presseheft - Kreismedienzentrum Waldshut

Transcrição

presseheft - Kreismedienzentrum Waldshut
PRESSEHEFT
Regie
HARALD SICHERITZ
Eine Produktion von
blue eyes Fiction und TRIXTER Productions
in Koproduktion mit Dor Film (Österreich), Steinweg Emotion
Pictures (Spanien), Buena Vista International Film Production
und Studio Babelsberg
im Verleih von
WALT DISNEY STUDIOS MOTION PICTURES (GERMANY)
GMBH
KINOSTART: 17. FEBRUAR 2011
gefördert von
Deutscher Filmförderfonds/FilmFernsehFonds Bayern/
Österreichisches Filminstitut/Eurimages, Council of Europe/
Filmförderungsanstalt/Filmfonds Wien/Medienboard BerlinBrandenburg/Bayerischer Bankenfonds/
ORF/Film-/Fernseh-Abkommen/Instituto de la Cinematografía y de las
Artes Audiovisuales/Audiovisual S.G.R/Institut Català de les
Indústries Culturals
entwickelt mit Unterstützung des
MEDIA Programme of the European Union
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Inhaltsverzeichnis
BESETZUNG UND STAB
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KURZINHALT UND PRESSENOTIZ
6
LANGINHALT
8
INTERVIEWS
Mit Harald Sicheritz
10
Mit Alina Freund
12
Mit Michael Mittermeier
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Mit KNISTER
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Mit Corinna Mehner
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Mit Michael Coldewey
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PRODUKTIONSNOTIZEN
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VOR DER KAMERA
Alina Freund als Lilli
27
Michael Mittermeier als Stimme von Hektor
28
Pilar Bardem als Surulunda
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Michael Mendl als Nandi
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Anja Kling als Mutter
35
Jürgen Tarrach als Guliman
37
Ercan Durmaz als Abrasch
39
Tanay Chheda als Musa
40
Lars Rudolph als Kellner
41
Cosma Shiva Hagen als Stimme von Suki
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
HINTER DER KAMERA
Harald Sicheritz Regie
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KNISTER Autor der „Hexe Lilli“-Bücher
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Bettine und Achim von Borries Drehbuch
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blue eyes Fiction
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Corinna Mehner, Martin Husmann Produzenten
TRIXTER Productions
50
Michael Coldewey Produzent
Dor Film
51
Danny Krausz Koproduzent
Steinweg Emotion Pictures
52
Julia Steinweg Koproduzentin
Buena Vista International Film Production
Thomas Menne, Justyna Müsch Koproduzenten
53
Studio Babelsberg
Henning Molfenter, Christoph Fisser, Charly Woebcken,
53
Sonja B. Zimmer Koproduzenten
Pressebetreuung
LINDALAX Public Relations
Christina von Lindenfels
Reisingerstraße 6
80337 München
T: +49.89 -130 10 06-0
F: +49.89 -130 10 06-29
[email protected]
Das Pressematerial finden Sie unter www.presse.movie.de.
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
BESETZUNG
Alina Freund
Lilli
Michael Mittermeier
Stimme von Hektor
Pilar Bardem
Surulunda
Anja Kling
Lillis Mutter
Jürgen Tarrach
Guliman
Ercan Durmaz
Abrasch
Tanay Chheda
Musa
Miguel Wansing Lorrio
Leon
Pegah Ferydoni
Leila
Lars Rudolph
Kellner
Michael Mendl
Nandi
Cosma Shiva Hagen
Stimme von Suki
STAB
Regie
Harald Sicheritz
Produzenten
Corinna Mehner, Martin Husmann
(blue eyes Fiction GmbH & Co. KG)
Michael Coldewey
(TRIXTER Productions GmbH & Co. KG)
Drehbuch
Bettine und Achim von Borries
Basierend auf den
Kinderbüchern von
KNISTER
Kamera
Thomas Kiennast AAC
Szenenbild
Christoph Kanter
Kostümbild
Bina Daigeler
Maskenbild
Elke Lebender
Ton
Max Vornehm
Schnitt
Alexander Dittner
VFX-Supervisor
Jan Stoltz
Musik
Theme by Klaus Badelt, Musik von Ian Honeyman
Koproduzenten
Thomas Menne, Justyna Müsch
(Buena Vista International Film Production
(Germany) GmbH)
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Koproduzenten
(Fortsetzung)
Danny Krausz
(Dor Film Produktionsgesellschaft mbH)
Julia Steinweg
(Steinweg Emotion Pictures S.L.)
Henning Molfenter, Christoph Fisser,
Charly Woebcken, Sonja B. Zimmer
(Studio Babelsberg AG)
Kooperation
Amedeo Pagani
(Classic)
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
KURZINHALT
Im fernen Königreich Mandolan geht es gerade drunter und drüber. Auf dem
Königsthron lastet ein Fluch und Großwesir Guliman (Jürgen Tarrach), den der
Fluch immer wieder in hohem Bogen vom Thron herunterbefördert, ruft in
seiner Verzweiflung Hexe Lilli (Alina Freund) zu Hilfe. Sie soll mit ihren
Zaubersprüchen dafür sorgen, dass Guliman endlich den Thron besteigen und
die Herrschaft über Mandolan übernehmen kann. Doch kaum ist Lilli gemeinsam
mit ihrem getreuen Gefährten, dem kleinen dicken Drachen Hektor (Stimme:
Michael Mittermeier), angekommen, da findet sie auch schon heraus, dass der
machtgierige Großwesir mit falschen Karten spielt. Der nämlich hat den
rechtmäßigen König Nandi (Michael Mendl) von dem zwielichtigen Magier
Abrasch (Ercan Durmaz) gefangen nehmen lassen. Zum Glück kann sich Lilli auf
ihre Zauberkünste und den cleveren Straßenjungen Musa (Tanay Chheda)
verlassen. An seiner Seite starten Lilli und Hektor eine abenteuerliche Reise, die
sie in klapprigen Tuktuks und auf dem Rücken mächtiger Elefanten bis zu den
Toren der Verbotenen Stadt führt. Dort muss Lilli dann all ihren Mut
zusammennehmen, König Nandi befreien und schleunigst nach Mandolan
zurückkehren, um Gulimans Thronbesteigung zu verhindern. Und zu allem Übel
muss sich Lilli auch noch um Hektor sorgen: Seine sehnsuchtsvolle Liebe zu
dem bezaubernden Flaschengeist Suki (Stimme: Cosma Shiva Hagen) und
mysteriöse lila Punkte auf seinem kleinen grünen Drachenkörper machen nicht
nur ihm schwer zu schaffen …
PRESSENOTIZ
Auch HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN basiert wieder auf den
populären Kinderbüchern von Erfolgsautor KNISTER, dessen Werke weltweit
bereits 25 Millionen Mal über den Ladentisch gingen. Für das Drehbuch zur
magischen Geschichte vor exotischer Kulisse sorgte das Geschwisterpaar
Bettine und Achim von Borries (MULLEWAPP – DAS GROSSE KINOABENTEUER
DER FREUNDE). Unter der Regie des österreichischen Filmemachers Harald
Sicheritz (POPPITZ, HINTERHOLZ 8) gibt es ein Wiedersehen mit Jungstar Alina
Freund als Hexe Lilli, mit Anja Kling als Lillis Mutter, Pilar Bardem als Surulunda
und Michael Mittermeier, der dem CGI-animierten Drachen Hektor einmal mehr
seine unverkennbare Stimme leiht und sich dieses Mal auch als Autor seiner
Dialoge mit eingebracht hat. Neu im Hexenteam sind unter anderem Jürgen
Tarrach (DER VORLESER, DAS PAPST-ATTENTAT) als Großwesir Guliman, Tanay
Chheda als Musa (SLUMDOG MILLIONÄR) und nicht zuletzt Cosma Shiva Hagen
(7 ZWERGE – MÄNNER ALLEIN IM WALD), die den Flaschengeist Suki mit ihrer
unverkennbaren natürlich-charmanten Art spricht.
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN ist eine blue-eyes-Fictionund TRIXTER-Produktion und wurde von Corinna Mehner, Martin Husmann und
Michael Coldewey produziert. Die Finanzierung wurde maßgeblich unterstützt
durch: FilmFernsehFonds Bayern, Filmförderungsanstalt Berlin, Medienboard
Berlin-Brandenburg, Deutscher Filmförderfonds, Bayerischer Bankenfonds,
Österreichisches Filminstitut, Filmfonds Wien, ORF/Film-/Fernsehabkommen,
Institut Català de les Indústries Culturals, Instituto de la Cinematografía y de
las Artes Audiovisuales, Audiovisual S.G.R. sowie Eurimages. Filmstart von
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN ist der 17. Februar 2011 im
Verleih von Walt Disney Studios Motion Pictures Germany.
LANGINHALT
Nach ihrem ersten aufregenden Abenteuer als Hexe hat der Alltag Lilli (Alina
Freund) wieder eingeholt. Sie sitzt zuhause im verregneten Deutschland und
muss auf Befehl von Mama (Anja Kling) genau das machen, was sie am meisten
hasst: mit ihrem kleinen Bruder Leon (Miguel Wansing Lorrio) spielen. Doch
wozu hat sie eigentlich ihr Hexenbuch?! Kurzerhand holt sie den dicken Wälzer
heraus und zaubert ein paar Freunde für Leon herbei.
Jetzt kann sich Lilli endlich um die wichtigen Dinge in ihrem Leben kümmern.
Sie hat nämlich einen geheimnisvollen Brief aus dem fernen Königreich
Mandolan erhalten. Darin bittet sie der dortige Großwesir Guliman (Jürgen
Tarrach) dringend um Hilfe. Sie soll mit ihren Zaubersprüchen dafür sorgen,
dass er den Thron, auf dem ein seltsamer Fluch lastet, endlich besteigen und
die Herrschaft über Mandolan übernehmen kann.
Nachdem Lilli Mandolan im Internet gesucht und herausgefunden hat, dass es
sich dabei unter anderem um ein Paradies für Feinschmecker handelt, steht ihr
Entschluss fest. Kurzerhand greift sie zu der Schuppe, die ihr der kleine grüne
Drache Hektor (Stimme: Michael Mittermeier) einst für Notfälle gegeben hat,
und reibt an ihr, um so ihren Gefährten zu sich zu rufen.
Hektor lässt es sich an der Seite von Hexen-Großmutter Surulunda (Pilar
Bardem) in einer Wellnessoase, in der diese ihren Lebensabend genießt, gerade
so richtig gut gehen. Allerdings muss der dicke Drache mit dem grenzenlosen
Appetit immer auf der Hut vor dem wachsamen Ober (Lars Rudolph) sein. Denn
Haustiere sind in dieser Nobelabsteige strengstens verboten.
Als es bei Hektor plötzlich kratzt, juckt und beißt, weiß er, dass Hexe Lilli ihn
dringend braucht. Also breitet der Drache seine Flügelchen aus, macht mal
wieder seinem Namen als „König der Lüfte“ alle Ehre und begibt sich zu Lilli, die
ihm sofort den Brief aus Mandolan unter die Nüstern hält. Zunächst ist Hektor,
der es lieber gemütlich mag, für ein Abenteuer, das möglicherweise gefährlich
werden könnte, nicht zu haben. Doch die Aussicht auf jede Menge lukullische
Leckereien lässt ihn schwach werden. Und nachdem sich Lilli aus ihrem
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Hexenbuch einen Spruch gegen einen verzauberten Thron notiert hat,
„beamen“ sich die zwei mit dem Hexensprung auch schon nach Mandolan.
Dort platzen Lilli und Hektor mitten hinein in eine Zeremonie im Königspalast,
bei der sich der Großwesir gerade von seinem Volk mit der Hymne „Wer ist der
schönste Mann im Land? – Guliman, Guliman!“ feiern lässt. Guliman glaubt
zunächst nicht, dass dieses kleine nette Mädchen eine Hexe sein soll. Erst als
Lilli eine Blume herbeizaubert, zeigt er etwas mehr Interesse an ihr.
Unterdessen beobachtet Lilli die ganze Szenerie ziemlich argwöhnisch. Weder
der Großwesir, der untreue Gefolgsleute schon mal einen Kopf kürzer machen
lässt noch dessen Haus-Magier Abrasch (Ercan Durmaz), der aber nicht zaubern
kann, ist ihr ganz geheuer. Und auch die Nachricht, dass der eigentliche König
Nandi tot sei, kann sie nicht so recht glauben. Ihr scheint es eher so, dass
Guliman unbedingt an die Macht will, und zwar mit allen Mitteln.
Um Zeit zu gewinnen, behauptet Lilli, dass sie für ihren Spruch noch einen
Zaubertrank braucht. Und dafür benötigt sie gewisse Zutaten wie zum Beispiel
Lava vom Vesuv, Holzmehl aus Afrika und – Kängurukacke. In der Zwischenzeit
wird die kleine Hexe in einem tollen Luxuszimmer untergebracht. Doch dort hält
es Lilli nicht lange aus. Während Hektor Schmiere steht, schnüffelt sie im Palast
herum und stößt dabei auf ein gigantisches Überwachungssystem, zu dem auch
mit Helmkameras bestückte Raben gehören.
Leider hat Hektor unterdessen seine Pflicht als Wache verletzt und sich lieber
von Leibdienerin Leila (Pegah Ferydoni) mit einer Flügelmassage und einer
Kralliküre verwöhnen lassen. Prompt wird Lilli von Abrasch beim
Herumspionieren erwischt und in ihr Zimmer verbannt.
Am nächsten Morgen gehen Hektor und Lilli erst einmal auf Entdeckungstour.
Beim Anblick des Basars mit seinem bunten Treiben, den Fakiren und
Schlangenbeschwörern staunen die beiden nicht schlecht. Doch ein Laden hat
es ihnen ganz besonders angetan: ein Geschäft, in dem es Flaschengeister gibt.
Während Lilli vom Ladeninhaber in die Künste des Feilschens eingeweiht wird,
stöbert Hektor in den Regalen herum, öffnet eine Flasche … und plötzlich
erscheint ein wunderschöner Flaschengeist namens Suki (Stimme: Cosma Shiva
Hagen) vor ihm.
Leider hat Hektor, der sich Hals über Kopf in die kleine Suki verliebt hat, keine
Zeit, sich um seine neue Freundin zu kümmern. Denn Abrasch ist argwöhnisch
geworden und will Lilli gefangen nehmen. Da macht der kleine Drache seiner
Herkunft alle Ehre, er speit eine mächtige Feuersäule aus seinem Maul und
stiftet damit eine derartige Verwirrung unter Abraschs Leuten, dass er mit Lilli
fliehen kann.
Ein Glück, dass der Straßenjunge Musa (Tanay Chheda) die Situation
beobachtet hat. Der schnellste Rikschafahrer von Mandolan kommt ihnen mit
seinem Gefährt zu Hilfe und bringt sie erst einmal in Sicherheit. Von Musa
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
erfährt Lilli auch endlich die Wahrheit über König Nandi (Michael Mendl). Dieser
ist nämlich gar nicht tot, er wird vielmehr von Guliman in der Verbotenen Stadt
gefangen gehalten.
Lilli weiß, was jetzt zu tun ist. Sie muss Nandi und damit den rechtmäßigen
König von Mandolan unbedingt befreien. Und Musa soll ihr dabei helfen. Obwohl
der Junge sich weigert, die Verbotene Stadt, in der es von bösen Geistern nur
so wimmeln soll, zu betreten, organisiert er einen Elefanten, der sie dorthin
bringen kann. Allerdings haben Abrasch und seine Kamera-raben die Flüchtigen
längst entdeckt, und er sendet seine Truppen aus, um sie gefangen zu nehmen.
Nur gut, dass Lilli eine Hexe ist. Denn in dem Moment, als die Soldaten
angreifen, zaubert sie sie einfach winzig klein wie Liliputaner.
Im Palast spinnt Magier Abrasch seine Intrigen und bereitet nicht die
Thronbesteigung seines Herren, sondern seine eigene vor. Heimlich und ohne
Wissen von Guliman hat er den Zaubertrank nach Lillis Rezept gebraut und sich
den Zauberspruch organisiert. Doch als er auf dem Königssitz Platz nehmen
will, fliegt auch er in hohem Bogen wieder herunter. Mandolan muss also weiter
auf seinen rechtmäßigen Herrscher warten.
Lilli hat mittlerweile den Fluss erreicht, der sie jetzt noch von der Verbotenen
Stadt trennt. Doch weil Musa sich weiterhin unter Todesangst weigert, diesen
gefährlichen Ort zu betreten, und Hektor dummerweise vom vergifteten Wasser
des Flusses getrunken hat, ist Lilli nun völlig auf sich allein gestellt. Und
während der kleine Drache von lila Pustelpunkten übersät im Delirium vor sich
hin fiebert, rudert Lilli auf einem kleinen Floß einem neuen Abenteuer
entgegen. Wird sie gegen die bösen Geister in der Verbotenen Stadt bestehen
können? Wird sie Nandi aus seinem Gefängnis befreien können? Und wird
Mandolan dann endlich seinen rechtmäßigen König zurückerhalten?
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
INTERVIEW MIT HARALD SICHERITZ
Kannten Sie HEXE LILLI bereits vor Ihrem Engagement bei HEXE LILLI
- DIE REISE NACH MANDOLAN?
Nein, denn ich habe keine Kinder und dadurch auch keinen Kontakt zu
Kinderbüchern. Allerdings habe ich schon immer mit großer Freude Geschichten
erzählt und früh ein Interesse daran entwickelt, diese so zu erzählen, dass
andere Menschen gerne zuhören.
Sie sind ein Experte für das Komödienfach. War das für dieses Projekt
ein Vorteil?
Es ist immer von Vorteil, etwas von der Komödie, der Königsdisziplin der
dramatischen Kunst, zu verstehen. Ich mochte den ersten Hexe-Lilli-Film vor
allem deshalb, weil er sehr liebenswürdig ist. Aber die Produzenten wiesen mich
schon sehr bald darauf hin, dass die Fortsetzung mit dem ersten Film in keiner
Weise vergleichbar ist. Denn HEXE LILLI - DIE REISE NACH MANDOLAN ist Lillis
erstes Abenteuer als Superhexe, ein richtiges Märchen, wie man es aus
Tausendundeiner Nacht kennt.
Sie sind in Stockholm geboren. Damit haben Sie ja das schwedische
„Kinderfilm-Gen“ quasi im Blut …
Das ist sehr schön gesagt, darauf ist noch nie jemand gekommen. Aber meine
Eltern sind beide Österreicher. Ich selbst war nur ein halbes Jahr in Stockholm
und habe von Schweden nicht allzu viel mitbekommen. Aber meine älteren
Geschwister sprechen bis heute noch sehr gut schwedisch.
Und was sagen Sie nun zu Ihrem ersten Kinderfilmabenteuer?
Ich mag den Film sehr gerne und je fertiger er wird, desto lieber habe ich ihn,
weil der Trickanteil an dem Film doch relativ hoch ist und die Arbeit, die da
geleistet wird, besonders schön ist. Die letzten Abnahmen der Computertricks
haben eigentlich nur mehr Freude gemacht.
Stellten die vielen Tricks eine besondere Herausforderung dar?
Nicht nur das, auch das Drehen in Indien war eine Herausforderung. Aber
genau so etwas reizt mich auch an diesen Projekten. Jedoch wäre ich wohl
selbst nie auf die Idee gekommen, einen Kinderfilm zu machen. Aber was
Aufbau, Qualität und Erzählform betrifft, gibt es für mich nicht wirklich
Unterschiede zwischen einem Erwachsenen- und einem Kinderfilm. Nur die
Tonart ist eine andere. Glücklicherweise haben das die Produzenten auch so
gesehen. Und in Kinofilme wie HEXE LILLI gehen die Kinder ja auch ganz selten
allein.
Man sagt, dass die Dreharbeiten in Indien besonders harmonisch
verliefen. Sehen Sie das auch so?
Allerdings, wir waren ein richtig gutes Team. Wir haben uns gut vertragen und
haben auch alles hingekriegt, was nicht immer leicht war. Und dann hatte ich
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
das große Glück, dass die Schauspieler, die ich mir vorgestellt hatte, auch
tatsächlich mitgewirkt haben. Das macht einem Regisseur natürlich immer ganz
große Freude. Ich habe mir Jürgen Tarrach gewünscht, vor allem aber Tanay
Chheda für die Rolle des Musa. Dass wir ihn bekommen haben, ist vor allem
dem Engagement und der Energie von blue eyes Fiction zu verdanken.
Tanay Chheda ist trotz seiner jungen Jahre schon ein echter Profi.
Das war auch das Schöne, das man so nicht steuern kann. Da muss man auch
das Glück des Tüchtigen haben, dass auch Alina mittlerweile so weit war, dass
sie schon sehr gut mit ihrer Schauspielkraft umgehen konnte. Und ihr dann
jemanden gegenüberzustellen, der auf dem gleichen Niveau ist, war schon eine
große Freude.
Wie wurde das Problem mit der Tricktechnik gelöst? War die Stimme
von Michael Mittermeier schon vor Ort?
Ja, die gab es schon. Das war auch notwendig, weil es sonst für die anderen
Darsteller schwierig geworden wäre. Wobei interessanterweise Kinder weniger
Probleme haben, mit jemandem zu spielen, der nicht da ist, als Erwachsene.
Wir hatten bei den Proben immer einen kleinen Dummy, der in etwa so groß
war wie Hektor. Es gab auch jemanden, der Hektor bewegt hat, damit man
wusste, was wie und wo passieren wird. Und die Stimme wurde dann immer im
richtigen Rhythmus zugespielt.
Sie haben vorhin erwähnt, dass HEXE LILLI – DIE REISE NACH
MANDOLAN kein Kinderfilm für Sie ist. Was ist er dann?
Ein Märchenfilm, aber natürlich ist er wegen seiner Tonart auch ein Kinderfilm.
Und zwar deshalb, weil das Böse nicht durchgezogen wird, weil es
zwischendurch immer wieder Momente gibt, in denen man aufatmen kann. Das
ist schon eine kindgerechte Dramaturgie, die aber Erwachsenen durchaus
zuzumuten ist. Insofern ist es schon ein Kinderfilm, aber eben auch ein großes
Kinomärchen …
Haben Sie eine Szene in HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN, die
Sie besonders gerne mögen?
Nicht eine bestimmte, aber ich kann etwas sagen, worauf ich wirklich stolz bin:
dass Alina Freund als Hexe Lilli und Tanay Chheda als Musa Szenen miteinander
haben, die so intensiv sind, wie ich sie in Kinderfilmen selten gesehen habe.
Das hat ganz große Klasse, und deshalb mag ich diese auch ganz besonders
gerne.
Es heißt, mit Kindern und Tieren zu drehen, ist eine Katastrophe.
Können Sie das bestätigen?
Wir wissen ja, wie diese Sprüche zustande kommen. Aber wenn man schon von
Anfang an weiß, dass man einen Film mit vielen Tieren und etlichen Kindern vor
sich hat, dann geht man da sehenden Auges hinein. Ich würde nicht sagen,
dass es eine Katastrophe ist, aber es ist schon extrahart. Und jeder, der das
abstreitet, sagt nicht die Wahrheit.
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Für wen haben Sie HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN gemacht?
Es gibt eine Disney-Maxime, die besagt, dass alle Filme für Menschen von 2 bis
92 Jahren geeignet sein sollten. Normalerweise halte ich davon nicht so viel.
Aber bei HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN ist dies wirklich der Fall.
Dabei wird sich garantiert auch ein Erwachsener nicht langweilen, vor allem,
wenn er sein Faible für Märchen nicht vergessen hat.
Würden Sie noch ein HEXE-LILLI-Abenteuer realisieren?
Ich habe nicht nur von James Bond gelernt, dass man niemals nie sagen sollte.
Aber an und für sich ist das nicht in meiner Planung. Ich würde nicht
ausschließen, irgendwann mal wieder einen Kinderfilm zu machen, aber es ist
nicht so, dass ich in der Hoffnung angetreten bin, drei oder vier HEXE-LILLIFilme zu inszenieren.
Sie können sich wohl auch nicht über mangelnde Arbeit beklagen,
oder?
Ich bin relativ gut ausgelastet. 3FALTIG, bei dem ich erst nach HEXE LILLI
Regie geführt habe, kommt sogar noch weit vor der HEXE LILLI - REISE NACH
MANDOLAN in die deutschen Kinos. Darüber hinaus schreibe ich fleißig an
meinen historischen Stoffen. Was ich aber abschließend sagen möchte: Die
Dreharbeiten zu HEXE LILLI haben über die Maßen Spaß gemacht und ich hatte
die Gelegenheit, Dinge zu erleben, die ich so wahrscheinlich nie mit
irgendeinem anderen Filmprojekt erlebt hätte ...
INTERVIEW MIT ALINA FREUND
Wie waren die Dreharbeiten zu HEXE LILLI – DIE REISE NACH
MANDOLAN?
Es war ein echtes Erlebnis und ein Abenteuer, aber auch sehr anstrengend, vor
allem in Indien, denn da mussten wir teilweise bei 48 Grad im Schatten drehen.
In einer Szene reitest du einen Elefanten. War das nicht gefährlich?
Nein, das war sogar ziemlich cool. Der Elefant liegt ja erst, damit man
hochklettern kann. Und da oben war es dann recht witzig, weil man da mehr
oder weniger weit ab vom Schuss war und keiner so richtig an uns rankam. Die
Kamera war ganz weit weg und dann hieß es immer: „Alina, bitte ein bisschen
nach rechts!“ oder „Pass auf, dass du nicht runterfällst!“ Und die
Nahaufnahmen haben wir dann später mit einem Elefantenmodell gemacht.
War der Dreh anders als beim ersten Teil?
Einen großen Unterschied gab es nicht, aber ich hatte natürlich viel mehr
Erfahrung und konnte mit gewissen Dingen einfach besser umgehen. Außerdem
war es schön, die Leute, die ich beim ersten Teil kennen gelernt hatte,
wiederzusehen. Das war schon fast wie nach Hause kommen.
12
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
War es schwierig, sich mit Tanay Chheda, der ja kein Deutsch spricht,
zu verständigen?
Eigentlich nicht. Ich hatte mir schon vorher Gedanken gemacht, ob ich das
hinkriege, aber wir haben uns super verstanden. Wir sind auch einmal
zusammen im Hotel in Potsdam schwimmen gegangen. Meistens hat meine
Mutter
gedolmetscht,
da
ich
zu
diesem
Zeitpunkt
noch
keinen
Englischunterricht in der Schule hatte.
Gab es beim zweiten HEXE-LILLI-Abenteuer Szenen, die dir besonders
gefallen haben?
Das mit dem Elefanten war natürlich toll, und dann gab es ein paar sehr schöne
Szenen, wenn wir zum Beispiel abends gedreht haben, wenn die Sonne schon
weiter unten stand. Das sieht dann im Kino so richtig gemütlich und schön aus.
Was man allerdings nicht sieht: wie viel Arbeit auch dahintersteckt. Und am Set
ist es dann oft gar nicht so romantisch, wie es auf der großen Leinwand wirkt.
Du bist jetzt 13 Jahre alt. Liest du eigentlich noch HEXE-LILLI-Bücher?
Die HEXE-LILLI-Abenteuer finde ich sehr spannend. Aber ich lese auch schon
mehr oder weniger Dinge, die noch nicht ganz meinem Alter entsprechen. Also
in der fünften Klasse habe ich zum Beispiel „Biss zum Morgengrauen“ gelesen.
Aber HEXE LILLI zu spielen ist in Ordnung, oder?
Ich drehe ja schon seit längerem und habe auch vorher schon Kinofilme
gemacht, aber HEXE LILLI war mit Abstand mein größter Erfolg, so etwas wie
mein Durchbruch. Und wenn einen dann Leute auf der Straße auf diese Rolle
ansprechen, ist das natürlich schon toll.
Das heißt, das mit dem Schauspielern wirst du wohl weitermachen?
Auf jeden Fall. Aber nach HEXE LILLI hat meine Mutter gesagt, dass ich jetzt
erst mal das Schuljahr zu Ende machen und ein bisschen Ruhe einkehren soll.
Du hast auch schon öfter als Synchronsprecherin gearbeitet, zum
Beispiel bei dem Hundeabenteuer „Santa Buddies“. Wie war das?
Ja, das war ganz witzig. Das Synchronisieren ist natürlich noch einmal etwas
anderes als das wirkliche Schauspielern, aber ein bisschen verwandt ist es
schon, weil man sich auch da in die Rolle hineinversetzen muss. Auch da muss
man sich gedanklich wirklich das vorstellen, was man spielen soll. Und wenn
man ein wirklich guter Schauspieler ist, dann muss der Zuschauer das, was
man ausdrücken will, schon von den Augen ablesen können.
Hättest du eigentlich gedacht, dass HEXE LILLI ein so großer Erfolg
wird?
Das kann ich schlecht sagen. Denn damals war ich ja noch jünger und hatte
keine Vorstellungen davon, was im Kino als Erfolg gilt, also wie viele Menschen
da reingehen müssen, damit man damit Geld verdienen kann. Als HEXE LILLI
dann ein Erfolg war und es feststand, dass es auch einen zweiten Teil geben
würde, fand ich das schon cool und sehr schön.
13
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Wie geht es jetzt weiter? Ich habe gehört, du drehst schon wieder?
Ja, ich spiele gerade eine Rolle in der Krimiserie „Der Alte“. Und irgendwann
würde ich gerne einmal bei einem „Tatort“ mitmachen, am liebsten bei dem,
der in München spielt.
INTERVIEW MIT MICHAEL MITTERMEIER
Das erste HEXE-LILLI-Abenteuer war ein großer Kinoerfolg. Was sagen
Sie dazu?
Das ist natürlich super. Denn alles, was hierzulande im Kino mehr als eine
Million Besucher erreicht, hat schon was Magisches, obwohl ich jetzt nicht
gerade ein Zahlenfetischist bin. Aber wir haben auch aus dem Bekanntenkreis
viel Positives gehört. Dass Freunde, die mit ihren Kindern im Kino waren, auch
alle von Hektor begeistert waren, hat mich schon sehr gefreut.
Zu welchem Zeitpunkt wussten Sie, dass es einen zweiten Teil von
HEXE LILLI geben wird?
Bei Filmen, die auf berühmten Büchern basieren, ist es relativ schnell klar, dass
es einen zweiten Teil geben wird, wenn der erste Erfolg hatte. Und natürlich
war man schon angefragt worden, ob man grundsätzlich bereitstehen würde.
Meine Bereitschaft war von Anfang an da, denn wir haben den kleinen Hektor ja
alle zusammen geboren, viel Arbeit auch von Seiten der Animation
hineingesteckt, da wäre es doch schade gewesen, dann abzuspringen.
Diesmal haben Sie sich ja sogar noch mehr eingebracht als im Original.
Wir haben noch einen zusätzlichen Autoren – Sven Kemmler, mit dem ich sehr
viel schreibe – mit an Bord genommen und uns überlegt, welche Erfahrungen
wir im ersten Teil mit Hektor gemacht haben. Denn erst am Schluss, als man
ihn gleichzeitig hören und sehen konnte, war er wirklich greifbar. Und weil
natürlich kein Drehbuchautor wirklich so tief in den Hektor eintauchen konnte
wie wir, wurde im Vorfeld viel überlegt, aber auch im Studio ist dann spontan
noch einiges passiert. Zum Beispiel, wenn Hektor im Delirium Lieder singt, das
soll ja sowohl ironisch als auch ein bisschen cool sein, und da ist mir dann
„Suki, ach Suki, fahr ma nach Kentucky“ eingefallen.
Wie war die Umstellung von Stefan Ruzowitzky auf Harald Sicheritz?
Sie meinen „von Österreicher zu Österreicher“? Es war in dem Sinn gar keine,
weil ich mit beiden super konnte. Teil 2 war allerdings sehr intensiv, weil Harald
schon beim Synchronisieren mit dabei war. Das war mir sehr wichtig, denn ich
bin ja kein Schauspieler, da fehlt mir sowohl das Wissen als auch die Fähigkeit,
wie ich mit so einer Figur umzugehen habe. Das müssen andere entscheiden –
von der Regie bis hin zu den Animatoren.
Harald Sicheritz gilt ja als der Bully Herbig von Österreich, was seinen
Erfolg mit Komödien betrifft.
14
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Ja, im Humorgenre ist er natürlich ein Altgedienter und hat mit allen großen
österreichischen Kabarettisten Filme gemacht, von Düringer über Hader bis zu
Dorfer. Dadurch war es natürlich klar, dass man an diese Figur mit einem
humoristischen Auge herangegangen ist. Deshalb konnten wir am Hektor im
zweiten Teil ein bisserl mehr rumstretchen, ein bisserl mehr rumspinnen.
Sie haben als Hektor diesmal mit Flaschengeist Suki eine tolle
Partnerin.
Dazu muss man sagen, dass ich Suki bei den Anfangssynchronisationen nicht
zu Gesicht bekommen habe. Ich musste quasi erst einmal ins Nichts
schmachten. Gott sei Dank ist sie dann auch so geworden, wie man sie sich
vorgestellt hat.
Suki wird von Cosma Shiva Hagen gesprochen. Hatten Sie mit ihr zu
tun?
Leider gar nicht. Ich kenne sie zwar und schätze sie auch sehr. Aber das ist
leider das Los bei so einer Synchronisation, dass man dabei nicht
aufeinandertrifft, weil jede Figur für sich bearbeitet wird und man nicht zu zweit
dasteht und sich die Bälle zuschieben kann.
Gibt es eine Szene, die Ihnen besonders gut gefällt?
Die ganzen Deliriumsszenen mag ich schon besonders gerne. Da konnte ich
mich so richtig austoben. Als ich am Schluss noch den letzten Feinschliff
synchronisiert habe, ist mir aufgefallen, dass das Ganze insgesamt schon sehr
rund geworden ist, auch Hektor und seine Sprache, das bleibt doch alles sehr
bei ihm.
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN ist auf den internationalen
Markt ausgerichtet, da geht Ihre Stimme dann leider verloren …
Das ist mir, ehrlich gesagt, ziemlich wurscht. Denn ich spreche den Hektor für
die, die ihn verstehen, also für die Menschen in Deutschland, der Schweiz und
in Österreich, und das sind ja eine Menge Leute. Außerdem habe ich den Film
nicht gemacht, um auch noch im Ausland zu punkten. Dann müsste ich ihn auf
Englisch synchronisieren, und da würde mein bayerischer Akzent die Leute
bestimmt ganz schön verwirren.
Hat sich Hektor im Vergleich zum ersten HEXE-LILLI-Abenteuer sehr
verändert?
Nicht viel. Ich glaube, er ist nur noch ein bisschen präsenter, er lebt noch mehr.
Und wenn er sich mal so richtig austobt, dann ist das noch schräger, noch
witziger. Gleichzeitig haben wir immer aufgepasst, dass Hektor nicht in eine
bloße Witzfigur abgleitet. Denn ich glaube nicht, dass die Kinder es wollen
würden, wenn die Synchronisation nur auf Comedy ausgerichtet wäre. Die
wollen jemanden haben, den sie greifen können.
Und wie hat sich Hektor auf dem CGI-Sektor weiterentwickelt?
Ich finde, die Animatoren mussten wenig dazulernen, denn Hektor war im
ersten Teil schon toll. Dass er hier und da noch etwas feiner wird und dass sich
15
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
auch die Technik rasend weiterentwickelt, ist klar. Zumindest wird mir das so
immer zugetragen, denn in diesen Sachen kenne ich mich nicht so gut aus.
Aber für mich ist er wieder ganz hervorragend animiert und er sieht lebendiger
aus als je zuvor.
Letzte Frage: Wer soll sich denn Ihrer Meinung nach den zweiten Teil
ansehen?
Natürlich alle, die schon den ersten Teil gesehen haben, weil sie alle sehr
großen Spaß haben werden. Und die dürfen gerne all ihre Freunde und
Bekannten reinschicken. Es ist wieder ein richtig großer Familienfilm geworden,
in dem sich kleine und mittelalte Kinder wohl fühlen, aber auch die Eltern nicht
unterfordert im Kino sitzen. Es gibt schöne Bilder und Settings und vor allem
wunderbare Schauspieler, die mit Liebe und Hingabe ihre Rollen spielen. Und
das wird definitiv auch den Erwachsenen gefallen.
INTERVIEW MIT KNISTER
Kann ein erfolgreicher Schriftsteller wie Sie vom Erfolg des Kinofilms
HEXE LILLI überhaupt noch profitieren?
Das ist eindeutig so. Ich bin zwar in der Buchwelt sehr erfolgreich, das darf
man ruhig mit allem Selbstbewusstsein sagen, aber in der Filmwelt muss ich
ganz von vorn anfangen. Ich muss erst einmal beweisen, dass ich neue Stoffe
etablieren kann, die auch im Kino funktionieren. Der Filmerfolg von HEXE LILLI
1 muss allerdings kein Freibrief für die Zukunft sein.
Stehen Ihnen jetzt auch in der Filmwelt alle Wege offen?
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Jeder Künstler muss sich immer
aufs Neue beweisen. Das hat auch viel mit Glück zu tun. Es gibt andere Filme,
die gut sind, die aber trotzdem keine Kassenschlager waren. In der Buchwelt ist
das ähnlich. Nach dem Erfolg meiner Bücher überschreitet man irgendwann
eine Schwelle, wo es weltweit richtig knallt. Das können Sie dann gar nicht
mehr steuern. Dann hat es viel mit Beharrlichkeit und Glück zu tun und
natürlich auch mit gutem Handwerk.
Wie kamen Sie auf den Schauplatz Indien für DIE REISE NACH
MANDOLAN?
Die Idee war geboren, schon lange bevor wir das Go von Disney bekamen.
Eines Tages fragte mich meine Produzentin Corinna Mehner, ob ich mir schon
mal Gedanken machen könnte, wo das nächste HEXE-LILLI-Abenteuer spielen
könnte. Denn unsere Hauptdarstellerin sei so gut, das müsse man ausnützen.
Bei einem darauf folgenden Meeting sagte ich dann, dass ich schon Bilder im
Kopf hätte: „Ich sehe Lilli auf einem Elefanten reiten, eine abenteuerliche
Landschaft, und zwischen den Ohren des Elefanten sitzt ein Affe, mit dem Lilli
ein bisschen spielt. Dann sehe ich Schlangenbeschwörer und Krokodile und
wilde Tiere und exotische Kinder um uns herum.“ Und darauf sagte sie: „Das
klingt alles wahnsinnig spannend. Schreib einfach, und dann sehen wir weiter.“
16
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Wie wichtig war Ihnen das völkerverbindende Element in DIE REISE
NACH MANDOLAN?
Das lag mir von Anfang an am Herzen. Durch den internationalen Erfolg der
HEXE-LILLI-Bücher mache ich auch viele Lesereisen, von China bis nach
Südamerika. Dabei habe ich gemerkt, dass die Kinder an den gleichen Stellen
lachen und dass bestimmte Dinge in den unglaublich unterschiedlichsten
Situationen trotzdem funktionieren. Deshalb war es mir wichtig, in dem Film zu
zeigen, wie Kinder in anderen Ländern dieser Welt ticken und leben.
Diesmal hat Alina Freund in Tanay Chheda einen Partner, der neben
seiner Muttersprache nur Englisch spricht.
Was das Acting betrifft, mussten wir tatsächlich sehr sorgsam herangehen. Die
beiden Kinder mussten ja perfekt zusammen spielen, obwohl sie sich überhaupt
nicht verstehen konnten. Sie mussten auf Stichworte reagieren, wenn sie einen
gemeinsamen Dialog hatten. Darum wurde ein Coach gefunden, der den
Regisseur unterstützt und die Kinder wirklich sehr gründlich vorbereitet hat.
Das war ein komplett anderes Verfahren als beim ersten HEXE-LILLI-Film, bei
dem die Kinder erst vor jeder Szene eingestimmt wurden, ohne vorher das
Drehbuch zu lesen. Beide Vorgehensweisen waren jeweils auf die
Voraussetzungen der Kinder abgestimmt und haben hervorragend funktioniert.
Haben Sie die Dreharbeiten in Indien begleitet?
Ja, auch dort war ich vor Ort. Das Filmemachen ist für mich ein riesiger
kostenloser Workshop. Ich kann dabei hochgradigen Profis, die ich zum Teil
selbst mit ausgesucht habe, über die Schulter schauen. Und sowohl Stefan
Ruzowitzky als auch Harald Sicheritz haben es geschätzt, dass sie die
Möglichkeit hatten, mit mir Rücksprache zu halten, wenn plötzlich am Set neue
Fragen zum HEXE-LILLI-Universum auftauchten.
Mit seinen Überwachungsraben hat DIE REISE NACH MANDOLAN
durchaus auch etwas Bedrohliches.
Aber das wollte ich doch auch! Man muss nur immer die Zielgruppe im Auge
behalten und darf nicht überziehen. Aber um Spannung zu erzeugen, braucht
man auch für Kinder etwas Bedrohliches. Trotzdem haben wir die Spannung
nicht zu subtil aufgebaut. Wir zeigen ja keine aggressiven Vögel wie bei Alfred
Hitchcock (lacht). Bei uns sind es eher hinterlistige Wesen, die einfach nur
Handlanger des fiesen Magiers sind. Und die dürfen dann auch ein bisschen
böse sein.
Gibt es eine Szene im zweiten HEXE-LILLI-Abenteuer, die Sie
besonders mögen?
Ich liebe diesen Moment, wenn Lilli nach dem langen Ritt durch die Wüste vom
Elefanten heruntersteigt. Jetzt weiß sie, dass sie an ihrem Ziel, der Verbotenen
Stadt, angekommen ist. Da hat man auf der einen Seite diese unglaublich
trockene Wüstenszenerie und auf der anderen Seite die Stadt, die man
schemenhaft durch den wabernden Nebel, der vom Fluss aufsteigt, erkennen
kann. Da knallen die Elemente im wahrsten Sinne des Wortes aufeinander.
Wenn ich diese unmittelbar aufeinandergeschnittenen Szenen sehe – die heiße
17
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Wüste, runter vom Elefanten, aufs Floß und über den Fluss zum nächsten
Abenteuer rudern, dann lacht mein Herz.
Wer wird sich HEXE LILLI 2 Ihrer Meinung nach ansehen?
Wir haben es hier mit Family-Entertainment zu tun. Und dank der begnadeten
Stimme von Michael Mittermeier werden auch Erwachsene in den Film gehen.
Und sie werden ihren Freunden weitererzählen: „Der Michael Mittermeier ist
wieder zum Schießen.“ Aber natürlich müssen wir unsere Zielgruppe immer
wieder aufs Neue gewinnen. Die Kinder wachsen so wahnsinnig schnell wieder
heraus.
Und wie hat sich die Zusammenarbeit von KNISTER und blue eyes
Fiction bewährt?
Das verspricht ein echtes Dream-Team zu werden. Wir haben einen sehr guten
Zugang zueinander. Dort fühle ich mich auch ernst genommen. Das lief nie
nach dem Motto ab: Wir kaufen jetzt von dem Autor den Stoff und dann soll er
uns bitte in Ruhe lassen. Wir haben uns von Anfang an verständigt, dass es ein
guter Weg ist, wenn man sich als Team versteht und für die Schlüsselpositionen
gemeinsam nach professionellen Leuten sucht, die etwas von ihrem Job
verstehen.
Die internationale Ausrichtung von DIE REISE NACH MANDOLAN dürfte
Ihnen besonders gut gefallen, oder?
Darüber freue ich mich sehr. Mein weltweiter Bucherfolg hat dabei sicher gute
Vorarbeit geleistet. Dass ein deutscher Film in Indien gedreht werden kann und
dann auch noch europaweit in die Kinos gebracht wird, ist ja auch ein
Vertrauensbeweis. Eigentlich ist Humor nicht unbedingt das, was man den
Deutschen auf internationaler Ebene nachsagt. Dass Humor und Spannung aus
Deutschland ausgerechnet durch dieses HEXE-LILLI-Abenteuer in die Welt
getragen werden, ist doch große Klasse!
INTERVIEW MIT CORINNA MEHNER
War es leicht, Disney nach dem großen Erfolg von HEXE LILLI – DER
DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH zu einem zweiten Teil zu
überreden?
Unser Hauptpartner ist ja Disney Deutschland, und der war nach dem
deutschen und österreichischen Erfolg tatsächlich leicht zu überreden. Darüber
hinaus haben wir insbesondere in Spanien und auch in Italien große Erfolge
gefeiert, was uns sehr gefreut hat. Denn das ist für einen hauptsächlich in
Deutschland entwickelten Kinderfilm nicht die Regel.
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN ist jetzt sogar noch globaler
ausgerichtet …
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Wir hatten natürlich diesmal die Chance, nicht erst erzählen zu müssen, wie Lilli
zu einer Hexe wird, sondern gleich mitten in die Geschichte hineingehen zu
können. Zudem wussten wir, dass unsere Hauptfigur älter sein wird und dass
unser Abenteuer insgesamt älter sein muss als das erste, um auch bei unserem
Zielpublikum etwas zu wachsen. Außerdem wollten wir ein sehr buntes Reich
haben, und dafür war Indien ideal, weil dort zwischen Realität und unserer
Fantasy-Geschichte keine allzu große Kluft entstand.
Dieses Mal legen Sie auch viel Wert auf das völkerverbindende
Element.
Das Spiel mit einer anderen Kultur war uns schon sehr wichtig. Denn wir
denken, dass für unsere heutige Jugend diese Durchbrechung der
Kulturunterschiede und diese Offenheit anderen Kulturen gegenüber vor allem
durch Freundschaft funktionieren. Schließlich ist das auch der Alltag an unseren
Schulen, wo Migrationskinder offen aufgenommen werden sollten.
Wie verliefen die Dreharbeiten in Indien?
In Indien macht man Filme ganz anders als hier. Zudem waren wir ein großes
Team. Dort herrschte ein anderes Klima. Es war schon sehr spannend, aber es
hat alles sehr, sehr gut funktioniert. Unser indischer Serviceproduzent sagte, er
hätte noch nie ein Team erlebt, das sich so gut verstanden hat. Was natürlich
viel damit zusammenhängt, dass wir einen Kinderfilm gemacht haben. Denn da
ist man als Produzent per se darauf bedacht, dass die Atmosphäre gut ist, dass
die Kinder Spaß haben, weil sich so etwas auch positiv auf das Spiel auswirkt.
Hatten Sie dieses Mal ein größeres Budget zur Verfügung?
Das ist in etwa gleich geblieben. In der Relation ist allerdings das Budget für
TRIXTER angewachsen. Und was am Ende des Tages von dort kommt, ist
wirklich toll. Was die Integration des Charakters betrifft, hat sich TRIXTER noch
einmal enorm weiterentwickelt. Und Michael Mittermeier war schon beim
Drehbuch mit dabei. Man sieht es dem Film auch an, dass er noch Mittermeierlastiger ist in dem, was die Figur tut und sagt.
Einige Schlüsselpositionen wurden neu besetzt, darunter auch die des
Regisseurs …
Wir haben uns ganz bewusst für Harald Sicheritz entschieden. Er ist ja in
Österreich sehr erfolgreich, dort ist er im Komödiengenre ein Meister des Box
Office. Und in Kombination mit Michael Mittermeier hat uns diese witzige
Komponente sehr gut gefallen. Im Gegensatz zu Teil 1 kam dieses Mal das
Drehbuch von uns, was dem Regisseur auch sehr gut gefallen hat. Insofern sind
wir sehr glücklich mit Harald Sicheritz.
Wie sind Sie mit Jürgen Tarrach als Großwesir zufrieden?
Bei den Erwachsenenrollen wollen wir auch immer für die Älteren interessant
sein und diese naiv-süße Kinderebene ein bisschen verlassen. Und Humor darin
verarbeiten, den man von mehreren Seiten lesen kann. Es ging mir schon im
Schnitt so, dass ich Jürgen Tarrach selbst nach dem hundertsten Mal noch
komisch fand. Wenn er sich beim Regieren langweilt und sein Volk dabei
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
ignoriert – so etwas kennt man ja aus unserem Alltag –, das haben wir mit
Ironie inszeniert.
Diese Ironie wird dann ganz bewusst gebrochen durch düstere
Elemente wie die Kameraraben oder die Verbotene Stadt.
Wir wollten schon ein bisschen älter wirken. Natürlich ist die FSK ab null immer
noch unser Ziel. Das heißt, wir mussten immer aufpassen, dass die Spannung
nicht zu lange anhält, dass die Kinderfigur selbst nur ganz kurz Angst hat. Aber
dafür hatten wir ja KNISTER an unserer Seite, der uns da sehr gut beraten hat.
KNISTERs HEXE-LILLI-Bücher sind ja in Spanien sehr erfolgreich. War
es klar, dass die Filme auch dort laufen werden?
Natürlich hat uns das Buch dort sehr geholfen. Aber das erste HEXE-LILLIAbenteuer war die erste Koproduktion mit Deutschland, die in Spanien auf
Kinderfilmebene durchgeführt wurde. Darauf sind dann die Italiener neugierig
geworden. Wir sind hingefahren, haben ihnen Hektor gezeigt und sind auch dort
auf Begeisterung gestoßen. Wenn man sich die letzten zehn Jahre daraufhin
anschaut, welche Kinderfilme tatsächlich europaweit und hauptsächlich in
Deutschland produziert wurden, ist HEXE LILLI unter den Top Five der
erfolgreichsten. Und weil wir uns mit unserer animierten Figur von anderen
Filmen abheben, war das unsere große Chance, uns im Kino hervorzuheben, in
Deutschland wie in Spanien oder Italien.
Haben Sie eigentlich eine Lieblingsszene in HEXE LILLI 2?
Den Moment, wenn Hektor im Flaschenladen auf Suki trifft, den liebe ich sehr.
Das ist schon sehr komisch. Ich mag auch, wenn Hektor krank wird, denn dann
bekommt er ja ganz viele lila Punkte. Grundsätzlich ist es eine große Freude,
wenn Hektor ins Bild kommt. Aber ich mag es, wie Ercan Durmaz den
Bösewicht Abrasch spielt, und ich finde, dass sich unsere beiden
Kinderdarsteller absolut an der Obergrenze der Schauspielerei befinden. Sie
haben uns viel Freude gemacht. Viel Luft nach oben gibt es da nicht.
Für einen dritten Teil könnte Alina Freund dann allerdings zu alt sein,
oder?
Das wäre möglich. Aber es war von Anfang an geplant, mit verschiedenen Lillis
zu arbeiten, weil wir durch die Animation eine längere Produktionszeit haben.
Und so war es klar, dass irgendwann der Punkt kommen wird, an dem wir uns
eine neue Hexe Lilli suchen müssen. Aber wir sind uns auch sicher, dass dieses
Konzept funktionieren wird.
Wer wird sich HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN ansehen?
Natürlich zum Teil die Kinder, die wir beim ersten Teil schon hatten. Aber wir
werden auch verstärkt damit beginnen, die Kinder von unten abzuholen, also
jene, die bei Teil 1 noch gar keine Fans waren, müssen ganz stark
dazukommen. Es werden auch einige nach oben rauswachsen, aber ich weiß
von vielen, die sich jetzt schon sehr auf den zweiten Teil freuen.
Haben Sie überlegt, HEXE LILLI 2 auch in Indien zu starten?
20
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Ja, da gibt es durchaus Überlegungen. Wir haben auch mit Disney Indien
gesprochen, die sehr interessiert waren. Allerdings ist es so, dass in Indien eine
ganz andere Kinderfilmtradition herrscht. Dort werden keine Kinderfilme
hergestellt, denn in Indien geht immer die ganze Familie geschlossen in die
Bollywood-Filme. Insofern kann es gut sein, dass unser Film dort läuft, aber da
muss man sicherlich noch viel Pionierarbeit leisten.
INTERVIEW MIT MICHAEL COLDEWEY
Was ist bei TRIXTER zwischen den beiden HEXE-LILLI-Abenteuern
passiert?
Wir haben in der Zeit drei Hollywood-Filme bearbeitet: „Ninja Assassin“, „Percy
Jackson“ und „Iron Man 2“. Und der Qualitätsanspruch, den etwa ein Chris
Columbus an „Percy Jackson“ setzt, der färbt natürlich auch auf die deutschen
Produktionen ab. Das heißt, wenn unsere Artists mit dem Hollywood-Film durch
sind, dann stürzen sich die gleichen Leute auf HEXE LILLI und gehen dabei mit
dem gleichen Anspruch an ihre Arbeit wie bei einer US-Produktion. Und deshalb
hat HEXE LILLI 2 besonders davon profitiert.
HEXE LILLI 1 war auch im Ausland sehr erfolgreich. Setzt man deshalb
bei der Fortsetzung auf noch mehr Internationalität?
Das hat schon etwas mit der ganzen Bildästhetik, die unser Kameramann
Thomas Kiennast gewählt hat, und dem Cinemascope-Format zu tun. Dadurch
sieht der Film grundsätzlich schon mal größer und damit internationaler aus.
Außerdem verfügen wir mit Tanay Chheda aus „Slumdog Millionär“ über ein
bekanntes Gesicht.
Mit Ihrer indischen Komponente liegen Sie ja derzeit voll im Trend.
Indien und diese Indien-Ästhetik schweben schon seit längerem im Raum.
Wobei es sich ja bei unserem Filmland nicht wirklich um Indien handelt,
sondern um eine fiktive Fantasiemärchenwelt namens Mandolan. Vom
Produktionsdesign her hat die indische Architektur, in diesem Fall speziell die
aus Radschastan, einfach am besten gepasst.
Stimmt es, dass Hektor in Teil 2 nicht mehr die einzige animierte Figur
ist?
Das ist korrekt. Die Figuren, die am meisten Spaß machen, sind die, die
irgendeinen Knall haben. Und das ist bei ihm eindeutig der Fall. Nun kam mit
der zweiten animierten Figur ein großer Spaß hinzu. Jemand, in den sich Hektor
verliebt. Das muss man sich mal vorstellen: Ein verfressener Drache mit
Macho-Gehabe verliebt sich in ein kleines weibliches Wesen. Das konnte nur ein
Gegenüber sein, das mit genauso vielen Extremen zu kämpfen hat und
natürlich auch vollkommen schräg ist. Und so haben wir einen weiblichen
Flaschengeist entwickelt, in den sich Hektor auf jeden Fall verlieben muss. Und
in diesem Moment werden alle Figuren auch wirklich lebendig.
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
War es einfach, Michael Mittermeier für eine weitere Zusammenarbeit
zu gewinnen?
Wie wir alle hatte natürlich auch er die Schwierigkeit, dass er beim ersten Teil
etwas sprechen musste, wovon er gar nicht so recht wusste, was damit
passieren wird. Denn er hat die Figur ja am Anfang des Produktionsprozesses
noch nicht sehen können. Jetzt hatte Michael das Ergebnis vom ersten Film ja
gesehen, und da er jemand ist, der sich sehr genau vorbereitet und extrem
professionell ist, hat er natürlich diese Erfahrungen in den zweiten Film voll mit
hineingenommen. Darüber sind wir sehr glücklich, weil unsere Animatoren, die
ja stark von der Qualität der Stimme abhängen, dadurch noch mehr aufgeblüht
sind.
Kann man sagen, dass der Trickanteil in HEXE LILLI – DIE REISE NACH
MANDOLAN noch höher ist als beim Original?
Ja, dieses Mal sind von den klassischen Visual-Effects-Einstellungen sehr viele
mehr drin, und das in einer extrem hohen Qualität. Wir haben wirklich
Einstellungen, bei denen wir im wahrsten Sinne des Wortes ganz massiv
„getrixt“ haben. Wir hatten zum Beispiel einen Raben, den wir am Set real
gefilmt haben. Und dieser Vogel war nicht davon zu überzeugen, dorthin zu
fliegen, wo wir ihn haben wollten. Deshalb haben wir ihn einfach innerhalb
seines Fluges durch einen computeranimierten Raben ausgetauscht und jetzt
fliegt er genau so, wie er fliegen soll. Das heißt, wir haben den echten Raben in
dieser Einstellung rausretuschiert und den künstlichen eingesetzt.
Wie verlief der Auslandsdreh in Asien?
Wir haben in Radschastan gedreht, das mittlerweile zu Indien gehört. Das Land
grenzt an Pakistan und Afghanistan und gehört zu den ärmsten Provinzen
Indiens. Zudem besteht es im Prinzip nur aus Wüste. Und da sich die
pakistanische Grenze in unmittelbarer Nähe befindet, zählt der Flugraum zum
militärischen Sperrgebiet. Das heißt, man kann dort nur mit dem Auto
hinfahren, und das dauert sehr, sehr lange. Jaisalmer, dieser Ort, an dem wir
gedreht haben, ist unglaublich faszinierend. Auf der einen Seite hat man das
Gefühl, man ist im Mittelalter stehen geblieben, es gibt offene Abwasserkanäle
in den Gassen, auf der anderen Seite hat aber jeder ein Mobiltelefon. Ein krass
gegensätzliches Land. Aber die Menschen sind alle so was von freundlich und
offen und nett und lieb und hilfsbereit ... Und dank unserem
Serviceproduzenten haben wir schließlich ideale Drehbedingungen vorgefunden.
Sind die Kulissen von DIE REISE NACH MANDOLAN echt oder ist das
alles nachgebaut?
Einiges ist schon an Originalschauplätzen entstanden. Wir haben auch in einem
Palast gedreht, wohin keine Touristen kommen. Aber wir mussten natürlich für
die Innenaufnahmen Teile wie etwa den Thronsaal in Babelsberg nachbauen.
Das darf dann natürlich nicht nach Pappe aussehen. Aber inzwischen werden in
Babelsberg ja viele große internationale Projekte mit hohen Ansprüchen
realisiert und dadurch hat das alles sehr gut funktioniert.
Was macht die Figur der Hexe Lilli eigentlich so interessant?
22
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
HEXE LILLI hat eine extreme Stärke: Wir erzählen die Geschichte aus ihrer
Sicht, aus der Perspektive einer Zehn- bis Elfjährigen. Eben nicht die
Geschichte der Großeltern, Eltern oder Nachbarn, Onkel und was weiß ich noch
alles. Deshalb sind wir näher an der Zielgruppe als andere. Wir Filmemacher
sind ja Erwachsene und erzählen im Grunde genommen unsere eigenen
Geschichten und merken dabei oft gar nicht, wie wir die Kinder damit zu Tode
langweilen. Wir haben es bei den „Wilden Kerlen“ gesehen. Das waren
Abenteuer von diesen Jungs, mit diesen Jungs, nicht von deren Eltern. Damit
identifizieren sich die Kinder, das wollen sie sehen.
Haben Sie eine Lieblingsszene in HEXE LILLI 2?
Es fällt mir sehr schwer, bestimmte Szenen herauszupicken. Sie sind alle
wunderbar und jede einzelne Sequenz hat eine Stelle, die einfach top ist. Aber
die Szene in diesem Flaschengeistladen, in der Hektor auf Suki trifft, ist schon
das Highlight. Aber es gibt auch diesen langen Anflug auf das Fort ganz zu
Anfang, so etwas findet man in deutschen Filmen so schnell nicht. Das ist schon
beeindruckend. Elefanten, Menschen, Kamele, großartige Matte Paintings – da
haben wir alles, was die Trickkiste hergibt, in eine einzige Einstellung gepackt.
Wo sehen Sie das Publikum für HEXE LILLI 2?
Am besten wäre es, wenn die 1,2 Millionen vom ersten Teil zusammen mit ihren
ganzen Freunden, die den ersten Teil nicht gesehen haben, hineingingen. Es ist
ja so: In Wahrheit gibt es gar keinen Kinderfilm. Deshalb ist HEXE LILLI für
mich ein Familienfilm. Heutzutage kann man es sich schon allein aus
wirtschaftlichen Gründen gar nicht leisten, zehn Millionen Euro in die Hand zu
nehmen und damit eine Geschichte zu erzählen, die „nur“ Kindern in einem
bestimmten Alter gefällt. Hier versuche ich mir Pixars Motto als Vorbild zu
nehmen: Man muss Themen finden, die allen Spaß machen, die einen
emotional berühren, egal, in welchem Alter man gerade ist. Nicht zuletzt
deshalb glaube ich auch, dass Teil 2 sehr, sehr viel mehr Zuschauerpotenzial
besitzt als Teil 1 und in der Lage sein wird, das Ergebnis des Originals zu
übertreffen.
PRODUKTIONSNOTIZEN
Wieder vereint – blue eyes und TRIXTER
Vom 18. August bis zum 23. Oktober 2009 fanden die Dreharbeiten zu HEXE
LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN statt, der Fortsetzung von HEXE LILLI –
DER DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH, der im Frühjahr 2009 mit großem
Erfolg in den Kinos lief und allein in Deutschland mehr als 1,2 Millionen
Besucher begeisterte. Für Corinna Mehner von blue eyes Fiction, die bereits das
erste HEXE-LILLI-Abenteuer gemeinsam mit Michael Coldewey von TRIXTER
produziert hatte, kam der Erfolg des Films nicht überraschend: „Wir hatten das
Glück, dass wir einen sehr guten Weltvertrieb in der Tasche hatten. Dadurch
wussten wir, dass wir auf europäischer Ebene sehr viel größere Starts haben
würden als andere Kinderfilme aus Deutschland. In Spanien haben wir
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
beispielsweise
Superzahl.“
die
430.000-Besucher-Marke
überschritten,
das
ist
eine
Beim zweiten Teil sind neben den beiden Produzenten und den Koproduzenten
Dor Film, Steinweg Emotion Pictures, Buena Vista International Film Production
und Babelsberg Film auch alle wichtigen Darsteller wieder mit an Bord. Da ist
zum einen Alina Freund, die als Lilli beim Publikum total gut angekommen ist,
und zum anderen der dicke grüne Drache Hektor, dem Deutschlands TopComedian Michael Mittermeier seine unverwechselbare Stimme leiht. Michael
Coldewey ist auch voll des Lobes über Michael Mittermeier: „Mich hat es total
begeistert, wie er sich für den Film eingesetzt hat. Auch in der Promotionarbeit.
Michael hat wirklich tolle Dinge geleistet und ist jetzt auch mit Spaß bei der
Fortsetzung dabei.“ Dieses Mal wurde Mittermeier sogar noch stärker mit
eingebunden, durfte schon während des Drehbuchprozesses mit an den
Dialogen feilen. Coldewey: „Was schon immer Mittermeier-mäßig war, sind die
speziellen Begriffe wie klarofax oder Krötenpups. Und solche Mittermeier-Worte
wird es natürlich auch im zweiten Film geben.“
Unverzichtbarer Ratgeber – Lillis „Vater“ KNISTER
Neu dabei im HEXE-LILLI-Team sind die Geschwister Bettine und Achim von
Borries, die zuletzt das Drehbuch zu MULLEWAPP – DAS GROSSE
KINOABENTEUER DER FREUNDE verfassten und damit viel Gespür für
Familienunterhaltung an den Tag legten. Corinna Mehner: „Ich kenne die beiden
ganz gut und wusste, dass sie schon Skripts für Kinderfilme geschrieben haben.
Wir wollten ja einen großen märchenhaften Film und den haben wir dann
gemeinsam mit KNISTER entwickelt.“ KNISTER ist der „Vater“, der Erfinder der
HEXE LILLI. Wie schon beim ersten Teil unterstützte er das Filmteam sowohl
beim Drehbuch als auch bei dessen Umsetzung. Für Coldewey ist KNISTER ein
unverzichtbarer Ratgeber: „Man darf nicht vergessen, dass er mit seinen
Kinderbüchern einen sehr großen Erfolg hatte. Das war kein Zufall. Denn er hat
einen Nerv getroffen, indem er glaubhafte Figuren entwickelt hat. Natürlich
kann er als Kinderbuchautor nicht automatisch Drehbücher schreiben, aber was
die Figuren anbelangt, ist es schon sehr hilfreich, aus seinem Erfahrungsschatz
zu schöpfen. Darüber hinaus bekommt KNISTER sehr viele Briefe mit
Kommentaren von Kindern über seine Bücher, die ebenfalls sehr aufschlussreich
sind.“
DIE REISE NACH MANDOLAN ist eine Originalstory und stammt nicht aus dem
riesigen Œuvre des populären HEXE-LILLI-Erfinders. Der orientalische Touch bot
sich laut Corinna Mehner für Teil 2 einfach an: „Weil unser erster Film schon so
bunt war, wollten wir auch bei der Fortsetzung nicht nachlassen. Und so kamen
wir fast zwangsläufig auf Indien, übrigens noch lange bevor wir etwas von
SLUMDOG MILLIONÄR gehört hatten.“
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
HEXE LILLI und das James-Bond-Prinzip
Umgesetzt wurde das zweite HEXE-LILLI-Abenteuer nicht von Stefan
Ruzowitzky, sondern von seinem österreichischen Landsmann Harald Sicheritz.
Das war von Anfang an geplant, so Mehner: „Wir haben immer gesagt, dass
jeder Film für sich stehen soll. Es soll zwar ein Franchise sein, aber jeder Teil
sollte seine eigene Handschrift haben, etwas Neues bieten.“ Das sieht Michael
Coldewey genauso: „Im Prinzip halten wir uns an das System der James-BondFilme. Auch da gibt es immer neue Regisseure, andere Hauptdarsteller, andere
Konzepte. Die Figur LILLI bleibt immer im gleichen Alter, und auch die Struktur
der Geschichte bleibt immer die gleiche, aber neue Regisseure und neue
Hauptdarsteller werden jedes Mal etwas Neues und Schönes daraus machen.
Harald Sicheritz unterscheidet sich allein schon von seiner Art, wie er den Film
vorbereitet, völlig von Stefan Ruzowitzky. So darf man sich sicherlich auf einen
ganz anderen Film freuen.“
Vor allem aber mussten die Produzenten jemanden suchen, der sich allerhand
zutraut. Schließlich sprechen wir bei HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
von einer europäischen Großproduktion mit einem Budget von 9,6 Millionen
Euro. Aber der Regisseur sollte noch viel mehr mitbringen, wie Corinna Mehner
weiß: „Er musste sich mit verschiedenen Produzenten aus verschiedenen
Ländern auseinandersetzen. Er musste Auslandserfahrung mitbringen. Denn wir
haben in Indien gedreht. Außerdem haben wir mit Kindern und Tieren gedreht,
hatten zwei animierte Figuren. Deshalb war Sicheritz für unser Projekt ideal,
denn er ist, und das steht neben vielen anderen Kompetenzen, ein Regisseur,
der sein Handwerk versteht. Außerdem hatte er Spaß daran, einmal etwas
vollkommen Neues zu machen, nämlich einen Family-Entertainment-Film.“
Vor der Kamera gibt es aber auch ein Wiedersehen mit bereits etablierten
Figuren, etwa Lillis Mutter, die erneut von Anja Kling gespielt wird, oder mit der
Hexe Surulunda, verkörpert von Pilar Bardem. Während Kling sich dieses Mal
mit einer kleineren Rolle in der Rahmenhandlung zufrieden geben muss,
beobachtet Bardem alias Surulunda ihre kleine Hexenschülerin immer wieder
durch die magische Kristallkugel. Dass ihr Part so wichtig geblieben ist, kommt
laut Mehner nicht von ungefähr: „Sie war bei den Kindern eine der beliebtesten
Figuren. Der großmütterliche Beistand macht den Film warm. Da fühlt man sich
aufgehoben, und das wollten wir natürlich auch beibehalten.“
Mit Turban wird Tarrach zum Großwesir Guliman
Neu im Team ist Jürgen Tarrach. Er übernimmt die Rolle des zwielichtigen
Großwesirs Guliman. Dazu Michael Coldewey: „Das Spannende an diesem Film
war unter anderem auch, dass wir für bestimmte Rollen fremdländisch
aussehende Menschen benötigten, diese aber mit einheimischen Schauspielern
besetzen wollten. Jürgen Tarrach sieht zwar nicht unbedingt fremdländisch aus,
aber bei entsprechender Maske konnte ich mir den Guliman bei ihm am besten
vorstellen.“ Corinna Mehner fährt fort: „Und er trägt gigantische Turbane. Und
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
extrem farbenprächtige und toll geschmückte Kostüme, die unsere Designerin
alle vor Ort in Indien hat anfertigen lassen.“
Die Dreharbeiten von HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN dauerten bis
Ende Oktober 2009. Aber dann ging die Arbeit erst richtig los. Allein die
Postproduktion nahm etwa ein Jahr in Anspruch. Denn, so Michael Coldewey,
die tricktechnischen Herausforderungen waren im Vergleich zum ersten Teil
noch viel größer: „TRIXTER hat zwischen den beiden HEXE-LILLI-Filmen auch
andere Projekte, darunter drei große Hollywood-Produktionen, realisiert und
sich weiterentwickelt. Diese Erfahrungen finden natürlich jetzt Anwendung.
Außerdem haben wir einen zweiten animierten Charakter. Damit gibt es neuen
Spaß bei der Interaktion zwischen diesen beiden Figuren.“ Dieser zweite
Charakter ist Suki, ein weiblicher Flaschengeist, in den sich Hektor verliebt.
Laut Coldewey kann man sich das in etwa so vorstellen: „Wir mussten
jemanden schaffen, der sich auf Augenhöhe mit Hektor befindet, das musste
sich im Design bereits widerspiegeln. Als Zuschauer muss man lauthals lachen,
wenn man sieht, wie Hektor sich in Suki verliebt. Außerdem wollten wir dem
Konzept treu bleiben: Hektor sieht zwar nicht aus wie Mittermeier, aber man
erkennt ihn durch seine Sprache, seine Gestik und seine ‚Frechheit’. Und das
Gleiche haben wir auch mit der Figur der Suki gemacht.“ Diese wird von Cosma
Shiva Hagen gesprochen. Eine Wahl, mit der nicht nur die Produzenten äußerst
zufrieden waren, sondern auch Michael Mittermeier, der die Schauspielerin sehr
schätzt. Allerdings hatte er während der Arbeit an diesem Projekt wenig mit ihr
zu tun: „Das ist leider das Los bei so einer Synchronisation, dass man dabei
nicht aufeinandertrifft, weil jede Figur für sich bearbeitet wird und man nicht zu
zweit dasteht und sich die Bälle zuschieben kann.“
Drache Hektor als exotischer Leckerbissen
Auch bei den visuellen Effekten hat sich eine Menge getan. Gerade die
Integration von Hektor hat extrem große Sprünge nach vorn gemacht.
Coldewey erklärt: „Im ersten Teil sollte Hektor von Lilli mit Leons Spielzeug
verwechselt werden. Deshalb haben wir ihn stark an das Spielzeug angeglichen.
Im zweiten Teil ist er sehr viel draußen an der Sonne, in der Landschaft und
wird mit Geckos und Eidechsen verwechselt. Dadurch wird er an die Tiere, die
dort leben, angepasst. Wenn Hektor beispielsweise auf dem Elefanten reitet,
dann erhält er noch einmal ein ordentliches Make-up. Das heißt: Was die
Struktur der Haut betrifft, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen dem
Elefanten und Hektor. Oder wenn er auf die gedeckte Tafel springt, dann denkt
der mit seiner Fleischgabel bewaffnete Mandolaner und damit auch der
Zuschauer: ‚Oh super, da kommt ja noch eine Leckerei ganz frisch angeflogen!’
So realistisch muss er aussehen.“
HEXE LILLI – Wanderin zwischen den Kulturen
Das völkerverbindende Element findet sich nicht nur bei Förderern und
Finanzierung, auch die Geschichte selbst spiegelt dieses wider, so Mehner:
„Dass ein europäisches Kind im Alltag auf ein indisches trifft, besitzt einen sehr
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
großen Reiz. Das haben wir auch bei unseren Gesprächen gespürt – sei es nun
mit dem indischen Konsulat, Disney Indien oder Disney Deutschland –, das
Zusammenbringen der Kulturen auf Kinderebene ist eine wunderbare Idee.“
Dieser Ansatz ist auch Michael Coldewey sehr wichtig: „Völkerverständigung ist
ein oft strapaziertes Wort, das eigentlich keiner mehr hören will – aber über die
Kinder funktioniert das hier wirklich gut. Das erleben wir jetzt mit HEXE LILLI
durch Deutschland und Indien. Und da wir es mit einem Franchise zu tun
haben, also mit einer Kinoserie, werden wir dies auch in Zukunft fortsetzen. Das
ist das Besondere an unseren Filmen.“
Es versteht sich von selbst, dass auch alle weiteren Positionen hinter der
Kamera mit Spitzenkräften besetzt wurden. So sorgte Christoph Kanter, der
zuletzt das Szenenbild für Michael Hanekes Cannes-Gewinner DAS WEISSE
BAND gemacht hatte, für die prächtigen Bauten, während die in Spanien
lebende Bina Daigeler, die unter anderem durch ihre Arbeiten für Pedro
Almodóvar bekannt ist, das farbenprächtige Kostümbild kreiert hat. Wieder mit
an Bord ist auch Klaus Badelt (FLUCH DER KARIBIK), der für die Filmmusik
verantwortlich zeichnet. Und für die Tanzszenen zum großen Finale hat man
sich Verstärkung aus Indien geholt. Corinna Mehner: „Wir haben den
angesagtesten Bollywood-Choreografen Terence Lewis Bombays engagiert. Er
ist so etwas wie der indische Dieter Bohlen und moderiert das Äquivalent zu
‚Deutschland sucht den Superstar’. Er hat auch seine eigenen Tänzer
mitgebracht. Dadurch ist das alles wirklich supergut und vor allem sehr
authentisch geworden.“ Im November 2010 war HEXE LILLI – DIE REISE NACH
MANDOLAN dann auch postproduktionstechnisch endgültig fertig gestellt. Walt
Disney Studios Motion Pictures Germany bringt das magische Abenteuer am 17.
Februar 2011 in die Kinos.
VOR DER KAMERA
ALINA FREUND
als
Lilli
Alina Freund, 1997 in München geboren, ist trotz ihrer jungen Jahre schon ein
alter Hase im Fernsehgeschäft. Bereits im Jahre 2003 absolvierte sie in dem
RTL-Magazin „Explosiv“ ihren ersten TV-Auftritt. Es folgten Rollen in Serien wie
„Richter Alexander Hold“ oder „Der Bergpfarrer“. Des Weiteren arbeitete Alina
schon unter der Regie so renommierter Filmemacher wie Gaby Zerhau
(„Ausgerechnet Weihnachten“), René Heisig („Alma ermittelt – Tango und Tod“)
und Roland Suso Richter, für den sie 2006 in „Annas Alptraum kurz nach 6“ die
Kinderhauptrolle spielte. Eine weitere Hauptrolle erhielt sie in einem Imagefilm
für VW, wo sie auf Teneriffa drehte. Alina Freund, die auch schon in einem
Happy-Meal-Werbespot für McDonald’s zu sehen war, lebt in München. Nach
ihrem ersten Kinofilm HEXE LILLI – DER DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH
stand sie für Hartmut Griesmayrs „Der Alte: Taxifahrer“ vor der Kamera. Zudem
spielte sie in Dirk Regels TV-Komödie „Mein Nachbar, sein Bruder, sein Dackel
27
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
und ich“ die Tochter von Ann-Kathrin Kramer. Nach ihrer Rolle in IM WINTER
EIN JAHR unter der Regie von Caroline Link ist HEXE LILLI – DIE REISE NACH
MANDOLAN Alinas dritter Kinofilm. Des Weiteren hat Alina, die zuletzt auch in
Michael Rowitz’ TV-Abenteuer „Das zweite Wunder von Loch Ness“ zu sehen
war, in dem DVD-Hundeabenteuer „Santa Buddies“ und dem japanischen
Animationsfilm PONYO – DAS GROSSE ABENTEUER AM MEER ihr erfolgreiches
Debüt als Synchronsprecherin gegeben.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
RICHTER ALEXANDER HOLD (TV)
Uwe Hahn
DER BERGPFARRER (TV)
diverse
AUSGERECHNET WEIHNACHTEN
Gaby Zerhau
TOTE HOSE (TV)
Simon X. Rost
DER BERGPFARRER (TV)
Andi Niesner
ALMA ERMITTELT – TANGO UND TOD (TV)
René Heisig
ANNAS ALPTRAUM KURZ NACH 6 (TV)
Roland Suso Richter
DIE UNGLAUBLICHSTEN GESCHICHTEN
DER WELT – PAUL PANZER (TV)
Matthias Kessler
HEXE LILLI – DER DRACHE UND
DAS MAGISCHE BUCH
Stefan Ruzowitzky
IM WINTER EIN JAHR
Caroline Link
PONYO – DAS GROSSE ABENTEUER AM MEER
Hayao Miyazaki
Gake no ue no Ponyo (Stimme)
DER ALTE: TAXIMÖRDER (TV)
Hartmut Griesmayr
MEIN NACHBAR, SEIN BRUDER,
Dirk Regel
SEIN DACKEL UND ICH (TV)
SANTA BUDDIES (DVD)
Robert Vince
Mini (Stimme)
DAS ZWEITE WUNDER VON LOCH NESS (TV)
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Michael Rowitz
Harald Sicheritz
MICHAEL MITTERMEIER
als
Stimme von Hektor
Michael Mittermeier, am 3. April 1966 im oberbayerischen Dorfen geboren,
begann seine humoristische Karriere Ende der 80er Jahre. Er feierte am 2.
Oktober 2007 sein 20-jähriges Tour-Jubiläum. Den Durchbruch schaffte der
Stand-up-Comedian, der mit seinen Programmen in Deutschland, Österreich
und der Schweiz unterwegs ist, als regelmäßiger Gast der ProSieben-Show
„Quatsch Comedy Club“. Danach folgten zahlreiche Auftritte, unter anderem bei
Harald Schmidt/Sat.1, „Sieben Tage, sieben Köpfe“/RTL und „Wetten, dass
…?“/ZDF. 1994 schrieb er seine Magisterarbeit über das Thema „Amerikanische
Stand-up-Comedy“ (Studium der Amerikanistik und Politik). 1996 katapultierte
28
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
ihn sein Soloprogramm „Zapped – Ein TV-Junkie knallt durch“ in die erste Riege
deutscher Comedians. Allein 400.000 Zuschauer besuchten seine BühnenShow, die CD dazu verkaufte sich über 380.000 Mal und hielt sich fast ein Jahr
in den CD-Charts.
Mittermeier, der auch schon als Buchautor (Im Rausch der Kanäle, 1998)
reüssieren konnte, erhielt 1998 den Fernsehpreis der ARD, die „Goldene
Europa“, ein Jahr darauf wurde er erstmals mit dem Deutschen Comedypreis
ausgezeichnet, den er mittlerweile fünfmal erhalten hat. Nach seinem ebenfalls
höchst erfolgreichen neuen Programm „Back to Life“ im Jahr 2000 folgten
weitere Auszeichnungen – der Deutsche Videopreis und 2001 der ECHO für den
„besten nationalen Comedy-Star“. Die CD „Back to Life“ erreichte als erste
Comedy-CD Platz 2 der deutschen Longplay-Charts. Mittermeier ist der
Rock’n’Roller der deutschen Stand-up-Comedy, er performte unter anderem als
Mit-Headliner bei den großen Open Airs „Rock am Ring/Rock im Park“ und als
Support-Act von U2. Nachdem Mittermeier zwei Jahre mit „Back to Life“
unterwegs gewesen war und in der Zeit mit seinem Musik-Comedy-CrossoverProjekt „Mittermeier and Friends“ auch musikalisch auf sich aufmerksam
gemacht hatte (die Single „Kumba Yo!“ mit den Guano Apes wurde zum TopTen-Hit), nahm er sich 2003 eine einjährige Auszeit vom deutschen ComedyMarkt. Er lebte unter anderem ein halbes Jahr in New York und tingelte dort
durch die Comedy-Clubs, wo er Auftritte in englischer Sprache absolvierte.
2004 feierte dann sein neues Programm „Paranoid“ in Berlin Premiere. Die
dazugehörige DVD schaffte es bis auf Platz 5 der deutschen Longplay-Charts.
Die TV-Ausstrahlungen seiner drei Live-Shows auf ProSieben etablierten das
Format Stand-up-Comedy im deutschen Fernsehen und erreichten ein
Millionenpublikum. All seine Live-CDs und -DVDs erreichten Gold- und/oder
Platin-Status in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Mit mittlerweile über
1,5 Millionen verkauften Video- und Tonträgern ist Mittermeier einer der
erfolgreichsten deutschen Komiker. Weitere Höhepunkte waren für ihn die TVSendung „Happy Birthday, Jerry Lewis“ (ZDF), die er gemeinsam mit Jerry
Lewis moderierte, und die Komoderation des legendären „Live 8“-Konzerts in
Berlin vor über 100.000 Live-Zuschauern. Im Oktober 2007 ging er mit seinem
Programm „Safari“ auf Tournee, dessen DVD wurde am 14. Oktober 2009 in
München im Rahmen einer Vorstellung dreifach mit Gold ausgezeichnet. Am 22.
Februar 2010 erschien Michaels zweites Buch, „Achtung Baby!“, es wurde zum
Nummer-1-Bestseller.
Den
gleichen
Titel
trägt
auch
sein
neues
Bühnenprogramm, das am 18. Oktober 2010 im Münchner Circus Krone
Premiere feierte. Nach dem großartigen Erfolg von HEXE LILLI – DER DRACHE
UND DAS MAGISCHE BUCH, in dem sich der Comedian erstmals in einem
Kinofilm engagierte, stand es außer Frage, dass Michael Mittermeier auch in
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN dem kleinen dicken grünen Drachen
Hektor seine unverwechselbare Stimme leihen würde. Mittermeier, der 2009
und 2010 als erster Comedian aus Deutschland an den internationalen ComedyFestivals in Kapstadt (Südafrika) und Montreal (Kanada) teilgenommen hat, ist
auch Protagonist von THIS PRISON WHERE I LIVE. Der Kino-Dokumentarfilm
von Rex Bloomstein handelt von dem birmanischen Künstler Zarganar, der in
29
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
seiner Heimat in Haft sitzt, weil er Witze über das Regime gerissen hat, und
Michael Mittermeiers Reise nach Burma auf dessen Spuren.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
2008
2010
HEXE LILLI – DER DRACHE UND
DAS MAGISCHE BUCH (Stimme)
THIS PRISON WHERE I LIVE
(Dokumentarfilm)
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
(Stimme)
Stefan Ruzowitzky
Rex Bloomstein
Harald Sicheritz
DISKOGRAFIE
1997
1999
2000
2001
2002
2004
2006
2007
2008
2009
2010
2010
CD ZAPPED
DVD ZAPPED
CD BACK TO LIFE
CD MITTERMEIER & FRIENDS – SONGS FROM & INSPIRED
BY „BACK TO LIFE”
Single-CD KUMBA YO!
DVD BACK TO LIFE
CD PARANOID
DVD PARANOID
DVD 20 JAHRE MITTERMEIER
CD/DVD SAFARI
CD SONDERPROGRAMM „iTUNES LIVE AUS MÜNCHEN –
11. DEZEMBER 2009“ EXKLUSIV BEI iTUNES
DVD MICHAEL MITTERMEIER IN KAPSTADT
Hörbuch ACHTUNG BABY! (4 CDs)
(Die CDs „Zapped“, „Paranoid“ und „Safari“ gibt es jeweils auch als Swiss- und
Austria-Edition.)
TV-SHOWS (Solo-Comedy/Moderation)
1999
2001
2002
2002
2004
2005
2005
2005
2006
2006
2008
ZAPPED/ProSieben
MITTERMEIER & FRIENDS/SAT.1
COMET/VIVA + ZDF
BACK TO LIFE/ProSieben
MITTERMEIER’S SATURDAY NIGHT LIVE/RTL (sechs Folgen)
ALIVE AND SWINGING/ProSieben
LIVE 8/RBB
MITTERMEIER 2005/ProSieben
HAPPY BIRTHDAY, JERRY LEWIS
PARANOID/ProSieben
SAFARI/ProSieben
30
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Seit 1996 regelmäßige TV-Auftritte bei allen wichtigen Fernsehshows, unter
anderem Quatsch Comedy Club/ProSieben, Harald Schmidt Show/SAT.1,
Wetten, dass …?/ZDF, Biolek/ARD, 7 Tage – 7 Köpfe/RTL etc.
AUSZEICHNUNGEN (Auswahl)
1988
1996
1998
1999
2000
2000
2000
2001
2002
2004
2008
Grazer Kleinkunstvogel
Prix Pantheon, Publikumspreis „Beklatscht & Ausgebuht“
Deutscher Fernsehpreis der ARD, „Goldene Europa“
Deutscher Comedypreis, bester Live-Komiker („Zapped“)
Deutscher Comedypreis, bester Komiker
Deutscher Videopreis
Silberner BRAVO-Otto, bester Comedian
ECHO, bester nationaler Comedy-Star
Deutscher Comedypreis, beste Live-Comedy für „Back to Life“
Deutscher Comedypreis, beste Live-Comedy für „Paranoid“
Deutscher Comedypreis, bester Comedian
PILAR BARDEM
als
Surulunda
Pilar Bardem stammt aus dem spanischen Andalusien und wurde am 14. März
1939 in Sevilla geboren. Ihr Bruder ist der berühmte Filmemacher Juan Antonio
Bardem, der in den 50er Jahren Werke wie LA MUERTE DE UN CICLISTA („Der
Tod eines Radfahrers“) oder CALLE MAYOR („Hauptstraße“) realisierte. Ihre drei
Kinder Carlos, Mónica und Javier Bardem sind allesamt als Schauspieler aktiv.
Insbesondere Letzterer drehte bereits in Hollywood, etwa neben Tom Cruise in
Michael Manns COLLATERAL. Zudem wurde er bereits zweimal in Venedig als
bester Schauspieler ausgezeichnet für BEFORE NIGHT FALLS und den
vielbeachteten MAR ARDENTO („Das Meer in mir“). Auch Pilar Bardem trat
bereits an der Seite ihres berühmten Sohnes auf, etwa in Pedro Almodóvars
CARNE TREMULA („Live Flesh – Mit Haut und Haar“).
Pilar Bardem arbeitet schon seit den 60er Jahren und vorwiegend in ihrer Heimat
höchst erfolgreich als Schauspielerin. 1996 wurde sie für ihre Rolle in NADIE
HABLARA DE NOSOSTROS CUANDO HAYAMOS MUERTO mit einem Goya, dem
spanischen Pendant zum Oscar®, ausgezeichnet. 2005 erhielt sie für ihre
darstellerische Leistung in MARIA QUERIDA eine Goya-Nominierung. Weil sie für
ihre Rolle der Surulunda in HEXE LILLI – DER DRACHE UND DAS MAGISCHE
BUCH vom Publikum beste Sympathiewerte erhalten hatte, war es klar, dass Pilar
Bardem auch bei der Fortsetzung mit an Bord sein würde.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
1995
NADIE HABLARA DE NOSOSTROS
31
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
1996
1997
1998
2000
2003
2004
2005
2008
2010
CUANDO HAYAMOS MUERTO
MIRADA LIQUIDA
CARNE TREMULA
„Live Flesh – Mit Haut und Haar“
EN DAG TIL I SOLEN
PANTALEON Y LAS VISITADORAS
SEXO POR COMPASION
COSA DE BRUJAS
MARIA QUERIDA
20 CENTIMETROS
HEXE LILLI – DER DRACHE UND
DAS MAGISCHE BUCH
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Agustin Diaz Yanes
Rafael Moléon Gavilanes
Pedro Almodóvar
Bent Hamer
Francisco J. Lombardi
Laura Maná
José Miguel Juárez
José Luis Garcia Sánchez
Ramón Salazar
Stefan Ruzowitzky
Harald Sicheritz
AUSZEICHNUNGEN
1996
1996
1996
1998
2004
2005
2005
2005
Goya für die beste Nebenrolle in NADIE HABLARA DE
NOSOSTROS CUANDO HAYAMOS MUERTO
Premio ACE für die beste Nebenrolle in NADIE HABLARA DE
NOSOSTROS CUANDO HAYAMOS MUERTO
Preis der spanischen Schauspieler-Union für die beste
Nebenrolle in NADIE HABLARA DE NOSOSTROS CUANDO
HAYAMOS MUERTO
Preis der spanischen Schauspieler-Union für die beste
Nebenrolle in „Live Flesh – Mit Haut und Haar“
Darstellerpreis des Valladolid International Film Festivals für
MARIA QUERIDA
Nominierung für den CEC Award
Nominierung für den Goya als beste Hauptdarstellerin in MARIA
QUERIDA
Nominierung für den Preis der spanischen Schauspieler-Union
für die beste Hauptrolle in MARIA QUERIDA
MICHAEL MENDL
als
Nandi
Michael Mendl, am 20. April 1944 in Lünen geboren, sammelte schon während
der Schulzeit erste Erfahrungen als Statist am Mannheimer Staatstheater. Nach
seinem Schauspielstudium an der Essener Folkwang-Hochschule erhielt er
Engagements an einigen großen deutschen Bühnen, darunter am
Württembergischen Staatstheater, den Münchner Kammerspielen und am
Hamburger Schauspielhaus. Dem Theater ist Mendl bis zum heutigen Tage treu
geblieben. Zuletzt spielte er unter der Regie von Alan Simon den Merlin in der
Celtic Rock-Opera „Excalibur“.
32
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Michael Mendls Filmkarriere begann spät, aber dafür umso intensiver. Seit
Anfang der 90er Jahre drehte er qualitativ hochwertige TV-Produktionen und
Kinofilme. So spielte er im TV etwa den Gert Bastian in Andreas Kleinerts „Kelly
Bastian – Geschichte einer Hoffnung“, Johann Wolfgang von Goethe in Gordian
Mauggs „Ich Narr des Glücks – Das Leben des Heinrich Heine“ oder Papst
Johannes Paul II. in Gero von Boehms „Karol Wojtila – Geheimnisse eines
Papstes“. Für seine Darstellung des Willy Brandt in Oliver Storz’ „Im Schatten
der Macht“ wurde Mendl 2004 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Zudem
zählten bereits deutsche Diven wie Iris Berben („Das Teufelsweib“), Senta
Berger („Mammamia“) und Hannelore Elsner („Andrea und Marie“) zu seinen
Filmpartnerinnen.
Sein Leinwanddebüt feierte Mendl 1999 in LEISE SCHATTEN unter der Regie
von Sherry Hormann (WÜSTENBLUME). Für seine Rolle in Roland Suso Richters
Krimi 14 TAGE LEBENSLÄNGLICH wurde Michael Mendl mit dem Bayerischen
Filmpreis ausgezeichnet und für den Deutschen Filmpreis nominiert. Zudem war
er André Eisermanns Vater in SCHLAFES BRUDER, der Lagerarzt Dr. Stauffer in
SO WEIT DIE FÜSSE TRAGEN und General Weidling in Oliver Hirschbiegels
Publikumserfolg DER UNTERGANG. Trotz seiner intensiven Arbeit für das
Fernsehen und das Theater findet Mendl immer wieder Zeit, fürs Kino zu
arbeiten, etwa in BARFUSS von und mit Til Schweiger. Demnächst wird man ihn
unter der Regie von Marcus O. Rosenmüller in WUNDERKINDER (Partner:
Gudrun Landgrebe, Konstantin Wecker, Kai Wiesinger) auf der großen Leinwand
sehen können. Und auch in Simon Verhoevens MÄNNERHERZEN … UND DIE
GANZ, GANZ GROSSE LIEBE, der Fortsetzung der gleichnamigen
Erfolgskomödie, ist Mendl mit von der Partie.
KINO (Auswahl)
1991
1994
1997
1999
2000
2001
2003
2004
2006
2010
KLEINE HAIE
Sönke Wortmann
LEISE SCHATTEN
Sherry Hormann
SCHLAFES BRUDER
Joseph Vilsmaier
14 TAGE LEBENSLÄNGLICH
Roland Suso Richter
WEISER DAVIDEK
Wojciech Marczewski
SO WEIT DIE FÜSSE TRAGEN
Hardy Martins
DER STELLVERTRETER
Costa Gavras
IM NIEMANDSLAND
Tayfun Pirselimoglu
DER UNTERGANG
Oliver Hirschbiegel
BARFUSS
Til Schweiger
DER HENKER
Simon Aeby
VERSTÖRUNG – UND EINE ART VON POESIE.
DIE FILMLEGENDE BERNHARD WICKI
Elisabeth Wicki-Endriss
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Harald Sicheritz
MÄNNERHERZEN … UND DIE GANZ,
GANZ GROSSE LIEBE
Simon Verhoeven
WUNDERKINDER
Marcus O. Rosenmüller
33
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
FERNSEHEN (Auswahl)
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
ANDREA UND MARIE
Martin Enlen
MAMMAMIA
Sandra Nettelbeck
BITTERE UNSCHULD
Dominik Graf
DIE LETZTE CHANCE
Erwin Keusch
ZWEI ASSE UND EIN KÖNIG
Bernd Fischerauer
DEUTSCHLANDSPIEL
Hans-Christoph Blumenberg
DAS TEUFELSWEIB
Oliver Berben, Carl-Friedrich Koschnick
KELLY BASTIAN
Andreas Kleinert
DR. MAXIMILIAN BLOCH
Ed Herzog
IM SCHATTEN DER MACHT
Oliver Storz
PAPST JOHANNES XXIII.
Giorgio Capitani
TATORT: FEUERTAUFE
Hannu Salonen
MEINE TOCHTER, MEIN LEBEN
Benno Fürneisen
POMPEI
Paolo Poeti
ICH NARR DES GLÜCKS –
DAS LEBEN DES HEINRICH HEINE
Gordian Maugg
EINE CHANCE FÜR DIE LIEBE
Dirk Regel
MATHILDE LIEBT
Wolfram Paulus
DIE HOCHZEIT MEINES VATERS
Jobst Oetzmann
KAROL WOJTILA –
GEHEIMNISSE EINES PAPSTES
Gero von Boehm
DREI TEUFLISCH STARKE FRAUEN
Ariane Zeller
WILSBERG: DER WIEDERTÄUFER
Martin Gies
NIETE ZIEHT HAUPTGEWINN
Helmut Metzger
DIE GUSTLOFF
Joseph Vilsmaier
DER TOTE IN DER MAUER
Markus Imboden
LOST CITY RAIDERS
Marlow de Mardt, Brigid Olen
DER BESUCH DER ALTEN DAME
Nikolaus Leytner
EINE WUNDERBARE FAMILIE
Ariane Zeller
DIE REBELLIN
Ute Wieland
TOTENTANZ
Korbinian Lippel
MAZEL
Dirk Regel
TATORT: WIR SIND DIE GUTEN
Jobst Oetzmann
SCHATTEN DER ERINNERUNG
Hartmut Griesmayr
ZWEI ÄRZTE UND DIE LIEBE
Peter Weissflog
TAKIYE – SPUR DES TERRORS
Ben Verbong
UTTA DANELLA:
EINE NONNE ZUM VERLIEBEN
Peter Weissflog
AUSZEICHNUNGEN
1997
Bayerischer Filmpreis als bester Nebendarsteller
für 14 TAGE LEBENSLÄNGLICH
34
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
1997
Nominierung für den Deutschen Filmpreis als bester
Nebendarsteller für 14 TAGE LEBENSLÄNGLICH
Goldene Kamera für seine Hauptrolle des Willy Brandt in
„Im Schatten der Macht“
Publikumspreis Jupiter für seine Rolle in „Der Besuch der alten
Dame“
2004
2009
ANJA KLING
als
Lillis Mutter
Die am 22. März 1970 in Potsdam geborene Anja Kling wollte nach dem Abitur
Medizin studieren. Doch dann übernahm sie eine Hauptrolle in dem
erfolgreichen DEFA-Kinofilm GRÜNE HOCHZEIT (1989). Unmittelbar darauf
moderierte sie das Mädchenmagazin „Paula“ beim DDR-Fernsehen.
Nach 1989 war Anja Kling auf der Leinwand unter anderem in Max Färberböcks
SEPTEMBER (2003) sowie dem Family-Entertainment-Hit DAS FLIEGENDE
KLASSENZIMMER (2002) von Franziska Buch nach dem Klassiker von Erich
Kästner zu sehen. Außerdem hatte sie Rollen in Farhad Yawaris DOLPHINS
(1999) sowie in Mark Ropers HIGH ADVENTURES.
Im Fernsehen spielte sie in Matti Geschonnecks „Liebe Schwester“, Dieter
Wedels „Die Affäre Semmeling“, Uwe Jansons „Der Flammenmann“ und Max
Färberböcks „Jenseits“. Ihre bisher größten Erfolge feierte Kling in Michael Bully
Herbigs letztem Blockbuster, der Science-Fiction-Persiflage (T)RAUMSCHIFF
SURPRISE – PERIODE 1, wo sie als Königin Metapha erstmals ihr
komödiantisches Talent voll ausschöpfen konnte. In Ben Verbongs
erfolgreichem Weihnachtsfilm ES IST EIN ELCH ENTSPRUNGEN überzeugte sie
in der Rolle als Mutter.
Anja Kling arbeitet auch als Synchronsprecherin. Unter anderem lieh sie in der
deutschen Fassung des Zeichentrickfilms ANASTASIA (1997) der Titelfigur ihre
Stimme. Und in der deutschen Animationsversion des Erich-Kästner-Klassikers
DAS DOPPELTE LOTTCHEN (2007) ist sie als Mutter der Zwillinge, Irene
Gerlach, zu hören. Außerdem wirkte sie in zahlreichen TV-Produktionen wie
„Verrückt nach Emma“, „Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen“ und
„Mama kommt!“ mit. Im Kino glänzte sie in zwei Komödien: an der Seite von Til
Schweiger in Anno Sauls WO IST FRED? und als Paul Panzers Freundin in dem
Mario-Barth-Hit MÄNNERSACHE. Das letzte Leinwandabenteuer absolvierte
Kling, die mit ihren beiden Kindern in der Nähe von Potsdam lebt, als Mama der
berühmten Enid-Blyton-Zwillinge Hanni & Nanni in der gleichnamigen
Verfilmung. Darüber hinaus befinden sich allein fünf TV-Projekte in diversen
Produktionsstadien, darunter Franziska Meletzkys Drama „Hoheneck war
gestern“ und Till Endemanns „Vom Ende der Liebe“.
KINO (Auswahl)
1989
GRÜNE HOCHZEIT
Hermann Zschoche
35
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
1997
2002
2003
2005
2006
2008
2009
2010
VON HÖLLE ZU HÖLLE
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER
SEPTEMBER
(T)RAUMSCHIFF SURPRISE – PERIODE 1
ES IST EIN ELCH ENTSPRUNGEN
WO IST FRED?
HEXE LILLI – DER DRACHE UND
DAS MAGISCHE BUCH
MÄNNERSACHE
HANNI & NANNI
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Dmitri Astrachan
Tommy Wiegand
Max Färberböck
Michael Bully Herbig
Ben Verbong
Anno Saul
Stefan Ruzowitzky
Gernot Roll, Mario Barth
Christine Hartmann
Harald Sicheritz
FERNSEHEN (Auswahl)
2001
2000/01
2002
2003
2004
2006
2007
2008
2009
2010
JENSEITS
DIE AFFÄRE SEMMELING
LIEBE SCHWESTER
DIE ÄRZTIN
IRREN IST SEXY
FREUNDINNEN FÜRS LEBEN
VERRÜCKT NACH EMMA
WIR SIND DAS VOLK – LIEBE KENNT
KEINE GRENZEN
DIE FRAU AUS DEM MEER
DER AMOKLÄUFER – AUS SPIEL
WIRD ERNST
MAMA KOMMT!
ES WAR EINER VON UNS
DIE GRENZE
Max Färberböck
Dieter Wedel
Matti Geschonneck
Matti Geschonneck
Manfred Stelzer
Buket Alakus
Ulrich Zrenner
Thomas Berger
Niki Stein
Oliver Dommenget
Isabel Kleefeld
Kai Wessel
Roland Suso Richter
AUSZEICHNUNGEN
1995
1998
2004
2009
2009
2009
2009
Goldene Kamera als beste Nachwuchsschauspielerin
Goldene Nymphe und Kritikerpreis der Journalisten in Monte
Carlo für den Spielfilm „Solange es Liebe gibt“ (ital.-deutsche
Koproduktion)
Bambi und Deutscher Comedypreis für (T)RAUMSCHIFF
SURPRISE – PERIODE 1
Goldene Kamera als beste deutsche Schauspielerin
Bayerischer Fernsehpreis als beste Schauspielerin in einem
Fernsehfilm für „Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen“
Deutscher Fernsehpreis als Ensemblepreis für den Fernsehfilm
„Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen“
Publikumspreis Goldener Jupiter als beste Fernsehschauspielerin
36
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
JÜRGEN TARRACH
als
Guliman
Jürgen Tarrach, am 17. Dezember 1960 in Geilenkirchen geboren, wuchs in
Wassenberg auf und besuchte das Cusanus-Gymnasium in Erkelenz. Nachdem
er bereits 1980 in einer Schulaufführung die Hauptrolle in „Biedermann und die
Brandstifter“ übernommen hatte, besuchte er von 1982 bis 1985 das
renommierte Wiener Max-Reinhardt-Seminar. Es folgten Engagements an den
Bühnen von Münster, Bonn, Nürnberg und Karlsruhe.
Seit seinem ersten Fernsehauftritt in Ralf Huettners „Um die 30“ im Jahre 1994
entwickelte sich Tarrach zu einem der wichtigsten und populärsten Schauspieler
in der deutschen TV-Landschaft. Ob als unkonventioneller Drogenfahnder an
der Seite von Oliver Korittke in der Krimikomödien-Reihe „Die Musterknaben“,
als Herbert Stiegelmeier alias Walter Sedlmayr in Jo Baiers „Wambo“, für den er
mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, ob in seiner Titelrolle in der
„Tatort“-Folge „Norbert“, die ihm den Deutschen Fernsehpreis als bester
Schauspieler einbrachte, oder als NS-Blockwart in „Neger, Neger,
Schornsteinfeger“, Tarrach reüssiert sowohl im Komödienfach als auch als
Interpret schwieriger, unbequemer Rollen. Einer seiner aktuelleren Parts war
der des Politikers Hans-Jürgen Wischnewski in Roland Suso Richters
„Mogadischu“.
Parallel dazu konnte der vollschlanke Rheinländer mit dem unverkennbaren
Oberlippenbärtchen auch im Kino schnell Fuß fassen. So spielte er unter
angesehenen Filmemachern wie Helmut Dietl (LATE SHOW), Tom Tykwer (DER
KRIEGER UND DIE KAISERIN) oder Friedemann Fromm (SCHLARAFFENLAND).
Für seine Leistungen in DREI CHINESEN MIT DEM KONTRABASS und SCHNEE
IN DER NEUJAHRSNACHT wurde er 2000 für den Deutschen Filmpreis als bester
Hauptdarsteller nominiert. Besondere Aufmerksamkeit erregte er auch als
Opernsänger mit perversen sexuellen Neigungen in SILENTIUM und als
Großwildjäger in der Weihnachtskomödie ES IST EIN ELCH ENTSPRUNGEN.
Internationales Renommee verschafften Tarrach die Auftritte in der JamesBond-Produktion CASINO ROYALE und zuletzt in Stephen Daldrys DER
VORLESER, für den Hauptdarstellerin Kate Winslet 2009 mit dem Oscar®
ausgezeichnet wurde. Zuletzt war Tarrach, der mit seiner Familie in Berlin lebt,
an der Seite von Christian Tramitz, Christian Ulmen, Christiane Paul und vielen
anderen in der Krimikomödie JERRY COTTON zu sehen. Zu seinen aktuellen
Fernsehprojekten gehören die Münchner „Tatort“-Folge „Gestern war kein Tag“
von Christian Görlitz, die Komödie „Trau keinem unter 30“ und Martin Enlens
Drama „Fremde Heimat“.
KINO (Auswahl)
1996
1998
DIE MUSTERKNABEN
LATE SHOW
Ralf Huettner
Helmut Dietl
37
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
1999
2003
2004
2005
2006
2007
2010
SCHLARAFFENLAND
Friedemann Fromm
DREI CHINESEN MIT DEM KONTRABASS
Klaus Krämer
KALIBER DELUXE
Thomas Roth
SCHNEE IN DER NEUJAHRSNACHT
Thorsten Schmidt
DER KRIEGER UND DIE KAISERIN
Tom Tykwer
BALTIC STORM
Reuben Leder
SILENTIUM
Wolfgang Murnberger
ES IST EIN ELCH ENTSPRUNGEN
Ben Verbong
CASINO ROYALE
Martin Campbell
Casino Royale
FREISCHWIMMER
Andreas Kleinert
THE READER
Stephen Daldry
Der Vorleser
JERRY COTTON
Cyrill Boss, Philipp Steinert
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Harald Sicheritz
FERNSEHEN (Auswahl)
1994
1997
1999
2000
2000-2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
UM DIE 30
Ralf Huettner
DIE MUSTERKNABEN II
Ralf Huettner
TATORT: NORBERT
Niki Stein
WAMBO
Jo Baier
DIE AFFÄRE SEMMELING
Dieter Wedel
SCHWABENKINDER
Jo Baier
DIE MUSTERKNABEN III
Ralf Huettner
DIE KIRSCHENKÖNIGIN
Rainer Kaufmann
SCHILLER
Martin Weinhardt
DIE PATRIARCHIN
Carlo Rola
NEGER, NEGER, SCHORNSTEINFEGER
Jörg Grünler
DER LETZTE MACHT DAS LICHT AUS
Clemens Schönborn
MOGADISCHU
Roland Suso Richter
KARL VALENTIN UND LIESL KARLSTADT
Jo Baier
EIN MANN, EIN FJORD
Angelo Colagrossi
HINTER BLINDEN FENSTERN
Matti Geschonneck
DER GESTIEFELTE KATER
Christian Theede
GEWALTFRIEDEN – DIE LEGENDE VOM DOLCHSTOSS
UND DER VERTRAG VON VERSAILLES
Bernd Fischerauer
AUSZEICHNUNGEN
1998
1999
2000
Bundesfilmpreisnominierung als bester Hauptdarsteller für
DIE MUSTERKNABEN
Studio Hamburg Nachwuchspreis für DREI CHINESEN
MIT DEM KONTRABASS
Nominierung zum Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller
für DREI CHINESEN MIT DEM KONTRABASS und SCHNEE IN DER
NEUJAHRSNACHT
38
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
2002
2005
2009
Deutscher Fernsehpreis für „Tatort: Norbert“
Adolf-Grimme-Preis für „Wambo“
Goldene Nymphe von Monte Carlo als bester Darsteller für
„Wambo“
Goldene Kamera für „Die Patriarchin“ als bester Fernsehfilm
Goldene Kamera für „Mogadischu“ als bester Fernsehfilm
ERCAN DURMAZ
als
Abrasch
Ercan Durmaz, am 16. August 1965 in Istanbul geboren, zog bereits im Alter
von sechs Jahren mit seinen Eltern nach Bochum-Wattenscheid. Nachdem er
erste Bühnenerfahrungen am Bochumer Thealozzi-Kulturhaus und beim
Wittener Kinder- und Jugendtheater gesammelt hatte, besuchte er von 1989 bis
1992 die Hamburger Schule für Schauspiel. Im Anschluss daran erhielt Durmaz
Engagements am Stadttheater Bremen, dem Schauspielhaus Dortmund, dem
Schlosstheater Celle sowie am Türkischen Theater in Hamburg.
Durmaz, der neben Deutsch und Türkisch auch fließend Englisch spricht,
verbindet eine langjährige künstlerische Beziehung mit Lars Becker. So gab er
unter dessen Regie sowohl im Kino (BUNTE HUNDE) als auch im Fernsehen
(„Landgang für Ringo“) sein Debüt. Zahlreiche weitere Zusammenarbeiten
folgten, darunter KANAK ATTACK sowie „Das Gelbe vom Ei“, diverse
„Nachtschicht“-Folgen und zuletzt „Tod bei Ankunft“ (2008).
Außer in einer Vielzahl von Fernsehrollen – darunter Serienhauptrollen in „SOKO
Rhein-Main“ und „Was nicht passt, wird passend gemacht“ – war Ercan Durmaz
auch regelmäßig im Kino zu sehen. Rollen erhielt er unter anderem von Sönke
Wortmann (ST. PAULI NACHT), Roland Suso Richter (EINE HAND VOLL GRAS),
Michael Hoffmann (SOPHIIIE!) oder Max Färberböck (SEPTEMBER). Im TVBereich übernahm er Episodenrollen in Formaten wie „Küstenwache“ und
„SOKO Köln“ und er war in diversen Spielfilm-Hauptrollen zu sehen, unter
anderem in „In letzter Sekunde“, „Schlagwetter“ und „Nachtasyl“. Zuletzt
spielte Durmaz, der eine feste Rolle als Gerichtsmediziner Jens Deißmann in der
Serie „Ihr Auftrag, Pater Castell“ hat, neben Yvonne Catterfeld in Edzard
Onnekens „Die Frau des Schläfers“.
KINO (Auswahl)
1994
1998
1999
2001
2002
BUNTE HUNDE
KAI RABE GEGEN DIE VATIKANKILLER
ST. PAULI NACHT
´NE GÜNSTIGE GELEGENHEIT
KANAK ATTACK
EINE HAND VOLL GRAS
SOPHIIIIE!
SEPTEMBER
Lars Becker
Thomas Jahn
Sönke Wortmann
Gernot Roll
Lars Becker
Roland Suso Richter
Michael Hoffmann
Max Färberböck
39
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
2003
2010
LAST MINUTE
FEUER
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Marina Caba Rall
Hardi Sturm
Harald Sicheritz
FERNSEHEN (Auswahl)
1996
1998
2000
2002
2003
2003–2004
2005
2007
2008
2010
LANDGANG FÜR RINGO
DAS GELBE VOM EI
LUPO UND DER MUEZZIN
RETTE DEINE HAUT
VERHEXTE HOCHZEIT
NACHTSCHICHT – VATERTAG
WAS NICHT PASST, WIRD
PASSEND GEMACHT
NACHTASYL
IN LETZTER SEKUNDE
SCHLAGWETTER
IHR AUFTRAG, PATER CASTELL
HEUTE KEINE ENTLASSUNG
DIE FRAU DES SCHLÄFERS
Lars Becker
Lars Becker
Dagmar Wagner
Lars Becker
Kaspar Heidelbach
Lars Becker
Sophie Allet-Coche
Mathias Lehmann
Hardi Sturm
Johannes Grieser
Sebastian Vigg
Florian Kern, Axel Barth
Thomas Nennstiel
Edzard Onneken
TANAY CHHEDA
als
Musa
Tanay Hemant Chheda wurde am 27. Juni 1996 im indischen Mumbai geboren,
wo er auch heute lebt. Er besuchte zunächst die Campion School, wechselte
aber mittlerweile auf die Dhirubai Ambani International School. Nach ersten
Auftritten als Dipu in DON – THE CHASE BEGINS AGAIN (2006) und als Rajan in
TAARE ZAMEEN PAR (2007) erlangte er durch seine Rolle in Danny Boyles
SLUMDOG MILLIONÄR internationale Berühmtheit. Er ist in dem mit acht
Oscars® ausgezeichneten Filmhit als jener Jamal Malik in jungen Jahren zu
sehen, der später bei der indischen Ausgabe von „Wer wird Millionär?“
gewinnen wird. Chheda erhielt für seine Leistung zwar keinen Academy Award,
dafür wurde er aber gemeinsam mit dem Ensemble von SLUMDOG MILLIONÄR
mit dem Screen Actors Guild Award for Outstanding Performance by a Cast in a
Motion Picture ausgezeichnet. Eine Nominierung in der gleichen Kategorie gab
es außerdem bei den Black Reel Awards 2008. Chheda, der auch als Model
arbeitet, war zuletzt im Sommer 2010 in den deutschen Kinos zu sehen, und
zwar an der Seite des indischen Superstars Shah Rukh Khan in dem BollywoodBlockbuster MY NAME IS KHAN. In HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
wird er nun erstmals sein Können in einem europäischen Kinderfilm unter
Beweis stellen.
KINO (Auswahl)
2006
DON – THE CHASE BEGINS AGAIN
Farhan Akhtar
40
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
2007
2008
2010
TAARE ZAMEEN PAR
SLUMDOG MILLIONAIRE
MY NAME IS KHAN
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Aamir Khan
Danny Boyle
Harald Sicheritz
LARS RUDOLPH
als
Kellner
Lars Rudolph wurde am 18. August 1966 als Sohn eines Kapitäns der
Bundesmarine im ostfriesischen Wittmund geboren. Nach dem Abitur studierte
er Musik an der Universität Oldenburg, um im Anschluss daran diverse
Schauspielkurse bei Susan Batson, Mel Churcher, Keith Johnstone und Mike
Bernadine zu absolvieren. Bevor Rudolph seine Karriere als Darsteller
vorantrieb, machte er als Musiker auf sich aufmerksam. So spielte er etwa Mitte
der 80er Jahre gemeinsam mit Wigald Boning in der Band KIXX und blieb der
Musik in immer wieder wechselnden Formationen bis heute treu.
Rudolph, der inzwischen für seine sperrigen, schrägen Figuren bekannt ist,
schaffte das Kunststück, auf dem Filmfest von Saarbrücken zweimal in Folge
den Max Ophüls Preis als bester Nachwuchsdarsteller zu gewinnen, und zwar
1997 für NOT A LOVE SONG und 1998 für EDGAR. Es sind selten die
Hauptrollen, sondern meist prägnante Nebencharaktere, die Rudolphs Ruhm
begründen – etwa unter der Regie von Tom Tykwer in LOLA RENNT oder DER
KRIEGER UND DIE KAISERIN oder in den Komödienhits DER WIXXER und
NEUES VOM WIXXER. In letzter Zeit sah man ihn in so unterschiedlichen Filmen
wie dem niederländischen Kinderabenteuer BRIEF FÜR DEN KÖNIG, der
Bestseller-Adaption WARUM MÄNNER NICHT ZUHÖREN UND FRAUEN SCHLECHT
EINPARKEN und in Fatih Akins Kultkomödie SOUL KITCHEN. Lars Rudolph, der
bereits einen weiteren „Tatort“ mit dem Titel „Wie einst Lilly“ sowie den Kinofilm
„Die Frau des Polizisten“ (Regie: Philip Gröning) abgedreht hat, ist Vater von
drei Kindern, lebt in Berlin und hat 2009 mit der gleichnamigen Band sein
Debütalbum „Mariahilff“ veröffentlicht.
KINO (Auswahl)
1995
1996
1997
1998
1999
FLIRT
ENGELCHEN
NOT A LOVE SONG
EDGAR
DER STRAND VON TROUVILLE
GO FOR GOLD
DIE SIEBTELBAUERN
FETTE WELT
LOLA RENNT
HELLER ALS DER MOND
Hal Hartley
Helke Misselwitz
Jan Ralske
Karsten Laske
Michael Hoffmann
Lucian Segura
Stefan Ruzowitzky
Jan Schütte
Tom Tykwer
Virgil Widrich
41
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
2000
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2010
FANDANGO
Matthias Glasner
DER KRIEGER UND DIE KAISERIN
Tom Tykwer
DIE UNBERÜHRBARE
Oskar Roehler
SASS
Carlo Rola
LUTHER
Eric Till
VILLA HENRIETTE
Peter Payer
DER WIXXER
Tobi Baumann
LES YEUX CLAIRS
Jerome Bonell
MEIN FÜHRER
Dani Levy
NEUES VOM WIXXER
Cyrill Boss, Philipp Stennert
AUF DER ANDEREN SEITE
Fatih Akin
WARUM MÄNNER NICHT ZUHÖREN UND
FRAUEN SCHLECHT EINPARKEN
Leander Haußmann
BRIEF FÜR DEN KÖNIG
Pieter Verhoeff
De brief voor de koning
SOUL KITCHEN
Fatih Akin
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Harald Sicheritz
FERNSEHEN (Auswahl)
1998
2000
2002
2005
2006
2007
2008
2009
2010
SCHOCK – EINE FRAU IN ANGST
DIE UNSCHULD DER KRÄHEN
36 STUNDEN ANGST
HALT MICH FEST
EDGAR WALLACE –
DIE VIER GERECHTEN
TAXI FÜR EINE LEICHE
URLAUB VOM LEBEN
AFRIKA – MON AMOUR
DIE ZEIT, DIE MAN LEBEN NENNT
NACHTSCHICHT – ANGST
TATORT: HÄUSERKAMPF
TATORT: KÖNIGSKINDER
TATORT: HAUCH DES TODES
WOLFSFÄHRTE
Ben Verbong
Horst Sczerba
Jörg Grünler
Horst Sczerba
Wolfgang F. Henschel
Wolfgang Murnberger
Neele Leana Vollmar
Carlo Rola
Sharon von Wietersheim
Lars Becker
Florian Baxmeyer
Thorsten Näter
Lars Montag
Urs Egger
AUSZEICHNUNGEN
1997
1998
Max Ophüls Preis als bester Nachwuchsdarsteller für NOT A LOVE
SONG
Max Ophüls Preis als bester Nachwuchsdarsteller für EDGAR
Preis als bester Hauptdarsteller auf dem Filmfestival von Menorca
für GO FOR GOLD
Nominierung für den Deutschen Filmpreis als bester
Nebendarsteller
für FETTE WELT
42
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
1999
2005
Nominierung für den Deutschen Filmpreis als bester
Nebendarsteller
für DER KRIEGER UND DIE KAISERIN
Preis als bester Hauptdarsteller auf dem Filmfestival von Angers
für HELLER ALS DER MOND
Preis als bester Nebendarsteller auf dem Filmfestival von Angers
für LES YEUX CLAIRES
COSMA SHIVA HAGEN
als
Stimme von Suki
Cosma Shiva Hagen wurde am 17. Mai 1981 in Los Angeles als Tochter der
exzentrischen Punkrock-Ikone Nina Hagen und des holländischen Gitarristen
Ferdinand Karmelk geboren. Kindheit und Jugend waren turbulent, die Enkelin
der Schauspielerin Eva-Maria Hagen wuchs wechselweise in Paris, Hamburg,
Berlin und auf Ibiza auf. Obwohl Hagen „nur“ einen Hauptschulabschluss
besitzt, spricht die Weitgereiste vier Sprachen. Kaum 15 Jahre alt absolvierte
das Naturtalent, das nie eine Schauspielschule besuchte, in dem Jugendfilm
CRASH KIDS seine erste kleine Rolle.
1997 war ein entscheidendes Jahr in der Karriere von Cosma Shiva Hagen. Zum
einen gab sie in Marc Rothemunds Ensemble-Komödie DAS MERKWÜRDIGE
VERHALTEN GESCHLECHTSREIFER GROSSSTÄDTER ZUR PAARUNGSZEIT ihr
Leinwanddebüt, zum anderen übernahm sie eine Rolle in Jo Baiers FernsehDreiteiler „Der Laden“, die ihr auf Anhieb eine Goldene Kamera als bester
Nachwuchsstar einbrachte. Es folgten unzählige TV- und Kinoproduktionen,
wobei ihre Figur als Schneewittchen in den beiden 7-ZWERGE-Blockbustern
besonders in Erinnerung blieb. Neben Auftritten in internationalen Produktionen
wie LIFE IS A BUFFET an der Seite von Vanessa Redgrave fällt vor allem ihre
intensive Zusammenarbeit mit dem deutschen Regisseur Lars Becker („Die
Weisheit der Wolken“ oder die beiden „Nachtschicht“-Folgen) ins Auge. Hagen,
die auch in Serien wie „Die Rosenheim-Cops“ oder „Sesamstraße 2005“
mitwirkte, machte sich ebenso als Synchronsprecherin einen Namen. So
verwundert es nicht, dass sie nach Arbeiten für die Animationsabenteuer
MULAN, CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND und KUNG FU PANDA nun Hektors
große Liebe, den Flaschengeist Suki, spricht. Einen Teil ihrer Freizeit widmet sie
dem Engagement für verschiedene Hilfsorganisationen, darunter die
Tierschutzvereinigung PETA und das Flüchtlingshilfswerk UNHCR.
KINO (Auswahl)
1998
1998
DAS MERKWÜRDIGE VERHALTEN
GESCHLECHTSREIFER GROSSSTÄDTER
ZUR PAARUNGSZEIT
Marc Rothemund
MULAN
Tony Bancroft, Barry Cook
Mulan (Stimme)
NINA HAGEN = PUNK + GLORY
Peter Sempel
43
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
2000
2001
2002
2004
2005
2006
2008
2009
2010
(Dokumentarfilm)
MARLENE
Joseph Vilsmaier
CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND
Hayao Miyazaki
Spirited Away (Stimme)
DIRTY SKY
Claude-Oliver Rudolph
7 ZWERGE – MÄNNER ALLEIN IM WALD
Sven Unterwaldt
ISNOGUD – DER BITTERBÖSE GROSSWESIR
Patrick Braoudé
Iznogoud – Calife à la place du calife (Stimme)
LIFE IS A BUFFET
Anthony Byrne
7 ZWERGE – DER WALD IST NICHT GENUG
Sven Unterwaldt
DIE AUFSCHNEIDER
Carsten Strauch
FIRE!
Raoul E. Heimrich, Rolant Hergert
KUNG FU PANDA
Mark Osborne, John Stevenson
Kung Fu Panda (Stimme)
WINNETOONS – DIE LEGENDE VOM SCHATZ
IM SILBERSEE (Stimme)
Virgil Widrich
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN (Stimme)
Harald Sicheritz
FERNSEHEN (Auswahl)
1996
1998
1999
2000
2001
2002
2004
2006
2007
2008
2009
2010
TODESENGEL
EINFACH RAUS
DER LADEN
SWEET LITTLE SIXTEEN
TATORT: MARTINSFEUER
BELLA BLOCK: SCHULD UND LIEBE
DIE FABELHAFTEN SCHWESTERN
ROSA ROTH: DIE ABRECHNUNG
NACHTSCHICHT: AMOK!
EINSATZ IN HAMBURG: BEI LIEBE MORD
KAROL WOJTYLA –
GEHEIMNISSE EINES PAPSTES
DER ALTE: BEI EINBRUCH MORD
SCHADE UM DAS SCHÖNE GELD
DER BIBELCODE
DIE WEISHEIT DER WOLKEN
LUTTER: MORDSHUNGER
NACHTSCHICHT: WIR SIND DIE POLIZEI
EINSATZ IN HAMBURG: ROT WIE DER TOD
KOMMISSAR STOLBERG:
DER FREUND VON FRÜHER
Markus Fischer
Peter Vogel
Jo Baier
Peter Patzak
Niki Stein
Sherry Hormann
Michael Steinke
Carlo Rola
Lars Becker
Lars Becker
Gero von Boehm
Hartmut Griesmayr
Lars Becker
Christoph Schrewe
Lars Becker
Torsten Wacker
Lars Becker
Josh Broecker
Michael Schneider
AUSZEICHNUNGEN
1999
2000
Goldene Kamera als bester Nachwuchsstar für „Der Laden“
Jupiter, der Leserpreis der Zeitschrift Cinema
44
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
2001
2005
2008
Nominierung für den Deutschen Filmpreis für die beste Nebenrolle
in „Bella Block – Schuld und Sühne“
Undine Award als beste jugendliche Hauptdarstellerin in einem
Kinofilm für 7 ZWERGE – MÄNNER ALLEIN IM WALD
Undine Award als beste jugendliche Darstellerin in einem
Fernsehfilm für „Der Bibelcode“
HINTER DER KAMERA
HARALD SICHERITZ
Regie
Der Österreicher Harald Sicheritz, am 25. Juni 1958 in Stockholm geboren,
studierte Politik- und Kommunikationswissenschaften, wandte sich aber bald
der Kunst des Filmemachens zu. Er belegte Seminare für Filmregie bei Lenore
DeKoven am American Film Institute in Los Angeles, für Filmanalyse bei
Krzysztof Kieslowski und besuchte Drehbuch-Workshops bei Inga Karetnikova.
1980 gründete er die Musikgruppe „Wiener Wunder“, schrieb deren Songtexte
und spielte als Bassist mit. Die Band komponierte unter anderem Musik zu Niki
Lists Erfolgsfilm MÜLLERS BÜRO (1985) sowie zu seinem eigenen KinoRegiedebüt MUTTERTAG (1993). Erfahrungen dafür konnte Sicheritz als
Programmgestalter und Redakteur bei dem populären ORF-Jugendmagazin
„Ohne Maulkorb“ sowie bei dem US-Dokumentarfilm „Otto Preminger –
Anatomy of a Filmmaker“ sammeln.
1995 inszenierte Sicheritz die Komödie FREISPIEL, die als erfolgreichster
österreichischer Kinofilm des Jahres 1996 mit der Goldenen Romy
ausgezeichnet wurde. Danach arbeitete er fürs Fernsehen: Neben 20 Folgen der
TV-Serie „Kaisermühlen Blues“ entstand unter seiner Regie zum Beispiel der
Film „Qualtingers Wien“, bei dem er – wie zumeist – auch am Drehbuch
mitschrieb. 1996 wurde er von der Wiener Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst zum Lehrbeauftragten für „Film und Musik“ berufen und
übte diese Tätigkeit bis 2002 aus.
Mit HINTERHOLZ 8, einer bitterbösen Satire mit Roland Düringer, feierte
Sicheritz 1998 einen seiner größten Erfolge. Der mehrfach ausgezeichnete Film
wurde allein in Österreich von mehr als 600.000 Kinobesuchern gesehen. Ein
ähnlicher Hit gelang ihm 2002 mit POPPITZ, wieder mit Roland Düringer in der
Hauptrolle. Die skurrile Komödie, in der auch Marie Bäumer und Kai Wiesinger
mitwirkten, gewann einen Österreichischen Filmpreis und ein Golden Ticket für
300.000 Kinobesucher in Österreich. Sicheritz ist ein Drehbuchautor und
Regisseur ohne Genrefestlegung. Sein Schaffen erstreckt sich von Werbespots
über Komödien bis zu historischen Filmen. In seiner Heimat landet er mit seinen
Arbeiten einen Publikumshit nach dem anderen.
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN ist sein achter Kinofilm. Sein neunter,
die österreichisch-bayerische Satire 3FALTIG mit Roland Düringer, Christian
45
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Tramitz und Matthias Schweighöfer in den Hauptrollen, startet bereits am 25.
November in den deutschen Kinos.
Filmografie (Auswahl)
1993
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2007
2008
2010
MUTTERTAG
FREISPIEL
QUALTINGERS WIEN (TV)
HINTERHOLZ 8
FINK FÄHRT AB
WANTED
TRAUTMANN: WER HEIKEL IST,
BLEIBT ÜBRIG (TV)
ZWÖLFELÄUTEN (TV)
POPPITZ
MA 2412 – DIE STAATSDIENER
VIER FRAUEN UND EIN TODESFALL (TV)
11ER-HAUS (TV)
IM REICH DER REBLAUS (TV)
NUR KEINE WELLEN (TV)
ALLES ANDERS (TV)
DARUM
TATORT: BAUM DER ERLÖSUNG (TV)
3FALTIG
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Buch &
Buch &
Buch &
Buch &
Regie
Regie
Regie
Regie
Buch &
Buch &
Regie
Regie
Buch &
Buch &
Buch &
Buch &
Regie
Buch &
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
AUSZEICHNUNGEN
1996
1997
1998
1999
2001
2002
2003
2007
2008
2009
Österreichischer Filmpreis und Goldene Romy für den
erfolgreichsten österreichischen Film für FREISPIEL
Erich Neuberg-Regiepreis für QUALTINGERS WIEN
Österreichischer Filmpreis, Super Golden Ticket (600.000
Kinobesucher in Österreich) und Goldene Romy für den
erfolgreichsten österreichischen Film für HINTERHOLZ 8
Österreichischer Filmpreis und Goldene Romy für den
erfolgreichsten österreichischen Film für WANTED
Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung für ZWÖLFELÄUTEN
Österreichischer Filmpreis und Golden Ticket (300.000
Kinobesucher in Österreich) für POPPITZ
Österreichischer Filmpreis für MA 2412 – DIE STAATSDIENER
Film Finalist bei Cannes Lions
Österreichischer Staatspreis für Werbefilm
Nominierung für den Adolf-Grimme-Preis für NUR KEINE WELLEN
46
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
KNISTER
Autor der „Hexe Lilli“-Bücher
Der „Botschafter für Lesespaß“ heißt KNISTER! Aus dem Diplompädagogen
(geboren 1952, aufgewachsen im Ruhrgebiet) und studierten Rhythmiker
(Folkwangschule Essen) wurde 1978 ein freiberuflicher Autor und Komponist.
Von
ihm
gibt
es
inzwischen
mehr
als
40
Bücher,
die
in
38 Sprachen übersetzt wurden. Seine Weltauflage beträgt mehr als 25 Millionen
verkaufte Bücher. Damit zählt er sicher zu Deutschlands erfolgreichstem Export
in Sachen Kinderliteratur.
Für KNISTER als ein deutscher Kinderbuchautor war es ein besonderes Privileg,
seinen Lesestoff „Hexe Lilli“ erstmals für Walt Disney als Vorlage für den
Kinofilm HEXE LILLI – DER DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH zur Verfügung
gestellt zu haben. Allein in Deutschland erreichte diese Produktion mehr als
eine Million Kinobesucher. Die Fernsehzeichentrickserie „Hexe Lilli“ ist als
internationale Koproduktion (BBC, Canadian Television, WDR) mit 24
halbstündigen Episoden ebenfalls sehr erfolgreich. Weitere Staffeln sind in
Vorbereitung. Auch seine Tonträger für Kinder können sich hören lassen:
Deutscher Schallplattenpreis für „Musik im Kopf“.
KNISTERs erstes belletristisches Buch unter seinem bürgerlichen Namen
(Ludger Jochmann) landete im Januar 2001 auf Anhieb auf Platz 1 der ZEITBestsellerliste. Seine Mission, den Kindern den Spaß am Lesen zu vermitteln,
führt den deutschen Kinderbuchautor und Entertainer in alle Welt. Mit einer
bunten Mischung aus Theater, Livemusik und Lesung begeistert er sein
Publikum.
Auch nach HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN bleibt KNISTER dem Kino
weiter treu. Für Franziska Buchs Fantasy-Abenteuer YOKO, das erneut von blue
eyes Fiction produziert wird und im Januar 2012 in die deutschen Kinos kommt,
steuerte er nicht nur die literarische Vorlage bei, er fungierte auch als einer der
Drehbuchautoren.
ACHIM VON BORRIES
Drehbuch
Achim von Borries, am 13. November 1968 in München geboren, studierte
zunächst Geschichte, Politologie und Philosophie an der Freien Universität
Berlin, bevor er 1993 an die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb)
wechselte, um dort ein Regiestudium zu absolvieren. Nachdem bereits seine
Kurzfilme mehrfach ausgezeichnet worden waren, legte er mit ENGLAND! sein
Regiedebüt vor. Der dffb-Abschlussfilm wurde ebenfalls prämiert, lief auf
internationalen Festivals und kam schließlich ebenso in die deutschen Kinos wie
die poetische Liebesgeschichte WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN mit Daniel
Brühl, August Diehl und Anna Maria Mühe in den Hauptrollen.
47
HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Auch als Autor ist Achim von Borries höchst erfolgreich. So wirkte er bereits
2003 am Skript von Wolfgang Beckers Millionenhit GOOD BYE LENIN mit.
Obwohl er immer wieder fürs Fernsehen Regiearbeiten übernimmt, hat er in
letzter Zeit auch durch seine Drehbücher für Kinderfilme, die er stets
gemeinsam mit seiner Schwester Bettine von Borries verfasst, aufhorchen
lassen. Nach DIE DREI RÄUBER, einer Adaption von Tomi Ungerers
gleichnamigem Buch, und MULLEWAPP – DAS GROSSE KINOABENTEUER DER
FREUNDE, bei dem Helme Heines berühmte Figuren als Vorlage dienten, folgt
nun HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN.
2009 inszenierte er den neuen Frankfurter Tatort mit Ulrich Tukur, die Folge
„Wie einst Lilly“, 2010 – nach eigenem Drehbuch – das deutsch-russischukrainische Zweite-Weltkriegs-Drama VIER TAGE IM MAI.
Filmografie (Auswahl)
2000
2004
2006
2007
2009
2010
ENGLAND!
WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN
BLOND: EVA BLOND! –
EPSTEINS ERBE (TV, nur Regie)
DIE DREI RÄUBER
UNTER VERDACHT: DAS GELD
ANDERER LEUTE (TV, nur Regie)
MULLEWAPP – DAS GROSSE
KINOABENTEUER DER FREUNDE
UNTER VERDACHT:
DER SCHMALE GRAT (TV, nur Regie)
HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN
Achim von Borries
Achim von Borries
Achim von Borries
Hayo Freitag
Achim von Borries
Jesper Möller
Tony Loeser
Achim von Borries
Harald Sicheritz
BETTINE VON BORRIES
Drehbuch
Bettine von Borries wurde 1971 in München geboren. Nach dem Studium der
Germanistik, Philosophie und Geschichte in München und Berlin war sie als
Lektorin und Pressesprecherin für die Verlage C.H. Beck, Siedler und Berlin
tätig. Seit 2004 arbeitet Bettine von Borries als freie Journalistin und
Drehbuchautorin. Sie lebt in Berlin.
Bettine von Borries hat als dramaturgische Beraterin mehrere TV- und
Kinofilme mit aus der Taufe gehoben. Zusammen mit ihrem Bruder Achim
verfasste sie die Drehbücher zu den drei Kinofilmen DIE DREI RÄUBER,
MULLEWAPP – DAS GROSSE KINOABENTEUER DER FREUNDE und HEXE LILLI –
DIE REISE NACH MANDOLAN. 2008 schrieb sie eine Folge für die TV-Krimireihe
„Unter Verdacht“, die Achim von Borries unter dem Titel „Der schmale Grat“
inszenierte. Gemeinsam mit ihrem Bruder, Gerrit Hermans, Claudia Boysen und
KNISTER verfasste Bettine von Borries auch das Drehbuch zu der blue-eyesFiction-Produktion YOKO.
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
BLUE EYES FICTION
CORINNA MEHNER
Produzentin
Die blue eyes Fiction GmbH & Co. KG wurde im August 2003 gegründet. Unter
der Leitung von Geschäftsführerin Corinna Mehner entwickelt und produziert die
Münchner Firma Spielfilme und Serien für eine Auswertung im Kino, auf Video
und im Fernsehen. Bereits zwei Jahre nach Gründung konnte man mit dem
Kinofilm 3° KÄLTER erfolgreich debütieren. Der Erstling von Florian Hoffmeister,
dem Kameramann von LIEGEN LERNEN, ist ein Liebesdrama, das 2005 auf dem
Filmfestival von Locarno mit dem Silbernen Leoparden für den besten ersten
oder zweiten Spielfilm ausgezeichnet wurde.
Nach der Europäischen Koproduktion SHADOWS des international bekannten
mazedonischen Regisseurs Milcho Manchevski, die ihre Welturaufführung auf
dem Toronto International Film Festival feierte, folgte mit dem Film HEXE LILLI
– DER DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH, der gemeinsam mit TRIXTER
Productions realisiert wurde, die bis dato aufwändigste Produktion in der noch
jungen Firmengeschichte von blue eyes Fiction.
HEXE LILLI – DER DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH ist eine Realverfilmung
mit einer vollständig 3-D-animierten Figur, dem tollpatschigen Drachen Hektor,
und der erste Film, der außerhalb der USA produziert wurde und ein Walt
Disney Branding bekommen hat. Das üppig budgetierte Family-EntertainmentMovie, das auf der gleichnamigen, weltweit erfolgreichen Kinderbuchreihe des
Autors KNISTER (über zehn Millionen verkaufte Bücher) basiert, kam im
Februar 2009 in die Kinos und brachte es auf rund 1,2 Millionen Besucher.
Parallel zu den Vorbereitungen des HEXE-LILLI-Sequels konnte Corinna Mehner
eine weitere Produktion an den Start bringen. In Koproduktion mit der ndf –
Neue Deutsche Filmgesellschaft produziert Mehner das höchst erfolgreiche
Kinderbuch von Kirsten Boie DER KLEINE RITTER TRENK als Animationsserie für
das ZDF. Die zweite Staffel sowie der Kinofilm befinden sich in der
Vorproduktion.
Bei blue eyes Fiction befinden sich weitere große Kinoproduktionen in der
Entwicklung, darunter das Drama ZARAH L., basierend auf der
Lebensgeschichte von Zarah Leander, DIE GESCHICHTE VOM KLEINEN MUCK in
einer
neuen
Adaption
als
Kinder-Fantasy-Film
und
ein
weiterer
Kinderabenteuerfilm mit dem Titel DER BOY.
Wenn das zweite HEXE-LILLI-Abenteuer DIE REISE NACH MANDOLAN ab dem
17. Februar 2011 in den Kinos läuft, dann werden die Dreharbeiten zu einem
weiteren von Mehner produzierten Family-Entertainment-Film bereits
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
abgeschlossen sein: Franziska Buchs Kinderabenteuer YOKO, das auf einer
Vorlage von HEXE-LILLI-Autor KNISTER basiert, handelt von einem elfjährigen
Mädchen, das einem mysteriösen Wesen namens Yoko begegnet. Die FantasyGeschichte wird im Januar 2012 in die Kinos kommen.
TRIXTER PRODUCTIONS
MICHAEL COLDEWEY
Produzent
TRIXTER ist eine unabhängige Produktionsfirma mit Sitz in München. Sie wurde
1998 gegründet. Eigentümer sind Simone Kraus und Michael Coldewey.
Letzterer wurde am 11. Oktober 1962 geboren. 1992 gründete Coldewey seine
eigene Firma „Coldewey Trickfilm“. Diese realisierte Kino- und TV-Werbespots,
die sowohl in traditioneller Animation als auch mit computergenerierten 3-DEffekten entstanden. Darüber hinaus führte Coldewey bei den Animationsfilmen
DIE FURCHTLOSEN VIER (1997) und HEAVY METAL F.A.K.K.2 (1999) Regie.
Unter der Leitung von Simone Kraus im Animationsstudio von TRIXTER wird die
Entwicklung und Durchführung von qualitativ hochwertigen und international
konkurrenzfähigen Animationsfilmen sowohl für das Kino als auch für das
Fernsehen durchgeführt. Ein Beispiel dafür ist der international koproduzierte
Computer-Animationsfilm DIE DRACHENJÄGER, der 2008 in den Kinos lief. Und
bei den Animationsarbeiten zu HUI BUH – DAS SCHLOSSGESPENST bewies
Simone Kraus mit der TRIXTER-Mannschaft bereits, dass sie mit der
Kombination aus Realfilm und animierten Figuren höchste Ansprüche erfüllen
kann.
Zudem produzierte TRIXTER 26 halbstündige Folgen von „Hexe Lilli“ als
Zeichentrickserie für BBC, WDR (KI.KA.) und TVÉ, die derzeit mit höchsten
Einschaltquoten in der ARD-Gruppe gesendet werden. Hier wurden seit Jahren
Erfahrungen mit Lilli und ihrer Zielgruppe gesammelt und die Figur Hektor
erfunden.
Nach dem großartigen Leinwanderfolg von HEXE LILLI – DER DRACHE UND DAS
MAGISCHE BUCH mit 1,2 Millionen Besuchern allein in Deutschland hat man
sich bei TRIXTER nicht auf seinen Lorbeeren ausgeruht. So hat man nicht nur
das zweite HEXE–LILLI-Abenteuer produziert, es wurden auch sehr aufwändige
visuelle Effekte für drei große Hollywood-Filme durchgeführt: NINJA ASSASSIN
(„Ninja Assassin“, 2009), ein Martial-Arts-Movie, das von James McTeigue
inszeniert und den Wachowski-Brüdern (MATRIX) produziert wurde, IRON MAN
2 („Iron Man 2“, 2010), die Fortsetzung der sensationell erfolgreichen ComicAdaption mit Robert Downey Jr. in der Titelrolle, und PERCY JACKSON – DIEBE
IM OLYMP („Percy Jackson & the Olympians: The Lightning Thief“, 2010), ein
Fantasy-Abenteuer rund um Figuren aus der griechischen Mythologie, das
„Harry Potter“-Regisseur Chris Columbus in Szene gesetzt hat. Aber auch auf
nationaler Ebene ist TRIXTER weiterhin aktiv. So stammen die visuellen Effekte
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
zu VORSTADTKROKODILE 2 von den Münchner Trickspezialisten, nachdem man
schon bei der ersten Adaption des gleichnamigen Jugendbuch-Bestsellers mit
von der Partie gewesen war. Beide Filme erreichten übrigens allein in
Deutschland fast 1,5 Millionen Zuschauer. Außerdem befindet sich 7 ZWERGE –
DER 7bte ZWERG in Vorbereitung. Bei dem komplett CGI-animierten
Familienabenteuer, das auf den beiden 7-ZWERGE-Komödien basiert, die
insgesamt mehr als elf Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos locken
konnten, wird Michael Coldewey erstmals nach rund zehn Jahren wieder auf
dem Regiestuhl Platz nehmen.
DOR FILM, ÖSTERREICH
DANNY KRAUSZ
Koproduzent
Der 1958 in Wien geborene Danny Krausz gründete mit Milan Dor 1988 die
Produktionsfirma Dor Film in Wien und führt diese seit 1995 gemeinsam mit
Kurt Stocker. Krausz produzierte und koproduzierte bisher 51 Spielfilme, 15 TVFilme, vier TV-Serien und zehn Dokumentarfilme. Sechs seiner Spielfilme sind
unter den österreichischen Top Ten.
Zu Dor Films Erfolgen im Kinosektor zählen neben HINTERHOLZ 8 (1998), dem
bestbesuchten österreichischen Film der letzten 20 Jahre, der Kinohit POPPITZ
(2002, Regie beider Filme: Harald Sicheritz), KOMM, SÜSSER TOD sowie
SILENTIUM! (Regie: Wolfgang Murnberger, 2000/2004), NORDWAND (2008)
und DER KNOCHENMANN (2009). Auch zeichnete Dor Film verantwortlich für
den international sehr erfolgreichen Alpenwestern von Stefan Ruzowitzky DIE
SIEBTELBAUERN (1998), den für Furore sorgenden Dokumentarfilm IM TOTEN
WINKEL als auch für HITLERS SEKRETÄRIN von André Heller und Othmar
Schmiderer (2002), der für den europäischen Filmpreis nominiert wurde.
Darüber hinaus koproduzierte Danny Krausz Kinoerfolge wie SCHLAFES BRUDER
(1995) und COMEDIAN HARMONISTS (1997) von Joseph Vilsmaier sowie
SUNSHINE von István Szabó (1999). Die tschechische Koproduktion ZELARY
von Ondrej Trojan wurde 2004 für den Oscar® nominiert, zwei weitere
Koproduktionen wurden mit dem Oscar® ausgezeichnet.
Zudem erfuhr man mit NORDWAND (Regie: Philipp Stölzl) und der Verfilmung
von Waris Diries Bestseller WÜSTENBLUME (Regie: Sherry Hormann), die in
Deutschland ein Millionenpublikum erreichte, internationale Beachtung.
Gespannt sein darf man auch auf POLL, den neuen Film des hochdekorierten
Regisseurs Chris Kraus (4 MINUTEN). Das Coming-of-Age-Drama, das in
Estland kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs angesiedelt ist, startet am 6.
Januar 2011 in den Kinos.
Danny Krausz lebt mit seiner Frau und seinen sieben Kindern in Wien.
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
STEINWEG EMOTION PICTURES S.L., SPANIEN
JULIA STEINWEG
Koproduzentin
Steinweg Emotion Pictures ist eine in Barcelona/Spanien ansässige
Produktionsfirma. Sie gehört in Katalonien zu den wenigen Produktionsfirmen,
die im internationalen Koproduktionsgeschäft für TV-Movies, Miniserien und
Spielfilme tätig sind. Ihre Geschäftsführerin Julia Steinweg war nach dem
Abschluss des BWL-Studiums in Berlin beim Ostdeutschen Rundfunk
Brandenburg als Abteilungsleiterin Controlling und als Vizepräsidentin des
Aufsichtsrates des Fernsehzentrums Babelsberg tätig, bevor sie ihr Weg Ende
1999 nach Barcelona führte, wo sie später die Produktionsfirma Steinweg
Emotion Pictures gründete. Seitdem hat sie mit der seinerzeit aus dem Nichts
gegründeten Produktionsfirma einige TV-Movies sowohl für deutsche als auch
spanische bzw. französische Sender sowie Miniserien und Spielfilme produziert.
Zu diesen Filmen zählen unter anderem das TV-Movie „Quito“, eine
Koproduktion zwischen dem ZDF und Televisió de Catalunya (TVC), „Faltas
Leves“, eine spanische Low-Budget-Kinoproduktion, an der alle spanischen
Regionalsender beteiligt waren, „Y a mi quien me cuida“, eine Koproduktion
zwischen TVC und dem andalusischen TV-Sender Canal Sur. Zu weiteren
internationalen Fernsehproduktionen, die Steinweg Emotion Pictures als
spanischer Partner koproduziert hat, zählen der Zweiteiler „Störtebeker“, eine
Koproduktion mit Bavaria, TF 1 und TVC, sowie das TV-Movie „Gracias, Don
Quijote“, das in Deutschland für Sat.1 produziert und in Spanien von TVC
koproduziert wurde.
In Koproduktion mit blue eyes Fiction und TRIXTER, München hat Julia Steinweg
die europäische Koproduktion HEXE LILLI – DER DRACHE UND DAS MAGISCHE
BUCH erfolgreich in die spanischen Kinos gebracht. Mit 450.000 Zuschauern ist
der erste Teil des Walt-Disney-Franchises einer der erfolgreichsten
europäischen Kinderfilme der letzten Jahre.
Auch beim zweiten Teil der HEXE-LILLI-Reihe, HEXE LILLI – DIE REISE NACH
MANDOLAN, ist Steinweg Emotion Pictures wieder Teil des europäischen
Koproduktionsgefüges. Darüber hinaus befinden sich diverse Spielfilmprojekte
in Entwicklung, an denen in Spanien unter anderem Telecinco sowie Televisión
Española beteiligt sind und die mit amerikanischen und britischen
Koproduzenten in den kommenden Jahren realisiert werden.
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
BUENA VISTA INTERNATIONAL FILM PRODUCTION
THOMAS MENNE, JUSTYNA MÜSCH
Koproduzenten
Die Buena Vista International Film Production, Produktionsfirma des Verleihs
Walt Disney Studio Motion Pictures Germany GmbH, wurde im Jahr 1994
gegründet. Sie koproduzierte seitdem eine Vielzahl von deutschen
Kinofilmerfolgen, darunter KNOCKIN’ ON HEAVEN’S DOOR, der 1997 3,6
Millionen Zuschauer in die Kinos lockte, SCHNEE IN DER NEUJAHRSNACHT
(1999), DAS JAHR DER ERSTEN KÜSSE (2001), BARFUSS (2005) und HEXE
LILLI – DER DRACHE UND DAS MAGISCHE BUCH (2008), die erste deutsche
Produktion, die ein Walt Disney Branding hatte und es auf mehr als 1,2
Millionen Besucher brachte. Dieses Branding erhält natürlich nun auch die
Fortsetzung HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN.
Im Verleihprogramm der Walt Disney Studios folgten herausragende deutsche
Erfolge wie das zuschauerstärkste Kinofilm-Franchise der deutschen
Kinofilmgeschichte, DIE WILDEN KERLE 1–5, das Oscar®-gekrönte Drama DAS
LEBEN DER ANDEREN sowie Family-Entertainment-Hits wie ES IST EIN ELCH
ENTSPRUNGEN, DIE DREI ??? – DAS GEHEIMNIS DER GEISTERINSEL (2007),
DIE DREI ??? – DAS VERFLUCHTE SCHLOSS und die romantische TeenieKomödie SOMMER (2008). Zuletzt brachten die Walt Disney Studios das Musical
ROCK IT! (2009) sowie die Teen-Comedy GROUPIES BLEIBEN NICHT ZUM
FRÜHSTÜCK (2010) mit Kostja Ullmann und Anna Fischer in die Kinos.
STUDIO BABELSBERG
CHARLY WOEBKEN, CHRISTOPH FISSER, HENNING MOLFENTER,
SONJA B. ZIMMER
Koproduzenten
Studio Babelsberg ist das weltweit älteste Großatelier-Filmstudio und zählt
heute zu den führenden Standorten für die Herstellung von Spielfilm- und
Fernsehproduktionen in Europa. Seit 1912 wird in Babelsberg Filmgeschichte
geschrieben. Unzählige namhafte Filmemacher haben in Babelsberg Station
gemacht und legendäre Filme produziert oder an ihnen mitgewirkt, darunter
sind Filme wie Fritz Langs METROPOLIS und Josef von Sternbergs DER BLAUE
ENGEL mit Marlene Dietrich.
Dr. Carl „Charly“ Woebcken, geboren 1956, erwarb im Juli 2004 zusammen mit
Christoph Fisser das Studio Babelsberg vom französischen Konzern Vivendi. Seit
der Umwandlung von Studio Babelsberg in eine Aktiengesellschaft 2005 fungiert
Dr. Carl Woebcken als Vorstandsvorsitzender des Traditionsunternehmens.
Vor seiner Tätigkeit als CEO der Studio Babelsberg AG arbeitete Dr. Carl
Woebcken unter anderem als Unternehmensberater bei der Boston Consulting
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Group, anschließend in der Geschäftsleitung der Unternehmensberatung Roland
Berger & Partner.
1998 wurde Dr. Carl Woebcken zum Finanzchef und stellvertretenden
Vorsitzenden in den Vorstand des Trickfilmproduzenten TV Loonland AG
berufen. Zur selben Zeit übte er die Funktion des Vorsitzenden der
Geschäftsführung der ehemaligen Sony-Tochter Sunbow Entertainment aus.
Unter seiner Mitwirkung als Produzent und Koproduzent entstand unter
anderem der Kinofilm PETTERSSON UND FINDUS.
Darüber hinaus leitete er den Aufbau der internationalen Tochtergesellschaften
und die Entwicklung eines international führenden Kinder- und Jugend-TVRechte-Kataloges. Als Programmgeschäftsführer und Koproduzent war Dr. Carl
Woebcken an dem CGI-Kinofilm HAPPILY N’EVER AFTER beteiligt.
Zu den wichtigsten Produktionen, bei denen Dr. Woebcken in der Position des
Vorstandsvorsitzenden/CEO der Studio Babelsberg AG als Koproduzent
fungierte, gehören V WIE VENDETTA, CASINO ROYALE, DAS WILDE LEBEN, der
Oscar®-gekrönte Film DIE FÄLSCHER, TAGE DES ZORNS, SPEED RACER,
OPERATION WALKÜRE – DAS STAUFFENBERG ATTENTAT, THE INTERNATIONAL
und DER VORLESER.
Dr. Carl Woebcken war Associate Producer der Produktion AEON FLUX und
Executive Producer der Produktion BLACK BOOK. Zu seinen aktuelleren
Projekten zählen INGLOURIOUS BASTERDS, NINJA ASSASSIN, DER
GHOSTWRITER und JERRY COTTON. In verschiedenen Produktionsstadien
befinden sich außerdem THE APPARITION, HANNA und CHICKEN WITH PLUMS.
Christoph Fisser, geboren 1960, ist im Vorstand der Studio Babelsberg AG. In
dieser Position koproduzierte er zahlreiche Kinofilme, darunter die OSCAR®gekrönte Produktion DIE FÄLSCHER sowie TAGE DES ZORNS, SPEED RACER,
OPERATION WALKÜRE – DAS STAUFFENBERG ATTENTAT, THE INTERNATIONAL,
DER VORLESER, NINJA ASSASSIN und aktuell Quentin Tarantinos
INGLOURIOUS BASTERDS, Roman Polanskis DER GHOSTWRITER und Roland
Emmerichs ANONYMOUS.
Henning Molfenter, geboren 1967, ist seit 1. Oktober 2004 Geschäftsführer der
Studio Babelsberg Motion Pictures GmbH (SBMP). Er startete in Babelsberg als
ausführender Produzent für Roman Polanskis Film DER PIANIST und übernahm
2003 den Posten des Head of Production. Dank seines Engagements entwickelte
sich der SBMP-Production Service zu einem profitablen Unternehmen, das
neben der Beschäftigung im Studio selbst wesentliche Impulse in der Region
Berlin-Brandenburg setzt.
Vor seiner Berufung nach Babelsberg arbeitete Henning Molfenter zehn Jahre in
den USA, unter anderem an den erfolgreichen Hollywood-Produktionen MAN ON
THE MOON und THE PEOPLE VS. LARRY FLYNT von Milos Forman.
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HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN
Zu den wichtigsten Produktionen, die Henning Molfenter für die SBMP
durchführte, gehören neben DER PIANIST die Filme IN 80 TAGEN UM DIE WELT,
DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG, DAS BOURNE ULTIMATUM, DER EWIGE
GÄRTNER, AEON FLUX, FLIGHT PLAN, V WIE VENDETTA, BLACK BOOK, der
Oscar®-gekrönte Film DIE FÄLSCHER sowie SPEED RACER, OPERATION
WALKÜRE – DAS STAUFFENBERG ATTENTAT, THE INTERNATIONAL und DER
VORLESER.
Zusätzlich fungierte er als Koproduzent bei folgenden Produktionen: CASINO
ROYALE, ALIEN VS. PREDATOR, SAHARA, KÖNIGREICH DER HIMMEL und
DOOM. Zu seinen aktuelleren Projekten zählen INGLOURIOUS BASTERDS,
NINJA ASSASSIN, DER GHOSTWRITER und JERRY COTTON. In verschiedenen
Produktionsstadien befinden sich außerdem HANNA und CHICKEN WITH PLUMS.
Sonja B. Zimmer, geboren 1960, ist seit 2005 Herstellungsleiterin/ Production
Executive bei der Studio Babelsberg Motion Pictures GmbH. In dieser Position
betreute sie die Produktion zahlreicher Kinofilme, darunter den OSCAR®gekrönten DIE FÄLSCHER sowie V WIE VENDETTA, TAGE DES ZORNS, SPEED
RACER, OPERATION WALKÜRE – DAS STAUFFENBERG ATTENTAT, THE
INTERNATIONAL,
DER
VORLESER,
INGLOURIOUS
BASTERDS,
DER
GHOSTWRITER und aktuell ANONYMOUS und HANNA.
Zusätzlich koproduzierte sie HEXE LILLI – DER DRACHE UND DAS MAGISCHE
BUCH, MORD IST MEIN GESCHÄFT, LIEBLING und BOXHAGENER PLATZ.
Sonja B. Zimmer ist Absolventin der Filmakademie Baden-Württemberg und seit
über 15 Jahren erfolgreich in der Produktion nationaler und internationaler Film, TV- und Werbefilmprojekte tätig. Vor ihrer Beschäftigung in Babelsberg wirkte
Sonja B. Zimmer als Produktionsleiterin bei zahlreichen deutschen Filmen mit,
unter anderem bei ALLES AUF ZUCKER, GROSSE MÄDCHEN WEINEN NICHT und
ANATOMIE 2.
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