Laser Vaporisation der Prostata

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Laser Vaporisation der Prostata
UniversitätsSpital
Zürich
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Klinik für
Urologie
Schonende Operation bei
gutartiger Prostatavergrösserung:
Die Greenlight -Laser Vaporisation der Prostata
TM
Die Vergrösserung der Prostata
Die gutartige Vergrösserung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie; BPH) gehört
zu den häufigsten Krankheiten des Mannes und nimmt mit steigendem Alter an
Häufigkeit und Ausprägung zu. Die Ursache für diese Erkrankung ist bis heute nicht
eindeutig geklärt. Durch die knotige Vergrösserung des Prostatagewebes kommt es
zu einer fortschreitenden Einengung der Harnröhre, die durch die Prostata zieht. Dies
kann zu unterschiedlichen, störenden Symptomen führen, die Bestandteil des sog.
benignen Prostatasyndroms (BPS) sind. Hierzu zählen:
• Startverzögerung beim Wasserlassen
• Schwacher Harnstrahl
• Verlängertes Wasserlassen
• Restharngefühl
• Häufiges Wasserlassen kleiner Mengen
• Plötzlicher Harndrang
• Nächtliches Wasserlassen (Nykturie)
• Störendes Nachträufeln
Mit zunehmender Vergrösserung können aber auch schwerwiegendere Symptome
auftreten. Hier sind neben der akuten schmerzhaften Harnverhaltung auch die
chronische Verschlechterung der Nierenfunktion, die Blutungsneigung der Prostata
sowie ein Funktionsverlust des Blasenmuskels zu nennen.
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Die Behandlung der gutartigen Prostatavergrösserung
Eine Behandlungsnotwendigkeit besteht sobald die Symptome für den Patienten
störend werden, oder es zu schwerwiegenden Symptomen kommt. In der Regel
erfolgt zuerst eine medikamentöse Therapie. Bei Nichtansprechen der Medikamente
wird meist eine operative Therapie empfohlen. Hierfür stehen eine Reihe von
Operationsverfahren zur Verfügung. Bei der klassischen Elektroresektion der Prostata
(sog. TUR-P) wird die Prostata durch die Harnröhre mit der elektrischen Schlinge
ausgeschält. Alternativ haben sich in den letzten Jahren auch verschiedene
Laseroperationen durchgesetzt, die vor allem in Bezug auf die Blutungsneigung
deutliche Vorteile gegenüber der TUR-P haben. In unserer Klinik bieten wir die
sogenannte photoselektive Vaporisation der Prostata mit dem GreenLightTM-Laser als
minimal invasive Therapie der gutartigen Prostatavergrösserung an (Synonyme: PVP,
Grünlicht-Laser-Verdampfung, KTP-Laser-Vaporisation).
Die Vaporisation der Prostata mit dem GreenLightTM-Laser
Als einer der ersten Urologen weltweit führte Klinikdirektor Prof. Dr. T. Sulser 2002 die
GreenLight-Laser Vaporisation (Verdampfung) der Prostata mit dem 80W KTP Laser
durch. Seither wurde diese Operationstechnik unter seiner Leitung erfolgreich
durchgeführt und wissenschaftlich untersucht (s.u.). Seit 2012 wird in unserer Klinik
mit dem 180W GreenLightTM XPS Laser operiert. Dieser leistungsstärkste
GreenLightTM-Laser verkürzt die Operationszeit und optimiert die Behandlung durch
eine noch effektivere Entfernung des Prostatagewebes. In einer kürzlich
veröffentlichten randomisierten Studie konnte gezeigt werden, dass die GreenLightTM
Laservaporisation der klassischen TURP in Bezug auf Symptomverbesserung nicht
unterlegen ist bei deutlich reduziertem Nebenwirkungsprofil (Bachmann A. et al., J
Urol 2015).
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Bei der Operation wird unter Videokontrolle eine spezielle Laserfaser über die
Harnröhre an die Prostata herangeführt. Das energiereiche grüne Laserlicht wird vom
gut durchbluteten Prostatagewebe absorbiert, was zur Verdampfung des
überschüssigen Prostatagewebes führt. Gleichzeitig kommt es zu einer umgehenden
Blutstillung in der darunterliegenden Gewebeschicht, so dass die Operation praktisch
blutungsfrei erfolgt. Hierdurch ergeben sich eine Reihe von Vorteilen der
Laseroperation gegenüber der Elektroresektion der Prostata (TUR-P):
•
Behandlung von Patienten, die blutverdünnende Medikamente (z.B.
Aspirin/ASS, Plavix, Marcoumar) nicht absetzen können
•
Behandlung von Patienten mit schweren Nebenerkrankungen, bei denen eine
TUR-P nicht möglich ist
•
Kurze Katheterverweildauer
•
Kurze Hospitalisationsdauer
•
Kein Einschwemmsyndrom (sog. TUR-Syndrom)
•
Gleichwertige funktionelle Ergebnisse im Vergleich zur TUR-P
Nach der GreenLightTM-Laser-Operation wird praktisch keine Beeinträchtigung der
Erektionsfähigkeit beobachtet. Die regelmässig nach der Operation auftretende
retrograde Ejakulation (sog. trockener Samenerguss) kann durch eine Modifikation
der Operationstechnik vermieden werden (sog. ejakulationsprotektive Operation). Bei
einem etwas erhöhten Risiko für eine erneute Einengung der Prostata muss diese
Option vor der Operation genau besprochen werden.
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Forschung und Qualitätssicherung
Die GreenLightTM-Laser Operationmethode wird seit 2006 in unserer Klinik
wissenschaftlich untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden in einer
Reihe hochrangiger internationaler Fachzeitschriften publiziert und weltweit auf den
wichtigsten
urologischen
Kongressen
vorgestellt
(siehe
unten).
Die
Forschungsarbeiten wurden auf mehreren Kongressen mit Posterpreisen der
Deutschen und Europäischen Gesellschaft für Urologie und 2009 mit dem
renommierten Mauermayer Preis der Deutschen Gesellschaft für Urologie
ausgezeichnet.
Die Ergebnisse dieser Forschungstätigkeit haben unter anderem dazu beigetragen,
dass sich diese Operationsmethode weltweit etabliert hat. Zur Qualitätssicherung
werden in unserer Klinik im Rahmen der GreenLightTM-Laser Operation
dreidimensionale Ultraschall-Untersuchungen der Prostata durchgeführt. Diese
dienen dazu, das Ausmass der Prostatagewebsentfernung zu bestimmen und eine
möglichst vollständige Entfernung des überschüssigen Gewebes zu gewährleisten.
Anmeldung und Auskunft
Tel. +41 44 255 54 40
Fax +41 44 255 45 55
[email protected]
Kontaktadresse
UniversitätsSpital Zürich
Klinik für Urologie
Prof. Dr. med. Tullio Sulser
Frauenklinikstrasse 10
8091 Zürich
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Ausgesuchte wissenschaftliche Publikationen
Sulser T, Reich O, Wyler S, Ruszat R, Casella R, Hofstetter A, Bachmann A.
Photoselective KTP laser vaporization of the prostate: first experiences with 65
procedures. J Endourol. 2004 18:976-81.
Reich O, Bachmann A, Siebels M, Hofstetter A, Stief CG, Sulser T. High power (80
W) potassium-titanyl-phosphate laser vaporization of the prostate in 66 high risk
patients. J Urol. 2005 173:158-60.
Bachmann A, Ruszat R, Wyler S, Reich O, Seifert HH, Muller A, Sulser T.
Photoselective vaporization of the prostate: the basel experience after 108
procedures. Eur Urol. 2005 47:798-804.
Ruszat R, Wyler S, Seifert HH, Reich O, Forster T, Stief C, Sulser T, Bachmann A.
Photoselektive Vaporisation der Prostata: Erfahrungen mit Prostataadenomen über 80
ccm. Urologe A. 2006 Jul;45(7):858-864.
Ruszat R, Wyler S, Seifert HH, Reich O, Forster T, Sulser T, Bachmann A.
Photoselective Vaporization of the Prostate: Subgroup Analysis of Men with
Refractory Urinary Retention. Eur Urol. 2006 Nov;50(5):1040-9.
Ruszat R, Wyler S, Forster T, Reich O, Stief CG, Gasser TC, Sulser T, Bachmann A.
Safety and Effectiveness of Photoselective Vaporization of the Prostate (PVP) in
Patients on Ongoing Oral Anticoagulation. Eur Urol. 2007 Apr;51(4):1031-41.
Hermanns T, Sulser T, Fatzer M, Baumgartner MK, Rey JM, Sigrist MW, Seifert H-H.
Laser Fibre Deterioration and Loss of Power Output During Photo-Selective 80-W
Potassium-Titanyl-Phosphate Laser Vaporisation of the Prostate. Eur. Urol., 2008
Hermanns T, Strebel DD, Hefermehl LJ, Gross O, Mortezavi A, Müller A, Eberli A,
Müntener M, Michel MS, Meier AH, Sulser T, Seifert HH. Lithium Triborate-Laser
Vaporisation of the Prostate using the 120W, High Performance System Laser: High
Performance all the Way? J Urol. 2011 June;185(6):2241-7
Hermanns T, Gross, O Hefermehl LJ, Kranzbühler B, Fankhauser CD, Poyet C, Müller
A, Largo R, Eberli A, Müntener M, Zimmermann M, Michel MS, Sulser T, Seifert HH.
Ablative efficiency of 532 nm laser vaporization compared to transurethral resection of
the prostate: Results from a prospective three-dimensional ultrasound volumetry study
World J Urol, 2013 Oct 31
Hermanns T, Grossmann NC, Wettstein MS, Fankhauser CD, Capol JC, Poyet C,
Hefermehl LJ, Zimmermann M, Sulser T, Müller AAbsorption of irrigation fluid occurs
frequently during high-power 523nm laser vaporization of the prostate J Urol. 2015
Jan; 193(1):211-6
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