TOP News - Kaufmännischer Verband Schweiz

Transcrição

TOP News - Kaufmännischer Verband Schweiz
informativ
zeitgemäss
lehrreich
«Kein Abbau bei der Bildung!» - Demo
8
Generalversammlung, 19. Mai 2014
13
Innovative Köpfe - das Interview
14
Nicht jammern, handeln …!
19
spannend
7
altersgerecht
TOP News
April 2014
Nummer 1
Schlagring und Shakespeare
2
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Worte des Präsidenten KV Aargau Ost
3
So „tickt“ unsere Jugend …
3
Wahrung der Arbeitnehmerrechte
4
Reisetipp
Führungen auf der Klosterhalbinsel Wettingen
5
5
Weiterbildung
Neuer Auftritt für das zB. Zentrum Bildung
7
6
Lesetipp
Schlagring und Shakespeare
7
Veranstaltungen
7
10
Kein Abbau bei der Bildung!
Kundgebung vom 6. Mai 2014
8
KV-Night 2014
9
Rebbergführung und Degustation
auf dem Weingut Hartmann in Remigen
9
Konflikte erkennen - benennen - lösen
10
Ikebana - japanische Kunst des
Blumenarrangierens
10
Laufbahn
KV – Die Grundlage für meinen
persönlichen Werdegang
11
In eigener Sache
9
Öffnungszeiten & Rechtsdienst
12
Generalversammlung, 19. Mai 2014
13
Innovative Köpfe – Das Interview
14
Junge Talente
16
Frauen
Nicht jammern, handeln (und abstimmen)!
TOP News 1/2014
9
16
19
Jugend & Senioren
Meinungen zur Masseneinwanderungsinitiative
21
Neumitglieder
27
Gratulationen
27
Impressum
28
3
Editorial
Weichenstellung ...
Wie im letzten Editorial erwähnt, wurde das Organisationsstatut der Schule
von
der
Arbeitsgruppe
überprüft.
Dabei
wurde
festgestellt, dass lediglich
der Paragraf 9 zu heftigen
Diskussionen Anlass gab.
Der Rest des Statutes wurde beibehalten. Die Vorschläge der Arbeitsgruppe
wurden aber vom Vorstand
des Verbandes klar abgelehnt. An der Generalversammlung vom 19. Mai
unterbreiten wir Ihnen unsere Vorschläge zu diesem
umstrittenen Paragrafen mit den Begründungen. Ich
bitte Sie heute schon um Zustimmung, damit die
Position des Trägerverbandes gegenüber Schule und
Kanton nicht geschwächt wird. Der Vorstand hat auch
beschlossen, erst nach Genehmigung des Organisationsstatutes die zweite Arbeitsgruppe für den Fusionsvertrag und die neuen Statuten zu aktivieren.
Grosse Verdienste
Ein weiteres sehr wichtiges Traktandum ist die Wahl
des neuen 13-köpfigen Schulvorstandes für die Amtsperiode 2014-2018. Nach 12 Jahren im Amt tritt
Hanspeter Geissmann als Schulvorstandspräsident zurück. Für die Schule war er ein umsichtiger Präsident,
welcher sich mit Herzblut für die Belange der Schule
auf allen Ebenen eingesetzt hat. Leider kam es oft zu
Spannungen zwischen ihm und dem Trägerverband.
Seine Verdienste sind jedoch für das zB. Zentrum
Bildung Wirtschaftsschule KV Baden gross und absolut
unbestritten und wir sind ihm zu Dank verpflichtet.
Neben ihm treten vier weitere, teils langjährige Schulvorstandsmitglieder von ihrem Amt zurück. Es sind dies
Urs Blickenstorfer (1998), Tibor Koromzay (2000),
k
Marie-Louise Nussbaumer (2005) und Catherine
Schindler (2010). Ich danke an dieser Stelle allen für
ihren Einsatz für die Schule.
Steigende Mitgliederzahlen
Unsere öffentlichen Veranstaltungen finden regen
Anklang, was uns sehr freut und auch bestätigt, dass
wir auf dem richtigen Weg sind. Der grosse Einsatz
für die Jugendlichen in der Grundbildung sowie die
vielen Weiterbildungswilligen fängt an Früchte zu
tragen. Die Mitgliederzahlen steigen! Die Zusammenarbeit von Schule und Verband hat sich in den
letzten Jahren merklich verbessert, ist aber nach wie
vor noch nicht optimal.
Leider mussten wir an den letzten Veranstaltungen
feststellen, dass angemeldete Personen ohne begründete Abmeldungen einfach nicht erschienen.
Dieser Umstand ist für uns als Veranstalter doppelt
ärgerlich. Wir haben zu viel Apéro bestellt und müssen nachträglich die Kursgelder eintreiben. Dies
bedeutet auch Mehrarbeit und zusätzliche Verluste
für den Verband. Um dies in Zukunft zu vermeiden,
sind wir deshalb gezwungen, für alle Veranstaltungen
einen schriftlichen, terminierten und kontrollierbaren
Anmeldezwang einzuführen. Ausserdem gilt bei
kostenpflichtigen Anlässen das Prinzip Einzahlung
gleich Anmeldung. Dies gilt auch für die Generalversammlung, da wir nach der Versammlung einen
Apéro riche offerieren, der mit erheblichen Kosten
verbunden ist. Ich danke allen Mitgliedern für ihr
Verständnis.
Liebe Mitglieder, bald ist der Winter, welcher wirklich
kein Winter war, vorbei. Der Frühling kündigte sich
dieses Jahr schon früh an, aber so schnell gibt der
Winter nicht auf. Ich hoffe trotzdem auf baldige,
wärmere Tage. Geniessen Sie den Frühling und das
Erwachen der Natur. Besten Dank für Ihre Treue zum
Verband.
Ihr Präsident Marcel Huggenberger
So „tickt“ unsere Jugend …
Liebe Leserin, lieber Leser
So, nun genug der langen „Zeilen“. Geniessen Sie
einfach die neueste Ausgabe von TOP News und
freuen Sie sich dabei auch auf angenehme Temperaturen, auf das Erwachen der Frühlingsgefühle …g
Herzliche Grüsse
Erfahren Sie in dieser Ausgabe auch etwas über den
interessanten Werdegang von Fernando Garcia, der an
unserer Generalversammlung für das Amt des Präsidenten des Schulvorstandes kandidieren wird.
Lassen Sie sich von den Bildern der jungen, talentierten Fotografin Bianca-Rubina Moser inspirieren. Lesen
und unterstützen Sie den Aufruf der Gewerkschaft alv,
damit im Kanton nicht wieder am falschen Ort gespart
wird.
Serdar Ursavaş, Redaktor
TOP News 1/2014
Die Initiative zur Masseneinwanderung hat hohe Wellen
geschlagen und das Ergebnis wird uns noch lange
beschäftigen. Nebst der Nationalrätin Yvonne Feri
nehmen junge Menschen Stellung zur umstrittenen
Initiative. Unsere Jugend ist an Politik interessierter als
wir uns vorstellen können, sonst hätten sich nicht über
60 Berufslernende aus den KV-Schulen Baden und
Brugg freiwillig für ein Interview gemeldet. Schlussendlich musste ich mich aus Zeit- und Platzgründen auf 21
Interviews beschränken. Lesen Sie die mutigen und
unverblümt geäusserten Meinungen dieser jungen
Menschen. Erfahren Sie etwas über ihre Befindlichkeiten, ihre Erwartungen und ihre Zukunftsängste.
4
Editorial
Wahrung der Arbeitnehmerrechte
Heinz Wipfli wurde an der
Delegiertenversammlung
vom 23. Januar 2014 als
Präsident der VAA verabschiedet. Wir möchten ihm
hiermit nochmals herzlich
für seine geleistete Arbeit
danken und wünschen ihm
weiterhin alles Gute!
Die VAA setzt sich für die Wahrung der wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Interessen ihrer
Mitglieder ein.
Als neuer Präsident möchte
ich Ihnen den Tätigkeitsbereich der VAA näher vorstellen.
Sie fördert eine optimale Vertretung im Grossen Rat
des Kantons Aargau und in den eidgenössischen
Parlamenten. Der Dialog mit dem Regierungsrat, den
Parlamentarierinnen und Parlamentariern und mit den
Vertretern aus der Wirtschaft über politische und
gesellschaftliche Anliegen und Strömungen ist für die
VAA fundamental.
Über 16'000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des
Kantons Aargau sind über ihre Organisationen in der
VAA organisiert. Zu den angeschlossenen Verbänden
gehören:
•
Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrer-Verband (alv)
•
Bankpersonalverband Aargau-Basel-Solothurn
•
Angestelltenvereinigung, ABB Schweiz (AV ABB)
•
Arbeitnehmerverband AREVA T&D AG
•
Kantonalverband
Vereine (KV)
•
Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und
Pflegefachmänner (SBK)
•
Angestelltenverband Rockwell Automation, Aarau
(AV RA)
•
Hotel & Gastro Union, Luzern (ohne Stimmrecht)
•
Verein der Lehrkräfte an Berufsschulen im Aargau
(VLBA)
Aargauischer
Ich hoffe, damit ist Ihnen etwas klarer, was die VAA ist
und macht.
Alessio Mair
Präsident der Vereinigung Aargauischer Angestelltenverbände
(VAA)
Kaufmännischer
Als politisch neutrale Dachorganisation setzen wir uns
für die Anliegen der Angestellten ein. Zu berufspolitischen Themen organisieren wir gemäss unserem
Leitbild Veranstaltungen und nehmen zu aktuellen
Themen und Abstimmungen Stellung.
Arbeit gestalten!
Mit diesen zwei Begriffen setzen wir das Zeichen für
unser Handeln in der gewerkschaftlichen Arbeit und in
der Angestelltenpolitik.
TOP News 1/2014
Arbeit so gestalten, dass die Menschen in der Arbeitswelt und damit letztlich in der Familie und in der
Gesellschaft zufrieden und gesund sind, ist das hohe
Ziel der VAA. Die VAA nimmt Einfluss auf die Gesetzgebung, insbesondere in Fragen der Angestelltenpolitik.
Kontakt:
Vereinigung Aargauischer Angestelltenverbände (VAA)
Entfelderstrasse 61
5001 Aarau
062 824 77 60
Internet: www.vaa.ch
E-Mail:
[email protected]
5
Reisetipp
Öffentliche Führungen
Alles im Fluss:
Samstag,
Samstag,
Mittwoch,
Mittwoch,
10.
19.
27.
24.
Mai 2014
Juli 2014
August 2014
September 2014
Wege im Fluss der
Jahrhunderte:
Mittwoch,
Samstag,
Samstag,
Samstag,
Samstag,
11. Juni 2014
28. Juni 2014
9. August 2014
13. September 2014
11. Oktober 2014
TOP News 1/2014
Gemeindebüro Wettingen
Alberich Zwyssig-Strasse 76
5430 Wettingen,
Tel. 056 437 71 11
[email protected]
www.wettingen.ch
6
Weiterbildung
Neuer Auftritt für das zB. Zentrum Bildung
Das zB. Zentrum Bildung – Wirtschaftsschule KV Baden
hat das Corporate Design für sämtliche Kommunikationsmassnahmen weiterentwickelt. Vor allem der
Relaunch der neuen Website gehört zu den wichtigsten
Neuerungen. Nebst dem frischen, modernen Design ist
die Benutzerfreundlichkeit verbessert worden. Ausserdem ist die neue Website "responsive", das heisst sie
kann auf dem PC-Bildschirm und Notebook, auf dem
Tablet oder dem Smartphone genutzt werden.
Hauseigene Models
TOP News 1/2014
Das überarbeitete Design der Website sticht als erstes
in Auge, aber auch die Navigation ist einfacher und
übersichtlicher geworden. So können beispielsweise
Weiterbildungskurse oder Lehrgänge in nur zwei Klicks
aufgerufen werden.
Für das neue Design wurde mit den drei bestehenden
Grundfarben gearbeitet. Auch die kreisförmigen
Elemente sind weiterhin wichtig, rücken jedoch dezent
in den Hintergrund. Im Zentrum stehen vielmehr die
Kursteilnehmenden und Schüler/innen. Alle Models
sind hauseigene Gesichter, die im Rahmen der grossen
"zB.-Gesicht-Aktion" im vergangenen Herbst gefunden
wurden.
www.zentrumbildung.ch
Text: Anna Vollmer
Bilder: André Urech
7
Lesetipp
Schlagring und Shakespeare
Kennen Sie „Der 30Jährige, der über die
Gefängnismauer stieg
und verschwand.“? Ja,
Sie haben richtig gelesen. Diese spielerische Titel-Abwandlung einer fiktiven und
sehr erfolgreichen Erzählung bezieht sich
auf ein Buch von
Gregory David Roberts
mit
dem
wenig
reisserischen
Titel
„Shantaram“.
Nicht nur die packende Story macht dieses Buch zu
einem veritablen „Page-Turner“. Eine mitreissende
Sprache bringt dem Leser, auch wenn er noch nie in
Indien war, diesen mysteriösen Subkontinent intensiver und sinnlicher näher, als es jeder Reiseführer
vermag. Und die überall zwischen den Zeilen liegende
Menschenliebe erzeugt eine Wärme, die der rauen
Realität die Stirne bietet - ein Genuss!
Manfred Hennerbichler, lic. phil. I
Englisch- und Geschichtslehrer
Gregory David Roberts, Shantaram, Darmstadt 2008,
Goldmann Verlag
Trotz dieses unscheinbaren Titels gelang
dem australischen Autor ein Bestseller, der
in über 40 Sprachen
übersetzt wurde und
2008 auf Deutsch erschien. Diese romanhafte Autobiographie machte den ehemaligen Bankräuber und
meistgesuchten Schwerverbrecher Australiens weltberühmt und Johnny Depp hat sich bereits die Filmrechte
dafür gesichert.
Die Wucht und die Ereignisdichte dieser 1000-seitigen
Lebensgeschichte übertrifft jede Fiktion. Es ist die
unglaubliche und doch so glaubwürdige Metamorphose
eines Ex-Junkies, Bankräubers, Mafia-Mitglieds, Afghanistan-Kämpfers zu einem autodidaktischen Slum-Arzt,
Spitalgründer, zu einem „Shantaram“ - einem „Mann
des Friedens“.
Nachdem Gregory David Roberts 1976 von seiner Frau
verlassen wird und den Streit um das Sorgerecht für
sein Kind verliert, entgleitet dem ehemaligen
Studenten der Philosophie- und Politikwissenschaften
der gesellschaftliche Halt komplett, er wird heroinabhängig und beginnt als Beschaffungskrimineller
Banken zu überfallen. Er tut dies allerdings in Anzug
und Krawatte und mit einer Spielzeugpistole, dies aus
Angst, jemanden zu verletzen. Dabei entschuldigt er
sich ständig, sodass die Presse ihn schnell den
„Gentleman-Gangster“ nennt.
Bild vom Autor
in der Orell Füssli Buchhandlung:
Manfred Hennerbichler
Er wird von der indischen Polizei verhaftet, schwer gefoltert, verhungert um ein Haar, wird jedoch im letzten
Moment von einflussreichen Freunden gerettet, zu
denen auch mächtige Mitglieder der indischen Mafia
gehören. Für diese erledigt er danach diverse Aufträge
und zieht so auch in den Afghanistan-Krieg, was die
zweite Hälfte der Erzählung ausmacht.
TOP News 1/2014
Als er nach seiner Verhaftung zweieinhalb Jahre im
Hochsicherheitsgefängnis verbracht hat, gelingt ihm
tollkühn der Ausbruch am helllichten Tag. Er schlägt
sich auf seiner Flucht bis nach Indien durch, wo er im
Slum von Bombay/Mumbai bei den Ärmsten der Armen
strandet. Auf Grund seiner rudimentären medizinischen Kenntnisse, die er sich zuvor im Gefängnis
angeeignet hat, rutscht er schnell in die Rolle eines
Doktors und beginnt eine Slum-Klinik aufzubauen, die
etwa 10'000 Personen versorgt.
8
Veranstaltungen
Kein Abbau bei der Bildung!
Kundgebung vom 6. Mai 2014, 17.00 Uhr in Aarau
Die aargauische Regierung plant erhebliche Einsparungen beim Schulangebot, die nach Einschätzung des
Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrer-Verbands (alv) und weiterer Verbände und Organisationen eine unverantwortliche Schwächung der Bildung der Schülerinnen und Schüler zur Folge hätten. Die Folgekosten dürften mit
Sicherheit die Einsparungen bei weitem übersteigen. Die Kritik des alv richtet sich im Wesentlichen auf drei Punkte:
1. Das Sparpaket trifft die schwächsten Kinder.
Die Regierung will die Angebote an Deutsch als Zweitsprache, im
Schulpsychologischen Dienst, im Sprachheilwesen und in der Psychomotorik reduzieren. Die Einschulungsklasse, das Werkjahr und das
Berufswahljahr sollen gestrichen werden. Bildungsökonomische
Untersuchungen zeigen, dass Fördermassnahmen einen umso
höheren Ertrag abwerfen, je früher sie einsetzen. Umgekehrt formuliert: Wenn die frühen Förderungen reduziert werden oder gar
fehlen, stellen sich hohe Folgekosten ein.
Die Schweiz möchte den Anteil derjenigen Jugendlichen, die einen
Sek-II-Abschluss erwerben, auf 95% erhöhen. Dieses Ziel ist nur
realisierbar, wenn die schulisch schwächsten Kinder konsequent
gefördert werden. Die Regierung plant nun das Gegenteil.
2. Das Sparpaket schmälert die Begabungsförderung.
FEEDBACK ?
Die Regierung will das Angebot an Wahlfächern und Praktika massiv reduzieren oder
ganz streichen. Neben dem Pflichtunterricht
besucht die grosse Mehrheit der Schülerinnen und Schüler der Oberstufe freiwillig
naturwissenschaftliche
Praktika,
zusätzlichen Sprachunterricht, gestalterische und
handwerkliche Fächer. Die Jugendlichen
wollen aufgrund eines eigenen Entscheids
ihr Wissen vertiefen. Sie erhöhen so ihre
Kompetenzen, nicht zuletzt im MINT-Bereich. Der Abbau der freiwilligen Angebote
wäre den Jugendlichen nur so zu erklären,
dass die Erwachsenen zu geizig sind, diese
Angebote für sie zu finanzieren. Der geplante Abbau hätte negative Folgen für den
Wissenserwerb der Jugendlichen und somit
nicht zuletzt für die Berufsbildung.
3. Die Finanzplanung der Regierung ist
mangelhaft.
Die Regierung rechnet mit einem Wirtschaftswachstum von 1.5%. Gemäss allen
Einschätzungen ist dies mindestens um ein
Drittel zu tief. Die Behauptung, der Kanton
Aargau könne sich nicht mehr ein Bildungsangebot im bisherigen Umfang leisten, ist
auch aus Sicht der Finanzplanung falsch.
TOP News 1/2014
Der alv erwartet von der Regierung und
dem Grossen Rat, auf diejenigen Sparmassnahmen zu verzichten, die die Begabungsförderung und die Förderung der Schwächsten schmälern. Er erwartet, dass im Sinne
einer höheren Effektivität der Bildung und
eines effizienten Mitteleinsatzes eine konsequente Frühförderung realisiert wird.
Der alv ruft alle an einer guten Bildung Interessierten dazu auf, an der Kundgebung
vom 6. Mai 2014, 17.00 Uhr vor dem Grossratsgebäude teilzunehmen. Weitere Hinweise und Informationen finden Sie auf der
Website des alv: www.alv-ag.ch.
Niklaus Stöckli
Präsident alv
9
Veranstaltungen
KV-Night 2014
Aufgrund der erfolgreichen KV-Night im November 2013 haben wir unser Konzept optimiert und wir sind
froh, dass die KV-Night dieses Jahr zweimal stattfinden wird! Die Party, die von uns (KV Aargau Ost)
zusammen mit der Schule (zB. Zentrum Bildung) sowie mit den Verantwortlichen vom LWB (Löschwasserbecken) organisiert wird, soll für die Berufslernenden des zB. eine Abwechslung zum Schulalltag sein.
Daher könnt ihr euch die beiden Daten jetzt schon reservieren:
Freitag, 9. Mai und 14. November 2014
22.00 bis 04.00 Uhr, ab 16 Jahren, Löschwasserbecken (LWB), Baden
Für gute musikalische Unterhaltung wird gesorgt sein, damit die KV-Night wieder ein tolles, unvergessliches
Fest mit guten Leuten und guter Stimmung sein wird!
Bis dann
Alessio Mair, Vorstandsmitglied KV Aargau Ost
Rebbergführung und Degustation auf dem Weingut Hartmann in Remigen
Das innovative Familienunternehmen Weingut Hartmann legt
grossen Wert auf Qualität, Originalität sowie naturgerechten
Anbau im Rebberg und schonende Kelterung der Weine nach
Richtlinien von Vinatura. Die Trauben wachsen in den Rebbergen von Villnachern und Remigen. Die steilen, sonnigen Reblagen im Aargauer Jura bieten beste Voraussetzungen für eine
hochstehende Traubenqualität. Im Sinne einer steten Qualitätssicherung wurden die Weine wieder an den Degustations-Wettbewerben der Expovina und am Aargauer Goldener Weingenuss
bewertet. Mit silberner und goldener Auszeichnung wurden sie
belohnt. Der Salvia und der Viola begleiten als Jubiläumsweine
2014 durch “950 Jahre Remigen“. Alle Weine sind vor der Abfüllung von der VINATURA-Fachkommission degustiert worden.
Das ganze Sortiment erfüllt die sortentypischen Kriterien (Harmonie, Körper, Fruchtigkeit und Jahrgangswein).
Wann:
Mittwoch, 21. Mai 2014, 18.00 Uhr
Wo:
Weinbau Hartmann, Rinikerstrasse 8, 5236 Remigen
Dauer:
ca. 2½-3 Std., Rebbergführung, Degustation mit Käse-, Fleischplatte, Brot und Wasser
Kosten: Mitglieder KV Aargau Ost: Fr. 30.-, Nichtmitglieder: Fr. 40.Damit Ihr Platz gesichert ist, bitten wir um Anmeldung. Sie erhalten als Bestätigung eine E-Mail mit Angabe der
PC-Nr. zur Einzahlung.
Anmeldung bitte an:
Kaufmännischer Verband Aargau Ost, Zentralstrasse 120, 5430 Wettingen
oder E-Mail [email protected] oder Fax 056 437 19 10
Anmeldeschluss ist Donnerstag, 15. Mai 2014
Name
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Vorname
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Strasse …………………………………………………………………………
PLZ/Ort
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Telefon …………………………………………………………………………
E-Mail
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Anzahl Mitglieder ……………
In Begleitung von Nichtmitgliedern ……………
TOP News 1/2014
Anmeldung zur Veranstaltung «Weinbau Hartmann, Remigen»
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Veranstaltungen
Konflikte erkennen - benennen - lösen
Am 19. Februar und 5. März 2014 fanden die spannenden Workshops mit Peter Locher aus Wohlen über „Konflikte erkennen benennen - lösen“ im KV Baden statt.
In der Kommunikation sieht man oft nur die Spitze des Eisbergs.
Das was unter Wasser im Verborgenen liegt, weiss man nicht. Es
geht manchmal darum, die Dinge nicht nur an der Oberfläche
anzusehen. Sichtbar ist, was gesagt wird: Körpersprache, Gestik;
was gemacht wird: z.B. auslachen, Gesichtsausdruck, Mimik,
böse Blicke, jemanden ausschliessen. Unsichtbar ist, wie gefühlt
wird, was gedacht wird: Wünsche, Ängste, Hoffnungen.
Peter Locher zeigte verschiedene Kommunikationsmodelle und
Strategien auf, so z.B. anhand des „5-Konflikte-Grundmusters“
nach Thomas Kilmann. Ist es besser zu kämpfen, zu vermeiden,
zu delegieren, zu verhandeln oder sich anzupassen? Oder das
„4-Ohren Modell“, die vier Seiten einer Nachricht. Ich höre, was
du sagst, aber weiss nicht, was du meinst. Jede Nachricht enthält
vier Seiten: den Sachinhalt, die Selbstoffenbarung, die Beziehung und den Appell. Wer diese vier Seiten kennen lernt und
auch entsprechend mit „vier Ohren“ hinhören kann, wird Situationen souveräner meistern und lernen offener und direkter zu
kommunizieren. Peter Locher spielte mit Bravour verschiedene
Szenen unter Einbeziehung eines begeisterten Publikums. Zwei
kurzweilige Abende, die wir bei einem feinen Apéro und mit
vielen Fragen an Peter Locher beendeten.
Text: Silvia Vogt
Bilder: su
Ikebana - japanische Kunst des Blumenarrangierens
Es freut uns sehr, dass wir Shunzuen Suzue Rother-Nakaya zu diesem
Workshop einladen konnten. Sie ist:
• Saikoshoku (Senior Professor of Ikebana, 18. Grad)
• Leiterin der Ikenobo Ikebana Schule Schweiz
• Präsidentin des Ikenobo Swiss Central Chapter
Suzue Nakaya wurde in der Nähe von Hiroshima geboren. Mit sieben Jahren
erhielt sie ihren ersten Unterricht in der Kunst des Blumenstellens und der
Teezeremonie bei dem Ikebana- und Teemeister Sadamasa, der sie schon
früh zu Seminaren an die Ikenobo-Akademie in Kyoto mitnahm. Nach einem
Lehrerstudium an der Universität Hiroshima setzte sie ihre Ausbildung an der
Ikenobo-Akademie in Kyoto fort. Dort erlangte sie den höchsten Grad der
Ikenobo-Schule. In Japan und später in der Schweiz ist sie durch zahlreiche
Vorführungen und Ausstellungen bekannt geworden.
Wann:
Dienstag, 17. Juni 2014, 19.00 Uhr
Wo:
zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden, Tool 2, Raum 0.1
Dauer:
ca. 2½ Std.
Kosten: Mitglieder KV Aargau Ost: Fr. 35.-, Nichtmitglieder: Fr. 45.Damit Ihr Platz gesichert ist, bitten wir um Anmeldung. Sie erhalten als Bestätigung eine E-Mail mit Angabe der
PC-Nr. zur Einzahlung.
Anmeldung bitte an:
Kaufmännischer Verband Aargau Ost, Zentralstrasse 120, 5430 Wettingen
oder E-Mail [email protected] oder Fax 056 437 19 10
Anmeldeschluss ist Freitag, 6. Juni 2014
TOP News 1/2014
Anmeldung zur Veranstaltung «Ikebana»
Name
…………………………………………………………………………
Vorname
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Strasse …………………………………………………………………………
PLZ/Ort
…………………………………………………………………………
Telefon …………………………………………………………………………
E-Mail
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Anzahl Mitglieder ……………
In Begleitung von Nichtmitgliedern ……………
Laufbahn
11
KV - Die Grundlage für meinen persönlichen Werdegang
Das Ende der obligatorischen Schulzeit rückt immer näher. Man
steckt bereits mitten in der Vorbereitung für die Abschlussprüfung.
Das Gedankenkarussell beginnt sich zu drehen. Soll ich eine
Berufslehre machen oder doch an die Kanti gehen? Jede und jeder
von Ihnen hat sich diese Fragen selber schon stellen müssen oder
hat eigene Kinder, welche vor dieser wichtigen Weichenstellung in
ihrem Leben stehen. Nun, ich möchte Ihnen anhand meines Werdeganges aufzeigen, was mit einer kaufmännischen Lehre, wie sie zu
meiner Zeit noch hiess, alles erreicht werden kann. Ich kann Ihnen
aber bereits versichern, das KV hat sich für mich ausbezahlt.
Meine Geschichte beginnt 1987. Ich besuchte die Bezirksschule.
Mein Vater kam zu mir und fragte: „Hast du dich bereits entschieden?“. Damit meinte er, ob ich mit meinen Eltern nach deren Pensionierung wieder nach Spanien zurückkehren oder in der Schweiz
bleiben und eine Berufslehre machen wolle. Es gab nicht viel zu
über
überlegen.
Obwohl ich Spanien von meinen Ferien her sehr liebte, kam für mich eine Rückkehr nicht in Frage. Da
viel
meine
Eltern in naher Zukunft nach Spanien „heim“ wollten, war auch das Thema Kanti bald begraben. Ich musste
ja auf eigenen Beinen stehen, weshalb nur eine Berufslehre in Frage kam. Für mich war schnell klar, ich wollte eine
Stelle im Bereich KV. Ich wünschte mir eine Lehrstelle bei einer Bank oder einer Gemeindeverwaltung.
Nach einigen Vorstellungsgesprächen klappte es bei der Gemeindeverwaltung meiner Wohngemeinde. Ich war
happy. Voller Erwartungen fing ich meine Lehrzeit an. Ich durchlief die Abteilungen Gemeindekanzlei, Einwohnerkontrolle, Zivilstandsamt, Arbeitsamt, Steueramt und Finanzverwaltung. Ab und zu durfte ich mit dem Bauverwalter
auch auf die Baustellen. Natürlich wurde man auch als Laufbursche für irgendwelche Kurierdienste „missbraucht“.
Diese Kurierdienste unterbrachen meinen Büroalltag und ermöglichten manchmal einen Abstecher zum Dorfbäcker,
was auch nicht übel war. Ein mulmiges Gefühl überkam mich hingegen, wenn ich mit einer Tasche voller Geld - und
zwar viel Geld - zur Post geschickt wurde. „Hoffentlich werde ich nicht überfallen“, dachte ich mir. Passiert ist zum
Glück nie etwas. Zu meinen Lieblingsabteilungen gehörten das Steueramt und das Zivilstandsamt. Das sollte sich
später auf meine berufliche Karriere auswirken. Auch die Arbeit bei der Einwohnerkontrolle war spannend. Jeder
Neu- und Wegzug wurde registriert. Man war bestens über das Geschehen im Dorf informiert. Zu meiner Tätigkeit
auf der Gemeindekanzlei gehörte auch das Ausstellen von Identitätskarten. Zu jener Zeit wurden diese noch von
den Gemeinden auf einer mechanischen Schreibmaschine ausgestellt. Anschliessend wurde das Foto aufgeklebt und
mit einem Prägestempel versehen. Eines Tages passierte mir ein unvergessliches Missgeschick. Ich war im ersten
Lehrjahr und alleine auf der Kanzlei. Es klingelte am Schalter. Eine ältere Dorfpersönlichkeit war am Schalter und
wollte eine neue Identitätskarte für sich und seine Ehefrau. Ich sagte zu ihm, dass ich sie zwar vorbereiten könne,
er sich jedoch bis zum Eintreffen des Gemeindeschreibers gedulden müsse. Nur der Gemeindeschreiber durfte die
FEEDBACK
?
Identitätskarten unterzeichnen. Meine Aussage missfiel
dem Kunden.
Er tat seinen Ärger durch laute Unmutsbezeugungen kund. Ich war dermassen eingeschüchtert, dass ich sein Foto auf die Identitätskarte seiner Frau klebte
und umgekehrt. Zum Glück trat in diesem Augenblick der Gemeindeschreiber ein. Er musste schlussendlich die
Situation klären. Das Ausstellen von Identitätskarten wurde für mich von jenem Zeitpunkt an zum Albtraum.
Die begleitende Schulzeit empfand ich als nicht sonderlich interessant. Besonders das Fach Französisch bereitete mir
grosse Kopfschmerzen. Eine Leuchte wurde ich im Fach „Franz“ nie, was mich nach Abschluss der Lehre bewog,
einen Sprachaufenthalt in Südfrankreich zu absolvieren. Dazu muss ich erwähnen, dass während meiner ganzen
Schulzeit meine Franz-Lehrer leider nicht besonders motivierend auf mich gewirkt haben.
Seit dem 1. Januar 2014 führe ich eine eigene Anwalts- und Notariatskanzlei. Das Schwergewicht meiner Arbeit liegt
in der notariellen Tätigkeit sowie in der Steuerberatung. Hier schliesst sich auch der Kreis zu meiner kaufmännischen Grundausbildung. Die Berufslehre auf einer Gemeindeverwaltung ist stark von rechtlichen Themen
geprägt. Während meiner Lehrzeit wurde das Interesse für rechtliche Belange geweckt. Auch wenn nicht alles
planbar und vieles von Zufälligkeiten abhängig ist, habe ich meine Ziele beharrlich verfolgt. Dem KV sei Dank.
Fernando Garcia, lic. iur.
Rechtsanwalt, Notar
LL.M. Taxation, Mediator SKWM/SAV
Inhaber der Kanzlei BÄCHLIGARCIA AG in Kleindöttingen
TOP News 1/2014
Wir springen ins Jahr 1991: Im Fach Branchenkunde besuchten wir das Grundbuchamt. Die grossen, schweren
Bücher hatten es mir angetan. Vor allem wurde noch mit dem Füllfederhalter gearbeitet. Computer hatten beim
Grundbuchamt noch nicht Einzug gehalten. Die Zeit schien auf dem Grundbuchamt stillzustehen. Ich bewarb mich
auf eine freigewordene Stelle als Sachbearbeiter. Das Grundbuchwesen sollte zu meiner Disziplin werden. Die
exakte und strukturierte Arbeitsweise gefiel mir. Nach meiner Rekrutenschule entschied ich mich, mit der
Erwachsenenmatur zu beginnen. Es war das Jahr 1993. Ich besuchte jeweils am Mittwoch und am Samstag die
Maturitätsschule für Erwachsene (AME). Mein Berufsziel war gesetzt: ich wollte unbedingt Notar werden. Nach
Abschluss der AME begann ich 1997 das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich. Der grosse
Universitätsbetrieb, die fehlenden Sitzplätze, der unstrukturierte Unterricht waren aber nicht so mein Ding. Im
zweiten Semester war ich kurz davor, das Studium hinzuschmeissen. Nachdem ich zwei Semester im Erasmusprogramm als Austauschstudent in Alicante (Spanien) verbracht hatte, konnte ich mich nochmals motivieren und
das Studium der Rechtwissenschaft 2003 abschliessen. Nach dem Studium absolvierte ich meine Gerichts- und
Notariatspraktika. Diese bilden einen Teil der Zulassungsvoraussetzungen für die kantonalen Anwalts- und Notariatspatente, welche ich in den Jahren 2005 respektive 2007 erlangte. Zwischen 2009 und 2012 bildete ich mich am
Institut für Schweizerische Steuerlehre zum Master of Advanced Studies in Taxation FH/LL.M. Taxation weiter.
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In eigener Sache
Einladung
zur
141. Verbands- und Schulgeneralversammlung
zB. Zentrum Bildung
Wirtschaftsschule KV Baden
Schulhaus Kreuzliberg, Tool 2, Aula 0.1
5400 Baden
Montag, 19. Mai 2014, 19.00 Uhr
Der Vorstand
Öffnungszeiten Geschäftsstelle
Rechtsdienst
Die Geschäftsstelle hat seit einiger Zeit neu folgende
Öffnungszeiten:
Sie erreichen diesen wie folgt:
Weitere Termine sind nach vorheriger Absprache
möglich.
Rechtsdienst KV Schweiz: 044 283 45 10 oder
[email protected]
Telefonzeiten: Montag bis Freitag, 9.30 bis 11.30 Uhr
und 13.30 bis 15.30 Uhr
Lieferungen
Roger Huggenberger
Da wir unser Liefersystem der Reka - Gutscheine und
der Aquarena - Tickets umstellen müssen, bitten wir
ab sofort um Angabe der vollständigen Postanschrift
bei ihrer Bestellung (v.a. per Mail). Sie erleichtern uns
damit die Einführung des neuen Systems und Adressupdates erheblich. Vielen Dank für Ihre Mithilfe. d
Geschäftsführer KV Aargau Ost
Montag bis Freitag von 08.30 bis 11.30 Uhr
Reka-Checks: 10% Rabatt
Bezugsberechtigung:
Aktivmitglieder KV Aargau Ost
Jugendmitglieder KV Aargau Ost
Fr. 400.- pro Jahr
Fr. 100.- pro Jahr
Aquarena, Bad Schinznach:
Eintritt Fr. 15.- anstelle Fr. 19.- (ein Aufenthalt von 1½ Stunden, gültig 1 Jahr)
Weiterbildungskurse:
zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden
Berufs- und Weiterbildungszentrum Brugg
Berufsbildungszentrum Freiamt Wohlen
Kursrabatte siehe Kursprogramm Baden www.zentrumbildung.ch, Telefon 056 200 15 50 oder
Kursprogramm Brugg www.bwzbrugg.ch, Telefon 056 441 03 52 oder
Kursprogramm Wohlen www.bbzf.ch, Telefon 056 622 19 00
Reka-Checks:
Anzahl
……………………
Betrag
……………………
Aquarena-Tickets:
Anzahl
……………………
Betrag
……………………
Vorname
…………………………………………………………………………
Strasse …………………………………………………………………………
PLZ/Ort
…………………………………………………………………………
Telefon …………………………………………………………………………
E-Mail
…………………………………………………………………………
Datum
Unterschrift
TOP News 1/2014
Name
…………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………
Einsenden oder faxen an:
……………………………………………………………………
KV Aargau Ost, Zentralstrasse 120, 5430 Wettingen
oder E-Mail [email protected] oder Fax 056 437 19 10
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141. Verbands- und Schulgeneralversammlung
Montag, 19. Mai 2014, 19.00 Uhr
Referat
Prof. Dr. iur. Daniel Jositsch
Nationalrat und Präsident des KV Schweiz
«Bildung und Beruf im KV»
Traktanden
1.
Protokoll der 140. Generalversammlung vom 13. Mai 2013
2.
2.1
2.2
Jahresberichte
Verband
Schule
3.
Jahresrechnungen 2013 und Revisorenberichte, Budgets 2014
3.1
3.1.1
3.1.2
Kaufmännischer Verband Aargau Ost
Jahresrechnung
Budget
3.2
3.2.1
3.2.2
zB. Zentrum Bildung - Wirtschaftsschule KV Baden
Jahresrechnung
Budget
4.
Jahresbeiträge 2015
5.
Organisationsstatut (Änderungen)
6.
Statuten KV Aargau Ost (Änderungen)
7.
Fusionsvertrag
8.
Wahlen
8.1
8.1.1
8.1.2
8.1.3
8.1.4
Schulvorstand zB. Zentrum Bildung - Wirtschaftsschule KV Baden
Schulvorstandsmitglieder
Präsident des Schulvorstandes
Finanzdelegierter des Schulvorstandes
Vizepräsident des Schulvorstandes
9.
Ehrungen
10.
Anträge
11.
Verschiedenes
Nach der GV offeriert der KV Aargau Ost einen Apéro riche.
Der Vorstand freut sich über Ihre Teilnahme an der Generalversammlung.
Die Anmeldung zur Generalversammlung hat aus organisatorischen Gründen bis spätestens 4. Mai 2014 schriftlich
zu erfolgen. Die Anmeldung und den Bestelltalon für die Detailunterlagen (GV-Protokoll vom 13. Mai 2013, Jahresberichte, Jahresrechnungen 2013, Budgets 2014, Jahresbeiträge 2015, Änderungen Organisationsstatut, Statuten
KV Aargau Ost, Fusionsvertrag und Ehrungen) finden Sie unten.
Anmeldung zur GV vom Montag, 19. Mai 2014, 19.00 Uhr
O Ja, ich nehme an der GV teil.
O Ja, ich nehme gerne am Apéro riche teil.
O Ich bin leider verhindert und entschuldige mich.
O Per Post
Name
Vorname
……………………………………………………………………
Strasse …………………………………………………………………………
PLZ/Ort
……………………………………………………………………
Telefon …………………………………………………………………………
E-Mail
……………………………………………………………………
…………………………………………………………………………
O Per E-Mail
KV Aargau Ost, Zentralstrasse 120, 5430 Wettingen oder E-Mail [email protected] oder Fax 056 437 19 10
TOP News 1/2014
Bitte senden Sie mir die Dokumentation zur Generalversammlung
14
Innovative Köpfe – Das Interview
Beruf/Funktion
Wirtschaftslehrer und Fachvorstand V&V
Besondere Interessen
Gitarre spielen und bauen
E-Mail [email protected]
Name Karl Sollberger
Alter 49
Zivilstand verheiratet, Vera (16) und Tim (14)
Wie kam es im zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule
KV Baden zu diesem iPad-Projekt?
Die Idee zu diesem Projekt kam von unserem Rektor
Jörg Pfister und von Tobias Küng, Bereichsleiter
Informatik in der Weiterbildung. Beide waren an einer
Apple-Veranstaltung und schlussendlich initiierte Tobias
Küng dieses Projekt. (Red.: In der Ausgabe Dezember
2012 erschien ein Interview mit ihm.)
Mit wie vielen Klassen bzw. Berufslernenden und Lehrpersonen wurde es gestartet?
Der eigentliche iPad-Projektstart war im Mai 2011, als
die Schulleitung dafür Lehrpersonen gesucht hat. Dann
kurz vor den Sommerferien fand die Übergabe der
iPads an die Lehrpersonen statt. Der erste Durchgang
fing im Sommer 2011 mit einer E- und einer M-Klasse
an. Diese Klassen werden übrigens diesen Sommer ihre
Ausbildungen abschliessen. Es waren insgesamt 42
Berufslernende und 10 Lehrpersonen involviert. Die
Berufslernenden erhielten damals alle ein iPad, dazu
wurden aber auch sämtliche Bücher in Papierform zur
Verfügung gestellt. Die Finanzierung der iPads erfolgte
mit einem Leasingvertrag mit Apple. Diese Kosten und
die Kosten der wissenschaftlichen Betreuung wurden
über den Innovationsfonds der Schule gedeckt.
Nach welchen Kriterien wurde das Projekt erstellt?
Am Anfang stand nicht die Idee, dass das iPad
durchgehend angewendet wird, sondern gezielt mit
thematischen Lern-Inseln in zwei Projekten in den
einzelnen Fächern zu arbeiten. Die Zielsetzung des
Projekts war zu prüfen, ob der Einsatz der Tablets zu
einer positiven Veränderung der Lernkultur führt.
Einzelne der ausgewählten Lehrpersonen mussten ein
iPad-Tagebuch führen, wo die private aber auch die
schulische Verwendung des iPads dokumentiert wurde.
TOP News 1/2014
Weshalb haben Sie sich dafür gemeldet?
Ich hatte null Ahnung von einem iPad. Ich sah dies
aber als eine grosse Chance und gleichzeitig als eine
Herausforderung, in diesem Gebiet den Einstieg in die
digitale Welt zu wagen. Ich entschied mich zusammen
mit den anderen Lehrpersonen meiner Klasse M14D
(Berufsmaturität) für dieses Projekt.
Mit welchen Problemen hatten Sie und die anderen
Lehrpersonen anfänglich zu kämpfen?
Das Projekt wurde sozusagen aus dem Stand gestartet.
Der grösste Aufwand bei diesem Projekt war das Einarbeiten ins iPad. Wir kannten uns mit diesem Medium
fast nicht aus. Wir hatten eine kurze Einführung,
danach war
danach war es an uns die Möglichkeiten des iPads zu
erforschen. Zuerst wollte ich den Berufslernenden via
Dropbox im Unterricht Arbeitsmaterial zur Verfügung
stellen, bis ich merkte, dass dies über unsere schulinterne Lernplattform Edoras gut funktionierte. Auch
dachte ich, dass das Fehlen eines USB-Anschlusses
beim iPad sehr unpraktisch sei, bis ich feststellte, dass
dies dank dem kabellosen Datentransfer von Edoras
aus überhaupt kein Problem darstellt.
Wir mussten Unterrichtseinheiten kreieren und Einsatzmöglichkeiten suchen. Ich ertappte mich dabei,
wie ich den Unterricht um das iPad herum aufbaute,
was ja auf keinen Fall das Ziel des Einsatzes von Tablets sein kann. Unterdessen sieht dies völlig anders
aus, das iPad bietet mir bei der Unterrichtsgestaltung
einfach viele zusätzliche methodische Optionen.
Schwierig war auch, dass wir uns nicht auf Erfahrungen von anderen Lehrpersonen abstützen konnten.
Es gab keine Erfahrungsberichte zum Einsatz des iPads
im Wirtschaftsunterricht der Sekundarstufe II.
Wir haben auf Edoras ein Forum für uns Lehrpersonen
eingerichtet, um unsere Erfahrungen einzubringen und
diese untereinander auszutauschen. Das Problem war,
dass wir neben unserem normalen Pensum eben auch
noch all die iPad-Belange bewältigen mussten, sodass
die Forumsdiskussionen eher knapp ausfielen. Dabei
wäre eben genau dieser Austausch von grösster Bedeutung gewesen.
Am Anfang hatte ich aber auch mit dem unzureichenden schulinternen W-Lan Probleme, was zu Pannen im
Unterricht führte, weil die Berufslernenden Arbeitsunterlagen von Edoras nicht herunterladen konnten.
Unterdessen ist dieses Problem aber gelöst.
Wie wurden Sie mit den Problemen fertig?
Ich war von Anfang an intensiv auf der Suche nach
Apps. Dies wurde praktisch zu meinem Hobby. Sogar
nachts wachte ich auf, setzte mich in die Stube und
gab Wirtschaftsbegriffe in der Suchfunktion des AppStores ein. Das Finden von Apps war das eine, ob sie
dann auch für den Unterricht taugen, war aber dann
noch lange nicht sichergestellt. Es hat mich einfach
gepackt, es war eine sehr spannende Zeit. Manchmal
bin ich aber auch an meine Grenzen gestossen. Ich
fühlte mich ab und zu ausgebrannt.
Mit welchen Apps arbeiten Sie hauptsächlich?
Da ist einmal die App GoodReader, wo sich die Berufslernenden die von Edoras heruntergeladenen PDF-Arbeits- und Theorieblätter ablegen. Man kann mit dieser
App einerseits die Unterlagen sehr gut bearbeiten,
aber
Innovative Köpfe – Das Interview
Wie hat Ihre Klasse auf das neue Medium reagiert?
Meine Klasse M14D wusste von unserem Projekt gar
nichts. Als sie in der ersten Lektion vom Projekt erfuhren und je ein iPad in die Hand gedrückt erhielten,
waren sie ganz begeistert. Im Informatik-Unterricht
wurden sie in den Umgang mit dem Tablet eingeführt.
Sie fanden sich schnell zurecht.
Dürfen die iPads auch ausserhalb der Schule verwendet werden?
Aus schulischer Sicht ist es sogar erwünscht, dass das
iPad auch für ausserschulische Aktivitäten eingesetzt
wird. Das iPad ist so immer dabei und damit natürlich
auch die digitalisierten Lehrbücher und die Schulunterlagen. Da haben die Berufslernenden auch z.B.
während einer Zugfahrt die Möglichkeit den Schulstoff
zu vertiefen. Der Unterricht wurde bspw. in die Stadt
Baden verlegt. Dort haben sie Werbeplakate gesucht,
diese fotografiert und nach der AIDA-Formel interpretiert. All dies mussten sie dann eingebunden in
einer Keynote-Präsentation an mich senden. Ohne das
iPad-Projekt wäre dies nicht möglich gewesen. Ich habe
auf der Internetseite www.learningapps.org auch auf
sehr einfache Art und Weise formative Lernkontrollen
erstellt, welche die Berufslernenden im Unterricht oder
auch Zuhause lösen konnten. Die Schule infiltriert also
praktisch die unterrichtsfreie Zeit der Berufslernenden.
Allerdings muss man sich schon die Frage stellen, ob
diese verstärkte Präsenz der Schule im doch knapp
bemessenen Privatleben unserer Berufslernenden ihre
Berechtigung hat.
Wie wurde der Erfolg dieses Projekts bisher gemessen?
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts fand
durch die Mediendidaktiker Fortunat Schmid und Wilfrid
Kuster vom Institut für Erziehungswissenschaften der
Uni Zürich statt. Diese externen Experten haben das
Projekt im Februar 2012 ausgewertet. Aufgrund dieser
Auswertung wurde folgender Entscheid für die Projektphase 2 für August 2012 gefällt: Start mit einer neuen
iPad-M-Klasse unter veränderten Projektvorgaben:
freiwillige Anmeldung in eine iPad-Klasse, iPad-Finanzierung durch die Berufslernenden, ausschliesslicher
Einsatz von Dateien statt Papier (Lehrmittel, Arbeitsblätter usw.). Im Fach Rechnungswesen haben die Berufslernenden aus praktischen Gründen allerdings
weiterhin auch das Lehrmittel in Papierform zur Verfügung. Die genauen Ergebnisse kann man der Webseite
unserer Schule entnehmen. Es ist aber schwierig, mit
bisher nur drei am Projekt beteiligten Klassen verlässliche Informationen z.B. zu den Unterschieden im Lernerfolg zu gewinnen. Wir wollten die Vor- und Nachteile
aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen herausfinden. Es ging schlussendlich um die Frage: Machen
wir weiter und wenn ja, wie soll es weitergehen?
Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus?
Ich habe meine bisherigen Erfahrungen bereits an
anderen Berufsschulen und an der pädagogischen
Hochschule in Bern interessierten Kreisen vorgestellt.
Unser Rektor hat in seinem Bericht die Erfahrungen der
Schule zusammengefasst. Die definitive Entscheidung,
wie man das Projekt im Schuljahr 2015/16 fortsetzen
wi
will, wird demnächst gefällt. Es hat sich sicher bewährt, dass man keine Lehrmittel in Papierform mehr
abgibt. Die Berufslernenden werden so am Anfang
gezwungen, sich intensiv mit dem iPad zu befassen,
was einen effizienten Einsatz des Tablets erst ermöglicht. Sie sollen sich im Umgang mit dem iPad eine
wichtige Zusatzqualifikation aneignen. Gerade in
zukünftigen Ausbildungen (z.B. Besuch der Fachhochschule) haben sie dann die Möglichkeit von dieser
Zusatzqualifikation zu profitieren.
Welchen Nutzen hatte Ihre Klasse von diesem Projekt?
Gerade letzthin habe ich für meine M14-Klasse einen
Arbeitsauftrag zusammengestellt, bei dem sie zwei
Youtube-Filme über die Globalisierung und den Welthandel im Internet anschauen und dazu Fragen
beantworten mussten. Wenn ich diesen Film via
Beamer im herkömmlichen Stil vorgeführt hätte, dann
hätten die Berufslernenden bei Unklarheiten nicht die
Möglichkeit gehabt, die entsprechende Passage im Film
nochmals anzuschauen. So haben sie sich die privaten
Kopfhörer übergestülpt und sich die Filme in ihrem
eigenen Tempo angeschaut. Ich muss sagen, dass
meine Berufslernenden meistens sehr zielorientiert
und diszipliniert gearbeitet haben. Die Berufslernenden
können dank iPad und dem „Zwang“ unsere Lernplattform Edoras zu verwenden, den ganzen Unterricht
jederzeit nachvollziehen, jede Lektion nochmals mit
allen Unterlagen durchgehen und dazu Aufgaben
lösen. Diese Möglichkeiten sind auch für abwesende
Berufslernende sehr praktisch.
Wie wirkte es sich auf die Noten aus?
Ob die Noten ohne iPad besser oder schlechter wären,
kann ich so nicht sagen. Jedenfalls hat man als Lehrer
viel mehr Möglichkeiten ein Thema zu bearbeiten. Ich
habe auch auf Edoras Rechtsfälle in einem Forum
abgelegt, welche die Berufslernenden anschliessend in
Gruppen online bearbeitet haben. Kontrollgruppen
haben danach ihre Kommentare zu den Lösungen der
anderen Gruppen dazugeschrieben. Ich habe schlussendlich noch Korrekturkommentare dazugeschrieben,
falls dies nötig war. Die Resultate der Bearbeitung
waren so für alle immer einsehbar und für mich war es
eine effiziente Lösung zur Abwicklung dieser Fälle.
Wie wird sich dieses Projekt weiterentwickeln?
Die Verantwortlichen und die teilnehmenden Lehrpersonen werden sich demnächst treffen, um die genauen
Rahmenbedingungen für die nächste Projektphase zu
bestimmen. Es wird wahrscheinlich wieder eine E- und
eine M-Klasse mit Tablets geben. Eventuell wird auch
einmal eine Klasse mit einem anderen Tablet geführt.
Apple verfügt zwar im Bildungsbereich über eine unglaubliche Vielfalt von Apps, aber vielleicht tauchen ja
bei der Verwendung eines anderen Tablets gewisse
Vorteile auf, die man im Rahmen der iPad-Nutzung gar
nie feststellen konnte.
Welche Wünsche haben Sie für die neue Phase?
Ich würde mir wünschen, dass die Zusammenarbeit
zwischen den am Projekt involvierten Lehrpersonen
intensiviert und der Austausch untereinander optimiert
wird. Dies wäre für den Erfolg des Projekts sehr wichtig. Die Lehrpersonen dürfen nicht als „Einzelgänger“
agieren. Ich bin auf jeden Fall froh und glücklich, dass
es mit unserem Projekt weitergeht. Früher oder später
wird der Einsatz solcher Medien in den Schulen selbstverständlich sein. Die Buchverlage bieten ja auch
immer mehr digitale Lehrmittel und Lern-Apps an.
Interview und Bilder: su
TOP News 1/2014
aber dann auch in Ordnern ablegen. Die Keynote-App
ist der mehr als ebenbürtige Powerpoint-Ersatz. Für
meine Wandtafelbilder habe ich den Berufslernenden
die GoodNotes-App empfohlen. Hier kann mit einer
Vergrösserungsfunktion sehr detailliert skizziert und
beschriftet werden. Texte kann man sehr gut mit der
App Pages schreiben. Auch dieses Programm besticht
durch phänomenale Benutzerfreundlichkeit.
15
16
Junge Talente
Bianca-Rubina Moser - eine leidenschaftliche Fotografin
Wann haben Sie angefangen zu fotografieren?
Vor ungefähr
Jahren.
zwei
Weshalb haben Sie
sich dafür interessiert?
Mein
Vater
hat
früher
auch
viel
fotografiert.
Ich
habe immer gerne
fotografiert.
Mein
Alter: 18
Wunsch
zu
fotoAusbildung: Bürolehre, 2. Lehrjahr
Branche: Dienstleistung und
grafieren, erwachte
Administration
sehr früh. UrsprüngLehrgeschäft: Fromm AG,
lich habe ich mit
Spreitenbach
einer KompaktkameHobbies: Fotografieren und meinen
ra eher sogenannte
Freund treffen
„Touristenfotos“ gemacht. Als ich auf Spielreflexkameras umsteigen wollte,
waren meine Eltern dagegen, weil sie mich dafür zu
jung fanden. Deshalb bin ich damals auf die
Spiegelreflexkameras von meinen Kolleginnen „ausgewichen“ und habe mit ihren Kameras die ersten Erfahrungen gesammelt.
Sind Aufnahmen von Personen in der Öffentlichkeit
nicht problematisch?
Bisher habe ich dabei mit einer Ausnahme keine
negativen Reaktionen z.B. seitens der Kinder oder der
Eltern erlebt. Die einzige negative Reaktion war auf
einem Weihnachtsmarkt, wo ein älterer Herr mir
meinen Fotoapparat wegschnappte und von mir
verlangte, dass ich „seine“ Aufnahme sofort lösche.
Dabei wollte ich gar nicht ihn fotografieren.
Weshalb machen Sie auch Schwarzweiss-Fotos?
Sie gefallen mir sehr gut, da man ganz andere Effekte
erreichen und besondere Stimmungen einfangen kann.
Die Kontraste sind dabei auch sehr viel intensiver und
schärfer.
Welche Objekte fotografieren Sie am liebsten?
Am häufigsten mache ich Aufnahmen von frischen oder
auch von verwelkten Blumen, allgemein sind Pflanzen
meine Lieblingsobjekte. Mich interessieren vor allem
Details, d.h. Nah- bzw. Makroaufnahmen. Sie sind viel
schöner als „Gesamtaufnahmen“. Dabei sieht man
Dinge, die man sonst nie so genau sehen würde.
Landschaften liegen mir nicht besonders, weil sie von
der Dimension her zu „weit“ sind und deshalb auf
einem Foto zu viel drauf ist. Ich habe gemerkt, dass ich
für Landschaftsaufnahmen zu wenig begabt bin. Mich
interessieren auch Gesichter bzw. Porträts. Ich fotografiere nebst Tieren auf der Strasse oder im Zoo auch
sehr gerne Kinder, die ich gar nicht kenne. Dafür gehe
ich gerne auf Spielplätze. Dabei braucht es sehr viel
Mut und Überwindung, fremde Kinder zu fotografieren.
Ich erlebe immer wieder Eltern, die ihre Kinder extra in
Pose setzen wollen.
Welche Kameras verwenden Sie?
Ich musste das Geld für eine eigene Kamera ein
knappes Jahr lang zusammensparen. Dann habe ich
mir ein älteres Modell von Nikon, nämlich die D-3100,
mit einem zweiten Objektiv dank einem Rabatt zu
einem attraktiven Preis kaufen können. Am Anfang
war dies in Ordnung, nun aber reicht mir diese Kamera
wegen meinen gestiegenen Qualitätsansprüchen nicht
mehr aus. Ich habe sie mit anderen Kameras verglichen und gesehen, dass die anderen Kameras sehr
viel bessere Bilder machen. Mein Wunsch ist es eine
Nikon D-600 zu besitzen.
Wieviel Zeit wenden Sie auf?
Oh, ich zähle die Stunden schon gar nicht.
Ich habe meine Kamera ausser in der Schule
immer dabei. Ich nehme sie auch zur Arbeit
mit. Auf meinem Heimweg von der Arbeit
gehe ich manchmal durch den Wald. Dabei
entdecke ich je nach Tageslicht und
Jahreszeit immer wieder spannende und
wunderschöne Sujets. Ich habe meine
Kamera übrigens immer in meiner Mütze, da
ich bisher keine passende, kompakte Tasche
gefunden habe! Ich improvisiere eben gerne!
TOP News 1/2014
Wie viele Fotos haben Sie bisher gemacht?
Im Alltag mache ich nicht sehr viele Aufnahmen. In der Freizeit, d.h. an Wochenenden
mache ich sicher über 200 Aufnahmen. Für
andere, d.h. meine Verwandten und meinen
Freund kann es dann lästig sein, wenn ich
immer wieder stehen bleibe und fotografiere.
Zum Glück habe ich einen verständnisvollen
Freund, der Mediamatik studiert und ebenfalls
Junge Talente
17
falls gerne - übrigens mit meiner Kamera - fotografiert. Ich habe mir vor
einem halben Jahr einen Computer
gekauft und dort einen Fotografieordner eingerichtet, damit ich einen
guten Überblick über meine 1‘000
Aufnahmen habe. Von den ca. 200
Aufnahmen die ich an Wochenenden
mache, suche ich mir ungefähr 50 der
besten Aufnahmen aus und bearbeite
davon vielleicht zehn, die ich dann in
diesem Ordner abspeichere. Darin
sind übrigens nur Aufnahmen enthalten, die ich bearbeitet und denen ich
somit den „letzten Schliff“ gegeben
habe.
Wie bearbeiten Sie ihren Fotos?
Ich verwende dazu das Programm
Photoshop-Lightroom. Damit intensiviere ich die Helligkeit und die
Farbsättigung meiner Aufnahmen.
Was ich aber auf keinen Fall mache,
ist, die Farben zu verändern oder gar
andere Farben zu nehmen. Wenn ich
die Möglichkeit bzw. das Geld dazu
hätte, würde ich gerne einen Fotokurs
besuchen, um mein Wissen zu erweitern. Dann müsste ich meine Fotoausrüstung auch erweitern, aber ein
gutes Equipment ist sehr teuer.
Veröffentlichen Sie ihre Fotos?
Ich lasse meine Fotos ganz normal im
Format 10x15 cm entwickeln und
klebe sie in Fotoalben ein. Vor zwei
Jahren habe ich mir alleine eine
Webseite eingerichtet. Sie lautet
http://biancarubina.blogspot.ch.
Als
Anfängerin habe ich mir dafür bei
Google Hilfe geholt. Auf meiner
Webseite habe ich nicht nur eine
Auswahl von „reinen“ Fotos sondern
auch Bilder, die ich mit Musik aus
youtube unterlege, die dazu passt
bzw. mir gut gefällt. Beispielsweise
habe ich mein Klavier fotografiert und
dazu ein passendes Klavierstück ausgesucht. Bei traurigen Bilder verwende ich traurige Musikstücke.
Wie waren bisher die Reaktionen zu
Ihrer Webseite?
Ich habe bisher durchaus positive
Kommentare erhalten. Die meisten
Reaktionen erhalte ich auf meinem
Blog. Nicht nur meine Aufnahmen
werden gelobt, sondern auch das
Layout meiner Webseite.
Nein, ich habe mir bisher keinen
Schutz für meine Aufnahmen überlegt. Ich könnte sie auch sperren oder
- wie viele es tun - mit einem
„Wasserzeichen“
unterlegen,
dies
würde aber die Bilder „ruinieren“.
Text: su
Bilder inkl. Umschlag und S.2:
Bianca-Rubina Moser
TOP News 1/2014
Haben Sie keine Angst, dass ihre Aufnahmen geklaut werden könnten?
TOP News 1/2014
18
19
Frauen
Nicht jammern, handeln (und abstimmen)!
Die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative hat in
den letzten Monaten für viel Diskussionsstoff gesorgt.
Über die Folgen der Initiative hätte aber bereits vor der
Abstimmung zu dieser so wichtigen Initiative diskutiert
werden müssen. Jetzt bleibt uns nur noch die Flucht
nach vorne.
Die Masseneinwanderungsinitiative ist seit der Abstimmung vom 9. Februar also in aller Munde, was auch
nicht erstaunt, wenn man bedenkt, dass immerhin fast
jede zweite Schweizerin und jeder zweite Schweizer
gegen diese Initiative gestimmt hat. Den 50,3% JaStimmen standen 49,7% Nein-Stimmende gegenüber und deren Enttäuschung ist in den aktuellen Diskussionen deutlich spürbar. Mich erstaunt aber der Zeitpunkt dieser Diskussionen: Normalerweise diskutieren
wir Politikerinnen und Politiker die Vor- und Nachteile
sowie die möglichen Folgen bei einer Annahme einer
Abstimmungsvorlage ja VOR der dazugehörigen Abstimmung und nicht - wie es hier den Anschein macht nach dem gefällten Volksentscheid. Wieso sind diese so
wichtigen Diskussionen im Vorfeld der Abstimmung in
dieser Klarheit ausgeblieben? Wo waren all die
VölkerrechtlerInnen, JournalistInnen und ZeitungsredaktorInnen, die erst jetzt ihre Einschätzungen und
Meinungen abgeben? Eine umfassende, kritische
Information der Bevölkerung wäre bei dieser Initiative
besonders wichtig gewesen. Doch obschon (oder
gerade weil?) die Initiative von allen Parteien (mit Ausnahme der SVP) sowie von grossen Wirtschaftsverbänden wie der Economiesuisse oder dem Arbeitgeberverband bekämpft wurde, blieben die Medien im
Vorfeld der Abstimmung zu dieser wichtigen Initiative
erstaunlich stumm - zumindest in Bezug auf den
Worst-Case. Gerade bei solchen Initiativen, die die
Ängste der Bevölkerung geschickt manipulieren, wäre
aber die Stimme der vierten Gewalt besonders wichtig
gewesen. Es hätte bereits im Vorfeld der Abstimmung
deutlich werden müssen, welche Wundertüte uns die
SVP mit dieser Initiative präsentiert hat.
Kein Ausdruck von Ausländerfeindlichkeit
Ich bin davon überzeugt, dass das Resultat der Abstimmung nicht Ausdruck einer Ausländerfeindlichkeit war,
sondern vielmehr die Skepsis der Bevölkerung
gegenüber einem unkontrollierten Wachstum deutlich
gemacht hat. Die Folgen des Wirtschaftswachstums der
Schweiz hat in den letzten Jahren Spuren hinterlassen.
Nicht nur in den Städten, wo die Wohnungsnot immer
mehr zunimmt, sondern in besonderem Masse auch in
den Agglomerationen und in den ländlichen Regionen.
Hier hat die Angst der Bevölkerung zugenommen, was
auch leicht nachvollziehbar ist. Hier, wo Veränderungen
noch etwas langsamer von sich gehen, spürt man noch,
wenn Quadratmeter um Quadratmeter Bauland verschwindet, Poststellen schliessen und der Dorfladen
plötzlich einem Einkaufszentrum weichen muss. Zudem
fehlt die konkrete Erfahrung einer multinationalen
Gesel
Gesellschaft - das Fremde macht nur so lange Angst,
wie man es als fremd wahrnimmt. Städterinnen und
Städter haben öfter die Möglichkeit, positive Erfahrungen mit NeuzuzügerInnen und fremden Kulturen zu
machen.
Die Hälfte blieb stumm
Wir müssen jetzt aber nach vorne schauen. Wie geht
es nun weiter? Der Bundesrat will bis zum 30. Juni
klären, unter welchen Bedingungen die EU zu Verhandlungen bereit ist. Mit Blick auf die anstehenden
innenpolitischen Diskussionen muss klar sein, wo die
Grenzen gesetzt werden. Ich habe diese Grenzen
persönlich schon gezogen (Stand anfangs März 2014):
Die Wiedereinführung des Saisonnierstatuts kommt für
mich nicht in Frage. Ich will keine Unterteilung in
Arbeitnehmende erster und zweiter Klasse. Auch bin
ich nicht bereit, die flankierenden Massnahmen neu zu
diskutieren. Falls die Schweiz im Laufe der Verhandlungen tatsächlich vor der Entscheidung stehen sollte,
die bilateralen Verträge mit der EU zu kündigen oder
die Initiative wortgetreu umzusetzen, muss das
Stimmvolk diesen Entscheid treffen. Eine so zentrale
Frage, die massgebend über die Zukunft unser Landes
entscheidet, gehört vors Volk und an die Urne. Falls
dieses Szenario eintrifft, bin ich gespannt, ob sich die
2,3 Millionen Personen, welche sich am 9. Februar
nicht über den Stimmzettel äusserten, dazu bewegen
lassen, stimmen zu gehen. Denn auch das darf man
nicht vergessen: Am 9. Februar sind 54,2% - das
heisst mehr als jeder zweite Schweizer und jede zweite
Schweizerin - stumm geblieben. 2,3 Millionen aller
Stimmberechtigten in der Schweiz haben sich zur
Masseneinwanderungsinitiative gar nicht geäussert.
Und genau hier sehe ich unsere Aufgabe für die kommenden Monate und Jahre: Wir müssen alle Teile der
Bevölkerung für solch wichtige Abstimmgen mobilisieren. Jede Bürgerin und jeder Bürger hat das
Anrecht auf eine umfassende, faktenorientierte Information über politische Sachverhalte. Wir müssen
künftig wesentlich klarer informieren und auf Augenhöhe mit allen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern
diskutieren - egal ob diese im Kreis 4 in Zürich oder
auf einem Bauernhof im Kanton Schwyz leben.
Jetzt muss gehandelt werden
Die kulturelle Vielfalt der Schweiz ist auch eine grosse
Stärke, auf die ich persönlich sehr stolz bin. Meiner
Meinung nach ist Patriotismus sehr wohl mit Weltoffenheit vereinbar. Ich bin stolz auf unser Land und
zwar gerade weil wir hier alles haben: Berge und
Städte, Bauern und Banker, Alteingesessene und Neuh
TOP News 1/2014
Seit der Abstimmung zur Masseneinwanderungsinitiative am 9. Februar sind bereits einige Wochen verE = Das
ErdeThema ist aber immer noch ein Dauergast
gangen.
inMallen
Schweizer
Medien: In der Arena streiten sich
= Metall
Politikerinnen und Politiker verschiedenster Parteien
W =
über
die Wasser
Möglichkeiten zur Umsetzung der Initiative, in
der
Tagespresse
liest man fast täglich neue Prognosen
H = Holz
zu den Folgen der Initiative für unsere bilateralen
F = Feuer
Abkommen
und erst kürzlich ist die Bundesrätin Eveline
Widmer-Schlumpf ins Tessin gereist, um vor Ort das
Abstimmungsergebnis zu diskutieren.
20
Frauen
hinzugekommene. Unsere Sprachen- und Kulturenvielfalt macht unser Land zu etwas Besonderem. Und ich
will, dass die Schweiz so bleibt, wie sie schon immer
war – ein weltoffenes und gerade deshalb wirtschaftlich
erfolgreiches Land. Dazu müssen wir aus meiner Sicht
dringend ein paar Massnahmen in Angriff nehmen, die
zwar schon länger auf der politischen Agenda stehen,
bisher aber noch nicht umgesetzt wurden. Das sind:
•
Die Wirtschaft ankurbeln - Ein Grossteil der
Schweizerinnen arbeitet nicht, obschon sie es gerne
würden. Wir brauchen eine bezahlbare Kinderbetreuung, damit Frauen nicht länger an der
Erwerbstätigkeit gehindert werden. Die Steuerpolitik muss zudem gute Bedingungen für die
bereits in der Schweiz ansässigen Unternehmen
schaffen und nicht nur auf neue Firmen abzielen.
•
Verbesserter Schutz vor Lohndruck in allen
E Einkommensklassen
= Erde
- egal ob Coiffeuse oder
Bauarbeiter. Am 18. Mai haben wir mit der AbM = Metall
stimmung zur Mindestlohninitiative, die Möglichkeit
Weinen
= Wasser
ersten wichtigen Schritt in diese Richtung zu
machen. Die Annahme der Mindestlohninitiative
H = Holz
hätte nämlich nicht nur einen geregelten MindestF lohn
= Feuer
in allen Branchen zur Folge, sondern würde
unsere Löhne auch besser von Lohnkürzungen und
Lohndumping schützen.
•
Unsere Ressourcen stärken - Es ist kein Zufall,
dass die EU als Reaktion auf das Abstimmungsergebnis zur Masseneinwanderungsinitiative als
erstes Forschungsgelder gestrichen hat. Bildung ist
unsere wichtigste Ressource; wir brauchen deshalb
mehr Investitionen in die bestmögliche Ausbildung
und Weiterbildung. Lehren und Ausbildungen an
Fachhochschulen müssen gesellschaftlich besser
anerkannt werden.
•
Bezahlbaren Wohnraum fördern und die
Zersiedelung stoppen - insbesondere in den
Städten hat die Verdichtung zugenommen und die
Wohnpreise steigen teilweise ins Unermessliche.
Hier müssen wir dafür sorgen, dass Wohnen nicht
eine Frage des Einkommens bleibt. Das neue
Raumplanungsgesetz muss zudem konsequent umgesetzt werden, um Zersiedelung und Landschaftsverschleiss zu verhindern.
Ich bin überzeugt davon, dass wir mit diesen Massnahmen für eine verbesserte Situation für alle
Schweizerinnen und Schweizer sorgen können. Und
zwar unabhängig davon, woher diese stammen - von
einem fairen Lohn, einer fairen Miete, einem guten
Ausbildungsplatz und der Möglichkeit, Familie und
Beruf gut vereinen zu können, profitieren nämlich alle.
Und wenn das sichergestellt ist, werden künftige
Abstimmungen in der Art der Masseneinwanderungsinitiative sicherlich auch anders ausfallen.
Yvonne Feri
TOP News 1/2014
Nationalrätin und Gemeinderätin von Wettingen
21
Jugend
FEEDBACK ?
Meinungen zur Masseneinwanderungsinitiative
Neun Lehrtöchter und zwölf Lehrlinge vom zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden und vom
BWZ Berufs- und Weiterbildungszentrum in Brugg nehmen zum Abstimmungsergebnis der Volksinitiative zur Masseneinwanderung vom 9. Februar 2014 Stellung.
Ausländer als „Unruhestifter“
Ich habe bewusst nicht abgestimmt, da ich es unnötig finde,
über so etwas abzustimmen. Für mich persönlich ist das ganze
gar kein Gesprächsthema. Bisher hat die Personenfreizügigkeit
sehr gut geklappt. Wieso sollen wieder Grenzen geschaffen
werden? So haben wir wieder mehr Stress. Man hätte dies
vermeiden können. Deshalb hätte ich Nein gestimmt. Das
Ergebnis hat mich überrascht, ich hätte eine Ablehnung erwartet. Man merkt, dass die Stimmbürger hier eher egoistisch und
nicht langfristig denken. Sie sehen nur den Moment, es geht
ihnen um den eigenen Job. Sie denken nicht an die Zukunft der
Jugendlichen, z.B im Zusammenhang mit dem Austauschjahr in
der EU. Den Stimmbürgern wurde auch nie richtig erklärt, um
was es konkret geht. Im Moment kann ich gegen den Entscheid nicht viel machen. Ich würde wahrscheinlich Probleme
bekommen, wenn ich später in die EU möchte. Bisher war es ja
unproblematisch als Schweizer in die EU zu reisen, dort zu
studieren, zu arbeiten oder einfach dort zu leben. Ich werde
vielleicht auf einen anderen Kontinent z.B. nach Nordamerika
zum Studieren reisen. Meine „Identität“ könnte für mich aber
Nachteile bringen. Ich habe einen türkischen Vornamen und
einen bosnischen Familiennamen. Mich könnte dabei mein
Schweizerpass auch nicht „retten“. Viele Menschen sehen die
Ausländer, die nicht ursprünglich „Eidgenossen“ sind, vielfach
als „Unruhestifter“. Die Ausländerproblematik kann so nicht
richtig verstanden und gelöst werden.
Adnan Cecic, 18, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr
Wer möchte einen kaputten Rücken?
Ich hätte gerne abgestimmt und die Initiative abgelehnt, weil
ich es so, wie es im Moment ist, gut finde. Erstens sind die
Ausländer Menschen wie alle anderen auch. Zweitens wird es
immer Schweizer geben, es wird nicht so sein, dass es mit der
Zeit mehr Ausländer als Schweizer geben wird. Drittens stimmt
es nicht, dass die Ausländer den Schweizern die Arbeit wegnehmen. Mir fällt auf, dass viele Ausländer sich mehr Mühe
geben als die Schweizer, da sie etwas erreichen möchten. Wir
im
Schweizer bekommen vieles vorserviert und sind verwöhnt.
Welcher Schweizer nimmt einfach so den Besen in die Hand
und putzt den Bahnhofplatz in Baden. Auf dem Bau ist die
Situation dieselbe. Welcher Schweizer möchte dort seinen
Rücken kaputtmachen? Bei solchen Berufen sind wir froh,
wenn Ausländer diese Arbeiten ausführen. Wir möchten auch
immer mehr Lohn. Kein Schweizer ist mit einem tiefen Lohn
zufrieden. Da müssen wir uns nicht wundern, dass dann
manche Ausländer uns bestimmte Stellen „wegschnappen“. Es
liegt auch an uns jungen Menschen flexibler zu sein, um eine
freie Stelle zu bekommen.
Die Reaktion der EU finde ich übertrieben. Wir sind ein kleines
Land und trotzdem sind wir solidarisch und tragen in der EU
gewisse Kosten mit. Ich finde es aber gut, dass wir nicht in der
EU sind. Wenn wir in der EU wären, müssten wir auch die
Kosten von Ländern wie Griechenland und Spanien mittragen,
die in einer tiefen Krise stecken. Dann hätten wir zudem eine
andere Währung nämlich den Euro, was für uns sicher nicht
gut wäre. Auch politisch hätten wir Nachteile z.B. keine Volksabstimmungen mehr. Ich finde es sehr gut, dass das Volk zu
Themen direkt was zu sagen hat, dabei muss man auch
unbequeme Entscheidungen wie die jetzige zur Masseneinwanderungsinitiative akzeptieren können. Ich kann mir ein
Leben in der EU nicht vorstellen, da es für mich zu wenig
attraktiv wäre. Zum Beispiel weiss ich, dass im Detailhandel in
Deutschland bis zu 50% weniger Lohn verdient wird. Obwohl
ich die Initiative abgelehnt hätte, bin ich dafür, dass etwas
unternommen wird, damit die Schweiz nicht mehr „zugebaut“
wird. Als kleines Land stossen wir langsam an unsere Grenzen.
Andrin Koller, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr
Volk besser aufklären
Ich hätte die Initiative abgelehnt, wenn ich hätte abstimmen
können. Ich hatte vor der Abstimmung das Gefühl, dass die
meisten Bürger über die Folgen nicht richtig informiert waren.
Ich habe mich deshalb über das Ergebnis aufgeregt, weil viele
unüberlegt ihre Stimmen abgegeben haben. Ich frage mich,
wer
TOP News 1/2014
Interviews und Bilder: su
22
Jugend
wer später zum Beispiel im Strassenbau, in den Putzfirmen
oder in der Industrie arbeiten wird. In den Spitälern arbeiten in
manchen Abteilungen praktisch nur deutsche Ärzte. Die
Schweizer, die faul sind, die die Lehre abgebrochen haben oder
einfach ungenügend qualifiziert sind, werden kaum die frei
werdenden Arbeitsplätze besetzen. Ich befürchte, dass mehr
Arbeitsplätze verschwinden werden, wenn manche Betriebe ins
Ausland auswandern werden. Ich arbeite selber in einem
Industriebetrieb. Ich frage mich beispielsweise, was man mit
all den vielen Grenzgängern tun wird. Diese Entscheidung ist
v.a. für die Zukunft der Jugend hinderlich, wenn man nur
schon mal an das Studium im Ausland denkt. Mich ärgert es,
dass man über etwas abstimmt, worüber man nicht viel weiss
und noch keine konkreten Gesetze existieren. Wie gesagt, die
Menschen waren zu wenig informiert, viele haben gedacht,
dadurch würden weniger Menschen aus dem Balkan in die
Schweiz kommen. Kürzlich habe ich in den Medien folgenden
Satz gelesen: „Die SVP wird neuerdings unsere Wohnung putzen!“ Ich finde diese Aussage lustig und bedenkenswert.
Ich habe vor, die Berufsmaturität zu machen und danach vielleicht in Cambridge in England Sprachen zu studieren. Es wäre
ärgerlich, wenn ich nicht problemlos dorthin gehen durfte. An
sich sind Volksentscheide wichtig. Ich würde es gut finden,
wenn man die Gesetze mit konkreten Regelungen festlegen,
dann das Volk darüber ausführlich aufklären und es dann nochmals darüber abstimmen lassen würde.
Anina Wadhawan, 16, Kauffrau, 1. Lehrjahr
Durchhalten in der Politik
Ehrlich gesagt, ich habe aus Faulheit nicht abgestimmt. Ich
hätte die Initiative angenommen. Obwohl die Mehrheit meiner
Kollegen Ausländer sind. Wahrscheinlich wissen von denen
nicht alle, welche Konsequenzen die Initiative für sie haben
wird. Bisher hatten wir keine grossen Diskussionen darüber. In
unserer Klasse sieht man die Ausländerproblematik deutlich.
Wenn es so weiter geht, werden es irgendeinmal mehr Ausländer als Schweizer sein. Bisher konnten die Ausländer einfach in
die Schweiz. Jetzt hätten wir die Möglichkeit die Einwanderung
zu beschränken. Wir würden immer noch Leute reinlassen,
aber mit Mass. Wenn man im Jahr rund 70‘000 Menschen reinlässt, sollte man das Recht haben, die Problemfälle wieder
rauszuschicken. Viele kommen hierher, weil es ihnen hier gut
geht. Wenn sie hier arbeiten, dann stört mich dies nicht gross.
Wenn aber jemand seine ganze Familie hierher holt, dann
schon! Es ist im Moment nicht klar, wie viele in die Schweiz
kommen dürfen und wie dies kontrolliert werden soll. Aber
wenigstens sollten wir es versuchen! Was die EU betrifft, so
gilt: Der Grössere ist der Stärkere! Ich hoffe, dass die Politik
durchhalten wird. Es wird sicher schwierig werden. Es ist gut,
dass wir nicht in der EU sind und wir nicht allen nachlaufen.
Wir sind ein neutrales Land.
Dean Müller, 20, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr
TOP News 1/2014
Niemand denkt an die nächste Generation
Ich hätte mit einem Nein gestimmt. Ich habe den Eindruck,
dass viele Leute nicht genau gewusst haben, dass sie nicht
über ein Gesetz entscheiden, das man gleich umsetzen kann.
Niemand weiss zurzeit, was aus dem Bundesverfassungsartikel
überhaupt konkret entstehen wird. Sie haben wahrscheinlich
gedacht, wir haben zu viele Ausländer, also stimmen wir Nein.
An die Zukunft der jungen Menschen, an die nächste Generation haben sie dabei nicht viel gedacht. Ich möchte beispielsweise nach England zum Studieren und vielleicht werde ich
dort länger bleiben und neben meinem Studium arbeiten
wollen. Nun weiss ich nicht, ob dies für mich unproblematisch
klappen wird. Der Bundesrat darf den Entscheid auch nicht
korrigieren, da das Volk sich nun mal so entschieden hat. Die
Probleme mit der EU werden sicher grösser. Weil die Schweiz
so klein ist, übt die EU Druck auf uns aus. Die EU muss ihre
Richtlinien durchsetzen, obwohl einige Politiker mit der
Volksentscheidung der Schweiz sympathisieren. Die ganze
Diskussion und Meinungsäusserungen zwischen der Schweiz
und der EU empfinde ich ehrlich gesagt als ein „Kindergarten
im Grossformat“. Nun liegt es an uns, konkrete Vorschläge für
ein Gesetz zu machen, die eine langsame Anpassung zur
Personenfreizügigkeit gewährleisten. Manche Schweizer sind
leider verwöhnt und faul und machen nicht jeden Job. Dabei
sollten sie über den eigenen Schatten springen und auch „unbeliebte“ Jobs annehmen. Die „Anderen“ aus dem Ausland
nehmen uns nur die „freien“ Arbeitsplätze weg!
Cecilia Hug, 16, Kauffrau, 1. Lehrjahr
Brüssel entscheidet immer
Ich habe mit Ja abgestimmt. Es war wiedermal Zeit, dass wir
selber bestimmen können, wer rein darf und wer nicht. Ich
muss ehrlicherweise zugeben, dass ich zuerst unschlüssig war.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich richtig entschieden
habe. Die Schweiz übernimmt von der EU immer mehr Gesetze
und immer mehr Vorschriften. Wie sie nun mit uns umgeht,
finde ich falsch. Wir sind nicht das einzige reiche Land, das
nicht in der EU ist. Norwegen ist auch nicht dabei und es
funktioniert trotzdem. Ich weiss im Moment nicht, ob wir den
Volksentscheid durchsetzen können. Ich befürchte, dass der
Bundesrat das Ganze unter den Tisch kehren wird. Dasselbe
Problem mit der Umsetzung haben wir mit der Ausschaffungsinitiative. Dort hatte ich zwar eine andere Meinung als die
Mehrheit.
Politisch gesehen sind wir ein selbständiges Land und die EU
muss dies akzeptieren. Interessant ist, dass in der EU nicht alle
derselben Meinung sind. Man hat bei diesem italienischen
Politiker gesehen, der im Europaparlament mit der Schweizer
Fahne demonstriert hat. Es gab auch Lob aus England oder aus
Deutschland dafür, dass die Schweiz ein Zeichen gesetzt hat.
Es gibt sogar Stimmen in England für einen Austritt aus der
EU. Das wäre für die EU tatsächlich ein harter Schlag. Die
ganze Angelegenheit spielt für mich keine Rolle, da ich
Doppelbürger bin und auch den britischen Pass besitze. Ich
könnte mir ein Leben in der EU vorstellen. Ich finde es aber
schlecht, dass in der EU nicht das Volk, sondern immer Brüssel
entscheidet.
Wer einen Job bekommt, ist nach dieser Entscheidung wichtig.
Primär sollten die Menschen, die hier leben die Jobs besetzen,
erst dann sollen Leute aus dem Ausland in Frage kommen. Man
muss bedenken, dass beispielsweis jeder vierte Tessiner
Jugendliche arbeitslos ist, da die billigen Arbeitskräfte aus
Italien ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen. Ein Ja bei der
Mindestlohninitiative könnte uns dabei helfen, dass mehr
Schweizer eine Stelle bekommen. Die Annahme diese Initiative
wird definitiv einen Einfluss auf die Masseneinwanderung
haben. Mich bedrückt es, wie die EU nun kindisch tut, indem
sie das Stromabkommen auf Eis legt, das Erasmus-Abkommen
sistiert und andere Drohungen ausspricht. In meinem Kollegenkreis waren die meisten für die Initiative. Ich kenne kaum
jemanden, der dagegen war. Deshalb war ich erstaunt darüber, dass die Initiative nur knapp angenommen wurde.
Christoph Peter, 20, Büroangestellte, 3. Lehrjahr
Das Fass ist irgendeinmal voll
Wenn ich hätte abstimmen dürfen, hätte ich eher Ja gestimmt.
Die Schweizer und die Menschen die hier schon länger leben,
sollten zuerst eine Chance bekommen. Die Deutschen nehmen
uns tatsächlich Stellen weg. Es ist ein „Geschiss“, was die EU
im Moment mit uns tut. Die Schweiz hat bisher den Vertrag zur
Personenfreizügigkeit nicht gebrochen. Wir wollen nur die
Einwanderung kontrollieren. Der Kanton Aargau ist für die
Deutschen sehr nah und attraktiv, deshalb sind sie auch so
zahlreich hier. Je nach Region ist das verschieden, für das
Wallis sind es die Franzosen und für das Tessin die Italiener.
Manche Leute sagen nun die SVP sei rassistisch, ich bin nicht
derselben Meinung. Wir sind ein kleines Land und irgendeinmal
ist das Fass voll. Was passiert dann? Dies überlegen sich
manche Menschen und Politiker nicht. Auch die Natur reagiert
auf bestimmte Dinge und steuert dies dementsprechend. Einer
gewissen Anzahl Menschen aus der EU, die täglich hin- und
herpendeln, soll man dies weiterhin erlauben. Es geht ja um
ihre Existenz, dies muss man auch berücksichtigen. Es darf
aber nicht sein, dass sie ungehindert Jobs bekommen, da sie
zum Teil günstiger als die Schweizer sind. Wenn es wieder
mehr Arbeitslose gibt, dann werden sie uns auf der Tasche
liegen. Wenn man auswandern möchte, muss man sich in
vielen Ländern auch an bestimmte Auflagen halten.
Die meisten meiner Familie und Verwandten haben mit Ja gestimmt. In meiner Klasse haben sich die meisten nicht getraut
aufzustrecken, als gefragt wurde, ob sie den Volksentscheid
bejahen oder nicht. Viele haben Angst als rassistisch zu gelten
und ausserdem haben wir in der Klasse sehr viele Ausländer,
die trotz ihrem Schweizerpass als „Papierschweizer“ gelten.
Man sollte zu seiner Meinung stehen und in erster Linie zu sich
ehrlich sein und sich nicht der Stimme enthalten.
Dominique Frei, 17, Detailhandelsfachfrau, 2. Lehrjahr
23
Jugend
Das Ergebnis der Abstimmung finde ich schlecht. Ich finde es
nicht gut, dass wir die Personenfreizügigkeit gegenüber dem
Ausland einschränken, was wir zu unserem Vorteil ausnützen
können. Die Entscheidung wird für unsere Wirtschaft auf jeden
Fall Nachteile bringen. Ich befürchte, dass seitens der EU noch
strengere Reaktionen folgen werden. Ich werde mich deshalb
vielleicht in Zukunft auch einschränken müssen. Die EU
interessiert mich grundsätzlich. Ich würde später in England
gerne mein Englisch vertiefen. Zudem würde ich gerne das
Leben in Holland sehen, da meine Grossmutter dort geboren
wurde und ich zu einem Viertel Holländer bin. Ich kann zwar
nicht fliessend Holländisch sprechen, aber meine Holländischkenntnisse würden zum Überleben ausreichen. Trotz meiner
Abstammung war meine Familie in dieser Angelegenheit recht
gespalten. Meine Mutter und mein Bruder waren wie ich gegen
und mein Vater eher für die Initiative. Die Reaktionen der EU
verstehe ich an sich, aber sie sind übertrieben. Es kann nicht
sein, dass sie nun Verhandlungen abbricht oder gar ganze
Abkommen auf Eis legt. Nicht alle Schweizer waren ja für die
Initiative, so werden aber alle bestraft. Sicher wird es schwierig mit der EU eine Einigung zu erzielen. Die Schweiz ist in
bestimmten Bereichen zum Teil am kürzeren Hebel. Wenn
Forschungsgelder gekürzt werden, dann können wir schlecht
etwas dagegen tun. Dafür haben wir eine sehr stabile Wirtschaft mit starken Banken, dann ist die Nord-Süd-Achse als
Transitroute z.B. für Länder wie Italien und Deutschland von
grosser Bedeutung. In diesem Beispiel hätte die Schweiz auch
genügend Einfluss und etwas zu sagen, da die EU diese Route
braucht. An dieser Stelle muss ich auch zugeben, dass die
Initiative auch etwas Positives für die Schweiz bewirken kann,
v.a. was den Arbeitsmarkt betrifft. Für zukünftige Stellensuchende könnte die Einschränkung mit den Einwanderern
auch Vorteile bringen. Ich selber habe bei der Suche nach
einer Lehrstelle erfahren, dass teilweise eher Deutsche genommen wurden als Schweizer.
Vielleicht wird in ein bis zwei Jahren eine zweite Abstimmung
stattfinden. Übrigens auf die kommende die Ecopop-Initiative
könnte man verzichten, da sie ja recht ähnlich ist wie die
Masseneinwanderungsinitiative. Der Durchschnittsbürger versteht oft nicht ganz, worum es bei einer Abstimmung konkret
geht. Bei manchen Gesetzesänderungen sollte man vielleicht
die Bürger nicht abstimmen lassen, da es kompliziert ist. Ich
habe das offizielle Büchlein zu den letzten Abstimmungen gelesen und gemerkt, dass vieles nicht einfach und verständlich
ist. Beispielsweise vor der Abstimmung zum Epidemiegesetz
habe ich in Diskussionen gemerkt, dass für viele Stimmbürger
der Text zu kompliziert und unverständlich formuliert war. Ich
bezweifle, dass alle, die abstimmen gehen auch genau verstehen, worüber sie abstimmen! Auch die vielen Abstimmungen
mögen sicher einige Stimmbürger mit der Zeit nicht und gehen
deshalb auch nicht mehr abstimmen. Dann ist meines Erachtens die Gefahr von Verfälschungen des Resultats auch gross.
Jan Furrer, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr
Nochmals darüber abstimmen
Ich komme aus dem Kosovo und habe den C-Ausweis und
konnte deshalb nicht darüber abstimmen. Ich war vom
knappen Ja-Ergebnis überrascht, ich habe einen hohen NeinStimmanteil erwartet. Ich hätte die Initiative aus Überzeugung
abgelehnt. Meine Eltern (mein Vater mit 22, meine Mutter mit
16) sind aus denselben Gründen wie viele andere Ausländer in
die Schweiz eingewandert und haben hier eine Familie gegründet. Wenn ich im Kosovo leben würde, dann hätte ich dort
nie die Möglichkeiten wie jetzt in der Schweiz gehabt. Ich hätte
dort nach Abschluss der Grundausbildung wahrscheinlich als
Kellnerin oder als Verkäuferin gearbeitet. Ich finde es wichtig,
dass die nächsten Generationen der Ausländer weiterhin dieselben Möglichkeiten haben sollten wie ich. Die Reaktionen aus
der EU finde ich richtig. Die Schweiz verstösst eindeutig gegen
die bisherige Vereinbarung. Nun hat sich die Schweiz in eine
unbequeme Situation manövriert. Sie hat nicht den Mut einen
Rückzieher zu machen. Trotz der Annahme der Initiative sollte
die Schweiz bei der Personenfreizügigkeit grosszügig bleiben
und eine Art „Light“-Version realisieren. Ich möchte nach meiner Lehre gerne ins Ausland nach Frankreich, um Französisch
zu lernen oder nach London, um mein Englisch zu vertiefen.
Meine Befürchtung ist nun, dass ich diese Möglichkeiten vielleicht nicht bekommen werde. Dabei trage ich dafür keine
Schuld. Ich würde es vorteilhafter finden, wenn nochmals darüber abgestimmt wird. Vorher müsste man alles offen legen,
damit alle besser über die Personenfreizügigkeit Bescheid
wüsst und
wüssten. Ich bin überzeugt, dass dann sich viele Leute anders
überlegen würden, v.a. wenn sie sehen, was die Entscheidung
für ihre eigenen Kinder für Vor- und Nachteile bringen würde.
Elma Dalipi, 18, Kauffrau, 1. Lehrjahr
„Verwöhnte“ Typen
Ich habe nicht abgestimmt, ich wollte, habe sie aber leider
verpasst. Ich hätte eher mit Nein gestimmt. Die Idee der
Initiative finde ich an sich gut, aber die Art der Umsetzung ist
meiner Ansicht nach falsch. Im Moment wird die Entscheidung
gar keine Ausländer oder nicht alle Ausländer treffen. Wahrscheinlich wird sich die Situation erst in zwei oder drei Jahren
verändern. Ich denke, es wird in erster Linie Ärzte und Pflegepersonal treffen, v.a. solche die hauptsächlich aus Deutschland
stammen. Im Allgemeinen werden dann viele Arbeitskräfte aus
dem EU–Raum fehlen. Andererseits würden uns mit der Zeit zu
viele Menschen aus dem Ausland auch zu viele Arbeitsplätze
wegnehmen. Es fällt auf, dass viele Angestellte aus den EURaum motivierter sind als wir. Sie arbeiten in manchen Berufen
vielleicht auch günstiger und sind vielfach auch an viel weniger
Luxus gewöhnt als wir. Viele von uns Schweizern sind „verwöhnte“ Typen.
Natürlich habe ich die ersten Reaktionen der EU auf die Volksentscheidung aus den Medien v.a. aus den Zeitungen mitbekommen. Einigen von uns kratzt das Ganze eher nicht, da wir
nicht in der EU sind. Die neue Entwicklung ist für die Wirtschaft
z.B. im Detailhandel, wo ich selber arbeite, eher schlecht.
Wenn die Umsätze sinken werden, wird vielleicht im Detailhandel Personal abgebaut, Angestellte werden weniger verdienen, da die Geschäfte sparen müssen. Für mich ist die EU
nicht interessant, ich habe es gut hier. Ich muss mit dieser
äusserst knappen Entscheidung leben. Ich fühle mich nicht betroffen, es werden nun auch nicht plötzlich Ausländer ausgeschafft. Meine Verwandten aus Serbien wird es auch nicht
treffen, da sie in der Schweiz sowieso keine Chance hätten, da
sie kein Visum bekommen könnten, um hier in der Schweiz
leben und arbeiten zu können.
Jelena Kodic, 19, Detailhandelsfachfrau, 3. Lehrjahr
EU: Nicht mein „Lieblingsverein“
Meine Familie steht politisch mitte-rechts und mein Bruder (20)
ist Mitglied bei der Jung-SVP. Ich bin nicht dabei. Ich interessiere mich für das Jugendparlament. Ich frage mich bei
manchen Leuten, wie sie sich über etwas ärgern können, ohne
etwas daran ändern zu wollen. Das Mindeste wäre abstimmen
zu gehen, damit man etwas beeinflussen kann. Wenn es mein
Alter zugelassen hätte, wäre ich abstimmen gegangen und
zwar mit einem Ja. Ich möchte mich in Zukunft politisch aktiv
betätigen. Beim Ergebnis hätte ich eine höhere Annahme erwartet, so wie bei der Minarettinitiative (so ca. 55% Ja-Stimmen). Mit einer Stimmendifferenz von ca. 20‘000 Stimmen war
es ja sehr knapp. Aber dies ist die Konsequenz der direkten
Demokratie. Die Gegner haben einiges verschlafen, mit dem
Ergebnis müssen sie leben. Mit einigen Konsequenzen könnte
man die Initiative umsetzen, bei Sonderfällen kann man die
Personenfreizügigkeit anpassen. Die EU ist nicht mein „Lieblingsverein“. Die Reaktionen innerhalb der EU waren nicht
überall negativ. Länder wie England sind bei der Personenfreizügigkeit auch skeptisch. Es zeigt sich, dass sie nun selber
merken, dass es nicht rund läuft. Frankreich merkt auch immer
mehr, dass es unter der Personenfreizügigkeit leidet. Die EU
als Staatenbund merkt, dass die Personenfreizügigkeit v.a. den
wirtschaftlich benachteiligten Mitgliederländern nützt. Natürlich
belastet unsere Entscheidung das Verhältnis zur EU. Wir können die EU zu nichts zwingen. Bei einer Ablehnung unserer
Wünsche könnten wir den bisher ungehinderten Transitverkehr
durch die Schweiz als Druckmittel einsetzen. Im schlimmsten
Fall müssen wir den Kürzeren ziehen. Die Schweiz braucht die
EU mehr als umgekehrt. Was aber die EU mit uns macht, ist
Respektlosigkeit. Wahrscheinlich werden der Druck und der
Widerstand gegen uns immer grösser und die EU wird uns auf
die Füsse treten.
Mein Wunsch ist, dass es die EU nicht lange geben wird. Vielleicht ist dies eine Wunschvorstellung! Wenn die Schweiz in der
EU wäre, würden wir unsere Neutralität und sehr viel an
Wohlstand verlieren. Wir haben ein höheres Bildungsniveau als
die EU. Dennoch ist die Abschaffung des Studentenaustauschprogramms Erasmus nicht optimal, aber auch nicht sehr tragisch. Das Verhalten der EU erinnert mich an die Zeit des
Kalten Kriegs. Mein Freundeskreis in der Gemeinde und meine
beste Freundin sind mit ihren Einzelschicksalen vielleicht direkt
betroffen. In meinem Verwandten- und Freundeskreis ist die
Vol
TOP News 1/2014
Schweiz am kürzeren Hebel
24
Jugend
Volksentscheidung positiv aufgenommen worden. Es herrscht
aber dabei Skepsis über die Umsetzung und über die Lösung
der Probleme mit der EU.
Lazlo Stutz, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr
Die Nase voll!
Ich finde es schade, dass ich nicht abstimmen konnte, da ich
einen C-Ausweis und einen italienischen Pass habe. Die Stimmbeteiligung war viel zu tief. Ich habe von meinem Chef erfahren, dass in unserer Kantine gegen die Initiative Werbung
gemacht wurde. Ausserdem wurde am Abstimmungstag sehr
viel im Facebook darüber berichtet. Ich persönlich finde das
Ergebnis für viele nicht gut. Ich hätte dagegen abgestimmt.
Ich finde, dass wir mehr zusammenarbeiten sollten und nicht
jeder nur für sich schauen sollte. Man sollte miteinander und
nicht gegeneinander leben. Ich befürchte, dass es nun mehr
Meinungsverschiedenheiten und mehr Streit geben wird. Wer
weiss, vielleicht könnte es auch mich treffen, ich habe ja eine
C-Bewilligung. Ich fühle mich eher wie ein Schweizer als wie
ein Italiener. Ich bin hier geboren und ich war in meiner Kindheit mehr mit Schweizern zusammen. Dies hat sich mit der
Zeit geändert.
Ich kann mir eine Zukunft in Italien nicht vorstellen. Man spürt
in vielen EU-Ländern die Krise, in Süditalien sind alle aus
meiner Familie arbeitslos. Ich habe aber auch für die Befürworter der Initiative Verständnis, da sich viele Sorgen um ihre
Arbeitsplätze machen und vielfach die „Nase voll“ haben. Man
fühlt sich nicht überall wohl in der Schweiz. Die Jugendlichen
werden nicht besser, es gibt grosse sprachliche Probleme, die
Szene aus dem Balkan ist nicht einfach. Die Probleme haben
sich verschärft.
Salvatore Barberio, 19, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr
EU: keine eigentliche Demokratie
TOP News 1/2014
Ich konnte nicht abstimmen, da ich um eine Woche zu spät 18
Jahre alt wurde. Ich hätte ursprünglich mit Nein abgestimmt,
da ich die Initiative als rassistisch empfunden habe. Später hat
sich meine Einstellung zur Initiative gewandelt, nachdem ich
zusammen mit meinem Vater die Abstimmungsunterlagen
studiert und über die Initiative diskutiert habe. Ich dachte
ursprünglich, dass bei einer Annahme keiner in die Schweiz
darf. Ich wollte übrigens ursprünglich auswandern.
Bei der EU bzw. bei den Politikern geht es mehrheitlich ums
Geld. Dort in der EU wäre es sehr wichtig, dass die einzelnen
Völker über ihr Schicksal selber entscheiden, wie wir dies dank
der direkten Demokratie in der Schweiz tun. Wir kämpfen in
der kleinen Schweiz für unsere Rechte und entscheiden selber.
Für mich gibt es in der EU keine eigentliche Demokratie. 22%
der Menschen sind in der Schweiz Ausländer. Zwar ist dies
nicht so schlimm, aber es werden immer mehr, obwohl wir dies
nicht unbedingt wollen. Man könnte die Ausländer besser auf
die anderen Länder verteilen. Deutschland hat zum Beispiel im
Vergleich zu uns einen Ausländeranteil von nur 8%. Ich hoffe,
dass die Entscheidung der Schweiz in der EU in den einzelnen
Ländern ein Nachdenken über die direkte Demokratie bewirkt.
Bspw. möchte sich England oder Schottland von der EU lösen.
Optimal wäre es, wenn dort das Volk eine Entscheidung treffen
würde. Die EU hat für mich sehr viel Macht. Sie beutet z.B.
Afrika aus, das fruchtbar ist und viele wertvolle Rohstoffe
besitzt. Die Völker wehren sich dort nicht, da sie unterdrückt
werden und Angst haben vor ihren Herrschern, die die EU
mehrheitlich unterstützt.
Meine Verwandtschaft, die mehrheitlich wieder nach Italien
zurückgekehrt ist, ist in Turin und in Sizilien über das dortige
Leben nicht glücklich. Sie bereuen ihre Rückkehr, da sie aber
richtige Italiener mit Stolz sind, möchten sie nicht mehr in die
Schweiz zurück. Die EU sollte nach meiner Meinung abgeschafft werden. Die EU schaut nur für sich selber und die
Schweiz wird von ihr erpresst.
Bianca-Rubina Moser, 18, Büroangestellte, 2. Lehrjahr
„Auge um Auge, Zahn um Zahn“
Ich habe nicht abgestimmt, da ich keine Zeit dafür gefunden
habe. Ich hätte aber die Initiative auf jeden Fall abgelehnt. Die
bisherige Regelung hat uns mehr Vorteile gebracht. Es kommen zwar immer mehr Menschen zu uns, aber es werden auch
immer mehr Arbeitsplätze geschaffen. Die Vielfalt in der
Schweiz nimmt zu, man lernt dadurch auch andere Kulturen
kennen. Mind. 90% meiner Freunde sind Ausländer. Ich bin
sehr gerne bei ausländischen Familien. Ich werde von ihnen
freundlicher und wärmer aufgenommen als von Schweizern.
Das Soziale ist bei ihnen sehr viel stärker. Meine besten
Freunde sind Kroaten und Türken. Ein Kollege, der ursprünglich
ein Türke ist und eingebürgert wurde, hat für die Initiative
abgestimmt. Er meint, dass es nicht sein kann, dass manche
Einwanderer einfach von der Arbeitslosenkasse leben können.
Man solle nur solche Leute reinlassen, die hier wirklich arbeiten
wollen. Ich weiss aus meinem Bekanntenkreis, dass es viel
mehr eingebürgerte „Ausländer“ gibt, die mit Ja gestimmt
haben, als man als Schweizer meinen würde. Jeder hat seine
eigene Meinung, ich respektiere dies. Es gab ja bereits Demos
gegen diese Volksentscheidung. Die Reaktionen der EU finde
ich daneben. Es darf nicht sein, dass nun nach dem Prinzip
„Auge um Auge, Zahn um Zahn“ vorgegangen wird. Wenn die
EU Probleme mit uns hat, dann soll sie auch Lösungen anbieten. Nach den bisherigen Reaktionen der EU befürchte ich
Sanktionen, dann wird es schwierig für die Schweiz. Mit der EU
kann ich grundsätzlich nicht sehr viel anfangen. Diese Initiative
hat mich interessiert, da der Inhalt sehr speziell ist und ich das
Ganze in meinem Lehrgeschäft auf der Gemeinde aus nächster
Nähe mitverfolgt habe, weil dort die Stimmzettel eingegangen
sind. Viele von uns haben eher Klischeevorstellungen von
Ausländern. Ich höre immer wieder viele Vorurteile. Ich bin in
Schinznach-Dorf mit vielen Ausländern aufgewachsen. Dies
prägt auch mein Weltbild, mein bester Kollege ist ein Kroate.
Meine Freundin ist halb Peruanerin und halb Schweizerin, somit
auch eine „halbe“ Ausländerin.
Samuel Pauli, 19, Kaufmann, 1. Lehrjahr
Die „Ureinwohner“
Da ich politisch allgemein eher rechts eingestellt bin, habe ich
mit Ja abgestimmt. Ich arbeite auf der Gemeinde Leibstadt,
deshalb bin ich auch politisch sehr interessiert. Ich könnte mir
später auch eine politisch aktive Rolle vorstellen. Wir haben
zwar
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Jugend
Problematische Umsetzung
Leider konnte ich wegen meines Alters nicht abstimmen. Ich
hätte mit Ja gestimmt. Ich stehe politisch eher rechts. Wir
haben sowieso viele Ausländer in der Schweiz. Auf der Gemeinde, wo ich arbeite, erlebe ich immer wieder Ausländer, die
unanständig sind. Es gibt solche, die gegen uns sind und uns
beleidigen. Wenn sie schon da sind, sollten sie sich auch dementsprechend verhalten und sich hier gut integrieren. Ich bin
aber nicht allgemein gegen Ausländer. Es gibt sehr viele, die
gute Jobs leisten, sich Mühe geben und sehr nett sind. Sie sind
anständig und auch dankbar. Dabei dürfen wir aber nicht
vergessen, dass wir ein kleines Land sind und nicht unbeschränkt Menschen aufnehmen können. Wir haben knappen
Wohnraum und knappe Arbeitsplätze. Ich habe kein Verständnis z.B. für Menschen, die aus Slowakei kommen und hier den
Bauern bei der Ernte „helfen“ und danach ihre Familien hierher
holen. Das Problem ist die Masse bei der Einwanderung. Es
kommt immer darauf an, welche Ausländer zu uns kommen.
Die gut Ausgebildeten wie Ärzte oder Informatiker gehören
hierher auch mit ihren Familien. Es wird nun so dargestellt, als
ob die Schweizer gegen die Ausländer seien. Es ist schade! Ich
habe ein Ja erwartet, aber nicht gedacht, dass es so knapp
ausfallen wird. Ich habe in der Gemeinde Wohlenschwil bei
Melligen mitgezählt, für uns Lehrlinge ist es obligatorisch, dass
wir auch mitzählen. Ich bin politisch sehr interessiert, deshalb
fand ich das Ganze sehr spannend. Ich habe dies von meinem
Vater, der Gemeindeammann ist. Mit 14 Jahren habe ich angefangen mich für Politik zu interessieren. Ich schaue regelmässig die Arena an, lese Zeitungen, rede gelegentlich mit
Nationalräten, die mein Vater kennt. Nun müssen wir die
Umsetzung abwarten. Für den Normalbürger wird sich nicht
viel ändern. Wahrscheinlich wird es irgendeinmal über die
Gesetzesbestimmungen ein Referendum geben, vielleicht in
drei bis vier Jahren, es braucht nämlich viel Zeit für Gesetzesänderungen. Leider werden die Entscheidungen des Volkes
nicht immer genau so umgesetzt, wie es entschieden hat. Man
hat es z.B. bisher bei der noch fehlenden „Umsetzung“ der
Ausschaffungsinitiative gesehen. Dies ist wahrscheinlich auch
einer der Gründe, weshalb nicht viele abstimmen gehen.
Michael Hug, 17, Büroangestellte, 2. Lehrjahr
Den Menschen die Augen öffnen
Ich konnte leider nicht abstimmen. Ich hätte aus Überzeugung
mit Ja gestimmt. Das Ergebnis begrüsse ich, da einerseits wir
die
die Kontrolle über unsere Grenzen haben sollten. Damit wir
wissen, wer und was rein darf. Auch bei Waren, die illegal sind,
wäre diese Kontrolle wieder sehr wichtig. Anderseits werden
nun die Menschen wachgerüttelt, somit hat die Diskussion
darüber überhaupt angefangen. Ansonsten würde alles beim
Alten bleiben und man hätte darüber nicht gross gesprochen,
die Problematik der Einwanderung wäre unter den Tisch
gekehrt worden. Bis heute war es möglich, dass beispielsweise
eine Person aus dem Ostblock hier gearbeitet hat und ihre
sechs Familienmitglieder in die Schweiz holen konnte und diese
dann ohne Arbeit Sozialhilfe erhalten konnten. Ich kenne aus
meiner Gemeinde Wohlen, in der wir einen sehr hohen Ausländeranteil haben, solche Fälle.
Was man nun nach diesem Volksentscheid erreichen wird, bzw.
ob man etwas erreichen kann, weiss man nicht. Die bisher
geführten Diskussionen lassen alles offen. Ich denke aber, dass
diese Initiative den Menschen die Augen geöffnet hat. Nur
weiss man aus Erfahrung, da möchte ich die Ausschaffungsinitiative erwähnen, da wurde bis heute meines Wissens nichts
umgesetzt. Nach solchen Abstimmungen wird mit der Zeit alles
abgeschwächt. Ich befürchte, dass nach dieser Abstimmung
wieder ein paar Jahre vergehen werden, ohne dass etwas
Wesentliches passieren wird. Höchstens wird eine vereinfachte
bzw. abgeschwächte Version in Kraft treten, die v.a. der SP
und linken Gruppierungen gefallen würde. Ich fand es „egoistisch“ und daneben, wie sich einige Demonstranten nach
Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses gegen den Volksentscheid verhalten haben. Für mich ist so etwas absolute
Frechheit, v.a. weil es dabei auch noch zu Sachbeschädigungen kam. Wir haben eine direkte Demokratie, unser System ist
nun mal so aufgebaut. Ansonsten müssen wir es wie andere
Ländern in der EU wie Deutschland oder Italien tun, wo nicht
das Volk, sondern alleine das Parlament über solche wichtigen
Themen entscheidet. Solange wir zu unserem politischen
System stehen, sollten sich alle daran halten. Ich bin leider
eher skeptisch, dass der Bundesrat die Initiative ehrlich
umsetzt. Wenn wir nun nachgeben würden, wäre es das
Dümmste. Wir haben es bisher immer wieder geschafft uns zu
behaupten. Man hat dies auch während des 2. Weltkriegs
gesehen, wir konnten uns wirtschaftlich doch irgendwie behaupten. Ich habe den Eindruck, dass die EU Angst hat, dass
das System irgendwann zusammenbricht. Die ursprüngliche
Idee dieses Staatenbunds für den Friedenserhalt war eigentlich
gut. Die wirtschaftlichen Interessen der EU stehen nun im
Mittelpunkt. Sie können den Handel gar nicht einschränken,
sonst schiessen sie ins eigene Bein, wenn man an die wichtige
Handelsroute an die „Nord-Süd-Achse“ durch die Schweiz
denkt. Die SP hat nach meiner Meinung einen Tunnelblick, die
linke Politik hat bisher versagt. Ich persönlich befürchte für
meine Zukunft keine Nachteile, obwohl ich mir vorstellen kann,
später in Österreich oder in London zu leben und zu arbeiten.
Ansonsten finde ich die EU nicht interessant. Übrigens hat
England auch seine „Probleme“ mit der EU. Ich kann mir gut
vorstellen, dass andere Länder uns womöglich folgen werden.
Es muss eine Veränderung geben, so kann es nicht weitergehen. Ansonsten werden die Leute hier oder woanders in der
EU ausrasten. Dies muss die Politik unbedingt vermeiden.
Martin Frey, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr
Unser System ist cool!
Ich hätte abstimmen können. Mir haben schlichtweg die Zeit
und das Interesse gefehlt. Ich hätte nicht gedacht, dass das
Ergebnis so herauskommen wird. Beide Seiten sowohl SP als
auch SVP hatten gute Argumente. Es gibt tatsächlich Vor- und
Nachteile, was die Einwanderung anbetrifft. Ich habe das Gefühl, dass in manchen Lebensbereichen die Zahl der Ausländer
stark zunimmt. Ich spiele seit acht Jahren Handball, da hat es
immer noch sehr viele Schweizer. Beim Fussball aber hat es
mehr „Ausländer“ als Schweizer. In vielen Schulen hat man
sehr viele gemischte Klassen.
Einige Schweizer haben Angst, dass Ausländer ihnen die Arbeit
wegnehmen. Viele, die die Lehre abschliessen, finden oft keine
festen Anstellungen mehr und sehen, dass Ausländer angestellt
werden. Beispielsweise in der ABB und bei den Ärzten in den
Krankenhäusern hat es überdurchschnittlich viele Ausländer.
Dabei sehen einige Schweizer eher das Negative. Dabei schätzt
man diese ausländischen Arbeitskräfte viel zu wenig. Mit meinem Zahnarzt, der ein Serbe ist, habe ich z.B. keinerlei Probleme. Es wird leider zu viel Negatives berichtet. Die Entscheidung des Schweizer Volkes ist bei der EU in den falschen Hals
geraten. Meine Verwandten aus Brasilien haben wahrscheinlich
TOP News 1/2014
zwar nicht zu viele Ausländer, aber wir sollten Mass halten,
sonst werden es irgendeinmal zu viele. Deshalb bin ich der
Meinung, dass das Aufnahmeverfahren für Ausländer strenger
gemacht werden sollte. Man sollte eigentlich nur diejenigen
reinlassen, die man in der Schweiz braucht: Menschen, die sich
anpassen können, unsere Sprache gut lernen, Frauen nicht
unterdrücken und ihre Schulden pünktlich bezahlen. Im
Moment können wir dies aber wegen den Vereinbarungen mit
der EU gar nicht tun. Ich habe auf der Gemeinde erlebt, wie
manche Frauen von ihren Ehemännern unterdrückt werden,
diese lassen sie nicht mal Sprachkurse besuchen. Ich habe
auch auf dem Betreibungsamt gearbeitet und gesehen, dass
neben Schweizern überdurchschnittlich viele Ausländer verschuldet sind. Die Schweiz schaut im Vergleich zum Ausland zu
allen Menschen, die hier leben.
Für mich persönlich könnte sich der Volksentscheid nur dann
negativ auswirken, wenn ich im Ausland studieren wollte, vielleicht werden dann die Diplome nicht anerkannt. Die EU
interessiert mich nicht besonders. Die Schweiz ist ein eigenständiges Land, wir müssen zuerst für uns schauen. Auf der
anderen Seiten habe ich Verständnis für die Reaktion der EU.
Die Schweiz verstösst gegen die Personenfreizügigkeit. Ich
hoffe schwer, dass sich beide Seiten einigen können. Auf jeden
Fall muss die Volksentscheidung, die direkte Demokratie
durchgesetzt werden. Die Initiative hat bewirkt, dass sich das
Volk damit intensiver befasst. Ein anderer Effekt ist, dass es
auch in der EU Menschen gibt, die über die Entscheidung der
Schweizer nachdenken.
Mir fehlt auf, dass auf dem Land die sogenannten „Ureinwohner“ die Schweiz beibehalten wollen, wie sie bisher war.
Die Menschen in der Stadt denken da mehrheitlich anders. Ich
finde es cool, dass die Entscheidung knapp, aber positiv gefallen ist. Schön ist, dass das Volk bei einer so wichtigen Entscheidung nun den Mut gehabt hat, gegen den Bundesrat zu
entschieden.
Larissa Knecht, 18, Kauffrau, 3. Lehrjahr
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Jugend
noch nichts erfahren. Wenn es soweit ist, würden sie wahrscheinlich anders über die Schweiz denken als bisher und vielleicht einen „dummen“ Spruch loslassen! Sie haben nämlich
ganz andere Vorstellungen über die Schweiz. Ich persönlich
finde es gut, dass die Schweiz nicht in der EU ist. Meine
Kollegen und Kolleginnen aus Holland, aus Deutschland und
aus Italien finden es schade, dass die Völker in ihren Heimatländern über solche Themen nicht entscheiden dürfen. Sie
finden unser System „cool“. Wenn die Schweiz in der EU wäre,
wäre es fraglich, ob wir weiterhin solche Volksentscheidungen
treffen dürften. Ich jedenfalls würde dieses Recht vermissen.
Ich bin gespannt, wie die SVP und der Bundesrat die Initiative
umsetzen werden. Wichtig ist dabei, dass dies menschlich
geschieht.
Jisele Hirt, 20, Büroangestellte, 2. Lehrjahr
Existenzängste
TOP News 1/2014
Ich hätte eher Nein gestimmt. Diese Entscheidung wird der
Wirtschaft eher schaden. Viele Arbeiten, die bisher günstiger
erledigt werden konnten, werden nun teurer werden. Was mich
am meisten belastet, dass es bei den bilateralen Verträgen mit
der EU Konflikte geben wird. In einem Punkt bin ich optimistisch eingestellt. Endlich wird sich die Gesellschaft vertieft mit
der Ausländerproblematik beschäftigen müssen. Dafür ist das
Abstimmungsergebnis gut. Es gibt sicher Schweizer, die fühlen
sich durch die Ausländer „eingegrenzt“ und sehen sie eher als
Konkurrenten. Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich die
Gründe dafür. Es kommt manchmal zwangsläufig, es sind dann
oft Existenzängste. Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis
Menschen, die genau so denken. Ich persönlich habe eher
keine Angst vor Ausländern. Die Welt von heute ist multikulturell und mit der Zeit werden sich die einzelnen Länder
eher vermischen.
Ich habe die bisherigen Reaktionen in den Medien aufmerksam
verfolgt und finde es beeindruckend, wie viele Menschen sich
darüber aufgeregt haben bzw. sich damit beschäftigen.
Vielleicht wird es manchen von uns bewusster, dass wir auch
Arbeiten tun müssten, die bisher nur Ausländer gemacht
haben. Viele Ausländer kann man nicht rausschicken, da sie
schon länger hier leben und gut integriert sind. In meinem
Umfeld fällt mir auf, dass sich die ältere Generation von
Ausländern mehr integrieren will als die jüngere. Bei
jugendlichen Ausländern fällt mir auf, dass viele von ihnen
eher untereinander verkehren und sich immer mehr von den
Schweizer Jugendlichen abschotten. Es gibt aber auch viele
ausländischstämmige Jugendliche, die als „Ausländer“ gar nicht
auffallen.
Die Position der EU als Ganzes ist durchaus berechtigt und
verständlich. Es gibt aber doch einige EU-Länder, die für die
Entscheidung der Schweiz eher Verständnis haben. Dank
unserer Selbständigkeit geht es uns gut und wir können stolz
darauf sein. Ich bin aber dennoch gegenüber der EU positiv
eingestellt. Die Schweiz kann nämlich nicht für immer als
kleine Insel bestehen bleiben. Die Schweiz braucht die EU
mehr als umgekehrt.
Moritz Sieber, 17, Detailhandelsfachmann, 2. Lehrjahr
Ungewisse Nebenwirkungen
Ich denke, dass diese Initiative obwohl sie angenommen
wurde, nicht eine endgültige Entscheidung sein wird und es
sehr gut sein kann, dass man über diese Initiative nochmals
abstimmen wird. Die Entscheidung darüber war ja sehr knapp.
Viele wussten gar nicht, worum es wirklich geht bei dieser
Abstimmung. Ausserdem wurde, so finde ich, nie richtig definiert, um welche Zahlen es bei der Initiative geht. So fiel es
bestimmt vielen nicht leicht, sich etwas darunter vorstellen zu
können. Auswirkungen wird es bestimmt geben, falls diese Abstimmung bestehen bleibt. Es erschwert es z.B. Studierenden
sicherlich, ins Ausland, vor allem in der EU, studieren zu gehen
oder auch für solche, die gerne auswandern würden. Wie die
Reaktion der EU bezüglich dieses Themas sein würde, konnte
ich schon im Voraus ahnen. Ich denke der Vergleich mit zwei
Kindern, die sich nicht einig sind und sich dann aus Trotz
gegenseitig das Leben schwer machen, trifft es ziemlich gut.
Ich persönlich finde die Reaktion nicht ganz berechtigt und
korrekt, schließlich ist die Schweiz ein eigenständiges Land mit
einer eigenen Meinung. Wenn die Mehrzahl des Volkes so
darüber abstimmt und dies für richtig empfindet, sollten wir
uns auch nicht rechtfertigen müssen oder uns gar als Rassisten
bezeichnen lassen.
Ich habe abgestimmt, und finde es sehr wichtig, dass man
abstimmen geht. Als Frau finde ich es wichtig, abstimmen zu
gehen. Schliesslich waren die Rechte für Frauen, was Abstimmen und eine eigene Stimme zu haben anbelangt, nicht immer
so und es ist auch noch nicht so lange her, dass wir dies tun
können. Wir haben nicht umsonst darum gekämpft. Ich finde
allgemein, dass wir Schweizer uns mehr bewusst sein sollten,
was für ein Privileg wir überhaupt haben, dass die Stimme des
Volkes zählt und angehört wird.
Monthira Meier, 21, Kauffrau, 1. Lehrjahr
Immer Extrawürste!
Ich kann in zwei Monaten abstimmen gehen. Ich hätte diese
Initiative gerne abgelehnt. Der Grund dafür ist ganz einfach:
Wenn viele Ausländer nicht in der Schweiz sein dürften, hätte
ich gar keine Kollegen mehr. Die meisten von ihnen sind gar
keine Schweizer, sie haben nur einen C-Ausweis. Für mich
persönlich wird das Abstimmungsergebnis nichts ändern, da
ich einen Schweizer Pass besitze. Wahrscheinlich wird es in
Zukunft an den Grenzen strengere Kontrollen geben und das
Reisen wird mühsamer. Ich wohne gerade an der Grenze zu
Deutschland, in Bad-Zurzach und reise mehrmals in der Woche
nach Deutschland. Ich gehe dort oft einkaufen oder mit Kollegen zu McDonald‘s, weil es dort viel billiger ist. Wie gesagt,
wahrscheinlich wird es für den Grenzverkehr Einschränkungen
geben. Auch in meinem Betrieb wird sich einiges ändern. Wir
haben im technischen Bereich sehr viele Deutsche, weniger
Schweizer. Die neue Situation mit der Personenfreizügigkeit
wird sich eher negativ auf uns auswirken. Wir werden für
unseren Betrieb nicht so schnell so viele geeignete Personen
aus der Schweiz finden können. Ich habe den Eindruck, dass
die Schweiz immer eine Extrawurst haben muss. Dies war bei
der Minarettinitiative so oder in Diskussion über das Kopftuch
od
Per 1. Mai 2014 können KV-Mitglieder exklusiv auf www.kvschweiz.ch/railaway einen
CHF 10.– Rail Bon runterladen und sich diesen an die Bahnfahrt zu Festivals, Open Airs,
Messen, Museen und Sportevents anrechnen lassen. KV-Mitglieder profitieren so doppelt,
einerseits erhalten sie über die RailAway-Kombi-Angebote eine vergünstigte Hin- und
Rückfahrt (Bsp. ans Open Air St. Gallen 50%) und können sich zusätzlich den Rail Bon im
Wert von CHF 10.– anrechnen lassen. Der CHF 10.– Rail Bon kann man ab 1. Mai auf
www.kvschweiz.ch/railaway ausdrucken oder im Context Nr. 4 und Nr. 5 ausschneiden und
zusammen mit einem gültigen KV-Mitgliederausweis beim Kauf eines SBB RailAway-KombiAngebots an einem SBB Schalter einlösen (nicht online einlösbar).
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Jugend & Senioren
oder die Verschleierung der Frauen. Das Volk kann ja bestimmen, was es will. An sich ist dies schon gut, aber die Leute
sollten sich über die Folgen einer Initiative besser informieren.
Wenn Sie dies nämlich vorher getan hätten, dann hätten sie
wahrscheinlich ab 9. Februar anders entschieden. Der Mensch
sollte unabhängig von Abstammung und Religion aufgrund
seiner Leistung beurteilt werden. Man sollte lieber einen
Menschen hier haben, der motiviert ist und keine Schwierigkeiten macht.
Visar Maliqi, 17, Büroangestellte, 2. Lehrjahr
Herzlich Willkommen!
Neumitglieder
Natascha Bini, Spreitenbach
Susanne Bircher, Wettingen
Bea Blum, Abtwil AG
Jeannine Bodmer, Full-Reuenthal
Alessandra Bolliger, Brunegg
Karin Brunner, Villmergen
Luzia Büchler, Wohlenschwil
Sven Dohnalek, Baden
Sibylle Gehrig, Wohlen AG
Brigitte Hartmann, Nussbaumen AG
Xheneta Ibishi, Muri AG
Ibadete Ibraimi, Effingen
Duygu Kasap, Hirschthal
Kevin Leuthard, Künten
Daniela Maier, Frick
Nicole Meier, Zufikon
Tina Nacheva, Gippingen
Cornelia Röllin, Dietwil
Fredy Ruf, Küttigen
Gaby Schärer, Neuenhof
Raphael Schibli, Fislisbach
Susanne Schudel, Oberwil-Lieli
Vanessa Sedleger, Hunzenschwil
Daniela Strebel, Sarmenstorf
Roland Vogel, Oftringen
Julia von Stachelski, Wohlenschwil
Michelle Wettstein, Mellingen
Vanessa Zimmermann, Baden
Judith Zimmermann, Auw
Marco Zumsteg, Wittnau
Herzliche Gratulation!
96. Geburtstag
30.03.1918 Berta Meier
92. Geburtstag
03.03.1922 Josef Weber
20.04.1922 Werner Neuhaus-Zehnder
91. Geburtstag
04.02.1923 Eugen J. Bischof
90. Geburtstag
16.01.1924 Josef Dietschi
01.03.1924 Eugen Schmid
20.03.1924 Rolf W. Haller
88. Geburtstag
17.01.1926 Marcel Zehnder
84. Geburtstag
01.01.1930 Manfred Bolliger-Jutz
01.01.1930 Peter Brehm-Fricker
16.03.1930 Hans Ruckstuhl-Tanner
01.04.1930 Ernst Brun
82. Geburtstag
10.01.1932 Karl Frey
16.03.1932 Rolf Elsener
81. Geburtstag
FEEDBACK 14.01.1933
?
Ernst Muntwyler
30.01.1933 Guido Schmid
06.03.1933 Hugo Gehri
80. Geburtstag
16.01.1934 Willy Lottenbach-Rey
29.01.1934 Walter O. Künzli-Kern
02.02.1934 Hermann Seiler
75. Geburtstag
07.01.1939 Guenther Boss-Märki
04.02.1939 Heidi Hocher Heini
11.04.1939 Roserita Dubler-Holzer
70. Geburtstag
06.01.1944 Peter Leuenberger
26.02.1944 Hanspeter Lienberger
08.03.1944 Fritz Zweifel
07.04.1944 Madeleine Romang-Stäger
10.04.1944 Eduard Zimmermann-Turgi
19.04.1944 Gallus Blunschi
65. Geburtstag
31.03.1949 Heidi Hunziker
08.04.1949 Hubert Notter
60. Geburtstag
03.01.1954 Walter Neff
03.02.1954 Jeannette Merki
14.02.1954 H.-P. Attenhofer
05.03.1954 André Wicker
19.03.1954 Elsbeth Koch-Kretz
01.04.1954 Rolf Kleiner
10.04.1954 Hanspeter Geissmann
TOP News 1/2014
Die Aufregung der EU über die Schweiz finde ich berechtigt.
Wenn ich was zu sagen hätte, dann würde ich nochmals
darüber abstimmen lassen. Dann würde eher anders entschieden werden. Ich liebe dieses Land. Die EU interessiert
mich nicht besonders. Ich denke, dass eher eine falsche
Auffassung über die Initiative zu diesem Ergebnis geführt hat.
Die Schweizer haben Angst, dass sie mit der Zeit zu einer
Minderheit werden.
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Impressum
TOP News 1/2014
Erscheint dreimal im Jahr (April, August, Dezember) Redaktionsschluss 22.03./28.06./22.11.
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