Werkbeschreibung

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Werkbeschreibung
Jan Müller-Wieland (*1966)
der held der westlichen welt [2004]
Komische Oper in 3 Akten von Jan Müller-Wieland nach Motiven aus Annemarie und Heinrich Bölls Übertragung von John Millington Synges „The Playboy of the Western World“
Deutsch
abendfüllend
Der Held. . . . . . . . . .
Die Wirtin Liebe. . . . . . .
Das männliche Monster Papa. .
Das Wrack Mama.. . . . . .
Erster Bursche. . . . . . . .
Zweiter Bursche. . . . . . .
Chor
Polizei. . . . . . . . . . .
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. . . . Sopran
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Mezzosopran
. . Basso buffo
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Mezzosopran
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hoher Bariton
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Tenor
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Komparsen
2(Picc,AFl),2(EnglHorn),2(Es-Klar,BKlar),2(KFg) – 4,3,3,1 – Schl (3 Trgl, Crot, 3 Kast, Guiro, Peitsche, Autohupe, Babalu-Spieluhr [verstärkt], 5 Tempelbl, 6 Tomt, kl.Tr [mit Pedal], gr.Tr, 3 hg.Bk, Burma Gongs, 3
Tam-t, Xyl, Vibr), Harfe, Klav, Streicher (10/8/6/4/3)
In einer Kneipe an der Westküste der irischen Grafschaft Mayo wird wüst getrunken. Mitten in das lautstarke Durcheinander tritt ein zierliches Bürschchen, das prahlend behauptet, seinen Vater ermordet zu
haben. Die Wirtin verliebt sich in den Jungen und macht ihn zum Schankwirt der Kneipe. Alleingeblieben
feiern Wirtin und Held ihre Liebe, als es heftig an der Kneipentür klopft: Es ist niemand Anderes als der
hünenhafte Vater des Knaben, der gekommen ist, seinen entlaufenen Sohn mit nach Hause zu nehmen.
Die Gäste fragen nach dem neuen Schankwirt und erfahren von der Wirtin Liebe die beschämende Wahrheit: der Held hat seinen Papa gar nicht umgebracht. Da erscheint der angebliche Held erneut und schwört:
diesmal habe er es getan. Die skeptische Zuhörerschaft ist erst nach einem komplizierten Zehnkampf, den
der Held souverän für sich entscheidet, bereit, ihm Glauben zu schenken. Er macht der Wirtin einen Heiratsantrag, den diese hingerissen annimmt. Doch erneut erscheint der höchstlebendige Vater, um seinen
Sohn, der die Witwe Casey, seine frühere Amme, heiraten soll, abzuholen. Bei der anschließenden Prügelei
reißt der Vater seinen Sohn aus den Armen der Wirtin und rettet ihn vor der Wut der empörten Gäste.
Der Held kehrt ein drittes Mal in die Kneipe zurück, doch seine eher schüchterne Behauptung, dieses Mal
ganz bestimmt den Alten erledigt zu haben, stößt auf helle Wut: Die angeödeten Kneipenbesucher nageln
ihn kurzerhand an die Wand. Und wieder tritt der Vater als Retter in der Not auf. Ermüdet und frustriert
bittet er seinen Sohn, nun endlich seine Drohung wahr zu machen, doch der Jüngling vermag nicht einmal,
das schwere Beil zu heben.
Nach Hause zurückgekehrt erwartet sie die überglückliche Mutter mit der Nachricht, der Vater habe endlich Arbeit als Holzfäller gefunden – vergessen sind alle Ausbruchsversuche, die allmächtige Familienidylle
verweist alle auf ihre angestammten Plätze.