alv, damit im Kanton nicht wieder am falschen Ort gespart wird. Serdar Ursavaş, Redaktor TOP News 1/2014 Die Initiative zur Masseneinwanderung hat hohe Wellen geschlagen und das Ergebnis wird uns noch lange beschäftigen. Nebst der Nationalrätin Yvonne Feri nehmen junge Menschen Stellung zur umstrittenen Initiative. Unsere Jugend ist an Politik interessierter als wir uns vorstellen können, sonst hätten sich nicht über 60 Berufslernende aus den KV-Schulen Baden und Brugg freiwillig für ein Interview gemeldet. Schlussendlich musste ich mich aus Zeit- und Platzgründen auf 21 Interviews beschränken. Lesen Sie die mutigen und unverblümt geäusserten Meinungen dieser jungen Menschen. Erfahren Sie etwas über ihre Befindlichkeiten, ihre Erwartungen und ihre Zukunftsängste. 4 Editorial Wahrung der Arbeitnehmerrechte Heinz Wipfli wurde an der Delegiertenversammlung vom 23. Januar 2014 als Präsident der VAA verabschiedet. Wir möchten ihm hiermit nochmals herzlich für seine geleistete Arbeit danken und wünschen ihm weiterhin alles Gute! Die VAA setzt sich für die Wahrung der wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Interessen ihrer Mitglieder ein. Als neuer Präsident möchte ich Ihnen den Tätigkeitsbereich der VAA näher vorstellen. Sie fördert eine optimale Vertretung im Grossen Rat des Kantons Aargau und in den eidgenössischen Parlamenten. Der Dialog mit dem Regierungsrat, den Parlamentarierinnen und Parlamentariern und mit den Vertretern aus der Wirtschaft über politische und gesellschaftliche Anliegen und Strömungen ist für die VAA fundamental. Über 16'000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Kantons Aargau sind über ihre Organisationen in der VAA organisiert. Zu den angeschlossenen Verbänden gehören: • Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrer-Verband (alv) • Bankpersonalverband Aargau-Basel-Solothurn • Angestelltenvereinigung, ABB Schweiz (AV ABB) • Arbeitnehmerverband AREVA T&D AG • Kantonalverband Vereine (KV) • Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) • Angestelltenverband Rockwell Automation, Aarau (AV RA) • Hotel & Gastro Union, Luzern (ohne Stimmrecht) • Verein der Lehrkräfte an Berufsschulen im Aargau (VLBA) Aargauischer Ich hoffe, damit ist Ihnen etwas klarer, was die VAA ist und macht. Alessio Mair Präsident der Vereinigung Aargauischer Angestelltenverbände (VAA) Kaufmännischer Als politisch neutrale Dachorganisation setzen wir uns für die Anliegen der Angestellten ein. Zu berufspolitischen Themen organisieren wir gemäss unserem Leitbild Veranstaltungen und nehmen zu aktuellen Themen und Abstimmungen Stellung. Arbeit gestalten! Mit diesen zwei Begriffen setzen wir das Zeichen für unser Handeln in der gewerkschaftlichen Arbeit und in der Angestelltenpolitik. TOP News 1/2014 Arbeit so gestalten, dass die Menschen in der Arbeitswelt und damit letztlich in der Familie und in der Gesellschaft zufrieden und gesund sind, ist das hohe Ziel der VAA. Die VAA nimmt Einfluss auf die Gesetzgebung, insbesondere in Fragen der Angestelltenpolitik. Kontakt: Vereinigung Aargauischer Angestelltenverbände (VAA) Entfelderstrasse 61 5001 Aarau 062 824 77 60 Internet: www.vaa.ch E-Mail: [email protected] 5 Reisetipp Öffentliche Führungen Alles im Fluss: Samstag, Samstag, Mittwoch, Mittwoch, 10. 19. 27. 24. Mai 2014 Juli 2014 August 2014 September 2014 Wege im Fluss der Jahrhunderte: Mittwoch, Samstag, Samstag, Samstag, Samstag, 11. Juni 2014 28. Juni 2014 9. August 2014 13. September 2014 11. Oktober 2014 TOP News 1/2014 Gemeindebüro Wettingen Alberich Zwyssig-Strasse 76 5430 Wettingen, Tel. 056 437 71 11 [email protected] www.wettingen.ch 6 Weiterbildung Neuer Auftritt für das zB. Zentrum Bildung Das zB. Zentrum Bildung – Wirtschaftsschule KV Baden hat das Corporate Design für sämtliche Kommunikationsmassnahmen weiterentwickelt. Vor allem der Relaunch der neuen Website gehört zu den wichtigsten Neuerungen. Nebst dem frischen, modernen Design ist die Benutzerfreundlichkeit verbessert worden. Ausserdem ist die neue Website "responsive", das heisst sie kann auf dem PC-Bildschirm und Notebook, auf dem Tablet oder dem Smartphone genutzt werden. Hauseigene Models TOP News 1/2014 Das überarbeitete Design der Website sticht als erstes in Auge, aber auch die Navigation ist einfacher und übersichtlicher geworden. So können beispielsweise Weiterbildungskurse oder Lehrgänge in nur zwei Klicks aufgerufen werden. Für das neue Design wurde mit den drei bestehenden Grundfarben gearbeitet. Auch die kreisförmigen Elemente sind weiterhin wichtig, rücken jedoch dezent in den Hintergrund. Im Zentrum stehen vielmehr die Kursteilnehmenden und Schüler/innen. Alle Models sind hauseigene Gesichter, die im Rahmen der grossen "zB.-Gesicht-Aktion" im vergangenen Herbst gefunden wurden. www.zentrumbildung.ch Text: Anna Vollmer Bilder: André Urech 7 Lesetipp Schlagring und Shakespeare Kennen Sie „Der 30Jährige, der über die Gefängnismauer stieg und verschwand.“? Ja, Sie haben richtig gelesen. Diese spielerische Titel-Abwandlung einer fiktiven und sehr erfolgreichen Erzählung bezieht sich auf ein Buch von Gregory David Roberts mit dem wenig reisserischen Titel „Shantaram“. Nicht nur die packende Story macht dieses Buch zu einem veritablen „Page-Turner“. Eine mitreissende Sprache bringt dem Leser, auch wenn er noch nie in Indien war, diesen mysteriösen Subkontinent intensiver und sinnlicher näher, als es jeder Reiseführer vermag. Und die überall zwischen den Zeilen liegende Menschenliebe erzeugt eine Wärme, die der rauen Realität die Stirne bietet - ein Genuss! Manfred Hennerbichler, lic. phil. I Englisch- und Geschichtslehrer Gregory David Roberts, Shantaram, Darmstadt 2008, Goldmann Verlag Trotz dieses unscheinbaren Titels gelang dem australischen Autor ein Bestseller, der in über 40 Sprachen übersetzt wurde und 2008 auf Deutsch erschien. Diese romanhafte Autobiographie machte den ehemaligen Bankräuber und meistgesuchten Schwerverbrecher Australiens weltberühmt und Johnny Depp hat sich bereits die Filmrechte dafür gesichert. Die Wucht und die Ereignisdichte dieser 1000-seitigen Lebensgeschichte übertrifft jede Fiktion. Es ist die unglaubliche und doch so glaubwürdige Metamorphose eines Ex-Junkies, Bankräubers, Mafia-Mitglieds, Afghanistan-Kämpfers zu einem autodidaktischen Slum-Arzt, Spitalgründer, zu einem „Shantaram“ - einem „Mann des Friedens“. Nachdem Gregory David Roberts 1976 von seiner Frau verlassen wird und den Streit um das Sorgerecht für sein Kind verliert, entgleitet dem ehemaligen Studenten der Philosophie- und Politikwissenschaften der gesellschaftliche Halt komplett, er wird heroinabhängig und beginnt als Beschaffungskrimineller Banken zu überfallen. Er tut dies allerdings in Anzug und Krawatte und mit einer Spielzeugpistole, dies aus Angst, jemanden zu verletzen. Dabei entschuldigt er sich ständig, sodass die Presse ihn schnell den „Gentleman-Gangster“ nennt. Bild vom Autor in der Orell Füssli Buchhandlung: Manfred Hennerbichler Er wird von der indischen Polizei verhaftet, schwer gefoltert, verhungert um ein Haar, wird jedoch im letzten Moment von einflussreichen Freunden gerettet, zu denen auch mächtige Mitglieder der indischen Mafia gehören. Für diese erledigt er danach diverse Aufträge und zieht so auch in den Afghanistan-Krieg, was die zweite Hälfte der Erzählung ausmacht. TOP News 1/2014 Als er nach seiner Verhaftung zweieinhalb Jahre im Hochsicherheitsgefängnis verbracht hat, gelingt ihm tollkühn der Ausbruch am helllichten Tag. Er schlägt sich auf seiner Flucht bis nach Indien durch, wo er im Slum von Bombay/Mumbai bei den Ärmsten der Armen strandet. Auf Grund seiner rudimentären medizinischen Kenntnisse, die er sich zuvor im Gefängnis angeeignet hat, rutscht er schnell in die Rolle eines Doktors und beginnt eine Slum-Klinik aufzubauen, die etwa 10'000 Personen versorgt. 8 Veranstaltungen Kein Abbau bei der Bildung! Kundgebung vom 6. Mai 2014, 17.00 Uhr in Aarau Die aargauische Regierung plant erhebliche Einsparungen beim Schulangebot, die nach Einschätzung des Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrer-Verbands (alv) und weiterer Verbände und Organisationen eine unverantwortliche Schwächung der Bildung der Schülerinnen und Schüler zur Folge hätten. Die Folgekosten dürften mit Sicherheit die Einsparungen bei weitem übersteigen. Die Kritik des alv richtet sich im Wesentlichen auf drei Punkte: 1. Das Sparpaket trifft die schwächsten Kinder. Die Regierung will die Angebote an Deutsch als Zweitsprache, im Schulpsychologischen Dienst, im Sprachheilwesen und in der Psychomotorik reduzieren. Die Einschulungsklasse, das Werkjahr und das Berufswahljahr sollen gestrichen werden. Bildungsökonomische Untersuchungen zeigen, dass Fördermassnahmen einen umso höheren Ertrag abwerfen, je früher sie einsetzen. Umgekehrt formuliert: Wenn die frühen Förderungen reduziert werden oder gar fehlen, stellen sich hohe Folgekosten ein. Die Schweiz möchte den Anteil derjenigen Jugendlichen, die einen Sek-II-Abschluss erwerben, auf 95% erhöhen. Dieses Ziel ist nur realisierbar, wenn die schulisch schwächsten Kinder konsequent gefördert werden. Die Regierung plant nun das Gegenteil. 2. Das Sparpaket schmälert die Begabungsförderung. FEEDBACK ? Die Regierung will das Angebot an Wahlfächern und Praktika massiv reduzieren oder ganz streichen. Neben dem Pflichtunterricht besucht die grosse Mehrheit der Schülerinnen und Schüler der Oberstufe freiwillig naturwissenschaftliche Praktika, zusätzlichen Sprachunterricht, gestalterische und handwerkliche Fächer. Die Jugendlichen wollen aufgrund eines eigenen Entscheids ihr Wissen vertiefen. Sie erhöhen so ihre Kompetenzen, nicht zuletzt im MINT-Bereich. Der Abbau der freiwilligen Angebote wäre den Jugendlichen nur so zu erklären, dass die Erwachsenen zu geizig sind, diese Angebote für sie zu finanzieren. Der geplante Abbau hätte negative Folgen für den Wissenserwerb der Jugendlichen und somit nicht zuletzt für die Berufsbildung. 3. Die Finanzplanung der Regierung ist mangelhaft. Die Regierung rechnet mit einem Wirtschaftswachstum von 1.5%. Gemäss allen Einschätzungen ist dies mindestens um ein Drittel zu tief. Die Behauptung, der Kanton Aargau könne sich nicht mehr ein Bildungsangebot im bisherigen Umfang leisten, ist auch aus Sicht der Finanzplanung falsch. TOP News 1/2014 Der alv erwartet von der Regierung und dem Grossen Rat, auf diejenigen Sparmassnahmen zu verzichten, die die Begabungsförderung und die Förderung der Schwächsten schmälern. Er erwartet, dass im Sinne einer höheren Effektivität der Bildung und eines effizienten Mitteleinsatzes eine konsequente Frühförderung realisiert wird. Der alv ruft alle an einer guten Bildung Interessierten dazu auf, an der Kundgebung vom 6. Mai 2014, 17.00 Uhr vor dem Grossratsgebäude teilzunehmen. Weitere Hinweise und Informationen finden Sie auf der Website des alv: www.alv-ag.ch. Niklaus Stöckli Präsident alv 9 Veranstaltungen KV-Night 2014 Aufgrund der erfolgreichen KV-Night im November 2013 haben wir unser Konzept optimiert und wir sind froh, dass die KV-Night dieses Jahr zweimal stattfinden wird! Die Party, die von uns (KV Aargau Ost) zusammen mit der Schule (zB. Zentrum Bildung) sowie mit den Verantwortlichen vom LWB (Löschwasserbecken) organisiert wird, soll für die Berufslernenden des zB. eine Abwechslung zum Schulalltag sein. Daher könnt ihr euch die beiden Daten jetzt schon reservieren: Freitag, 9. Mai und 14. November 2014 22.00 bis 04.00 Uhr, ab 16 Jahren, Löschwasserbecken (LWB), Baden Für gute musikalische Unterhaltung wird gesorgt sein, damit die KV-Night wieder ein tolles, unvergessliches Fest mit guten Leuten und guter Stimmung sein wird! Bis dann Alessio Mair, Vorstandsmitglied KV Aargau Ost Rebbergführung und Degustation auf dem Weingut Hartmann in Remigen Das innovative Familienunternehmen Weingut Hartmann legt grossen Wert auf Qualität, Originalität sowie naturgerechten Anbau im Rebberg und schonende Kelterung der Weine nach Richtlinien von Vinatura. Die Trauben wachsen in den Rebbergen von Villnachern und Remigen. Die steilen, sonnigen Reblagen im Aargauer Jura bieten beste Voraussetzungen für eine hochstehende Traubenqualität. Im Sinne einer steten Qualitätssicherung wurden die Weine wieder an den Degustations-Wettbewerben der Expovina und am Aargauer Goldener Weingenuss bewertet. Mit silberner und goldener Auszeichnung wurden sie belohnt. Der Salvia und der Viola begleiten als Jubiläumsweine 2014 durch “950 Jahre Remigen“. Alle Weine sind vor der Abfüllung von der VINATURA-Fachkommission degustiert worden. Das ganze Sortiment erfüllt die sortentypischen Kriterien (Harmonie, Körper, Fruchtigkeit und Jahrgangswein). Wann: Mittwoch, 21. Mai 2014, 18.00 Uhr Wo: Weinbau Hartmann, Rinikerstrasse 8, 5236 Remigen Dauer: ca. 2½-3 Std., Rebbergführung, Degustation mit Käse-, Fleischplatte, Brot und Wasser Kosten: Mitglieder KV Aargau Ost: Fr. 30.-, Nichtmitglieder: Fr. 40.Damit Ihr Platz gesichert ist, bitten wir um Anmeldung. Sie erhalten als Bestätigung eine E-Mail mit Angabe der PC-Nr. zur Einzahlung. Anmeldung bitte an: Kaufmännischer Verband Aargau Ost, Zentralstrasse 120, 5430 Wettingen oder E-Mail [email protected] oder Fax 056 437 19 10 Anmeldeschluss ist Donnerstag, 15. Mai 2014 Name ………………………………………………………………………… Vorname ………………………………………………………………………… Strasse ………………………………………………………………………… PLZ/Ort ………………………………………………………………………… Telefon ………………………………………………………………………… E-Mail ………………………………………………………………………… Anzahl Mitglieder …………… In Begleitung von Nichtmitgliedern …………… TOP News 1/2014 Anmeldung zur Veranstaltung «Weinbau Hartmann, Remigen» 10 Veranstaltungen Konflikte erkennen - benennen - lösen Am 19. Februar und 5. März 2014 fanden die spannenden Workshops mit Peter Locher aus Wohlen über „Konflikte erkennen benennen - lösen“ im KV Baden statt. In der Kommunikation sieht man oft nur die Spitze des Eisbergs. Das was unter Wasser im Verborgenen liegt, weiss man nicht. Es geht manchmal darum, die Dinge nicht nur an der Oberfläche anzusehen. Sichtbar ist, was gesagt wird: Körpersprache, Gestik; was gemacht wird: z.B. auslachen, Gesichtsausdruck, Mimik, böse Blicke, jemanden ausschliessen. Unsichtbar ist, wie gefühlt wird, was gedacht wird: Wünsche, Ängste, Hoffnungen. Peter Locher zeigte verschiedene Kommunikationsmodelle und Strategien auf, so z.B. anhand des „5-Konflikte-Grundmusters“ nach Thomas Kilmann. Ist es besser zu kämpfen, zu vermeiden, zu delegieren, zu verhandeln oder sich anzupassen? Oder das „4-Ohren Modell“, die vier Seiten einer Nachricht. Ich höre, was du sagst, aber weiss nicht, was du meinst. Jede Nachricht enthält vier Seiten: den Sachinhalt, die Selbstoffenbarung, die Beziehung und den Appell. Wer diese vier Seiten kennen lernt und auch entsprechend mit „vier Ohren“ hinhören kann, wird Situationen souveräner meistern und lernen offener und direkter zu kommunizieren. Peter Locher spielte mit Bravour verschiedene Szenen unter Einbeziehung eines begeisterten Publikums. Zwei kurzweilige Abende, die wir bei einem feinen Apéro und mit vielen Fragen an Peter Locher beendeten. Text: Silvia Vogt Bilder: su Ikebana - japanische Kunst des Blumenarrangierens Es freut uns sehr, dass wir Shunzuen Suzue Rother-Nakaya zu diesem Workshop einladen konnten. Sie ist: • Saikoshoku (Senior Professor of Ikebana, 18. Grad) • Leiterin der Ikenobo Ikebana Schule Schweiz • Präsidentin des Ikenobo Swiss Central Chapter Suzue Nakaya wurde in der Nähe von Hiroshima geboren. Mit sieben Jahren erhielt sie ihren ersten Unterricht in der Kunst des Blumenstellens und der Teezeremonie bei dem Ikebana- und Teemeister Sadamasa, der sie schon früh zu Seminaren an die Ikenobo-Akademie in Kyoto mitnahm. Nach einem Lehrerstudium an der Universität Hiroshima setzte sie ihre Ausbildung an der Ikenobo-Akademie in Kyoto fort. Dort erlangte sie den höchsten Grad der Ikenobo-Schule. In Japan und später in der Schweiz ist sie durch zahlreiche Vorführungen und Ausstellungen bekannt geworden. Wann: Dienstag, 17. Juni 2014, 19.00 Uhr Wo: zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden, Tool 2, Raum 0.1 Dauer: ca. 2½ Std. Kosten: Mitglieder KV Aargau Ost: Fr. 35.-, Nichtmitglieder: Fr. 45.Damit Ihr Platz gesichert ist, bitten wir um Anmeldung. Sie erhalten als Bestätigung eine E-Mail mit Angabe der PC-Nr. zur Einzahlung. Anmeldung bitte an: Kaufmännischer Verband Aargau Ost, Zentralstrasse 120, 5430 Wettingen oder E-Mail [email protected] oder Fax 056 437 19 10 Anmeldeschluss ist Freitag, 6. Juni 2014 TOP News 1/2014 Anmeldung zur Veranstaltung «Ikebana» Name ………………………………………………………………………… Vorname ………………………………………………………………………… Strasse ………………………………………………………………………… PLZ/Ort ………………………………………………………………………… Telefon ………………………………………………………………………… E-Mail ………………………………………………………………………… Anzahl Mitglieder …………… In Begleitung von Nichtmitgliedern …………… Laufbahn 11 KV - Die Grundlage für meinen persönlichen Werdegang Das Ende der obligatorischen Schulzeit rückt immer näher. Man steckt bereits mitten in der Vorbereitung für die Abschlussprüfung. Das Gedankenkarussell beginnt sich zu drehen. Soll ich eine Berufslehre machen oder doch an die Kanti gehen? Jede und jeder von Ihnen hat sich diese Fragen selber schon stellen müssen oder hat eigene Kinder, welche vor dieser wichtigen Weichenstellung in ihrem Leben stehen. Nun, ich möchte Ihnen anhand meines Werdeganges aufzeigen, was mit einer kaufmännischen Lehre, wie sie zu meiner Zeit noch hiess, alles erreicht werden kann. Ich kann Ihnen aber bereits versichern, das KV hat sich für mich ausbezahlt. Meine Geschichte beginnt 1987. Ich besuchte die Bezirksschule. Mein Vater kam zu mir und fragte: „Hast du dich bereits entschieden?“. Damit meinte er, ob ich mit meinen Eltern nach deren Pensionierung wieder nach Spanien zurückkehren oder in der Schweiz bleiben und eine Berufslehre machen wolle. Es gab nicht viel zu über überlegen. Obwohl ich Spanien von meinen Ferien her sehr liebte, kam für mich eine Rückkehr nicht in Frage. Da viel meine Eltern in naher Zukunft nach Spanien „heim“ wollten, war auch das Thema Kanti bald begraben. Ich musste ja auf eigenen Beinen stehen, weshalb nur eine Berufslehre in Frage kam. Für mich war schnell klar, ich wollte eine Stelle im Bereich KV. Ich wünschte mir eine Lehrstelle bei einer Bank oder einer Gemeindeverwaltung. Nach einigen Vorstellungsgesprächen klappte es bei der Gemeindeverwaltung meiner Wohngemeinde. Ich war happy. Voller Erwartungen fing ich meine Lehrzeit an. Ich durchlief die Abteilungen Gemeindekanzlei, Einwohnerkontrolle, Zivilstandsamt, Arbeitsamt, Steueramt und Finanzverwaltung. Ab und zu durfte ich mit dem Bauverwalter auch auf die Baustellen. Natürlich wurde man auch als Laufbursche für irgendwelche Kurierdienste „missbraucht“. Diese Kurierdienste unterbrachen meinen Büroalltag und ermöglichten manchmal einen Abstecher zum Dorfbäcker, was auch nicht übel war. Ein mulmiges Gefühl überkam mich hingegen, wenn ich mit einer Tasche voller Geld - und zwar viel Geld - zur Post geschickt wurde. „Hoffentlich werde ich nicht überfallen“, dachte ich mir. Passiert ist zum Glück nie etwas. Zu meinen Lieblingsabteilungen gehörten das Steueramt und das Zivilstandsamt. Das sollte sich später auf meine berufliche Karriere auswirken. Auch die Arbeit bei der Einwohnerkontrolle war spannend. Jeder Neu- und Wegzug wurde registriert. Man war bestens über das Geschehen im Dorf informiert. Zu meiner Tätigkeit auf der Gemeindekanzlei gehörte auch das Ausstellen von Identitätskarten. Zu jener Zeit wurden diese noch von den Gemeinden auf einer mechanischen Schreibmaschine ausgestellt. Anschliessend wurde das Foto aufgeklebt und mit einem Prägestempel versehen. Eines Tages passierte mir ein unvergessliches Missgeschick. Ich war im ersten Lehrjahr und alleine auf der Kanzlei. Es klingelte am Schalter. Eine ältere Dorfpersönlichkeit war am Schalter und wollte eine neue Identitätskarte für sich und seine Ehefrau. Ich sagte zu ihm, dass ich sie zwar vorbereiten könne, er sich jedoch bis zum Eintreffen des Gemeindeschreibers gedulden müsse. Nur der Gemeindeschreiber durfte die FEEDBACK ? Identitätskarten unterzeichnen. Meine Aussage missfiel dem Kunden. Er tat seinen Ärger durch laute Unmutsbezeugungen kund. Ich war dermassen eingeschüchtert, dass ich sein Foto auf die Identitätskarte seiner Frau klebte und umgekehrt. Zum Glück trat in diesem Augenblick der Gemeindeschreiber ein. Er musste schlussendlich die Situation klären. Das Ausstellen von Identitätskarten wurde für mich von jenem Zeitpunkt an zum Albtraum. Die begleitende Schulzeit empfand ich als nicht sonderlich interessant. Besonders das Fach Französisch bereitete mir grosse Kopfschmerzen. Eine Leuchte wurde ich im Fach „Franz“ nie, was mich nach Abschluss der Lehre bewog, einen Sprachaufenthalt in Südfrankreich zu absolvieren. Dazu muss ich erwähnen, dass während meiner ganzen Schulzeit meine Franz-Lehrer leider nicht besonders motivierend auf mich gewirkt haben. Seit dem 1. Januar 2014 führe ich eine eigene Anwalts- und Notariatskanzlei. Das Schwergewicht meiner Arbeit liegt in der notariellen Tätigkeit sowie in der Steuerberatung. Hier schliesst sich auch der Kreis zu meiner kaufmännischen Grundausbildung. Die Berufslehre auf einer Gemeindeverwaltung ist stark von rechtlichen Themen geprägt. Während meiner Lehrzeit wurde das Interesse für rechtliche Belange geweckt. Auch wenn nicht alles planbar und vieles von Zufälligkeiten abhängig ist, habe ich meine Ziele beharrlich verfolgt. Dem KV sei Dank. Fernando Garcia, lic. iur. Rechtsanwalt, Notar LL.M. Taxation, Mediator SKWM/SAV Inhaber der Kanzlei BÄCHLIGARCIA AG in Kleindöttingen TOP News 1/2014 Wir springen ins Jahr 1991: Im Fach Branchenkunde besuchten wir das Grundbuchamt. Die grossen, schweren Bücher hatten es mir angetan. Vor allem wurde noch mit dem Füllfederhalter gearbeitet. Computer hatten beim Grundbuchamt noch nicht Einzug gehalten. Die Zeit schien auf dem Grundbuchamt stillzustehen. Ich bewarb mich auf eine freigewordene Stelle als Sachbearbeiter. Das Grundbuchwesen sollte zu meiner Disziplin werden. Die exakte und strukturierte Arbeitsweise gefiel mir. Nach meiner Rekrutenschule entschied ich mich, mit der Erwachsenenmatur zu beginnen. Es war das Jahr 1993. Ich besuchte jeweils am Mittwoch und am Samstag die Maturitätsschule für Erwachsene (AME). Mein Berufsziel war gesetzt: ich wollte unbedingt Notar werden. Nach Abschluss der AME begann ich 1997 das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich. Der grosse Universitätsbetrieb, die fehlenden Sitzplätze, der unstrukturierte Unterricht waren aber nicht so mein Ding. Im zweiten Semester war ich kurz davor, das Studium hinzuschmeissen. Nachdem ich zwei Semester im Erasmusprogramm als Austauschstudent in Alicante (Spanien) verbracht hatte, konnte ich mich nochmals motivieren und das Studium der Rechtwissenschaft 2003 abschliessen. Nach dem Studium absolvierte ich meine Gerichts- und Notariatspraktika. Diese bilden einen Teil der Zulassungsvoraussetzungen für die kantonalen Anwalts- und Notariatspatente, welche ich in den Jahren 2005 respektive 2007 erlangte. Zwischen 2009 und 2012 bildete ich mich am Institut für Schweizerische Steuerlehre zum Master of Advanced Studies in Taxation FH/LL.M. Taxation weiter. 12 In eigener Sache Einladung zur 141. Verbands- und Schulgeneralversammlung zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden Schulhaus Kreuzliberg, Tool 2, Aula 0.1 5400 Baden Montag, 19. Mai 2014, 19.00 Uhr Der Vorstand Öffnungszeiten Geschäftsstelle Rechtsdienst Die Geschäftsstelle hat seit einiger Zeit neu folgende Öffnungszeiten: Sie erreichen diesen wie folgt: Weitere Termine sind nach vorheriger Absprache möglich. Rechtsdienst KV Schweiz: 044 283 45 10 oder [email protected] Telefonzeiten: Montag bis Freitag, 9.30 bis 11.30 Uhr und 13.30 bis 15.30 Uhr Lieferungen Roger Huggenberger Da wir unser Liefersystem der Reka - Gutscheine und der Aquarena - Tickets umstellen müssen, bitten wir ab sofort um Angabe der vollständigen Postanschrift bei ihrer Bestellung (v.a. per Mail). Sie erleichtern uns damit die Einführung des neuen Systems und Adressupdates erheblich. Vielen Dank für Ihre Mithilfe. d Geschäftsführer KV Aargau Ost Montag bis Freitag von 08.30 bis 11.30 Uhr Reka-Checks: 10% Rabatt Bezugsberechtigung: Aktivmitglieder KV Aargau Ost Jugendmitglieder KV Aargau Ost Fr. 400.- pro Jahr Fr. 100.- pro Jahr Aquarena, Bad Schinznach: Eintritt Fr. 15.- anstelle Fr. 19.- (ein Aufenthalt von 1½ Stunden, gültig 1 Jahr) Weiterbildungskurse: zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden Berufs- und Weiterbildungszentrum Brugg Berufsbildungszentrum Freiamt Wohlen Kursrabatte siehe Kursprogramm Baden www.zentrumbildung.ch, Telefon 056 200 15 50 oder Kursprogramm Brugg www.bwzbrugg.ch, Telefon 056 441 03 52 oder Kursprogramm Wohlen www.bbzf.ch, Telefon 056 622 19 00 Reka-Checks: Anzahl …………………… Betrag …………………… Aquarena-Tickets: Anzahl …………………… Betrag …………………… Vorname ………………………………………………………………………… Strasse ………………………………………………………………………… PLZ/Ort ………………………………………………………………………… Telefon ………………………………………………………………………… E-Mail ………………………………………………………………………… Datum Unterschrift TOP News 1/2014 Name ………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………… Einsenden oder faxen an: …………………………………………………………………… KV Aargau Ost, Zentralstrasse 120, 5430 Wettingen oder E-Mail [email protected] oder Fax 056 437 19 10 13 141. Verbands- und Schulgeneralversammlung Montag, 19. Mai 2014, 19.00 Uhr Referat Prof. Dr. iur. Daniel Jositsch Nationalrat und Präsident des KV Schweiz «Bildung und Beruf im KV» Traktanden 1. Protokoll der 140. Generalversammlung vom 13. Mai 2013 2. 2.1 2.2 Jahresberichte Verband Schule 3. Jahresrechnungen 2013 und Revisorenberichte, Budgets 2014 3.1 3.1.1 3.1.2 Kaufmännischer Verband Aargau Ost Jahresrechnung Budget 3.2 3.2.1 3.2.2 zB. Zentrum Bildung - Wirtschaftsschule KV Baden Jahresrechnung Budget 4. Jahresbeiträge 2015 5. Organisationsstatut (Änderungen) 6. Statuten KV Aargau Ost (Änderungen) 7. Fusionsvertrag 8. Wahlen 8.1 8.1.1 8.1.2 8.1.3 8.1.4 Schulvorstand zB. Zentrum Bildung - Wirtschaftsschule KV Baden Schulvorstandsmitglieder Präsident des Schulvorstandes Finanzdelegierter des Schulvorstandes Vizepräsident des Schulvorstandes 9. Ehrungen 10. Anträge 11. Verschiedenes Nach der GV offeriert der KV Aargau Ost einen Apéro riche. Der Vorstand freut sich über Ihre Teilnahme an der Generalversammlung. Die Anmeldung zur Generalversammlung hat aus organisatorischen Gründen bis spätestens 4. Mai 2014 schriftlich zu erfolgen. Die Anmeldung und den Bestelltalon für die Detailunterlagen (GV-Protokoll vom 13. Mai 2013, Jahresberichte, Jahresrechnungen 2013, Budgets 2014, Jahresbeiträge 2015, Änderungen Organisationsstatut, Statuten KV Aargau Ost, Fusionsvertrag und Ehrungen) finden Sie unten. Anmeldung zur GV vom Montag, 19. Mai 2014, 19.00 Uhr O Ja, ich nehme an der GV teil. O Ja, ich nehme gerne am Apéro riche teil. O Ich bin leider verhindert und entschuldige mich. O Per Post Name Vorname …………………………………………………………………… Strasse ………………………………………………………………………… PLZ/Ort …………………………………………………………………… Telefon ………………………………………………………………………… E-Mail …………………………………………………………………… ………………………………………………………………………… O Per E-Mail KV Aargau Ost, Zentralstrasse 120, 5430 Wettingen oder E-Mail [email protected] oder Fax 056 437 19 10 TOP News 1/2014 Bitte senden Sie mir die Dokumentation zur Generalversammlung 14 Innovative Köpfe – Das Interview Beruf/Funktion Wirtschaftslehrer und Fachvorstand V&V Besondere Interessen Gitarre spielen und bauen E-Mail [email protected] Name Karl Sollberger Alter 49 Zivilstand verheiratet, Vera (16) und Tim (14) Wie kam es im zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden zu diesem iPad-Projekt? Die Idee zu diesem Projekt kam von unserem Rektor Jörg Pfister und von Tobias Küng, Bereichsleiter Informatik in der Weiterbildung. Beide waren an einer Apple-Veranstaltung und schlussendlich initiierte Tobias Küng dieses Projekt. (Red.: In der Ausgabe Dezember 2012 erschien ein Interview mit ihm.) Mit wie vielen Klassen bzw. Berufslernenden und Lehrpersonen wurde es gestartet? Der eigentliche iPad-Projektstart war im Mai 2011, als die Schulleitung dafür Lehrpersonen gesucht hat. Dann kurz vor den Sommerferien fand die Übergabe der iPads an die Lehrpersonen statt. Der erste Durchgang fing im Sommer 2011 mit einer E- und einer M-Klasse an. Diese Klassen werden übrigens diesen Sommer ihre Ausbildungen abschliessen. Es waren insgesamt 42 Berufslernende und 10 Lehrpersonen involviert. Die Berufslernenden erhielten damals alle ein iPad, dazu wurden aber auch sämtliche Bücher in Papierform zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung der iPads erfolgte mit einem Leasingvertrag mit Apple. Diese Kosten und die Kosten der wissenschaftlichen Betreuung wurden über den Innovationsfonds der Schule gedeckt. Nach welchen Kriterien wurde das Projekt erstellt? Am Anfang stand nicht die Idee, dass das iPad durchgehend angewendet wird, sondern gezielt mit thematischen Lern-Inseln in zwei Projekten in den einzelnen Fächern zu arbeiten. Die Zielsetzung des Projekts war zu prüfen, ob der Einsatz der Tablets zu einer positiven Veränderung der Lernkultur führt. Einzelne der ausgewählten Lehrpersonen mussten ein iPad-Tagebuch führen, wo die private aber auch die schulische Verwendung des iPads dokumentiert wurde. TOP News 1/2014 Weshalb haben Sie sich dafür gemeldet? Ich hatte null Ahnung von einem iPad. Ich sah dies aber als eine grosse Chance und gleichzeitig als eine Herausforderung, in diesem Gebiet den Einstieg in die digitale Welt zu wagen. Ich entschied mich zusammen mit den anderen Lehrpersonen meiner Klasse M14D (Berufsmaturität) für dieses Projekt. Mit welchen Problemen hatten Sie und die anderen Lehrpersonen anfänglich zu kämpfen? Das Projekt wurde sozusagen aus dem Stand gestartet. Der grösste Aufwand bei diesem Projekt war das Einarbeiten ins iPad. Wir kannten uns mit diesem Medium fast nicht aus. Wir hatten eine kurze Einführung, danach war danach war es an uns die Möglichkeiten des iPads zu erforschen. Zuerst wollte ich den Berufslernenden via Dropbox im Unterricht Arbeitsmaterial zur Verfügung stellen, bis ich merkte, dass dies über unsere schulinterne Lernplattform Edoras gut funktionierte. Auch dachte ich, dass das Fehlen eines USB-Anschlusses beim iPad sehr unpraktisch sei, bis ich feststellte, dass dies dank dem kabellosen Datentransfer von Edoras aus überhaupt kein Problem darstellt. Wir mussten Unterrichtseinheiten kreieren und Einsatzmöglichkeiten suchen. Ich ertappte mich dabei, wie ich den Unterricht um das iPad herum aufbaute, was ja auf keinen Fall das Ziel des Einsatzes von Tablets sein kann. Unterdessen sieht dies völlig anders aus, das iPad bietet mir bei der Unterrichtsgestaltung einfach viele zusätzliche methodische Optionen. Schwierig war auch, dass wir uns nicht auf Erfahrungen von anderen Lehrpersonen abstützen konnten. Es gab keine Erfahrungsberichte zum Einsatz des iPads im Wirtschaftsunterricht der Sekundarstufe II. Wir haben auf Edoras ein Forum für uns Lehrpersonen eingerichtet, um unsere Erfahrungen einzubringen und diese untereinander auszutauschen. Das Problem war, dass wir neben unserem normalen Pensum eben auch noch all die iPad-Belange bewältigen mussten, sodass die Forumsdiskussionen eher knapp ausfielen. Dabei wäre eben genau dieser Austausch von grösster Bedeutung gewesen. Am Anfang hatte ich aber auch mit dem unzureichenden schulinternen W-Lan Probleme, was zu Pannen im Unterricht führte, weil die Berufslernenden Arbeitsunterlagen von Edoras nicht herunterladen konnten. Unterdessen ist dieses Problem aber gelöst. Wie wurden Sie mit den Problemen fertig? Ich war von Anfang an intensiv auf der Suche nach Apps. Dies wurde praktisch zu meinem Hobby. Sogar nachts wachte ich auf, setzte mich in die Stube und gab Wirtschaftsbegriffe in der Suchfunktion des AppStores ein. Das Finden von Apps war das eine, ob sie dann auch für den Unterricht taugen, war aber dann noch lange nicht sichergestellt. Es hat mich einfach gepackt, es war eine sehr spannende Zeit. Manchmal bin ich aber auch an meine Grenzen gestossen. Ich fühlte mich ab und zu ausgebrannt. Mit welchen Apps arbeiten Sie hauptsächlich? Da ist einmal die App GoodReader, wo sich die Berufslernenden die von Edoras heruntergeladenen PDF-Arbeits- und Theorieblätter ablegen. Man kann mit dieser App einerseits die Unterlagen sehr gut bearbeiten, aber Innovative Köpfe – Das Interview Wie hat Ihre Klasse auf das neue Medium reagiert? Meine Klasse M14D wusste von unserem Projekt gar nichts. Als sie in der ersten Lektion vom Projekt erfuhren und je ein iPad in die Hand gedrückt erhielten, waren sie ganz begeistert. Im Informatik-Unterricht wurden sie in den Umgang mit dem Tablet eingeführt. Sie fanden sich schnell zurecht. Dürfen die iPads auch ausserhalb der Schule verwendet werden? Aus schulischer Sicht ist es sogar erwünscht, dass das iPad auch für ausserschulische Aktivitäten eingesetzt wird. Das iPad ist so immer dabei und damit natürlich auch die digitalisierten Lehrbücher und die Schulunterlagen. Da haben die Berufslernenden auch z.B. während einer Zugfahrt die Möglichkeit den Schulstoff zu vertiefen. Der Unterricht wurde bspw. in die Stadt Baden verlegt. Dort haben sie Werbeplakate gesucht, diese fotografiert und nach der AIDA-Formel interpretiert. All dies mussten sie dann eingebunden in einer Keynote-Präsentation an mich senden. Ohne das iPad-Projekt wäre dies nicht möglich gewesen. Ich habe auf der Internetseite www.learningapps.org auch auf sehr einfache Art und Weise formative Lernkontrollen erstellt, welche die Berufslernenden im Unterricht oder auch Zuhause lösen konnten. Die Schule infiltriert also praktisch die unterrichtsfreie Zeit der Berufslernenden. Allerdings muss man sich schon die Frage stellen, ob diese verstärkte Präsenz der Schule im doch knapp bemessenen Privatleben unserer Berufslernenden ihre Berechtigung hat. Wie wurde der Erfolg dieses Projekts bisher gemessen? Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts fand durch die Mediendidaktiker Fortunat Schmid und Wilfrid Kuster vom Institut für Erziehungswissenschaften der Uni Zürich statt. Diese externen Experten haben das Projekt im Februar 2012 ausgewertet. Aufgrund dieser Auswertung wurde folgender Entscheid für die Projektphase 2 für August 2012 gefällt: Start mit einer neuen iPad-M-Klasse unter veränderten Projektvorgaben: freiwillige Anmeldung in eine iPad-Klasse, iPad-Finanzierung durch die Berufslernenden, ausschliesslicher Einsatz von Dateien statt Papier (Lehrmittel, Arbeitsblätter usw.). Im Fach Rechnungswesen haben die Berufslernenden aus praktischen Gründen allerdings weiterhin auch das Lehrmittel in Papierform zur Verfügung. Die genauen Ergebnisse kann man der Webseite unserer Schule entnehmen. Es ist aber schwierig, mit bisher nur drei am Projekt beteiligten Klassen verlässliche Informationen z.B. zu den Unterschieden im Lernerfolg zu gewinnen. Wir wollten die Vor- und Nachteile aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen herausfinden. Es ging schlussendlich um die Frage: Machen wir weiter und wenn ja, wie soll es weitergehen? Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus? Ich habe meine bisherigen Erfahrungen bereits an anderen Berufsschulen und an der pädagogischen Hochschule in Bern interessierten Kreisen vorgestellt. Unser Rektor hat in seinem Bericht die Erfahrungen der Schule zusammengefasst. Die definitive Entscheidung, wie man das Projekt im Schuljahr 2015/16 fortsetzen wi will, wird demnächst gefällt. Es hat sich sicher bewährt, dass man keine Lehrmittel in Papierform mehr abgibt. Die Berufslernenden werden so am Anfang gezwungen, sich intensiv mit dem iPad zu befassen, was einen effizienten Einsatz des Tablets erst ermöglicht. Sie sollen sich im Umgang mit dem iPad eine wichtige Zusatzqualifikation aneignen. Gerade in zukünftigen Ausbildungen (z.B. Besuch der Fachhochschule) haben sie dann die Möglichkeit von dieser Zusatzqualifikation zu profitieren. Welchen Nutzen hatte Ihre Klasse von diesem Projekt? Gerade letzthin habe ich für meine M14-Klasse einen Arbeitsauftrag zusammengestellt, bei dem sie zwei Youtube-Filme über die Globalisierung und den Welthandel im Internet anschauen und dazu Fragen beantworten mussten. Wenn ich diesen Film via Beamer im herkömmlichen Stil vorgeführt hätte, dann hätten die Berufslernenden bei Unklarheiten nicht die Möglichkeit gehabt, die entsprechende Passage im Film nochmals anzuschauen. So haben sie sich die privaten Kopfhörer übergestülpt und sich die Filme in ihrem eigenen Tempo angeschaut. Ich muss sagen, dass meine Berufslernenden meistens sehr zielorientiert und diszipliniert gearbeitet haben. Die Berufslernenden können dank iPad und dem „Zwang“ unsere Lernplattform Edoras zu verwenden, den ganzen Unterricht jederzeit nachvollziehen, jede Lektion nochmals mit allen Unterlagen durchgehen und dazu Aufgaben lösen. Diese Möglichkeiten sind auch für abwesende Berufslernende sehr praktisch. Wie wirkte es sich auf die Noten aus? Ob die Noten ohne iPad besser oder schlechter wären, kann ich so nicht sagen. Jedenfalls hat man als Lehrer viel mehr Möglichkeiten ein Thema zu bearbeiten. Ich habe auch auf Edoras Rechtsfälle in einem Forum abgelegt, welche die Berufslernenden anschliessend in Gruppen online bearbeitet haben. Kontrollgruppen haben danach ihre Kommentare zu den Lösungen der anderen Gruppen dazugeschrieben. Ich habe schlussendlich noch Korrekturkommentare dazugeschrieben, falls dies nötig war. Die Resultate der Bearbeitung waren so für alle immer einsehbar und für mich war es eine effiziente Lösung zur Abwicklung dieser Fälle. Wie wird sich dieses Projekt weiterentwickeln? Die Verantwortlichen und die teilnehmenden Lehrpersonen werden sich demnächst treffen, um die genauen Rahmenbedingungen für die nächste Projektphase zu bestimmen. Es wird wahrscheinlich wieder eine E- und eine M-Klasse mit Tablets geben. Eventuell wird auch einmal eine Klasse mit einem anderen Tablet geführt. Apple verfügt zwar im Bildungsbereich über eine unglaubliche Vielfalt von Apps, aber vielleicht tauchen ja bei der Verwendung eines anderen Tablets gewisse Vorteile auf, die man im Rahmen der iPad-Nutzung gar nie feststellen konnte. Welche Wünsche haben Sie für die neue Phase? Ich würde mir wünschen, dass die Zusammenarbeit zwischen den am Projekt involvierten Lehrpersonen intensiviert und der Austausch untereinander optimiert wird. Dies wäre für den Erfolg des Projekts sehr wichtig. Die Lehrpersonen dürfen nicht als „Einzelgänger“ agieren. Ich bin auf jeden Fall froh und glücklich, dass es mit unserem Projekt weitergeht. Früher oder später wird der Einsatz solcher Medien in den Schulen selbstverständlich sein. Die Buchverlage bieten ja auch immer mehr digitale Lehrmittel und Lern-Apps an. Interview und Bilder: su TOP News 1/2014 aber dann auch in Ordnern ablegen. Die Keynote-App ist der mehr als ebenbürtige Powerpoint-Ersatz. Für meine Wandtafelbilder habe ich den Berufslernenden die GoodNotes-App empfohlen. Hier kann mit einer Vergrösserungsfunktion sehr detailliert skizziert und beschriftet werden. Texte kann man sehr gut mit der App Pages schreiben. Auch dieses Programm besticht durch phänomenale Benutzerfreundlichkeit. 15 16 Junge Talente Bianca-Rubina Moser - eine leidenschaftliche Fotografin Wann haben Sie angefangen zu fotografieren? Vor ungefähr Jahren. zwei Weshalb haben Sie sich dafür interessiert? Mein Vater hat früher auch viel fotografiert. Ich habe immer gerne fotografiert. Mein Alter: 18 Wunsch zu fotoAusbildung: Bürolehre, 2. Lehrjahr Branche: Dienstleistung und grafieren, erwachte Administration sehr früh. UrsprüngLehrgeschäft: Fromm AG, lich habe ich mit Spreitenbach einer KompaktkameHobbies: Fotografieren und meinen ra eher sogenannte Freund treffen „Touristenfotos“ gemacht. Als ich auf Spielreflexkameras umsteigen wollte, waren meine Eltern dagegen, weil sie mich dafür zu jung fanden. Deshalb bin ich damals auf die Spiegelreflexkameras von meinen Kolleginnen „ausgewichen“ und habe mit ihren Kameras die ersten Erfahrungen gesammelt. Sind Aufnahmen von Personen in der Öffentlichkeit nicht problematisch? Bisher habe ich dabei mit einer Ausnahme keine negativen Reaktionen z.B. seitens der Kinder oder der Eltern erlebt. Die einzige negative Reaktion war auf einem Weihnachtsmarkt, wo ein älterer Herr mir meinen Fotoapparat wegschnappte und von mir verlangte, dass ich „seine“ Aufnahme sofort lösche. Dabei wollte ich gar nicht ihn fotografieren. Weshalb machen Sie auch Schwarzweiss-Fotos? Sie gefallen mir sehr gut, da man ganz andere Effekte erreichen und besondere Stimmungen einfangen kann. Die Kontraste sind dabei auch sehr viel intensiver und schärfer. Welche Objekte fotografieren Sie am liebsten? Am häufigsten mache ich Aufnahmen von frischen oder auch von verwelkten Blumen, allgemein sind Pflanzen meine Lieblingsobjekte. Mich interessieren vor allem Details, d.h. Nah- bzw. Makroaufnahmen. Sie sind viel schöner als „Gesamtaufnahmen“. Dabei sieht man Dinge, die man sonst nie so genau sehen würde. Landschaften liegen mir nicht besonders, weil sie von der Dimension her zu „weit“ sind und deshalb auf einem Foto zu viel drauf ist. Ich habe gemerkt, dass ich für Landschaftsaufnahmen zu wenig begabt bin. Mich interessieren auch Gesichter bzw. Porträts. Ich fotografiere nebst Tieren auf der Strasse oder im Zoo auch sehr gerne Kinder, die ich gar nicht kenne. Dafür gehe ich gerne auf Spielplätze. Dabei braucht es sehr viel Mut und Überwindung, fremde Kinder zu fotografieren. Ich erlebe immer wieder Eltern, die ihre Kinder extra in Pose setzen wollen. Welche Kameras verwenden Sie? Ich musste das Geld für eine eigene Kamera ein knappes Jahr lang zusammensparen. Dann habe ich mir ein älteres Modell von Nikon, nämlich die D-3100, mit einem zweiten Objektiv dank einem Rabatt zu einem attraktiven Preis kaufen können. Am Anfang war dies in Ordnung, nun aber reicht mir diese Kamera wegen meinen gestiegenen Qualitätsansprüchen nicht mehr aus. Ich habe sie mit anderen Kameras verglichen und gesehen, dass die anderen Kameras sehr viel bessere Bilder machen. Mein Wunsch ist es eine Nikon D-600 zu besitzen. Wieviel Zeit wenden Sie auf? Oh, ich zähle die Stunden schon gar nicht. Ich habe meine Kamera ausser in der Schule immer dabei. Ich nehme sie auch zur Arbeit mit. Auf meinem Heimweg von der Arbeit gehe ich manchmal durch den Wald. Dabei entdecke ich je nach Tageslicht und Jahreszeit immer wieder spannende und wunderschöne Sujets. Ich habe meine Kamera übrigens immer in meiner Mütze, da ich bisher keine passende, kompakte Tasche gefunden habe! Ich improvisiere eben gerne! TOP News 1/2014 Wie viele Fotos haben Sie bisher gemacht? Im Alltag mache ich nicht sehr viele Aufnahmen. In der Freizeit, d.h. an Wochenenden mache ich sicher über 200 Aufnahmen. Für andere, d.h. meine Verwandten und meinen Freund kann es dann lästig sein, wenn ich immer wieder stehen bleibe und fotografiere. Zum Glück habe ich einen verständnisvollen Freund, der Mediamatik studiert und ebenfalls Junge Talente 17 falls gerne - übrigens mit meiner Kamera - fotografiert. Ich habe mir vor einem halben Jahr einen Computer gekauft und dort einen Fotografieordner eingerichtet, damit ich einen guten Überblick über meine 1‘000 Aufnahmen habe. Von den ca. 200 Aufnahmen die ich an Wochenenden mache, suche ich mir ungefähr 50 der besten Aufnahmen aus und bearbeite davon vielleicht zehn, die ich dann in diesem Ordner abspeichere. Darin sind übrigens nur Aufnahmen enthalten, die ich bearbeitet und denen ich somit den „letzten Schliff“ gegeben habe. Wie bearbeiten Sie ihren Fotos? Ich verwende dazu das Programm Photoshop-Lightroom. Damit intensiviere ich die Helligkeit und die Farbsättigung meiner Aufnahmen. Was ich aber auf keinen Fall mache, ist, die Farben zu verändern oder gar andere Farben zu nehmen. Wenn ich die Möglichkeit bzw. das Geld dazu hätte, würde ich gerne einen Fotokurs besuchen, um mein Wissen zu erweitern. Dann müsste ich meine Fotoausrüstung auch erweitern, aber ein gutes Equipment ist sehr teuer. Veröffentlichen Sie ihre Fotos? Ich lasse meine Fotos ganz normal im Format 10x15 cm entwickeln und klebe sie in Fotoalben ein. Vor zwei Jahren habe ich mir alleine eine Webseite eingerichtet. Sie lautet http://biancarubina.blogspot.ch. Als Anfängerin habe ich mir dafür bei Google Hilfe geholt. Auf meiner Webseite habe ich nicht nur eine Auswahl von „reinen“ Fotos sondern auch Bilder, die ich mit Musik aus youtube unterlege, die dazu passt bzw. mir gut gefällt. Beispielsweise habe ich mein Klavier fotografiert und dazu ein passendes Klavierstück ausgesucht. Bei traurigen Bilder verwende ich traurige Musikstücke. Wie waren bisher die Reaktionen zu Ihrer Webseite? Ich habe bisher durchaus positive Kommentare erhalten. Die meisten Reaktionen erhalte ich auf meinem Blog. Nicht nur meine Aufnahmen werden gelobt, sondern auch das Layout meiner Webseite. Nein, ich habe mir bisher keinen Schutz für meine Aufnahmen überlegt. Ich könnte sie auch sperren oder - wie viele es tun - mit einem „Wasserzeichen“ unterlegen, dies würde aber die Bilder „ruinieren“. Text: su Bilder inkl. Umschlag und S.2: Bianca-Rubina Moser TOP News 1/2014 Haben Sie keine Angst, dass ihre Aufnahmen geklaut werden könnten? TOP News 1/2014 18 19 Frauen Nicht jammern, handeln (und abstimmen)! Die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative hat in den letzten Monaten für viel Diskussionsstoff gesorgt. Über die Folgen der Initiative hätte aber bereits vor der Abstimmung zu dieser so wichtigen Initiative diskutiert werden müssen. Jetzt bleibt uns nur noch die Flucht nach vorne. Die Masseneinwanderungsinitiative ist seit der Abstimmung vom 9. Februar also in aller Munde, was auch nicht erstaunt, wenn man bedenkt, dass immerhin fast jede zweite Schweizerin und jeder zweite Schweizer gegen diese Initiative gestimmt hat. Den 50,3% JaStimmen standen 49,7% Nein-Stimmende gegenüber und deren Enttäuschung ist in den aktuellen Diskussionen deutlich spürbar. Mich erstaunt aber der Zeitpunkt dieser Diskussionen: Normalerweise diskutieren wir Politikerinnen und Politiker die Vor- und Nachteile sowie die möglichen Folgen bei einer Annahme einer Abstimmungsvorlage ja VOR der dazugehörigen Abstimmung und nicht - wie es hier den Anschein macht nach dem gefällten Volksentscheid. Wieso sind diese so wichtigen Diskussionen im Vorfeld der Abstimmung in dieser Klarheit ausgeblieben? Wo waren all die VölkerrechtlerInnen, JournalistInnen und ZeitungsredaktorInnen, die erst jetzt ihre Einschätzungen und Meinungen abgeben? Eine umfassende, kritische Information der Bevölkerung wäre bei dieser Initiative besonders wichtig gewesen. Doch obschon (oder gerade weil?) die Initiative von allen Parteien (mit Ausnahme der SVP) sowie von grossen Wirtschaftsverbänden wie der Economiesuisse oder dem Arbeitgeberverband bekämpft wurde, blieben die Medien im Vorfeld der Abstimmung zu dieser wichtigen Initiative erstaunlich stumm - zumindest in Bezug auf den Worst-Case. Gerade bei solchen Initiativen, die die Ängste der Bevölkerung geschickt manipulieren, wäre aber die Stimme der vierten Gewalt besonders wichtig gewesen. Es hätte bereits im Vorfeld der Abstimmung deutlich werden müssen, welche Wundertüte uns die SVP mit dieser Initiative präsentiert hat. Kein Ausdruck von Ausländerfeindlichkeit Ich bin davon überzeugt, dass das Resultat der Abstimmung nicht Ausdruck einer Ausländerfeindlichkeit war, sondern vielmehr die Skepsis der Bevölkerung gegenüber einem unkontrollierten Wachstum deutlich gemacht hat. Die Folgen des Wirtschaftswachstums der Schweiz hat in den letzten Jahren Spuren hinterlassen. Nicht nur in den Städten, wo die Wohnungsnot immer mehr zunimmt, sondern in besonderem Masse auch in den Agglomerationen und in den ländlichen Regionen. Hier hat die Angst der Bevölkerung zugenommen, was auch leicht nachvollziehbar ist. Hier, wo Veränderungen noch etwas langsamer von sich gehen, spürt man noch, wenn Quadratmeter um Quadratmeter Bauland verschwindet, Poststellen schliessen und der Dorfladen plötzlich einem Einkaufszentrum weichen muss. Zudem fehlt die konkrete Erfahrung einer multinationalen Gesel Gesellschaft - das Fremde macht nur so lange Angst, wie man es als fremd wahrnimmt. Städterinnen und Städter haben öfter die Möglichkeit, positive Erfahrungen mit NeuzuzügerInnen und fremden Kulturen zu machen. Die Hälfte blieb stumm Wir müssen jetzt aber nach vorne schauen. Wie geht es nun weiter? Der Bundesrat will bis zum 30. Juni klären, unter welchen Bedingungen die EU zu Verhandlungen bereit ist. Mit Blick auf die anstehenden innenpolitischen Diskussionen muss klar sein, wo die Grenzen gesetzt werden. Ich habe diese Grenzen persönlich schon gezogen (Stand anfangs März 2014): Die Wiedereinführung des Saisonnierstatuts kommt für mich nicht in Frage. Ich will keine Unterteilung in Arbeitnehmende erster und zweiter Klasse. Auch bin ich nicht bereit, die flankierenden Massnahmen neu zu diskutieren. Falls die Schweiz im Laufe der Verhandlungen tatsächlich vor der Entscheidung stehen sollte, die bilateralen Verträge mit der EU zu kündigen oder die Initiative wortgetreu umzusetzen, muss das Stimmvolk diesen Entscheid treffen. Eine so zentrale Frage, die massgebend über die Zukunft unser Landes entscheidet, gehört vors Volk und an die Urne. Falls dieses Szenario eintrifft, bin ich gespannt, ob sich die 2,3 Millionen Personen, welche sich am 9. Februar nicht über den Stimmzettel äusserten, dazu bewegen lassen, stimmen zu gehen. Denn auch das darf man nicht vergessen: Am 9. Februar sind 54,2% - das heisst mehr als jeder zweite Schweizer und jede zweite Schweizerin - stumm geblieben. 2,3 Millionen aller Stimmberechtigten in der Schweiz haben sich zur Masseneinwanderungsinitiative gar nicht geäussert. Und genau hier sehe ich unsere Aufgabe für die kommenden Monate und Jahre: Wir müssen alle Teile der Bevölkerung für solch wichtige Abstimmgen mobilisieren. Jede Bürgerin und jeder Bürger hat das Anrecht auf eine umfassende, faktenorientierte Information über politische Sachverhalte. Wir müssen künftig wesentlich klarer informieren und auf Augenhöhe mit allen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern diskutieren - egal ob diese im Kreis 4 in Zürich oder auf einem Bauernhof im Kanton Schwyz leben. Jetzt muss gehandelt werden Die kulturelle Vielfalt der Schweiz ist auch eine grosse Stärke, auf die ich persönlich sehr stolz bin. Meiner Meinung nach ist Patriotismus sehr wohl mit Weltoffenheit vereinbar. Ich bin stolz auf unser Land und zwar gerade weil wir hier alles haben: Berge und Städte, Bauern und Banker, Alteingesessene und Neuh TOP News 1/2014 Seit der Abstimmung zur Masseneinwanderungsinitiative am 9. Februar sind bereits einige Wochen verE = Das ErdeThema ist aber immer noch ein Dauergast gangen. inMallen Schweizer Medien: In der Arena streiten sich = Metall Politikerinnen und Politiker verschiedenster Parteien W = über die Wasser Möglichkeiten zur Umsetzung der Initiative, in der Tagespresse liest man fast täglich neue Prognosen H = Holz zu den Folgen der Initiative für unsere bilateralen F = Feuer Abkommen und erst kürzlich ist die Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf ins Tessin gereist, um vor Ort das Abstimmungsergebnis zu diskutieren. 20 Frauen hinzugekommene. Unsere Sprachen- und Kulturenvielfalt macht unser Land zu etwas Besonderem. Und ich will, dass die Schweiz so bleibt, wie sie schon immer war – ein weltoffenes und gerade deshalb wirtschaftlich erfolgreiches Land. Dazu müssen wir aus meiner Sicht dringend ein paar Massnahmen in Angriff nehmen, die zwar schon länger auf der politischen Agenda stehen, bisher aber noch nicht umgesetzt wurden. Das sind: • Die Wirtschaft ankurbeln - Ein Grossteil der Schweizerinnen arbeitet nicht, obschon sie es gerne würden. Wir brauchen eine bezahlbare Kinderbetreuung, damit Frauen nicht länger an der Erwerbstätigkeit gehindert werden. Die Steuerpolitik muss zudem gute Bedingungen für die bereits in der Schweiz ansässigen Unternehmen schaffen und nicht nur auf neue Firmen abzielen. • Verbesserter Schutz vor Lohndruck in allen E Einkommensklassen = Erde - egal ob Coiffeuse oder Bauarbeiter. Am 18. Mai haben wir mit der AbM = Metall stimmung zur Mindestlohninitiative, die Möglichkeit Weinen = Wasser ersten wichtigen Schritt in diese Richtung zu machen. Die Annahme der Mindestlohninitiative H = Holz hätte nämlich nicht nur einen geregelten MindestF lohn = Feuer in allen Branchen zur Folge, sondern würde unsere Löhne auch besser von Lohnkürzungen und Lohndumping schützen. • Unsere Ressourcen stärken - Es ist kein Zufall, dass die EU als Reaktion auf das Abstimmungsergebnis zur Masseneinwanderungsinitiative als erstes Forschungsgelder gestrichen hat. Bildung ist unsere wichtigste Ressource; wir brauchen deshalb mehr Investitionen in die bestmögliche Ausbildung und Weiterbildung. Lehren und Ausbildungen an Fachhochschulen müssen gesellschaftlich besser anerkannt werden. • Bezahlbaren Wohnraum fördern und die Zersiedelung stoppen - insbesondere in den Städten hat die Verdichtung zugenommen und die Wohnpreise steigen teilweise ins Unermessliche. Hier müssen wir dafür sorgen, dass Wohnen nicht eine Frage des Einkommens bleibt. Das neue Raumplanungsgesetz muss zudem konsequent umgesetzt werden, um Zersiedelung und Landschaftsverschleiss zu verhindern. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit diesen Massnahmen für eine verbesserte Situation für alle Schweizerinnen und Schweizer sorgen können. Und zwar unabhängig davon, woher diese stammen - von einem fairen Lohn, einer fairen Miete, einem guten Ausbildungsplatz und der Möglichkeit, Familie und Beruf gut vereinen zu können, profitieren nämlich alle. Und wenn das sichergestellt ist, werden künftige Abstimmungen in der Art der Masseneinwanderungsinitiative sicherlich auch anders ausfallen. Yvonne Feri TOP News 1/2014 Nationalrätin und Gemeinderätin von Wettingen 21 Jugend FEEDBACK ? Meinungen zur Masseneinwanderungsinitiative Neun Lehrtöchter und zwölf Lehrlinge vom zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden und vom BWZ Berufs- und Weiterbildungszentrum in Brugg nehmen zum Abstimmungsergebnis der Volksinitiative zur Masseneinwanderung vom 9. Februar 2014 Stellung. Ausländer als „Unruhestifter“ Ich habe bewusst nicht abgestimmt, da ich es unnötig finde, über so etwas abzustimmen. Für mich persönlich ist das ganze gar kein Gesprächsthema. Bisher hat die Personenfreizügigkeit sehr gut geklappt. Wieso sollen wieder Grenzen geschaffen werden? So haben wir wieder mehr Stress. Man hätte dies vermeiden können. Deshalb hätte ich Nein gestimmt. Das Ergebnis hat mich überrascht, ich hätte eine Ablehnung erwartet. Man merkt, dass die Stimmbürger hier eher egoistisch und nicht langfristig denken. Sie sehen nur den Moment, es geht ihnen um den eigenen Job. Sie denken nicht an die Zukunft der Jugendlichen, z.B im Zusammenhang mit dem Austauschjahr in der EU. Den Stimmbürgern wurde auch nie richtig erklärt, um was es konkret geht. Im Moment kann ich gegen den Entscheid nicht viel machen. Ich würde wahrscheinlich Probleme bekommen, wenn ich später in die EU möchte. Bisher war es ja unproblematisch als Schweizer in die EU zu reisen, dort zu studieren, zu arbeiten oder einfach dort zu leben. Ich werde vielleicht auf einen anderen Kontinent z.B. nach Nordamerika zum Studieren reisen. Meine „Identität“ könnte für mich aber Nachteile bringen. Ich habe einen türkischen Vornamen und einen bosnischen Familiennamen. Mich könnte dabei mein Schweizerpass auch nicht „retten“. Viele Menschen sehen die Ausländer, die nicht ursprünglich „Eidgenossen“ sind, vielfach als „Unruhestifter“. Die Ausländerproblematik kann so nicht richtig verstanden und gelöst werden. Adnan Cecic, 18, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr Wer möchte einen kaputten Rücken? Ich hätte gerne abgestimmt und die Initiative abgelehnt, weil ich es so, wie es im Moment ist, gut finde. Erstens sind die Ausländer Menschen wie alle anderen auch. Zweitens wird es immer Schweizer geben, es wird nicht so sein, dass es mit der Zeit mehr Ausländer als Schweizer geben wird. Drittens stimmt es nicht, dass die Ausländer den Schweizern die Arbeit wegnehmen. Mir fällt auf, dass viele Ausländer sich mehr Mühe geben als die Schweizer, da sie etwas erreichen möchten. Wir im Schweizer bekommen vieles vorserviert und sind verwöhnt. Welcher Schweizer nimmt einfach so den Besen in die Hand und putzt den Bahnhofplatz in Baden. Auf dem Bau ist die Situation dieselbe. Welcher Schweizer möchte dort seinen Rücken kaputtmachen? Bei solchen Berufen sind wir froh, wenn Ausländer diese Arbeiten ausführen. Wir möchten auch immer mehr Lohn. Kein Schweizer ist mit einem tiefen Lohn zufrieden. Da müssen wir uns nicht wundern, dass dann manche Ausländer uns bestimmte Stellen „wegschnappen“. Es liegt auch an uns jungen Menschen flexibler zu sein, um eine freie Stelle zu bekommen. Die Reaktion der EU finde ich übertrieben. Wir sind ein kleines Land und trotzdem sind wir solidarisch und tragen in der EU gewisse Kosten mit. Ich finde es aber gut, dass wir nicht in der EU sind. Wenn wir in der EU wären, müssten wir auch die Kosten von Ländern wie Griechenland und Spanien mittragen, die in einer tiefen Krise stecken. Dann hätten wir zudem eine andere Währung nämlich den Euro, was für uns sicher nicht gut wäre. Auch politisch hätten wir Nachteile z.B. keine Volksabstimmungen mehr. Ich finde es sehr gut, dass das Volk zu Themen direkt was zu sagen hat, dabei muss man auch unbequeme Entscheidungen wie die jetzige zur Masseneinwanderungsinitiative akzeptieren können. Ich kann mir ein Leben in der EU nicht vorstellen, da es für mich zu wenig attraktiv wäre. Zum Beispiel weiss ich, dass im Detailhandel in Deutschland bis zu 50% weniger Lohn verdient wird. Obwohl ich die Initiative abgelehnt hätte, bin ich dafür, dass etwas unternommen wird, damit die Schweiz nicht mehr „zugebaut“ wird. Als kleines Land stossen wir langsam an unsere Grenzen. Andrin Koller, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr Volk besser aufklären Ich hätte die Initiative abgelehnt, wenn ich hätte abstimmen können. Ich hatte vor der Abstimmung das Gefühl, dass die meisten Bürger über die Folgen nicht richtig informiert waren. Ich habe mich deshalb über das Ergebnis aufgeregt, weil viele unüberlegt ihre Stimmen abgegeben haben. Ich frage mich, wer TOP News 1/2014 Interviews und Bilder: su 22 Jugend wer später zum Beispiel im Strassenbau, in den Putzfirmen oder in der Industrie arbeiten wird. In den Spitälern arbeiten in manchen Abteilungen praktisch nur deutsche Ärzte. Die Schweizer, die faul sind, die die Lehre abgebrochen haben oder einfach ungenügend qualifiziert sind, werden kaum die frei werdenden Arbeitsplätze besetzen. Ich befürchte, dass mehr Arbeitsplätze verschwinden werden, wenn manche Betriebe ins Ausland auswandern werden. Ich arbeite selber in einem Industriebetrieb. Ich frage mich beispielsweise, was man mit all den vielen Grenzgängern tun wird. Diese Entscheidung ist v.a. für die Zukunft der Jugend hinderlich, wenn man nur schon mal an das Studium im Ausland denkt. Mich ärgert es, dass man über etwas abstimmt, worüber man nicht viel weiss und noch keine konkreten Gesetze existieren. Wie gesagt, die Menschen waren zu wenig informiert, viele haben gedacht, dadurch würden weniger Menschen aus dem Balkan in die Schweiz kommen. Kürzlich habe ich in den Medien folgenden Satz gelesen: „Die SVP wird neuerdings unsere Wohnung putzen!“ Ich finde diese Aussage lustig und bedenkenswert. Ich habe vor, die Berufsmaturität zu machen und danach vielleicht in Cambridge in England Sprachen zu studieren. Es wäre ärgerlich, wenn ich nicht problemlos dorthin gehen durfte. An sich sind Volksentscheide wichtig. Ich würde es gut finden, wenn man die Gesetze mit konkreten Regelungen festlegen, dann das Volk darüber ausführlich aufklären und es dann nochmals darüber abstimmen lassen würde. Anina Wadhawan, 16, Kauffrau, 1. Lehrjahr Durchhalten in der Politik Ehrlich gesagt, ich habe aus Faulheit nicht abgestimmt. Ich hätte die Initiative angenommen. Obwohl die Mehrheit meiner Kollegen Ausländer sind. Wahrscheinlich wissen von denen nicht alle, welche Konsequenzen die Initiative für sie haben wird. Bisher hatten wir keine grossen Diskussionen darüber. In unserer Klasse sieht man die Ausländerproblematik deutlich. Wenn es so weiter geht, werden es irgendeinmal mehr Ausländer als Schweizer sein. Bisher konnten die Ausländer einfach in die Schweiz. Jetzt hätten wir die Möglichkeit die Einwanderung zu beschränken. Wir würden immer noch Leute reinlassen, aber mit Mass. Wenn man im Jahr rund 70‘000 Menschen reinlässt, sollte man das Recht haben, die Problemfälle wieder rauszuschicken. Viele kommen hierher, weil es ihnen hier gut geht. Wenn sie hier arbeiten, dann stört mich dies nicht gross. Wenn aber jemand seine ganze Familie hierher holt, dann schon! Es ist im Moment nicht klar, wie viele in die Schweiz kommen dürfen und wie dies kontrolliert werden soll. Aber wenigstens sollten wir es versuchen! Was die EU betrifft, so gilt: Der Grössere ist der Stärkere! Ich hoffe, dass die Politik durchhalten wird. Es wird sicher schwierig werden. Es ist gut, dass wir nicht in der EU sind und wir nicht allen nachlaufen. Wir sind ein neutrales Land. Dean Müller, 20, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr TOP News 1/2014 Niemand denkt an die nächste Generation Ich hätte mit einem Nein gestimmt. Ich habe den Eindruck, dass viele Leute nicht genau gewusst haben, dass sie nicht über ein Gesetz entscheiden, das man gleich umsetzen kann. Niemand weiss zurzeit, was aus dem Bundesverfassungsartikel überhaupt konkret entstehen wird. Sie haben wahrscheinlich gedacht, wir haben zu viele Ausländer, also stimmen wir Nein. An die Zukunft der jungen Menschen, an die nächste Generation haben sie dabei nicht viel gedacht. Ich möchte beispielsweise nach England zum Studieren und vielleicht werde ich dort länger bleiben und neben meinem Studium arbeiten wollen. Nun weiss ich nicht, ob dies für mich unproblematisch klappen wird. Der Bundesrat darf den Entscheid auch nicht korrigieren, da das Volk sich nun mal so entschieden hat. Die Probleme mit der EU werden sicher grösser. Weil die Schweiz so klein ist, übt die EU Druck auf uns aus. Die EU muss ihre Richtlinien durchsetzen, obwohl einige Politiker mit der Volksentscheidung der Schweiz sympathisieren. Die ganze Diskussion und Meinungsäusserungen zwischen der Schweiz und der EU empfinde ich ehrlich gesagt als ein „Kindergarten im Grossformat“. Nun liegt es an uns, konkrete Vorschläge für ein Gesetz zu machen, die eine langsame Anpassung zur Personenfreizügigkeit gewährleisten. Manche Schweizer sind leider verwöhnt und faul und machen nicht jeden Job. Dabei sollten sie über den eigenen Schatten springen und auch „unbeliebte“ Jobs annehmen. Die „Anderen“ aus dem Ausland nehmen uns nur die „freien“ Arbeitsplätze weg! Cecilia Hug, 16, Kauffrau, 1. Lehrjahr Brüssel entscheidet immer Ich habe mit Ja abgestimmt. Es war wiedermal Zeit, dass wir selber bestimmen können, wer rein darf und wer nicht. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich zuerst unschlüssig war. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich richtig entschieden habe. Die Schweiz übernimmt von der EU immer mehr Gesetze und immer mehr Vorschriften. Wie sie nun mit uns umgeht, finde ich falsch. Wir sind nicht das einzige reiche Land, das nicht in der EU ist. Norwegen ist auch nicht dabei und es funktioniert trotzdem. Ich weiss im Moment nicht, ob wir den Volksentscheid durchsetzen können. Ich befürchte, dass der Bundesrat das Ganze unter den Tisch kehren wird. Dasselbe Problem mit der Umsetzung haben wir mit der Ausschaffungsinitiative. Dort hatte ich zwar eine andere Meinung als die Mehrheit. Politisch gesehen sind wir ein selbständiges Land und die EU muss dies akzeptieren. Interessant ist, dass in der EU nicht alle derselben Meinung sind. Man hat bei diesem italienischen Politiker gesehen, der im Europaparlament mit der Schweizer Fahne demonstriert hat. Es gab auch Lob aus England oder aus Deutschland dafür, dass die Schweiz ein Zeichen gesetzt hat. Es gibt sogar Stimmen in England für einen Austritt aus der EU. Das wäre für die EU tatsächlich ein harter Schlag. Die ganze Angelegenheit spielt für mich keine Rolle, da ich Doppelbürger bin und auch den britischen Pass besitze. Ich könnte mir ein Leben in der EU vorstellen. Ich finde es aber schlecht, dass in der EU nicht das Volk, sondern immer Brüssel entscheidet. Wer einen Job bekommt, ist nach dieser Entscheidung wichtig. Primär sollten die Menschen, die hier leben die Jobs besetzen, erst dann sollen Leute aus dem Ausland in Frage kommen. Man muss bedenken, dass beispielsweis jeder vierte Tessiner Jugendliche arbeitslos ist, da die billigen Arbeitskräfte aus Italien ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen. Ein Ja bei der Mindestlohninitiative könnte uns dabei helfen, dass mehr Schweizer eine Stelle bekommen. Die Annahme diese Initiative wird definitiv einen Einfluss auf die Masseneinwanderung haben. Mich bedrückt es, wie die EU nun kindisch tut, indem sie das Stromabkommen auf Eis legt, das Erasmus-Abkommen sistiert und andere Drohungen ausspricht. In meinem Kollegenkreis waren die meisten für die Initiative. Ich kenne kaum jemanden, der dagegen war. Deshalb war ich erstaunt darüber, dass die Initiative nur knapp angenommen wurde. Christoph Peter, 20, Büroangestellte, 3. Lehrjahr Das Fass ist irgendeinmal voll Wenn ich hätte abstimmen dürfen, hätte ich eher Ja gestimmt. Die Schweizer und die Menschen die hier schon länger leben, sollten zuerst eine Chance bekommen. Die Deutschen nehmen uns tatsächlich Stellen weg. Es ist ein „Geschiss“, was die EU im Moment mit uns tut. Die Schweiz hat bisher den Vertrag zur Personenfreizügigkeit nicht gebrochen. Wir wollen nur die Einwanderung kontrollieren. Der Kanton Aargau ist für die Deutschen sehr nah und attraktiv, deshalb sind sie auch so zahlreich hier. Je nach Region ist das verschieden, für das Wallis sind es die Franzosen und für das Tessin die Italiener. Manche Leute sagen nun die SVP sei rassistisch, ich bin nicht derselben Meinung. Wir sind ein kleines Land und irgendeinmal ist das Fass voll. Was passiert dann? Dies überlegen sich manche Menschen und Politiker nicht. Auch die Natur reagiert auf bestimmte Dinge und steuert dies dementsprechend. Einer gewissen Anzahl Menschen aus der EU, die täglich hin- und herpendeln, soll man dies weiterhin erlauben. Es geht ja um ihre Existenz, dies muss man auch berücksichtigen. Es darf aber nicht sein, dass sie ungehindert Jobs bekommen, da sie zum Teil günstiger als die Schweizer sind. Wenn es wieder mehr Arbeitslose gibt, dann werden sie uns auf der Tasche liegen. Wenn man auswandern möchte, muss man sich in vielen Ländern auch an bestimmte Auflagen halten. Die meisten meiner Familie und Verwandten haben mit Ja gestimmt. In meiner Klasse haben sich die meisten nicht getraut aufzustrecken, als gefragt wurde, ob sie den Volksentscheid bejahen oder nicht. Viele haben Angst als rassistisch zu gelten und ausserdem haben wir in der Klasse sehr viele Ausländer, die trotz ihrem Schweizerpass als „Papierschweizer“ gelten. Man sollte zu seiner Meinung stehen und in erster Linie zu sich ehrlich sein und sich nicht der Stimme enthalten. Dominique Frei, 17, Detailhandelsfachfrau, 2. Lehrjahr 23 Jugend Das Ergebnis der Abstimmung finde ich schlecht. Ich finde es nicht gut, dass wir die Personenfreizügigkeit gegenüber dem Ausland einschränken, was wir zu unserem Vorteil ausnützen können. Die Entscheidung wird für unsere Wirtschaft auf jeden Fall Nachteile bringen. Ich befürchte, dass seitens der EU noch strengere Reaktionen folgen werden. Ich werde mich deshalb vielleicht in Zukunft auch einschränken müssen. Die EU interessiert mich grundsätzlich. Ich würde später in England gerne mein Englisch vertiefen. Zudem würde ich gerne das Leben in Holland sehen, da meine Grossmutter dort geboren wurde und ich zu einem Viertel Holländer bin. Ich kann zwar nicht fliessend Holländisch sprechen, aber meine Holländischkenntnisse würden zum Überleben ausreichen. Trotz meiner Abstammung war meine Familie in dieser Angelegenheit recht gespalten. Meine Mutter und mein Bruder waren wie ich gegen und mein Vater eher für die Initiative. Die Reaktionen der EU verstehe ich an sich, aber sie sind übertrieben. Es kann nicht sein, dass sie nun Verhandlungen abbricht oder gar ganze Abkommen auf Eis legt. Nicht alle Schweizer waren ja für die Initiative, so werden aber alle bestraft. Sicher wird es schwierig mit der EU eine Einigung zu erzielen. Die Schweiz ist in bestimmten Bereichen zum Teil am kürzeren Hebel. Wenn Forschungsgelder gekürzt werden, dann können wir schlecht etwas dagegen tun. Dafür haben wir eine sehr stabile Wirtschaft mit starken Banken, dann ist die Nord-Süd-Achse als Transitroute z.B. für Länder wie Italien und Deutschland von grosser Bedeutung. In diesem Beispiel hätte die Schweiz auch genügend Einfluss und etwas zu sagen, da die EU diese Route braucht. An dieser Stelle muss ich auch zugeben, dass die Initiative auch etwas Positives für die Schweiz bewirken kann, v.a. was den Arbeitsmarkt betrifft. Für zukünftige Stellensuchende könnte die Einschränkung mit den Einwanderern auch Vorteile bringen. Ich selber habe bei der Suche nach einer Lehrstelle erfahren, dass teilweise eher Deutsche genommen wurden als Schweizer. Vielleicht wird in ein bis zwei Jahren eine zweite Abstimmung stattfinden. Übrigens auf die kommende die Ecopop-Initiative könnte man verzichten, da sie ja recht ähnlich ist wie die Masseneinwanderungsinitiative. Der Durchschnittsbürger versteht oft nicht ganz, worum es bei einer Abstimmung konkret geht. Bei manchen Gesetzesänderungen sollte man vielleicht die Bürger nicht abstimmen lassen, da es kompliziert ist. Ich habe das offizielle Büchlein zu den letzten Abstimmungen gelesen und gemerkt, dass vieles nicht einfach und verständlich ist. Beispielsweise vor der Abstimmung zum Epidemiegesetz habe ich in Diskussionen gemerkt, dass für viele Stimmbürger der Text zu kompliziert und unverständlich formuliert war. Ich bezweifle, dass alle, die abstimmen gehen auch genau verstehen, worüber sie abstimmen! Auch die vielen Abstimmungen mögen sicher einige Stimmbürger mit der Zeit nicht und gehen deshalb auch nicht mehr abstimmen. Dann ist meines Erachtens die Gefahr von Verfälschungen des Resultats auch gross. Jan Furrer, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr Nochmals darüber abstimmen Ich komme aus dem Kosovo und habe den C-Ausweis und konnte deshalb nicht darüber abstimmen. Ich war vom knappen Ja-Ergebnis überrascht, ich habe einen hohen NeinStimmanteil erwartet. Ich hätte die Initiative aus Überzeugung abgelehnt. Meine Eltern (mein Vater mit 22, meine Mutter mit 16) sind aus denselben Gründen wie viele andere Ausländer in die Schweiz eingewandert und haben hier eine Familie gegründet. Wenn ich im Kosovo leben würde, dann hätte ich dort nie die Möglichkeiten wie jetzt in der Schweiz gehabt. Ich hätte dort nach Abschluss der Grundausbildung wahrscheinlich als Kellnerin oder als Verkäuferin gearbeitet. Ich finde es wichtig, dass die nächsten Generationen der Ausländer weiterhin dieselben Möglichkeiten haben sollten wie ich. Die Reaktionen aus der EU finde ich richtig. Die Schweiz verstösst eindeutig gegen die bisherige Vereinbarung. Nun hat sich die Schweiz in eine unbequeme Situation manövriert. Sie hat nicht den Mut einen Rückzieher zu machen. Trotz der Annahme der Initiative sollte die Schweiz bei der Personenfreizügigkeit grosszügig bleiben und eine Art „Light“-Version realisieren. Ich möchte nach meiner Lehre gerne ins Ausland nach Frankreich, um Französisch zu lernen oder nach London, um mein Englisch zu vertiefen. Meine Befürchtung ist nun, dass ich diese Möglichkeiten vielleicht nicht bekommen werde. Dabei trage ich dafür keine Schuld. Ich würde es vorteilhafter finden, wenn nochmals darüber abgestimmt wird. Vorher müsste man alles offen legen, damit alle besser über die Personenfreizügigkeit Bescheid wüsst und wüssten. Ich bin überzeugt, dass dann sich viele Leute anders überlegen würden, v.a. wenn sie sehen, was die Entscheidung für ihre eigenen Kinder für Vor- und Nachteile bringen würde. Elma Dalipi, 18, Kauffrau, 1. Lehrjahr „Verwöhnte“ Typen Ich habe nicht abgestimmt, ich wollte, habe sie aber leider verpasst. Ich hätte eher mit Nein gestimmt. Die Idee der Initiative finde ich an sich gut, aber die Art der Umsetzung ist meiner Ansicht nach falsch. Im Moment wird die Entscheidung gar keine Ausländer oder nicht alle Ausländer treffen. Wahrscheinlich wird sich die Situation erst in zwei oder drei Jahren verändern. Ich denke, es wird in erster Linie Ärzte und Pflegepersonal treffen, v.a. solche die hauptsächlich aus Deutschland stammen. Im Allgemeinen werden dann viele Arbeitskräfte aus dem EU–Raum fehlen. Andererseits würden uns mit der Zeit zu viele Menschen aus dem Ausland auch zu viele Arbeitsplätze wegnehmen. Es fällt auf, dass viele Angestellte aus den EURaum motivierter sind als wir. Sie arbeiten in manchen Berufen vielleicht auch günstiger und sind vielfach auch an viel weniger Luxus gewöhnt als wir. Viele von uns Schweizern sind „verwöhnte“ Typen. Natürlich habe ich die ersten Reaktionen der EU auf die Volksentscheidung aus den Medien v.a. aus den Zeitungen mitbekommen. Einigen von uns kratzt das Ganze eher nicht, da wir nicht in der EU sind. Die neue Entwicklung ist für die Wirtschaft z.B. im Detailhandel, wo ich selber arbeite, eher schlecht. Wenn die Umsätze sinken werden, wird vielleicht im Detailhandel Personal abgebaut, Angestellte werden weniger verdienen, da die Geschäfte sparen müssen. Für mich ist die EU nicht interessant, ich habe es gut hier. Ich muss mit dieser äusserst knappen Entscheidung leben. Ich fühle mich nicht betroffen, es werden nun auch nicht plötzlich Ausländer ausgeschafft. Meine Verwandten aus Serbien wird es auch nicht treffen, da sie in der Schweiz sowieso keine Chance hätten, da sie kein Visum bekommen könnten, um hier in der Schweiz leben und arbeiten zu können. Jelena Kodic, 19, Detailhandelsfachfrau, 3. Lehrjahr EU: Nicht mein „Lieblingsverein“ Meine Familie steht politisch mitte-rechts und mein Bruder (20) ist Mitglied bei der Jung-SVP. Ich bin nicht dabei. Ich interessiere mich für das Jugendparlament. Ich frage mich bei manchen Leuten, wie sie sich über etwas ärgern können, ohne etwas daran ändern zu wollen. Das Mindeste wäre abstimmen zu gehen, damit man etwas beeinflussen kann. Wenn es mein Alter zugelassen hätte, wäre ich abstimmen gegangen und zwar mit einem Ja. Ich möchte mich in Zukunft politisch aktiv betätigen. Beim Ergebnis hätte ich eine höhere Annahme erwartet, so wie bei der Minarettinitiative (so ca. 55% Ja-Stimmen). Mit einer Stimmendifferenz von ca. 20‘000 Stimmen war es ja sehr knapp. Aber dies ist die Konsequenz der direkten Demokratie. Die Gegner haben einiges verschlafen, mit dem Ergebnis müssen sie leben. Mit einigen Konsequenzen könnte man die Initiative umsetzen, bei Sonderfällen kann man die Personenfreizügigkeit anpassen. Die EU ist nicht mein „Lieblingsverein“. Die Reaktionen innerhalb der EU waren nicht überall negativ. Länder wie England sind bei der Personenfreizügigkeit auch skeptisch. Es zeigt sich, dass sie nun selber merken, dass es nicht rund läuft. Frankreich merkt auch immer mehr, dass es unter der Personenfreizügigkeit leidet. Die EU als Staatenbund merkt, dass die Personenfreizügigkeit v.a. den wirtschaftlich benachteiligten Mitgliederländern nützt. Natürlich belastet unsere Entscheidung das Verhältnis zur EU. Wir können die EU zu nichts zwingen. Bei einer Ablehnung unserer Wünsche könnten wir den bisher ungehinderten Transitverkehr durch die Schweiz als Druckmittel einsetzen. Im schlimmsten Fall müssen wir den Kürzeren ziehen. Die Schweiz braucht die EU mehr als umgekehrt. Was aber die EU mit uns macht, ist Respektlosigkeit. Wahrscheinlich werden der Druck und der Widerstand gegen uns immer grösser und die EU wird uns auf die Füsse treten. Mein Wunsch ist, dass es die EU nicht lange geben wird. Vielleicht ist dies eine Wunschvorstellung! Wenn die Schweiz in der EU wäre, würden wir unsere Neutralität und sehr viel an Wohlstand verlieren. Wir haben ein höheres Bildungsniveau als die EU. Dennoch ist die Abschaffung des Studentenaustauschprogramms Erasmus nicht optimal, aber auch nicht sehr tragisch. Das Verhalten der EU erinnert mich an die Zeit des Kalten Kriegs. Mein Freundeskreis in der Gemeinde und meine beste Freundin sind mit ihren Einzelschicksalen vielleicht direkt betroffen. In meinem Verwandten- und Freundeskreis ist die Vol TOP News 1/2014 Schweiz am kürzeren Hebel 24 Jugend Volksentscheidung positiv aufgenommen worden. Es herrscht aber dabei Skepsis über die Umsetzung und über die Lösung der Probleme mit der EU. Lazlo Stutz, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr Die Nase voll! Ich finde es schade, dass ich nicht abstimmen konnte, da ich einen C-Ausweis und einen italienischen Pass habe. Die Stimmbeteiligung war viel zu tief. Ich habe von meinem Chef erfahren, dass in unserer Kantine gegen die Initiative Werbung gemacht wurde. Ausserdem wurde am Abstimmungstag sehr viel im Facebook darüber berichtet. Ich persönlich finde das Ergebnis für viele nicht gut. Ich hätte dagegen abgestimmt. Ich finde, dass wir mehr zusammenarbeiten sollten und nicht jeder nur für sich schauen sollte. Man sollte miteinander und nicht gegeneinander leben. Ich befürchte, dass es nun mehr Meinungsverschiedenheiten und mehr Streit geben wird. Wer weiss, vielleicht könnte es auch mich treffen, ich habe ja eine C-Bewilligung. Ich fühle mich eher wie ein Schweizer als wie ein Italiener. Ich bin hier geboren und ich war in meiner Kindheit mehr mit Schweizern zusammen. Dies hat sich mit der Zeit geändert. Ich kann mir eine Zukunft in Italien nicht vorstellen. Man spürt in vielen EU-Ländern die Krise, in Süditalien sind alle aus meiner Familie arbeitslos. Ich habe aber auch für die Befürworter der Initiative Verständnis, da sich viele Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen und vielfach die „Nase voll“ haben. Man fühlt sich nicht überall wohl in der Schweiz. Die Jugendlichen werden nicht besser, es gibt grosse sprachliche Probleme, die Szene aus dem Balkan ist nicht einfach. Die Probleme haben sich verschärft. Salvatore Barberio, 19, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr EU: keine eigentliche Demokratie TOP News 1/2014 Ich konnte nicht abstimmen, da ich um eine Woche zu spät 18 Jahre alt wurde. Ich hätte ursprünglich mit Nein abgestimmt, da ich die Initiative als rassistisch empfunden habe. Später hat sich meine Einstellung zur Initiative gewandelt, nachdem ich zusammen mit meinem Vater die Abstimmungsunterlagen studiert und über die Initiative diskutiert habe. Ich dachte ursprünglich, dass bei einer Annahme keiner in die Schweiz darf. Ich wollte übrigens ursprünglich auswandern. Bei der EU bzw. bei den Politikern geht es mehrheitlich ums Geld. Dort in der EU wäre es sehr wichtig, dass die einzelnen Völker über ihr Schicksal selber entscheiden, wie wir dies dank der direkten Demokratie in der Schweiz tun. Wir kämpfen in der kleinen Schweiz für unsere Rechte und entscheiden selber. Für mich gibt es in der EU keine eigentliche Demokratie. 22% der Menschen sind in der Schweiz Ausländer. Zwar ist dies nicht so schlimm, aber es werden immer mehr, obwohl wir dies nicht unbedingt wollen. Man könnte die Ausländer besser auf die anderen Länder verteilen. Deutschland hat zum Beispiel im Vergleich zu uns einen Ausländeranteil von nur 8%. Ich hoffe, dass die Entscheidung der Schweiz in der EU in den einzelnen Ländern ein Nachdenken über die direkte Demokratie bewirkt. Bspw. möchte sich England oder Schottland von der EU lösen. Optimal wäre es, wenn dort das Volk eine Entscheidung treffen würde. Die EU hat für mich sehr viel Macht. Sie beutet z.B. Afrika aus, das fruchtbar ist und viele wertvolle Rohstoffe besitzt. Die Völker wehren sich dort nicht, da sie unterdrückt werden und Angst haben vor ihren Herrschern, die die EU mehrheitlich unterstützt. Meine Verwandtschaft, die mehrheitlich wieder nach Italien zurückgekehrt ist, ist in Turin und in Sizilien über das dortige Leben nicht glücklich. Sie bereuen ihre Rückkehr, da sie aber richtige Italiener mit Stolz sind, möchten sie nicht mehr in die Schweiz zurück. Die EU sollte nach meiner Meinung abgeschafft werden. Die EU schaut nur für sich selber und die Schweiz wird von ihr erpresst. Bianca-Rubina Moser, 18, Büroangestellte, 2. Lehrjahr „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ Ich habe nicht abgestimmt, da ich keine Zeit dafür gefunden habe. Ich hätte aber die Initiative auf jeden Fall abgelehnt. Die bisherige Regelung hat uns mehr Vorteile gebracht. Es kommen zwar immer mehr Menschen zu uns, aber es werden auch immer mehr Arbeitsplätze geschaffen. Die Vielfalt in der Schweiz nimmt zu, man lernt dadurch auch andere Kulturen kennen. Mind. 90% meiner Freunde sind Ausländer. Ich bin sehr gerne bei ausländischen Familien. Ich werde von ihnen freundlicher und wärmer aufgenommen als von Schweizern. Das Soziale ist bei ihnen sehr viel stärker. Meine besten Freunde sind Kroaten und Türken. Ein Kollege, der ursprünglich ein Türke ist und eingebürgert wurde, hat für die Initiative abgestimmt. Er meint, dass es nicht sein kann, dass manche Einwanderer einfach von der Arbeitslosenkasse leben können. Man solle nur solche Leute reinlassen, die hier wirklich arbeiten wollen. Ich weiss aus meinem Bekanntenkreis, dass es viel mehr eingebürgerte „Ausländer“ gibt, die mit Ja gestimmt haben, als man als Schweizer meinen würde. Jeder hat seine eigene Meinung, ich respektiere dies. Es gab ja bereits Demos gegen diese Volksentscheidung. Die Reaktionen der EU finde ich daneben. Es darf nicht sein, dass nun nach dem Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ vorgegangen wird. Wenn die EU Probleme mit uns hat, dann soll sie auch Lösungen anbieten. Nach den bisherigen Reaktionen der EU befürchte ich Sanktionen, dann wird es schwierig für die Schweiz. Mit der EU kann ich grundsätzlich nicht sehr viel anfangen. Diese Initiative hat mich interessiert, da der Inhalt sehr speziell ist und ich das Ganze in meinem Lehrgeschäft auf der Gemeinde aus nächster Nähe mitverfolgt habe, weil dort die Stimmzettel eingegangen sind. Viele von uns haben eher Klischeevorstellungen von Ausländern. Ich höre immer wieder viele Vorurteile. Ich bin in Schinznach-Dorf mit vielen Ausländern aufgewachsen. Dies prägt auch mein Weltbild, mein bester Kollege ist ein Kroate. Meine Freundin ist halb Peruanerin und halb Schweizerin, somit auch eine „halbe“ Ausländerin. Samuel Pauli, 19, Kaufmann, 1. Lehrjahr Die „Ureinwohner“ Da ich politisch allgemein eher rechts eingestellt bin, habe ich mit Ja abgestimmt. Ich arbeite auf der Gemeinde Leibstadt, deshalb bin ich auch politisch sehr interessiert. Ich könnte mir später auch eine politisch aktive Rolle vorstellen. Wir haben zwar 25 Jugend Problematische Umsetzung Leider konnte ich wegen meines Alters nicht abstimmen. Ich hätte mit Ja gestimmt. Ich stehe politisch eher rechts. Wir haben sowieso viele Ausländer in der Schweiz. Auf der Gemeinde, wo ich arbeite, erlebe ich immer wieder Ausländer, die unanständig sind. Es gibt solche, die gegen uns sind und uns beleidigen. Wenn sie schon da sind, sollten sie sich auch dementsprechend verhalten und sich hier gut integrieren. Ich bin aber nicht allgemein gegen Ausländer. Es gibt sehr viele, die gute Jobs leisten, sich Mühe geben und sehr nett sind. Sie sind anständig und auch dankbar. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass wir ein kleines Land sind und nicht unbeschränkt Menschen aufnehmen können. Wir haben knappen Wohnraum und knappe Arbeitsplätze. Ich habe kein Verständnis z.B. für Menschen, die aus Slowakei kommen und hier den Bauern bei der Ernte „helfen“ und danach ihre Familien hierher holen. Das Problem ist die Masse bei der Einwanderung. Es kommt immer darauf an, welche Ausländer zu uns kommen. Die gut Ausgebildeten wie Ärzte oder Informatiker gehören hierher auch mit ihren Familien. Es wird nun so dargestellt, als ob die Schweizer gegen die Ausländer seien. Es ist schade! Ich habe ein Ja erwartet, aber nicht gedacht, dass es so knapp ausfallen wird. Ich habe in der Gemeinde Wohlenschwil bei Melligen mitgezählt, für uns Lehrlinge ist es obligatorisch, dass wir auch mitzählen. Ich bin politisch sehr interessiert, deshalb fand ich das Ganze sehr spannend. Ich habe dies von meinem Vater, der Gemeindeammann ist. Mit 14 Jahren habe ich angefangen mich für Politik zu interessieren. Ich schaue regelmässig die Arena an, lese Zeitungen, rede gelegentlich mit Nationalräten, die mein Vater kennt. Nun müssen wir die Umsetzung abwarten. Für den Normalbürger wird sich nicht viel ändern. Wahrscheinlich wird es irgendeinmal über die Gesetzesbestimmungen ein Referendum geben, vielleicht in drei bis vier Jahren, es braucht nämlich viel Zeit für Gesetzesänderungen. Leider werden die Entscheidungen des Volkes nicht immer genau so umgesetzt, wie es entschieden hat. Man hat es z.B. bisher bei der noch fehlenden „Umsetzung“ der Ausschaffungsinitiative gesehen. Dies ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, weshalb nicht viele abstimmen gehen. Michael Hug, 17, Büroangestellte, 2. Lehrjahr Den Menschen die Augen öffnen Ich konnte leider nicht abstimmen. Ich hätte aus Überzeugung mit Ja gestimmt. Das Ergebnis begrüsse ich, da einerseits wir die die Kontrolle über unsere Grenzen haben sollten. Damit wir wissen, wer und was rein darf. Auch bei Waren, die illegal sind, wäre diese Kontrolle wieder sehr wichtig. Anderseits werden nun die Menschen wachgerüttelt, somit hat die Diskussion darüber überhaupt angefangen. Ansonsten würde alles beim Alten bleiben und man hätte darüber nicht gross gesprochen, die Problematik der Einwanderung wäre unter den Tisch gekehrt worden. Bis heute war es möglich, dass beispielsweise eine Person aus dem Ostblock hier gearbeitet hat und ihre sechs Familienmitglieder in die Schweiz holen konnte und diese dann ohne Arbeit Sozialhilfe erhalten konnten. Ich kenne aus meiner Gemeinde Wohlen, in der wir einen sehr hohen Ausländeranteil haben, solche Fälle. Was man nun nach diesem Volksentscheid erreichen wird, bzw. ob man etwas erreichen kann, weiss man nicht. Die bisher geführten Diskussionen lassen alles offen. Ich denke aber, dass diese Initiative den Menschen die Augen geöffnet hat. Nur weiss man aus Erfahrung, da möchte ich die Ausschaffungsinitiative erwähnen, da wurde bis heute meines Wissens nichts umgesetzt. Nach solchen Abstimmungen wird mit der Zeit alles abgeschwächt. Ich befürchte, dass nach dieser Abstimmung wieder ein paar Jahre vergehen werden, ohne dass etwas Wesentliches passieren wird. Höchstens wird eine vereinfachte bzw. abgeschwächte Version in Kraft treten, die v.a. der SP und linken Gruppierungen gefallen würde. Ich fand es „egoistisch“ und daneben, wie sich einige Demonstranten nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses gegen den Volksentscheid verhalten haben. Für mich ist so etwas absolute Frechheit, v.a. weil es dabei auch noch zu Sachbeschädigungen kam. Wir haben eine direkte Demokratie, unser System ist nun mal so aufgebaut. Ansonsten müssen wir es wie andere Ländern in der EU wie Deutschland oder Italien tun, wo nicht das Volk, sondern alleine das Parlament über solche wichtigen Themen entscheidet. Solange wir zu unserem politischen System stehen, sollten sich alle daran halten. Ich bin leider eher skeptisch, dass der Bundesrat die Initiative ehrlich umsetzt. Wenn wir nun nachgeben würden, wäre es das Dümmste. Wir haben es bisher immer wieder geschafft uns zu behaupten. Man hat dies auch während des 2. Weltkriegs gesehen, wir konnten uns wirtschaftlich doch irgendwie behaupten. Ich habe den Eindruck, dass die EU Angst hat, dass das System irgendwann zusammenbricht. Die ursprüngliche Idee dieses Staatenbunds für den Friedenserhalt war eigentlich gut. Die wirtschaftlichen Interessen der EU stehen nun im Mittelpunkt. Sie können den Handel gar nicht einschränken, sonst schiessen sie ins eigene Bein, wenn man an die wichtige Handelsroute an die „Nord-Süd-Achse“ durch die Schweiz denkt. Die SP hat nach meiner Meinung einen Tunnelblick, die linke Politik hat bisher versagt. Ich persönlich befürchte für meine Zukunft keine Nachteile, obwohl ich mir vorstellen kann, später in Österreich oder in London zu leben und zu arbeiten. Ansonsten finde ich die EU nicht interessant. Übrigens hat England auch seine „Probleme“ mit der EU. Ich kann mir gut vorstellen, dass andere Länder uns womöglich folgen werden. Es muss eine Veränderung geben, so kann es nicht weitergehen. Ansonsten werden die Leute hier oder woanders in der EU ausrasten. Dies muss die Politik unbedingt vermeiden. Martin Frey, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr Unser System ist cool! Ich hätte abstimmen können. Mir haben schlichtweg die Zeit und das Interesse gefehlt. Ich hätte nicht gedacht, dass das Ergebnis so herauskommen wird. Beide Seiten sowohl SP als auch SVP hatten gute Argumente. Es gibt tatsächlich Vor- und Nachteile, was die Einwanderung anbetrifft. Ich habe das Gefühl, dass in manchen Lebensbereichen die Zahl der Ausländer stark zunimmt. Ich spiele seit acht Jahren Handball, da hat es immer noch sehr viele Schweizer. Beim Fussball aber hat es mehr „Ausländer“ als Schweizer. In vielen Schulen hat man sehr viele gemischte Klassen. Einige Schweizer haben Angst, dass Ausländer ihnen die Arbeit wegnehmen. Viele, die die Lehre abschliessen, finden oft keine festen Anstellungen mehr und sehen, dass Ausländer angestellt werden. Beispielsweise in der ABB und bei den Ärzten in den Krankenhäusern hat es überdurchschnittlich viele Ausländer. Dabei sehen einige Schweizer eher das Negative. Dabei schätzt man diese ausländischen Arbeitskräfte viel zu wenig. Mit meinem Zahnarzt, der ein Serbe ist, habe ich z.B. keinerlei Probleme. Es wird leider zu viel Negatives berichtet. Die Entscheidung des Schweizer Volkes ist bei der EU in den falschen Hals geraten. Meine Verwandten aus Brasilien haben wahrscheinlich TOP News 1/2014 zwar nicht zu viele Ausländer, aber wir sollten Mass halten, sonst werden es irgendeinmal zu viele. Deshalb bin ich der Meinung, dass das Aufnahmeverfahren für Ausländer strenger gemacht werden sollte. Man sollte eigentlich nur diejenigen reinlassen, die man in der Schweiz braucht: Menschen, die sich anpassen können, unsere Sprache gut lernen, Frauen nicht unterdrücken und ihre Schulden pünktlich bezahlen. Im Moment können wir dies aber wegen den Vereinbarungen mit der EU gar nicht tun. Ich habe auf der Gemeinde erlebt, wie manche Frauen von ihren Ehemännern unterdrückt werden, diese lassen sie nicht mal Sprachkurse besuchen. Ich habe auch auf dem Betreibungsamt gearbeitet und gesehen, dass neben Schweizern überdurchschnittlich viele Ausländer verschuldet sind. Die Schweiz schaut im Vergleich zum Ausland zu allen Menschen, die hier leben. Für mich persönlich könnte sich der Volksentscheid nur dann negativ auswirken, wenn ich im Ausland studieren wollte, vielleicht werden dann die Diplome nicht anerkannt. Die EU interessiert mich nicht besonders. Die Schweiz ist ein eigenständiges Land, wir müssen zuerst für uns schauen. Auf der anderen Seiten habe ich Verständnis für die Reaktion der EU. Die Schweiz verstösst gegen die Personenfreizügigkeit. Ich hoffe schwer, dass sich beide Seiten einigen können. Auf jeden Fall muss die Volksentscheidung, die direkte Demokratie durchgesetzt werden. Die Initiative hat bewirkt, dass sich das Volk damit intensiver befasst. Ein anderer Effekt ist, dass es auch in der EU Menschen gibt, die über die Entscheidung der Schweizer nachdenken. Mir fehlt auf, dass auf dem Land die sogenannten „Ureinwohner“ die Schweiz beibehalten wollen, wie sie bisher war. Die Menschen in der Stadt denken da mehrheitlich anders. Ich finde es cool, dass die Entscheidung knapp, aber positiv gefallen ist. Schön ist, dass das Volk bei einer so wichtigen Entscheidung nun den Mut gehabt hat, gegen den Bundesrat zu entschieden. Larissa Knecht, 18, Kauffrau, 3. Lehrjahr 26 Jugend noch nichts erfahren. Wenn es soweit ist, würden sie wahrscheinlich anders über die Schweiz denken als bisher und vielleicht einen „dummen“ Spruch loslassen! Sie haben nämlich ganz andere Vorstellungen über die Schweiz. Ich persönlich finde es gut, dass die Schweiz nicht in der EU ist. Meine Kollegen und Kolleginnen aus Holland, aus Deutschland und aus Italien finden es schade, dass die Völker in ihren Heimatländern über solche Themen nicht entscheiden dürfen. Sie finden unser System „cool“. Wenn die Schweiz in der EU wäre, wäre es fraglich, ob wir weiterhin solche Volksentscheidungen treffen dürften. Ich jedenfalls würde dieses Recht vermissen. Ich bin gespannt, wie die SVP und der Bundesrat die Initiative umsetzen werden. Wichtig ist dabei, dass dies menschlich geschieht. Jisele Hirt, 20, Büroangestellte, 2. Lehrjahr Existenzängste TOP News 1/2014 Ich hätte eher Nein gestimmt. Diese Entscheidung wird der Wirtschaft eher schaden. Viele Arbeiten, die bisher günstiger erledigt werden konnten, werden nun teurer werden. Was mich am meisten belastet, dass es bei den bilateralen Verträgen mit der EU Konflikte geben wird. In einem Punkt bin ich optimistisch eingestellt. Endlich wird sich die Gesellschaft vertieft mit der Ausländerproblematik beschäftigen müssen. Dafür ist das Abstimmungsergebnis gut. Es gibt sicher Schweizer, die fühlen sich durch die Ausländer „eingegrenzt“ und sehen sie eher als Konkurrenten. Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich die Gründe dafür. Es kommt manchmal zwangsläufig, es sind dann oft Existenzängste. Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis Menschen, die genau so denken. Ich persönlich habe eher keine Angst vor Ausländern. Die Welt von heute ist multikulturell und mit der Zeit werden sich die einzelnen Länder eher vermischen. Ich habe die bisherigen Reaktionen in den Medien aufmerksam verfolgt und finde es beeindruckend, wie viele Menschen sich darüber aufgeregt haben bzw. sich damit beschäftigen. Vielleicht wird es manchen von uns bewusster, dass wir auch Arbeiten tun müssten, die bisher nur Ausländer gemacht haben. Viele Ausländer kann man nicht rausschicken, da sie schon länger hier leben und gut integriert sind. In meinem Umfeld fällt mir auf, dass sich die ältere Generation von Ausländern mehr integrieren will als die jüngere. Bei jugendlichen Ausländern fällt mir auf, dass viele von ihnen eher untereinander verkehren und sich immer mehr von den Schweizer Jugendlichen abschotten. Es gibt aber auch viele ausländischstämmige Jugendliche, die als „Ausländer“ gar nicht auffallen. Die Position der EU als Ganzes ist durchaus berechtigt und verständlich. Es gibt aber doch einige EU-Länder, die für die Entscheidung der Schweiz eher Verständnis haben. Dank unserer Selbständigkeit geht es uns gut und wir können stolz darauf sein. Ich bin aber dennoch gegenüber der EU positiv eingestellt. Die Schweiz kann nämlich nicht für immer als kleine Insel bestehen bleiben. Die Schweiz braucht die EU mehr als umgekehrt. Moritz Sieber, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr Ungewisse Nebenwirkungen Ich denke, dass diese Initiative obwohl sie angenommen wurde, nicht eine endgültige Entscheidung sein wird und es sehr gut sein kann, dass man über diese Initiative nochmals abstimmen wird. Die Entscheidung darüber war ja sehr knapp. Viele wussten gar nicht, worum es wirklich geht bei dieser Abstimmung. Ausserdem wurde, so finde ich, nie richtig definiert, um welche Zahlen es bei der Initiative geht. So fiel es bestimmt vielen nicht leicht, sich etwas darunter vorstellen zu können. Auswirkungen wird es bestimmt geben, falls diese Abstimmung bestehen bleibt. Es erschwert es z.B. Studierenden sicherlich, ins Ausland, vor allem in der EU, studieren zu gehen oder auch für solche, die gerne auswandern würden. Wie die Reaktion der EU bezüglich dieses Themas sein würde, konnte ich schon im Voraus ahnen. Ich denke der Vergleich mit zwei Kindern, die sich nicht einig sind und sich dann aus Trotz gegenseitig das Leben schwer machen, trifft es ziemlich gut. Ich persönlich finde die Reaktion nicht ganz berechtigt und korrekt, schließlich ist die Schweiz ein eigenständiges Land mit einer eigenen Meinung. Wenn die Mehrzahl des Volkes so darüber abstimmt und dies für richtig empfindet, sollten wir uns auch nicht rechtfertigen müssen oder uns gar als Rassisten bezeichnen lassen. Ich habe abgestimmt, und finde es sehr wichtig, dass man abstimmen geht. Als Frau finde ich es wichtig, abstimmen zu gehen. Schliesslich waren die Rechte für Frauen, was Abstimmen und eine eigene Stimme zu haben anbelangt, nicht immer so und es ist auch noch nicht so lange her, dass wir dies tun können. Wir haben nicht umsonst darum gekämpft. Ich finde allgemein, dass wir Schweizer uns mehr bewusst sein sollten, was für ein Privileg wir überhaupt haben, dass die Stimme des Volkes zählt und angehört wird. Monthira Meier, 21, Kauffrau, 1. Lehrjahr Immer Extrawürste! Ich kann in zwei Monaten abstimmen gehen. Ich hätte diese Initiative gerne abgelehnt. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wenn viele Ausländer nicht in der Schweiz sein dürften, hätte ich gar keine Kollegen mehr. Die meisten von ihnen sind gar keine Schweizer, sie haben nur einen C-Ausweis. Für mich persönlich wird das Abstimmungsergebnis nichts ändern, da ich einen Schweizer Pass besitze. Wahrscheinlich wird es in Zukunft an den Grenzen strengere Kontrollen geben und das Reisen wird mühsamer. Ich wohne gerade an der Grenze zu Deutschland, in Bad-Zurzach und reise mehrmals in der Woche nach Deutschland. Ich gehe dort oft einkaufen oder mit Kollegen zu McDonald‘s, weil es dort viel billiger ist. Wie gesagt, wahrscheinlich wird es für den Grenzverkehr Einschränkungen geben. Auch in meinem Betrieb wird sich einiges ändern. Wir haben im technischen Bereich sehr viele Deutsche, weniger Schweizer. Die neue Situation mit der Personenfreizügigkeit wird sich eher negativ auf uns auswirken. Wir werden für unseren Betrieb nicht so schnell so viele geeignete Personen aus der Schweiz finden können. Ich habe den Eindruck, dass die Schweiz immer eine Extrawurst haben muss. Dies war bei der Minarettinitiative so oder in Diskussion über das Kopftuch od Per 1. Mai 2014 können KV-Mitglieder exklusiv auf www.kvschweiz.ch/railaway einen CHF 10.– Rail Bon runterladen und sich diesen an die Bahnfahrt zu Festivals, Open Airs, Messen, Museen und Sportevents anrechnen lassen. KV-Mitglieder profitieren so doppelt, einerseits erhalten sie über die RailAway-Kombi-Angebote eine vergünstigte Hin- und Rückfahrt (Bsp. ans Open Air St. Gallen 50%) und können sich zusätzlich den Rail Bon im Wert von CHF 10.– anrechnen lassen. Der CHF 10.– Rail Bon kann man ab 1. Mai auf www.kvschweiz.ch/railaway ausdrucken oder im Context Nr. 4 und Nr. 5 ausschneiden und zusammen mit einem gültigen KV-Mitgliederausweis beim Kauf eines SBB RailAway-KombiAngebots an einem SBB Schalter einlösen (nicht online einlösbar). 27 Jugend & Senioren oder die Verschleierung der Frauen. Das Volk kann ja bestimmen, was es will. An sich ist dies schon gut, aber die Leute sollten sich über die Folgen einer Initiative besser informieren. Wenn Sie dies nämlich vorher getan hätten, dann hätten sie wahrscheinlich ab 9. Februar anders entschieden. Der Mensch sollte unabhängig von Abstammung und Religion aufgrund seiner Leistung beurteilt werden. Man sollte lieber einen Menschen hier haben, der motiviert ist und keine Schwierigkeiten macht. Visar Maliqi, 17, Büroangestellte, 2. Lehrjahr Herzlich Willkommen! Neumitglieder Natascha Bini, Spreitenbach Susanne Bircher, Wettingen Bea Blum, Abtwil AG Jeannine Bodmer, Full-Reuenthal Alessandra Bolliger, Brunegg Karin Brunner, Villmergen Luzia Büchler, Wohlenschwil Sven Dohnalek, Baden Sibylle Gehrig, Wohlen AG Brigitte Hartmann, Nussbaumen AG Xheneta Ibishi, Muri AG Ibadete Ibraimi, Effingen Duygu Kasap, Hirschthal Kevin Leuthard, Künten Daniela Maier, Frick Nicole Meier, Zufikon Tina Nacheva, Gippingen Cornelia Röllin, Dietwil Fredy Ruf, Küttigen Gaby Schärer, Neuenhof Raphael Schibli, Fislisbach Susanne Schudel, Oberwil-Lieli Vanessa Sedleger, Hunzenschwil Daniela Strebel, Sarmenstorf Roland Vogel, Oftringen Julia von Stachelski, Wohlenschwil Michelle Wettstein, Mellingen Vanessa Zimmermann, Baden Judith Zimmermann, Auw Marco Zumsteg, Wittnau Herzliche Gratulation! 96. Geburtstag 30.03.1918 Berta Meier 92. Geburtstag 03.03.1922 Josef Weber 20.04.1922 Werner Neuhaus-Zehnder 91. Geburtstag 04.02.1923 Eugen J. Bischof 90. Geburtstag 16.01.1924 Josef Dietschi 01.03.1924 Eugen Schmid 20.03.1924 Rolf W. Haller 88. Geburtstag 17.01.1926 Marcel Zehnder 84. Geburtstag 01.01.1930 Manfred Bolliger-Jutz 01.01.1930 Peter Brehm-Fricker 16.03.1930 Hans Ruckstuhl-Tanner 01.04.1930 Ernst Brun 82. Geburtstag 10.01.1932 Karl Frey 16.03.1932 Rolf Elsener 81. Geburtstag FEEDBACK 14.01.1933 ? Ernst Muntwyler 30.01.1933 Guido Schmid 06.03.1933 Hugo Gehri 80. Geburtstag 16.01.1934 Willy Lottenbach-Rey 29.01.1934 Walter O. Künzli-Kern 02.02.1934 Hermann Seiler 75. Geburtstag 07.01.1939 Guenther Boss-Märki 04.02.1939 Heidi Hocher Heini 11.04.1939 Roserita Dubler-Holzer 70. Geburtstag 06.01.1944 Peter Leuenberger 26.02.1944 Hanspeter Lienberger 08.03.1944 Fritz Zweifel 07.04.1944 Madeleine Romang-Stäger 10.04.1944 Eduard Zimmermann-Turgi 19.04.1944 Gallus Blunschi 65. Geburtstag 31.03.1949 Heidi Hunziker 08.04.1949 Hubert Notter 60. Geburtstag 03.01.1954 Walter Neff 03.02.1954 Jeannette Merki 14.02.1954 H.-P. Attenhofer 05.03.1954 André Wicker 19.03.1954 Elsbeth Koch-Kretz 01.04.1954 Rolf Kleiner 10.04.1954 Hanspeter Geissmann TOP News 1/2014 Die Aufregung der EU über die Schweiz finde ich berechtigt. Wenn ich was zu sagen hätte, dann würde ich nochmals darüber abstimmen lassen. Dann würde eher anders entschieden werden. Ich liebe dieses Land. Die EU interessiert mich nicht besonders. Ich denke, dass eher eine falsche Auffassung über die Initiative zu diesem Ergebnis geführt hat. Die Schweizer haben Angst, dass sie mit der Zeit zu einer Minderheit werden. 28 Impressum TOP News 1/2014 Erscheint dreimal im Jahr (April, August, Dezember) Redaktionsschluss 22.03./28.06./22.11. Herausgeber Inserate Kontakt KV Aargau Ost Serdar Ursavaş Redaktion & Layout Druck Serdar Ursavaş (su) [email protected] Häfliger Druck AG 5430 Wettingen KV Aargau Ost c/o Humar und Partner AG Zentralstrasse 120 5430 Wettingen Korrektorat Auflage Gisela Baer Ursavaş 1’600 Exemplare T 056 437 19 16 F 056 437 19 10 [email protected]