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Informationen zur Raumentwicklung
Heft 1.2014
67
Konsumkultur und Raumstruktur
Wolfgang Christ
Aktuelle Entwicklungen in den USA und Großbritannien
1 Handel und Stadt:
Eine topologische Konstante
Die Geschichte der Stadt ist eine Geschichte des Handels. Es ist eine Gleichung mit
bekannten Werten: Marktstraße, Marktplatz, Kaufhaus und Markthalle oder temporär stattfindende Messen sind noch heute ein lebendiges Abbild der historischen
Kernkompetenz eines Stadttyps, der im 21.
Jahrhundert eine starke Renaissance erlebt.
Ohne den Handel ist die europäische Stadt
substanzlos. Gleichwohl deuten ernst zu
nehmende Anzeichen darauf hin, dass in
dem Moment, in dem das Leben in der Innenstadt wieder mit dem Privileg verbunden wird, einen urbanen Lebensstil mit
nachhaltiger Lebensführung verbinden zu
können und zahllose innerstädtische Quartiere nach jahrzehntelangen Sanierungsmaßnahmen die „Stadt der kurzen Wege“
populär gemacht haben, ausgerechnet der
Handel als Dienstleister für das Notwendige und Schöne des Alltags, wegzubrechen droht (Hansen/Hielscher/Steinbuch
2013: 64 ff.).
Der Indikator dieser Entwicklung ist die
vom Verfasser sogenannte topologische
Konstante in der Beziehung von Handelskultur und Stadtkultur. Es wird dabei unterstellt, dass die Verbindung beider Welten
in der Vergangenheit immer physisch (be-)
greifbar ist. Alles, was sich um Angebot und
Nachfrage, um Verkaufen und Kaufen, um
Kommerz und Kultur dreht, benötigte einen
adäquaten Ort und Raum. So ist der mittelalterliche Marktplatz ein Maßanzug für die
zeitgenössische Kaufmannschaft, ebenso
wie das Shoppingcenter für die Handelsindustrie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Handel ist bis zum Anbruch des Maschinenzeitalters der materielle Träger im Prozess der Stadtentwicklung. Stadt ist die
exklusive Plattform und kulturelle Infrastruktur für die absolut notwendige persönliche Kommunikation „Face-to-Face“
der Akteure am Markt. Die kommunikationsstiftende Rolle des Handels ist ein
wesentliches Merkmal der topologischen
Konstante. Topologie bezeichnet die Lage
und Anordnung geometrischer Gebilde im
Raum. Dieser Zusammenhang kommt auch
da zum Tragen, wo Stadt im traditionellen
Sinn schon nicht mehr existiert. Dort, auf
der „grünen Wiese“, in Suburbia, ist es die
Shoppingmall, die eine Ersatzmitte stiftet.
Die Mall ist in der Evolutionsgeschichte
des Handelsstädtebaus die vorläufig letzte Station einer topologischen Kette, auf
deren Fortsetzung Projektentwickler, Handels- und Immobilienwirtschaft, Banken,
Politiker, Architekten und Planer, Bürgerinnen und Konsumenten auch im digitalen
Zeitalter bauen. Sie sehen sich in Deutschland – im gravierenden Unterschied zu
Großbritannien – immer noch auf sicherem
Grund agieren, denn Handelsformate und
Stadtformate kommen erfahrungsgemäß
zusammen, wie zwei Seiten einer Medaille.
Auch da, wo man es eher nicht vermutet:
Die Zwischenstadt besitzt mit den Discountern an Ortsrändern und in Gewerbegebieten, den Fachmarktagglomerationen und
den momentan zu Hybrid-Centern aufgerüsteten Fachmarktzentren an regionalstrategisch zentralen Standorten genau die
Handelskultur, die zu ihr passt: autogerecht,
extensiv energie- und flächenverbrauchend,
frei von öffentlichem Raum, funktional segregiert und dazu gestalterisch, sozial und
baukulturell unqualifiziert. Nach allem, was
wir heute wissen können, wird daraus ein
Sanierungsfall für die „Wissensgesellschaft“
werden (Bölling/Christ 2006: 266 ff.). Dennoch ist die topologische Konstante auch
in der Zwischenstadt intakt. Waren und
Dienstleistungen kommen noch gemeinsam mit Kundinnen und Kunden jeweils
an einem Ort und in einem Kontinuum aus
Raum und Zeit zusammen. Es ist zwar in
der Regel nicht schön und der Aufenthalt
macht wenig Spaß, aber es gibt sie noch,
die kollektiven Knoten im Versorgungsnetz
des Alltagslebens einer Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Wird ein Aldi oder
REWE eröffnet, ist das stets ein Grund zur
Freude.
Die Architektur des Online-Handels wird
die analoge Einheit von Stadt und Handel
Prof. Wolfgang Christ
Urban INDEX Institut GmbH
Goebelstraße 21
64293 Darmstadt
E-Mail: [email protected]
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Wolfgang Christ: Konsumkultur und Raumstruktur
Aktuelle Entwicklungen in den USA und Großbritannien
beenden. Die Kombination aus Internet
mit PC, Laptop oder Smartphone, E-Commerce-Firmen, Logistikzentren, „Same Day
Delivery“ (SDD), Bewertungs- und Beratungsplattformen, virtuellen Bezahlsystemen und sozialen Netzwerken, setzt den
vorläufigen Schlusspunkt im Prozess der
Handelsmoderne. Die Wirkkräfte der Digitalisierung schaffen eine neue Welt. Raum
und Zeit sind darin voneinander getrennte
Dimensionen. Sie werden jeweils auch für
sich allein nur noch als eine Aneinanderreihung von isolierten Fragmenten wahrgenommen. Die soziale und kommunikative
Vermittlerfunktion von Mensch und Raum
im Medium des Ladens, des Hauses, der
Straße, des Quartiers – egal ob in, vor oder
ohne Stadt – wandert ins Netz.
Der Paradigmenwechsel in der Entwicklung
des Einzelhandels wird für die Analyse und
Bewertung aktueller Phänomene wie z. B.
das „De-Malling“ von Centern in den USA,
oder die „Retail-led Regeneration“-Strategie
britischer Städte, zugrunde gelegt. Der Verfasser vertritt die Hypothese, dass sich anstelle der topologisch geprägten Kultur des
Handels zukünftig eine medialisierte Technologie des Konsums in den verstädterten
und urbanen Räumen etablieren wird.
Der Umbruch im Verhältnis von Stadt und
Handel wird als so tief greifend eingeschätzt, dass es sinnvoll ist, die analytische
Betrachtung neuer urbaner Typologien der
Handelskultur in den USA, Großbritannien
und in Deutschland mit einem Blick zurück auf die strukturellen Veränderungen
der Vergangenheit zu eröffnen, die von den
Zeitgenossen immer als dramatisch empfunden werden. Auf diese Weise sollte klarer
sein, wo die Trennungslinien zwischen Gestern und Morgen verlaufen, welche Merkmale oder Eigenschaften den Paradigmenwechsel überdauern werden, bzw. welche
Qualitäten auch in Zukunft eine Rolle spielen sollten.
Die topologische Entwicklungslinie setzt
selbstverständlich mit der Gründungswelle der Städte im ersten Drittel des vorletzten Jahrtausends ein, die im Takt von vier
bis fünf Wochen den mitteleuropäischen
Raum mit einem eng geknüpften Marktnetz überzieht. Mauer, Markt und Platz
bilden eine symbiotische Mitte (Humpert/
Schenk 2001). Städte wie Brügge, Lübeck
oder Augsburg sind die starken Knoten im
ansonsten schwachen und von vielerlei Ge-
fahren bedrohten Netz der Handelswege
bzw. Handelsrouten.
Die strategische Partnerschaft zwischen
Stadt und Handel findet ihre erste industrielle Prägung in den Passagen von Paris.
Die Französische Revolution macht auch
mithilfe der Guillotine den Weg für die Konfiszierung des adligen und kirchlichen Immobilienbesitzes frei. Mit dieser Ressource
an Grundstücken und Immobilien beginnt
der Aufbau einer bürgerlichen Parallelwelt
inmitten der labyrinthisch verbauten Altstadt. Technologische Innovationen wie
Gusseisen, großformatiges Glas und Gaslicht werden im industriellen Stil zur rationellen Erschließung moderner Handelsflächen eingesetzt. Eine bis dato unbekannte
Welt des Luxus und der Moden nistet sich
entlang schnurgerader Privatstraßen unter Glasgewölbe in den Hinterhöfen von
Paris ein: Die alte Stadt und der moderne
Handel werden sich fremd (Canac/Cabanis
2011: 4 ff.).
In den nachfolgenden Jahrzehnten wird das
Warenhaus den Abstand vergrößern und
dies nach innen und nach außen selbstbewusst demonstrieren. Es beendet die Vorherrschaft der noch in einer Zunfttradition
gefangenen Kaufleute, die in ihren unzähligen kleinen Läden eine einzige Warengruppe anbieten und führt auf allen Ebenen kapitalistische Standards ein (Sombart
1928: 77 ff.). Es setzt den „Superblock“ an
die Stelle kleinteilig parzellierter, historisch
gewachsener Gebäudeensemble. Zeitgenössische Assoziationen wie „Kaserne“,
„Tempel“, „Stadt in der Stadt“ vermitteln
einen Eindruck von der Sonderstellung des
Warenhauses. Das Warenhaus isoliert und
konzentriert potenziell „alles unter einem
Dach“. Es kommuniziert mit der Stadt in
der Architektursprache öffentlicher Großbauten. Es nutzt den technischen Fortschritt vom Skelettbau über den Fahrstuhl
und eine geschosshohe Verglasung bis
zur Leuchtreklame. Und Warenhausunter­
nehmer liefern um 1900 Waren selbstverständlich mit dem Elektro-LKW aus. Idealerweise sitzt das Warenhaus wie eine
Spinne im Netz der neuesten Stadttechnik.
Eisenbahn, U- und S-Bahn, Straßenbahn
und mit ihnen das neue Maß der getakteten Zeit, überlagern den Raum als Maß und
Medium der Integration in die Stadt.
Das Warenhaus implantiert die industrielle
Moderne in das feinnervige Herz von Stadt
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und Gesellschaft. In Paris wächst es aus den
Trümmern der alten Stadt, die Napo­leon III.
und sein Pariser Präfekt Haussmann von
1853 an abreißen lassen. Die Totaloperation am Bestand markiert den bis heute
fortdauernden Konflikt um Mitte und Moderne. Für nahezu ein Jahrhundert ist das
Warenhaus der Inbegriff von „Angriff auf
die City“. In Deutschland wird der Schutz
vor der Moderne von Anfang an von einer
Mischung aus Antikapitalismus, Antiamerikanismus und Antisemitismus begleitet
(Diner 2002: 61 ff.).
Die Topologiegeschichte der Mall beginnt
dort, wo die Wirkungsgeschichte des Warenhauses endet: im boomenden Suburbia, Mitte der 1950er-Jahre in den USA.
Die Aufhebung der Warenpreisbindung,
immer effizientere Einzelhandelsformate
wie Discount und Supermarkt begünstigen einen Wildwuchs an schnell gebauten
Läden entlang der Hauptverkehrsstraßen
zwischen den neuen Vororten und der City.
Für die Stadtplanung ist das Konzept des
Shoppingcenters die nachhaltige Antwort
auf eine ungeordnete Siedlungsentwicklung und für die Warenhauseigentümer im
Stadtzentrum ist es die letzte Chance, die
Kunden zukünftig dort zu erreichen, wo
diese, mit wachsender Kaufkraft ausgestattet, ihren Lebensmittelpunkt hin verlegen
(Gruen/Smith 1960: 46 ff.).
In der Typologie des aus Wien stammenden
Architekten Victor Gruen ist das Shoppingcenter eine autofreie Insel mit urbanem
Flair. Stattdessen setzt sich das Center als
fordistische Verkaufsmaschine durch. 1985
wird von Jon Jerde in San Diego ein neuer
urbanistischer Anfang gemacht, indem er
für das Warenhaus typische Elemente wie
repräsentative Treppenanlagen und die
Stapelung von drei und mehr Geschossen
mit den für das Center charakteristischen
Wege-, Platz- und Flanieratmosphären
kombiniert. Das „Horton Plaza“ verzichtet
auf die klimatisierte Mall. Es öffnet sich zur
Stadt, reproduziert bauliche Vielfalt durch
bunt collagierte Baukörper und wirkt bald
als Impulsgeber für die Revitalisierung der
von gut verdienenden Bewohnern und Investoren gemiedenen Downtown (Christ
2003: 121). Vor allem aber deutet sich schon
atmosphärisch ein grundlegender Wandel
des Geschäftsmodells der Projektentwickler
und Centerbetreiber an, indem der Nebeneffekt des Shoppings, das Sehen und Gese-
Horton Plaza: Shoppingcenter in der Downtown
San Diego (USA)
Foto: Wolfgang Christ
henwerden, sich zwanglos treffen, Neues
erleben oder „in der Menge baden“, die
primäre Funktion des Centers als Ort des
schnellen Warendurchlaufs verdrängt. Die
immer noch präsenten Großflächenmieter
genügen nicht mehr als Frequenzbringer.
Der neue Anker ist Aufenthaltsqualität, die
Jon Jerde mithilfe der Designstrategie des
„Placemaking“ schafft (Bradbury 1999).
Zwischenfazit: Im 19. Jahrhundert etabliert
die Passage als eigenständig konzipierter,
aus einer Hand entwickelter und von einem
Management der Eigentümer kontrollierter
Schau- und Verkaufsraum die erste urbane
Typologie des modernen Handels. Die Zurschaustellung der Waren erreicht im Warenhaus eine neue Quantität und Qualität. Warenangebot, Warenvielfalt und Warenmenge
begründen die Konsumkultur der Massengesellschaft (Baumann 2009: 7 ff.) Das Warenhaus befördert Versorgung zu Shopping
und qualifiziert Handelsarchitektur zum
öffentlichen Interesse. Die Mall verwandelt
die typisch (groß-)städtische Einkaufskultur des Shoppings Schritt für Schritt in ein
künstlich reproduzierbares Lifestyle-Produkt. In den Hintergrund treten Ort und
Kontext. In den Vordergrund drängen Bilder
und Emotionen (Klein 1999: 112 ff.).
Das feste Band zwischen Stadt und Handel, das mit dem Shoppingcenter in vieler-
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Wolfgang Christ: Konsumkultur und Raumstruktur
Aktuelle Entwicklungen in den USA und Großbritannien
lei Hinsicht schon weit gedehnt wird, muss
unter den Bedingungen der Digitalisierung
reißen. Wenn Verkaufen und Kaufen zu jeder Zeit und an jedem Ort und von allen,
die über einen Netzzugang verfügen möglich ist, dann löst sich die topologische
Bindung auf. Damit wird all das, was für
Standort, Fläche, Raum und Sortiment an
staatlichen Regulierungs- und Steuerungsinstrumenten zur Verfügung steht, strukturell wertlos. Die entscheidenden „zentralen
Orte“ befinden sich im Nirgendwo der Internetcloud.
Die neue Ausgangslage ist einfach zu beschreiben: Der Handel hat sich von analogen Zwängen emanzipiert und kann sich
nun mehr denn je frei entscheiden wo, wie,
mit wem und mit welchem strategischen
Ziel Waren- und Dienstleistungsangebote
platziert werden sollen. Eine erste Konsequenz ist das „Multi Channel“-Konzept, das
Unternehmen befähigt, sämtliche Verkaufsplattformen zu nutzen, diese miteinander
zu vernetzen und das sie in die Lage versetzt, deren jeweils spezifische Begabungen
optimal zu entwickeln und effizient auszuschöpfen. Im Grunde spielt es keine Rolle
mehr, an welchem „Point of Sale“ (POS)
Umsatz und Rendite erwirtschaftet wird –
Hauptsache, es bleibt im eigenen Haus (De
Kare-Silver 2011).
Damit wird ein weiterer tief greifender
Wandel ausgelöst: das Ende der Konkurrenz zwischen unterschiedlichen Formaten
an ein und demselben Standort, z. B. der
eigen­
tümerbetriebenen Läden gegen ein
geplantes oder benachbartes Shoppingcenter. Der Markt verlangt die Kooperation
aller zugunsten des gemeinsamen Standortes oder das Scheitern ist vorprogrammiert
(Christ/Pesch 2013: 126 ff.). Schon heute
und generell in wenigen Jahren, treten drei
Basislagen des Einzelhandels untereinander in den Wettbewerb um Kundinnen und
Kunden: Die „Fahrlage“ der autoeffizienten
Fachmarktzentren tritt gegen die „Lauf­lage“
für Fußgänger in den Innenstädten, den
Stadtteilzentren oder in den Ortsmitten an.
Und beide konkurrieren vor Ort und nach
außen mit der „Surflage“, bei der die Kunden nicht mehr selbst zur Ware kommen
und das Internet alle Marktteilnehmer virtuell vereint (Christ 2011: 8 ff.).
Die dritte absehbare Konsequenz ist nicht
weniger gravierend: Fahrlage und Surf­
lage zeichnen sich als professionell gema-
nagte Handelsensembles mit tendenziell
unbe­grenztem Zugang zu internationalem
Know-how und globalen Kapitalressourcen
aus. Vor allem aber sind sie als privates Eigentum hervorragend steuerbare Einheiten,
die schnell und flexibel sowohl auf neue
Trends als auch auf eventuell tief greifende
Umbrüche in der Zukunft reagieren können.
Für die Stadtplanung und den Städtebau
der öffentlichen Lauflage heißt das entweder: „Accept that […] bricks and mortar retailing can no longer be the anchor to cre­
ate thriving high streets and town centers.”
(Grimsey 2012a: 6) Oder aber: „[...] help to
create an authentic experience that reinforces the unique aspects of the place. This
is particularly important today when retail
has become so homogenized and banal.“
(Rusin/Slater/Call 2013: 74)
Aktuelle Beispiele in den USA und in Großbritannien lassen erkennen, dass die Emanzipation des Handels die Chance eröffnet,
eine grundlegend neue topologische Beziehung mit der Stadt einzugehen. Dabei stehen nicht mehr die materiellen technischen
oder infrastrukturellen Kennziffern und der
Schutz bestimmter Einzelinteressen im Fokus der Debatte, sondern das gemeinsame
Interesse an nachhaltiger Innenentwicklung: an einer langfristig sicheren guten
Rendite für das investierte Kapital ebenso,
wie an stabilen sozialen und kulturellen
Verhältnissen in einer ökologisch intakten
und ästhetisch hochwertigen Umwelt. Alles
läuft darauf hinaus, dass der Stadtwert den
Handelswert bestimmen wird. Von der urbanen Wertentwicklung wird es abhängen,
ob und wie Handel noch im analogen Medium des Raumes funktioniert (Christ 2014).
2 Stadt und Handel USA: Labor der
Moderne
Die USA gelten bis heute als Avantgarde
der Handelswirtschaft. Innovationen gelangen auf kurzem Weg von der Idee zur
Marktreife. Eine staatliche Regulierung von
Standort-, Flächen- und Sortimentsforma­
ten findet nicht statt. Die Marktkräfte treten daher besonders sichtbar in Erscheinung. Sie formen Handelstypologien, die
weltweit kopiert werden. Jüngstes Beispiel
sind die „Flagship-Stores“ in den Haupteinkaufsstraßen auch deutscher Städte, die als
gebaute Botschaften exklusiver Markenwelten auftreten. Studienreisen in die USA
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 1.2014
gehörten schon vor mehr als 100 Jahren
zur Ausbildung der Führungskräfte eines
Warenhauses und sind heute eine Pflicht
für Projektentwickler (Ditchett 1925: 11 ff.)
Wissensnetzwerke wie das „International Council of Shopping Centers“ (ICSC)
und das „Urban Land Institute“ (ULI), die
ihre Heimat in den USA haben, versorgen
auch die deutschen Einzelhandelsexperten mit Entscheidungsgrundlagen in Form
von Daten, Informationen, Trendberichten,
Kon­gressen und Workshops, liefern Handreichungen für die Praxis, loben Preise für
vorbildliche Projekte aus und verbreiten
nicht zuletzt die neuesten Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung. Da die deutsche
Handelswirtschaft bei einem Gesamtumsatz im Jahr 2011 von 421 Mrd. € praktisch
nicht in Forschung und Entwicklung investierte, ist sie komplett auf Wissenstransfer
und da vor allem aus den USA, angewiesen. Deutsche Handelskonzerne wie die
Otto Group oder die Hornbach Holding
weisen in ihren Geschäftsberichten keine
FuE-Aufwendungen aus, z. B.: „Anders als
produzierende Unternehmen betreibt die
METRO GROUP als Handelskonzern keine
Forschung und Entwicklung im engeren
Sinn. Deshalb sind hierzu keine nennenswerten Aufwendungen zu berichten.“ (METRO AG 2012: 119) Dabei wächst die Knowhow-Lücke rapide mit der Akademisierung
des Einzelhandels durch das Auftreten
der Online-Firmen. Auf Industrialisierung
folgt Verwissenschaftlichung. Amazon und
eBay sind für die Wissensgesellschaft gerüstet. Allein diese beiden Unternehmen
investierten 2012 zusammen 4,7 Mrd. $
und damit 7,5 % bzw. 11,3 % ihres Umsatzes
in Forschung und Entwicklung (Microsoft
25.11.2013). Zum Vergleich: Der „Stifterverband für die deutsche Wissenschaft“
weist für alle Einzelhandelsunternehmen
im Jahr 2011 einen FuE-Etat in Höhe von
14,1 Mio. € aus, eine Summe, die statistisch
mit 0,0034 % kaum noch nachweisbar ist
(Wissenschaftsstatistik 2013).
Die zukünftigen Konturen und Merkmale
des Einzelhandels zeichnen sich in den USA
immer klarer dort ab, wo Stadt radikal im
Umbruch ist: in der Mitte und in der Peripherie, also an den Antipoden der Stadtkultur. Downtown erlebt eine eindrucksvolle
Renaissance und zugleich werden neue
Mitten am Rand aufgebaut. „Greyfields“
werden zu „Goldfields“, wenn ein brach
gefallenes Centerareal mitten im „Sprawl“
71
Town Center: Americana at Brand, Glendale (USA)
Foto: Wolfgang Christ
zum Neuland für „ersatz-city space“ (Kiger
2013: 57) wird. Nach dem Vorbild traditioneller amerikanischer Innenstädte entstehen Blockstrukturen, die Läden, Büros,
öffentliche und kulturelle Institutionen
und natürlich Wohnen mischen. Die Qualifizierung der suburban codierten Moderne ist in vollem Gang. Sie reicht von rein
privat­
wirtschaftlich orientierten Projektentwicklungen wie z. B. in der Stadt Rancho Cucamonga, 60 Meilen östlich von Los
Angeles, die das Unternehmen Forest City
Inc. beauftragt hatte‚ ihre „Victoria Gardens“
genannte Downtown als offenes Center in
privater Hand zu bauen, bis zum aktuellen
Projekt einer Downtown für die Stadt Westminster in Colorado, die die Konversion
einer ca. 50 ha großen Fläche der stillgelegten „Westminster Mall“ selbst in die Hand
nimmt, welche dabei im öffentlichen Besitz
bleibt (Westminster 15.11.2013).
Kennzeichen des Paradigmenwechsels
sind die Wanderungsbewegungen in die
Städte und Stadtzentren der Metropolre­
gio­nen. Erstmals seit dem Ersten Weltkrieg
wachsen die Städte dort stärker als in den
umgebenen Suburbs (Frey 15.11.2013). In
34 der 51 größten amerikanischen Metropolregionen leben mehr Universitätsabsolventen in den städtischen Zentren als im
suburbanen Gürtel. Mittlerweile lebt die
Mehrheit der Universitätsabsolventen in
den Stadtzentren und zwei Drittel des HighTech-Risikokapitals fließt an Unternehmen
in Städten. Spektakulär ist der Umzug von
Twitter aus dem Silicon Valley nach Downtown San Francisco (Florida 2013: 107 f.). Es
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Wolfgang Christ: Konsumkultur und Raumstruktur
Aktuelle Entwicklungen in den USA und Großbritannien
bilden sich „Creative-Class Cluster“ in der
urbanen Mitte, umgeben von den Wohnquartieren der „Service-Class“ und einer an
den Rand der Stadt gedrängten „WorkingClass“. Die unmittelbare Folge einer Renaissance der Mitte sind hohe Immobilienund Mietpreise. Im Durchschnitt liegen sie
beim Dreifachen dessen, was im autoabhängigen Suburbia gezahlt wird (Anderson
2010: 69 ff.). Core-Immobilien werden auch
von der sogenannten Subprime-Krise der
Jahre nach 2008 nicht betroffen.
Mississippi mit dem Namen „Villa Italia“
das Herz der Kommune. 2004 eröffnete
die neue Downtown als “Mixed use Rede­
velopment”, aufgebaut aus 22 drei- bis
viergeschossigen Blöcken, 100 000 m² Ein­
zel­handel, 85 000 m² Bürofläche, 1 300
Wohn­­
einheiten und diversen Parkanlagen:
„The street levels on both main streets are
lined with retail stores and restaurants, while
the upper floors of the buildings include residential units, office spaces, and parking in
concealed structures.“ (Charles 2007: 6)
Die neue Attraktivität der städtischen Zentren rückt das Quartier in den Mittelpunkt
der Stadtentwicklung: „[...] the focus is
more on location – a place, providing convenient access to the workplace, as well as
to a complete urban neighborhood with
places to eat, meet, and enjoy life.“ (Enlow
2013: 89). Für die Teilhabe am urbanen Lebensstil werden suburbane Komfortprinzipien – großes Haus, großes Grundstück,
große Autos und ein homogenes soziales
Umfeld – nicht nur von der jungen Generation erstaunlich schnell gegen städtische
Qualitäten getauscht: „Americans [...] are
willing to settle for less square footage in
return for a carless commute, convenient
access to shopping and entertainment des­
tinations, and that hard-to-define quality
called ‚place’“ (Enlow 2013: 88).
Ein paradigmatisches innerstädtisches
„Re:Street-Projekt” existiert in Pasadena, Kalifornien: „Paseo Colorado, a three-squareblock ‚urban village’, replaces an inwardoriented enclosed mall with an open-air
mix of retail space, restaurants, entertainment uses, and housing in an effort to return Pasadena to its walkable roots.“ (ULI
2008) 1980 eröffnete „Plaza Pasadena“ als
„monolitic, climate-controlled retail mall“
(Reynolds 2000), überbaute 7 ha öffentliche
Freifläche und kappte die Achse zwischen
Rathaus und Stadthalle. Keine 20 Jahre
später ist das Center gegenüber der historischen Downtown nicht mehr konkurrenzfähig. Es wird aufgegeben. „Developers of
Paseo turned the mall inside out to make
storefronts face the street [...]“(CNU 2005).
Aus einem riesigen zweigeschossigen Flachbau entsteht ein sechsgeschossiges Blockmuster mit zweigeschossigen Läden, Büros,
etc. und 387 aufgesattelten Wohneinheiten.
Die ursprüngliche Integration in das Wegenetz der Stadt ist wieder hergestellt. (Christ
2003: 121)
Die Stadtwende des 21. Jahrhunderts verändert zusehends die Strategien der Expansionsmanager großer nationaler und
internationaler Handelskonzerne und Immobilienentwickler. So ist es nicht verwunderlich, dass nach einer Untersuchung des
ICSC seit 2006 nur eine geschlossene Mall
neu gebaut wurde. Existierende Malls gelten als Sanierungsfall: „ It’s not that malls
are overbuilt, [... ] The problem is that they
are under-demolished.“ (Myers 2013: 62)
Town Center, Urban Entertainment Center
oder Lifestyle Center haben mit revitalisierten Mainstreets und Downtowns sowie den
in der Planung oder im Bau befindlichen
“Walkable Communities” eines gemeinsam:
„[...] the street as a focus of new development.“ (Rusin/Slater/Call 2013: 67)
„Re: Street“ (MIG 2013) kennzeichnet ganz
unterschiedliche Projekte: Etwa den Bau
von Belmar, der neuen Stadtmitte von
Lakewood, einer suburbanen Stadt mit
ca. 145 000 Einwohnern in der Nähe von
Denver, Colorado. Von 1966 bis 2001 ist
die größte geschlossene Mall westlich des
Die Rückkehr der traditionellen Straße ist
sicher das auffälligste Phänomen in der
wechselvollen Beziehung von Stadt und
Han­
del. In der Metropolregion Los Angeles lässt sich die ganze Bandbreite des aktuellen „Re-Street-Prozesses“ beobachten
(BUW/CPP 20.09.2013). Und der Wandel ist
umso schärfer konturiert, je grundlegender
die Orte von den Wirkkräften der Moderne
geformt wurden. In Downtown LA ist das
ganz sicher der Fall. Denn die „Stadt der Engel“ wird bereits in den 1920er-Jahren zur
weltweit anerkannten „Stadt der Zukunft“.
Nach dem Zweiten Weltkrieg werden die
Regeln der Charta von Athen radikal an­
ge­
wandt. Los Angeles ist das Exerzier­
feld
tech­no­kratischer „Top-down“-Planung. Bun­
des­­­staat­liche Gesetze und Programme für
den Bau der Freeways und die Durch­füh­
Informationen zur Raumentwicklung
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rung der Flächensanierung, der u. a. ca. 125
Down­
towns zum Opfer fallen, sowie zur
massiven Förderung der Suburbanisierung‚
zerstören systematisch das gründerzeitliche
Gefüge der Innenstadt. Ein Autobahnring
löst die Mitte aus dem feinmaschigen, von
Straßenbahnen und Boulevards geprägten
Meilenraster und übrig bleibt ein isolierter,
autogerechter „Central Business District“
(CBD) ohne Wohnen, Handwerk, Gewerbe,
Handelsvielfalt, ohne Straßenleben und damit ohne Urbanität. (Christ 2013: 170 ff.)
Ein typisches Produkt dieser Epoche ist
der Broadway zwischen der 2nd Street und
dem Olympic Boulevard. Heute eine sechsspurige Verkehrsader ohne Aufenthaltsqualität, aber mit noch sichtbaren Spuren
einstiger Pracht und unübersehbaren Zeichen des Desasters der Moderne. Doch
der Wiederaufbau ist besiegelt: „Bringing
Back Broadway“ (BBB), unter diesen unmissverständlichen Motto verabschiedet
die Stadt im Februar 2013 einen detailliert
ausgearbeiteten, fachlich fundierten und
grafisch anschaulich illustrierten Masterplan. Ziel ist die Straße als „[...] multi-modal,
pedestrian-focused street that will support
a thriving, revitalized historic theatre district.“ (LA DCP 2013a: 1–1). Es gilt, mehr
als 100 000 m² Büroleerstand zu aktivieren,
den hochwertigen Einzelhandel für den
Standort zurückzugewinnen, Lager- und
Büroflächen in Lofts und Stadtwohnungen
umzuwandeln und Baulücken wieder mit
urbanen Nutzungen, vor allem Wohnen, zu
füllen.
Los Angeles steuert die Stadtentwicklung
mit dem „Central City Community Plan“.
Aufbauend auf diesem Generalplan wächst
seit 2009 ein Set an Planungs- und Gestaltungsrichtlinien, die sich stets um eine
holistische Perspektive bemühen und private Investoren auf die historische Identität verpflichten. Nachhaltigkeit, Urbanität
und ästhetische Qualität sind durchgängige
Motive. Die Integration wissenschaftlicher
Beratung und zivilgesellschaftlicher Akteure mit dem Fokus auf Praxis ist bemerkenswert. Beispiele sind der „Downtown Design
Guide”, die „Downtown Street Standards”,
der „Broadway Community Design Overlay”
und der „Broadway Design District” (LA
DCP 8.11.2013) oder für die benachbarte
Spring Street der „2012–2013 Spring Street
Public Life Survey“ und die „Spring Street
Parklet Evaluation“, bei denen es um neue
Streetscape Masterplan: Bringing back Broadway, Los Angeles
Illustration: Westlake Reed Leskosky
Angebote für die Straße als öffentlicher
Raum geht (DLANC 8.11.2013).
Projektentwicklungen sind ohne Gruppen
wie „Streets for People”, „Project for Public Places”, „Los Angeles Neighbourhood
Council” oder „LA Walks” kaum vorstellbar. Die Beteiligung von Bürgerinnen und
Bürgern geschieht im Rahmen von „Open
House“, „Let’s Talk“ und „Charrette“-Veranstaltungen, zu denen in der Regel die
Stadt einlädt (NCI 14.07.2013). So hat die
auf zahlreichen Schultern ruhende „Bringing Back Broadway“-Initiative Ende 2012
erreicht, dass die Einwohner der Downtown sich in einer Online-Abstimmung mit
überwältigender Mehrheit für den Neubau
einer ca. 6 km langen Straßenbahnstrecke
auf den Broadway entschieden haben, obwohl sie dafür eine Sondersteuer in Höhe
von 125 Mio. $ übernehmen müssen. Eine
Machbarkeitsstudie prognostiziert für BBB
einen Effekt von 1 Mrd. $ privater Investitionen, 50 Mio. $ jährlicher Steuereinnahmen und 9 000 neuen Jobs (Huizar 2013: 1).
Los Angeles zieht die Lehren aus dem Scheitern der separierenden und homogenisierenden Stadtplanung. Die Stadt bündelt
eine ganze Palette von Maßnahmen, die darauf hinauslaufen, „complete streets“ zum
Rückgrat der Innenentwicklung zu machen.
Die „Streetcar“ gehört wieder dazu. Das im
Entstehen begriffene Straßenbahnnetz wird
500 km und 128 neue Bahnhofsstationen
umfassen. Dafür stehen 30 Mrd. $ zur Verfügung. Parkanlagen sind ein weiterer Konzeptbaustein: Mit der „50 Parks-Initiative“
werden überall in der Stadt, die zwar grün
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Wolfgang Christ: Konsumkultur und Raumstruktur
Aktuelle Entwicklungen in den USA und Großbritannien
ist, aber kaum über öffentliche Parks verfügt, neue öffentliche Grünflächen gestaltet. Seit 2006 sind mehr als 300 ha davon
entstanden. Das spezielle „Downtown-getsanother-Park-Program“ konnte 2013 die
16. Anlage realisieren (DLANC 12.11.2013).
Die Renaissance des Städtebaus wird von
einer grundlegenden Revision des Planungsrechts begleitet. Die Stadt hat das
Recht auf ein eigenes „Baugesetzbuch”: „We
need to update the zoning code to reflect
the changes in the city, the diversity and to
reorganize the need to have development
along transit corridors.” (Orlov 11.08.2013)
Mit diesen Worten eröffnet Mayor Antonio Villaraigosa am 5. Juni 2013, auf den
Tag genau 60 Jahre nach Inkraftsetzen des
„Zoning-Codes“, einen auf fünf Jahre anberaumten Diskussions-, Planungs- und Entscheidungsprozess, der im Internet unter
www.recode.la geführt wird. Mehr als 100
öffentliche Workshops und eine Reihe renommierter Architekten, Stadtplaner und
Urbanisten begleiten das Verfahren. Die Fixierung des Codes auf radikale Funktionsstreuung, monofunktionale Optimierung
und die Festschreibung von Nutzungen anhand numerischer Daten, wird als Teil des
Problems aktueller Stadtentwicklung diagnostiziert.
qualität anhand dreidimensional dargestellter Formkörper und Formprinzipien
fest. Sie entwickeln ein Hierarchiesystem
von „urban“ bis „rural“. Das „Transect“ genannte Instrument codiert den gebauten
Raum in einem Regelwerk als Abfolge von
sechs Schritten baulich-räumlicher Verdichtung. FBC gliedern ein Raumgefüge,
ohne von vornherein eine bestimmte Nutzung vorzuschreiben oder auszuschließen.
Sie verknüpfen Gebäudetypologien mit der
für einen Standort festgesetzten städtebaulichen Typologie und entwickeln ein detailliertes Anforderungsprofil für explizit urbane Strukturen. So wird z. B. vermieden, dass
– wie in Deutschland landauf landab üblich
– Discounter oder Fachmärkte im kompakt
bebauten Stadtbereich ihre Gebäude als
Solitäre in rückwärtiger Lage errichten und
den dazugehörigen Großparkplatz an der
Straßenfront platzieren. Denn „[...] the code
(does) require private buildings to shape
public space through the use of building
form standards with specific requirements
for building placement.“ (PlaceMakers
11.08.2013) Im Mai 2013 hatten 279 amerikanische Städte ihren „Zoning-Code“ ersetzt. Weitere 200 Städte arbeiten daran. Zu
den Städten, die „form-based codes“ anwenden, zählen Miami, Denver, Baltimore,
Portland und Cincinnati.
„Zoning-Codes“ werden in den USA mehr
und mehr von „form-based codes“ (FBC)
abgelöst: „Why form-based codes? Because
our current laws tend to separate where we live from where we work, learn, and
shop, and insist on big, fast roads to connect them all. Roads that are unfriendly to
pedestrians, cyclists, and transit.” (Duany/
Sorlien/Wright 2012) FBC schreiben Raum-
Ein zweites Zwischenfazit: Formbasierte
Stadtentwicklungs- und Bebauungspläne
sind die Antwort auf die zunehmende Austauschbarkeit der Funktionen Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Bildung und Versorgung.
Eine verträgliche Mischung ist wieder möglich. Die Kompatibilität mit urbanen Standorten ist in der Regel heute ge­geben. Die
Straße ist dann das vermittelnde analoge
Smart Code: Ein typischer Schnitt von der offenen Landschaft zur Stadtmitte (Transect)
Illustration: Duany Plater-Zyberk & Company
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 1.2014
Medium. Als „Shared Space“ ist sie zudem
für alle Mobilitätsarten zugänglich. Der
Markt verlangt in neuer Eintracht mit den
Zielen des „Sustainable Development“ nach
„Mixed use Development“, „Transit oriented
Development“ und „Street oriented Retail“.
„Form-based codes“ sind in der Lage, die
Potenziale von Ökonomie und Technologie
in der Wissensgesellschaft in die dafür adäquaten planungsrechtlichen Formen zu
übersetzen: Komplexität kann wieder gestaltet werden und Planungsgrundlage ist
das Bild der Stadt. Los Angeles und andere
Städte in den USA sind dabei, die Grundregel moderner Architektur und Stadtplanung, die dem Architekten Louis Sullivan
zugeschrieben wird – Form follows Function – umzukehren in „Function follows
Form“.
„Americana at Brand“ ist ein Shoppingcenter, das als solches aber nicht zu erkennen
ist. Es folgt der „Function-follows-FormRegel“ und ist der Prototyp einer neuen Topologie von Stadt und Handel. „Americana“
befindet sich auf einem etwa 7 ha großen
Areal am Rand der Downtown von Glendale,
einer mit Los Angeles zusammengewachsenen Großstadt. Der Anker ist eine 1 ha
umfassende offene Mitte mit Grünfläche,
Wasserspielen, Plätzen und Fußgängerzonen. Eine Straßenbahn fährt auf und ab
und wird demnächst auf Kosten des Eigentümers in das Stadtzentrum von Glendale
verlängert. 50 Läden auf 56 000 m² Fläche
gruppieren sich um „The Green“ und entlang der EG-Zonen von vier Stadtblöcken
mit 342 Wohnungen. Das Ensemble aus
Shops, Pavillons, Restaurants, Cafés, einem
Kinopalast, Wohnungen und städtischen
Büros fügt sich in eine gründerzeitlich anmutende städtebauliche Großform ein:
„New and existing public streets have been
brought through the site to provide connectivity and seamless continuity of the urban
fabric.“ (EMA 2013: 1 f.)
Die schamlose Reproduktion historischer
Architekturstile darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter dem Fassadenzauber
ein Paradigmenwechsel steckt: Handelsarchitektur und Stadtarchitektur können
prinzipiell gleich codiert werden! Die städtebauliche Komposition entspricht einem
konsum-strategischen Kalkül: Handel dockt
wieder an die (Kauf-)Kraft der reurbanisierten Stadt an und zugleich ist diese unüber-
75
sehbar merkantile Mitte Anlass für mehr als
500 Menschen, gerade dort zu leben.
Prototypisch ist auch der Entwicklungspro­
zess, denn „Americana at Brand“ ist das
Ergebnis eines „Community based strategic planning process“, der 1992 einsetzt
und “[a]fter years of community discussion
about the best use for the 15-acre site [...]“
in den “Town Center Specific Plan” mündet. Die Stadt sucht sich einen Investor, der
ihre Ziele und Werte teilt und Erfahrung mit
„Mixed-Use-Projekten“ hat. „As the California Redevelopment Agency Award of Exzellence winner in the Mixed Use category, the
,Americana at Brand’ has come to serve as
a gathering place for residents and visitors
alike by integrating retail, restaurants, cinema, and high-end residential uses in a series of mid-rise buildings.“ (SCSS 2013)
3 Stadt und Handel Großbritannien:
High Tech versus High Street
In Großbritannien ist die Stadtwende des
Handels eine Erfolgsgeschichte. Ausgelöst wird sie 1999 vom „Final Report of
the Urban Task Force”. Unter Leitung des
Architekten Richard Rogers – von Queen
Elizabeth zum Lord Rogers of Riverside
geadelt – entwickelt ein Expertenteam im
Auftrag der Regierung Blair ein komplettes
Programm „Towards an Urban Renaissance“
zur Rettung der britischen Innenstädte vor
der Verslumung und dem drohenden Verfall. Vorbilder sind die „behutsame Stadter-
Retail-led Regeneration: Straßendurchbruch anstelle des Arndale Centers, Manchester (UK)
Foto: Wolfgang Christ
76
Wolfgang Christ: Konsumkultur und Raumstruktur
Aktuelle Entwicklungen in den USA und Großbritannien
neuerung“ der IBA Berlin, die Stadtgestaltung Barcelonas und der „New Urbanism“
in den USA. (DETR 1999)
Als Symbol von Niedergang und „Re­birth“
gilt Manchester. Dort hat die IRA 1996
während der Fußballeuropameisterschaft,
ohne Menschen ernsthaft zu verletzen, das
größte und wahrscheinlich hässlichste innerstädtische Shoppingcenter Europas, das
„Arndale Center“, in die Luft gejagt und mit
diesem Gewaltakt den Schlusspunkt des
„Urban-decline-Prozesses“ markiert. 20
Jahre später ist die City of Manchester die
lebendige Mitte der Metropolregion. Mehr
als 20 000 Menschen leben dort, wo noch in
den 1990er-Jahren nur wenige Hundert Einwohner gezählt wurden. (Christ 2005: 128)
In dem Ende 2013 erschienen Buch „StadtCenter: Ein neues Handelsformat für die
urbane Mitte“ (Christ/Pesch 2013), wird
anhand der drei Städte Liverpool, Bristol
und Bath die Erfolgsgeschichte einer „[...]
new vision for urban regeneration foun­
ded on the principles of design excellence,
social well-beeing and environmental responsibility within a viable economic and
legislative framework“ (DETR 1999: 1) unter
dem Blickwinkel der damit einhergehenden integralen Entwicklung von Stadtmitte
und Handelsmitte, untersucht. Insbesondere Bath mit dem Projekt „SouthGate“ und
Liverpool mit „Liverpool ONE“ können
als Repräsentanten der „Function follows
Form-Regel“ interpretiert werden. In beiden Fällen wird mit einer vergleichsweise
großen Masse an Verkaufsfläche städtebau-
SouthGate Place, Bath (UK)
Foto: Wolfgang Christ
lich sowie immobilien- und handelsökonomisch erfolgreich Stadt gebaut. Alle drei
Standorte sind vorbildlich für die von den
Autoren des Buches vorgeschlagene Typologie des Stadt-Centers.
„SouthGate“, „Cabot Circus“ und „Liverpool One“ würden gleichwohl heute nicht
mehr gebaut werden können. Der Grund
dafür bewegt eine ganze Nation, inspiriert
eine TV-Serie der BBC zur besten abendlichen Sendezeit, bringt Banken, Immobilienverbände, Stadtverwaltungen und
Einzelhändler in einer Notgemeinschaft zusammen und lässt die politischen Parteien
nach radikalen Lösungen suchen. (Harrison
15.11.2012) Zwei aktuelle Publikationen, die
sich bewusst an eine breite Öffentlichkeit
wenden, bringen die neue Herausforderung, denen sich Stadt und Handel nicht
nur in Großbritannien, sondern in ganz
Europa und den USA gegenüber sehen, auf
den Punkt. Michael De Kare-Silver veröffentlichte 2011: „e-shock 2020. How the
Digital Technology Revolution Is Changing
Business and All Our Lives“. Ein Jahr später legt Bill Grimsey seine Analyse der Lage
unter dem reißerischen Titel: „Sold Out. Retail veteran lifts the lid on who killed the
High Street. And it’s not who you think“ vor.
(Grimsey 2012)
In Großbritannien ist das verfügbare Einkommen der Bevölkerung seit 2008 um 6 %
gesunken. 2012 schließen auch aus diesem
Grund 1 800 Läden, zehnmal so viel, wie ein
Jahr zuvor. Nationale Einzelhandelsketten
verschwinden vom Markt. 15 % der Läden
stehen in Großbritannien leer. Im Großraum London sind es weniger als 10 %, im
Rest des Landes z. T. weit über 20 %. „There
are now more than twice as many betting
shops on British high streets as all the cinemas, bingo halls, museums, bowling alleys,
arcades, galleries and snooker halls combined.“ (Labour 2013: 3) Sogenannte „payday loan companies“ sprießen wie Pilze aus
dem Boden. Sie verleihen für einen Zinssatz
von mehreren 100 % kleinere Geldsummen
für wenige Tage. In der Stadt Chatham sind
mittlerweile 23 solcher Loan Shops in der
High Street vertreten.
Während die High Street ums Überleben
kämpft, prosperiert der Internet-Handel.
2012 wurden 17 % des Einzelhandelsumsatzes online erwirtschaftet. Selbst die Rettung
eines Warenhauskonzerns ist dem Internet
zu verdanken: Bei „John Lewis“ beträgt der
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 1.2014
Anteil mittlerweile 25 %, mit einer Wachstumsrate von 40 %. Britische Einzelhandelsunternehmen haben ihre Flächenexpansion eingestellt, denn kein Land der Welt
vereint mehr Handel im Netz als Großbritannien. In Deutschland waren es 2013 ca.
9 %. Für 2020 werden für Großbritannien
20 bis 25 % prognostiziert. Bill Grimsey geht
davon aus, dass allein der technologische
Fortschritt letztendlich dazu führen wird,
dass der Online-Handel bei 50 % landen
wird (Grimsey 2012: 213). Dessen Verdrängungsmacht wird auch Fachmarktzentren
sowie kleinere und mittlere Shoppingcenter (secondary shopping malls) erreichen
und das heißt auch: „No one gives a second
thought to the fact that many of these sites
are owned by pension giants such as AVIVA,
Hendersons and Standard Life, and if they
keep closing at such a rate, it could have
a catastrophic affect on all our futures.“
(Grimsey 2012: 212)
2011 beauftragt der Premierminister die
Einzelhandelsexpertin Mary Portas mit einem Gutachten zur Lage der High Street.
Ende des Jahres liegt „The Portas Review“
vor. Es ist ihr persönliches Statement und
basiert auf ihren Erfahrungen als TV-Retterin kleiner Einzelhandelsgeschäfte. Zur
besten Sendezeit in BBC 2 hilft sie in Not
geratenen Händlerinnen und Händlern,
ihre Situation zu analysieren, ein Businesskonzept zu entwickeln und vor laufender
Kamera den „Turn-around“ zu schaffen.
(Portas 2011) Insgesamt 28 Empfehlungen
sollen die High Street voranbringen. Vorgeschlagen wird z. B. ein „National Market
Day“, die Berufung von „Town Teams“ als
visionäres, strategisch denkendes Managementteam, Gesetzesänderungen zugunsten kommunaler Entscheidungsbefugnis,
Banken sollen gezwungen werden, leer
stehende Immobilien zu nutzen oder zu
verkaufen, Handelskonzerne sollen kleine
Läden unterstützen und „High Street Pilots“
sollen Best-Practice-Erfahrungen weitergeben. Diese Forderung wird unmittelbar
umgesetzt und an einem nationalen Ausscheidungswettbewerb nehmen 371 Städte
teil, von denen erst zwölf und dann noch
einmal 15, als „The Portas Pilots“ staatliche
Förderung für innovative Projekte erhalten.
(Portas 10.08.2012)
Bill Grimseys Buch ist eine Antwort auf
Mary Portas Rettungsversuche. Er diagnos­
ti­
ziert eine nicht mehr umkehrbare Ent-
77
Manchester Cityrand: Leerstand und Verfall 2011
Foto: Wolfgang Christ
wicklung des Einzelhandels weg vom alltäglichen Standort Stadt. Die Zukunft gehört
den großen Lifestyle-Centern und wenigen
großstädtischen Zentren mit einem konkurrenzlosen Mehrwert an Erlebnis und
Authentizität. Nach dem Auszug des Einzelhandels sollen die Stadt- und Ortszentren
der Zukunft die Mittelpunkte des gesellschaftlichen und sozialen Lebens sein und
dies komplementär zu den sozialen Netzwerken des digitalen Zeitalters: „The UK’s
High Streets have a real opportunity here
to become the focal point for communities
once again, but just in a different way. Community is important and the need for it will
be greater than ever in the years to come.“
(Grimsey 2012: 219) Leerstehende Immobilen und Shops sollen in Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, Kinderkrippen,
Kunst-, Kultur- und Medienzentren und
Treffpunkte für alle umgewandelt werden.
Der demografische Wandel bietet die Chance, das Leben alter Menschen wieder mit
dem Alltagsleben in der Mitte der Gesellschaft zusammenzubringen. Läden werden
dazugehören, aber sie werden nicht mehr
die Innenstadt prägen. Die Labour Party
fordert: „Due to the rise of well managed
shopping centers and the competition from
the internet, high streets and town centers
must be places people want to spend time if
they are to survive.“ (Labour 2013: 4)
2012 wird das „Future High Streets Forum“
gegründet. Ihm gehören alle relevanten
staatlichen, kommunalen, zivilgesellschaftlichen sowie handels- und immobilienökonomischen Akteure an (Crown 23.10.2013).
78
Wolfgang Christ: Konsumkultur und Raumstruktur
Aktuelle Entwicklungen in den USA und Großbritannien
Das Forum soll die Regierung Großbritanniens wie einst die „Urban Task Force“ in
einer offensichtlich dramatisch empfundenen Lage beraten und Lösungswege aufzeigen. In Großbritannien wird am offenen
Herzen der europäischen Stadt operiert.
Der Ausgang ist ungewiss. Fest steht allein,
dass die Stadtzentren der Zukunft nicht
mehr viel gemein haben werden mit denen,
die wir noch besitzen.
­­
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 1.2014
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