SOPHIA living network GmbH
Transcrição
SOPHIA living network GmbH
living network SOPHIA living network living network Editorial Der demographische Wandel in Deutschland ist offenkundig: wir werden immer älter, bleiben aber gottlob auch länger gesund. Dennoch wird die Schere zwischen Pflegebedarf und Pflegekräftemangel deutlich auseinandergehen, ein Dilemma, das ohne den Einsatz moderner Technologien nicht zu lösen sein wird. Bereits seit dem Jahr 2002 beschäftigt sich die Joseph-Stiftung, das kirchliche Wohnungsunternehmen in der Erzdiözese Bamberg, mit altersgerechten Assistenzsystemen für ein gesundes und unabhängiges Leben (AAL) in der eigenen häuslichen Umgebung. Die Erfahrungen mit SOPHIA, unserem in den Jahren 2002 bis 2004 vom damaligen Bundesministerium für Gesundheit geförderten Modellprojekt, waren ausschlaggebend für die Überführung der Projekterfahrungen in ein tragfähiges Geschäftsmodell. Hierzu haben wir die SOPHIA Franken GmbH & Co. KG ins Leben gerufen. Komplementär dieser KG ist unsere Tochtergesellschaft, die inzwischen unter SOPHIA living network GmbH firmiert. Dr. Wolfgang Pfeuffer Mittlerweile haben wir auf nationaler Ebene fünf weitere AAL-Forschungsprojekte für verschiedene Bundesministerien (BMBF, BMVBS, BMFSFJ) abgeschlossen bzw. in Durchführung. Im April 2012 starteten wir als Lead Partner gemeinsam mit Wohnungsunternehmen, Universitäten, Technologie- und Consultingfirmen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden ein europäisches Förderprojekt im Rahmen von INTERREG IV B. Die Joseph-Stiftung und SOPHIA living network GmbH haben sich damit endgültig in Deutschland als führende Firmen im Bereich anwendungsorientierter AAL-Lösungen etabliert. Wir freuen uns, wenn diese Broschüre Ihre Aufmerksamkeit findet. Gerne begleiten wir Sie mit Rat und Tat bei Ihren Projekten mit altersgerechten Assistenzsystemen für ein gesundes und unabhängiges Leben. Dr. Wolfgang Pfeuffer Vorstandssprecher der Joseph-Stiftung Bamberg Inhaltsverzeichnis Seite Lösungen aus Forschungsprojekten SOPHIA Franken persönlich und sicher SOPHITAL vernetztes Wohnen MORPHEUS gepflegte Wohnparks 4 6 8 Forschung und Entwicklung EMN-MOVES mobil in Quartier und Raum PULSERA I-STAY@Home 10 dem Sturz zuvorkommen 12 AAL - gemeinsam von Europa lernen 14 Geschäftsmodelle: bewährt und begehrt SOPHIA living network stark im Konzernverbund Hybride Lösungen unser persönlicher Ausblick 16 18 mit Sicherheit Zuhause SOPHIA steht für „Soziale Personenbetreuung – Hilfen im Alltag“ und ist ein Angebot für Menschen, die sich ein unabhängiges Leben im eigenen Zuhause wünschen. Auch im Alter oder mit einer Behinderung. Individuelle Betreuung und persönliche Sicherheit. Das Konzept von SOPHIA umfasst Service-Leistungen, die das Leben älterer Menschen komfortabler und sicherer machen. Denn Senioren und deren Angehörige wünschen sich in ihrem Alltag eine bedarfsgerechte Unterstützung. Genau das bietet SOPHIA: Maximale persönliche Sicherheit und ein individuell zugeschnittenes Betreuungsangebot. SOPHIA arbeitet dabei mit einem Netzwerk. Darin eingebettet sind neben den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Service-Zentrale auch Pflegedienste, nachbarschaftliche Hilfen sowie lokale Dienstleister. Wegweisende Innovationen Hinter SOPHIA stehen starke Partner aus der Wohnungswirtschaft und der ambulanten Pflege. Das Konzept wurde u.a. mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit als Modellprojekt in Bamberg entwickelt. Mittlerweile hat SOPHIA bundesweit über 3.000 Menschen geholfen, ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität zu bewahren. Das Betreuungskonzept ist bundesweit Vorreiter und Modell für ein sicheres Leben zu Hause. Bereits mehrfach wurde SOPHIA für die gelungene Verbindung von innovativer Technologie und sozialer Betreuung ausgezeichnet. 4 Lösungen aus Forschungsprojekten Sicherheit und Hilfe SOPHIA bietet verschiedene Hausnotrufsysteme an, die unterschiedliche technische Voraussetzungen bedingen. Das Sicherheitsarmband überzeugt dabei durch intelligente Technik: Sollte der Träger bewegungsunfähig sein, wird ein automatischer Alarm gesendet und Hilfe verständigt. Ergänzend dazu können auch Alarmmelder für Rauch oder Wasserschäden in d a s S ys te m e i n ge b u n d e n werden. Aktivitätskurve einer 85 Jährigen SOPHIA-Kundin Von Mensch zu Mensch Neben den technischen Sicherheitslösungen steht der persönliche Kontakt im Mittelpunkt bei SOPHIA. Die Service-Zentrale ist rund um die Uhr für die Teilnehmer erreichbar. Darüber hinaus werden sie von ihrem ehrenamtlichen Telefonpaten regelmäßig angerufen. 5 vernetztes Wohnen Was ist SOPHITAL? Das SOPHIA-Angebot SOPHITAL ist ein intelligentes Baukastensystem für unterstütztes Wohnen und Erhöhung der Aufenthaltsqualität in den eigenen vier Wänden. Mit SOPHITAL können einfach und bequem die Bedürfnisse unterstützt werden, die gerade für mehr Sicherheit, Gesundheit oder Komfort benötigt werden. Wie funktioniert SOPHITAL? SOPHITAL kommt einfach über den Fernseher oder einen komfortablen Computer nach Hause. Je nach Paket gehören dazu noch verschiedene Unterstützungsgeräte, wie z. B. Messgeräte oder Bedienelemente. Die Informationen, die durch die Wohnung oder den Benutzer erzeugt werden, können sicher auf die SOPHITAL-Plattform geschickt und dort ausgewertet werden. So kann zur rechten Zeit ein Ratschlag, eine Unterstützung oder ein Alarm generiert werden. Die Bedienung erfolgt ganz einfach z. B. über die Fernbedienung des Fernsehers. Welche Inhalte bietet SOPHITAL? Da SOPHITAL ein Baukasten-System ist, können Pakete jederzeit hinzu geschaltet, entfernt, aber auch neu erstellt werden. Aktuell liefert SOPHITAL vorwiegend Pakete aus den Bereichen Gesundheit, Wohnunterstützung, Sicherheit, Information und Kommunikation. Wichtig zu wissen: Im Hintergrund steht immer auch ein persönlicher Ansprechpartner der SOPHIA-Servicezentrale bereit – für alle Fälle. 6 Lösungen aus Forschungsprojekten Welche Voraussetzung muss die Wohnung haben? Die einzige zwingende Voraussetzung ist ein Breitband- (DSL) Anschluss. Grundsätzlich reicht hier eine mittellangsame Verbindung aus. Für fast alle Paketfunktionen muss baulich nichts an der Wohnung verändert werden. Welche Geräte kommen in die Wohnung? Im Bereich der Gesundheits- und Sicherheitspakete kommen modernste Telecare-Produkte zum Einsatz, die automatisch die gemessenen Daten weiterübermitteln. Dazu gehören z. B. ein professionelles Blutdruckmessgerät und die intelligente SOPHIA Notrufuhr. Im Bereich der Erhöhung der Aufenthaltsqualität kommen komfortable Geräte zum Einsatz, die das Leben, Arbeiten, Bedienen und Sichern der Wohnung sehr einfach machen. Dabei kann die Unterstützung zentral über den Fernseher organisiert werden oder dezentral über Schalter, Fernbedienungen oder auch z. B. das iPad gesteuert werden. Alles eine Frage der persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben! 7 MORPHEUS gepflegte Wohnparks Der MORPHEUS Ansatz – speziell für den ländlichen Raum Morpheus (von griechisch morphe „Gestalt“) ist der Gott des Traumes in der griechischen Mythologie. Er kann sich in jede beliebige Form verwandeln und in Träumen erscheinen. In unserem Fall steht MORPHEUS als Akronym für MOdulare und wirtschaftliche R aumkonzepte für P ersonen mit H oh E m UnterStützungsbedarf. Dahinter steht die Idee eines intelligenten und modular konzipierten Wohnparks für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, speziell für die Besonderheiten des ländlichen Raums. MORPHEUS ist ein gemeinsames Angebot der SOPHIA living network GmbH, der SmartHouse GmbH und der Joseph-Stiftung - kirchliches Wohnungsunternehmen. Die Herausforderung Die Betreuung von Menschen mit großem Unterstützungsbedarf, insbesondere von Menschen mit dementiellen Veränderungen, ist eine große Herausforderung der kommenden Jahre, besonders im ländlichen Raum. Zum Einen sind große Pflegeeinrichtungen nicht überall realisierbar, zum Anderen entsprechen sie auch nicht den Bedürfnissen der Menschen. Der lokale Bedarf kleinräumiger Versorgungseinheiten erreicht nicht die betriebswirtschaftlich sinnvolle Bettenzahl und die Finanzierung ist immer ein Wagnis im ländlichen Raum. Deshalb suchen immer häuf iger Verantwortung tragende Menschen (Angehörige, aber auch Bürgermeister und deren Kommunen) nach kleinräumigen, lokalbezogenen und trotzdem „heimeligen“ Lösungen. 8 Lösungen aus Forschungsprojekten Der MORPHEUS Wohnpark – umfassender Schutz und Service MORPHEUS ist integraler Bestandteil kommunalen Lebens und will Exklusion vermeiden. Freie Zwischenräume in den Zentren der Gemeinde oder städtische und kirchliche Areale sind mögliche Ausgangspunkte für einen MORPHEUS Wohnpark. Die Wohnmodule verfügen über modernste Technologien für persönliche Sicherheit, Wohnungssicherheit, Gesundheitsmonitoring und Kommunikation, außerdem werden weglaufgefährdete Mieter geschützt. Die MORPHEUS-Technik wurde auf der Basis des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes VAMOS konzipiert. Betreut werden die Wohnmodule über lokale Service- und Pflegeanbieter. Die Vorteile von MORPHEUS ? Die Errichtung des Wohnparks ist deutlich günstiger als der Bau einer Sonderimmobilie. Zum einen wird die Fläche lediglich gepachtet, durch mehrfache Nutzung lassen sich günstige Pachtzinsen verhandeln. Zum anderen sind die Wohnmodule aus steuerlicher Sicht keine Immobilien, sondern Mobilien. ? Die Wohnmodule sind Fertighauskonstruktionen, damit beliebig oft duplizierbar und auch an anderer Stelle wieder verwendbar. Erweiterung und Rückbau sind, soweit es die Fläche erlaubt, jederzeit nachträglich und fortlaufend realisierbar. ? Die Wohnmodule werden schlüsselfertig barrierearm, auf Wunsch auch barrierefrei, ausgeliefert. 9 EMN-Moves Die Metropolregion Nürnberg macht mobil Erhalt persönlicher Mobilität Der Erhalt persönlicher Selbständigkeit im Alter und der gewünschte Verbleib im eigenen Zuhause ist für die meisten Menschen ein hohes Gut. Neben dem Bedürfnis nach Sicherheit im eigenen Wohnumfeld ist der Erhalt der Mobilität von großer Bedeutung. Selbständiges Wohnen ist nur dann auf Dauer möglich, wenn die persönliche Mobilität gegeben ist. Mobilität fängt in der eigenen Wohnung an, setzt sich sowohl auf dem Weg zur Straße fort und bedeutet schließlich, sich im Nahraum als auch im Umkreis fortbewegen zu können. Schwellen, Absätze, Treppen, fehlende Aufzüge, schlechte öffentliche Verkehrsanbindung, unsichere Wege und mangelhafte Infrastruktur zur Nahversorgung kennzeichnen häufig die Wohnsituation. Die Projektidee EMN MOVES Um die individuelle Mobilität zu gewährleisten und die Barrieren überwinden zu helfen, will EMN-MOVES ein Set technischer und organisatorischer Dienste zur Verfügung stellen, die es möglich machen, eine nahtlose Mobilitätskette (von der eigenen Wohnung zum gewünschten Ziel und wieder zurück) innerhalb der Metropolregion planerisch zu erfassen und praktisch umzusetzen. Gemeinsam starten die beteiligten Partner eine systematische Quartiersentwicklung mit dem Ziel einer seniorenfreundlichen Siedlungsstruktur: Aufbau eines quartiersbezogenen NachbarschaftshilfeNetzwerkes (Treppenlotsen, Begleitservice), Einbindung des ÖPNV, Sharing von Mobilitätshilfsmitteln (Car-, Pedelec-, Elektromobil-Sharing). 10 Förderprojekte Projektumsetzung In ausgewählten Quartieren (Bamberg, Erlangen, Nürnberg) werden durch das Team von Prof. Lang (Universität Erlangen) Mobilitätsbedürfnisse beschrieben und Mobilitätsbarrieren erfasst. Für jede der identifizierten Barrieren will das Projektteam eine Lösung entwickeln und mit den Mietern des Quartiers erproben. Dort wo technische Hilfen nicht umsetzbar sind, sollen Menschen einander zur Seite stehen, z. B. als Treppenlotsen, um den Weg aus der Wohnung zu begleiten. Unabhängig davon entwickelt das Team um Prof. Schlieder und Prof. Schmid das notwendige technische Assistenzsystem (Entwicklung einer smarten Datenbank und Steuerungssoftware). Mobilitätssiegel Nur wenn alle sich des Themas annehmen, kann Mobilität im Alter im Quartier und im Raum gewährleistet werden. Dies sind neben den Verkehrsbetrieben auch die Kommunen selbst, örtliche Veranstalter, Nahversorger bis zum Nachbarn und engagierten ehrenamtlichen Helfern. Alle, die sich Gedanken zum Erhalt von Mobilität machen und dies in ihrer Arbeit berücksichtigen, sollen dies mit dem Mobilitätssiegel zum Ausdruck bringen. Geschäftsmodell SOPHIA basiert auf einem funktionierenden Geschäftsmodell. Mit SOPHIA mobil wird ein weiterer Baustein dem Dienstleistungsportfolio hinzugefügt. Die vorhandene Infrastruktur, die langjährige Erfahrung mit ehrenamtlichen Mitarbeitern und die Integration modernster IT-Technologie sind Garanten des Erfolges, nicht zuletzt auch die starken wohnungswirtschaftlichen Partner aus Erlangen, Nürnberg und Bamberg. Einer Ausweitung in die Metropolregion und darüber hinaus sind keine Grenzen gesetzt. 11 PULSERA Dem Sturz zuvorkommen Sturzrisikofrüherkennung im Alltag Das Projekt PULSERA zur häuslichen Sturzrisikoprognose ist ein weiterer Meilenstein für eine hochwertige und effiziente häusliche Versorgung. Die dramatische Bedeutung von Stürzen ist bekannt: Jährlich sterben ca. 40.000 Menschen an den Folgen eines Sturzes, die Kosten für das Gesundheitswesen werden auf ca. 2 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Die Entwicklung einer Methode, um das Sturzrisiko zu erkennen, ist daher Voraussetzung für präventive Maßnahmen zur Minderung der Risikofaktoren. Verbundprojekt im Medizinspitzencluster Medical Valley Die Europäische Metropolregion Nürnberg konnte 2010 den Spitzenclusterwettbewerb des Bundesforschungsministeriums gewinnen. Insgesamt fließen mehr als 40 Millionen Euro zur Förderung medizintechnischer Innovationen in die Region. Zusammen mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und dem finnischen Notrufhersteller Vivago trägt SOPHIA living network dazu bei, mit PULSERA die herausragende Stellung der Forschung in diesem Bereich zu festigen. Aufgabenstellung: Bereitstellung einer Methode zur Realisierung eines Systems, das fortlaufend Sturzrisiken detektiert Bereitstellung geeigneter organisatorischer Dienste, um die gewonnenen Daten zu begutachten und die notwendigen Interventionen zu planen Bereitstellung der Erkenntnisse für alle am Prozess beteiligten Personen (Nutzer, Angehörige, Ärzte) und Institutionen (Pflegedienste, Kostenträger) 12 Förderprojekte Die Aufgabenstellung Herkömmliche Methoden zur Sturzrisikprognose sind nur im klinischen Umfeld einsetzbar. Mit PULSERA wollen wir eine Methodik und ein technisches System bereitstellen, um direkt und fortlaufend im häuslichen Umfeld die erforderlichen Gangparameter zu erfassen. Ein dreidimensionaler Beschleunigungssensor, integriert in den am Handgelenk getragenen Notrufsensor, erfasst das „normale“ Gehen. Abweichungen, die auf Unregelmäßigkeiten im Gehen hindeuten, werden erkannt und sollen in der praktischen Anwendung zu einer Meldung an die Monitoring-Zentrale führen. Von hier aus kann eine exakte Diagnostik eingeleitet werden. Nutzen Stürze verursachen nicht nur immense Kosten, sondern auch großes persönliches Leid. Umso wichtiger ist es, angesichts des demographischen Wandels, vermeidbare Risiken zu reduzieren. SOPHIA living network ist in der Lage geeignete organisatorische Dienste bereitzustellen, um die gewonnen Daten zu begutachten und die notwendigen Interventionen zu planen. Geschäftsmodell Schon heute tragen allein in der Metropolregion Nürnberg mehr als 1000 SOPHIA Kunden ein Notrufarmband von VIVAGO. Die SOPHIA Service-Zentrale ist nicht nur für die Bearbeitung von Notrufen, sondern auch speziell für ein umfassendes Monitoring konzipiert. Mit einem minimalen Kostenaufschlag zu den aktuell ca. 35,00 € für den SOPHIA-Notruf könnte ein wichtiger Beitrag zu mehr Lebensqualität im Alter geleistet werden. 13 I-stay@home gemeinsam von Europa lernen I-stay@home – in den eigenen vier Wänden bleiben I-stay@home (ICT SoluTions for an Ageing SocietY) ist ein EU-gefördertes Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit dem Ziel, die negativen Folgen der demographischen Entwicklung zu mildern. Neben SOPHIA sind 14 weitere wohnungswirtschaftliche und wohnungsnahe Unternehmen, sowie Hochschulen aus fünf nordeuropäischen Ländern an der Umsetzung beteiligt. Abgestimmt auf individuelle Bedürfnisse I-stay@home will Menschen trotz Behinderung oder zunehmenden Alters möglichst lange ein komfortables und selbständiges Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Konkret werden drei Grundbedürfnisse befriedigt: Sicher und gesund leben ? Einfache Interaktion und Kommunikation ? Leben in angemessen Wohnumständen ? Abgestimmt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse wird es durch I-stay@home leichtverständliche ICTbasierte Assistenzsysteme geben, die erschwinglich sind. Das individuell passende Produkt finden Interessierte entweder durch ihr Wohnungsunternehmen oder ab Herbst 2013 mit Hilfe eines neu erstellten Wikis im Internet. 14 Förderprojekte Das I-stay@home Wiki – von Europa profitieren Im Zuge der Erstellung des Wikis tauschen zum Einen die Projektpartner aus Frankreich, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland ihre Erfahrungen aus und entwickeln einen gemeinsamen Ansatz. Zum Anderen werden von Anfang an neben den Bewohnern auch die Wünsche und Interessen der Wohnungsunternehmen und Kommunen der verschiedenen Länder berücksichtigt. Durch dieses europäische Know-how können die besten Assistenzsysteme und Services identifiziert werden, die anschließend über die I-stay@home Wiki-Plattform gefunden werden können. Das I-stay@home Service Center Nachdem die Systeme und Services identifiziert wurden, werden sie außerdem im Rahmen einer Best-Practice-Analyse in fünf Ländern an neun Standorten ausführlich getestet. Erst nach diesem Testbetrieb wird die IT-Plattform zusätzlich an ein europaweites Service Center angebunden. Der Mehrwert für SOPHIA-Kunden Alle Erkenntnisse zu den europäischen Best-Practice-Assistenzsystemen werden aus erster Hand gefiltert und tragen unmittelbar zur Verbesserung und Ergänzung des SOPHIA / SOPHITAL Produktportfolios bei, so dass SOPHIA / SOPHITAL Kunden als erste profitieren können. 15 stark im Verbund Bundesweite Präsenz SOPHIA ist ein Kind der Metropolregion Nürnberg. Entstanden aus einem Forschungsprojekt des Bundesgesundheitsministerium (Projektdauer von 2002 bis 2004), hat es sich zu einem Begriff mit bundesweiter Anerkennung und Präsenz entwickelt. Von Beginn an hat die Joseph-Stiftung (namentlich durch Vorstandssprecher Dr. Pfeuffer) darauf gesetzt, ein Netzwerk aus wohnungs- und pflegewirtschaftlichen Partnern aufzubauen. Nachdem sich SOPHIA Franken 2004 gegründet hat, gelang es zügig auch in anderen Bundesländern Fuß zu fassen: Berlin und Brandenburg (SOPHIA Berlin GmbH), Nordrhein-Westfalen (SOPHIA NRW GmbH) und Hessen (SOPHIA Hessen GmbH). Alle Gesellschaften werden von großen und innovativen Wohnungsunternehmen getragen (DEGEWO und Stadt und Land in Berlin, Vivawest in NRW, Bauverein AG Darmstadt in Hessen). Leistungsfähige Infrastruktur Mit der Errichtung und dem Betrieb dieser Servicezentralen wurde auch der Grundstein für alle weiteren AAL-Aktivitäten gelegt. Wo andernorts noch nach einem geeigneten Geschäftsmodell und einem leistungsfähigen Back-Office für AAL-Entwicklungen gesucht wird, kann SOPHIA auf eine bundesweite und leistungsfähige Infrastruktur zurückgreifen. 16 Relaunch in Bamberg Seit 2012 sind die Markenrechte an SOPHIA wieder in Bamberg. Rechteverwaltung und technische Innovation sind jetzt in einer Hand: SOPHIA living network GmbH ist ein Tochterunternehmen der JosephStiftung Bamberg. Alle Verantwortung tragenden Mitarbeiter sind schon seit 2002 mit dem Thema „Sicher Wohnen zu Hause“ befasst und haben SOPHIA zum Erfolg geführt (Access IT Award 2008, 2010 von Ernst&Young als bestpractice weltweit ausgezeichnet). Neben der Forschung und Betreuung ist dank des Engagements des Mehrheitsgesellschafters JosephStiftung Bamberg auch die Konzentration auf die Produktentwicklung auf einen guten Weg gebracht. Mit dem Rechteerwerb ist es nun auch möglich, das Geschäftsmodell an Markterfordernisse anzupassen. Zukünftig können interessierte Partner auch ohne Franchisevertrag mit SOPHIA kooperieren und SOPHIADienste für ihre Klientel nutzen. SOPHIA living lab In Kürze entsteht in Bamberg mit Unterstützung der Stadt ein SOPHIA living lab. Alle Erkenntnisse aus den vorangegangenen und den laufenden Forschungsprojekten (SOPHIA, VAMOS, PULSERA, Istay@home, EMN MOVES) werden in einem bewohnten Musterhaus der bundesdeutschen und europäischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 17 AAL Geschäftsmodelle Hybride Lösungen Der Begriff Hybrid meint etwas „Vermischtes, Gekreuztes“ und ist vor allem durch die Kombination von Elektroantrieb und herkömmlichen Motoren in der Automobilwirtschaft bekannt. Im betriebswirtschaftlichen Sinn meint ein hybrides Geschäftsmodell die Verknüpfung von Produkt und Dienstleistung zu einem Lösungspaket für den Kunden. Für den Kunden eine Lösung aus einer Hand, für den Anbieter die gesamte Wertschöpfungskette in eigener Hand. Hybride Konstruktionen sind geeignet, unsere Zielgruppe zu erreichen, denn Senioren suchen bedarfsgerechte Komplettlösungen. Ob nun eine Lösung bezahlbar erscheint, hängt von der Zahlungsfähigkeit und der Zahlungswilligkeit des Einzelnen ab. Während sich die Zahlungsfähigkeit leicht an den verfügbaren monatlichen Geldmitteln feststellen lässt, sind bei der Feststellung der Zahlungswilligkeit mehrere Faktoren zu berücksichtigen: der Nutzen, das Image der Dienstleistung, die Servicequalität, zusehends auch das Produktdesign und die öffentliche Wertschätzung durch die Höhe der Kostenbeteiligung. Eine zentrale Größe bei jeder Kaufentscheidung spielt der erwartete Nutzen, der mit diesem Produkt oder dieser Dienstleitung verbunden wird. 18 Eine positive Kaufentscheidung im Umfeld assistiver Technologien und Services bringt nicht nur für den eigentlichen Käufer, sondern auch für Dritte einen großen, quantifizierbaren Nutzen mit sich. Dritte in diese Sinne sind Angehörige, Kommunen, Betriebe, die bayerischen Bezirke, die Länderhaushalte bis hin zum Bundeshaushalt. Die Herausforderung besteht unseres Erachtens darin, Co-Nutzer zu einem Kostenbeitrag zu motivieren, mit dem Ergebnis, dass 1. für den Endkunden die Dienstleistung billiger wird und 2. die Kostenbeteiligung zu einer steigenden Attraktivität der Dienstleistung führt. Beides sollte sich dann positiv auf die individuelle Kaufentscheidung und Nachfrage auswirken. Wir arbeiten an der Lösung: ITEAAL „Instrument for the evaluation of personal needs regarding ambient assisted living modules” ist eine Projektskizze für den 5. Call des AAL Joint Programme. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir eine Softwarelösung entwickeln, die den Nutzer zu einem bedarfsgerechten Angebot verhilft. Dieses wird automatisch an die benannten Co-Nutzer (z. B. Familienangehörige, Wohnungsunternehmen, Kommunen) weitergereicht, die ihren Kostenbeitrag definieren können, so dass ein nutzerfreundliches hybrides Kostensharing realisiert werden kann. Dr. Wolfgang Pfeuffer Anton Zahneisen SOPHIA living network GmbH Maria-Ward-Straße 8 96047 Bamberg [email protected] www.sophia-living-network.de