- AHK Korea
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Nr. 41 I October 2012 KORUM Korea I Unternehmen I Märkte www.kgcci.com I www.osec.ch Zahlungsverkehr & Zahlungssicherung Konjunktur Solarinstallationen in Korea Recht Tax audits Konjunktur Kaufkraft und Konsumverhalten convene Maximize your meeting at Grand Hyatt Seoul. The ideal meeting destination in the heart of Seoul, offering a centrally located, urban resort setting with state-of-the-art facilities and endless options for dining, entertainment and recreation. For reservations, please call Convention Service Team of Grand Hyatt Seoul at +822 799 8206. Hyatt. You’re More Than Welcome. +82 2 797 1234 seoul.grand.hyatt.com HYATT name, design and related marks are trademarks of Hyatt Hotels Corporation. ©2012 Hyatt Hotels Corporation. All rights reserved. Kommentar Zahlungsverkehr & Zahlungssicherung The success of the Korean economy is based on its exports. The same applies to Germany. In this situation both countries highly depend on exchange rates and their fluctuations. Luckily, the fluctuation between KRW and USD as well as between KRW and EUR is rather low over time. Doubledigit changes within a short timeframe have largely disappeared. Accordingly, the measures against exchange rate risks have reached an acceptable level. Many factors indicate a clear stabilization of the important framework conditions. Die Erfolge der koreanischen Wirtschaft basieren in hohem Maße auf den Exporten. Ähnliches gilt auch für Deutschland. In dieser Situation ist die Abhängigkeit von den Wechselkursen und deren Veränderungen besonders ausgeprägt. Die Kurse zwischen KRW und USD sowie KRW und EUR bewegen sich erfreulicherweise seit Längerem in einem vergleichsweise engen Rahmen. Zweistellige Veränderungen im Horizont von einigen Wochen scheinen der Vergangenheit anzugehören. Die Maßnahmen zur Sicherung von Kursrisiken haben sich entsprechend auf vertretbare Größen eingestellt. Viele Zeichen sprechen für eine deutliche Stabilisierung wichtiger Randbedingungen. Gerade auch für die Kunden im lokalen Markt sind stabile Kurse wesentlich um ihrerseits eine Planungssicherheit zu haben. Die positiven Veränderungen geben sehr begründete Hoffnung auf weitere Vereinfachungen und eine weitere Reduzierung von finanziellen Risiken. Das KORUM widmet sich in dieser Ausgabe dem Thema „Zahlungsverkehr & Zahlungssicherung“ und bringt teilweise fast vergessene Herausforderungen wieder ins Bewusstsein. Die Veranstaltung der AHK Korea „Economic Outlook“ am 3. September 2012 hat die gute Positionierung unserer Mitgliedsfirmen in Korea bestätigt. Die außergewöhnlich hohen Zuwächse der beiden Vorjahre werden zur Zeit zwar für manche etwas gedämpft. Dennoch zeigt uns die Erfahrung gerade hier in Korea, dass man sich auf jegliche Veränderungen extrem schnell einstellen kann. Die Verbesserungen im Finanzsektor werden helfen zukünftige Chancen besser zu nutzen. Friedrich Stockinger Präsident Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Especially for the planning of customers on the local markets, stable exchange rates are essential. The positive developments give justified hope for further simplifications and a further reduction of the financial risks. In this issue, KORUM focuses on the topic of “Financial transactions and collateral” and reminds us of challenges that were almost forgotten. The KGCCI event "Economic Outlook", on September 3rd 2012 has validated the good positioning of our member companies in Korea. Even so the exceptionally high growth of the last two years is hard to be continued, the experience in Korea has shown that companies react extremely fast to changes. The changes in the financial sector will help to use future opportunities better. KORUM Nr. 41 | October 2012 5 KORUM Zahlungsverkehr und -sicherung Korea I Unternehmen I Märkte 8 Kompakt Kompakt Kreditvergabe und Zahlungsmoral 8 Germany-Korea Trade and Trade Financing 10 The rating, a key tool of the credit process 11 Konjunktur Solarinstallationen in Korea erhalten Impulse von neuer Regulierung 13 Korea wendet hohe Mittel für Forschung und Entwicklung auf 15 Kaufkraft und Konsumverhalten 18 Kontrakte 18 Konjunktur Tax audits Zahlungsfristen und die allgemeine Zahlungsmoral sind in Südkorea sehr branchenspezifisch. Experten raten deshalb zur Absicherung über Banken und entsprechende vertragliche Vereinbarungen. 21 KORUM – Schweizer Seiten Finanzindustrie Schweiz 24 Agent versus Niederlassung 25 Mit dem drittgrößten Lohnniveau in Asien verfügt Südkorea über eine hohe Kaufkraft. Koreanische Kunden stellen dabei - vor allem bei Markenartikeln - höchste Ansprüche in Bezug auf Qualität, Service und Support. Kontakte News and People New Members Upcoming Contacts 27 27 27 28 21 Kontrakte Korea Life „Hast du mal 'nen Won“? 29 In regelmäßigen Abständen führen die südkoreanischen Finanzbehörden Betriebsprüfungen durch. Der Fachbeitrag von Ethan Cho gibt Aufschluss über die unterschiedlichen Arten und Gründe einer Betriebsprüfung in Korea. KORUM Nr. 41 | October 2012 7 Kompakt Kreditvergabe und Zahlungsmoral Sicherheiten wie Anzahlungen oder Akkreditive ratsam Frank Robaschik German companies can take out loans also with Korean banks. Generally, the payment moral in Korea is not bad. Large companies usually enjoy a high credit rating. Nevertheless, limiting risks remains important. Especially when dealing with new and small partners, insisting on safe terms of payment is very important. The inclusion of arbitration clauses in contracts is recommended. Kreditvergabe Die Kreditaufnahme in Südkorea ist für deutsche Firmen auch bei koreanischen Banken möglich, denn diese wollen mehr internationale Kunden gewinnen. Vor allem bekannte deutsche Adressen können davon profitieren. Bei guten finanziellen Risiken kann die Kreditvergabe ohne Sicherheiten erfolgen. Daneben kann als Sicherheit auch bei Mittelständlern eine Garantie der Muttergesellschaft in Deutschland in Frage kommen. Vor allem Mittelständlern empfehlen Branchenkenner, sich dabei an eine koreanische Bank zu wenden, die Erfahrung im internationalen Geschäft hat. Dazu zählen beispielsweise die Korea Exchange Bank, die Shinhan Bank (beide verfügen über Niederlassungen in Frankfurt) sowie die ausländischen Institute Standard Chartered Bank und Citibank, die beide über eigene Filialnetze in Südkorea verfügen. Die Zinsen sind in Südkorea nicht exzessiv höher als in Europa. Zu den Stärken deutscher und anderer internationaler Banken vor Ort zählt die Kreditvergabe in Euro oder US-Dollar über weltweite Rahmenvereinbarungen für international tätige Unternehmen. Im Zahlungsverkehr sollte insbesondere bei teureren Lieferungen zur Unterlegung von Kaufversprechen in jedem Fall eine Anzahlung vereinbart werden. In der Regel empfehlen Marktkenner 10 bis 20%. Kann keine Anzahlung vereinbart werden, so sollte der Kunde innerhalb kurzer Fristen (beispielsweise zehn Tage) ein Akkreditiv eröffnen. Sonst kann es passieren, dass der deutsche 8 KORUM Nr. 41 | October 2012 Lieferant schon in Vorleistung geht und der Kunde es sich noch einmal anders überlegt, beispielsweise wegen einer veränderten Marktsituation. Bei Maschinenlieferungen ist nach Händlerinformationen eine typische Relation 20% Anzahlung (bei Auftragserteilung), 70% Hauptzahlung (bei Verschiffung) und 10% Rückbehalt (nach Abnahme). Besteht die Gefahr, dass der Kunde die Abnahme verzögert, kann eine sogenannte "latest"-Klausel aufgenommen werden, in der festgelegt wird, bis wann der Kunde spätestens (zum Beispiel nach sechs Monaten) zahlen muss. Bei regelmäßigen Lieferungen an große Abnehmer mit guter Bonität kann auch per offener Rechnung geliefert werden. Bestellungen maßgeschneiderter Maschinen, die nicht woanders verkauft werden können, sollten dagegen besser abgesichert werden. Auch bei kleinen Firmen ist in der Regel Vorsicht angesagt. Langjährige Geschäftsbeziehungen sind nach Erfahrungen der DeutschKoreanischen Industrie- und Handelskammer in Korea keine Garantie für die Sicherheit der Zahlungen. Bei größeren Beträgen empfiehlt Hans-Bernhard Merforth, ehemaliger Repräsentant der Commerzbank in Korea, die Vereinbarung einer Bankgarantie mit internationalen Banken um eventuellen missbräuchlichen Erlass von Zahlungsverboten zu vermeiden. Akkreditive mit Bestätigung einer deutschen Bank können laut Merforth interessant sein, wenn ein Lieferant bei großen Summen politische Risiken wie Krieg oder Naturkatastrophen (zum Beispiel Erdbeben) mit abdecken will. Rabatte und Skonti sind üblich. Damit können Anreize zum Erreichen eines bestimmten Zahlungszieles gesetzt werden. Zahlungsmoral Die Zahlungsfristen in Korea sind je nach Branche sehr unterschiedlich und beispielsweise im Pharmabereich sehr lang. Mit der Pünktlichkeit der Zahlungen wird es nicht immer ganz genau genommen. Deshalb ist ein aktives Forderungsmanagement sehr wichtig. Dazu zählen Anrufe und - sofern möglich - persönliche Besuche beim Schuldner. 2009 berichteten deutsche Firmen, dass beispielsweise bei einem vereinbarten Zahlungsziel von 30 Tagen trotz eines aktiven Forderungsmanagements im Durchschnitt oft mit einem tatsächlichen Eingang von 45 Tagen nach Lieferung gerechnet werden musste. Die Bandbreite der Einschätzungen zur Zahlungsmoral in Korea ist groß. Euler Hermes bewertete Südkorea im April 2012 mit BB, das heißt mit leichten Transfer- und Konvertibilitätsrisiken und einem überdurchschnittlich guten Wirtschaftsumfeld. Die gleiche Einschätzung erhält in Europa beispielsweise Polen. Coface gab Südkorea im April 2012 das Rating A2. Das ist die gleiche Stufe wie Deutschland. In die Bewertung fließen die wirtschaftliche, finanzielle und politische Lage des Landes, die Zahlungserfahrungen mit den lokalen Unternehmen bei kurzfristigen Verbindlichkeiten und das Geschäftsumfeld ein. Firmen, Händler und die Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer betonen übereinstimmend, dass die Begrenzung des eigenen Risikos sehr wichtig ist. So können beim Überschreiten bestimmter ausstehender Summen die Kunden darauf hingewiesen werden oder auch diskret Liefe- Kompakt rungen verzögert werden. Generell sind laut Hans-Bernhard Merforth Großkunden mit solchen in Deutschland vergleichbar während kleine Firmen in Südkorea in der Regel finanziell deutlich schlechter dastehen als in Deutschland. Factoring ist nach Einschätzung von Branchenkennern nicht weit verbreitet. Leasingtransaktionen haben sich 2011 nach Angaben der Credit Finance Association of Korea gegenüber dem Vorjahr auf 10,6 Bill. Won (circa 6,9 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.541 Won - Jahresdurchschnitt 2011) verfünffacht. Dennoch lag der Wert nur leicht über dem Niveau von 2008. Leasing kam dabei vor allem bei Kraftfahrzeugen (6 Bill. Won) und Maschinen (2 Bill. Won) zum Einsatz. Bonitätsprüfung von Geschäftspartnern Insolvenzen sind in Korea - von kleinen Firmen abgesehen - selten. Es gibt ein Gläubi- gerschutzverfahren, welches dem US-amerikanischen Chapter 11 ähnelt. So können Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten über eine Art Vergleich mit den Gläubigern häufig weiterarbeiten. Zurzeit 2012 ist die Lage insbesondere bei kleineren Baufirmen, aber auch kleinen Schiffbauern und Schifffahrtsgesellschaften sehr angespannt. Bonitätsauskünfte können über die DeutschKoreanische Industrie- und Handelskammer eingeholt werden. Weitere Anbieter sind NICE Information Service und Korea Enterprise Data. Größere Ratingagenturen in Südkorea sind NICE Investors Service, Korea Investors Service und Korea Ratings. In Korea tätige Unternehmen berichten, dass es schwierig sein kann, einen vereinbarten Eigentumsvorbehalt durchzusetzen. Dies gelte insbesondere, wenn der Abnehmer eine kleine schwächere einheimische Firma sei, deren Produktion und Arbeitsplätze durch die Durchsetzung des Eigentumsvorbehalts in Gefahr gerät. Umso wichtiger sind Sicherheiten wie Anzahlungen oder Akkreditive. Als ergänzende Sicherheiten können Schuldscheine genutzt werden. So seien beispielsweise zweitrangige Eintragungen auf Grundstücke der Ehefrau durchaus akzeptiert. Auch über eine revolvierbare Bankgarantie können Lieferanten ihr Risiko begrenzen. Stehen Schulden aus, so ist auch die Art des Umgangs mit dem Schuldner wichtig. Koreaner sind stolze Menschen. Deshalb bringt ein freundlicher aber dennoch konsequenter Anruf oder persönlicher Besuch oft mehr als ein Standardmahnschreiben, das dem Kunden per Post zugesandt wird. Das Eintreiben einer Schuld per Inkassofirma (beispielsweise KIS Credit Information Service, die zur zu NICE Holdings gehört, Seoul Credit Rating & Information, Koryo Credit Information und Saeil Credit Information) wird in der Regel das Ende einer Geschäftsbeziehung bedeuten. Bestehen unbeglichene Forderungen, so bietet die Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer einen Interventionsservice an. Die Kammer kann auch die Korea Importers Association (KOIMA) und Industrieverbände einschalten, da es dem säumigen Schuldner in der Regel unangenehm ist, in den Verbänden, in denen er selbst ein geschätztes Mitglied sein möchte, mit solchen Problemen konfrontiert zu werden. Sind außergerichtliche Mittel ausgeschöpft, ist gegebenenfalls die Anrufung eines Schiedsgerichts sinnvoll. Entsprechende Vereinbarungen sollten bereits im Vertrag mit dem koreanischen Kunden festgelegt werden. Exportfinanzierung Geschäftsbanken und spezielle Finanzierungsinstitute bieten verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Auslandsgeschäfte an. Die wichtigsten deutschen Kreditgeber im Exportgeschäft sind die AusfuhrkreditGesellschaft (AKA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Frank Robaschik ist Korrespondent von Germany Trade & Invest in Korea. KORUM Nr. 41 | October 2012 9 Kompakt Germany-Korea Trade and Trade Financing Nahm-yon Lee Regarding the current economic situation, Germany and Korea have many similarities. Even so many eurozone countries are buffeted by a fiscal crisis, Germany appears to remain strong. And also South Korea has seen its sovereign rating upgraded by Standard and Poor’s, Moody’s Investors Service and Fitch Ratings in August and September 2012. Korea’s Fitch rating (AA-) is now higher than Japan’s and China’s. Germany and South Korea are regarded as having swiftly and successfully overcome the global financial jitters. The two countries also have very active bilateral trade. Not only is trade in products and services recording steady growth but also two-way corporate investments and other business activities. Changing pattern of trade settlements Until recently, the Letter of Credit (LC) was the dominant method of trade settlements. It was perceived as the best means of settlement that guaranteed safety and promptness in international trade. Yet with the trade market’s shift from a “seller’s market” to a “buyer’s market”, LC-based settlements are declining. At the same time, the popularity of non-LC-based settlements has grown. This includes collection (e.g. Documents against Payment, Documents against Acceptance), remittance, cash on delivery, cash against documents and electronic settlements. Compared to LC-based settlements, they offer a financial advantage due to the absence of bank guarantees. Trade Escrow service The following describes current trade settlement trends and some of the innovative financial services for trade. 10 KORUM Nr. 41 | October 2012 The Trade Escrow service was introduced to compensate for LC-based settlements, which mainly serves the beneficiary’s interests. At the start of the transaction the applicant, beneficiary and bank sign a Trade Escrow Service Agreement. When the applicant deposits funds in the account, the beneficiary is informed about it by the bank. The funds will be remitted to the beneficiary as soon as the applicant gives instructions to remit them. Although the funds are deposited by the applicant, he cannot unilaterally withdraw them. SWIFTNet TSU SWIFTNet Trade Services Utility (TSU) provides a more standardized environment for electronic exchange of shipping documents. Before companies are engaged in transactions with customers, banks must establish an automated process within the overall banking system. Those processes are essential in terms of transaction efficiency. The key factors of such a process are on the one hand adding the TSU standard to the existing domestic e-data interchange used by Kompakt Domestic Exporting Co. e-Doc e-Inv, e-P/L Korea Financial Telecommunications & Clearing Institution Overseas Bank e-Doc e-B/L, e-I/P Doc u-TradeHub Logistics (Shipping Insurance, etc.) most companies in Korea and on the other translating between the two standards and forward the translated data to SWIFT. e-Negotiation Service are linked to the national e-trade platform Exporters and other parties involved in issuing trade documents log in a national electronic trade platform, called u-Trade Hub. There they can create electronic docu- Korea Exchange Bank ments including electronic bills of lading and exchange them among each other. U-Trade Hub is Korea’s window for a onestop paperless trade service that integrates all trade-related and regulatory procedures. As this system effectively merges and upgrades existing trade services and affiliated networks, Korea’s trade- and related sectors can now benefit from online access to such services at any time and place. Through this service, an exporter can significantly reduce the time needed to prepare and handle shipping documents without visiting the bank. Moreover, the risk of losing documents is eliminated. The bank receives the shipping documents created in u-Trade Hub through a trusted third party, the Korea Financial Telecommunication & Clearings Institute —namely through the KFTCI network provider’s proprietary middleware solution. By offering a new model for connectivity among global trade partners, e-Negotiation applications through u-Trade Hub will break new ground in delivering international paperless processing. Nahm-yon Lee is relationship manager at Foreign Customer Division, Korea Exchange Bank. The rating, a key tool of the credit process Michael Guenther The genuine banking business is about taking risks, understanding the risks, and managing them accordingly. Assigning a rating, meaning condensing a variety of information in a few letters, is a common way of quantifying the credit risk of a customer. highlights in particular on how the rating of a customer is derived, and how crucial it is to maintain an open and trustful customer relationship as a basis to support a good rating. The credit process Moody's, Standard & Poor's and Fitch are well known these days, and their rating announcements have a strong influence on the markets. In banks, every customer needs to be rated before any credit is extended. This is part of a prudent approach when taking risks. Banks need to establish ratings also to comply with stringent regulatory requirements (Basel III): the rating mainly drives how much capital banks need to allocate to their loan book. Given the scarcity of capital, there is a lot of incentive to get the rating right. This article sheds some more light on the credit process applied at Deutsche Bank. It Client adoption Rating process Monitoring Credit decision The credit process starts with the adoption of any new client, and the related due diligence. The purpose of the rating analysis is to establish and document a rating for a borrower (counterparty probability of default/ CPD). A credit approval is required before any credit can be approved and for any risk increasing features subsequently (i.e. new transactions, limit excesses). After credit limits are approved, the credit relationship is subject to continuous monitoring. The monitoring of the credit quality of a counterparty is a key activity to ensure that the risk appetite of the bank is continuously aligned to the actual credit standing. Any information affecting the rating is reflected immediately in an updated rating analysis. Similarly, outstanding under credit limits are continuously monitored. The rating process Before a bank decides whether to grant credit and under what conditions, it assesses the borrower’s creditworthiness. At Deutsche Bank, each borrower is assigned a rating. This rating indicates how likely it is that a borrower is going to default within a time horizon of one year. The rating is expressed in a rating factor, similar to the scores of the international rating agencies. KORUM Nr. 41 | October 2012 11 Kompakt Deutsche Bank rates its borrowers independently and on its own. Such rating information is kept inside the organization within strict firewalls. For regulatory purposes (Solvency Regulation, German Banking Act), a complete risk assessment must be performed and documented each year. The determination of the rating follows a rigorous due diligence process. A set of rating criteria helps to come up with a rating. Each of the criteria is assessed within a scale from ‘good’ to ‘poor’. The criteria differ, depending on the type of borrower. For example, a corporate borrower is assessed differently than an insurance company). The rating criteria for a corporate borrower can be grouped as follows: Industry: - the industry and its drivers (i.e. competition, entry barriers, outlook, etc.) - any industry-specific risks, i.e. a tech company faces different risks (environmental, legal, regulatory risks) compared to a pharmaceutical company Company: - the quality of the borrower’s products - the marketing strength - its position relative to competitors - any dependencies from suppliers/customers - the development of the revenues - its ability to generate profits and manage assets - the internal cash flow generation - its access to capital markets - the leverage structure Soft factors: - the strategy of the borrower - the quality and structure of its management (including succession planning) - the controlling/planning process - its transparency (provision of information, conduct of account) - any market price indicators (i.e. share price, bond price, CDS price) The rating process will - despite all efforts to make it as objective as possible - always have elements of judgment. 12 KORUM Nr. 41 | October 2012 It is also challenging to come up with an appropriate rating if not all relevant information are available. In case information is unknown or insufficient, this would translate into a weaker scoring of the rating criteria and result into a lower rating. And this is where the relationship aspect becomes most important: a good relationship with the customer helps to fill the information gaps and supports a more substantiated rating. The many publicly available sources of information in today’s world (i.e. internet, Bloom- berg, external rating and research agencies) are not sufficient to capture all elements of the rating criteria, particularly the soft factors. An adequate assessment of those factors needs direct input from the customer as well as the relationship manager. This requires, however, that the relationship between customer and bank is sufficiently trustworthy and that the customer is willing to share such information. The incentive, for the customer to share information with the bank is a better rating, resulting in more favorable conditions of the credit agreement. Before the rating is finalized, it is benchmarked against the rating of the major external Konjunktur rating agencies. Once the ‘right’ rating has been determined, other factors often being dependent on the rating outcome would need to be considered, before a credit decision can be taken. Firstly, product features are decisive as a 5 year loan would be viewed differently compared to a 180 days trade finance facility. Secondly, collateral structures have to be considered. The weaker a counterparty, the more important any risk mitigation becomes (e.g. via collateral). Thirdly, clauses/covenants of the documentation has to be considered (i.e. credit terms in ISDA or Collateral Support Annex, financial covenants). And last but not least also sustainability criteria and pricing have to be taken into account. Michael Guenther is Head of Credit Risk Managements at Deutsche Bank Korea. Solarinstallationen in Korea erhalten Impulse von neuer Regulierung Neue Regulierung Initiative der Stadt Seoul Hanwha übernimmt Q-Cells Frank Robaschik In 2012 and the following years, Korea will install more solar systems than from 2009 to 2011. Impulses come from the Renewable Portfolio Standard (RPS) regulation being in effect since the beginning of 2012. It obliges power generators to produce a certain percentage of electricity from renewable sources with a special quota for solar energy. In addition, the city of Seoul plans to increase the use of renewable energies. Moreover, the segment of private households with a high consumption of electricity is also of interest for suppliers of photovoltaic systems. Südkorea zählt zu den zehn wichtigsten Stromproduzenten weltweit. Die Solarenergie stand jedoch nach Angaben der Korea Energy Management Corporation (KEMCO) mit 772,8 Gigawattstunden (Gwh) im Jahr 2010 nur für 0,16% der gesamten Stromerzeugung. Zwar lag Korea 2008 dank eines 2004 eingeführten Einspeisetarifs mit Neuinstallationen von 276 Megawatt (MW) weltweit auf Rang vier. Der Solarboom kam danach allerdings abrupt zum Erliegen. hend von diesem niedrigerem Niveau wieder steigen. Hyundai Heavy Industries (HHI) rechnete beispielsweise im Juni 2012 für das Gesamtjahr mit 229 MW. Grund ist die Einführung des Renewable Portfolio Standard (RPS), der den größeren Stromerzeugern vorschreibt, eine bestimmte Menge an Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Für 2012 ist ein Anteil von 2% vorgesehen, der bis 2016 sukzessive auf 4% steigen soll. 2022 soll er 10% erreichen. Im Rahmen des RPS gibt es eine eigene Quote für Solarenergie, die nach Plänen des Ministry of Knowledge Economy (MKE) für die Jahre 2013 bis 2015, durch eine frühere Installation ursprünglich für 2016 geplanter Mengen, noch einmal erhöht werden soll. Demnach sollen die Stromerzeuger von 2012 bis 2015 neue Solarstromkapazitäten in Höhe von 1,2 GW schaffen. Betroffen vom RPS sind die sechs stromerzeugenden Tochterfirmen der Korea Electric Power Corporation (KEPCO) sowie Korea District Heating, K-Water, POSCO Power, GS EPS, GS Power, Meiya Power und SK E&S. Für die aus erneuerbaren Energien erzeugte Installation von Solaranlagen in Südkorea Da durch den Einspeisetarif hohe Kosten entstanden und die Gelder vor allem in importierte Anlagen flossen, begrenzte die Regierung 2008 die durch den Tarif geförderten Mengen auf kumuliert 500 MW bis 2011 und verteilte die verbliebenen Mengen auf die Jahre von 2009 bis 2011. Gleichzeitig kürzte sie die Vergütungen im Rahmen des Einspeisetarifs. Das Ergebnis waren deutlich geringere Neuinstallationen. Ab 2012 werden die Installationen ausge- Neu Bestand 2007 45,3 81,2 2008 275,6 356,8 in MW 2009 166,8 523,7 2010 126,6 650,3 2011 * 141,6 k.A. 2012 * 229 k.A. 2013 * 277 k.A. * Schätzung bzw. Prognose Quelle: KEMCO; ab 2011: HHI-Schätzung vom Juni 2012 Geplante Mindestmenge an Photovoltaik-Neuinstallation durch die Stromerzeuger in Korea im Rahmen des RPS 2012 2013 2014 2015 2016 Menge (derzeitige Regelung) 220 230 240 250 260 Menge (geplante Neuregelung) * 220 330 330 320 - in MW Gesamt 1.200 1.200 * entsprechende Neufestsetzung geplant zum Oktober 2012 Quelle: MKE, Mai 2012 KORUM Nr. 41 | October 2012 13 Konjunktur Strommenge erhalten die Stromerzeuger von der KEMCO Zertifikate. Darüber hinaus können sie auch von Dritten Zertifikate kaufen, um ihren Pflichtanteil zu erfüllen. Im Rahmen des RPS wird dabei die gebäudeintegrierten Photovoltaikanlagen besonders stark gefördert, indem sie bei der Anrechnung höher bewertet werden. Anrechnungsfaktoren für Solarenergie im Rahmen des RPS Im 1. Halbjahr 2012 betrug der Preis für ein Photovoltaik-Zertifikat für eine Megawattstunde (MWh) nach Angaben der KEMCO im Durchschnitt 156.634 Won (1 Euro = 1.404 Won im August 2012). Das Zertifikat deckt nur den Preis für die Erfüllung der obigen Quote ab. Hinzuzurechnen ist der Erlös aus dem Verkauf des Stroms. Der diesem nahekommende System Marginal Price der Korea Power Exchange (KPX) lag 2011 im Durchschnitt bei 126,6 Won pro kWh. Stromhandelspreise nach Stromquelle Über die vom RPS vorgegebenen Mengen hinaus haben die Stromerzeuger kein wirtschaftliches Interesse an der Solarenergie, da vor allem die Stromhandelspreise für die Kernenergie, deren Nutzung die südkoreanische Regierung weiter ausbauen will, deutlich billiger sind. Im April 2012 veröffentlichte die Stadt Seoul einen Plan für Solaranlagen von 320 MW bis 2014. Es sind 30 MW in 26 Infrastruktureinrichtungen wie beispielsweise Anlagen der Wasserwirtschaft geplant. 290 MW sollen 14 KORUM Nr. 41 | October 2012 Energieart auf Feldern, Reisfeldern, in Obstgärten, Weiden, Wäldern 1) auf anderen Arten unbebauter Grundstücke, mehr als 30kW 1) auf anderen Arten unbebauter Grundstücke, bis 30kW 1) bei Nutzung existierender Gebäude Faktor 0,7 1,0 1,2 1,5 1) es gilt die Einordnung des Grundstücks von vor fünf Jahren Quelle: MKE, 30.12.10 Kernenergie Kokskohle Anthrazitkohle Erdgas Erdöl Wasserkraft Windenergie Photovoltaik Bioenergie Abfall Meeresenergie Alle Energiearten in Won je KWh * 2001 39,6 41,4 56,7 87,8 73,5 58,0 50,0 47,9 2005 39,1 43,5 53,8 87,1 92,8 71,2 63,2 63,4 53,5 61,3 51,0 2010 39,6 60,8 110,0 128,1 184,6 133,5 124,3 124,9 116,1 113,6 117,6 73,1 2011 39,1 67,1 98,6 142,4 225,8 135,1 143,1 130,7 125,1 123,2 134,0 79,5 * ohne Preise aus dem Einspeisetarif Quelle: Korea Power Exchange auf mehr als 10.000 Dächern öffentlicher und privater Gebäuden entstehen. Davon sind 100 MW in 1.000 Schulen geplant. Für 100 MW fand sich im August 2012 ein Partner. Hanwha Solar Energy plant bis 2014 insgesamt 300 Mrd. Won für Photovoltaikanlagen in der Stadt Seoul unterstehen- den öffentlichen Einrichtungen mit einem Schwerpunkt auf Dachanlagen auf größeren Gebäuden wie beispielsweise Eisenbahndepots zu investieren. Im September 2012 folgte eine Absichtserklärung von OCI und Seoul über den Bau von Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von 100 MW bis 2014. Im Juni 2012 gab die Korea Rail Network Konjunktur Authority bekannt, landesweit Solaranlagen mit einer Kapazität von 50 MW installieren zu wollen. Der größte Teil davon entfällt auf Bahnsteige (mit oder ohne Dach). Darüber hinaus ist nach Einschätzung von Professor Hi-chun Park von der Inha University auch der Markt privater Haushalte mit einem Stromverbrauch von monatlich 350 kWh oder mehr interessant. Grund ist die progressive Struktur des Stromtarifs für private Haushalte. Diese müssen in Korea mit steigendem Verbrauch mehr für ihren Strom bezahlen. Bei einem Verbrauch von mehr als 300 kWh im Monat zahlen die Haushalte einschließlich Steuern mehr als 300 Won pro kWh. Bei so einem hohen Preis werde es laut Professor Park für die Haushalte interessant, den Strom selbst billiger aus eigenen Solaranlagen zu beziehen, auch, da es Zuschüsse für die Installation der Anlagen gibt. Darüber hinaus müssen neue Gebäude öffentlicher Institutionen mit einer Fläche von 3.000 qm oder mehr seit April 2011 mindestens 10% der Elektrizität aus im Gebäude erzeugten erneuerbaren Energien beziehen. Zuvor bestand die Pflicht, mindestens 5% der Baukosten in erneuerbare Energien zu Stromtarif für private Haushalte * Stromverbrauch 1-100 kWh 101-200 kWh 201-300 kWh 301-400 kWh 401-500 kWh Mehr als 500 kWh Grundpreis (in Won je Haushalt) 390 870 1.530 3.680 6.970 12.350 Verbrauchabhängige Komponente (in Won je kWh) 57,9 120,2 179,4 267,8 398,7 677,3 * Tarif seit 6.8.12 zuzüglich 10% Mehrwertsteuer und 3,7% Stromfondsabgabe, Beispiel für Niederspannungsstrom, bei Hochspannungsstrom gibt es eine ähnliche Progression Quelle: KEPCO investieren. Südkorea hat in den letzten Jahren eine eigene Solarindustrie aufgebaut. Die Produktionskapazitäten erreichten 2011 nach Schätzungen von HHI 8,9 GW bei Polysilizium, 3,5 GW bei Ingots, 2,2 GW bei Solarzellen und 3,7 GW bei Solarmodulen. Allerdings hat die Branche - wie auch in anderen Ländern - derzeit massive Schwierigkeiten. Dennoch ist vor allem die Hanwha Group sehr aktiv. Ende August 2012 erhielt Hanwha Solar Germany, eine Tochterfirma von Hanwha Chemical, den Zuschlag für die Übernahme des einstigen deutschen Solarzellen-Weltmarktführers Q-Cells. Die Firma übernimmt den Standort Bitterfeld-Wolfen mit Forschung, Entwicklung und Produktion von Solarzellen (200 MW) und -modulen (120 MW) sowie den Zellfertigungsstandort in Malaysia (800 MW). Einschließlich der 1,3 GW von Hanwha SolarOne in China steigt das Unternehmen damit nach eigenen Angaben mit 2,3 GW Produktionskapazität zum weltweit drittgrößten Hersteller von Solarzellen auf. Zu den wichtigsten Messen der Photovoltaik in Korea zählen die Expo Solar/PV Korea (nächste Veranstaltung vom 4.9. bis 6.9.13) auf dem Kintex-Messegelände in Goyang bei Seoul und die Green Energy Expo in Daegu (3.4. bis 5.4.13). Korea wendet hohe Mittel für Forschung und Entwicklung auf Hohe Ausgaben der führenden Unternehmen Wissenschaftsgürtel und Institute of Basic Science im Aufbau Frank Robaschik Korea has to compete with its products against the emerging China and the technologically leading Japan. Therefore, the country invests huge amounts each year in research and development. The major focus is on information technology, nanotechnology, environmental and energy technology as well as biotechnology. In November 2011, an Institute for Basic Science was founded with the objective to establish structures similar to the German Max-Planck institutes. Korea gibt relativ zu seiner Wirtschaftsleistung viel Geld für Forschung und Entwicklung (F&E) aus. Die Ausgaben stiegen inner- halb von zehn Jahren von 2,3 auf 3,7% des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2010. Damit liegt das Land laut OECD in der Spitzen- gruppe mit Schweden, Finnland und Japan. In Deutschland betrug die Quote laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2,8%. Ein wichtiger Grund für die hohen Aufwendungen in Südkorea ist die Notwendigkeit, sich zwischen dem technologisch führenden Japan und der aufstrebenden VR China zu behaupten. Der staatliche Forschungsetat stieg 2011 KORUM Nr. 41 | October 2012 15 Konjunktur und 2012 um 8,7 respektive 7,3%. Nach der mittelfristigen Finanzplanung sollen die Ausgaben 2013 um 6,0%, 2014 um 4,9% und 2015 um 3,0% zulegen. Die Hauptschwerpunkte der F&E-Ausgaben in Südkorea sind Informationstechnik, Nanotechnologie, Umwelt- und Energietechnik sowie Biotechnologie. Innerhalb des staatlichen F&E-Haushalts sollen insbesondere die Ausgaben für Grundlagenforschung zunehmen. In der Wissenschaftsstadt Daejeon entsteht von 2012 bis 2017 mit einem Budget von 5,17 Bill. Won (rund 3,4 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.541 Won Jahresdurchschnitt 2011) ein sogenannter International Science Belt. Davon entfallen 456 Mrd. Won auf den Bau des Ionenbeschleunigers KORIA (Korea Rare Isotope Accelerator). Ein weiteres Vorhaben ist der Aufbau eines Institute of Basic Science. Das im November 2011 in Daejeon gegründete Institut orientiert sich an den deutschen Max-PlanckInstituten und dem japanischen Riken. Bis 2017 soll es in 50 Forschungszentren insgesamt 3.000 Wissenschaftler beschäftigen. Weitere Bereiche, für die 2013 mehr Mittel als 2012 aufgewendet werden sollen, sind 16 KORUM Nr. 41 | October 2012 Ausgaben für Forschung und Entwicklung Ausgaben (in % des BIP) Gesamtausgaben (Mrd. Won), darunter - Informationstechnik - Nanotechnologie - Umwelt- und Energietechnik - Biotechnologie Staatliches Budget für F&E (Mrd. Won) in Mrd. Won; % des BIP; Veränd. in % 2008 3,36 34.498 11.650 4.233 2.933 2.635 11.078 2009 3,56 37.929 12.354 4.599 3.465 3.009 12.344 2010 3,74 43.855 14.737 5.589 4.820 3.459 13.701 Veränd. 15,6 19,3 21,5 39,1 15,0 11,0 Quellen: OECD, Ministry of Education, Science and Technology (MEST), National Science and Technology Commission, Korea Institute of Science & Technology Evaluation and Planning (KISTEP) die Entwicklung eines freien Elektronenlasers als Lichtquelle der vierten Generation (4th Generation Light Source Project), der Trägerrakete Korea Space Launch Vehicle II (KSLV II) und industrieller Zukunftstechnologien. Neu ist unter anderem das Giga Korea Projekt, in dessen Rahmen bis 2020 schnelle mobile Internetverbindungen mit einer Geschwindigkeit von 1 Gigabit pro Sekunde ermöglicht werden sollen. Das Programm zur Förderung industrieller Zukunftstechnologien mit einem Budget von voraussichtlich 44 Mrd. Won im Jahr 2013 umfasst fünf Punkte. Dazu zählen die Entwicklung innovativer Arzneimittel aus in Südkorea vorkommenden Pflanzen, zentraler Systemhalbleiter für Smartphones, Tablet-PCs, Elektrohausgeräte, Kfz etc., grü- ner Transportsysteme auf der Basis von Elektroautos der zweiten Generation einschließlich wichtiger Teile sowie von Ladesystemen, großflächiger Dünnschichtsolarzellen auf CIGS- und auf Silizium-Basis sowie von Energielösungen für Nullenergiesiedlungen im Rahmen des Korea Micro Energy Grid (K-MEG). Die F&E-Aufwendungen der wichtigsten Branchen stiegen laut NSTC und KISTEP 2010 um 16,4% auf 32,8 Bill. Won. Der Löwenanteil davon entfällt auf die Elektrotechnik/ Elektronik (16,7 Bill. Won), die Kfz-Industrie (4,0 Bill.), die chemische Industrie (3,0 Bill.), den Maschinenbau (1,8 Bill.), die Metallindustrie (817 Mrd.), die Bauwirtschaft (746 Mrd.) und den Schiffbau (432 Mrd. Won). Innerhalb der Elektrotechnik/Elektronik Konjunktur dominieren Halbleiter (10,2 Bill. Won) und Kommunikationstechnik (3,2 Bill. Won). Auf Unternehmensebene hatten laut dem Korea Institute for Advancement of Technology (KIAT) 2010 Samsung Electronics mit 8,9 Bill. Won und LG Electronics mit 2,3 Bill. Won die höchsten Forschungsausgaben. Zu den Top 10 zählten daneben Hyundai Motor (1,3 Bill. Won in 2009), Hynix (562 Mrd. Won in 2009), Kia Motors, LG Display, General Motors Korea, Korea Telecom, POSCO und Samsung Mobile Display. Laut KIAT kamen sie 2010 zusammen auf F&E-Ausgaben in Höhe von 6,0 Bill. Won beziehungsweise durchschnittlich rund 750 Mrd. Won pro Unternehmen. Weitere Grundlagenforschungsinstitute sind das Korea Institute of Science & Technology Information (KISTI, 122 Mrd. Won), das Korea Research Institute of Standards and Science (KRISS, 118 Mrd.), das Korea Basic Science Institute (KBSI, 76 Mrd.), das Korea Polar Research Institute (65 Mrd. Won), das Korea Astronomy & Space Science Institute (KASI, 50 Mrd.), das Korea Institute of Oriental Medicine (KIOM, 43 Mrd. Won). Die wichtigsten vom MKE unterstützen Forschungsinstitute sind das Electronics and Telecommunications Institute (ETRI, Budget von 600 Mrd. Won), das Korea Institute of Industrial Technology (KITECH, 240 Mrd.), das Korea Institute of Energy Research (KIER, 178 Mrd.), das Korea Institute of Construction Technology (KICT, 154 Mrd.), das Korea Institute of Machinery & Materials (KIMM, 150 Mrd.), das Korea Research Institute of Chemical Technology (KRICT, 144 Mrd.), das Korea Electrotechnology Research Institute (KERI, 130 Mrd.), das Korea Institute of Geoscience and Mineral Resources (KIGAM, 122 Mrd.), das Korea Railroad Research Institute (KRRI, 90 Mrd.), das Korea Institute of Material Sciences (KIMS, 73 Mrd.), das Danach folgten weitere 15 Unternehmen mit Forschungsausgaben in Höhe von zusammen 3,3 Bill. Won. Dies waren SK Telecom, Samsung Electro-Mechanics, Korea Hydro & Nuclear Power, Hyundai Mobis, Korea Electric Power Corporation, Pantech, Samsung Techwin, Samsung SDI, LG Innotek, Hyundai Engineering & Construction, Hyundai Heavy Industries, Samsung Heavy Industries, Renault Samsung, Doosan Infracore und Hanjin Heavy Industries. Das staatliche Forschungsbudget stieg 2012 auf 16 Bill. Won. Mehr als drei Viertel davon entfallen auf das MEST (5 Bill. Won), das Ministry of Knowledge Economy (MKE, 4,7 Bill. Won) und die Defense Acquisition Program Administration (DAPA, 2,3 Bill. Won). Das MEST ist dabei zuständig für die allgemeine Forschung, während das MKE einen stärkeren industriepolitischen Auftrag hat. Die wichtigsten Institute in der Grundlagenforschung sind das Korea Atomic Energy Research Institute (KAERI, laut KISTEP 2011 Budget von 365 Mrd. Won), das Korea Aerospace Research Institute (KARI, 298 Mrd.), das Korea Institute of Science and Technology (KIST, 254 Mrd.), das National Fusion Research Institute (NFRI, 172 Mrd.), das Korea Institute of Ocean Science & Technology (KIOST, bis Juni 2012 Korea Ocean Research & Development Institute, KORDI, 155 Mrd.) und das Korea Institute of Bioscience and Biotechnology (KRIBB, 142 Mrd. Won). KORUM Nr. 41 | October 2012 17 Konjunktur National Security Research Institute (NSRI, 58 Mrd.), das Korea Food Research Institute (KFRI, 53 Mrd.) sowie das Korea Institute of Toxicology (KITOX, 47 Mrd. Won). Zu den besten Universitäten des Landes zäh- len die Seoul National Universtity (Rang 4 in Asien laut dem QS Asian University Ranking für 2012), das Korea Advanced Institute of Science & Technology (KAIST, Rang 7), die Pohang University of Science and Technology (POSTECH, Rang 9), die Yonsei University (Rang 16), die Korea University (Rang 21), die Sungkyungkwan University (Rang 24), die Hanyang University (Rang 33), die Ehwa University (Rang 40) und die Kyung Hee University (Rang 41). Kaufkraft und Konsumverhalten Kauffreudige Konsumenten mit hohen Ansprüchen Frank Robaschik Korea has a high purchasing power. Approximately half of the still relatively young population is concentrated in Seoul and the greater metropolitan area. On top of this come other large cities in the country. Partially, the structure of consumption expenditures differs considerably from Germany. The expectations of private and industrial customers are high. The large debts of private households might slow down consumption in the coming years. Kaufkraft Korea rangiert, was das Lohnniveau betrifft, in Asien hinter Japan und Singapur an dritter Stelle. Entsprechend hoch ist die Kaufkraft. Koreanische Haushalte mit zwei oder mehr Personen hatten 2011 im Durchschnitt ein Nettomonatseinkommen in Höhe von 3,51 Mio. Won (2.278 Euro; 1 Euro = 1.541 Won im Jahresdurchschnitt von 2011). Bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 3,28 Personen entsprach dies einem Pro-KopfEinkommen von 1,07 Mio. Won pro Monat. Dies waren 6,4% mehr als 2010. Angaben zur regionalen Verteilung der Haushaltseinkommen standen nicht zur Verfügung. Die Löhne und Gehälter lagen im April 2011 nach Angaben des Ministry of Labor and Employment lediglich in Seoul (+17,5%) und Ulsan (+13,5%) deutlich über dem Landesdurchschnitt. Geringer waren sie vor allem auf der Ferieninsel Jeju (-18,3%), in Daegu (-12,9%), Gwangju (-11,5%) und der Provinz Gangwon (-9,8%). Insgesamt sind die Einkommen in Städten höher als in den ländlichen Regionen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung von insgesamt 50 Mio. Menschen lebt im Großraum Seoul bestehend aus Seoul, der umliegenden Provinz Gyeonggi und der Stadt Incheon. Interessant für ausländische Anbieter sind daneben vor allem die weiteren Großstädte, allen voran Busan mit 3,6 Mio. und Daegu mit 2,5 Mio. Einwohnern. Die Einkommen sind ungleichmäßig verteilt. 2011 verfügte laut Statistics Korea das wohlhabendste Fünftel der Haushalte über knapp 38% der gesamten verfügbaren Einkommen. Die höchsten Einkommen pro Kopf haben Haushalte mit einem Familienoberhaupt im Alter von 50 bis 59 Jahren. Dies dürfte sowohl dem nach wie vor weit verbreiteten Senioritätsprinzip im koreanischen Entlohnungssystem als auch der Tatsache, dass die 18 KORUM Nr. 41 | October 2012 Konjunktur Einkommensentwicklung der Haushalte 1) 5) Veränderung (in %) 2) 1,2 5,8 5,8 Brutto 2009 2010 2011 in 1.000 Won pro Monat 3.432 3.631 3.841 Netto 3) 3.154 3.329 3.510 Veränderung (in %) 2) 1,1 5,4 5,4 Netto pro Kopf 4) 948 1.006 1.070 1) laufende Preise; Haushalte mit zwei oder mehr Personen 2) gegenüber Vorjahr 3) nach Abzug von Steuern und Zahlungen in Sozialversicherungs- und Rentensysteme 4) durchschnittliche Haushaltsgröße in Personen 2009: 3,33; 2010: 3,31; 2011: 3,28 5) durchschnittliche Wechselkurse (Won pro Euro) 2009: 1.773; 2010: 1.532; 2011: 1.541 Quelle: Statistics Korea, Deutsche Bundesbank Entwicklung der Konsumausgaben 2009 2010 2011 in 1.000 Won pro Monat1) Pro Haushalt 2.149 2.287 2.393 Pro Kopf 645 691 721 Veränderung (in %) 2) 2,0 7,0 5,6 1) laufende Preise; Haushalte mit zwei oder mehr Personen 2) gegenüber Vorjahr Quelle: Statistics Korea meisten Arbeitnehmer mit 60 Jahren oder eher aus den Unternehmen ausscheiden, geschuldet sein. Indiz für die hohe Kaufkraft sind nicht nur die Einkommen, sondern auch die Vermögen der privaten Haushalte. Laut Statistics Korea betrugen diese Ende 2011 knapp 300 Mio. Won pro Haushalt. Bei einer Haushaltsgröße von drei Personen pro Haushalt entspräche das einem Vermögen von circa 100 Mio. Won, beziehungsweise rund 64.000 Euro pro Kopf. Mehr als drei Viertel davon entfielen jedoch auf Immobilien, der Rest auf Finanzvermögen, darunter mehr als 4.000 Euro pro Kopf an Wohnungskautionen. Für den Konsum verwendbar sind vor allem reguläre Sparguthaben in Höhe von knapp 5.900 Euro pro Kopf. Konsumverhalten Der Konsum schwankt deutlich mit der Wirtschaftslage. Im Krisenjahr 2009 war der Anstieg verhalten, während 2010 und 2011 höhere Zuwächse registriert wurden. Die Konsumausgaben pro Kopf in Haushalten mit zwei und mehr Personen erreichten 2011 nach Angaben von Statistics Korea durchschnittlich 721.000 Won (rund 470 Euro) pro Monat. 2012 dürfte aufgrund der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten ein weniger starkes Jahr werden. Dennoch ist vor allem die Entwicklung der Beschäftigung bisher erfreulich. Die Struktur der Konsumausgaben unterscheidet sich teilweise erheblich von der Deutschlands. Auffällig sind die hohen privaten Ausgaben für Bildung. Während deutsche Haushalte weniger als 1% hierfür aufwenden, belief sich dieser Anteil in Korea im Jahr 2011 auf 12%. Eine hohe Qualität der Ausbildung ist kostspielig, allerdings wichtigste Voraussetzung für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg. Viele Eltern sind daher gezwungen, ihre Kinder schon in frühen Jahren als Vorbereitung für die Aufnahmeprüfungen auf private Nachhilfeschulen zu schicken. Hoch im Vergleich zu Deutschland sind auch die Ausgaben für Gaststättenbesuche. Das Essen ist dort teilweise nicht wesentlich teurer als selbst zu kochen. Zudem sind Koreaner generell gesellig, und auch Geschäftsessen sind weit verbreitet. Hoch KORUM Nr. 41 | October 2012 19 Konjunktur sind auch die Ausgaben für Telekommunikation. Smartphones und andere mobile Geräte sind weit verbreitet. Daneben wenden südkoreanische Haushalte auch relativ mehr für Kosmetika und Bekleidung auf als deutsche Haushalte. Mit der rapiden Alterung der Bevölkerung werden die Ausgaben für medizinische Versorgung voraussichtlich überdurchschnittlich steigen. Die Aufwendungen für Kultur und Freizeit dürften ebenfalls einen zunehmenden Anteil der Konsumausgaben beanspruchen. Grund sind kürzere Arbeitszeiten und ein stärker werdendes Freizeitbewusstsein. Zudem gibt es seit April 2012 an den regulären koreanischen Schulen samstags keinen Unterricht mehr. Frauen haben einen bedeutenden Einfluss auf die Konsumentscheidungen. Traditionell geben Ehemänner ihren Verdienst bei den Ehefrauen ab und erhalten im Gegenzug eine Art Taschengeld. Darüber hinaus sind Ehefrauen oft nicht berufstätig und haben Zeit, Einkäufe für die gesamte Familie zu tätigen. Grundsätzliche Entscheidungen über große Anschaffungen treffen Eheleute meist 20 KORUM Nr. 41 | October 2012 Struktur der monatlichen Konsumausgaben der privaten Haushalte 20111) in 1.000 Won Pro Kopf 367 6,6 Veränderung (in %) 2) 238 293 2,5 190 71 172 90 157 70 156 295 143 295 129 155 8,6 4,2 4,3 7,4 4,6 2,8 8,7 3,1 -0,7 1,9 9,3 46 112 58 102 46 101 191 93 191 84 101 Nahrungsmittel, Getränke Essen in Gaststätten, Restaurants Wohnraum Energie und Wasser Möbel, Haushaltsgeräte Kleidung und Schuhe Kosmetika Medizinische Versorgung Verkehr Telekommunikation Bildung Kultur, Freizeit Sonstige Konsumausgaben 1) laufende Preise; Haushalte mit zwei oder mehr Personen 2) gegenüber Vorjahr Quelle: Statistics Korea, Deutsche Bundesbank gemeinsam. Neben älteren kaufkräftigen Personen zählen auch jüngere unverheiratete Berufstätige zu den interessanten Käuferschichten. Da letztere oft noch bei den Eltern wohnen, können sie einen großen Teil ihrer Einkommen für den Konsum verwenden. Die Zahl unverheirateter Menschen wächst zudem. Nicht nur mit Bildung, sondern auch darüber hinaus verwöhnen Koreaner gern die wenigen Kinder, die sie haben, und konsumieren dementsprechend. Markenprodukte sind weit verbreitet, und die Konsumenten sind bereit, dafür zu bezahlen. Kontrakte Generell erwarten koreanische Konsumenten bei teuren Markenartikeln beste Qualität, perfektes Aussehen und Prestige. Bei preiswerteren Produkten sind sie allerdings sehr viel toleranter in Bezug auf eventuelle Mängel bei Aussehen oder Funktion. Der optische Eindruck eines Konsumguts ist oft wichtiger als seine Funktion. Im Durchschnitt muss das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. zelhandelsunternehmen (große Discounter, Warenhäuser, Supermärkte und Convenience-Läden) Platz. Gleichzeitig hat die rapide Verbreitung der Informations- und Kommunikationstechnik in der koreanischen Gesellschaft neue Handelsformen wie den elektronischen Handel, das TV-Shopping und den Einkauf per Handy hervorgebracht, die alle überdurchschnittlich stark wachsen. Koreaner erwarten vom Kundendienst vor allem in puncto Schnelligkeit sehr viel. In manchen Fällen werden Reparaturen auch außerhalb von Garantiezeiten kostenlos erbracht. Koreaner sind auch im geschäftlichen Bereich häufig impulsive Kunden. Um erfolgreich verkaufen zu können, muss die Stimmung („kibun“) stimmen. Interneteinkäufe standen laut Statistics Korea in den ersten fünf Monaten 2012 für 5,5% der gesamten Verkäufe des Einzelhandels, das TV-Shopping für weitere 3,2%. Für Käufe per Handy erwartete die Korea Online Shopping Association im Juli 2012 für 2012 eine Verdreifachung der Umsätze auf etwa 600 Mrd. Won. Dies wären etwa 0,2% des Einzelhandelsumsatzes. Nach einer Umfrage der Korean Chamber of Commerce and Industry im September 2011 wurde das Handy vor allem für kleinere Einkäufe eingesetzt. In rund 70% der Fälle lag der Einkaufswert unter 50.000 Won. Schon seit einigen Jahren geht ein Trend in Richtung „Well-being“-Produkte wie beispielsweise „gesunde“ Nahrungsmittel oder Naturkosmetika. Andere Trends sind vor allem bei der jüngeren Generation sehr schnelllebig. Zu Produkten, die vom Marken- und Trendbewusstsein der Südkoreaner profitieren konnten, zählen beispielsweise Smartphones, deutsche Automarken, Zwilling-Messer und Fissler-Töpfe. Traditionelle Märkte und „Tante-EmmaLäden“ machen zunehmend großen Ein- Gleichzeitig wird das Handy auch als Zahlungsmittel zunehmend interessant. 2011 dürften laut dem KT Institute of Economics and Business Administration für rund 2,5 Bill. Won kleinere Beträge per Handy bezahlt worden sein. Dies entspräche etwa 0,8% der gesamten Einzelhandelsumsätze. Darüber hinaus sind Smartphones sehr interessant für mobile und ortsbezogene Werbung. Kaufen auf Pump ist weit verbreitet. Zwar entfällt der Löwenanteil der Schulden privater Haushalte auf solche für den Erwerb von Immobilien. Dennoch ist auch bei regulären Einkäufen der Erwerb per Kredit auf dem Vormarsch. Der Anteil von Ratenzahlungen an der Gesamtsumme der Einkäufe per Kreditkarte stieg nach Daten der Credit Finance Association (Crefia) von 12,5% im Jahr 2005 stetig auf 17,4% im 1. Quartal 2012. Lediglich 1998, dem Jahr der Asienkrise, gab es mit 16,0% einen ähnlich hohen Anteil. Gleichzeitig stieg laut Crefia der Anteil der Zahlungen per Kreditkarte an den privaten Konsumausgaben von 40,9% im Jahr 2005 auf 62,0% im Jahr 2011. Die privaten Haushalte waren 2011 mit 89,2% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verschuldet (Deutschland 60,3%, USA 89,3%). Der Anteil der Schulden an den verfügbaren Einkommen der Haushalte betrug 163,7%, war damit vergleichbar mit dem Vereinigten Königreich (2010: 165,2%) und lag deutlich über dem der USA (2010: 124,4%) sowie Deutschlands (2011: 95,4%). Ein großer Teil der Schulden ist variabel verzinst. Tax audits Information on tax audits Ethan Cho This article provides information on tax audits conducted by Korean tax authorities with following contents: 1. Types of tax audits 2. Advance notice on tax audits 3. Triggers for tax audits 1. Types of tax audits 1.1. Tax audits by periodic selection A tax official may periodically select a specific tax payer and conduct a tax audit in any of the following cases: - Where it is necessary to verify whether the matters reported by a tax payer who has not been subject to tax audits on the same taxable items during the past four or more taxable periods, considering the category, size, etc. of his/her business is reasonable - Where a sample tax audit is to be con- ducted based on a random sampling method 1.2. Tax audits other than the tax audits by periodic selection In addition to the tax audits by periodic selection, a tax official may also conduct a tax audit in any of the following cases: - Where a tax payer fails to fulfil his/her duty to comply with tax law in the course KORUM Nr. 41 | October 2012 21 Kontrakte of filing tax returns, preparing, delivering and submitting a tax invoice or an accounting statement - Where a tax payer is suspected of false transactions, such as transactions without authentic documentation or disguised or fictitious transactions - Where concrete information on a tax payer’s tax evasion is reported - Where evident material justifying a suspicion of the omissions or errors in the contents of a tax return made by a tax payer exists 2. Advance notice on tax audits Prior to conducting a tax audit, a tax official is required to notify the tax payer 10 days in advance about the following: - The taxable items subject to the tax audit (Generally, in case of a tax audit by periodic selection, taxable items subject to the tax audit are corporate income tax, VAT and withholding income tax) - The period of the tax audit - The reason for the tax audit However, the tax official may not conduct 22 KORUM Nr. 41 | October 2012 the advance notice in case where the advance notice may cause the possible destruction of evidence by the tax payer prior to the commencement of the audit. 3. Triggers for tax audits 3.1. Customs office: Data sharing for export transactions - In case a tax payer sends a product out of Korea, the tax payer is required to file an export declaration document to the customs office - The information on the export declaration document is stored in the database of custom office and transferred to the respective tax office of the tax payer - Information from customs office provides the tax office with the following information regarding the transactions: a) The fact that the tax payer has exported a product b) The reason for the release of the product (ex. export, warranty, donation etc.) c) The value of the transaction d) The date of shipment e) The foreign currency exchange rate that should be applied to the transaction for tax filing purpose - A discrepancy between the information from custom office and the tax filing report submitted by the tax payer regarding the export transaction can trigger a tax audit 3.2. Foreign exchange banks: Data sharing for foreign currency transactions In case a tax payer receives or sends fund from/to an overseas counterparty through a foreign exchange bank, the following information is reported to the tax office by the foreign exchange bank: - The fact that there has been inflow or outflow of fund between the tax payer and the overseas counterparty - The reason for the inflow or outflow of the fund a) The reason for the inflow can be revenue, operation fund for a branch office, salary, borrowing from overseas and equity investment from overseas b) The reason for the outflow can be the payment of invoices, royalty, dividend, salary, loan to overseas and equity Kontrakte investment to overseas - T he value of foreign currency transaction - The date of transaction - The foreign currency exchange rate that should be applied to the transaction for tax filing purpose A discrepancy between the information from the foreign exchange bank and the tax filing report submitted by the tax payer regarding the foreign currency transaction can trigger a tax audit. 3.3. Counterparty’s VAT filing report: Data sharing for domestic transactions - A tax payer is required to issue a tax invoice for his/her sales or revenue transaction to its counterparty for domestic transactions. Then, the tax payer is required to include the sales information in his/her VAT filing report and submit the filing to the tax office on a quarterly basis - The counterparty that has received the tax invoice is also required to include the purchase or expenditure information in his/her VAT filing report and submit the filing to the tax office on a quarterly basis - A discrepancy between the VAT filing report submitted by the tax payer and by the counterparty regarding the domestic transaction can trigger a tax audit 3.4. Tax office: Tax return filing for withholding income tax, VAT and corporate tax A tax payer is required to submit various tax filings to a tax office as follows: - Withholding income tax: Filed on monthly basis - VAT: Filed on quarterly basis - Corporate income tax: Filed on a semiannual basis A discrepancy between the contents of the above tax filings made by the tax payer and the information provided by i) customs office, ii) foreign exchange bank, iii) contents of VAT filing by the counterparty can trigger a tax audit, if the result of the reconciliation raises the following suspicions: - A tax payer is suspected of false transactions, such as disguised or fictitious transactions - A tax payer is suspected of omission or errors regarding the contents of the tax filings A tax audit can be triggered due to abnormal contents of the corporate tax filings as follows: - Significant fluctuation in sales and taxable income - Abnormal size of income considering the category Ethan Cho (CPA, CTA, CFA Lv3) is a partner at Lian Accounting Corporation. KORUM Nr. 41 | October 2012 23 Schweizer Seiten Finanzindustrie Schweiz Hoher Stellenwert und große volkswirtschaftliche Bedeutung Michael Zoller The latest Global Competitiveness Report 2011-12 - published by the WEF organization – revealed that Switzerland is the most attractive place to do business. Among several other factors, this can be attributed to a well-performing, diversified and competent financial sector. Needless to say that this sector plays a crucial role for the domestic economy. Der globalen Finanzindustrie weht derzeit ein eisiger Wind entgegen; Subprime Debakel, Manipulationsskandale, Intransparenz und exorbitante Bonizahlungen werden oftmals mit der Finanzbranche in Verbindung gebracht. So stehen vermehrt auch normale Bankangestellte, welche die grosse Mehrheit aller Arbeitnehmer in dieser Branche ausmachen, ungerechtfertigter Weise unter Pauschalverdacht. Dabei darf die Wichtigkeit eines gut funktionierenden Finanzsektors nicht unterschätzt werden. In der Schweiz trägt er einen wesentlichen Anteil zur Wertschöpfung und somit zum Wohlstand der gesamten Bevölkerung bei. Grundlage für florierende Schweizer Volkswirtschaft Ende letzten Jahres waren knapp 240.000 Personen im gesamten Finanzsektor angestellt. Dies entspricht in prozentualen Anteilen rund 5.1% aller Arbeitsstellen in der Schweiz. Nicht zu vergessen sind die mehr als 3.800 kaufmännischen Lehrlinge welche derzeit in Ausbildung sind. Im Ausland sind insgesamt 105.000 Personen in Tochtergesellschaften oder Filialen von Schweizer Finanzdienstleistern angestellt. Diese Zahlen unterstreichen, dass die Schweiz von einem stabilen Finanzsektor auch als leistungsfähiger Werkplatz profitiert. Obwohl der Personalbestand über die letzten Jahre weitgehend stabil geblieben ist, gehen Experten davon aus, dass auf Grund des Kosten- und Margendruck über die nächsten Jahre eine leichte Abnahme zu verzeichnen sein wird (Prognose BAK Basel: jährlich -0,1% bis 2020). 24 KORUM Nr. 41 | October 2012 In der Schweiz sind mehr als 99% aller Unternehmen als KMU (kleine und mittlere Unternehmen) eingetragen. Für die meisten dieser Unternehmen ist der Bankkredit das bedeutendste Finanzierungsinstrument. Im Jahr 2011 wurden knapp 85% aller Unternehmenskredite an KMU vergeben. Ebenso sind Dienstleistungen für die vielen in der Schweiz angesiedelten multinationalen Firmen von immenser Wichtigkeit. Diese beinhalten u.a. Kreditgeschäfte, Exportfinanzierungen, Devisen, Abwicklung von M&A sowie Konsortialkredite. Durch die soeben erwähnten Dienstleistungen, ergibt sich für die Wirtschaft Laut Expertenmeinung wird die Wertschöpfung bis 2020 etwa gleich wie die gesamte Volkswirtschaft wachsen. In Korea sind derzeit die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse im Bereich Vermögensverwaltung tätig. Im Versicherungssektor ist die Swiss Re mit einer Tochtergesellschaft vor Ort. Branche im Umbruch In der Schweiz steht die Branche vor einem Umbruch. So werden beispielsweise die juristischen Vorgaben gepaart mit politischen Erwartungen in den nächsten Jahren zu Anpassungen führen. Regulatorische Verschärfungen welche nach der Finanzkrise sukzessive eingeführt wurden, stellen eine neuartige Herausforderung für die Finanzindustrie dar. Wertschöpfung Finanzsektor 2011 Total Wertschöpfung Bankensektor Retail Banking Wealth Management Asset Management Investment Banking Total Wertschöpfung Versicherungssektor Total Wertschöpfung Finanzsektor Absolut (in Mrd. CHF) 35,0 13,5 14,7 4,1 2,7 24,4 59,4 Anteil am BIP 6,2% 2,4% 2,6% 0,7% 0,5% 4,1% 10,3% Source: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO eine beachtliche Bruttowertschöpfung. Der Finanzsektor – bestehend aus Bank- bzw. Versicherungsbranche - erbringt insgesamt 10.3% der Wertschöpfung (Anteil am BIP), was in absoluten Zahlen ausgedrückt CHF 59,4 Mrd entspricht. Die reale Wertschöpfung nahm in den letzten 20 Jahren durchschnittlich um 2,4% pro Jahr zu, während die Gesamtwirtschaft um jährlich rund 1.6% wuchs. Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich die Anzahl der derzeit 312 in der Schweiz tätigen Banken (inkl. Großbanken, Kantonalbanken, Raiffeisenbanken, Auslandsbanken, Privatbanken, etc.), über die nächsten Jahre hinweg, verringern wird. Michael Zoller, Commercial Assistant, Swiss Business Hub Korea Schweizer Seiten Agent versus Niederlassung Erfahrungen einer Schweizer KMU in Korea Interview mit Thomas Schürch, General Manager, mageba Korea Over a period of 25 years, the company mageba was represented by a local distributor here in Korea. The expiring contract motivated the headquarters to rethink its positioning with all pros and cons towards the Korean market. A thoroughly conducted analysis led to the conclusion to establish its own subsidiary. Herr Schürch, können Sie uns die mageba Gruppe kurz vorstellen & beschreiben in welchem Industriezweig Sie tätig sind? Die Firma mageba mit Mutterhaus in Bülach (Schweiz) ist eine der weltweit führenden Hersteller von Lamellenfugen, Lagern, Dämpfern und Monitoring-Systemen für die Vibrationsdämpfung und Erdbebensicherung von Brücken und Gebäuden. Die mageba Gruppe ist heute in 52 Ländern mit 45 Agenten, 9 eigenen Niederlassungen und 5 eigenen Fabriken präsent. Seit der Gründung vor 46 Jahren, hat die mageba Gruppe über 10.000 Brücken weltweit ausgerüstet. Realisierung Incheon Brücke. mageba Lamellenfugen mit einer Bewegungskapazität von 1.920mm, und mageba MonitoringSystem. Source: mageba Wie sieht die Situation von mageba in Korea aus? Mehr als 25 Jahre wurde die mageba in Korea durch einen lokalen Agenten vertreten. Da Ende 2010 der Vertrag auslief, hat das Mutterhaus eine umfangreiche Marktanalyse durchgeführt. Ziel war es, eine Entscheidungsbasis zu erhalten ob man weiterhin über einen Agenten in Korea vertreten werden möchte oder nicht. Die Geschäftsleitung hat sich schließlich entschieden, eine eigene Niederlassung in Korea zu gründen. Somit wurde im Januar 2011 die mageba (Korea) Co., Ltd. als FDI (foreign direct investment) in Seoul etabliert. Wo sehen Sie die Vorteile einer eigenen Niederlassung gegenüber der Kooperation mit einem lokalen Agenten? Primär haben sich folgende Vorteile herauskristallisiert: die Markt-Transparenz, und das verstehen des Markt-Mechanismus hier in Korea ist nun erheblich besser für die ganze mageba Gruppe. Entscheidungen können somit effizienter getroffen und umgesetzt werden. Das Produktportfolio konnte kontinuierlich erweitert und an den lokalen Markt entsprechend angepasst werden. Die Einstellung eines Schweizer GM mit mehrjähriger Erfahrung in Asien wird von unseren Kunden als sehr positiv beurteilt, weil so das Schweizer Qualitätsbewusstsein und die Zuverlässigkeit nicht nur visuell repräsentiert wird, sondern auch entsprechend den Erwartungen an eine Schweizer Firma umgesetzt wird. Weitere Punkte sind die vorteilhafte Kommunikation mit dem Hauptsitz in der Schweiz, konkurrenzfähigere Preisgestaltung da die Zwischenhändler Marge entfällt, bessere Vorbeugung von IP-Verletzungen und höhere Kompetenz bei der technischen Beratung unserer Kunden. Worin sehen Sie andererseits die Hauptvorteile bei der Zusammenarbeit mit lokalen Agenten? Normalerweise verfügen lokale Agenten über ein gutes Verständnis des lokalen Marktes, und über ein breites Netzwerk mit entsprechenden Beziehungen. Zudem entfallen hohe Anfangsinvestitionen (Gründungskapital Einlage, Immobilien Deposit, Anwaltskosten, etc.). Der Erfolg nach 1,5 Jahren zeigt jedoch bereits, dass der Entscheid einer eigenen Niederlassung in Korea der richtige Schritt war für die mageba. Wie sehen Sie die Zukunft von mageba in Korea? Trotz der sehr hart umkämpften Bauindustrie in Korea, wird die mageba (Korea) das Jahr 2012 bereits mit Erfolg abschließen können. Der optimistische Business-Plan kann bestehen und sieht ein stetes Wachstum für die folgenden Jahre vor. Wir sind somit zuversichtlich, dass sich mageba auch in Korea sehr erfolgreich weiterentwickeln wird. Für weitere Informationen zum Unternehmen: www.mageba.co.kr Das Interview wurde geführt von Michael Zoller, Commercial Assistant, Swiss Business Hub Korea. KORUM Nr. 41 | October 2012 25 Recover up to 19% of your expenses in Germany! German VAT Refund Service KGCCI assists you in reclaiming the VAT (Value Added Tax) charged on business related expenses while on business in Germany. Refundable VAT applies to: • Accommodations (hotel, restaurant) • Transportation (taxi, car rental, trains, etc.) • Fairs, exhibitions, conferences, seminars (space rental, booth construction, furniture& equipment rental, utility charges, professional fees) Minimum refundable VAT amount: 500.00 EUR Your benefits: • All necessary procedures to simplify your VAT refund claim • Professional handling of your VAT refund by bilingual VAT specialists • We ensure the highest possible refund amount • Over 10 years of experience with the complicated procedure Contact us: Ms. Young-jin Kim Manager Tel.:+82-2-37804-695 Fax:+82-2-37804-655 [email protected] www.kgcci.com Kontakte News and People Dr. Lars-André Richter is the new resident representative of the Friedrich Naumann Foundation for Freedom in Korea. He assumed his position on June 7th, 2012, taking over from Mr. Walter Klitz, who became the head of the Foundation's office in Jerusalem. Dr. Richter studied amongst others German Literature, Philosophy and History in Tübingen, Leipzig, Paris and Berlin. In 2008 he earned his PhD from Humboldt University of Berlin. He worked for the DAAD (Deutscher Akademische Austauschdienst/German Academic Exchange Service) and for WELT ONLINE. For the Friedrich Naumann Freedom for Liberty he has been working since 2008. Before he moved to Seoul he had served as press officer and deputy spokesman at the Foundation’s headquarters in Potsdam. █ Behr Korea held the opening ceremony for its new plant at the Jang-an industrial complex on Sep 13th, 2012. The ceremony was hosted by Hyunho-Park, the representative Director and General manager of Behr Korea. Among the more than 100 guests were the vice ambassador of the Germany Mr. Regenbrecht, the vice mayor for Economic Affairs of Busan Metropolitan City Mr. Younghwal Lee, the CEO of MAHLE Prof. Junker and the vice president of Behr group Mr. Carter. Behr Korea is going to invest 12 billion KRW in the new plant, which will mainly produce automotive air conditionings and engine cooling systems. █ Please send news for this column to [email protected] New Members Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG Ms. Verena Faust Project Manager E-Mail: [email protected] Branche: Food and Beverage EXMG Corp. Mr. Dae-Woong Jung Team Leader E-Mail: [email protected] Branche: Trade Fair, Exhibition KINTEX (Korea International Exhibition Center) Mr. Han-Chul Lee President E-Mail: [email protected] Branche: Trade Fair, Exhibition Upcoming November 17 November TBC December 7 Autumn Skat Tournament Glühwein Sundowner #4 Goose Dinner 12:00-6:00 pm Restaurant Baerlin 6:30 pm KGCCI Veranda 6:30 pm Millennium Seoul Hilton Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected] KORUM Nr. 41 | October 2012 27 Kontakte Contacts Economic Outlook & MOU with Jinju City Over 80 members joined the KGCCI Half-Year Economic Outlook 2012 at Grand Hilton Seoul on September 3rd. Several speakers presented insider data related to different industry sectors in Korea. The economic outlook was followed by the signing of a MOU between Jinju City and KGCCI and culminated at a buffet-get-together. 28 KGCCI Sundowner #3 Baden-Württemberg Delegation “Nanotechnology“ The “Sundowner” casual after-work networking event was held on the KGCCI veranda on August 27th. Despite typhoon predictions, more than 70 representatives of member companies participated and enjoyed the relaxed atmosphere with German beer and barbecue. The Sundowner was kindly sponsored by the Formula 1 – Korean Grand Prix Organization Committee. From August 11th–19th, KGCCI hosted a delegation from Baden-Württemberg composed of the German Southwest export promotion organization, bw-i and the leading institute of Germany in the field of Micro- and Nanotechnology, Micro TEC Südwest on the occasion of the trade fair Nano Korea 2012. KGCCI organized a workshop with about 50 participants at COEX and visits at relevant institutes such as the Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) and Korea Trade-Investment Promotion Agency (KOTRA). Eurotier 2012 Preview "Game on Germany" Investment Reception On August 30th, KGCCI organized the “Eurotier Preview” at Grand Hyatt Hotel. The German Eurotier team visited Korea to inform the around 30 Korean exhibitors and potential visitors, mainly coming from the farming industry, about the trade fair in Hanover. On September 6th, Germany Trade & Invest organized in close cooperation with KGCCI the executive dinner "Game on Germany" at Ritz Carlton Hotel. The event focused on investment opportunities in the German Game market with emphasis on Eastern Germany. The impressing number of around 130 Korean participants underlined the huge potential of these creative industries. KORUM Nr. 41 | October 2012 Korea Life „Hast du mal 'nen Won“? Korea auf dem Weg zur bargeldlosen Gesellschaft Verena Gründler The Korean efinance market is worldwide one of the most dynamic and new technologies are applied to innovative payment systems. Especially the introduction of the “T-Money Card” and mobile banking by smart phone revolutionized daily payment patterns. Dank modernster Technologien im Bereich elektronischer Zahlungssysteme hat sich Korea in wenigen Jahren zu einem nahezu bargeldlosen Land entwickelt. Die im Jahr 2004 eingeführte Geldkarte hat hierzu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Eine Sekunde an ein Nahfeldkommunikations-Lesegerät gehalten, kann mit der sogenannten „T-money Card“ in öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis, Kinos, Convenience-Stores, FranchiseShops und Freizeitparks bequem und schnell bezahlt werden. Anbieter dieser Geldkarte ist Korea Smart Card, weltweit größter Operator an täglichen Transferbuchungen mit ehrgeizigen Globalisierungsabsichten. Schon jetzt wird von Seoul aus das Bezahlsystem in öffentlichen Verkehrsmitteln in Auckland gesteuert, und Projekte in anderen Ländern sollen folgen. Die Anteilseigner von Korea Smart Card sind Seoul Metropolitan City Government, LG CNS und die Credit Card Union. Auffällig ist dabei, dass der Wirtschaftsgigant Samsung den Einstieg in den Micro-Payment Markt verpasst hat. MicroPayments machen zwar momentan nur 10% der bargeldlosen Zahlungen aus, besitzen aber ein großes Zukunftspotenzial. Vor allem auch, weil dem Operator im Jahr 2010 durch Kooperationen mit Telekommunikationsanbietern wie KT, SK Telekom und LGu+ der Einstieg in den Mobilfunkmarkt gelungen ist. Die wirkliche Neuheit des Bezahlens mit dem Smartphone liegt darin, dass mit entsprechenden Applikationen Coupons verwaltet und standortabhängige Rabatte beim Einkauf angezeigt werden können. Dies bietet Raum für neue Marketingstrategien. Gerade in einem Land wie Korea, in welchem die Geschenkkultur stark ausgeprägt ist, erfreuen sich Geschenkgutscheine oder Geldgeschenke, mobil übermittelt, großer Beliebt- Mit der schnellen Verbreitung der Smartphones gehen auch neue Entwicklungen im Bereich des mobilen Bezahlens einher. Lokale Banken konkurrieren um Kunden für das „Mobile Banking“. Bereits im Juli 2012 hatten ca. 16 Millionen Koreaner ihr Geld als „Mobile Money“ angelegt, auf das sie mit dem Smartphone, ihrem „Mobile Wallet“, jederzeit Zugriff haben. heit. So kann von einem Smartphone-User zum anderen ein Gutschein für einen Caffè latte von Starbucks versendet werden, welchen der Empfänger gleich beim nächsten Outlet einlösen kann. Lohnenswert ist noch ein Blick auf die Anwendung elektronischer Zahlungssysteme im Bereich des öffentlichen Verkehrssystems. Während in Deutschland die Wahl der kostengünstigsten Fahrkarte oft mit einem enormen Informations- und Zeitaufwand seitens der Fahrgäste verbunden ist, zeigt das koreanische System, wie sich elektronisches Bezahlen mit neuesten Technologien sinnvoll verknüpfen lässt und für den Endverbraucher günstig, schnell und einfach bleibt. Landesweit kann dieselbe Geldkarte in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxis verwendet werden. Sie wird beim Ein,Um- und Aussteigen in Bus, Metro oder Bahn an einen NFC-Reader gehalten, um mit GPS über Satelliten die einzelnen Fahrtstrecken addieren und den Fahrpreis berechnen zu können. Die Vorteile dieses Zahlungssystems liegen auf der Hand. Die Nutzung ist bequem und auch Senioren werden von diesen technischen Erneuerungen nicht ausgeschlossen. Jugendliche erhalten mit einer Jugend-Geldkarte vergünstigte Fahrpreise, trotz Einfachheit sind Preisdifferenzierungen möglich. Aber auch die Anbieterseite erhält wertvolle Daten bezüglich Fahrgastbeförderungen in den verschiedenen Verkehrsmitteln, was einen effizienten Einsatz von Ressourcen ermöglicht. Die hohe Adaptionsbereitschaft an neue Techniken seitens der koreanischen Gesellschaft ist ein wichtiger Grund für die raschen Entwicklungen im Bereich der elektronischen Zahlungen, deren schnelle Durchführbarkeit dem Temperament der oft ungeduldigen Koreaner entgegenkommt. Und da sich technische Gebrauchsgegenstände in Korea besonders gut mit einem trendigen Design verkaufen, ist die Geldkarte in allen Farben und Formen erhältlich und selbstverständlich darf auch der Hello-KittyHandyanhänger mit integriertem „High-Tech Chip“ nicht im Sortiment fehlen. Verena Gründler war Junior Economist bei der AHK Korea. KORUM Nr. 41 | October 2012 29 KORUM Media Data Korea I Unternehmen I Märkte KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy, markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies. A special section is contributed by the Swiss Business Hub Korea c/o Embassy of Switzerland in Seoul. Nr. 41 l October 2012 KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in Korea and abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions. Herausgeber: Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,500 copies German minimum 32 (full colour) bimonthly (February, April, June, August, October, December) Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer 8F Hannam Plaza, 85 Dokseodang-ro Youngsan-gu, Seoul 140-884, Korea www.kgcci.com Redaktion KORUM: ADVERTISEMENT RATES Sora Jon [email protected] Rates per issue, all pages full colour Redaktion Schweizer Seiten: Page Inside front cover page + page 3 Outside back cover page Page 30 + inside back cover page Inside double page spread Inside front cover page Inside back cover page Inside page Inside 1/2 page Prices (Mil. KRW) 2.2 2.2 2.1 2.0 1.7 1.6 1.4 0.8 Trim size (WxH mm) 420 x 297 210 x 297 420 x 297 420 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 149 Non bleed size (WxH mm) 426 x 303 216 x 303 426 x 303 426 x 303 216 x 303 216 x 303 216 x 303 216 x 155 Okjeong Monica Baik Director, Swiss Business Hub Korea Tel. + 82-2-3704-4741 [email protected] I www.osec.ch Anzeigen: Ms. Sunae Ju Tel. + 82-2-37804-645 Fax + 82-2-37804-637 [email protected] NEXT ISSUE Advertisements and contributions for issue 42, 2012: November 30th, 2012 Main topic: “Human resource management” Layout und Druck: DeSIGN SIDAE DISCOUNT RATES Member discount: 10% per ad Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10% 30 KORUM Nr. 41 | October 2012 © Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Alle Rechte vorbehalten