4.3.5 Elektronikplatte 4.3.6 Potiknöpfe

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4.3.5 Elektronikplatte 4.3.6 Potiknöpfe
Korpus-Hardware
Kapitel 4: Korpus
4.3.5 Elektronikplatte
4.3.6 Potiknöpfe
(engl.: Control plate)
Einige Instrumente verfügen über Potis und Schalter, die nicht direkt ins
Korpusholz oder auf das Schlagbrett, sondern auf eine so genannte
Kontrollplatte aus Metall montiert sind. Beispiele sind unter anderem die
Fender Telecaster, die Musicmaster, die Jazzmaster oder die Bässe des
amerikanischen Herstellers Music Man. Die Vorteile liegen vornehmlich in
einer vereinfachten Produktion. Hier wird einfach eine mit den Elektronikteilen vormontierte Platte in die entsprechende Ausfräsung im Korpusholz
geschraubt. In der Serienproduktion erlaubt diese Methode eine schnellere
Fertigung als das Schrauben und Verlöten der Bauteile direkt am Instrument.
Auch der britische Hersteller Burns oder der deutsche Gitarrenbauer
Höfner verwendeten Kontrollplatten für Schalter und Potis. In einigen
Fällen waren diese aus Metall gefertigt, meistens jedoch aus Kunststoff. Das
Material ähnelte dem des Schlagbretts.
4.47: Spartanischer geht´s kaum: die
Kontrollplatte der Fender Telecaster
Mit der Elektrifizierung von Gitarren stand man vor der Entscheidung,
welche Reglerknöpfe man verwenden sollte. Die meisten der damaligen
Hersteller griffen mangels Alternativen auf Knöpfe zurück, die für andere
technische Geräte wie Radios oder Messgeräte angeboten wurden. Im Laufe
der Zeit entwickelten die großen Hersteller eigene Designs, die bis heute zu
deren Firmenphilosophien gehören – so wie auch die Gehäuseformen von
Pickups oder die Konturen der Schlagbretter.
Leo Fender benutzte für seine ersten Gitarrenmodelle, die Telecaster (bzw.
Broadcaster) und die Esquire, zylinderförmige Potiknöpfe aus verchromtem
Metall mit geriffelter Seite und abgerundeter Oberseite. Ähnliche Knöpfe
findet man vereinzelt auch auf einigen Lap-Steel- oder Hawaii-Gitarren.
Auch der amerikanische Mitbewerber Rickenbacker entschied sich anfänglich für diese Potiknöpfe, die „Dome speed knobs“ genannt wurden.
Befestigt wurden diese Knöpfe mit einer kleinen, an der Seite angebrachten
Schraube, die auf die Achse des Potis drückte und damit den Knopf fixierte.
Gegenüber der ursprünglichen Form dieser Dome-Speed-Knöpfe, die eine
sehr grobe Riffelung und einen leicht gewölbten, glatt polierten Kopf
hatten, wurden für die Fender Telecaster später Modelle mit einer glatten,
flachen Oberseite und einer feineren Riffelung verwendet.
4.49: Eine Auswahl von
Fender-Potiknöpfen
Heute benutzen zahlreiche Herstellern für viele Gitarrentypen wieder Potis
mit der abgerundeten Oberfläche, und zwar hauptsächlich, weil sie gut
ausschauen und sich dank der geriffelten Seitenfläche sicher bedienen
lassen.
4.48: Die Fender Jaguar hat gleich
drei Kontrollplatten an Bord
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Da die Montage mit der seitlichen Befestigungsschraube etwas zeitaufwenAll
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