Landscapes Pain[ng, Oil on linen

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Landscapes Pain,ng, Oil on linen Pain,ng Oil on linen Pain,ng, Oil on linen Drawing, Acryl on paper Struktur/ Pain,ng/ Winterthur/CH Galerie zum Weiertal Oil on linen and wood „Struktur“ Galerie zum Weiertal, Winterthur Malerei und Video Einführung Die Künstlerin Chris,ne Hagin Witz widmet sich in den hier gezeigten künstlerischen Arbeiten dem umfassenden Thema „Struktur“. Sie untersucht die aus ihrem Umfeld und aus der Erinnerung hervorkommende Strukturen und Muster. Was aber können wir unter Strukturen und Mustern Verstehen? Schon der an,ke Philosoph Aristoteles hat bereits im vierten nachchristlichen Jahrhundert über Strukturen in der Materie nachgedacht. Eine seiner maßgeblichen Einsichten war, dass keine Form ohne Inhalt sichtbar gemacht werden kann, so wenig wie sich uns ein stofflicher Inhalt ohne eine bes,mmte Form offenbaren kann. Hinzu kommt noch, dass je nach Typ des Betrachters unterschiedliche Wahrnehmungsformen entstehen. So hat beispielsweise Carl Gustav Jung, der Tiefenpsychologe, den Denktyp vom Fühltyp, den Intui,onstyp vom Empfindungstyp iden,fiziert. Während letzterer jede Einzelheit eines Sinneseindrucks registriert, nimmt der Intui,onstyp eher ganzheitliche Gestalten wahr, ohne auf Details acht zu geben. Und der Fühltyp neigt dazu, eine wahrgenommene Struktur auf Abstoßung oder Anziehung hin zu bewerten, während der Denktyp ein Bild ra,onal analysieren würde. Trotz solcher Perspek,vengebundenheit der Wahrnehmung sind Strukturen ganz allgemein dasjenige, was dem Stoff Form gibt. Form grenzt ab und schafft somit Iden,tät. Das Einzelne wird so aus dem Gesamtbild hervorgehoben. Es gibt regelmäßige und unregelmäßige, starre und bewegliche, tote und lebendige Strukturen. Durch Wiederholung von Strukturen entstehen Muster, die etwa in der Spirale der Doppelhelix auch die Grundlage alles Lebendigen darstellen. Durch Rekombina,on der Grundmuster werden höchst unterschiedliche Lebensformen hervorgebracht. Lebendige Strukturen wechseln in Chris,ne Hagin Witz’ Werk mit geometrischen Flächen kontrastreich ab und bilden so spannungsreiche Impulswellen, die sich selbst wiederum zu übergeordneten Strukturbändern zusammenfügen. Faszinierend dabei ist, dass einzelne Formen, die sich zu Mustern verbinden, von uns o_mals als ästhe,sch, also als etwas Schönes und Harmonisches wahrgenommen werden. Harmonie und Schönheit sind hier mit Spannungsfeldern verbunden, die den Betrachter zur Auseinandersetzung mit seiner eigenen sinnlichen Wahrnehmung provozieren. Lassen Sie sich deshalb auf dieses Experiment mit Ihrer eigenen Sinneswahrnehmung ein und entdecken Sie in dieser ästhe,schen Erfahrung ungewohnte Assozia,onen. Sabine Petersohn M.A. 2009