- AHK Korea

Transcrição

- AHK Korea
Nr. 41 I October 2012
KORUM
Korea I Unternehmen I Märkte
www.kgcci.com I www.osec.ch
Zahlungsverkehr &
Zahlungssicherung
Konjunktur
Solarinstallationen
in Korea
Recht
Tax audits
Konjunktur
Kaufkraft und
Konsumverhalten
convene
Maximize your meeting at Grand Hyatt Seoul. The ideal meeting destination in the
heart of Seoul, offering a centrally located, urban resort setting with state-of-the-art
facilities and endless options for dining, entertainment and recreation. For reservations,
please call Convention Service Team of Grand Hyatt Seoul at +822 799 8206.
Hyatt. You’re More Than Welcome.
+82 2 797 1234
seoul.grand.hyatt.com
HYATT name, design and related marks are trademarks of Hyatt Hotels Corporation. ©2012 Hyatt Hotels Corporation. All rights reserved.
Kommentar
Zahlungsverkehr & Zahlungssicherung
The success of the Korean economy is
based on its exports. The same applies to
Germany. In this situation both countries
highly depend on exchange rates and their
fluctuations. Luckily, the fluctuation between
KRW and USD as well as between KRW
and EUR is rather low over time. Doubledigit changes within a short timeframe
have largely disappeared. Accordingly,
the measures against exchange rate risks
have reached an acceptable level. Many
factors indicate a clear stabilization of the
important framework conditions.
Die Erfolge der koreanischen Wirtschaft
basieren in hohem Maße auf den Exporten.
Ähnliches gilt auch für Deutschland. In dieser Situation ist die Abhängigkeit von den
Wechselkursen und deren Veränderungen
besonders ausgeprägt. Die Kurse zwischen
KRW und USD sowie KRW und EUR bewegen sich erfreulicherweise seit Längerem
in einem vergleichsweise engen Rahmen.
Zweistellige Veränderungen im Horizont von
einigen Wochen scheinen der Vergangenheit
anzugehören. Die Maßnahmen zur Sicherung
von Kursrisiken haben sich entsprechend auf
vertretbare Größen eingestellt. Viele Zeichen
sprechen für eine deutliche Stabilisierung
wichtiger Randbedingungen.
Gerade auch für die Kunden im lokalen
Markt sind stabile Kurse wesentlich um
ihrerseits eine Planungssicherheit zu haben.
Die positiven Veränderungen geben sehr
begründete Hoffnung auf weitere Vereinfachungen und eine weitere Reduzierung von
finanziellen Risiken.
Das KORUM widmet sich in dieser Ausgabe dem Thema „Zahlungsverkehr & Zahlungssicherung“ und bringt teilweise fast
vergessene Herausforderungen wieder ins
Bewusstsein.
Die Veranstaltung der AHK Korea „Economic
Outlook“ am 3. September 2012 hat die gute
Positionierung unserer Mitgliedsfirmen in
Korea bestätigt. Die außergewöhnlich hohen
Zuwächse der beiden Vorjahre werden zur
Zeit zwar für manche etwas gedämpft. Dennoch zeigt uns die Erfahrung gerade hier in
Korea, dass man sich auf jegliche Veränderungen extrem schnell einstellen kann. Die
Verbesserungen im Finanzsektor werden helfen zukünftige Chancen besser zu nutzen.
Friedrich Stockinger
Präsident
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
Especially for the planning of customers on
the local markets, stable exchange rates are
essential. The positive developments give
justified hope for further simplifications and
a further reduction of the financial risks.
In this issue, KORUM focuses on the topic of
“Financial transactions and collateral” and
reminds us of challenges that were almost
forgotten.
The KGCCI event "Economic Outlook", on
September 3rd 2012 has validated the good
positioning of our member companies in
Korea. Even so the exceptionally high growth
of the last two years is hard to be continued,
the experience in Korea has shown that
companies react extremely fast to changes.
The changes in the financial sector will help
to use future opportunities better.
KORUM Nr. 41 | October 2012 5
KORUM
Zahlungsverkehr und
-sicherung
Korea I Unternehmen I Märkte
8 Kompakt
Kompakt Kreditvergabe und Zahlungsmoral
8
Germany-Korea Trade and Trade Financing
10
The rating, a key tool of the credit process
11
Konjunktur Solarinstallationen in Korea erhalten Impulse von neuer Regulierung
13
Korea wendet hohe Mittel für Forschung und Entwicklung auf
15
Kaufkraft und Konsumverhalten
18
Kontrakte
18 Konjunktur
Tax audits
Zahlungsfristen und die allgemeine Zahlungsmoral sind in Südkorea
sehr branchenspezifisch. Experten raten deshalb zur Absicherung über
Banken und entsprechende vertragliche Vereinbarungen.
21
KORUM – Schweizer Seiten Finanzindustrie Schweiz 24
Agent versus Niederlassung
25
Mit dem drittgrößten Lohnniveau in Asien verfügt Südkorea über
eine hohe Kaufkraft. Koreanische Kunden stellen dabei - vor allem bei
Markenartikeln - höchste Ansprüche in Bezug auf Qualität, Service und
Support.
Kontakte News and People
New Members
Upcoming
Contacts
27
27
27
28
21 Kontrakte
Korea Life
„Hast du mal 'nen Won“? 29
In regelmäßigen Abständen führen die südkoreanischen Finanzbehörden Betriebsprüfungen durch. Der Fachbeitrag von Ethan Cho gibt
Aufschluss über die unterschiedlichen Arten und Gründe einer Betriebsprüfung in Korea.
KORUM Nr. 41 | October 2012 7
Kompakt
Kreditvergabe und Zahlungsmoral
Sicherheiten wie Anzahlungen oder Akkreditive ratsam
Frank Robaschik
German companies can take out loans also with Korean banks. Generally, the payment moral in Korea is not bad. Large companies usually enjoy a high credit rating.
Nevertheless, limiting risks remains important. Especially when dealing with new and
small partners, insisting on safe terms of payment is very important. The inclusion of
arbitration clauses in contracts is recommended.
Kreditvergabe
Die Kreditaufnahme in Südkorea ist für deutsche Firmen auch bei koreanischen Banken
möglich, denn diese wollen mehr internationale Kunden gewinnen. Vor allem bekannte
deutsche Adressen können davon profitieren. Bei guten finanziellen Risiken kann die
Kreditvergabe ohne Sicherheiten erfolgen.
Daneben kann als Sicherheit auch bei Mittelständlern eine Garantie der Muttergesellschaft in Deutschland in Frage kommen.
Vor allem Mittelständlern empfehlen Branchenkenner, sich dabei an eine koreanische
Bank zu wenden, die Erfahrung im internationalen Geschäft hat. Dazu zählen beispielsweise die Korea Exchange Bank, die Shinhan
Bank (beide verfügen über Niederlassungen
in Frankfurt) sowie die ausländischen Institute Standard Chartered Bank und Citibank,
die beide über eigene Filialnetze in Südkorea
verfügen. Die Zinsen sind in Südkorea nicht
exzessiv höher als in Europa.
Zu den Stärken deutscher und anderer internationaler Banken vor Ort zählt die Kreditvergabe in Euro oder US-Dollar über weltweite Rahmenvereinbarungen für international tätige Unternehmen.
Im Zahlungsverkehr sollte insbesondere bei
teureren Lieferungen zur Unterlegung von
Kaufversprechen in jedem Fall eine Anzahlung vereinbart werden. In der Regel empfehlen Marktkenner 10 bis 20%. Kann keine
Anzahlung vereinbart werden, so sollte der
Kunde innerhalb kurzer Fristen (beispielsweise zehn Tage) ein Akkreditiv eröffnen.
Sonst kann es passieren, dass der deutsche
8
KORUM Nr. 41 | October 2012
Lieferant schon in Vorleistung geht und der
Kunde es sich noch einmal anders überlegt, beispielsweise wegen einer veränderten
Marktsituation.
Bei Maschinenlieferungen ist nach Händlerinformationen eine typische Relation 20%
Anzahlung (bei Auftragserteilung), 70%
Hauptzahlung (bei Verschiffung) und 10%
Rückbehalt (nach Abnahme). Besteht die
Gefahr, dass der Kunde die Abnahme verzögert, kann eine sogenannte "latest"-Klausel
aufgenommen werden, in der festgelegt
wird, bis wann der Kunde spätestens (zum
Beispiel nach sechs Monaten) zahlen muss.
Bei regelmäßigen Lieferungen an große
Abnehmer mit guter Bonität kann auch per
offener Rechnung geliefert werden. Bestellungen maßgeschneiderter Maschinen, die
nicht woanders verkauft werden können,
sollten dagegen besser abgesichert werden.
Auch bei kleinen Firmen ist in der Regel Vorsicht angesagt. Langjährige Geschäftsbeziehungen sind nach Erfahrungen der DeutschKoreanischen Industrie- und Handelskammer
in Korea keine Garantie für die Sicherheit der
Zahlungen.
Bei größeren Beträgen empfiehlt Hans-Bernhard Merforth, ehemaliger Repräsentant der
Commerzbank in Korea, die Vereinbarung
einer Bankgarantie mit internationalen Banken um eventuellen missbräuchlichen Erlass
von Zahlungsverboten zu vermeiden. Akkreditive mit Bestätigung einer deutschen Bank
können laut Merforth interessant sein, wenn
ein Lieferant bei großen Summen politische
Risiken wie Krieg oder Naturkatastrophen
(zum Beispiel Erdbeben) mit abdecken will.
Rabatte und Skonti sind üblich. Damit können Anreize zum Erreichen eines bestimmten
Zahlungszieles gesetzt werden.
Zahlungsmoral
Die Zahlungsfristen in Korea sind je nach
Branche sehr unterschiedlich und beispielsweise im Pharmabereich sehr lang. Mit der
Pünktlichkeit der Zahlungen wird es nicht
immer ganz genau genommen. Deshalb ist
ein aktives Forderungsmanagement sehr
wichtig. Dazu zählen Anrufe und - sofern
möglich - persönliche Besuche beim Schuldner. 2009 berichteten deutsche Firmen, dass
beispielsweise bei einem vereinbarten Zahlungsziel von 30 Tagen trotz eines aktiven
Forderungsmanagements im Durchschnitt
oft mit einem tatsächlichen Eingang von
45 Tagen nach Lieferung gerechnet werden
musste.
Die Bandbreite der Einschätzungen zur Zahlungsmoral in Korea ist groß. Euler Hermes
bewertete Südkorea im April 2012 mit BB,
das heißt mit leichten Transfer- und Konvertibilitätsrisiken und einem überdurchschnittlich guten Wirtschaftsumfeld. Die gleiche
Einschätzung erhält in Europa beispielsweise
Polen. Coface gab Südkorea im April 2012
das Rating A2. Das ist die gleiche Stufe wie
Deutschland. In die Bewertung fließen die
wirtschaftliche, finanzielle und politische
Lage des Landes, die Zahlungserfahrungen
mit den lokalen Unternehmen bei kurzfristigen Verbindlichkeiten und das Geschäftsumfeld ein.
Firmen, Händler und die Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer betonen übereinstimmend, dass die Begrenzung des eigenen Risikos sehr wichtig ist.
So können beim Überschreiten bestimmter
ausstehender Summen die Kunden darauf
hingewiesen werden oder auch diskret Liefe-
Kompakt
rungen verzögert werden. Generell sind laut
Hans-Bernhard Merforth Großkunden mit
solchen in Deutschland vergleichbar während kleine Firmen in Südkorea in der Regel
finanziell deutlich schlechter dastehen als in
Deutschland.
Factoring ist nach Einschätzung von Branchenkennern nicht weit verbreitet. Leasingtransaktionen haben sich 2011 nach Angaben der Credit Finance Association of Korea
gegenüber dem Vorjahr auf 10,6 Bill. Won
(circa 6,9 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.541 Won
- Jahresdurchschnitt 2011) verfünffacht.
Dennoch lag der Wert nur leicht über dem
Niveau von 2008. Leasing kam dabei vor
allem bei Kraftfahrzeugen (6 Bill. Won) und
Maschinen (2 Bill. Won) zum Einsatz.
Bonitätsprüfung von Geschäftspartnern
Insolvenzen sind in Korea - von kleinen Firmen abgesehen - selten. Es gibt ein Gläubi-
gerschutzverfahren, welches dem US-amerikanischen Chapter 11 ähnelt. So können
Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten über eine Art Vergleich mit den Gläubigern häufig weiterarbeiten. Zurzeit 2012
ist die Lage insbesondere bei kleineren Baufirmen, aber auch kleinen Schiffbauern und
Schifffahrtsgesellschaften sehr angespannt.
Bonitätsauskünfte können über die DeutschKoreanische Industrie- und Handelskammer
eingeholt werden. Weitere Anbieter sind
NICE Information Service und Korea Enterprise Data. Größere Ratingagenturen in Südkorea sind NICE Investors Service, Korea
Investors Service und Korea Ratings.
In Korea tätige Unternehmen berichten, dass
es schwierig sein kann, einen vereinbarten Eigentumsvorbehalt durchzusetzen. Dies
gelte insbesondere, wenn der Abnehmer eine
kleine schwächere einheimische Firma sei,
deren Produktion und Arbeitsplätze durch
die Durchsetzung des Eigentumsvorbehalts
in Gefahr gerät. Umso wichtiger sind Sicherheiten wie Anzahlungen oder Akkreditive.
Als ergänzende Sicherheiten können Schuldscheine genutzt werden. So seien beispielsweise zweitrangige Eintragungen auf Grundstücke der Ehefrau durchaus akzeptiert. Auch
über eine revolvierbare Bankgarantie können
Lieferanten ihr Risiko begrenzen.
Stehen Schulden aus, so ist auch die Art des
Umgangs mit dem Schuldner wichtig. Koreaner sind stolze Menschen. Deshalb bringt
ein freundlicher aber dennoch konsequenter
Anruf oder persönlicher Besuch oft mehr als
ein Standardmahnschreiben, das dem Kunden per Post zugesandt wird. Das Eintreiben
einer Schuld per Inkassofirma (beispielsweise KIS Credit Information Service, die zur zu
NICE Holdings gehört, Seoul Credit Rating &
Information, Koryo Credit Information und
Saeil Credit Information) wird in der Regel
das Ende einer Geschäftsbeziehung bedeuten.
Bestehen unbeglichene Forderungen, so bietet die Deutsch-Koreanische Industrie- und
Handelskammer einen Interventionsservice
an. Die Kammer kann auch die Korea Importers Association (KOIMA) und Industrieverbände einschalten, da es dem säumigen
Schuldner in der Regel unangenehm ist,
in den Verbänden, in denen er selbst ein
geschätztes Mitglied sein möchte, mit solchen Problemen konfrontiert zu werden. Sind
außergerichtliche Mittel ausgeschöpft, ist
gegebenenfalls die Anrufung eines Schiedsgerichts sinnvoll. Entsprechende Vereinbarungen sollten bereits im Vertrag mit dem
koreanischen Kunden festgelegt werden.
Exportfinanzierung
Geschäftsbanken und spezielle Finanzierungsinstitute bieten verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Auslandsgeschäfte
an. Die wichtigsten deutschen Kreditgeber
im Exportgeschäft sind die AusfuhrkreditGesellschaft (AKA) und die Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW).
Frank Robaschik ist Korrespondent von
Germany Trade & Invest in Korea.
KORUM Nr. 41 | October 2012 9
Kompakt
Germany-Korea Trade and Trade Financing
Nahm-yon Lee
Regarding the current economic situation,
Germany and Korea have many similarities.
Even so many eurozone countries are buffeted by a fiscal crisis, Germany appears to
remain strong. And also South Korea has
seen its sovereign rating upgraded by Standard and Poor’s, Moody’s Investors Service
and Fitch Ratings in August and September
2012. Korea’s Fitch rating (AA-) is now higher than Japan’s and China’s. Germany and
South Korea are regarded as having swiftly
and successfully overcome the global financial jitters.
The two countries also have very active bilateral trade. Not only is trade in products and
services recording steady growth but also
two-way corporate investments and other
business activities.
Changing pattern of trade settlements
Until recently, the Letter of Credit (LC) was
the dominant method of trade settlements.
It was perceived as the best means of settlement that guaranteed safety and promptness in international trade. Yet with the
trade market’s shift from a “seller’s market”
to a “buyer’s market”, LC-based settlements
are declining. At the same time, the popularity of non-LC-based settlements has grown.
This includes collection (e.g. Documents
against Payment, Documents against Acceptance), remittance, cash on delivery, cash
against documents and electronic settlements. Compared to LC-based settlements,
they offer a financial advantage due to the
absence of bank guarantees.
Trade Escrow service
The following describes current trade settlement trends and some of the innovative
financial services for trade.
10
KORUM Nr. 41 | October 2012
The Trade Escrow service was introduced to
compensate for LC-based settlements, which
mainly serves the beneficiary’s interests. At
the start of the transaction the applicant,
beneficiary and bank sign a Trade Escrow
Service Agreement. When the applicant
deposits funds in the account, the beneficiary is informed about it by the bank. The
funds will be remitted to the beneficiary as
soon as the applicant gives instructions to
remit them. Although the funds are deposited by the applicant, he cannot unilaterally
withdraw them.
SWIFTNet TSU
SWIFTNet Trade Services Utility (TSU) provides a more standardized environment for
electronic exchange of shipping documents.
Before companies are engaged in transactions with customers, banks must establish
an automated process within the overall
banking system. Those processes are essential in terms of transaction efficiency. The
key factors of such a process are on the one
hand adding the TSU standard to the existing domestic e-data interchange used by
Kompakt
Domestic
Exporting Co.
e-Doc
e-Inv, e-P/L
Korea Financial
Telecommunications &
Clearing Institution
Overseas
Bank
e-Doc
e-B/L, e-I/P
Doc
u-TradeHub
Logistics
(Shipping Insurance, etc.)
most companies in Korea and on the other
translating between the two standards and
forward the translated data to SWIFT.
e-Negotiation Service are linked to the
national e-trade platform
Exporters and other parties involved in
issuing trade documents log in a national
electronic trade platform, called u-Trade
Hub. There they can create electronic docu-
Korea Exchange Bank
ments including electronic bills of lading and
exchange them among each other.
U-Trade Hub is Korea’s window for a onestop paperless trade service that integrates
all trade-related and regulatory procedures. As this system effectively merges and
upgrades existing trade services and affiliated networks, Korea’s trade- and related
sectors can now benefit from online access
to such services at any time and place.
Through this service, an exporter can significantly reduce the time needed to prepare
and handle shipping documents without
visiting the bank. Moreover, the risk of losing
documents is eliminated. The bank receives
the shipping documents created in u-Trade
Hub through a trusted third party, the Korea
Financial Telecommunication & Clearings
Institute —namely through the KFTCI network provider’s proprietary middleware solution.
By offering a new model for connectivity
among global trade partners, e-Negotiation applications through u-Trade Hub will
break new ground in delivering international
paperless processing.
Nahm-yon Lee is relationship manager at
Foreign Customer Division, Korea Exchange
Bank.
The rating, a key tool of the credit process
Michael Guenther
The genuine banking business is about taking
risks, understanding the risks, and managing
them accordingly. Assigning a rating, meaning condensing a variety of information
in a few letters, is a common way of quantifying the credit risk of a customer.
highlights in particular on how the rating of
a customer is derived, and how crucial it is
to maintain an open and trustful customer
relationship as a basis to support a good
rating.
The credit process
Moody's, Standard & Poor's and Fitch are
well known these days, and their rating
announcements have a strong influence on
the markets. In banks, every customer needs
to be rated before any credit is extended.
This is part of a prudent approach when
taking risks. Banks need to establish ratings
also to comply with stringent regulatory
requirements (Basel III): the rating mainly
drives how much capital banks need to allocate to their loan book. Given the scarcity of
capital, there is a lot of incentive to get the
rating right.
This article sheds some more light on the
credit process applied at Deutsche Bank. It
Client
adoption
Rating
process
Monitoring
Credit
decision
The credit process starts with the adoption of any new client, and the related due
diligence. The purpose of the rating analysis is to establish and document a rating
for a borrower (counterparty probability of
default/ CPD). A credit approval is required
before any credit can be approved and for
any risk increasing features subsequently
(i.e. new transactions, limit excesses). After
credit limits are approved, the credit relationship is subject to continuous monitoring.
The monitoring of the credit quality of a
counterparty is a key activity to ensure that
the risk appetite of the bank is continuously
aligned to the actual credit standing. Any
information affecting the rating is reflected
immediately in an updated rating analysis.
Similarly, outstanding under credit limits are
continuously monitored.
The rating process
Before a bank decides whether to grant
credit and under what conditions, it assesses
the borrower’s creditworthiness. At Deutsche
Bank, each borrower is assigned a rating.
This rating indicates how likely it is that a
borrower is going to default within a time
horizon of one year. The rating is expressed
in a rating factor, similar to the scores of the
international rating agencies.
KORUM Nr. 41 | October 2012 11
Kompakt
Deutsche Bank rates its borrowers independently and on its own. Such rating information is kept inside the organization within
strict firewalls. For regulatory purposes (Solvency Regulation, German Banking Act), a
complete risk assessment must be performed
and documented each year.
The determination of the rating follows
a rigorous due diligence process. A set of
rating criteria helps to come up with a
rating. Each of the criteria is assessed within
a scale from ‘good’ to ‘poor’. The criteria differ, depending on the type of borrower. For
example, a corporate borrower is assessed
differently than an insurance company).
The rating criteria for a corporate borrower
can be grouped as follows:
Industry:
- the industry and its drivers (i.e. competition, entry barriers, outlook, etc.)
- any industry-specific risks, i.e. a tech company faces different risks (environmental,
legal, regulatory risks) compared to a pharmaceutical company
Company:
- the quality of the borrower’s products
- the marketing strength
- its position relative to competitors
- any dependencies from suppliers/customers
- the development of the revenues
- its ability to generate profits and manage
assets
- the internal cash flow generation
- its access to capital markets
- the leverage structure
Soft factors:
- the strategy of the borrower
- the quality and structure of its management (including succession planning)
- the controlling/planning process
- its transparency (provision of information,
conduct of account)
- any market price indicators (i.e. share price,
bond price, CDS price)
The rating process will - despite all efforts
to make it as objective as possible - always
have elements of judgment.
12
KORUM Nr. 41 | October 2012
It is also challenging to come up with an
appropriate rating if not all relevant information are available. In case information is
unknown or insufficient, this would translate
into a weaker scoring of the rating criteria
and result into a lower rating.
And this is where the relationship aspect
becomes most important: a good relationship with the customer helps to fill the
information gaps and supports a more substantiated rating.
The many publicly available sources of information in today’s world (i.e. internet, Bloom-
berg, external rating and research agencies)
are not sufficient to capture all elements
of the rating criteria, particularly the soft
factors. An adequate assessment of those
factors needs direct input from the customer as well as the relationship manager.
This requires, however, that the relationship
between customer and bank is sufficiently
trustworthy and that the customer is willing
to share such information. The incentive,
for the customer to share information with
the bank is a better rating, resulting in more
favorable conditions of the credit agreement.
Before the rating is finalized, it is benchmarked against the rating of the major external
Konjunktur
rating agencies.
Once the ‘right’ rating has been determined,
other factors often being dependent on the
rating outcome would need to be considered, before a credit decision can be taken.
Firstly, product features are decisive as a 5
year loan would be viewed differently compared to a 180 days trade finance facility.
Secondly, collateral structures have to be
considered. The weaker a counterparty, the
more important any risk mitigation becomes
(e.g. via collateral). Thirdly, clauses/covenants
of the documentation has to be considered
(i.e. credit terms in ISDA or Collateral Support Annex, financial covenants). And last
but not least also sustainability criteria and
pricing have to be taken into account.
Michael Guenther is Head of Credit Risk
Managements at Deutsche Bank Korea.
Solarinstallationen in Korea erhalten Impulse
von neuer Regulierung
Neue Regulierung Initiative der Stadt Seoul
Hanwha übernimmt Q-Cells
Frank Robaschik
In 2012 and the following years, Korea will install more solar systems than from 2009
to 2011. Impulses come from the Renewable Portfolio Standard (RPS) regulation being
in effect since the beginning of 2012. It obliges power generators to produce a certain
percentage of electricity from renewable sources with a special quota for solar energy. In
addition, the city of Seoul plans to increase the use of renewable energies. Moreover, the
segment of private households with a high consumption of electricity is also of interest
for suppliers of photovoltaic systems.
Südkorea zählt zu den zehn wichtigsten
Stromproduzenten weltweit. Die Solarenergie stand jedoch nach Angaben der Korea
Energy Management Corporation (KEMCO)
mit 772,8 Gigawattstunden (Gwh) im Jahr
2010 nur für 0,16% der gesamten Stromerzeugung. Zwar lag Korea 2008 dank
eines 2004 eingeführten Einspeisetarifs mit
Neuinstallationen von 276 Megawatt (MW)
weltweit auf Rang vier. Der Solarboom kam
danach allerdings abrupt zum Erliegen.
hend von diesem niedrigerem Niveau wieder steigen. Hyundai Heavy Industries (HHI)
rechnete beispielsweise im Juni 2012 für das
Gesamtjahr mit 229 MW. Grund ist die Einführung des Renewable Portfolio Standard
(RPS), der den größeren Stromerzeugern
vorschreibt, eine bestimmte Menge an Strom
aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Für
2012 ist ein Anteil von 2% vorgesehen, der
bis 2016 sukzessive auf 4% steigen soll.
2022 soll er 10% erreichen.
Im Rahmen des RPS gibt es eine eigene
Quote für Solarenergie, die nach Plänen des
Ministry of Knowledge Economy (MKE) für
die Jahre 2013 bis 2015, durch eine frühere
Installation ursprünglich für 2016 geplanter
Mengen, noch einmal erhöht werden soll.
Demnach sollen die Stromerzeuger von 2012
bis 2015 neue Solarstromkapazitäten in
Höhe von 1,2 GW schaffen.
Betroffen vom RPS sind die sechs stromerzeugenden Tochterfirmen der Korea Electric Power Corporation (KEPCO) sowie Korea
District Heating, K-Water, POSCO Power, GS
EPS, GS Power, Meiya Power und SK E&S.
Für die aus erneuerbaren Energien erzeugte
Installation von Solaranlagen in Südkorea
Da durch den Einspeisetarif hohe Kosten
entstanden und die Gelder vor allem in
importierte Anlagen flossen, begrenzte die
Regierung 2008 die durch den Tarif geförderten Mengen auf kumuliert 500 MW bis
2011 und verteilte die verbliebenen Mengen
auf die Jahre von 2009 bis 2011. Gleichzeitig
kürzte sie die Vergütungen im Rahmen des
Einspeisetarifs. Das Ergebnis waren deutlich
geringere Neuinstallationen.
Ab 2012 werden die Installationen ausge-
Neu
Bestand
2007
45,3
81,2
2008
275,6
356,8
in MW
2009
166,8
523,7
2010
126,6
650,3
2011 *
141,6
k.A.
2012 *
229
k.A.
2013 *
277
k.A.
* Schätzung bzw. Prognose
Quelle: KEMCO; ab 2011: HHI-Schätzung vom Juni 2012
Geplante Mindestmenge an Photovoltaik-Neuinstallation durch die Stromerzeuger in
Korea im Rahmen des RPS
2012
2013
2014
2015
2016
Menge (derzeitige Regelung)
220
230
240
250
260
Menge (geplante Neuregelung) *
220
330
330
320
-
in MW
Gesamt
1.200
1.200
* entsprechende Neufestsetzung geplant zum Oktober 2012
Quelle: MKE, Mai 2012
KORUM Nr. 41 | October 2012 13
Konjunktur
Strommenge erhalten die Stromerzeuger
von der KEMCO Zertifikate. Darüber hinaus
können sie auch von Dritten Zertifikate kaufen, um ihren Pflichtanteil zu erfüllen. Im
Rahmen des RPS wird dabei die gebäudeintegrierten Photovoltaikanlagen besonders
stark gefördert, indem sie bei der Anrechnung höher bewertet werden.
Anrechnungsfaktoren für Solarenergie im Rahmen des RPS
Im 1. Halbjahr 2012 betrug der Preis für ein
Photovoltaik-Zertifikat für eine Megawattstunde (MWh) nach Angaben der KEMCO im
Durchschnitt 156.634 Won (1 Euro = 1.404
Won im August 2012). Das Zertifikat deckt
nur den Preis für die Erfüllung der obigen
Quote ab. Hinzuzurechnen ist der Erlös aus
dem Verkauf des Stroms. Der diesem nahekommende System Marginal Price der Korea
Power Exchange (KPX) lag 2011 im Durchschnitt bei 126,6 Won pro kWh.
Stromhandelspreise nach Stromquelle
Über die vom RPS vorgegebenen Mengen
hinaus haben die Stromerzeuger kein wirtschaftliches Interesse an der Solarenergie,
da vor allem die Stromhandelspreise für die
Kernenergie, deren Nutzung die südkoreanische Regierung weiter ausbauen will,
deutlich billiger sind.
Im April 2012 veröffentlichte die Stadt Seoul
einen Plan für Solaranlagen von 320 MW bis
2014. Es sind 30 MW in 26 Infrastruktureinrichtungen wie beispielsweise Anlagen der
Wasserwirtschaft geplant. 290 MW sollen
14
KORUM Nr. 41 | October 2012
Energieart
auf Feldern, Reisfeldern, in Obstgärten, Weiden, Wäldern 1)
auf anderen Arten unbebauter Grundstücke, mehr als 30kW 1)
auf anderen Arten unbebauter Grundstücke, bis 30kW 1)
bei Nutzung existierender Gebäude
Faktor
0,7
1,0
1,2
1,5
1) es gilt die Einordnung des Grundstücks von vor fünf Jahren
Quelle: MKE, 30.12.10
Kernenergie
Kokskohle
Anthrazitkohle
Erdgas
Erdöl
Wasserkraft
Windenergie
Photovoltaik
Bioenergie
Abfall
Meeresenergie
Alle Energiearten
in Won je KWh *
2001
39,6
41,4
56,7
87,8
73,5
58,0
50,0
47,9
2005
39,1
43,5
53,8
87,1
92,8
71,2
63,2
63,4
53,5
61,3
51,0
2010
39,6
60,8
110,0
128,1
184,6
133,5
124,3
124,9
116,1
113,6
117,6
73,1
2011
39,1
67,1
98,6
142,4
225,8
135,1
143,1
130,7
125,1
123,2
134,0
79,5
* ohne Preise aus dem Einspeisetarif
Quelle: Korea Power Exchange
auf mehr als 10.000 Dächern öffentlicher
und privater Gebäuden entstehen. Davon
sind 100 MW in 1.000 Schulen geplant.
Für 100 MW fand sich im August 2012 ein
Partner. Hanwha Solar Energy plant bis 2014
insgesamt 300 Mrd. Won für Photovoltaikanlagen in der Stadt Seoul unterstehen-
den öffentlichen Einrichtungen mit einem
Schwerpunkt auf Dachanlagen auf größeren
Gebäuden wie beispielsweise Eisenbahndepots zu investieren. Im September 2012
folgte eine Absichtserklärung von OCI und
Seoul über den Bau von Photovoltaikanlagen
mit einer Kapazität von 100 MW bis 2014.
Im Juni 2012 gab die Korea Rail Network
Konjunktur
Authority bekannt, landesweit Solaranlagen
mit einer Kapazität von 50 MW installieren
zu wollen. Der größte Teil davon entfällt auf
Bahnsteige (mit oder ohne Dach).
Darüber hinaus ist nach Einschätzung von
Professor Hi-chun Park von der Inha University auch der Markt privater Haushalte mit
einem Stromverbrauch von monatlich 350
kWh oder mehr interessant. Grund ist die
progressive Struktur des Stromtarifs für private Haushalte. Diese müssen in Korea mit
steigendem Verbrauch mehr für ihren Strom
bezahlen. Bei einem Verbrauch von mehr als
300 kWh im Monat zahlen die Haushalte
einschließlich Steuern mehr als 300 Won pro
kWh. Bei so einem hohen Preis werde es laut
Professor Park für die Haushalte interessant,
den Strom selbst billiger aus eigenen Solaranlagen zu beziehen, auch, da es Zuschüsse
für die Installation der Anlagen gibt.
Darüber hinaus müssen neue Gebäude
öffentlicher Institutionen mit einer Fläche
von 3.000 qm oder mehr seit April 2011 mindestens 10% der Elektrizität aus im Gebäude
erzeugten erneuerbaren Energien beziehen.
Zuvor bestand die Pflicht, mindestens 5%
der Baukosten in erneuerbare Energien zu
Stromtarif für private Haushalte *
Stromverbrauch
1-100 kWh
101-200 kWh
201-300 kWh
301-400 kWh
401-500 kWh
Mehr als 500 kWh
Grundpreis
(in Won je Haushalt)
390
870
1.530
3.680
6.970
12.350
Verbrauchabhängige Komponente
(in Won je kWh)
57,9
120,2
179,4
267,8
398,7
677,3
* Tarif seit 6.8.12 zuzüglich 10% Mehrwertsteuer und 3,7% Stromfondsabgabe, Beispiel für Niederspannungsstrom, bei
Hochspannungsstrom gibt es eine ähnliche Progression
Quelle: KEPCO
investieren.
Südkorea hat in den letzten Jahren eine
eigene Solarindustrie aufgebaut. Die Produktionskapazitäten erreichten 2011 nach
Schätzungen von HHI 8,9 GW bei Polysilizium, 3,5 GW bei Ingots, 2,2 GW bei Solarzellen und 3,7 GW bei Solarmodulen. Allerdings hat die Branche - wie auch in anderen
Ländern - derzeit massive Schwierigkeiten.
Dennoch ist vor allem die Hanwha Group
sehr aktiv. Ende August 2012 erhielt Hanwha Solar Germany, eine Tochterfirma von
Hanwha Chemical, den Zuschlag für die
Übernahme des einstigen deutschen Solarzellen-Weltmarktführers Q-Cells. Die Firma
übernimmt den Standort Bitterfeld-Wolfen
mit Forschung, Entwicklung und Produktion
von Solarzellen (200 MW) und -modulen
(120 MW) sowie den Zellfertigungsstandort in Malaysia (800 MW). Einschließlich
der 1,3 GW von Hanwha SolarOne in China
steigt das Unternehmen damit nach eigenen
Angaben mit 2,3 GW Produktionskapazität
zum weltweit drittgrößten Hersteller von
Solarzellen auf.
Zu den wichtigsten Messen der Photovoltaik
in Korea zählen die Expo Solar/PV Korea
(nächste Veranstaltung vom 4.9. bis 6.9.13)
auf dem Kintex-Messegelände in Goyang bei
Seoul und die Green Energy Expo in Daegu
(3.4. bis 5.4.13).
Korea wendet hohe Mittel für Forschung und
Entwicklung auf
Hohe Ausgaben der führenden Unternehmen
Wissenschaftsgürtel und Institute of Basic Science im Aufbau
Frank Robaschik
Korea has to compete with its products against the emerging China and the technologically leading Japan. Therefore, the country invests huge amounts each year in research
and development. The major focus is on information technology, nanotechnology,
environmental and energy technology as well as biotechnology. In November 2011, an
Institute for Basic Science was founded with the objective to establish structures similar
to the German Max-Planck institutes.
Korea gibt relativ zu seiner Wirtschaftsleistung viel Geld für Forschung und Entwicklung (F&E) aus. Die Ausgaben stiegen inner-
halb von zehn Jahren von 2,3 auf 3,7% des
Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2010. Damit
liegt das Land laut OECD in der Spitzen-
gruppe mit Schweden, Finnland und Japan.
In Deutschland betrug die Quote laut dem
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2,8%. Ein wichtiger Grund
für die hohen Aufwendungen in Südkorea
ist die Notwendigkeit, sich zwischen dem
technologisch führenden Japan und der aufstrebenden VR China zu behaupten.
Der staatliche Forschungsetat stieg 2011
KORUM Nr. 41 | October 2012 15
Konjunktur
und 2012 um 8,7 respektive 7,3%. Nach
der mittelfristigen Finanzplanung sollen die
Ausgaben 2013 um 6,0%, 2014 um 4,9%
und 2015 um 3,0% zulegen. Die Hauptschwerpunkte der F&E-Ausgaben in Südkorea sind Informationstechnik, Nanotechnologie, Umwelt- und Energietechnik sowie
Biotechnologie.
Innerhalb des staatlichen F&E-Haushalts
sollen insbesondere die Ausgaben für Grundlagenforschung zunehmen. In der Wissenschaftsstadt Daejeon entsteht von 2012 bis
2017 mit einem Budget von 5,17 Bill. Won
(rund 3,4 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.541 Won Jahresdurchschnitt 2011) ein sogenannter
International Science Belt. Davon entfallen 456 Mrd. Won auf den Bau des Ionenbeschleunigers KORIA (Korea Rare Isotope
Accelerator).
Ein weiteres Vorhaben ist der Aufbau eines
Institute of Basic Science. Das im November
2011 in Daejeon gegründete Institut orientiert sich an den deutschen Max-PlanckInstituten und dem japanischen Riken. Bis
2017 soll es in 50 Forschungszentren insgesamt 3.000 Wissenschaftler beschäftigen.
Weitere Bereiche, für die 2013 mehr Mittel
als 2012 aufgewendet werden sollen, sind
16
KORUM Nr. 41 | October 2012
Ausgaben für Forschung und Entwicklung
Ausgaben (in % des BIP)
Gesamtausgaben (Mrd. Won), darunter
- Informationstechnik
- Nanotechnologie
- Umwelt- und Energietechnik
- Biotechnologie
Staatliches Budget für F&E (Mrd. Won)
in Mrd. Won; % des BIP; Veränd. in %
2008
3,36
34.498
11.650
4.233
2.933
2.635
11.078
2009
3,56
37.929
12.354
4.599
3.465
3.009
12.344
2010
3,74
43.855
14.737
5.589
4.820
3.459
13.701
Veränd.
15,6
19,3
21,5
39,1
15,0
11,0
Quellen: OECD, Ministry of Education, Science and Technology (MEST), National Science and Technology Commission, Korea
Institute of Science & Technology Evaluation and Planning (KISTEP)
die Entwicklung eines freien Elektronenlasers als Lichtquelle der vierten Generation
(4th Generation Light Source Project), der
Trägerrakete Korea Space Launch Vehicle II
(KSLV II) und industrieller Zukunftstechnologien. Neu ist unter anderem das Giga Korea
Projekt, in dessen Rahmen bis 2020 schnelle mobile Internetverbindungen mit einer
Geschwindigkeit von 1 Gigabit pro Sekunde
ermöglicht werden sollen.
Das Programm zur Förderung industrieller
Zukunftstechnologien mit einem Budget
von voraussichtlich 44 Mrd. Won im Jahr
2013 umfasst fünf Punkte. Dazu zählen die
Entwicklung innovativer Arzneimittel aus
in Südkorea vorkommenden Pflanzen, zentraler Systemhalbleiter für Smartphones,
Tablet-PCs, Elektrohausgeräte, Kfz etc., grü-
ner Transportsysteme auf der Basis von Elektroautos der zweiten Generation einschließlich wichtiger Teile sowie von Ladesystemen, großflächiger Dünnschichtsolarzellen
auf CIGS- und auf Silizium-Basis sowie von
Energielösungen für Nullenergiesiedlungen
im Rahmen des Korea Micro Energy Grid
(K-MEG).
Die F&E-Aufwendungen der wichtigsten
Branchen stiegen laut NSTC und KISTEP 2010
um 16,4% auf 32,8 Bill. Won. Der Löwenanteil davon entfällt auf die Elektrotechnik/
Elektronik (16,7 Bill. Won), die Kfz-Industrie
(4,0 Bill.), die chemische Industrie (3,0 Bill.),
den Maschinenbau (1,8 Bill.), die Metallindustrie (817 Mrd.), die Bauwirtschaft (746
Mrd.) und den Schiffbau (432 Mrd. Won).
Innerhalb der Elektrotechnik/Elektronik
Konjunktur
dominieren Halbleiter (10,2 Bill. Won) und
Kommunikationstechnik (3,2 Bill. Won).
Auf Unternehmensebene hatten laut dem
Korea Institute for Advancement of Technology (KIAT) 2010 Samsung Electronics mit
8,9 Bill. Won und LG Electronics mit 2,3 Bill.
Won die höchsten Forschungsausgaben. Zu
den Top 10 zählten daneben Hyundai Motor
(1,3 Bill. Won in 2009), Hynix (562 Mrd.
Won in 2009), Kia Motors, LG Display, General Motors Korea, Korea Telecom, POSCO und
Samsung Mobile Display. Laut KIAT kamen
sie 2010 zusammen auf F&E-Ausgaben in
Höhe von 6,0 Bill. Won beziehungsweise
durchschnittlich rund 750 Mrd. Won pro
Unternehmen.
Weitere Grundlagenforschungsinstitute sind
das Korea Institute of Science & Technology Information (KISTI, 122 Mrd. Won), das
Korea Research Institute of Standards and
Science (KRISS, 118 Mrd.), das Korea Basic
Science Institute (KBSI, 76 Mrd.), das Korea
Polar Research Institute (65 Mrd. Won), das
Korea Astronomy & Space Science Institute
(KASI, 50 Mrd.), das Korea Institute of Oriental Medicine (KIOM, 43 Mrd. Won).
Die wichtigsten vom MKE unterstützen Forschungsinstitute sind das Electronics and
Telecommunications Institute (ETRI, Budget
von 600 Mrd. Won), das Korea Institute of
Industrial Technology (KITECH, 240 Mrd.),
das Korea Institute of Energy Research (KIER,
178 Mrd.), das Korea Institute of Construction Technology (KICT, 154 Mrd.), das Korea
Institute of Machinery & Materials (KIMM,
150 Mrd.), das Korea Research Institute of
Chemical Technology (KRICT, 144 Mrd.), das
Korea Electrotechnology Research Institute (KERI, 130 Mrd.), das Korea Institute of
Geoscience and Mineral Resources (KIGAM,
122 Mrd.), das Korea Railroad Research
Institute (KRRI, 90 Mrd.), das Korea Institute
of Material Sciences (KIMS, 73 Mrd.), das
Danach folgten weitere 15 Unternehmen mit
Forschungsausgaben in Höhe von zusammen 3,3 Bill. Won. Dies waren SK Telecom,
Samsung Electro-Mechanics, Korea Hydro &
Nuclear Power, Hyundai Mobis, Korea Electric Power Corporation, Pantech, Samsung
Techwin, Samsung SDI, LG Innotek, Hyundai
Engineering & Construction, Hyundai Heavy
Industries, Samsung Heavy Industries, Renault Samsung, Doosan Infracore und Hanjin
Heavy Industries.
Das staatliche Forschungsbudget stieg 2012
auf 16 Bill. Won. Mehr als drei Viertel davon
entfallen auf das MEST (5 Bill. Won), das
Ministry of Knowledge Economy (MKE, 4,7
Bill. Won) und die Defense Acquisition Program Administration (DAPA, 2,3 Bill. Won).
Das MEST ist dabei zuständig für die allgemeine Forschung, während das MKE einen
stärkeren industriepolitischen Auftrag hat.
Die wichtigsten Institute in der Grundlagenforschung sind das Korea Atomic Energy
Research Institute (KAERI, laut KISTEP 2011
Budget von 365 Mrd. Won), das Korea Aerospace Research Institute (KARI, 298 Mrd.),
das Korea Institute of Science and Technology (KIST, 254 Mrd.), das National Fusion
Research Institute (NFRI, 172 Mrd.), das Korea
Institute of Ocean Science & Technology
(KIOST, bis Juni 2012 Korea Ocean Research
& Development Institute, KORDI, 155 Mrd.)
und das Korea Institute of Bioscience and
Biotechnology (KRIBB, 142 Mrd. Won).
KORUM Nr. 41 | October 2012 17
Konjunktur
National Security Research Institute (NSRI,
58 Mrd.), das Korea Food Research Institute
(KFRI, 53 Mrd.) sowie das Korea Institute of
Toxicology (KITOX, 47 Mrd. Won).
Zu den besten Universitäten des Landes zäh-
len die Seoul National Universtity (Rang 4 in
Asien laut dem QS Asian University Ranking
für 2012), das Korea Advanced Institute of
Science & Technology (KAIST, Rang 7), die
Pohang University of Science and Technology (POSTECH, Rang 9), die Yonsei University
(Rang 16), die Korea University (Rang 21),
die Sungkyungkwan University (Rang 24),
die Hanyang University (Rang 33), die Ehwa
University (Rang 40) und die Kyung Hee
University (Rang 41).
Kaufkraft und Konsumverhalten
Kauffreudige Konsumenten mit hohen Ansprüchen
Frank Robaschik
Korea has a high purchasing power. Approximately half of the still relatively young population is concentrated in Seoul and the greater metropolitan area. On top of this come
other large cities in the country. Partially, the structure of consumption expenditures differs considerably from Germany. The expectations of private and industrial customers are
high. The large debts of private households might slow down consumption in the coming
years.
Kaufkraft
Korea rangiert, was das Lohnniveau betrifft,
in Asien hinter Japan und Singapur an dritter
Stelle. Entsprechend hoch ist die Kaufkraft.
Koreanische Haushalte mit zwei oder mehr
Personen hatten 2011 im Durchschnitt ein
Nettomonatseinkommen in Höhe von 3,51
Mio. Won (2.278 Euro; 1 Euro = 1.541 Won
im Jahresdurchschnitt von 2011). Bei einer
durchschnittlichen Haushaltsgröße von 3,28
Personen entsprach dies einem Pro-KopfEinkommen von 1,07 Mio. Won pro Monat.
Dies waren 6,4% mehr als 2010.
Angaben zur regionalen Verteilung der
Haushaltseinkommen standen nicht zur Verfügung. Die Löhne und Gehälter lagen im
April 2011 nach Angaben des Ministry of
Labor and Employment lediglich in Seoul
(+17,5%) und Ulsan (+13,5%) deutlich über
dem Landesdurchschnitt. Geringer waren sie
vor allem auf der Ferieninsel Jeju (-18,3%),
in Daegu (-12,9%), Gwangju (-11,5%) und
der Provinz Gangwon (-9,8%). Insgesamt
sind die Einkommen in Städten höher als
in den ländlichen Regionen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung von insgesamt 50 Mio.
Menschen lebt im Großraum Seoul bestehend aus Seoul, der umliegenden Provinz
Gyeonggi und der Stadt Incheon. Interessant
für ausländische Anbieter sind daneben vor
allem die weiteren Großstädte, allen voran
Busan mit 3,6 Mio. und Daegu mit 2,5 Mio.
Einwohnern.
Die Einkommen sind ungleichmäßig verteilt.
2011 verfügte laut Statistics Korea das wohlhabendste Fünftel der Haushalte über knapp
38% der gesamten verfügbaren Einkommen.
Die höchsten Einkommen pro Kopf haben
Haushalte mit einem Familienoberhaupt
im Alter von 50 bis 59 Jahren. Dies dürfte
sowohl dem nach wie vor weit verbreiteten
Senioritätsprinzip im koreanischen Entlohnungssystem als auch der Tatsache, dass die
18
KORUM Nr. 41 | October 2012
Konjunktur
Einkommensentwicklung der Haushalte 1) 5)
Veränderung
(in %) 2)
1,2
5,8
5,8
Brutto
2009
2010
2011
in 1.000 Won pro Monat
3.432
3.631
3.841
Netto 3)
3.154
3.329
3.510
Veränderung
(in %) 2)
1,1
5,4
5,4
Netto pro
Kopf 4)
948
1.006
1.070
1) laufende Preise; Haushalte mit zwei oder mehr Personen
2) gegenüber Vorjahr
3) nach Abzug von Steuern und Zahlungen in Sozialversicherungs- und Rentensysteme
4) durchschnittliche Haushaltsgröße in Personen 2009: 3,33; 2010: 3,31; 2011: 3,28
5) durchschnittliche Wechselkurse (Won pro Euro) 2009: 1.773; 2010: 1.532; 2011: 1.541
Quelle: Statistics Korea, Deutsche Bundesbank
Entwicklung der Konsumausgaben
2009
2010
2011
in 1.000 Won pro Monat1)
Pro
Haushalt
2.149
2.287
2.393
Pro Kopf
645
691
721
Veränderung
(in %) 2)
2,0
7,0
5,6
1) laufende Preise; Haushalte mit zwei oder mehr Personen
2) gegenüber Vorjahr
Quelle: Statistics Korea
meisten Arbeitnehmer mit 60 Jahren oder
eher aus den Unternehmen ausscheiden,
geschuldet sein.
Indiz für die hohe Kaufkraft sind nicht nur
die Einkommen, sondern auch die Vermögen
der privaten Haushalte. Laut Statistics Korea
betrugen diese Ende 2011 knapp 300 Mio.
Won pro Haushalt. Bei einer Haushaltsgröße
von drei Personen pro Haushalt entspräche
das einem Vermögen von circa 100 Mio.
Won, beziehungsweise rund 64.000 Euro pro
Kopf. Mehr als drei Viertel davon entfielen
jedoch auf Immobilien, der Rest auf Finanzvermögen, darunter mehr als 4.000 Euro
pro Kopf an Wohnungskautionen. Für den
Konsum verwendbar sind vor allem reguläre
Sparguthaben in Höhe von knapp 5.900 Euro
pro Kopf.
Konsumverhalten
Der Konsum schwankt deutlich mit der
Wirtschaftslage. Im Krisenjahr 2009 war der
Anstieg verhalten, während 2010 und 2011
höhere Zuwächse registriert wurden. Die
Konsumausgaben pro Kopf in Haushalten
mit zwei und mehr Personen erreichten 2011
nach Angaben von Statistics Korea durchschnittlich 721.000 Won (rund 470 Euro)
pro Monat. 2012 dürfte aufgrund der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten ein weniger
starkes Jahr werden. Dennoch ist vor allem
die Entwicklung der Beschäftigung bisher
erfreulich.
Die Struktur der Konsumausgaben unterscheidet sich teilweise erheblich von der
Deutschlands. Auffällig sind die hohen privaten Ausgaben für Bildung. Während deutsche Haushalte weniger als 1% hierfür aufwenden, belief sich dieser Anteil in Korea im
Jahr 2011 auf 12%. Eine hohe Qualität der
Ausbildung ist kostspielig, allerdings wichtigste Voraussetzung für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg. Viele
Eltern sind daher gezwungen, ihre Kinder
schon in frühen Jahren als Vorbereitung für
die Aufnahmeprüfungen auf private Nachhilfeschulen zu schicken.
Hoch im Vergleich zu Deutschland sind
auch die Ausgaben für Gaststättenbesuche.
Das Essen ist dort teilweise nicht wesentlich teurer als selbst zu kochen. Zudem
sind Koreaner generell gesellig, und auch
Geschäftsessen sind weit verbreitet. Hoch
KORUM Nr. 41 | October 2012 19
Konjunktur
sind auch die Ausgaben für Telekommunikation. Smartphones und andere mobile Geräte
sind weit verbreitet. Daneben wenden südkoreanische Haushalte auch relativ mehr für
Kosmetika und Bekleidung auf als deutsche
Haushalte.
Mit der rapiden Alterung der Bevölkerung
werden die Ausgaben für medizinische Versorgung voraussichtlich überdurchschnittlich steigen. Die Aufwendungen für Kultur
und Freizeit dürften ebenfalls einen zunehmenden Anteil der Konsumausgaben beanspruchen. Grund sind kürzere Arbeitszeiten
und ein stärker werdendes Freizeitbewusstsein. Zudem gibt es seit April 2012 an den
regulären koreanischen Schulen samstags
keinen Unterricht mehr.
Frauen haben einen bedeutenden Einfluss
auf die Konsumentscheidungen. Traditionell
geben Ehemänner ihren Verdienst bei den
Ehefrauen ab und erhalten im Gegenzug
eine Art Taschengeld. Darüber hinaus sind
Ehefrauen oft nicht berufstätig und haben
Zeit, Einkäufe für die gesamte Familie zu
tätigen. Grundsätzliche Entscheidungen über
große Anschaffungen treffen Eheleute meist
20
KORUM Nr. 41 | October 2012
Struktur der monatlichen Konsumausgaben der privaten Haushalte 20111)
in 1.000 Won
Pro Kopf
367
6,6
Veränderung
(in %) 2)
238
293
2,5
190
71
172
90
157
70
156
295
143
295
129
155
8,6
4,2
4,3
7,4
4,6
2,8
8,7
3,1
-0,7
1,9
9,3
46
112
58
102
46
101
191
93
191
84
101
Nahrungsmittel, Getränke
Essen in Gaststätten,
Restaurants
Wohnraum
Energie und Wasser
Möbel, Haushaltsgeräte
Kleidung und Schuhe
Kosmetika
Medizinische Versorgung
Verkehr
Telekommunikation
Bildung
Kultur, Freizeit
Sonstige Konsumausgaben
1) laufende Preise; Haushalte mit zwei oder mehr Personen
2) gegenüber Vorjahr
Quelle: Statistics Korea, Deutsche Bundesbank
gemeinsam.
Neben älteren kaufkräftigen Personen zählen auch jüngere unverheiratete Berufstätige
zu den interessanten Käuferschichten. Da
letztere oft noch bei den Eltern wohnen,
können sie einen großen Teil ihrer Einkommen für den Konsum verwenden. Die Zahl
unverheirateter Menschen wächst zudem.
Nicht nur mit Bildung, sondern auch darüber
hinaus verwöhnen Koreaner gern die wenigen Kinder, die sie haben, und konsumieren
dementsprechend.
Markenprodukte sind weit verbreitet, und die
Konsumenten sind bereit, dafür zu bezahlen.
Kontrakte
Generell erwarten koreanische Konsumenten
bei teuren Markenartikeln beste Qualität,
perfektes Aussehen und Prestige. Bei preiswerteren Produkten sind sie allerdings sehr
viel toleranter in Bezug auf eventuelle Mängel bei Aussehen oder Funktion. Der optische
Eindruck eines Konsumguts ist oft wichtiger
als seine Funktion. Im Durchschnitt muss das
Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen.
zelhandelsunternehmen (große Discounter, Warenhäuser, Supermärkte und Convenience-Läden) Platz. Gleichzeitig hat die
rapide Verbreitung der Informations- und
Kommunikationstechnik in der koreanischen
Gesellschaft neue Handelsformen wie den
elektronischen Handel, das TV-Shopping und
den Einkauf per Handy hervorgebracht, die
alle überdurchschnittlich stark wachsen.
Koreaner erwarten vom Kundendienst vor
allem in puncto Schnelligkeit sehr viel. In
manchen Fällen werden Reparaturen auch
außerhalb von Garantiezeiten kostenlos
erbracht. Koreaner sind auch im geschäftlichen Bereich häufig impulsive Kunden. Um
erfolgreich verkaufen zu können, muss die
Stimmung („kibun“) stimmen.
Interneteinkäufe standen laut Statistics
Korea in den ersten fünf Monaten 2012 für
5,5% der gesamten Verkäufe des Einzelhandels, das TV-Shopping für weitere 3,2%. Für
Käufe per Handy erwartete die Korea Online
Shopping Association im Juli 2012 für 2012
eine Verdreifachung der Umsätze auf etwa
600 Mrd. Won. Dies wären etwa 0,2% des
Einzelhandelsumsatzes. Nach einer Umfrage der Korean Chamber of Commerce and
Industry im September 2011 wurde das Handy vor allem für kleinere Einkäufe eingesetzt.
In rund 70% der Fälle lag der Einkaufswert
unter 50.000 Won.
Schon seit einigen Jahren geht ein Trend
in Richtung „Well-being“-Produkte wie
beispielsweise „gesunde“ Nahrungsmittel
oder Naturkosmetika. Andere Trends sind
vor allem bei der jüngeren Generation sehr
schnelllebig. Zu Produkten, die vom Marken- und Trendbewusstsein der Südkoreaner
profitieren konnten, zählen beispielsweise
Smartphones, deutsche Automarken, Zwilling-Messer und Fissler-Töpfe.
Traditionelle Märkte und „Tante-EmmaLäden“ machen zunehmend großen Ein-
Gleichzeitig wird das Handy auch als Zahlungsmittel zunehmend interessant. 2011
dürften laut dem KT Institute of Economics
and Business Administration für rund 2,5
Bill. Won kleinere Beträge per Handy bezahlt
worden sein. Dies entspräche etwa 0,8% der
gesamten Einzelhandelsumsätze. Darüber
hinaus sind Smartphones sehr interessant
für mobile und ortsbezogene Werbung.
Kaufen auf Pump ist weit verbreitet. Zwar
entfällt der Löwenanteil der Schulden privater Haushalte auf solche für den Erwerb
von Immobilien. Dennoch ist auch bei regulären Einkäufen der Erwerb per Kredit auf
dem Vormarsch. Der Anteil von Ratenzahlungen an der Gesamtsumme der Einkäufe
per Kreditkarte stieg nach Daten der Credit
Finance Association (Crefia) von 12,5% im
Jahr 2005 stetig auf 17,4% im 1. Quartal
2012. Lediglich 1998, dem Jahr der Asienkrise, gab es mit 16,0% einen ähnlich
hohen Anteil. Gleichzeitig stieg laut Crefia
der Anteil der Zahlungen per Kreditkarte an
den privaten Konsumausgaben von 40,9%
im Jahr 2005 auf 62,0% im Jahr 2011.
Die privaten Haushalte waren 2011 mit
89,2% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verschuldet (Deutschland 60,3%, USA 89,3%).
Der Anteil der Schulden an den verfügbaren
Einkommen der Haushalte betrug 163,7%,
war damit vergleichbar mit dem Vereinigten
Königreich (2010: 165,2%) und lag deutlich
über dem der USA (2010: 124,4%) sowie
Deutschlands (2011: 95,4%). Ein großer Teil
der Schulden ist variabel verzinst.
Tax audits
Information on tax audits
Ethan Cho
This article provides information on tax
audits conducted by Korean tax authorities
with following contents:
1. Types of tax audits
2. Advance notice on tax audits
3. Triggers for tax audits
1. Types of tax audits
1.1. Tax audits by periodic selection
A tax official may periodically select a specific tax payer and conduct a tax audit in any
of the following cases:
- Where it is necessary to verify whether the
matters reported by a tax payer who has
not been subject to tax audits on the same
taxable items during the past four or more
taxable periods, considering the category,
size, etc. of his/her business is reasonable
- Where a sample tax audit is to be con-
ducted based on a random sampling
method
1.2. Tax audits other than the tax audits
by periodic selection
In addition to the tax audits by periodic
selection, a tax official may also conduct a
tax audit in any of the following cases:
- Where a tax payer fails to fulfil his/her
duty to comply with tax law in the course
KORUM Nr. 41 | October 2012 21
Kontrakte
of filing tax returns, preparing, delivering
and submitting a tax invoice or an accounting statement
- Where a tax payer is suspected of false
transactions, such as transactions without
authentic documentation or disguised or
fictitious transactions
- Where concrete information on a tax
payer’s tax evasion is reported
- Where evident material justifying a suspicion of the omissions or errors in the
contents of a tax return made by a tax
payer exists
2. Advance notice on tax audits
Prior to conducting a tax audit, a tax official
is required to notify the tax payer 10 days in
advance about the following:
- The taxable items subject to the tax audit
(Generally, in case of a tax audit by periodic selection, taxable items subject to the
tax audit are corporate income tax, VAT
and withholding income tax)
- The period of the tax audit
- The reason for the tax audit
However, the tax official may not conduct
22
KORUM Nr. 41 | October 2012
the advance notice in case where the advance notice may cause the possible destruction
of evidence by the tax payer prior to the
commencement of the audit.
3. Triggers for tax audits
3.1. Customs office: Data sharing for
export transactions
- In case a tax payer sends a product out of
Korea, the tax payer is required to file an
export declaration document to the customs office
- The information on the export declaration document is stored in the database
of custom office and transferred to the
respective tax office of the tax payer
- Information from customs office provides
the tax office with the following information regarding the transactions:
a) The fact that the tax payer has exported
a product
b) The reason for the release of the product
(ex. export, warranty, donation etc.)
c) The value of the transaction
d) The date of shipment
e) The foreign currency exchange rate that
should be applied to the transaction for
tax filing purpose
- A discrepancy between the information from custom office and the tax filing
report submitted by the tax payer regarding the export transaction can trigger a
tax audit
3.2. Foreign exchange banks: Data sharing for foreign currency transactions
In case a tax payer receives or sends fund
from/to an overseas counterparty through a
foreign exchange bank, the following information is reported to the tax office by the
foreign exchange bank:
- The fact that there has been inflow or outflow of fund between the tax payer and
the overseas counterparty
- The reason for the inflow or outflow of the
fund
a) The reason for the inflow can be revenue, operation fund for a branch office,
salary, borrowing from overseas and
equity investment from overseas
b) The reason for the outflow can be the
payment of invoices, royalty, dividend,
salary, loan to overseas and equity
Kontrakte
investment to overseas
- T he value of foreign currency transaction
- The date of transaction
- The foreign currency exchange rate that
should be applied to the transaction for
tax filing purpose
A discrepancy between the information from
the foreign exchange bank and the tax filing
report submitted by the tax payer regarding
the foreign currency transaction can trigger
a tax audit.
3.3. Counterparty’s VAT filing report:
Data sharing for domestic transactions
- A tax payer is required to issue a tax
invoice for his/her sales or revenue transaction to its counterparty for domestic transactions. Then, the tax payer is
required to include the sales information
in his/her VAT filing report and submit the
filing to the tax office on a quarterly basis
- The counterparty that has received the
tax invoice is also required to include the
purchase or expenditure information in
his/her VAT filing report and submit the
filing to the tax office on a quarterly basis
- A discrepancy between the VAT filing
report submitted by the tax payer and by
the counterparty regarding the domestic
transaction can trigger a tax audit
3.4. Tax office: Tax return filing for
withholding income tax, VAT and corporate tax
A tax payer is required to submit various tax
filings to a tax office as follows:
- Withholding income tax: Filed on monthly
basis
- VAT: Filed on quarterly basis
- Corporate income tax: Filed on a semiannual basis
A discrepancy between the contents of the
above tax filings made by the tax payer
and the information provided by i) customs
office, ii) foreign exchange bank, iii) contents
of VAT filing by the counterparty can trigger
a tax audit, if the result of the reconciliation
raises the following suspicions:
- A tax payer is suspected of false transactions, such as disguised or fictitious transactions
- A tax payer is suspected of omission or
errors regarding the contents of the tax
filings
A tax audit can be triggered due to abnormal contents of the corporate tax filings as
follows:
- Significant fluctuation in sales and taxable
income
- Abnormal size of income considering the
category
Ethan Cho (CPA, CTA, CFA Lv3) is a partner at Lian Accounting Corporation.
KORUM Nr. 41 | October 2012 23
Schweizer Seiten
Finanzindustrie Schweiz
Hoher Stellenwert und große volkswirtschaftliche Bedeutung
Michael Zoller
The latest Global Competitiveness Report 2011-12 - published by the WEF organization
– revealed that Switzerland is the most attractive place to do business. Among several
other factors, this can be attributed to a well-performing, diversified and competent
financial sector. Needless to say that this sector plays a crucial role for the domestic
economy.
Der globalen Finanzindustrie weht derzeit
ein eisiger Wind entgegen; Subprime Debakel, Manipulationsskandale, Intransparenz
und exorbitante Bonizahlungen werden oftmals mit der Finanzbranche in Verbindung
gebracht. So stehen vermehrt auch normale
Bankangestellte, welche die grosse Mehrheit aller Arbeitnehmer in dieser Branche
ausmachen, ungerechtfertigter Weise unter
Pauschalverdacht. Dabei darf die Wichtigkeit
eines gut funktionierenden Finanzsektors
nicht unterschätzt werden. In der Schweiz
trägt er einen wesentlichen Anteil zur Wertschöpfung und somit zum Wohlstand der
gesamten Bevölkerung bei.
Grundlage für florierende Schweizer
Volkswirtschaft
Ende letzten Jahres waren knapp 240.000
Personen im gesamten Finanzsektor angestellt. Dies entspricht in prozentualen Anteilen rund 5.1% aller Arbeitsstellen in der
Schweiz. Nicht zu vergessen sind die mehr
als 3.800 kaufmännischen Lehrlinge welche
derzeit in Ausbildung sind. Im Ausland sind
insgesamt 105.000 Personen in Tochtergesellschaften oder Filialen von Schweizer
Finanzdienstleistern angestellt. Diese Zahlen
unterstreichen, dass die Schweiz von einem
stabilen Finanzsektor auch als leistungsfähiger Werkplatz profitiert. Obwohl der Personalbestand über die letzten Jahre weitgehend stabil geblieben ist, gehen Experten
davon aus, dass auf Grund des Kosten- und
Margendruck über die nächsten Jahre eine
leichte Abnahme zu verzeichnen sein wird
(Prognose BAK Basel: jährlich -0,1% bis
2020).
24
KORUM Nr. 41 | October 2012
In der Schweiz sind mehr als 99% aller
Unternehmen als KMU (kleine und mittlere
Unternehmen) eingetragen. Für die meisten
dieser Unternehmen ist der Bankkredit das
bedeutendste Finanzierungsinstrument. Im
Jahr 2011 wurden knapp 85% aller Unternehmenskredite an KMU vergeben. Ebenso sind Dienstleistungen für die vielen in
der Schweiz angesiedelten multinationalen
Firmen von immenser Wichtigkeit. Diese
beinhalten u.a. Kreditgeschäfte, Exportfinanzierungen, Devisen, Abwicklung von M&A
sowie Konsortialkredite.
Durch die soeben erwähnten Dienstleistungen, ergibt sich für die Wirtschaft
Laut Expertenmeinung wird die Wertschöpfung bis 2020 etwa gleich wie die gesamte
Volkswirtschaft wachsen.
In Korea sind derzeit die beiden Großbanken
UBS und Credit Suisse im Bereich Vermögensverwaltung tätig. Im Versicherungssektor ist die Swiss Re mit einer Tochtergesellschaft vor Ort.
Branche im Umbruch
In der Schweiz steht die Branche vor einem
Umbruch. So werden beispielsweise die juristischen Vorgaben gepaart mit politischen
Erwartungen in den nächsten Jahren zu
Anpassungen führen. Regulatorische Verschärfungen welche nach der Finanzkrise
sukzessive eingeführt wurden, stellen eine
neuartige Herausforderung für die Finanzindustrie dar.
Wertschöpfung Finanzsektor 2011
Total Wertschöpfung Bankensektor
Retail Banking
Wealth Management
Asset Management
Investment Banking
Total Wertschöpfung Versicherungssektor
Total Wertschöpfung Finanzsektor
Absolut
(in Mrd. CHF)
35,0
13,5
14,7
4,1
2,7
24,4
59,4
Anteil am BIP
6,2%
2,4%
2,6%
0,7%
0,5%
4,1%
10,3%
Source: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
eine beachtliche Bruttowertschöpfung. Der
Finanzsektor – bestehend aus Bank- bzw.
Versicherungsbranche - erbringt insgesamt
10.3% der Wertschöpfung (Anteil am BIP),
was in absoluten Zahlen ausgedrückt CHF
59,4 Mrd entspricht. Die reale Wertschöpfung nahm in den letzten 20 Jahren durchschnittlich um 2,4% pro Jahr zu, während
die Gesamtwirtschaft um jährlich rund 1.6%
wuchs.
Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich
die Anzahl der derzeit 312 in der Schweiz
tätigen Banken (inkl. Großbanken, Kantonalbanken, Raiffeisenbanken, Auslandsbanken,
Privatbanken, etc.), über die nächsten Jahre
hinweg, verringern wird.
Michael Zoller, Commercial Assistant,
Swiss Business Hub Korea
Schweizer Seiten
Agent versus Niederlassung
Erfahrungen einer Schweizer KMU in Korea
Interview mit Thomas Schürch, General Manager, mageba Korea
Over a period of 25 years, the company mageba was represented by a local distributor
here in Korea. The expiring contract motivated the headquarters to rethink its positioning with all pros and cons towards the Korean market. A thoroughly conducted analysis
led to the conclusion to establish its own subsidiary.
Herr Schürch, können Sie uns die mageba Gruppe kurz vorstellen & beschreiben in welchem Industriezweig Sie tätig
sind?
Die Firma mageba mit Mutterhaus in Bülach
(Schweiz) ist eine der weltweit führenden
Hersteller von Lamellenfugen, Lagern, Dämpfern und Monitoring-Systemen für die Vibrationsdämpfung und Erdbebensicherung von
Brücken und Gebäuden. Die mageba Gruppe
ist heute in 52 Ländern mit 45 Agenten,
9 eigenen Niederlassungen und 5 eigenen
Fabriken präsent. Seit der Gründung vor 46
Jahren, hat die mageba Gruppe über 10.000
Brücken weltweit ausgerüstet.
Realisierung Incheon Brücke. mageba Lamellenfugen mit einer
Bewegungskapazität von 1.920mm, und mageba MonitoringSystem.
Source: mageba
Wie sieht die Situation von mageba in
Korea aus?
Mehr als 25 Jahre wurde die mageba in
Korea durch einen lokalen Agenten vertreten.
Da Ende 2010 der Vertrag auslief, hat das
Mutterhaus eine umfangreiche Marktanalyse durchgeführt. Ziel war es, eine Entscheidungsbasis zu erhalten ob man weiterhin
über einen Agenten in Korea vertreten werden möchte oder nicht. Die Geschäftsleitung
hat sich schließlich entschieden, eine eigene
Niederlassung in Korea zu gründen. Somit
wurde im Januar 2011 die mageba (Korea)
Co., Ltd. als FDI (foreign direct investment)
in Seoul etabliert.
Wo sehen Sie die Vorteile einer eigenen
Niederlassung gegenüber der Kooperation mit einem lokalen Agenten?
Primär haben sich folgende Vorteile herauskristallisiert: die Markt-Transparenz, und das
verstehen des Markt-Mechanismus hier in
Korea ist nun erheblich besser für die ganze
mageba Gruppe. Entscheidungen können
somit effizienter getroffen und umgesetzt
werden. Das Produktportfolio konnte kontinuierlich erweitert und an den lokalen Markt
entsprechend angepasst werden. Die Einstellung eines Schweizer GM mit mehrjähriger Erfahrung in Asien wird von unseren
Kunden als sehr positiv beurteilt, weil so
das Schweizer Qualitätsbewusstsein und die
Zuverlässigkeit nicht nur visuell repräsentiert
wird, sondern auch entsprechend den Erwartungen an eine Schweizer Firma umgesetzt
wird. Weitere Punkte sind die vorteilhafte
Kommunikation mit dem Hauptsitz in der
Schweiz, konkurrenzfähigere Preisgestaltung da die Zwischenhändler Marge entfällt,
bessere Vorbeugung von IP-Verletzungen
und höhere Kompetenz bei der technischen
Beratung unserer Kunden.
Worin sehen Sie andererseits die
Hauptvorteile bei der Zusammenarbeit
mit lokalen Agenten?
Normalerweise verfügen lokale Agenten über
ein gutes Verständnis des lokalen Marktes,
und über ein breites Netzwerk mit entsprechenden Beziehungen. Zudem entfallen hohe
Anfangsinvestitionen (Gründungskapital Einlage, Immobilien Deposit, Anwaltskosten,
etc.). Der Erfolg nach 1,5 Jahren zeigt jedoch
bereits, dass der Entscheid einer eigenen
Niederlassung in Korea der richtige Schritt
war für die mageba.
Wie sehen Sie die Zukunft von mageba
in Korea?
Trotz der sehr hart umkämpften Bauindustrie
in Korea, wird die mageba (Korea) das Jahr
2012 bereits mit Erfolg abschließen können.
Der optimistische Business-Plan kann bestehen und sieht ein stetes Wachstum für die
folgenden Jahre vor. Wir sind somit zuversichtlich, dass sich mageba auch in Korea
sehr erfolgreich weiterentwickeln wird.
Für weitere Informationen zum Unternehmen: www.mageba.co.kr
Das Interview wurde geführt von Michael
Zoller, Commercial Assistant, Swiss
Business Hub Korea.
KORUM Nr. 41 | October 2012 25
Recover up to 19%
of your expenses in Germany!
German VAT Refund Service
KGCCI assists you in reclaiming the VAT (Value Added Tax) charged on business related expenses
while on business in Germany.
Refundable VAT applies to:
• Accommodations (hotel, restaurant)
• Transportation (taxi, car rental, trains, etc.)
• Fairs, exhibitions, conferences, seminars (space rental, booth construction,
furniture& equipment rental, utility charges, professional fees)
Minimum refundable VAT amount: 500.00 EUR
Your benefits:
• All necessary procedures to simplify your VAT refund claim
• Professional handling of your VAT refund by bilingual VAT specialists
• We ensure the highest possible refund amount
• Over 10 years of experience with the complicated procedure
Contact us:
Ms. Young-jin Kim
Manager
Tel.:+82-2-37804-695
Fax:+82-2-37804-655
[email protected]
www.kgcci.com
Kontakte
News and People
Dr. Lars-André Richter is the new resident representative of the
Friedrich Naumann Foundation for Freedom in Korea. He assumed his position on June 7th, 2012, taking over from Mr. Walter
Klitz, who became the head of the Foundation's office in Jerusalem.
Dr. Richter studied amongst others German Literature, Philosophy
and History in Tübingen, Leipzig, Paris and Berlin. In 2008 he earned his PhD from Humboldt University of Berlin. He worked for the
DAAD (Deutscher Akademische Austauschdienst/German Academic
Exchange Service) and for WELT ONLINE. For the Friedrich Naumann
Freedom for Liberty he
has been working since
2008. Before he moved
to Seoul he had served as press officer and
deputy spokesman at
the Foundation’s headquarters in Potsdam.
█
Behr Korea held the opening ceremony for its new plant at the
Jang-an industrial complex on Sep 13th, 2012. The ceremony was
hosted by Hyunho-Park, the representative Director and General
manager of Behr Korea. Among the more than 100 guests were the
vice ambassador of the Germany Mr. Regenbrecht, the vice mayor
for Economic Affairs of Busan Metropolitan City Mr. Younghwal Lee,
the CEO of MAHLE Prof. Junker and the vice president of Behr group
Mr. Carter. Behr Korea is going to invest 12 billion KRW in the new
plant, which will mainly produce automotive air conditionings and
engine cooling systems.
█
Please send news for this column to [email protected]
New Members
Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG
Ms. Verena Faust
Project Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Food and Beverage
EXMG Corp.
Mr. Dae-Woong Jung
Team Leader
E-Mail: [email protected]
Branche: Trade Fair, Exhibition
KINTEX
(Korea International Exhibition Center)
Mr. Han-Chul Lee
President
E-Mail: [email protected]
Branche: Trade Fair, Exhibition
Upcoming
November 17
November TBC
December 7
Autumn Skat Tournament
Glühwein Sundowner #4
Goose Dinner
12:00-6:00 pm
Restaurant Baerlin
6:30 pm
KGCCI Veranda
6:30 pm
Millennium Seoul Hilton
Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected]
KORUM Nr. 41 | October 2012 27
Kontakte
Contacts
Economic Outlook & MOU with Jinju City
Over 80 members joined the KGCCI Half-Year Economic Outlook 2012 at Grand Hilton Seoul
on September 3rd. Several speakers presented insider data related to different industry sectors
in Korea. The economic outlook was followed by the signing of a MOU between Jinju City and
KGCCI and culminated at a buffet-get-together.
28
KGCCI Sundowner #3
Baden-Württemberg Delegation “Nanotechnology“
The “Sundowner” casual after-work networking event was held on the KGCCI
veranda on August 27th. Despite typhoon predictions, more than 70 representatives of member companies participated and enjoyed the relaxed atmosphere
with German beer and barbecue. The Sundowner was kindly sponsored by the
Formula 1 – Korean Grand Prix Organization Committee.
From August 11th–19th, KGCCI hosted a delegation from Baden-Württemberg composed of the German Southwest
export promotion organization, bw-i and the leading institute of Germany in the field of Micro- and Nanotechnology, Micro TEC Südwest on the occasion of the trade fair Nano Korea 2012. KGCCI organized a workshop with
about 50 participants at COEX and visits at relevant institutes such as the Korea Advanced Institute of Science
and Technology (KAIST) and Korea Trade-Investment Promotion Agency (KOTRA).
Eurotier 2012 Preview
"Game on Germany" Investment Reception
On August 30th, KGCCI organized the “Eurotier Preview” at Grand Hyatt Hotel. The
German Eurotier team visited Korea to inform the around 30 Korean exhibitors and
potential visitors, mainly coming from the farming industry, about the trade fair in
Hanover.
On September 6th, Germany Trade & Invest organized in close cooperation with KGCCI the executive dinner
"Game on Germany" at Ritz Carlton Hotel. The event focused on investment opportunities in the German
Game market with emphasis on Eastern Germany. The impressing number of around 130 Korean participants
underlined the huge potential of these creative industries.
KORUM Nr. 41 | October 2012
Korea Life
„Hast du mal 'nen Won“?
Korea auf dem Weg zur bargeldlosen Gesellschaft
Verena Gründler
The Korean efinance market is worldwide one of the most dynamic and new technologies
are applied to innovative payment systems. Especially the introduction of the “T-Money
Card” and mobile banking by smart phone revolutionized daily payment patterns.
Dank modernster Technologien im Bereich
elektronischer Zahlungssysteme hat sich
Korea in wenigen Jahren zu einem nahezu
bargeldlosen Land entwickelt. Die im Jahr
2004 eingeführte Geldkarte hat hierzu einen
wesentlichen Beitrag geleistet. Eine Sekunde
an ein Nahfeldkommunikations-Lesegerät
gehalten, kann mit der sogenannten „T-money Card“ in öffentlichen Verkehrsmitteln,
Taxis, Kinos, Convenience-Stores, FranchiseShops und Freizeitparks bequem und schnell
bezahlt werden. Anbieter dieser Geldkarte
ist Korea Smart Card, weltweit größter Operator an täglichen Transferbuchungen mit
ehrgeizigen Globalisierungsabsichten. Schon
jetzt wird von Seoul aus das Bezahlsystem
in öffentlichen Verkehrsmitteln in Auckland
gesteuert, und Projekte in anderen Ländern
sollen folgen. Die Anteilseigner von Korea
Smart Card sind Seoul Metropolitan City
Government, LG CNS und die Credit Card
Union. Auffällig ist dabei, dass der Wirtschaftsgigant Samsung den Einstieg in den
Micro-Payment Markt verpasst hat. MicroPayments machen zwar momentan nur 10%
der bargeldlosen Zahlungen aus, besitzen
aber ein großes Zukunftspotenzial. Vor allem
auch, weil dem Operator im Jahr 2010 durch
Kooperationen mit Telekommunikationsanbietern wie KT, SK Telekom und LGu+ der
Einstieg in den Mobilfunkmarkt gelungen ist.
Die wirkliche Neuheit des Bezahlens mit dem
Smartphone liegt darin, dass mit entsprechenden Applikationen Coupons verwaltet
und standortabhängige Rabatte beim Einkauf angezeigt werden können. Dies bietet
Raum für neue Marketingstrategien. Gerade
in einem Land wie Korea, in welchem die
Geschenkkultur stark ausgeprägt ist, erfreuen sich Geschenkgutscheine oder Geldgeschenke, mobil übermittelt, großer Beliebt-
Mit der schnellen Verbreitung der Smartphones gehen auch neue Entwicklungen
im Bereich des mobilen Bezahlens einher.
Lokale Banken konkurrieren um Kunden für
das „Mobile Banking“. Bereits im Juli 2012
hatten ca. 16 Millionen Koreaner ihr Geld
als „Mobile Money“ angelegt, auf das sie mit
dem Smartphone, ihrem „Mobile Wallet“,
jederzeit Zugriff haben.
heit. So kann von einem Smartphone-User
zum anderen ein Gutschein für einen Caffè
latte von Starbucks versendet werden, welchen der Empfänger gleich beim nächsten
Outlet einlösen kann.
Lohnenswert ist noch ein Blick auf die
Anwendung elektronischer Zahlungssysteme
im Bereich des öffentlichen Verkehrssystems.
Während in Deutschland die Wahl der
kostengünstigsten Fahrkarte oft mit einem
enormen Informations- und Zeitaufwand
seitens der Fahrgäste verbunden ist, zeigt
das koreanische System, wie sich elektronisches Bezahlen mit neuesten Technologien sinnvoll verknüpfen lässt und für den
Endverbraucher günstig, schnell und einfach
bleibt. Landesweit kann dieselbe Geldkarte
in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und
Taxis verwendet werden. Sie wird beim Ein,Um- und Aussteigen in Bus, Metro oder
Bahn an einen NFC-Reader gehalten, um
mit GPS über Satelliten die einzelnen Fahrtstrecken addieren und den Fahrpreis berechnen zu können. Die Vorteile dieses Zahlungssystems liegen auf der Hand. Die Nutzung
ist bequem und auch Senioren werden von
diesen technischen Erneuerungen nicht ausgeschlossen. Jugendliche erhalten mit einer
Jugend-Geldkarte vergünstigte Fahrpreise,
trotz Einfachheit sind Preisdifferenzierungen
möglich. Aber auch die Anbieterseite erhält
wertvolle Daten bezüglich Fahrgastbeförderungen in den verschiedenen Verkehrsmitteln, was einen effizienten Einsatz von
Ressourcen ermöglicht.
Die hohe Adaptionsbereitschaft an neue
Techniken seitens der koreanischen Gesellschaft ist ein wichtiger Grund für die
raschen Entwicklungen im Bereich der
elektronischen Zahlungen, deren schnelle
Durchführbarkeit dem Temperament der oft
ungeduldigen Koreaner entgegenkommt.
Und da sich technische Gebrauchsgegenstände in Korea besonders gut mit einem
trendigen Design verkaufen, ist die Geldkarte
in allen Farben und Formen erhältlich und
selbstverständlich darf auch der Hello-KittyHandyanhänger mit integriertem „High-Tech
Chip“ nicht im Sortiment fehlen.
Verena Gründler war Junior Economist bei
der AHK Korea.
KORUM Nr. 41 | October 2012 29
KORUM
Media Data
Korea I Unternehmen I Märkte
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy,
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.
A special section is contributed by the Swiss Business Hub Korea c/o Embassy of Switzerland in Seoul.
Nr. 41 l October 2012
KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in Korea and
abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions.
Herausgeber:
Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,500 copies
German
minimum 32 (full colour)
bimonthly (February, April, June, August, October, December)
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
8F Hannam Plaza, 85 Dokseodang-ro
Youngsan-gu, Seoul 140-884, Korea
www.kgcci.com
Redaktion KORUM:
ADVERTISEMENT RATES
Sora Jon
[email protected]
Rates per issue, all pages full colour
Redaktion Schweizer Seiten:
Page
Inside front cover page + page 3
Outside back cover page
Page 30 + inside back cover page
Inside double page spread
Inside front cover page
Inside back cover page
Inside page
Inside 1/2 page
Prices
(Mil. KRW)
2.2
2.2
2.1
2.0
1.7
1.6
1.4
0.8
Trim size
(WxH mm)
420 x 297
210 x 297
420 x 297
420 x 297
210 x 297
210 x 297
210 x 297
210 x 149
Non bleed size
(WxH mm)
426 x 303
216 x 303
426 x 303
426 x 303
216 x 303
216 x 303
216 x 303
216 x 155
Okjeong Monica Baik
Director, Swiss Business Hub Korea
Tel. + 82-2-3704-4741
[email protected] I www.osec.ch
Anzeigen:
Ms. Sunae Ju
Tel. + 82-2-37804-645
Fax + 82-2-37804-637
[email protected]
NEXT ISSUE
Advertisements and contributions for issue 42, 2012: November 30th, 2012
Main topic: “Human resource management”
Layout und Druck:
DeSIGN SIDAE
DISCOUNT RATES
Member discount: 10% per ad
Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10%
30
KORUM Nr. 41 | October 2012
© Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer
Alle Rechte vorbehalten

Documentos relacionados