1998 Amerika

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1998 Amerika
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Beschreibung der Reiseroute
Freitag 3. Juli 1998
Flug von Basel über Zürich nach San Francisco
Ankunft am Abend um 19.15 Uhr
An diesem Abend wahrscheinlich Essen und dann ins Bett. Man nimmt zwar an, dass man wegen der
Zeitverschiebung Schwierigkeiten hat.
Samstag 4. Juli 1998
Aufenthalt in San Francisco
Wir haben es sehr getroffen.
Heute ist der amerikanische 1. August, also
der
Nationalfeiertag
Wir nehmen an, dass auch wir etwas zu feiern
haben.
Sonntag 5. Juli bis Dienstag 7. Juli
1998
Aufenthalt in San Francisco
Beschreibung siehe weiter hinten
Dienstag 7. Juli 1998
Fahrt von San Francisco nach Carmel CA über
Santa Cruz - Monterey der Küste entlang.
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Highway 1
Santa Cruz: Zentrum (Mall) autofrei. Besichtigungsroute mit Auto „Tree and Sea“ (Baum und Meer)
Monterey: Bis 1849 Hauptstadt von California.
Carmel: 17-Mile-Drive (Taxe), aussichtsreiche Küstenstrasse, schöner Strand.
Big Sur: Zerklüftete Küstenlandschaft, Aussichtspunkt Nepente-Restaurant.
Monterey
(32000 Einw.; 200 km), die bedeutendste Ortschaft an der Monterey Bay. Der Schriftsteller John
Steinbeck (1902 bis 1968), im benachbarten Salinas geboren, setzte ihr mit seinem Roman ,,Die Straße der Ölsardinen" ein literarisches Denkmal. Seit den damaligen Zeiten der Sardinenfischer hat sieh
Monterey stark verändert. Die im Mittelpunkt des Romans stehende Cannery Row wird heute statt
von Konservenfabriken und schäbigen Lagerhallen von schicken Restaurants, Souvenirläden und dem
renommierten Monterey Bay Aquarium geträumt, das mir seinem mehrere Stockwerke hohen Salzwasserbecken zu den größten Meeresaquarien der Welt zählt (tgl. 10-18, im Sommer 9.30-18 Uhr)
Von Fisherman's Wharf, wo Robben um Jachten und Fischkutter herum ihr Spiel treiben, führt der
Monterey Walking Path of History durch die Altstadt. An dieser Fußgängerroute liegen ältere Gebäude wie das 1904 im Missionsstil errichtete Berquist Building (447 Alvaredo St.), das Stevenson House
(530 Houston St.), in dem 1879 der Autor der Abenteuererzählung ,,Die Schatzinsel", Rohen Louis
Stevenson (1850 bis 1894), wohnte, sowie das Larkin House (Calle Pricipal & Jefferson St.) von
1835.
Veterans Memorial Park Campground, Via Del Rey. Auf einem Hügel gelegen mit schönem Blick
auf die Bucht.
Die private und deshalb mautpflichtige Küstenstraße um die Monterey Peninsula nach Carmel ist
besser bekannt unter dem Namen 17-Mile-Drive. Neben zahlreichen Aussichtspunkten auf die von
der Brandung ausgewaschene Küste liegen an dieser Strecke noble Villen und Residenzen sowie exklusive Golf-Resorts der Superreichen wie etwa der Pebble Beach Golf Club. Ein beliebter Fotopunkt
ist bei der Lone Cypress, einem auf einem zerklüfteten Felsen stehenden Baum.
Carmel (5000 Einw.; 230 km) gehört zu den vornehmsten Küstenorten Kaliforniens. Hier ist man
peinlich darum bemüht, sich ein ampel- und neonreklamefreies Stadtbild zu erhalten. Kein Geringerer
als der Westernstar Klint Eastwood leitete in den 80er Jahren zeitweise die lokalen Amtsgeschäfte als
Bürgermeister. Den Kern der Ortschaft bildet die Mission San Carlos Borromeo del Rio Carmelo
(3080 Rio Rd.), 1770 vom Franziskanerpater Junipero Serra gegründet, der in der Mission seine letzte
Ruhestätte fand.
Mittwoch 8. Juli 1998
Fahrt von Carmel CA nach Mariposa
über Los Banos - Chowchilla - Merced
Überquerung des Gebirgszuges Diabolo Range ins San Joaquin Valley zum Westabhang der Sierra
Nevada. Plantagen.
Mariposa: altes Goldgräberstädtchen
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Donnerstag 9. Juli 1998
Fahrt von Mariposa nach Yosemite Village
durch den Yosemite Nationalpark
Auf der CA-49 nach Oakhurst und auf der CA-41 zum Yosemite NP.
Bald rechts zur Mariposa Grove mit etwa 200 Mammut-Bäumen (ältester Baum ca. 2700 J alt).
Bei Yosemite West nach rechts über den Badger Pass zum Glacier Point (ca. 2200m): Schönes Panorama, Half Dome (2695m), Tiefblick 1000m.
Im Tal noch eine kurze Pause bei El Capitan Meadows mit schönem Blick zum El Capitan und den
Cathedral Rocks.
Dann weiter zum Yosemite Village. Tagestemperaturen ca. 27°C, nachts kühl.
Abends ev. noch einen Bummel zu den Yosemite Wasserfällen.
Yosemite National Park.
Auf wenigen Kilometern steigt der Hwy. 120 vom wüstenhaften Großen Becken in die aus grauen
Granitriesen und stillen Seen bestehende Bergwelt der Sierra an. Am Olmstedt Point erscheint am
Horizont das Wahrzeichen von Yosemite, der charakteristische Buckel des Half Dome, der sich am
schönsten vom unvergleichlichen Yosemite-VaIley aus präsentiert. Das tiefeingeschnittene Tal bekam seine U-förmige Gestalt am Ende der letzten Eiszeit, als mächtige Gletscher den Einschnitt ausfrästen. Zu beiden Seiten fassen über 1000 m hohe Klippen und Bergspitzen das Tal ein wie etwa El
Capitan, ein 980 m hoher, fast senkrechter Monolith, an dem vom Frühjahr bis in den Herbst Bergsteiger aus aller Welt ihr Können testen.
An den Bridal Veil Falls und den Yosemite Falls stürzt das Wasser von der Abbruchkante über dem
Valley auf den Talboden, wo mit Curry Camp und Yosemite Village zwei kleine Dörfer mit Hotels,
Zeltplätzen und anderen touristischen Einrichtungen liegen. Ausflüge führen vom Tal zum Glacier
Point mit phantastischem Blick auf die Welt der Sierra und zum Mariposa Grove am Südeingang des
Parks, wo in zahlreichen Hainen der stolze Mammutbaum (Sequoia gigantea) überlebt hat.
Freitag 10. Juli 1998
Fahrt von Yosemite Village nach Mammoth
Lakes
über Lee-Vining
Auf der Big Oak Flat Road zur CA-120. Unterwegs kann man nochmals zwei Mammutbaum-Haine
besuchen.
Nun zum Tioga-Pass (3030m), mit dem man die Sierra Nevada überquert, hinunter nach Lee Vining.
Kleiner Abstecher zum Mono Lake (Mono = Indianerstamm). Salzhaltiger, austrocknender See wegen der Ableitung der Gewässer nach Los Angeles. Tuffstein-Formationen.
Weiter auf der US 395 nach Mammoth Lakes (2400m, Skigebiet im Winter
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Samstag 11. Juli 1998
Fahrt von Mammoth Lake nach Death Valley
über Bishop - Olancha
Wir fahren auf der US 395 am Osthang der Sierra Nevada nach Süden, zeitweise neben dem Los
Angeles Aquädukt. Die soll eine der schönsten Strassen Kaliforniens sein.
Nachdem wir den ausgetrockneten Owens Lake passiert haben zweigen wir in Olancha auf der S 190
nach Osten Richtung Death Valley ab.
Zweieinhalb Autostunden nordwestlich von Las Vegas dehnt sich jenseits der Grenze zu Nevada auf
kalifornischem Staatsgebiet mit dem Death VaIIey einer der jüngsten Nationalparks des Landes aus,
der zuvor als National Monument verwaltet worden war. Das Tal des Todes besitzt einen geradezu
legendären Ruf als eine der extremsten Landschaften Nordamerikas.
Bei Badwater liegt am Rande eines ausgedehnten Salzsees mit 86 m unter dem Meeresspiegel die
tiefste Stelle der westlichen Hemisphäre. Die Landschaften des Parks werden ihren Namen wie etwa
,,Golfplatz des Teufels" durchaus gerecht mit aufgeworfenen Salzflächen, die aussehen, als seien sie
vom Höllenfürsten höchstpersönlich umgepflügt worden. Bei Stovepipe Wells (= Ofenrohr-Quelle)
machen wir sicher einen Halt, dort dehnt sich eine wunderbare Dünenlandschaft aus, während vom
hoch über dem Tal gelegenen Aussichtspunkt Dante's View das gesamte Death ValIey ins Blickfeld
rückt. Dann geht’s weiter zu unserer Unterkunft in Furnace Creek. Zabriskie Point sollten wir
bei Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang besuchen, ohne Frage der meistbesuchte Punkt im Nationalpark mit einem grandiosen Naturschauspiel, wenn die schrägen Sonnenstrahlen die vegetationslosen,
erodierten Formationen aus Sand und Stein in prachtvolle Theaterkulissen verwandeln. Im nördlichen
Teil des Tales steht Scotty's Castle, das von der unglaublichen, aber wahren Lebensgeschichte des
Walter C. Scott umrankte Anwesen im andalusischen Stil.
Höchste gemessene Lufttemperatur: 56.7°C.
Sonntag 12. Juli 1998
Fahrt von Death Valley nach Las Vegas
über Amarcosa Valley
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Vielleicht besuchen wir am Morgen noch einige Aussichtspunkte. Dann verlassen wir California und
fahren über Amargosa Valley nach Las Vegas.
Da die Fahrt relativ kurz ist, können wir uns am Nachmittag noch etwas die Stadt ansehen.
Abends werden wir uns in das Nachtleben stürzen. Für die Show sollten die Herren eine Krawatte
tragen, Kittel nicht erforderlich, schiint’s.
Las Vegas
(325 000 Einw.) erlebt seit den 90er Jahren seinen x-ten Kasino-Frühling. Kritiker sagten das Ende der Expansion der neonbunten Wüstenmetropole schon mehrfach vorher, mußten sich aber jedesmal eines Besseren belehren lassen. Die Kasino-Industrie der Stadt boomt wie selten zuvor. Seit der Fertigstellung von Caesar'
s Palace
im römischen Stil in den 60er Jahren war der südliche Strip, wie der Las Vegas Boulevard bei den Einheimischen heißt, der Schwerpunkt der touristischen Entwicklung. Später zog das prunkvolle Mirage mit einem künstlichen Vulkan und einem echten Regenwald in der Hotelhalle nach, ehe das Märchenschloß Excalibur und der
Piratenspielplatz Treasure Island folgten, wo stündlich Schiffeversenken auf dem Programm steht.
Mit über 5000 Zimmern ist das MGM Grand Hotel samt angebautem Vergnügungspark eines der größten Resorthotels der Welt. Die 30 Stockwerke hohe Pyramide Luxor (unsere Absteige) protzt nicht nur mit ihrer enormen
Grösse, sondern mit altägyptischem Ambiente wie originalgetreu nachgebautem Tutenchamun-Grab. Supermodern präsentiert sich der Stratosphere Tower mit einer Aussichtsplattform in 274 m Höhe.
In jüngster Zeit machte aber auch die Glitzerschlucht Fremont Street in Downtown Las Vegas von sich reden.
Wo seit Jahrzehnten der berühmte Neoncowboy die Besucher der Stadt begrüßt, entstand ein Phantasieland unter
einem 30 m hohen Dach, das die Straße auf 500 m Länge überwölbt. Die Spielkasinns werden in der Sommerhitze zu klimatisierten Fluchtburgen mit künstlicher Beleuchtung. Armeen einarmiger Banditen, wie die Spielautomaten genannt werden, sorgen mit Geklimper und elektronischem Gejaule für die unverkennbare Geräuschkulisse.
Auf dem grünen Filz der Spieltische werden Black-Jack-Karten gemischt und kreisen die Roulettekugeln um
Schwarz und Rot. In Wettsälen, wo Sportveranstaltungen auf riesigen Monitoren übertragen werden, setzen die
Wettkunden auf Hunde, Pferde, Tennisstars oder Schwergewichtsboxer. Uniformierte Sicherheitsbeamte schieben zentnerschwere Münzpakete durch die Gänge, um den einen oder anderen geleerten Automaten wieder mit
Quarters oder Dollars zu füllen.
Las Vegas Convention and Visitors Authority,
3150 Paradise Rd., Las Vegas, NV 89109, Tel 702/892-0711,
Restaurants
Sehr beliebt sind die Buffets der Kasinos, bei denen man zu einem fixen Preis essen und trinken (Soft Drinks,
Kaffee) kann, was und so viel man will. Preise und Qualität unterscheiden sich stark, am besten sind die Buffets
von The Mirage und Golden Nugget (129 E. Fremont St.), preiswerter und einfacher das im Circus Circus.
Montag 13. Juli 1998
Fahrt von Las Vegas nach Williams
über Kingman
Wahrscheinlich nicht zu früh verlassen wir die Wüstenstadt und fahren auf der S 515 über den Hoover-Staudamm (223m hoch, Stausee 180km lang, Colorado River, Grenze zu Arizona) über Kingman
nach Williams.
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Im Süden der Neonhauptstadt der Welt sorgt der Hoover-Staudamm, der den Colorado River aufstaut, für den nötigen Strom. Er zählt zu den gewaltigsten Bauwerken des amerikanischen Westens
und entstand zwischen 1931 und 1936. Der Fluß wurde durch vier riesige Tunnel umgeleitet, ehe damit begonnen werden konnte, loses Material aus dem Flußbett zu baggern. Die Oberkante des Dammes liegt 221 m über dem Felsfundament, an dem die 210 m dicke Dammbasis dem ungeheuren Wasserdruck standhalten muß. Insgesamt 17 Turbinengeneratoren produzieren durchschnittlich 1,3 Mio.
Kilowatt, die dafür sorgen, daß sich die Hotelkasinos in Las Vegas jeden Abend ihr Lichterkleid anziehen können. Die Dammbetreiber wollen das Bauwerk in den nächsten Jahren durch den Bau von
Aufzügen attraktiver machen, die Besucher vom Fuß des Dammes zur nur 15 m schmalen Krone
transportieren. (Führungen halbstündig von 9 - 16.45, im Sommer bis 20 Uhr)
Hinter dem Damm dehnt sich der Lake Mead aus, ein 185 km langer See mit fast 1000 km Ufer. Er ist
mit 770 km2 Fläche das größte von Menschenhand geschaffene Gewässer der westlichen Hemisphäre
und entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem renommierten Freizeitgebiet für Wassersportler und Erholungssuchende.
Dienstag 14. Juli 1998
Fahrt von Williams nach Grand Canyon
Heute geht’s zum Grand Canyon. Unmittelbar vor dem Parkeingang befindet sich ein IMAX-Kino,
in dem man einen Canyon-Flug ansehen könne. Wir sollten nicht zu spät abfahren, damit wir einige
Aussichtspunkte besuchen können. Bei Sonnenuntergang ist der Hopi Point zu empfehlen. Auf dem
West Rim Drive ist ein obligatorischer, kostenloser Busdienst eingerichtet.
Höchsttemperaturen oben ca. 30°C, unten ca. 45°C.
Grand Canyon National Park
Der Grand Canyon National Park ist eine der berühmtesten Naturkulissen der USA. Bis zu einer Tiefe
von 1800 m fraß sich der aus den Rocky Mountains kommende Colorado River in mehreren Mio.
Jahren in die Erdrinde ein und legte dabei Gesteinsschichten frei, die mit über 2 Mrd. Jahren beinahe
halb so alt wie der Planet Erde sind. Ein Museum am Yavapai Point stellt die Geologie des Grand
Canyon auf anschauliche Weise dar.
Im touristischen Epizentrum des Nationalparks liegt das Grand Canyon Village am Südrand des
Canyons. Von dort sowie von zahlreichen benachbarten Aussichtspunkten reicht der Blick - am
schönsten bei Sonnenuntergang -in den inneren Canyon, wo der Colorado River wie ein silbernes
Band seinen Lauf nach Westen nimmt. Das späte Licht des Tages taucht die ausgewaschenen Klippen
und Felsvorsprünge in ein fast unwirkliches Theaterlicht. In Rot Gelb und Lila beginnen die angestrahlten Gesteinsschichten zu leuchten, während sich in den tiefeingeschnittenen Seitenschluchten
bereits die Schatten der Nacht ausbreiten.
Unterschiedliche Pfade führen in den Canyon hinab. Die Parkranger haben in den heißen
Sommermonaten alle Hände voll zu tun, um ortsfremde Besucher davon zu überzeugen, daß es eine
Canyon-Tour durchaus in sich hat. Der Abstieg etwa auf dem stark frequentierten Brlght Angel Trail
ist noch recht einfach. Die Anstrengung bekommt der Hiker erst beim Aufstieg zu spüren, wenn
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einfach. Die Anstrengung bekommt der Hiker erst beim Aufstieg zu spüren, wenn knapp 2000 Höhenmeter bei schweißtreibenden Temperaturen bewältigt werden müssen, die in tieferen Lagen gut
über 40°C betragen. Der South Rim läßt sich am bequemsten mit dem Shuttle-Bus erkunden, der in
der Hauptsaison sämtliche Aussichtspunkte westlich des Village anfährt. Die Passagiere können je
nach Belieben ein- oder aussteigen und auf diese Weise einen der schönsten Teile der Südkante kostenlos kennenlernen.
Mittwoch 15. Juli 1998
Fahrt von Cran Canyon nach Monument Valley
über Cameron - Tuba City - Kayenta
Auf unserer Weiterfahrt besuchen wir noch einige Aussichtspunkte am East Rim Drive. Bei tief
stehender Sonne sei alles noch schöner, aber dazu müsste man früh aufstehen?? Allzu spät darf es
allerdings nicht werden, denn wir haben heute eine lange Autofahrt vor uns: Über Cameron, Tuba
City und Kayenta fahren wir ins Monument Valley (ca. 330 km). Praktisch den ganzen Tag befinden
wir uns im Reservat der Navajo- und Hopi-Indianer. Siehe Kap. „Indianisches Kunsthandwerk“.
Hoffentlich etwas vor Sonnenuntergang treffen wir in „Marlboro-Country“ ein. Bundesstaat Utah.
Donnerstag 16. Juli 1998
Fahrt von Monument Valley nach Cortez
über Bluff
Am Morgen lassen wir uns von den Navajos durch die schönsten Gebiete des Parks führen.
Danach fahren wir zum Vierländer-Punkt Four Corners, bei dem die Staaten Arizona, Utah, Colorado und New Mexico zusammenstossen. Gebiet der Ur-Indianer Anasazi. Danach fahren wir nach Cortez (Colorado).
Freitag 17. Juli 1998
Fahrt von Cortez nach Durango
über Mesa Verde NP
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Auf unserer Weiterfahrt machen wir einen Abstecher in den Mesa Verde NP. Wir sehen zum Teil
wieder aufgebaute Klippenwohnungen in schwer zugänglichen Canyonwänden, die von AnasaziIndianern im 11. bis 14. Jh. bewohnt waren.
Im Laufe des Nachmittages treffen wir in Durango ein, wo wir die Billette für die morgige Bahnfahrt
posten sollten.
In einem Reiseführer steht: „ Im Sommer an mehreren Abenden der Woche Rodeos, jeweils um 19.30
Uhr beginnend.“ Hoffentlich auch heute Freitag oder morgen Samstag!
Samstag 18. Juli 1998
Fahrt mit der Dampfeisenbahn von
Durango nach Silverstone und zurück
Dampf-Schmalspur-Eisenbahn-Fahrt durch eine bezaubernde Landschaft mit Wasserfällen,
Schluchten und hohen Berggipfeln nach Silverton, 2 Std. Aufenthalt, und zurück. Total ca. 6.5 Std.
Sonntag 19. Juli 1998
Fahrt von Durango nach Alamosa
über Pagosa Springs - Wolf Creek Pass South Fork - Alamosa
Heute überqueren wir die kontinentale Wasserscheide. Nach Pagosa Springs (2158m) geht es zum
Teil auf steiler Strasse zum Wolf Creek Pass (3300m). Skigebiet. Dann steil hinunter nach South
Fork am Rio Grande. Wenn die Zeit reicht, wäre ein Abstecher nach Creede interessant, wo vom früheren Silberabbau einige Geisterstädte vorhanden sind. Auf dem Weg nach Alamosa fahren wir durch
Landwirtschaftsgebiet, wo auch Gerste für die berühmten Brauereien angepflanzt wird.
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Montag 20. Juli 1998
Fahrt von Alamosa nach Taos
über Antonito - Tres Piedras - Taos
Auf der US 285 fahren wir nach Süden. Nach Antonito erreichen wir New Mexico. Unmittelbar vor
Taos besuchen wir das Taos Pueblo, ein 1500 Einwohner zählendes Indianerdorf. Besiedlung seit
dem Jahr 900. Adobe-Gebäude: mehrgeschossige Anlage von ineinandergeschachtelten Wohnungen
Dienstag 21. Juli 1998
Fahrt von Taos nach Santa Fe
über Chimayo
Wir fahren auf Nebenstrassen durch Indianer-Land. In Ranchos de Taos (Church of San Francisco de
Assisi) links auf die 518 über Placitas nach Las Trampas (Church of San José de Garcia), weiter nach
Chimayo (Missionskirche, Zentrum der Weberei der eingewanderten Spanier). Espanola gilt als Tor
zu den Pueblos des nördlichen New Mexico. Unterwegs können wir soviele Pueblos besuchen wie wir
wollen.
Auf jeden Fall sollten wir uns noch etwas Zeit für Santa Fe reservieren: Bummel in der Innenstadt.
Santa Fe
(56000 Einw.) New Mexicos fast provinziell wirkende Hauptstadt umgibt sich mit einem exotischen
Flair, das jedoch erst im Stadtkern zu erkennen ist. Schon vor Jahrzehnten erlassene Baugesetze sorgen dafür, daß die einfallslose kleinstädtische Zweckarchitektur, wie sie in vielen US-Städten zu sehen ist, aus dem historischen Zentrum um die Plaza verbannt blieb. Hier dominiert die AdobeBauweise im spanisch-indianischen Stil mit runden Ecken und hübschen Dachgärten, wenngleich das
Baumaterial nicht mehr aus einem Gemisch aus Lehm, Stroh und Wasser, sondern aus modernen Baustoffen besteht.
Zu den auffälligsten Bauten im alten Adobe-Stil gehört der Palace of the Governors (Palace Ave.)
von 1610. Auf dem überdachten Gehsteig an der Plaza-Seite breiten tagtäglich Indianer aus den umliegenden Pueblos ihren Schmuck und andere kunstgewerbliche Arbeiten zum Verkauf aus. Ein anderes Adobe-Gebäude ist das benachbarte Museum of Fine Arts (Lincoln Ave.), das sich mit seinen
Ausstellungen auf die Kunst des Südwestens konzentriert. Santa Fe hängt seit langem der Nimbus
einer Künstlerkolonie an. Am deutlichsten wird dies in der Canyon Road, wo sich Werkstätten, Ateliers und Galerien aneinanderreihen.
Pink Adobe, 406 Old Santa Fe Trail. Beliebt, nicht unbedingt wegen des Essens, sondern wegen der
idyllischen Lage.
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Maria's New Mexican Kitchen. 565 W. Cordova Rd. Seit Jahren eines der besten Restaurants für
mexikanische Gerichte.
Tomasita's, 500 5. Guadalupe. Konkurriert mit seinen Blue Corn Tortillas mit Maria'
s Kitchen um
den höchsten Rang.
Mittwoch 22. Juli 1998
Fahrt von Santa Fe nach Albuquerque
anschliessend Flug nach New Orleans
Vielleicht schnuppern wir nochmals in Santa Fe
Dann fahren wir zum Flugplatz von Albuquerque, wo wir unser Auto abgeben und um 15.25h nach
New Orleans fliegen.
Erster Ausgang in New Orleans mit Jazz?
Donnerstag 23. Juli 1998
Freitag 24. Juli 1998
New Orleans
Samstag 25. Juli 1998
Flug von New Orleans - Atlanta - Zürich
Sonntag 26. Juli 1998
Ankunft in Zürich
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Uebersichtskarte
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Städtebeschreibungen
San Francisco
Superstar ohne Allüren
Die berühmte Bucht von San Francisco kleidet sich in Grau. Feucht und schwer treibt der Wind zerzauste Nebelfetzen vom Pazifik her. Plötzlich blinkt aus der eintönigen Waschküche ein roter Pfeiler,
der mit Stahltrossen an den treibenden Wolken befestigt zu sein scheint. Von einer Minute auf die
andere taucht die Golden Gate Bridge wie ein schwereloses Phantom aus dem Nichts auf. Zwei, drei
Windstöße später sackt der nasse Wolkenbrei unter die vielspurige Brückenfahrbahn und gibt den
Blick frei auf die elfenbeinfarbene Skyline am entfernten Horizont. San Francisco - kalifornisches
Traumziel, Amerikas Stadt der Städte, lange schon Endstation Sehnsucht für die Zunft der Weltreisenden.
Durch ganz San Francisco samt Außenvierteln führt der 49-Mile-Scenic-Drive, der mit Schildern markiert ist. die eine Möwe zeigen. An dieser Route liegen sämtliche bedeutende Sehenswürdigkeiten.
Downtown San Francisco läßt sich bequem zu Fuß bzw. mit der Cable Car erkunden. Die an der Peripherie liegenden Ziele bedient ein gut ausgebautes öffentliches Nahverkehrsnetz.
Die Bay-Metropole mit ihren 725000 Einwohnern unterscheidet sich in mancher Hinsicht vom restlichen Amerika, gilt sie Kennern doch als eine der unamerikanischsten Städte des Landes. Das betrifft
nicht nur das eher europäisch wirkende Stadtbild mit steilen und krummen Straßen, sondern auch die
Mentalität der Einwohner, die sich im allgemeinen liberaler und modernen Trends und Strömungen
gegenüber aufgeschlossener zeigen als in den meisten Ballungsräumen der USA.
Stadtgeschichte
San Francisco, nimmt zwischen dem Pazifik und der Bucht von San Francisco eine Halbinsel ein, an
der berühmte Seefahrer wie Sir Francis Drake und Juan Rodriguez Cabrillo vorbeisegelten, ohne die
Gunst der geographischen Lage zu erkennen. Erst 1769 entdeckte eine spanische Landexpedition unter Gaspar de Portola die Bucht und mit ihr einen der besten natürlichen Meereshäfen der Welt. Sieben Jahre später gründeten Spanier an dieser Stelle mit dem Presidio einen Militärstützpunkt und mit
der Mission Dolores die sechste Station am sogenannten Camino Real, einer sämtliche kalifornische
Missionen verbindenden Straße.
Die Siedlung an der Bay entwickelte sich nur langsam. Walfänger aus Neuengland, russische Fallensteller, weiße Pelzhändler und Seeleute machten ihre Stippvisiten, bis 1848 der kalifornische Goldrausch die Weichen für eine neue Zukunft stellte. Zu Tausenden strömten die Glücksritter über San
Francisco ins Land, nachdem sich die Kunde von den Edelmetallfunden wie ein Lauffeuer verbreitet
hatte. 1850, als Kalifornien US-Bundesstaat wurde, lebten bereits über 50’000 Menschen in der Stadt.
Obwohl seit 1869 über die transkontinentale Eisenbahn mit der Ostküste verbunden, blieb die BayMetropole eine Stadt weit jenseits der Zivilisationsgrenze, ein mit billigen Fuselkneipen und Rotlichtbezirken bestens ausgestatteter Landepunkt für Abenteurer.
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Eine brutale Zäsur in der Geschichte bildete der 18. April 1906 mit einem katastrophalen Erdbeben,
das die Stadt dennoch hätte überstehen können, wären nicht an zahlreichen Stellen Brände ausgebrochen. Drei Tage lang erhellte die Feuersbrunst den Himmel über der Stadt. 500 Menschen haben in
diesem Inferno ihr Leben verloren, 28’000 meist aus Holz errichtete Gebäude waren zerstört. Der
Wiederaufbau dauerte nur vier Jahre. Als die Stadt im Jahre 1915 die Internationale Panama-PazifikAusstellung ausrichtete, war von den Schäden kaum mehr etwas zu sehen. Während der tollen 20er
Jahre gab sich die Bevölkerung sogar so, als habe es die triste Vergangenheit nie gegeben. In der Zeit
der Weltwirtschaftskrise entstand mit der Golden Gate Bridge nicht nur eine wichtige Transportverbindung von der Halbinselspitze über die Bucht an die kalifornische Nordküste, sondern gleichzeitig
das unverwechselbare Wahrzeichen der Stadt.
Einen neuen Entwicklungsschub erlebte San Francisco in den 50er und 60er Jahren, als es sich unter
dem Einfluß der Beat-Generation und später der Hippie-Blumenkinder zu einer von den Medien vielbeachteten Love-and-Peace-Metropole wandelte, in der Gegen- und Subkulturen ebenso wie die
Schwulen- und Lesbenbewegung eine Heimstadt fanden und der Protest gegen den Vietnamkrieg auf
festem Boden stand.
Stadtbesichtigung
San Francisco ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. Im äußersten Nordwesten ist die Halbinsel
durch die Golden Gate Bridge mit der kalifornischen Nordküste verbunden. Im Osten stellt die Bay
Bridge die Straßenverbindung zur Schwesterstadt Oakland bzw. an die East Bay her. Was sich zwischen den beiden Brücken als Stadtlandschaft erstreckt, ist der urbane Kern von San Francisco, ein
bunter Flickenteppich aus mehreren Stadtteilen, der seine Geheimnisse und Reize am ehesten dem
Fußgänger preisgibt.
Bekannteste Gegend der Stadt ist Fishermans’s Wharf, die touristische Parademeile am Hafen, wo die
Ausflugschiffe zu unterschiedlichen Zielen ablegen und Blickkontakt mit der ehemaligen Gefangeneninsel Alcatraz besteht. Strassenkünstler und ambulante Brezelverkäufer, Ladenzeilen mit Souvenirs, Schnellimbisse und Restaurants ergänzen sich an der belebten Wasserkante zu einem wuselnden
Kitsch- und Kommerz-Ensemble Dennoch geht dem Viertel mit den im Wasser dümpelnden Booten
eine gewisse Atmosphäre nicht ab, die vor allem am frühen Morgen spürbar ist, wenn die Fischer ihre
Kutter entladen. Pier 39 entpuppt sich beim näheren Hinschauen als eine auf alt getrimmte Einkaufsund Restaurantzeile. Der rote Ziegelsteinkomplex der Cannery war früher einmal eine Konservenfabrik, während am Ghirardelli Square Schokoladenproduzenten die Kochlöffel schwangen. In Maritime National Historical Park erinnern historische Segler an die Ära vor Supertankern und Containerschiffen.
Die Columbus Avenue führt stadteinwärts auf die unübersehbare Pyramide zu. Zuvor überquert sie
die berühmte Lombard Street, ohne die früher kein Kinofilm und kein Werbespot mit der Kulisse
San Francisco auszukommen schien. Im Zickzack enger, von Hortensienbüschen gesäumter Serpentinen windet sie sich die Flanke des Russian Hill hinauf Über diesen Hügel rattert auf der Hyde Street
die Cable Car. Östlich der Columbus Avenue klettert die Lombard Street den Telegraph Hill hinauf.
Auf der Kuppe bietet die Aussichtsplattform des Coit Tower einen der schönsten Blicke ins Zentrum
von Downtown. Rund um den Washington Square, am Fuße des Telegraph Hill dehnt sich der Stadtteil North Beach aus, heute das renommierte Italienerviertel der Stadt mit winzigen Restaurants und
Cafe'
s, in denen es nach Nudelaufläufen und Cappuccino duftet.
Am von Nachtlokalen gesäumten Broadway beginnt mit Chinatown das exotischste Viertel der
Stadt. Schon der Blick in die Grant Avenue mit ihren Fassaden im fernöstlichen Stil gibt einen Vorgeschmack auf den Abstecher ins Reich der Mitte mit Porzellan- und Teegeschäften, Obst-, Gemüseund Schmuckläden, Suppenküchen und Restaurants wie Sand am Meer.
Die ersten chinesische Einwanderer kamen um die Zeit des Goldrausches in die Stadt. Eine zweite
Welle traf ein, als in den 70er Jahren des 19. Jhs. Arbeitskräfte für den transkontinentalen Ei-
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senbahnbau gesucht wurden. Als die Schienenwege verlegt waren, zogen viele arbeitslose Einwanderer nach San Francisco. Machen etwa Grant Avenue und Washington Street mit ihren Restaurantfassaden einen farbenprächtigen exotischen Eindruck, so sieht das Bild hinter den Fassaden
mit teils menschenunwürdigen Wohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen ganz anders aus.
Östlich von Chinatown liegt der Financial District mit der Transamerica Pyramid, dem auffälligsten Wolkenkratzer der Stadt mit einer Aussichtsplattform im 27. Stockwerk. Noch weiter in den
Himmel geht es im Gebäude der Bank of America, wo es in der 52. Etage ein Panorama-Restaurant
gibt.
Am Embarcadero, der Anlegestelle der Fähren zur East Bay, beginnt die Market Street, die zentrale
Shoppingmeile der Stadt. Von hier zweigt die Third Street ab, an der sich die neueste Errungenschaft
von San Francisco in Sachen Kunst befindet. Das Museum of Modern Art rühmt sich selbst, eines
der führenden Häuser im Lande für moderne Kunst zu sein. Gemälde - neben Arbeiten amerikanischer
Künstler auch internationale Kunst etwa von Dali Kandinsky, Picasso und Matisse -, Skulpturen und
andere Exponate sind in einem spektakulären. 60 Mio. $ teuren Bau des Schweizer Architekten Mario
Botta untergebracht (Di-So 11-18, Do bis 21 Uhr; Mo geschl.).
Weiter westlich an der Ecke Market und Powell Street liegt unter der Strassenebene das Visitor Center, wo eine Wendestelle der Cable Car tagtäglich Touristen und in deren Kielwasser Straßenmusikanten, Bettler, Obdachlose, Prediger und Polizisten anlockt. Der nur einige Schritte entfernte Union
Square bildet das Herz des inner-städtischen Einkaufsparadieses mit teuren Boutiquen und Spezialitätengeschäften, aber auch großen Kaufhäusern, Foto- und Buchläden. Oestlich des Union Square
schossen in den vergangenen Jahren einige Luxushotels in den Himmel, als müßten sie eine Barriere
zum heruntergekommenen Stadtteil Tenderloin bilden, wo sich billige Absteigen, Schnapsläden und
Pornoschuppen aneinanderreihen.
Die Verwaltungs- und Kulturgebäude des Civic Center verteilen sich über einen großen Platz, der
tagsüber einen seltsam leblosen Eindruck macht. Die einzigen ständigen Bewohner sind
New Orleans
Die Stadt
An der Tür des „ Old Absinthe House“ schmeichelt ein Hinweis die Damen und lockt die Herren:
„ Durch dieses Portal schreiten die schönsten Frauen der Welt.“ Symptomatisch für die Schöne des
Mississippideltas. New Orleans ist ein Magnet, Ein Inbegriff für Spass. „ Convention“ ist das Zauberwort für die Amerikaner: Tagung. Am liebsten werden sie hier abgehalten - mit der sicheren Erwartung zwischen Vorträgen und Arbeitssitzungen etwas vom Pulsschlag der Stadt mitzubekommen.
Touristen aus der ganzen Welt kommen nach New Orleans, auch um endlich einmal im Original die
Musik zu hören. die bei Ihnen zuhause mittelmäßig kopiert wird.
In der Stadt mit dem Beinamen „ Die Wiege des Jazz“ wird eben dieser gespielt aber mehr: Im French
Quarter schmettert die Dixieland-Kapelle, und aus den Bayons klingt der Blues. Die Küche ist hier
kreolisch: scharf fett und mit viel Reis und Bohnen, wie es die spanisch-französischen Einwanderer
mochten. Mardi Gras ist Karneval, angereichert durch afrikanischen Mystizismus und lateinamerikanischen Rhythmus.
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Ohne Zweifel ist New Orleans die am wenigsten amerikanische Stadt der USA. Sie aber europäisch
zu nennen, wäre trotz der französischen Vergangenheit töricht Hier hat sich zuviel gemischt , ein echter Schmelztiegel, kulturell, architektonisch und von den Rassen her finden sich in New Orleans: Afrika, die Karibik, altes Europa und neues Amerika.
Endlich einmal eine Stadt, die sklavisch dem Schachbrettmuster folgt. Die Canal St. gilt als Hauptachse, alles flußaufwärts wird Uptown genannt, alles flußabwärts Downtown. Als Relikt der Tage, da
der amerikanische und der französische Sektor jeweils eine eigene Stadt sein wollten, ändern sich die
Straßennamen an der Canal Street.
Die älteren Gebäude stehen im Vieux Carré im French Quarter, kleine Häuser mit Stuckfassaden und
französischen Dächern. Unter spanischer Herrschaft wurden viele von größeren Stadthäusern mit geschlossenen Innenhöfen ersetzt. Anfang des 19. Jhs. verbanden sich die beiden Stile, gemeinsam waren ihnen die schmiedeeisernen Geländer, die später auch in den größten Mansions im amerikanischen
Garden District Anklang fanden.
New Orleans wurde 1718 als französische Kolonie gegründet. Die ersten Siedler waren entlassene
Strafgefangene Schuldner, Schmuggler und Damen der Nacht. Von 1763 an regierte Spanien. Spanische und französische Siedler kamen gut miteinander aus, nannten sich, wie in der Karibik, „ Creole“
für „ einheimisch“ . Gegen den fernen Escorial rebellierten sie gemeinsam. 1768 kam es in New Orleans zum ersten antikolonialen Aufstand in Nordamerika, den das spanische Königshaus von Don Alexander O'
Reilly blutig unterdrücken ließ. 1803 mußte Spanien die Stadt wieder an Frankreich abgeben, zwanzig Tage später aber wurde das Sternenbanner gehisst. „ Kainstocks“ - Yankees, aus der
Sicht der Kreolen allesamt aus Kentucky - regierten fortan. Vom Hafen, vom Erdöl, von Finanzgeschäften und vom Tourismus lebt New Orleans heute und hat es geschafft, wohlhabend zu bleiben,
ohne dabei, wie z.B. Atlanta, sein Aussehen völlig zu verändern. Als die Kainstocks eine Autobahn
durchs Vieux Carré bauen wollten, siegte der kreolinische Widerstandsgeist, einer der seltenen Fälle
in Amerika, wo dem vermeintlichen Fortschritt widerstanden wurde.
French Quarter / Vieux Carré
Es ist das Herz von New Orleans und durchaus ziellos zu erwandern, denn es ist kleiner und kompakter als es auf den ersten Blick scheint. Schmiedeeiserne Balkongitter, Stuckwände, hohe Mauern und
Innenhöfe geben genügend Orientierung: Wo sie enden, endet auch das Viertel. Für Kartenleser: zwischen Canal St. und Esplanade Ave., zwischen dem Louis Armstrong Park und dem Mississippi.
Zentral liegt der Jackson Sq. mit der spanischen Kolonialstilarchitektur des ausgehenden 18. Jhs.; die
ursprünglichen französischen Häuser wurden durch die großen Feuer von 1788 und 1794 zerstört. Der
Square mit der Gartenanlage und breiten Bürgersteigen an drei Seiten bietet sich als Startpunkt, Café
au lait und Beignets zum Frühstück, an. Zu jeder Jahreszeit herrscht Karnevalsstimmung in den
Strassen, Strassenmusikanten, Künstler und Kitschler, sowie Artisten sorgen dafür. Nordwestlich des
Jackson Sq. steht auch die St. Louis Cathedral, die dritte Kirche an dieser Stelle und das Pilgerziel der
Katholiken in dieser katholischsten Stadt Nordamerikas, halb romanisch, halb barock mit drei Türmen
und einem hübschen Cathedral Garden. Das Gebäude nebenan mit dem großartigen Balkon ist der
Cabildo, ehedem Sitz der spanischen Regierung. In den Straßen St Peter und St Ann sind die dreistöckigen Pontalba Buildings bemerkenswert, Wohn- und Geschäftshäuser von 1850; das Haus Nr
523 in der St Ann St kreolische Oberklasse, ist zugänglich. (Di-So 10-17 Uhr).
Vom Moon Walk aus, einer Holzpromenade jenseits der Decator Str. sind die Häfen und die Ozeandampfer zu erblicken. Ein paar Schritte zurück, flußabwärts an der Jackson Sq. an der Decator Str.
liegt der French Market von 1720. Der eigentliche Obst- und Gemüsemarkt ist in die N. Peters St.
verdrängt worden, wo auch an Wochenenden der Flohmarkt stattfindet. Der French Market ist heute
voller Restaurants und - teils modischer, teils Schnickschnack verkaufender Geschäfte.
Schön ist die das Viertel begrenzende eichenbestandene Esplanade Ave mit den großen kreolischen Villen. An ihrem Anfang, in der Old US Mint, findet sich das Jazz Museum, das neben der
Musikgeschichte auch eine Mardi-Gras Ausstellung und den Originalstrassenbahnwagen „ Desire“
von 1906 (nach dem Tennesee Williams das Theaterstück „ A Streetcar Named Desire“ schrieb) zeigt
(Mi-So 10-17 Uhr.
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Von den das Viertel von der Esplanade Ave zur Canal St. durchziehenden Hauptstraßen hat die
Chartres St am meisten verloren. Zwei alte Häuser heißen Napoleon House, Nr 500 ist heute eine
Bar, Nr. 514 die Reproduktion eines alten Drugstore, das Historical Pharmaceutical Museum (Di-So
10-17 Uhr). Ein Block weiter, Nr 440, steht die Maspero's Exchange, ebenfalls eine Bar, aber im
Haus aus dem Jahre 1788, direkt nach dem großen Brand errichtet.
Die Royal St dagegen ist bis auf einen Block weitgehend die Straße der Mansions und großartigen
Geschäftshäuser von einst geblieben. Herausragend sind Nr 417, eine Mansion aus dem frühen 19.
Jh., heute das berühmte Brennan's Restaurant, wo sich schon am Morgen Warteschlangen bilden, und
Nr 534 das Merieult House von 1792, in dem die Historic New Orleans Collection mit Ausstellungen
der Stadtgeschichte untergebracht ist. (Di-So 10-17 Uhr). Gegenüber steht die Maison Seignouret von
1816, heute Sitz eines Fernsehsenders, an der Ecke St Peter St die Maison le Monmier, mit vier Etagen das erste Hochhaus der Stadt.
Wie die Royal St ist die Bourbon St den größten Teil des Tages für Autos gesperrt. Sie ist die Amüsiermeile voller Bars, Jazz Clubs und Nachtlokalen (die längst tags öffnen). An der Ecke St Louis St.
wird das Vergnügen am intensivsten gesucht. So wie es zwei Napoleonhäuser gibt, stehen auf der
Bourbon Street gleich zwei Old Absinthe House. Absinth wird natürlich in keinem der beiden mehr
ausgeschenkt. Das in Nr 240 ist das Original aus dem Jahre 1806, jenes in Nr 400 übernahm den Namen, als es die Bareinrichtung des anderen während der Prohibition kaufte. In der Gegend der Bars
finden sich aber auch noch zwei schöne alte Häuser; das Hermann-Grima House, von 1831, vom Stil
her müßte es in Georgia stehen, in Nr 820, St Louis St, und die Casa Hove von 1740, heute eine Parfumerie, in Nr 723 Toulouse Street
.
Das ist unser Hotel in dem wir wohnen
Royal Sonesta Hotel
Burbon Street
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Orientierungsplan
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Flussfahrten
Den Mississippi und verbindende Wasserstraßen hinauf fährt das „ Steamboat Natchez“ , (fast) ein
echter Schaufelraddampfer. Durch die Bayous nach Baratoria, dem Versteck des Piraten Jean Lafitte,
fährt die „ Bayon Jean Lafitte“ . Anleger für beide: Toulouse St. Wharf unterhalb des Jackson Sq. Natchez, tgl. 11.30 14.30 Uhr; Bayon Jean Lafitte, tgl. 11 Uhr. Kostenlos ist die Fähre Canal Street Ferry von der Canal Str. zum Algiers Point auf dem anderen Ufer des Mississippi für eine ca. 20 Minuten
lange interessante Flußfahrt auf „ Old Man River“ .
Restaurants
Acme Oyster House
Austern auf Marmortresen, beliebt bei Polizisten, und die wissen Bescheid. 724 Iberville St.
Antoine’s
New Orleans bekanntestes Restaurant aus dem Jahre 1840. Französisch-kreolische Gerichte, darunter
Austern Rockefeller, Pompano en Papillote und Tournedos in dem großen, die Heimat emulierenden
„ Old World“ Speisezimmer. 713 St Louis St., Mo-Sa
Café du Monde
Beignets und Café au lait. Sehr, sehr beliebt, besonders zum Frühstück. 813 Decatur St., tgl. 0-24
Uhr.
Commander's Palace
In einer viktorianischen Mansion in Gordon District, auch Tische im Freien. Innovative französichamerikanische Gerichte. So Jazz-Brunch, 1403 Washington Ave., tgl. 11 bis 23 Uhr
Dooky Chase
Außergewöhnliche kreolische Küche. aber in einer gefährlichen Gegend. Taxi hin und zurück nehmen! 2301 Orleans St.
The Jackson Brewery
Gumbo und Fleischkuchen in der renovierten Brauerei aus der Jahrhundertwende.
Decatur St. am Jackson Sq., tgl. 9-23 Uhr
K-Paul's Louisiana Kitchen
Keine Reservierung möglich, lange Warteschlangen. Was ist los? Die authentischste „ Cajun“ Fischküche im French Quarter bittet zu Tisch. 416 Chartres St.
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Am Abend
New Storyville Jazz Hall
Dixieland-Musik für Familien, hier werden die bekannten Rhythmen aufgespielt. Tgl. abends,
1104 Decatur St.
OId Absinthe House
Kleine, dunkle Bar mit der Originaleinrichtung des „ echten“ Old Ahsynthe House mit grossem Jazz
sowie Rhythm and Blues. Die Bar an sich ist schon sehenswert.
Tgl. abends, Fr und Sa geringer Eintritt, 400 Bourbon St.
Pat O'Brien's
Die Pianobar zum Mitsingen, wohl die bekannteste der Welt. Tgl. abends, 718 St. Peter St.
Palm Court Jazz Café
Anrufen und nach dem wechselnden Programm fragen. Hier treten sporadisch die besten Jazz- und
Rhythm & Blues-Gruppen auf. Mi, Sa u. So., 1204 Decatur St.
Petroleum Lounge
Echte regionale Brass-Musik (Trompeten und Hörner). Wechselnde Öffnungszeiten,
1501 St. Philip St.
Preservation Hall
„ Staubig und alt“ , sagen sie über sich selber, die Jazzer, die hier die Traditionsstücke aufspielen. Sehr
voll. Tgl. 20 Uhr, 726 St. Peter St.,
Tipitina's
Reggae, Rock, Cajun und Rhythm & Blues live - der beliebteste Club der Stadt. Tgl. etwa 20 Uhr,
501 Napoleon Ave. 4/523
Ziele in der Umgebung
Fast der ganze südliche Teil Louisianas ist Cajun Country, Küstensümpfe, traditionell bewohnt von
den Nachfahren französischer Kolonialisten, die sich mit Indianern und Kariben mischten. Bis in die
vierziger Jahre lebten sie isoliert. Fischfang, Jagd und kleine, trockene Landstriche ließen sie überleben. Dann wurden Oel gefunden, Straßen gebaut und Auswärtige angesiedelt. Das Oelgeschäft sackte
dreißig Jahre später ab. Das Marschland ist von Erosion und Verschlammung gefährdet. Städte wie
Lafayette und Houma verarmten wieder. In abgelegenen Weilern lebt die Cajunkultur fort, nach dem
Motto der Cajuns, „ lade pas la potate“ , lade die Kartoffel nicht los.
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Landschaftliche Grossräume der USA
1. Östliche Mittelgebirgsregion (Appalachen)
2. Zentrale Tiefländer mit New Orleans u. a.
3. Westliches Hochgebirge
• Rocky Mountains (höchster Punkt Mount Elbert Co 4398m)
• Intermontane Zone (4 Hochbecken)
Hochland von Arizona und New Mexico mit Williams, Alamosa, Taos,
Santa Fe, Albuquerque u. a.
Colorado-Plateau mit Grand Canyon NP, Monument Valley NP, Cortez,
Mesa Verde NP, Durango u. a.
Grosses Becken mit Death Valley, Las Vegas u. a.
Columbia Plateau
• Pazifisches Gebirgssystem
Sierra Nevada mit Mariposa, Yosemite NP, Mammoth Lakes u. a.
Kaskaden-Gebirge (höchster Punkt Mount Rainer Wa 4394m)
Coast Ranges mit San Francisco, Monterey, Carmel u. a.
Geologie
Vor 200 Mio. Jahren
Alle heutigen Kontinente bilden zusammen noch den UrKontinent Pangäa. Das Zentrum des Ur- Kontinents bilden
Granite und Gneise, wie sie in den Appalachen, im Yosemite
NP, im Schwarzwald und im Aarmassiv anstehen.
Vor ca. 180 Mio. Jahren
Der Ur-Kontinent hat sich in 2 Teile geteilt:
N:
heutiges N-Amerika, Europa, Asien (ohne Indien)
S:
heutiges S-Amerika, Afrika, Indien, Australien
Zwischen Europa und Afrika liegt das Ur-Mittelmeer (Tethys).
Die Schweiz ist grösstenteils von wenig tiefem Wasser bedeckt.
Ablagerungen aus den niedrigen Massiven, z. B. Aarmassiv.
anschliessend
N-Amerika triftet nach W (heute noch 2.5 cm/Jahr),
In N-Amerika gibt es wenig neue Faltung.
Europa und Asien (ohne Indien) triften schwach nach N,
Afrika stark nach N.
Indien, Australien triften nach NE. Indien kollidiert mit Asien
(Himalaya)
S-Amerika triftet nach NW.
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Ablagerungen im Colorado-Plateau, die eine Mächtgkeit von
mehreren km annehmen.
Vor ca. 70 Mio. Jahren
Afrika kollidiert mit Europa. Die Alpen falten sich.
N-Amerika kollidiert mit kleineren Erdkrusten-Bruchstücken: Die
Rocky Mountains entstehen durch Hebung und Faltung.
Vor ca. 16 Mio Jahren
Das Colorado-Plateau hebt sich, Beginn der Erosion durch
Flüsse (Colorado River) und Wind: Grand Canyon, Monument Valley u. a. Zum Teil bleiben harte Schlote ehemaliger
Vulkane stehen (Shiprock Peak NM)
Europa: Jura-Faltung
Vulkane bauen die Verbindung zwischen N- und S-Amerika.
Vor ca. 3.5 Mio Jahren
Indianer im Südwesten der USA
Pueblo
Dorfanlage der sesshaften Indianer, oft stufenförmig an- und übereinander gebaute Lehmhäuser, z.B. Taos Pueblos, aber auch in
Felsen gehauene Häuser, z.B. Mesa Verde.
Pueblo-Indianer
Sammelbegriff für Indianer, die in Pueblos leben und Nachfahren der
Anasazi sind.
Bsp.: Hopi, Zuni
Anasazi
Ausgestorbener Indianerstamm.
Besiedelte in den Jahren 0 bis 1300 das Gebiet des Vierstaatenpunktes Arizona, New Mexico, Colorado, Utah „Four Corners“.
Bsp. Mesa Verde Co, Chaco-Canyon NM, Canyon de Chelly Az.
Bewässerungs-Anlagen.
Hopi
Indianerstamm heute inmitten der Navajo Reservation in Arizona.
Zuni
Indianerstamm heute im zentralen und westlichen New Mexico.
Mono
Indianerstamm in California.
Navajo
Heute noch relativ grosser Indianerstamm im Gebiet der „Four Corners“.
Traditionelles Wohnhaus: Hogans (Holzbau mit Erddach)
Schafzucht von den Spaniern übernommen. Wollweberei.
Apachen
Indianerstamm
Pferdezucht von den Spaniern übernommen. Bekannt als kriegerische Reiter.
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Indianersprache
Jeder Stamm hat eine eigene Sprache.
Navajo und Apachen sprechen eine ähnliche Sprache, die der Eskimo-Sprache verwandt ist.
Indianisches Kunsthandwerk
Korbflechtereien
Weidenkörbe, Körbe und Figuren aus Yucca, Rosshaar
(Hopi, Apachen u. a.)
Webereien
Teppiche, Wandbehänge aus Schafwolle.
(Navajo, Hopi)
Schmuck
aus Silber, Steinen.
(Navajo, Zuni, Hopi)
Töpferware
(Hohokam, Mogollon)
Holzskulpturen
(Hopi, Zuni)
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Geschichte im Ueberblick
13000 v. Chr. Erste jagende und sammelnde ,,Paläolndianer" im Südwesten.
1846 Die amerikanische „ Armee des Westens“ annektiert New Mexico für die USA.
Um 3000 v. Chr. Indianer beginnen mit dem Anbau
von Mais.
1846-1848 Amerikanisch-mexikanischer Krieg
1100-1300 n.Chr. Die Hochkultur der Anasazilndianer führt u.a. zu den Klippenbauten von Mesa
Verde. Abwanderung gegen Süden, wahrscheinlich
wegen langer Trockenheit.
1540-1542 Unter Francisco Vasquez de Coronado
erreicht eine spanische Expedition den Grand Canyon. Spanische Expeditionen im Gebiet New Mexico,
Arizona und Mexico aus
1542 In spanischem Auftrag erkundet der Seefahrer
Juan Rodriguez Cabrillo die Küste Kaliforniens. Sie
landen in San Diego.
1598 Unter Juan de Onate beginnt die spanische
Kolonialisierung des Südwestens.
ab ca. 1600 Spanische Kolonialisierung. Gründung
von Santa Fe u.a. Konfrontation mit PuebloIndianern.
1847 Unter der Führung von Brigham Young erreichen die ersten Mormonen das Salt Lake Valley. Sie
gründen die Stadt Salt Lake City als Hauptstadt des
Gottestaates Deseret.
1846-1848 Krieg zwischen den USA und Mexiko.
Im Vertrag von Guadalupe Hidalgo verliert Mexiko
das Gebiet der heutigen US-Staaten Kalifornien,
Nevada, Arizona, New Mexico und Colorado an die
USA.
Goldfunde am American River NE von Sacramento
CA
1850 California wird 31. Staat der Federal Union.
Gold-Rausch. Schwere Verfolgung der Indianer in
California.
1853 Die USA kaufen von Mexiko für 10 Mio $ das
Gebiet südlich des Gila River in Arizona - der letzte
Landkauf im Südwesten (Gadsden Purchase).
1859 Reiche Gold- und Silberfunde bei Virginia
City/NV (Comstock Lode).
1680 lndianische Pueblo-Revolte in New Mexico
gegen die Spanier. Die Indianer besiegen die Spanier.
1859 In Comstock Lode (Nevada) werden die bis
dahin reichsten Gold- und Silberadern entdeckt.
1692 Rückeroberung der Pueblos in New Mexico
unter Diego de Vargos.
1863-1864 Feldzug der “ verbrannten Erde“ der Amerikaner gegen die Navajo.
1769 Die Spanier beginnen Missionsstationen und
Militärfestungen im heutigen Kalifornien zu bauen.
1864 8000 Navajo gehen in die Gefangenschaft in
Bosque Redondo NM.Nevada wird 36. Staat der
Amerikanischen Union.
1776 Die Dominguez-Escalante Expedition scheitert
bei der Suche nach einer Landroute von Mexico
City durch den Südwesten an den Pazifik.
1804-1806 Die Lewis-und-Clark Expedition erreicht
in Oregon den Pazifik.
1841 Mexico macht sich von Spanien unabhängig.
California und der grösste Teil des Südwestens der
heutigen USA gehören zu Mexico.
1868 Gründung der Navajo Reservation auf dem
Staatsgebiet von Arizona, New Mexico und Utah.
1869 Mit Union Pacific und Central Pacific Railroad gibt es die erste Eisenbahnverbindung zwischen
dem Osten und dem Westen der USA.
1871 John Wesley Powell erkundet den Grand Canyon.
1872 Der Yellowstone wird der erste Nationalpark
der Welt.
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1873 Letzter Krieg gegen die Indianer in California.
1880 Die Eisenbahnen erreichen Santa Fe.
1912 New Mexico wird 47. und Arizona 48. Bundesstaat.
1924 Die Indianer erhalten die vollen Bürgerrechte.
1882 Der Kongress verfügt einen Einwanderungsstop für weitere chinesische Arbeiter.
1931 Legalisierung des Glücksspiels in Nevada.
1886 Ende der Indianerkriege mit der Kapitulation
des Apachenhäuptlings Geronimo.
1935 Fertigstellung des Hoover Staudamms am Colorado River.
1890 Massaker am Wounded Knee (South Dakota)
gegen die Sioux. Der Widerstand der Indianer ist
endgültig gebrochen.
1937 Eröffnung der Golden Gate Brücke.
1896 Utah schafft Polygamie ab und wird 46. Bundesstaat.
um 1900 Entdeckung von Erdöl in California.
1906 Am 18. April erschüttert ein schweres Erdbeben San Francisco, bei dem nachfolgenden Großbrand wird die Stadt zu 80 % zerstört.
Richterskala 8.25.
1945 Zündung der ersten Atombombe im Tularosa
Basin/NM.
1989 69 Tote und Schäden in Milliardenhöhe nach
dem Erdbeben in San Francisco.
1994 Verheerendes Erdbeben am 17. Januar in Los
Angeles.
1997 Mit dem New York-New York eröffnet in Las
Vegas das neueste Hotelkasino samt Achterbahn
über den Hochhäusern.
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Besonderheiten
Essen und Trinken
Typisch Amerikanisches
Was das Essen und Trinken anbelangt könnte man manchmal meinen, der Westen befände sich noch
auf dem ,,Großen Treck". Zwar hat die europäische Küche in größeren Städten längst manch nobles
Restaurant erobert, ebenso wie chinesische, japanische oder thailändische Meister ihres Faches sich in
der Gastronomie etablierten. Doch wer sich auf dem Lande nach einem langen Arbeitstag an den
Tisch setzt, will handfeste Portionen auf dem Teller sehen. Wer seinen Tag mit Spiegeleiern und
Speck, Bratkartoffeln, einem Berg Pfannkuchen mit Ahornsirup und ein paar Toastscheiben beginnt,
den wirft so leicht nichts um. Freizeitcowboys, die lediglich ihren fahrbaren Untersatz in Griff bekommen müssen, können sich mit den kalorienärmeren Varianten eines Westernfrühstücks wie diversen Cereals (Getreideflocken), Waffeln mit Früchten oder Toast mit cholesterinentschärfter Butter in
Schwung bringen.
Zu den Spezialitäten des Westens gehören natürlich Steaks in allen Variationen. Ob Rib Eye Steak,
Prime Rib (zarter Rinderbraten aus dem Ofen) oder ein 700 g schweres Porterhouse Steak - die beliebte Beilage, nämlich Ofenkartoffel mit Sauerrahm, stammt traditionell aus ldaho, wo sogar auf den
Autokennzeichen für die ,,Famous Potatoes" geworben wird. Der Bundesstaat beliefert ganz Amerika
mit seinen berühmten Riesenkartoffeln, die sich auch hervorragend zu Chips oder Pommes frites verarbeiten lassen. Eine beliebte Kombination sind Steaks mit Jumbo Shrimps, also Riesenkrabben. der
Pazifische Ozean sorgt für eine reiche Auswahl an Krabben, Muscheln und Fischen wie Lachs, Heilbutt oder Catfish. Entlang der ganzen Küste wird aus den diversen Meeresfrüchten Clam Chowder
gekocht, ein gebundener Fischeintopf mit Muscheln und Kartoffeln, wofür jeder Koch sein Geheimrezept besitzt.
Außer den berühmten Hamburgern sind die Pork Ribs nicht aus der Küche wegzudenken. Die Schweinerippchen werden in einer dicken und würzigen Soße mariniert und auf dem Barbecue-Grill geröstet.
Auf den Tisch kommen sie mit Cole Slaw (Krautsalat), Maiskolben, Ofenkartoffeln und Bohnen.
Feuerzauber mit mexikanischem Einschlag
Die mexikanische Küche mit ihren oft feurigen Zutaten
wie Chilischoten und Salsa hat sich hauptsächlich in den
südlichen Gefilden des amerikanischen Westens fest
etabliert. Scharf gewürzte Chili-Eintöpfe mit Fleisch und
Bohnen sind ebenso beliebt wie Tortillas mit Hackfleisch, Hühnerfleisch, Bohnen, Käse, Salat, Tomaten
oder frischen Gemüsen. Traditionelle Beilagen sind die
Refried Beans (sehr schmackhaftes Bohnenmus), Reis,
Sauerrahm und Guacamole, eine Paste aus Avocados und
Limonen.
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Ein stilechter, von Kalifornien bis nach Texas sehr beliebter Aperitif zu einer mexikanischen Mahlzeit ist
die Margarita, die aus Tequila mit Limonensaft und Orangenlikör besteht. Eine etwas süssere Variante
ersetzt die Limonen durch Erdbeeren. Als Getränk zum Essen passt das gute mexikanische Bier, das etwas
stärker gebraut ist als amerikanische Biersorten.
Navajo Fry Bread
Das in schwimmenden Fett ausgebackene „ Brot“ der Navajo-Indianer wird gelegentlich an Straßenständen
angeboten. Es ähnelt einem tellergroßen Krapfen und wird entweder süss mit Puderzucker bestäubt oder
Honig bestrichen gegessen oder aber salzig mit roten Bohnen und Gemüsen. Man bekommt die Spezialität
etwa an den Straßenständen am Eingang zum Monument Valley oder in einem kleinen Cafe an der zentralen Straßenkreuzung in Kayenta in der Navajo Reservation.
Kalifornischer Flaschengeist
Das kalifornische Weinanbaugebiet beginnt im Süden nahe der mexikanischen Grenze und zieht sich bis in
den nördlichen Landesteil hinauf, wo die besten Tropfen im Napa Valley und im Sonoma County nördlich
von San Francisco gedeihen. Internationalen Wettbewerben halten die Chardonnays, Cabernet Sauvignons,
Pinot Noirs, Sauvignon Blancs, Rieslingsorten und Champagner durchaus stand, sieht man von einigen
abenteuerlichen Mixturen süßer Weine mit Erdbeersaft oder ähnlichem ab, die unter dem Namen Wine
Cooler auf den Markt kommen. Weniger bekannt sind die Weinlagen im Staate Washington östlich der
Cascade Range mit Weinen wie Chardonnay, Merlot, Semillon und Cabernet Sauvignon oder auch Gewürztraminer. Gekeltert und auf Flaschen gezogen werden die meisten dieser Weine in Seattle am Pazifik.
Auch Oregon hat eine ganze Reihe von Weinbergen, hauptsächlich im Willamette Valley.
Etikette im Westernstil
Auch wenn nicht alle Bewohner des Westens Cowboys sind, so haben sie - und alle anderen Amerikaner
ebenso - eine Sitte aus alten Zeiten beibehalten. Eindeutig als Europäer entlarvt sich, wer während des
Essens gleichzeitig mit Messer und Gabel hantiert. Amerikanische Tischsitten erfordern, daß das Fleisch
zuerst geschnitten wird und dann die linke Hand unter dem Tisch „ brachliegt". Es gibt verschiedene Interpretationen dieser Tischmanieren. Unstrittig ist wohl, daß sie aus Zeiten stammen die nicht ganz so
friedlich, sondern eher stark bleihaltig waren. Eine Version besagt, daß die linke Hand für den Colt gebraucht wurde, der während des Essens lässig (und geladen) unter dem Tisch in Habtachtstellung parat lag.
Nicht ganz von der Hand zu weisen ist auch der Gedanke, daß die verwendeten Messer nicht gerade zierliche Geräte waren, sondern durchaus taugliche Waffen. Um wenigstens während der wohlverdienten Mahlzeit Ruhe zu haben, konnte so jedermann zeigen, daß er lediglich eine harmlose Gabel in der Hand hielt.
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Praktische Hinweise von A - Z
Ärztliche Versorgung
Die medizinische Versorgung in den USA ist ausgezeichnet. Allerdings müssen Leistungen der
Ärzte und Krankenhäuser sofort in bar oder mit Kreditkarte bezahlt werden. Da die Kosten sehr
hoch sein können, ist der Abschluß einer privaten Reisekrankenversicherung dringend zu empfehlen. Viele Medikamente, die zu Hause rezeptfrei sind, sind in den USA rezeptpflichtig. Es ist daher
sinnvoll, für ständig benötigte Medikamente eine Rezeptkopie mitzubringen, damit ein Arzt in den
USA im Notfall Nachschub verschreiben kann.
Adressen von Ärzten, Zahnärzten und Krankenhäusern findet man in den Yellow Pages (Gelbe Seiten) der Telefonbücher. Notfalls ruft man die Telefonvermittlung (Nummer 0) an und bittet um Hilfe. Medikamente gibt es in Pharmacies oder in den Drugstores der großen Supermärkte.
Alkohol
In den meisten Bundesstaaten bekommt man alkoholische Getränke erst ab 21 Jahren. Bier und
Wein sind in Lebensmittelläden zu erhalten, härtere Sachen werden nur in speziellen Liquorstores
verkauft. In einigen Landkreisen (etwa in New Mexico) wird am Sonntag kein Alkohol verkauft. Im
Mormonenstaat Utah kann man Alkoholika generell nur in staatlichen Liquor Stores bekommen,
viele der Bars in ländlichen Regionen schenken nur Bier aus.
Diplomatische Vertretungen
Botschaften der USA befinden sich in Bonn, Wien und Bern, Konsulate in Berlin, Frankfurt/M.,
Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart, Salzburg und Zürich. Bei Paßverlust und anderen Notfällen
im Westen der USA wende man sich an folgende Adressen:
Generalkonsulat der Schweiz,
11766 Wilshire Blvd., Los Angeles,
CA 90025, Tel 310/575-1145,
Fax 575-1982;
456 Montgomery St.,
San Francisco, CA 94104,
Tel. 415/788-2272, Fax 788-1402.
Einkaufen
Selbst hartnäckige Konsumverweigerer können in den Malls dem großen Angebot kaum widerstehen. Die meist am Stadtrand gelegenen Shopping-Paradiese sind z.T. in sehenswerten Gebäuden
mit exotischem Interieur untergebracht. Als Mitbringsel aus dem Westen bietet sich in erster Linie
Indianer-schmuck an, der häufig aus Silber hergestellt und mit Türkisen geschmückt ist. Auch indianische Töpfereien aus den Pueblos in New Mexico stehen hoch im Kurs. Viele Geschäfte sind auf
teils hochwertige (und deshalb auch ziemlich teuere) Westernmode wie Ledergürtel, Stiefel und
Hüte spezialisiert.
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Elektrizität
110 V Wechselstrom, Adapter ist nötig.
Feiertage
New Year'
s Day (1. Jan.); Martin Luther King Junior'
s Birthday (3. Mo. im Jan.]; Lincoln'
s
Birthday (12. Febr.); Washington'
s Birthday (3. Mo im Febr); Memorial Day (Heldengedenktag,
letzter Mo im Mai); Independence Day (Tag der Unabhängigkeit 4. Juli); Labor Day (Tag der Arbeit 1. Mo im Sept.): Columbus Day (2. Mo im Okt.); Veterans Day (Soldatengedenktag, 11.
Nov.); Thanksgiving Day (Erntedankfest, 4. Do im Nov.); Christmas Day (25. Dez.).
Darüber hinaus gibt es noch regionale Feiertage. An den großen staatlichen Feiertagen sind meist
nur Behörden, Büros, manche Museen und die Postämter geschlossen. Läden und Shoppingmalls
bleiben geöffnet und bieten meist sogar Sonderverkäufe.
Geld und Währung
Die amerikanische Währung ist der Dollar ($), derzeitiger Wechselkurs: 1 $ = ca. 1,50 CHF (Stand:
Mai 1997). Banknoten bekommt man im Wert von 1, 2, 5, 10, 20, 50 oder 100 Dollar. Alle Scheine
haben dasselbe Format. Das Münzgeld besteht aus 1, 5 (Nickel), 10 (Dime), 25 (Quarter), 50 Cent
und dem fast verschwundenen Ein-Dollar-Stück. Am besten ausgerüstet ist, wer DollarReiseschecks und einige Dollars in bar mitnimmt. Reisechecks können in Läden, Restaurants und
Hotels wie Bargeld verwendet werden. Wer eine Kreditkarte (am besten Eurocard/Mastercard oder
Visa) besitzt, kann die meisten Rechnungen damit begleichen und mit der entsprechenden PINNummer am Automaten Bargeld abheben.
Eine Deklarationspflicht besteht für die Ein- oder Ausfuhr von Devisen ab einem Gesamtwert von
10000 $.
Information
Vor Ort helfen die Chamber of Commerce oder - in größeren Städten - das Visitor & Convention
Bureau mit Stadtplänen und Auskünften weiter. Sehr hilfsbereit sind auch die Ranger in den Visitor Centers der State und National Parks (gute Tips für Wanderungen).
Kleidung
Die Kleidung darf lässig ausfallen. In guter Restaurants wird allerdings Wert auf Krawatte und Jacken gelegt.
Kriminalität
Bei der Fahrt durch größere Städte sollte man das Fahrzeug von innen verriegeln und Slumviertel
ganz meiden.
Nationalparks
Beim Besuch von mindestens fünf Nationalparks lohnt sich der Kauf des Golden-Eagle-Ausweises
für 50$.
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Notruf
Fast überall ist 911 die Notrufnummer. Sonst hilft auch die Telefonvermittlung unter der Nummer
0. Bei Pannen erhalten ADAC-Mitglieder vom US-Verband AAA Hilfe (Tel. 1-800/AAA-HELP)
Öffnungszeiten
Geschäfte:
Banken:
Post:
Museen:
net.
Die Öffnungszeiten variieren stark, kleinere Geschäfte öffnen Mo-Sa 9.30-17 Uhr
Supermärkte oft bis 21 Uhr oder 24 Stunden täglich, MalIs auch So von 12.30-17 Uhr
Mo-Fr 9-15 Uhr
Mo-Fr 8-18, Sa 8-12 Uhr
Die meisten Museen sind Di-Sa 10-16 oder 17 Uhr geöffnet, So selten vor 13 Uhr, Mo
in der Regel geschlossen. Vergnügungsparks sind meist bis 18 Uhr oder länger geöff-
Post
Die Post ist nur für Briefe und Pakete, nicht für Telefonate zuständig.
Telefon
Bei Gesprächen aus den USA: Schweiz 0 11 41, dann Ortskennzahl ohne die 0 und Rufnummer.
Eine Direktwahl von Telefonzellen aus ist möglich, gefüttert werden die Automaten mit Quarters.
Bei Gesprächen innerhalb der USA: 1-800-Nummern sind gebührenfrei. Bei allen Fragen hilft der
Operator unter der ,,0" weiter.
Trinkgeld
In Restaurants ist ein Trinkgeld von 15 % obligatorisch. Gepäckträger erhalten 1 $ pro Koffer,
Zimmermädchen bei der Abreise 1 $ pro Aufenthaltstag.
Zeitzonen
Washington, Oregon, Nevada und Kalifornien liegen in der Pacific Standard Time Zone (MEZ minus 9 Stunden), während Montana, ldaho, Wyoming. Colorado, Utah, Arizona, New Mexico Mountains Standard Time (MEZ minus 8 Stunden) haben. In Amerika werden die Uhren von Anfang April bis Ende Oktober auf die Sommerzeit umgestellt. Eine Ausnahme bildet Arizona, das keine
Sommerzeit hat.
Zoll
Bei der Einreise in die USA dürfen keine Pflanzen, Samen oder Fleischwaren eingeführt werden.
Bei der Wiedereinreise ins Heimatland sollte man beachten, daß Geschenke einen Wert von CHF
200 nicht übersteigen dürfen.

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