Dorf aktuell - Dorfzeitung Seeshaupt
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Dorf aktuell - Dorfzeitung Seeshaupt
ANZEIGE Seite 6 2/2016 Dorf aktuell VORANKÜNDIGUNGEN Neues Altes Flohmarkt an der Schule! Großes Dorffest Kunsthandwerk und Musik Am 16. Juli findet wieder ein Flohmarkt am Schulgelände statt. Den Beginn hat Veranstalterin Albertine Leininger auf 14 Uhr vorverlegt, in der Hoffnung, sollte es ein Gewitter geben, dieses dann erst gegen Abend „vorbeischaut“. Aufgebaut werden kann ab 12 Uhr. Und für das leibliche Wohl ist wie immer bestens gesorgt. Weitere Infos unter Tel. 088012629. Es ist schon Tradition im sommerlichen Seeshaupt - das große Dorffest mit ausgewählten Kunsthandwerkern, die ausschließlich selbst gefertigte Gegenstände verkaufen. Dazu erklingt Musik verschiedenster Richtung. Die örtlichen Vereine kümmern sich um die Bewirtung mit Speisen und Getränken. Nachmittags gibt es selbst gebackenen Kuchen. Helmut Eiter und sein Organisationsteam haben aus den zahlreichen Bewerbungen aus ganz Deutschland 55 Kunsthandwerker ausgewählt, darunter zehn Neue, die bisher noch nicht in Seeshaupt dabei waren. Schwerpunkt des Angebots wird Schmuck sein, aber auch schöne Dinge aus Holz, Keramik, Glas, Metall, Filz, Stoff, Leder oder Kerzenwachs sind zu finden. Von der Nachbarschaftshilfe kommen handgefertigte Strickwaren. Der Trachtenverein, die Kirchengemeinde und das Kindernest stellen mit freiwilligen Helfern ein eigenes Programm für die Kinder auf die Beine. Auf der überdachten Bühne haben am Samstag, 30. Juli, das „Trio Zakk“ mit Weltmusik, der „Son Compadre“ mit traditioneller kubanischer Musik und die „Red Back Spyders“ mit Rockabilly und Rock and Roll ihren Auftritt. Am Sonntag, 31. Juli, spielen die „Lumberjacks“ Bluegrass, „Free Beer & Chicken“ jammen einen gepflegten New Orleans Sound und zum Abschluss wird die Musikkapelle Seeshaupt ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Die Aktivitäten beginnen etwa um 11 Uhr, am Samstag wird bis gegen 22.30 Uhr Musik gemacht, am Sonntag geht das Programm bis 19 Uhr. Die Seeshaupter Feuerwehr bewacht die Stände über Nacht, sodass die Kunsthandwerker ruhig schlafen können. Helmut Eiter rechnet bei freiem Eintritt mit 2000 bis 2500 Besuchern aus Seeshaupt und dem Umland. Und am besten wäre natürlich schönes Wetter an beiden Tagen - daran wird noch gearbeitet... ea Auf in den Kampf! Das traditionelle Fischerstechen findet heuer zum 26. Mal statt und wird wie in jedem Jahr mehrere hundert Zuschauer in den kleinen Biergarten am See locken. In gewohnt lockerer Atmosphäre wird sich Markus Ott, um die Moderation des Spektakels kümmern, Bernd Habich unterstreicht dies mit sicheren musikalischen Einspielungen, passend zu jedem in den See stechenden Matador. Die Ruderer Max Rest und Max Lindner werden ihr Übriges dazu tun, um die Kämpfe fair mit zu gestalten. Und damit der Besucher auch kulinarisch auf seine Kosten kommt, wird das gesamte Biergarten-Team für die perfekte Verpflegung sorgen. Heuer findet das Fischerstechen am Samstag, 23. Juli ab 14 Uhr statt, der Biergarten öffnet bereits um 12 Uhr. Es ist kein Geheimnis, dass sich zu dieser Zeit bereits die ersten Zuschauer einen der begehrten Plätze in den ersten Reihen sichern. Anmelden kann sich jeder, der in Seeshaupt wohnt oder gewohnt hat oder hier arbeitet und mindestens 16 Jahre alt ist. Die Anmeldung kann bis zum Wettkampftag, Samstag 23. Juli, im Würmseestüberl erfolgen. Und noch was: Das Stechen findet bei jedem Wetter statt! ao Einladung zum Pfarrfest Die Kirchengemeinde Magnetsried-Jenhausen lädt am 24. Juli zum Pfarrfest. Nach dem Gottesdienst um 10.15 Uhr in der Magnetsrieder Kirche, den der Kirchenchor Seeshaupt begleitet, gibt es am Feuerwehrhaus Bier vom Fass, Gegrilltes und Kuchen. Die Trachtenjugend Seeshaupt tritt auf, außerdem werden die gebrauchten Zink-Orgelpfeifen aus der Jenhauser Kirche versteigert. Der Erlös ist für die neuen Pfeifen bestimmt. Die Kirchenverwaltung bedankt sich bei allen, die bereits gespendet haben und bei der Gemeinde für den Zuschuss zur Erneuerung der im ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Zinnpfeifen. (siehe auch „Aus den Gemeindenachrichten“, Seite 5). dz Alle Jahre wieder Bücherflohmarkt beim Sterff Gleichzeitig mit dem Künstlermarkt findet am letzten Juliwochenende von 10 bis 18 Uhr beim Sterff in der Bahnhofstrasse 14 ein großer Bücherflohmarkt statt. Wie in den vergangenen Jahren bietet Robert Sterff in der ehemaligen Zimmerei etwa zehntausend Bücher zu Preisen von 50 Cent bis 2 Euro an. Es gibt eine große Kinderbuchabteilung, außerdem CDs, DVDs, Schallplatten und Bilder. Der Erlös kommt der Gemeindebücherei zugute. Bücherspenden KOMMENTAR können gern noch abgegeben werden. (Telefon: 08801 – 2615 oder 08801 – 509). dz SoundlakeFestival Benefiz-Open Air am Würmseestüberl Am Samstag, 13. August kann man es sich auf der Wiese hinter dem Lidl-Biergarten gemütlich machen und den ganzen Tag verschiedensten Klängen lauschen. Von 13 Uhr bis 22 Uhr werden sechs bis sieben Bands aus der Umgebung eine bunte Mischung aus Reggae, Ska und Stoner (Rockmusik verwandt mit Grunge) bieten. Die Bands wechseln jede Stunde, so dass sicher für jeden Geschmack etwas dabei sein wird. Mit dabei (Stand bei Redaktionsschluss): Mount Hush, Sundog, Pilot Amok, Entropic Garden, Schoko und Ska-Jah. Die Veranstalter Benedikt Lidl und Maxi Otto werden 50 Prozent des Gewinns an den „Verein für eine Schönere Willkommens-Kultur“ spenden. Die Organisation kümmert sich um die Erstversorgung von Flüchtlingen im Mittelmeerraum. Mehr dazu unter www.betterplace.org. Die anderen 50 Prozent gehen an die Bands, wobei auch hier die ein oder andere Band schon anklingen hat lassen, auch ihre Gage zu spenden. Der Eintritt beträgt 10 Euro, Tickets können an der Tageskasse gekauft werden (Wiedereintritt möglich). Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt. dz 40 Jahre Nachbarschaftshilfe Seeshaupt e.V. Am 24. September ab 11 Uhr feiert die Nachbarschaftshilfe Seeshaupt ihr 40-jähriges Jubiläum. Im Hof des Seniorenzentrum wird ein Zelt aufgestellt, zwischen 12 Uhr und 16 Uhr kann man die Tagespflege besichtigen, es gibt Kaffee und Kuchen und als besondere Attraktion kommt „Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater“ mit einem Stück für Alt und Jung ab 14 Uhr. Alle Interessierten sind dazu eingeladen, uns zu besuchen. Es wird ein Tag mit vielen Überraschungen! dz Doofzeitung Vor ein paar Jahren haben Spaßvögel die „Dorfzeitung“ aufs Korn genommen, indem sie einer täuschend ähnlich aufgemachten Publikation den Namen „Doofzeitung“ gaben. Der Redaktion der „echten DZ“ hat das damals Spaß gemacht. Jeder soll seine Meinung frei sagen dürfen. Von dem Vorwurf, die DZ betriebe Hofberichterstattung für die Gemeinde, fühlte das Redaktionsteam sich nicht getroffen. Wer die DZ aufmerksam liest, weiß auch, dass sie sich immer wieder sehr wohl kritisch äußert. Ätzend scharfe Kommentare vermeiden wir freilich bewusst. Wohlwollend ist es auch, wenn die Redaktion einige Beeinflussungsversuche von verschiedener Seite zum Anlass für eine grundsätzliche Feststellung nimmt. Natürlich ist die kleine DZ weit davon entfernt, sich mit großen Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen vergleichen zu wollen. Trotzdem liegt es dem Redaktionsteam am Herzen, in seinem begrenzten Wirkungskreis ebenfalls zur freien Meinungsbildung zum Wohl der Dorfgemeinschaft beizutragen. Freie Meinungsbildung setzt freie, ungehinderte Information voraus. Die Leserschaft der DZ kann sicher sein, dass das DZ-Team an diesen Idealen festhalten wird und kann. Denn Bürgermeister Michael Bernwieser hat versprochen, dass die Gemeinde sich in die redaktionelle Arbeit nicht einmischt, auch wenn sie die Existenz der DZ finanziert. von Dietmar Ahrndsen ANZEIGE Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Nähere Infos bei Alexandra Ott unter 0 88 01 - 91 33 56 oder per Mail unter [email protected] Version 2 ANZEIGE Seite 7 2/2016 Dorf aktuell AUS DER KATHOLISCHEN GEMEINDE Fastenessen 2016 – Fairtrade nicht nur im Jahr der Barmherzigkeit Die Misereor-Fastenaktion stand in diesem Jahr unter dem Wort des Propheten Amos 5,24 „Das Recht ströme wie Wasser“. Papst Franziskus ruft uns alle immer wieder und ganz besonders in diesem Jahr der Barmherzigkeit zu gemeinsamer Verantwortung über den Atlantik hinweg auf. Pfarrer Znahor ging in seinen Texten zum 5. Fastensonntag auf diese Thematik ein. Christa Bonitz (Mitglied bei Fairtrade Seeshaupt) und Michael Zellmer hatten den Familiengottesdienst mit Beteiligung der Kinder vorbereitet. Fairer Handel – faire Produkte – Fairtrade vor Ort Carolynn Demmel von der Fairtrade-Gruppe Seeshaupt brachte ihre Kontakte - wie im vergangenen Jahr aus den Philippinen – heuer aus Brasilien mit: Frau Göbl aus Seeshaupt und Maria Leicht aus Magnetsried, einmal mit brasilianischem Tanz/Gebet und einmal mit einem kleinen „internationalen“ Kinderchor sorgten für ein Rahmenprogramm der ganz besonderen Art. Die über 100 Gäste waren sichtlich begeistert. Der Verkauf von Fairtrade-Produkten ist schon zu einer Tradition geworden. Fairtrade-Kaffee zum kostenlosen Probieren (eine Spende für Misereor wurde gerne angenommen) war in diesem Jahr neu. Maj Kielgas, ebenfalls Mitglied der Fairtra- de-Gruppe Seeshaupt und ihr Mann Robert bereiteten frischen Kaffee zu. Herzlichen Dank allen, die wieder zum guten Gelingen beigetragen haben. Insgesamt kam für Misereor ein großartiges Ergebnis von 863,50 Euro zusammen. So hat auch diese Fastenaktion wieder zum Nachdenken, zur Umkehr und zum Spenden ermutigt! Erstkommunion 2016 Zwölf Kommunionkinder feierten am 8. Mai in Seeshaupt Erstkommunion: Thomas Brüderle, Camillo Boligno, Viktoria von Braunmühl, Philipp Ederer, Elena und Felix van Heukelom, Julian Hoffmann, Lena Langefeld, Rebekka Leicht, Luca Muhr, Luna Ngige und Elena Schlemmer Umgestaltung Priestergrab wird bald abgeschlossen Einen Teil des Erlöses (288 Euro) des diesjährigen Palmmarktes (in Magnetsried für die Orgel der Jenhauser Kirche 291 Euro Osterkerzen von Sebastian Königsbauer für das Kinderhospiz in Grönenbach 303 Euro) spendeten die Kommunionkinder mit ihrem Kuchenverkauf in Seeshaupt nach dem Gottesdienst am Palmsonntag für die Umgestaltung des Priestergrabes. (Foto unten.) Vor einigen Jahren wurde von Mitgliedern der Pfarrgemeinde die Idee vorgetragen, dem Priestergrab am Seeshaupter Friedhof einen zusätzlichen Grabstein mit den Daten des verstorbenen und dort bestatteten Pfarrers von Seeshaupt, Paul Heggenstaller, hinzuzufügen. Des Weiteren sollte die Möglichkeit geschaffen werden, die Geburts- und Sterbedaten von künftig dort beigesetzten Geistlichen zu dokumentieren. Viele ehrenamtliche Helfer/Innen und Sponsoren (Kuchenbäcker/Innen…) sammeln seit zwei Jahren Spenden. Die Erlöse aus vielen Aktionen, wie Frühschoppen, Künstlermarkt, Palmmarkt, Pfarrkaffee und Pfarrfest haben zusammen mit Beiträgen von privaten Einzelspendern insgesamt dafür 5000 Euro zusammen gebracht. Die veranschlagten Kosten liegen bei zirka 10.000 Euro Ähnlich wie das ehemalige Grab von KZ-Opfern, welches in jüngster Vergangenheit durch die Gemeinde neu gestaltet wurde, dürfte auch das fast benachbarte Grab der ehemaligen Pfarrer von Seeshaupt und dessen Erscheinungsbild im öffentlichen und gemeindlichen Interesse liegen. So stellte die Kirchenstiftung St. Michael Seeshaupt, vertreten durch ihren Kirchenpfleger Max Amon, an die Gemeinde einen Antrag mit der Bitte, die fehlenden Kosten von 5.000 Euro zu übernehmen. In der Sitzung am 10. Mai befürwortete der Gemeinderat einstimmig diesen Antrag und gewährte den großzügigen Zuschuss. Pfarrer Znahor, die Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinderat, aus dessen Initiative heraus diese Umgestaltung angestoßen wurde, bedanken sich herzlich bei Bürgermeister Michael Bernwieser und dem Gemeinderat Seeshaupt. Ebenso ein herzliches Vergelt´s Gott allen Spendern und Helfern in der Pfarrei. Dank der großzügigen Spenden kann nun in diesem Jahr die Umsetzung erfolgen! Bitte entnehmen Sie alle Termine und Gottesdienstzeiten unserer Homepage unter www. kirche-stmichael.de und dem jeweils aktuellen Pfarrbrief! Die Kommunionkinder Znahor. mit Petra Die Kommunionkinder machten sich vor Ort ein Bild vom Priestergrab, weil sie wissen wollten, wofür das gespendete Geld verwendet wird. Foto: privat Eberle und Pfarrer Mladen Foto: tl zeitlos schön bleibend wertvoll Weilheimer Straße 36 82402 Seeshaupt Tel. 0 88 01-23 88 E-Mail: [email protected] www.synna-flossmann.de synnafloßmann restaurieren & konservieren Seite 8 2/2016 Dorf aktuell Klaus Pfaller geht AUS DER EVANGELISCHEN GEMEINDE Der evangelische Pfarrer wechselt nach Giesing Pfarrerin Sandra Gassert konfirmierte heuer (in alphabetischer Reihenfolge) Carlotta und Lilly Bennewitz, Celine Eichhorn, Jonas Greinwald, Lasse Kenter und Antonia Stadler. Das Duo Peschko aus Tutzing umrahmte den Gottesdienst mit moderner Kirchenmusik. rf Nach acht Jahren verlässt Pfarrer Klaus Pfaller die evangelische Gemeinde Penzberg-Seeshaupt; ab 1. Oktober 2016 hat er eine Pfarrstelle in München Giesing. Bis ein neuer Seelsorger gefunden wird, gilt die sogenannte Vakanzzeit, die erfahrungsgemäß mindestens ein halbes Jahr dauert. Damit die beiden Pfarrerinnen Sandra Gassert und Ursula Schwager all die anstehenden Aufgaben schultern können, wurde der Gottesdienstplan umgestellt. Für die Seeshaupter bedeutet das, dass ab Mitte August die vierzehntägigen Gottesdienste statt bisher um 10 Uhr schon um 9 Uhr beginnen. rf Pfarrer Klaus Pfaller auf der diesjährigen Mahnmal-Feier; v.l.n.r: James Cohen, Klaus Pfaller, Mladen Znahor. Foto: rf Ihre Grillmetzgerei „Frey“ empfiehlt: Eingelegte Halsgratscheiben vom Schwein Marinierte Spareribs • Gewürzte Wammerlscheiben Eingelegte Lammkotelett und -schlegelscheiben Gyros- und Hackfleischspieße Lenden- und Hüftsteaks Ochsenkoteletts, Chili-Mango-Steaks Fränkische Bratwürste - Original im Bändeldarm Rindsbratwürste, Kalbsbratwürste Lamm-, Käse- und Bärlauchbratwürste Feuerli, frische Rostbratwürste, Schweinswürstl Pfälzer, Polnische und Berner, Bratwurstschnecken NEU: hausgemachte Salsiccia nach original italienischem Rezept Neu für unsere Steakliebhaber: Tomahawk Pork Chops „Probiertag“ am Montag, 27. März 2006 9 - 16 Uhr Seite 9 2/2016 Dorf aktuell „Kaukasischer Kreidekreis“ im Schaugarten Eigentümer Sepp Brüderle verspricht mindestens fünf weitere Jahre Die Jahresmitgliederversammlung des Ortsgestaltungs- und Verschönerungsvereins OGVS enthielt neben „normalen“ abzuhandelnden Themen auch einen Knaller-Tagesordnungspunkt, der gut 50 Mitglieder und Freunde zum Besuch der Veranstaltung im Schützenstüberl bewogen hatte, nämlich die Abstimmung über die Zukunft des Schaugartens. Vorstand Wolfgang Franz begrüßte Mitglieder und Gäste, neben Bürgermeister Bernwieser auch einige Gemeinderäte und Anni und Josef Brüderle. Er dankte Franziska Mross, für die viele erfolgreiche Arbeit, die sie für den OGVS geleistet hat – was die Mitglieder mit einem besonders langen Beifall bedachten. Mross hatte den Vorsitz des Vereins aus gesundheitlichen Gründen aufgeben müssen, arbeitet aber als Schriftführerin weiter. Mit ihr war auch Franz Wittmann nach jahrzehntelangerTätigkeit als Kassier aus dem Vereinsvorstand ausgeschieden. Die beiden Kassenprüfer Resi Eschbaumer und Reinhard Weber wurden durch Akklamation einstimmig bei zwei Enthaltungen (ihren eigenen Stimmen) berufen. Der Show-down um den Haupt-Tagesordnungspunkt verlief dank der sachlichen Gesprächsführung des Vorsitzenden Wolfgang Franz undramatisch. Nachdem die Eigentümerfamilie Brüderle die Pachtvereinbarung über den Schaugarten mit dem OGVS nicht mehr verlängern mochte, der Verein aber eine Option auf weitere fünf Jahre Nutzung hatte, beschloss die Vereinsführung, die Mitglieder über die Wahrnehmung der Option abstimmen zu lassen. Wolfgang Franz legte noch einmal eindringlich die Vor- und Nachteile dar und mahnte zur Besonnenheit. Er erreichte offensichtlich die Gemüter der emotional aufgewühlten Mitglieder, von denen einige einst nur wegen des Schaugartens in den Verein eingetreten waren. Der Garten ist ihnen zu einer Herzensangelegenheit geworden, und sie wollten das „Juwel“ nicht hergeben. Am Ende siegte die Einsicht, dass man diesen Ort der Schönheit und des Friedens nicht zu einem Kampfplatz von Kompetenzgerangel und persönlichen Schuldzuweisungen degradieren dürfe. Von 44 abgegebenen Stimmen waren schließlich 32 gegen die Option, acht dafür, zwei enthielten sich, zwei Stimmen waren ungültig. Das weitere Schicksal des Schaugartens, „des Kindes, das von zwei liebenden Müttern hin- und hergezerrt“ wird, wie bei Bertold Brecht im „Kaukasischen Kreidekreis“, wie ein Teilnehmer das nannte, liegt nun in den Händen der Eigentümerfamilie Brüderle. Wie bekannt, will das Gärtnerehepaar Klug/ Kopf einen eigenen kleinen Schaugartenverein gründen, um gezielt ausschließlich das Konzept des Netzwerks Gartenwinkel-Pfaffenwinkel zu verfolgen. Sepp Brüderle dankte für das in ihn gesetzte Vertrauen und versprach, den Schaugarten mindestens weitere fünf Jahre der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Außerdem sollen darin Veranstaltungen des OGVS weiterhin möglich sein. In seinem Rundblick auf schon getane und noch zu leistende Aufgaben erwähnte Wolfgang Franz die Arbeit von Volker Rausch im Schulwald. Rausch plant des Weiteren eine Dokumentation wichtiger Bäume in Seeshaupt, dazu möchte er einen Baumrundweg erstellen. Dank ging auch an Uwe Hausmann, der in akribischer Arbeit über 40 Wegkreuze und Marterln im Gemeindebereich do- kumentiert hat. Seine Familie unterstützte ihn bei der Recherche, zum Teil sogar zu Pferd! Mit Franziska Mross und eventuell Thomas Leybold zusammen will Hausmann eine bebilderte Dokumentation schaffen, die die interessante Geschichte dieser Denkmäler zum Thema hat. Hausmann grub auch eine Meldung von 1980 aus den Archiven aus, wonach Seeshaupt damals die baumfreundlichste Gemeinde Bayerns gewesen sei. Ein Ansporn für die kommenden Jahre. Dankenswerterweise kümmert sich Hansreiner Fritz unter anderem weiterhin um die Pflege des sogenannten Kindsbrünnls. Dort hat er die Abdeckung erneuert. Franz lud zur Beteiligung an Arbeitskreisen ein und schlug ein regelmäßiges Treffen an jedem 3. Donnerstag im Monat vor. ea SCHAUGARTEN-HISTORIE Der Seeshaupter Schaugarten entstand in den Jahren 2001 bis 2002 an der Bahnhofstrasse 40 auf einem Teil des Bauernhofs von Anni und Josef Brüderle. Das Gärtnerehepaar Barbara Kopf und Helmut Klug wollte hier die standortgerechte Verwendung von Stauden in optisch ansprechenden Kombinationen zeigen. Damit die Besucher alle Pflanzen und die Ausschilderung gut sehen können, entstand eine Wegeführung, die schmale Beete ermöglicht und von oben betrachtet eine stilisierte Blüte darstellt. Auf einer angrenzenden Fläche war der Ver- kauf von Pflanzen geplant. Aus verschiedenen Gründen erwies sich das Geschäftsmodell aber als nicht tragfähig. Um den Garten zu erhalten, kam es zur Kooperation mit dem Ortsgestaltungs- und Verschönerungsverein, der das Grundstück von Josef Brüderle pachtete und ab 2004 die Pflege des Gartens in ehrenamtlicher Arbeit unter Leitung der Schaugarten-Gründer organisierte. Über zehn Jahre fanden im Schaugarten auch regelmäßig zwei Veranstaltungen statt: die Serenade im Juli und der Jazz-Frühschoppen im September. dz Hotel Sterff 25 Jahre jung Familie überrreicht Jubiläumsgeschenk an „Villa südSee“ im Wert von 2500 Euro Normalerweise bekommt man ja zum Geburtstag etwas geschenkt, aber Familie Sterff hat es umgekehrt gemacht. Zu ihrem 25jährigen Jubiläum überreichten sie der „Villa südSee“ ein großzügiges Geschenk - 100 Euro für jedes Jubiläumsjahr, stolze 2500 Euro. Als Elisabeth und Leonhard Sterff, damals beide schon über Fünfzig, im Jahre 1990 ihre Landwirtschaft mit dem Milchvieh aufgaben, und begannen, ein kleines 30-Betten-Hotel zu bauen, veränderten sie damit nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das Gesicht Seeshaupts. Der Bauernhof mit Stallungen, Nebengebäuden und Apfelbaumwiese mitten im Ort verschwand und machte einem repräsentativen Neubau Platz. Weitblick, unternehmerisches Geschick und Fleiß zeichneten die Eltern aus, und diese Gene gaben sie auch an ihre Kinder weiter. Heute ist Elisabeth Sterff junior Chefin des Hauses, Schwester Christina seit einigen Jahren bei ihr angestellt. Wenn Not am Mann ist, packt auch Mama Elisabeth mit an. Das Hotel bietet weitere sieben Arbeits- plätze, einige in Teilzeit. Hotelchefin Elisabeth lässt regelmäßig die Räume renovieren und modernisieren und investiert zum Beispiel in eine finnische Sauna. Seit sechs Jahren bietet sie Kaffee und Säfte aus Fair-Trade-Produktion an. Vom persönlichen Stil des kleinen Hotels fühlen sich nicht nur Geschäftsreisende angesprochen. Auch Familien mit Kindern und Einzelreisende schätzen die Atmosphäre im Hause Sterff. Sabine, die dritte Sterff - Schwester, stellte zum Jubiläum eine Festschrift zu- vorne: Elisabeth Sterff senior und junior, 2. Reihe stehend v.li.: Christina Sterff, Beate Schouten, Ursula Nebel, Renate Pöttgen, 3. Reihe stehend v. li.: Ingrid Muhr, Isabella Höldrich. Foto: privat sammen, welche die Bauhistorie, Glückwunschbriefe und Gästebucheintragungen der vielen zufriedenen, langjährigen Stammgäste enthält. „Schade, dass der Papa das nicht mehr erlebt hat,“ sagen die Töchter. Harti Sterff starb viel zu früh im Juli 2013. Elisabeth, die Hotelchefin, muss auch mit modernen Kommunikationsmethoden Schritt halten, Zimmerbuchungen über das Internet sind selbstverständlich. Wie sich das Hotelgewerbe entwickeln wird, kann man noch nicht sagen. So wünschen sich viele Gäste heute eine Ferienwohnung, in der sie selber kochen können. Elisabeth Sterff hat große Hochachtung für die Entscheidung der Eltern, die vor 25 Jahren im fortgeschrittenen Alter einen geschäftlichen Neuanfang mit enormen Investitionen wagten. „Wer weiß, was in 25 Jahren sein wird?“, sagt sie mit einem philosophischen Blick in die Zukunft. ea Scheckübergabe an die Kinder der „Villa südSee“. Foto: tl Das Interview führten Eckart von Schroetter und Edda Ahrndsen Dorf aktuell „Doch einiges erreicht“ Jahresrückblick bei der Bürgerversammlung Eins der wichtigsten Themen bei der diesjährigen Bürgerversammlung im Saal der Seeresidenz war sicher der Fußball - und zwar nicht so sehr der Aufstieg der Seeshaupter Herren, sondern mehr das Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich. Um möglichst wenig davon zu verpassen, fassten sich sämtliche Redner ausdrücklich kurz. Zum Einstieg gab es einen Film der Grundschüler, die ihre Nachmittagsbeschäftigungen in Bilder gefasst hatten: „Was machen Seeshaupter Viertklässler in ihrer Freizeit?“. Dieser und weitere derartige Filme, so Bürgermeister Michael Bernwieser, sollen als Zeitdokumente ins Archiv aufgenommen werden. Im Jahresrückblick ging es dann aber weniger ums Vergnügen. Beim Bau des Kinderhauses gab es Unstimmigkeiten – Katharina Heider, die den Entwurf gezeichnet hatte, ist mit der Ausführung überaus unzufrieden und möchte damit nicht in Verbindung gebracht werden. Bürgermeister Bernwieser führte dies unter anderem auf die Kosteneinsparungen zurück: Heider hatte Baukosten von 3,75 Millionen Euro geschätzt, der Gemeinderat die Ausgaben aber auf 3,3 Millionen gedeckelt. Um das zu erreichen, seien beispielsweise andere Fenster eingebaut worden, das habe allein 50.000 Euro gebracht. Im Verbindungsbau habe man die vorhandene Eingangstür wiederverwendet, deshalb konnten nicht so viele Glaselemente verbaut werden, wie geplant. Nicht mehr nachvollziehen lasse sich allerdings, so Bernwieser, wieso das Dach eine andere Farbe aufweist. Der Bauherrenvertreter habe ein kupferfarbenes Blechdach eines bestimmten Fabrikats in Auftrag gegeben, das aber nur in Silber hergestellt wird. Wer dem dann letztlich zugestimmt hatte, ist unklar. Der Bauherrenvertreter hat sich zum Jahreswechsel aus dem Projekt zurückgezogen. Die unterschiedliche Bodenhöhe ist dagegen schlicht auf einen Rechenfehler der beteiligten Firmen zurückzuführen. Der wurde allerdings erst entdeckt, als die Kellerdecke fertig war – ein Rückbau wäre unverhältnismäßig teuer geworden. Die finanziellen Konsequenzen, so Bernwieser, werde jedenfalls nicht die Gemeinde tragen. Er sei mit dem neuen Kinderhaus dennoch sehr zufrieden und freue sich auf die Eröffnung im September – nicht zuletzt sehe es auch so aus, als ob die Kosten tatsächlich im gesetzten Rahmen blieben. Beim Campingplatz sieht das ganz anders aus: die Baukosten, die nicht zuletzt wegen teurer Vorgaben des Wasserwirtschaftsamtes und der Naturschutzbehörden ursprünglich auf 1,6 Millionen Euro veranschlagt worden waren, werden noch kräftig steigen. Bodenverbesserungsmaßnahmen und Anderes werden zusätzlich wohl rund 300.000 Euro kosten. 100.000 Euro eingespart wurden dagegen beim Umbau des Schulhauses: Das Brandschutzkonzept ist jetzt auf dem neuesten Stand und vom Landratsamt abgenommen, die Lehrerinnen wurden von der Freiwilligen Feuerwehr schon entsprechend geschult. Positiv sieht Bürgermeister Bernwieser auch die Ergebnisse der Diskussionen um den Bau von Unterkünften für Asylbewerber. Das Projekt einer Erstaufnahmeunterkunft an der Osterseenstraße sei durch die sinkenden Flüchtlingszahlen obsolet geworden, dank harter Verhandlungen sei für die Wohnungen für anerkannte Asylbewerber an der St.Heinricher Straße eine tragbare Lösung gefunden worden. Ausdrücklich bedankte er sich beim Helferkreis. Dank der ehrenamtlichen Arbeit dieser rund 30 bis 40 Bürgerinnen und Bürger, so Bernwieser, fühlten sich die Asylbewerber in Seeshaupt wohl und es gebe keine Probleme. Die sonstigen Danksagungen hielt Bürgermeister Bernwieser unüblich kurz, Geschenke gab es aber für Franziska Mross und Matthias Fladner für ihr Engagement bei der Dorfentwicklung, bei der sich, so Bernwieser „jetzt etwas rührt“. Fladner verwies auf die Beteiligung der Bürger, ohne die nichts zu erreichen sei und rief zum Mitmachen auf. Bei den Mitgliedern des Gemeinderates bedankte sich Bernwieser ebenfalls für die Zusammenarbeit: Es sei nicht immer ganz einfach, aber man habe doch einiges erreicht. kia Camper müssen noch warten Auf dem Campingplatz wird weiter gearbeitet, einen offiziellen Eröffnungstermin gibt es noch nicht. Der Kiosk an der Liegewiese eröffnet aber ab Anfang Juli, auch Badegäste können dann den kleinen Biergarten nutzen. Der „Seewirt“ bietet warme und kalte Speisen, Getränke und Eis. Die Dauercamper-Plätze sind bereits belegt, auch die Übernachtungshütten werden dann fertig – den übrigen Parzellen hat aber der viele Regen nicht gut getan. Bei einem der vielen Starkregen im Juni, so berichtete Fritz Stuffer, seien Teile der Touristenplätze völlig unter Wasser gestanden. Ein erstes Angebot zur Bodenverbesserung lag bei 115.000 Euro, die Bauleitung Pössenbacher will aber noch Gegenangebote einholen. kia Platz für Neues Vor sechzig Jahre waren die Wohnungen im Zweckverbands-Haus an der Seeseitener Straße gebaut worden, inzwischen haben sich die Standards doch geändert. Im April wurde das Haus neben der evangelischen Kirche abgerissen, Roedling Immobilien - Hausverwaltungen Verkauf - Vermietung D-82402 Seeshaupt Pettenkoferallee 56 Tel. 08801/842 Fax: 08801/2324 Mobil: 0172/9298534 Webadresse: Roedling-Immobilien.de E-mail: [email protected] Bahnhofstr. 12 82402 Seeshaupt Tel. 0 88 01 - 91 30 658 Dienstag bis Sonntag 11:30 Uhr - 14:30 Uhr 17:30 Uhr - 22:30 Uhr Montag Ruhetag Erweiterte Feinkostecke: Olivenöl, Aceto Balsamico, Schinken, Käse, Antipasti, Limoncello u.v.m. aus eigener Produktion. Sowie hervorragende Rot- und Weißweine aus Apulien ********************** Hausgemachte frische Pasta-Spezialitäten: von Spaghetti über Tagliatelle bis Ravioli ********************** Hausgemachte Desserts und Kaffee-Spezialitäten à la Giovanna VORLAGE_2016-Seeresi_Anzeige-für Dorfzeitung_Ausgabe 1 Kultur in der Seeresidenz - Seeshaupt Exprompt WELTMUSIK AUS RUSSLAND | Die vier Musiker der Gruppe EXPROMPT zaubern mit ihren traditionellen russischen Instrumenten – Domra, Balalaika, Bajan – ein umwerfend virtuoses Ensemblespiel voller solistischer Glanzlichter. 20 Uhr 20 € Do 21.07. Septeto Nabori Do 04.08. - Chefdirigent und küstlerischer Leiter. Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Georges Bizet, Carl Reinecke TRADITIONELLE KUBANISCHE MUSIK | Diese Band spielt karibische Rhythmen ganz imStil des Buena Vista Social Club und macht gemeinsam mit den Mitstreitern des Septeto aus jedem Konzert ein fröhliches Fest. Allotria Jazzband SEEJAZZ FESTIVAL / DIXIELAND UND SWING | Die international renommierte Allotria Jazz Band aus München mit ihren 7 exzellenten Solisten ist seit vielen Jahren eine der profiliertesten Gruppen der traditionellen Jazzszene. Paris Washboard Tickets und weitere Infos: Telefon +49 (0) 8801.914.0 www.seeresidenz-alte-post.de www.muenchenticket.de Foto: tl Do 07.07. Kammerphilharmonie dacapo „Soirée der Serenaden“ / KLASSIK | Franz Schottky JAZZ | Seit über 25 Jahren treten die vier Musiker mit der nicht alltäglichen Besetzung Klarinette, Posaune, Piano und ein Waschbrett weltweit auf und sind auf vielen Jazz Festivals zuhause. inzwischen ist er Neubau schon begonnen worden. Für 2,1 Millionen Euro errichtet die Wohnbau GmbH Weilheim elf statt der bisher acht Wohnungen, sie sind natürlich ebenfalls wieder sozial gefördert. dz, Foto: rf 31.05.2014 2016 Seite 10 2/2016 ANZEIGE 20 Uhr 25 € 20 Uhr 28 € Do 18.08. 20 Uhr 25 € Do 03.10. 19 Uhr 25 € Tag der Deutschen Einheit ANZEIGE Seite 11 2/2016 Dorf aktuell Ciao Thomas Schneider – Viva il Sarto Zum Tod von Thomas Schneider Etwa fünf Jahre dürfte es her sein, dass das Konzept einer „Bar Centrale“, als Treffpunkt sowohl für Seeshaupt als auch für seine Gäste, von Thomas Schneider und seiner Frau Katja erdacht wurde. Zusammen gestalteten sie mit guten Ideen und viel Engagement das außergewöhnliche Lokal „Sarto e Sarto“ mit toskanischem Flair. Im Dezember 2011 eröffnet wurde es schnell zu einer Institution in Seeshaupt. Verwirklicht von einem Mann mit der abwechslungsreichen und ungewöhnlichen Vita als promovierter Philosoph, als Galerist, Lokalredakteur, Sprecher des Treuhand- Vorsitzenden, Weltenbummler, Mit-Chefredakteur der „Bunte“, Zeitungsmacher im Vorstand des Bauer Verlags, Buchautor, Olivenbauer und zusammen mit seiner Frau Unter- Dr. Thomas Schneider. nehmer der kleinen aber feinen Kosmetikserie Salutini. Ein wenig weite Welt wehte durch das Lokal, wenn sich aufgrund der vielfältigen Kontakte immer wieder bekannte Gesichter aus Showbiz und Wirtschaft sehen ließen, die das „Sarto e Sarto“ als Geheimtipp zu schätzen wussten. Wie in Bayern üblich, gab es auch einen Stammtisch. Zu diesem zugehörig zählten sich zuletzt mehr als 50 Gäste und dieser Stammtisch war auch ansonsten nicht ganz gewöhnlich: keine festen Zeiten, keine festen Tage, keine von irgendjemanden oder einer Gruppe bestimmte Zugehörigkeit. Es war kein Stammtisch unbedingt immer Gleichgesinnter, an dem es auch schon mal etwas lauter und kontrovers zugehen konnte. Das „Sarto e Sarto“ entsprach damit in gewisser Weise dem Bild, das Thomas Schneider von Seeshaupt hatte. Nach eigener Aussage war das, was er an Seeshaupt schätzte, die Mischung aus Ursprünglichkeit, Traditionen und Weltoffenheit, ein Ort, an dem man viele interessante Menschen trifft. Der von ihm erdachte Slogan „Seeshaupt – mia san Süd“ spiegelt das wieder. Das Foto: evs selbstbewusste „mia san“ mit seinem Stolz auf die oberbayrische Originalität trifft auf südliches von Leichtigkeit geprägtes Lebensgefühl, das in Seeshaupt mit seiner Offenheit eine gelungene Verbindung eingeht. Dass sich so viele Seeshaupter an dem Dorfentwicklungs-Programm beteiligen, hat ihm so gut gefallen, dass er entschied, selbst in dem Arbeitskreis Tourismus mitzuwirken. Gerne hätte er im vergangenen Herbst ein Straßenfest in der Hauptstraße mit anderen Geschäftsinhabern veranstaltet. Seine Idee: Seeshaupt zeigt sich aufgeschlossen, Flüchtlinge und Asylanten kochen landestypische Gerichte für Seeshaupter. Aus gesundheitlichen und verwaltungstechnischen Gründen konnte dies leider nicht verwirklicht werden. Wenn er von etwas überzeugt war, gab es kaum ein „wenn und aber“. Wenn er wusste, was er wollte, äußerte sich das in einem – in der heutigen Zeit manchmal altmodisch wirkenden - „Ich bin hier der Chef- Stil“. Dies duldete keine faulen Kompromisse und war auf Durchsetzung seiner Vorstellungen und Ideen angelegt. „Bei mir gibt es nichts, was ich nicht mag!“ Damit hob er sich wohltuend von der Einstellung ab, man müsse sich angepasst, stromlinienförmig und nach Konventionen richtend durchs Leben bewegen, um etwas zu bewirken. Sein Leben sah, ebenso wie sein berüchtigter Auto-Fahrstil, nur Vollgas und Vollbremsung vor. Sein Leben war Vollgas, sein Tod dagegen eine ziemlich abrupte Vollbremsung, als er im April an den Folgen eines Lungentumors starb. Seeshaupt bleibt etwas von Thomas Schneider erhalten. Das „Sarto e Sarto“ hat in diesen Tagen mit gleichbleibendem Konzept und gleicher Gestaltung wieder eröffnet. Das wirkt wie ein Vermächtnis und wie ein Statement, das weiter lebt, zugleich. In diesem Sinne: Viva il Sarto! Den Menschen Thomas Scheider, nicht nur aufgrund seiner unnachahmlichen Art Geschichten aus einem spannenden und erlebnisreichen Leben zu erzählen, werden wir dagegen sehr vermissen. Wolfgang Plikat Spende für die „Villa südSee“ Eintausend Euro kamen auf dem Eröffnungsfest des Bürgersupermarktes für die „Villa südSee“ zusammen. Die zweite Vorsitzen- de der „Villa südSee“, Alexandra Windisch (Mitte), und Kinder aus dem neuen Haus an der Schechener Straße freuten sich über den Scheck, den Geschäftsführer Wolfgang Franz (2.v.re.) und Felix Flemmer (1.v.re.) als Mitglied des Gesellschafterrats des Bürgersupermarktes überreichten. Auf der Eröffnungsfeier hatte er mit seinen Ratskollegen Tombola-Lose verkauft, die Metzgerei Frey hatte Weißwürste gegen Spenden ausgegeben, um den guten Zweck zu unterstützen. dz, Foto: Ruder ANZEIGE Essen ist fertig ! Hausgemachtes, fertig im Weckglas. Öffnen, erwärmen und genießen! Fein. Kosten Sie mal! Grillfleisch Anton Storf Baubetriebs GmbH & Co Zimmerei KG Baugeschäft - Zimmerei - Tiefbau Wir sind seit über 45 Jahren ein kompetenter Partner für Neubau, Umbau, Ausbau und Sanierung Georg-Rückert-Straße 32, 82398 Polling Telefon 0881/7774 Fax: 0881/5323 Stephan Brückner Dipl. Betriebswirt (FH) Steuerberater Marco Beier Dipl. Betriebswirt (FH) Steuerberater Fachberater für Internationales Steuerrecht Fachberater für Unternehmensnachfolge (DStV e. V.) Reiner Socher Dipl. Betriebswirt (FH) Steuerberater Thomas Ritter Dipl. Betriebswirt (FH) Steuerberater 82402 Seeshaupt Penzberger Str. 2 eMail: [email protected] www.BBSR-STB.de Telefon: 08801/90 68-0 Telefax: 08801/24 65 Auswärtige Beratungsstelle: 82377 Penzberg Im Thal 1 Telefon: 08856/803860 (Deichmann-Gebäude, rechter Eingang, III. OG) Unsere Leistungen: Erstellung von Einkommensteuer-, Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuererklärungen Finanz- und Lohnbuchhaltung einschl. Jahresabschlusserstellung Betriebliche Steuererklärungen Lfd. betriebswirtschaftl. Beratungen und jährl. Vorabberechnung der Steuerbelastung Gestaltungsberatung in vielerlei Bereichen Vertretung vor Finanzgerichten und bei Steuerstraf- und Bußgeldverfahren Existenzgründungsberatungen Beratung zur Erbschaftsteuer Beratung zum Bilmog Seite 12 2/2016 Dorf aktuell Junger Koch in großer Küche Moritz Leybold bekocht ab Herbst Senioren und Kinder Er ist erst 25 Jahre alt, aber ab kommendem Herbst übernimmt er eine verantwortungsvolle Aufgabe: Moritz Leybold wird für die rund 80 Kinder des erweiterten Seehaupter Kinderhauses kochen. Leybold jun., ein Seeshaupter G’wachs, hat eine solide Ausbildung zum Koch hinter sich. Nach drei Jahren Lehre im Seegasthaus Hirth in Ambach hat er dort noch eineinhalb Jahre als Jungkoch gearbeitet. Es folgten quasi Lehr- und Wanderjahre: jeweils über sechs Monate hat Moritz Leybold die Küchen im Starnberger Vierjahreszeiten, in der Seeshaupter Seeresidenz und in der hiesigen Landküche Schmitz kennengelernt. Die anschließenden drei Jahre im Schlosshotel Berg bedeuteten Arbeitszeiten von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr abends, dazu Wochenenddienst. Das war nur schwer mit der Beziehung zur Freundin zu vereinbaren. Moritz Leybold hat deshalb zugegriffen, als sich im vergange- Moritz Leybold in „seiner“ Küche im Seniorenzentrum am Tiefentalweg. nen Herbst die Gelegenheit bot, mittags für die Gäste der Tagespflege und die Bewohner des Seeshaupter Seniorenzentrums zu kochen. Einmal wöchentlich werden zusätzlich sechs bis acht Kinder des Kindernests mit versorgt, zusammen sind das dann gut 30 Essen pro Tag. Ab Herbst nun der große Sprung: Foto: tl Es kommen Essen für rund 80 Kinder des neuen Kinderhauses dazu. Gekocht wird in der gut ausgestatteten Küche des Seniorenzentrums, aber von Einkauf über Vorbereitung, Kochen, Geschirr spülen und Küche sauber halten muss Moritz Leybold alles alleine bewältigen. Er hat dazu inzwischen genug Routine und für seinen Speiseplan braucht er kein Kochbuch. Der Spagat zwischen Essen für kleine und ältere Menschen ist nicht so groß wie man meinen möchte. Es gibt eher weiche Sachen, manches scheidet von der Konsistenz her aus – Leber zum Beispiel geht nicht, Pommes auch nicht -, aber eine Gemüse- (Kinder) oder Salatbeilage (Senioren) lässt sich auch mal teilen. Für die Lieferung der Waren kennt Moritz Leybold bewährte Großhändler. Nur die Eier, die kauft er bei der Mama Ursula Leybold im Hofladen, denn die müssen „bio“ sein. Überhaupt würde er gerne mehr Waren aus biologischer Landwirtschaft verwenden. Mit seinem Budget für die Senioren- bzw. Kinderessen kommt er zurecht. Aber die Bereitschaft der Menschen zu wecken, für Lebensmittel generell mehr Geld auszugeben, ganz unabhängig von der Großküche, das ist Moritz Leybold ein großes Anliegen. fm Ehemalige „Raiba Seeshaupt“ profitiert im neuen Dreibund Erfolgs-Bilanz nach Fusion zur VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg Einige der Teilnehmer an der Vertreterversammlung des neuen Genossenschaftszusammenschlusses waren aus Seeshaupt ins Herrschinger Haus der bayerischen Landwirtschaft gekommen. Sie konnten ein erfreuliches Ergebnis des ersten gemeinsamen Geschäftsjahres entgegennehmen. Aus einem Bilanzgewinn von vier Millionen Euro können gut 3,1 Millionen Euro in die gesetzliche und weitere Gewinnrücklagen überführt werden und den Genossen zusätzlich eine Dividende von 5, 55 % gezahlt werden. Nach der gelungenen Fusion (die DZ berichtete) sieht Vorstandsvorsitzender Peter Geuß die Bank gut für die Zukunft gerüstet. Die hält schwierige Aufgaben bereit. Das Niedrigzinsumfeld macht auch der VRBank zu schaffen. Zu meistern gilt es auch die immer stärker zunehmende Regulierung des Bankgeschäfts. Jüngstes Beispiel ist das seit März geltende „Wohnimmobilienkreditrichtliniengesetz“, dessen sperriger Name die mit seiner Anwendung verbundenen Schwierigkeiten geradezu signalisiert. Selbst dem Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Schulz ging er schwer über die Lippen. Er zeigte sich jedoch überzeugt, dass die Praxis gangbare Wege durch den neuen Paragraphendschungel finden werde. Besonderes Augenmerk wird die Bank der Digitalisierung widmen. Josef Pölt, als früherer Chef der „Seeshaupter Raiba“ im Ort wohlbekannt, erläuterte als Mitglied der Geschäftsführung die jetzt möglich gewordenen Pro- jekte. Ziel sei aber vor allem die Aufrechterhaltung des Netzes der jetzt 41 Niederlassungen und des persönlichen Kontakts mit der Kundschaft, auch wenn die VR Bank die volle Palette des Online-Bankings anbiete. Dabei will man auch der gestiegenen Sachkompetenz der Kunden gerecht werden. Vor einem Beratungsbesuch lägen inzwischen immerhin durchschnittlich 500 Online-Zugriffe des Kunden, erklärte Pölt. Mit einem der Seeshaupter Vertreter kam am Rande der Veranstaltung die Klage mancher Seeshaupter Kunden zur Sprache: man treffe die altvertrauten Gesichter in der Seeshaupter Niederlassung nicht mehr an. Das liege in vielen Fällen an den Versetzungswünschen, die sich mit der Essen ist fertig ! hätten, neuen Struktur ergeben nicht zuletzt an AufstiegschanHausgemachtes, fertig cen, hieß es. Er sei zuversichtim Weckglas. lich, dass sich diese Unruhe bald Öffnen, erwärmen und genießen! legen werde. da Fein. Kosten Sie mal! ANZEIGE Grillfleisch für echte Männer! Fortschritt: Vorstandsvorsitzender Geuß und Geschäftsleitungsmitglied Pölt aus Seeshaupt sind mit dem „Elektrischen“ zur Bilanzpressekonferenz gekommen. Foto: da Fein. Kosten Sie mal! Vegetarisch? Seite 13 2/2016 Dorf aktuell „Ein Colt für alle…“ – Schüler Oder: Wie Seeshaupter Stunt-Leute Schule machen Einmal durch die Luft ... Erinnern Sie sich noch an die US-Fernseh-Serie „Ein Colt für alle Fälle“? Der mega-coole, so männliche Colt Seavers mit der dicken, kubanischen Zigarre im unrasierten Gesicht, sein tollpatschiger Cousin Howie, der noch viel lernen musste nicht nur, was Frauen anging. Und Jody, die super-blonde Assistentin mit der super-sexy Bikini-Figur, von der frau auch heute nur träumen kann. An ihrer „Seite“: Die schnittigsten Autos, hippsten Jachten und coolsten Helikopter – und die schärfsten, weil kurvigsten Mädels. Sie vollführten die gefährlichsten Stunts, seilten sich wie selbstverständlich von den steilsten Klippen ab, sprangen von den höchsten Türmen, retteten schluchzende Mütter mit ihren Kindern aus brennenden Häusern - und buchteten ganz nebenbei noch ein paar zwielichtige Gestalten für ein stattliches Kopfgeld ein, schließlich war man ja nebenbei auch noch Kopfgeldjäger. Und das alles von der whiskeygeschwängerten Stimme Lee Majors begleitet: „Well I‘m not the kind to kiss and tell but I‘ve been seen with Farah…“ Mmmmh, da kommt frau gleich ins Schwärmen. Einfach Kult war „Ein Colt für alle ... und wieder durch die Luft. Fotos: privat Fälle“ in den 80ern - ein Muss in jedem Vorabend-Programm eines jeden Jugendlichen. Doch zurück ins Jahr 2016, es ist Mai. Statt Vorabendprogramm bekommen die Seeshaupter Grundschüler jetzt echte Stunts im Vormittagsprogramm live und in Farbe zu sehen – und lernen sie obendrein auch noch selber und ohne Schauspieler, sondern mit echten, originalen Stunt-Men. Und eine Frau ist auch noch mit dabei: schwarze, schulterlange Haare, dunkle Augen, braungebrannt, durchtrainierter Körper - sie ist nur dunkler als die TV-Schönheit Jody, aber mindestens so stylisch. Und sie ist eben nicht nur das „Beiwerk“, sie ist eine echte Stunt-Frau. Darf ich vorstellen: Katja Jerabek, Chef-Koordinatorin, 44 Jahre alt. Sie ist eine der ersten und eine der wenigen Stunt-Frauen welt- und von fünf deutschlandweit – ihr Spezialgebiet: Sprünge aus schwindelerregenden Höhen. Mittlerweile agiert sie vor allem als Organisatorin, schließlich hat sie drei kleine Kinder - quasi tägliches Stunt-Training. Da springt es sich nicht mehr ganz so leicht. Zusammen mit Marc Sieger, der gerade dreht, und Torsten Jerabek bildet sie das Gesicht Katja Jerabek erklärt genau was die jungen „Stuntmänner“ zu tun haben. Fotos: privat von „face off“, der Seeshaupter Stunt-Firma. Mittlerweile arbeiten alle Drei weniger als ausführende Stunt-Leute, sondern sind quasi aufgestiegen und agieren als Koordinatoren für große Film-Projekte. Sie gehören noch der alten Riege der Allrounder unter den Stuntern an – „heute hat jeder sein Spezialgebiet“, erklärt Torsten Jerabek. So zum Beispiel der Wahl-Berliner Lucas Wilson, einer der ersten Free-Runner auf der ganzen Welt,seine Spezialität: von Hausdach zu Hausdach springen. Dann Lukas Gaisberger, der früher als Sicherheitsbeauftragter und später in der Anti-Piraterie gearbeitet hat. Steffen Jung ist Experte für sogenannte Body-Stunts und dabei vor allem für Körperbrände. Und da wäre noch Felix Bartholomäe, ein absoluter Kletter-Experte. Fünf Stunt-Männer wie sie im Bilderbuch stehen. Lässige Jeans, lässige Shirts, lässiger Drei-Tage-Bart. Der gehört offenbar zur visuellen Grundausrüstung wie die Zigarre zu Colt Seavers. Und von wegen nur Männer und Frauen fürs Grobe. Sie haben unter anderem Mathematik, E-Technik und Informatik studiert, was ihnen auch bei technischen Berechnungen zu Gute kommt. Neben Katja Jerabek ist noch Tina Bockeloh mit an Stunt-Lady-Bord. Eigentlich arbeitet sie als Aufnahmeleiterin bei Film, Fernsehen und in der Werbung – heute springt sie zur Unterstützung ins Stunt-Outfit. Die Buben und Mädels staunen nicht schlecht, was die alles drauf haben. „Wow, und wir lernen das jetzt auch?“, fragen Pauline und Josefine schon ganz aufgeregt. Mit Spezial-Korsett am Seil festgurten und sich in die Luft nach hinten „hochseilen“ beziehungsweise nach hinten wegreißen lassen, vom Stunt-Man, der auf einem Kasten steht: „Hhhuuuiiiiii!“ Stunt-Lady Katja legt selbst Hand an, unterstützt von Anja Rettich und Direktorin Annett Baier, die den Kindern aus der „Affenschaukel“ helfen, erklärt sie jedem Nachwuchs-Stunt“, auf was er achten muss, wie er sich ich der Luft verhält: „Flieg´ wie ein Schmetterling, flieg` wie ein Vogel – ja, breite die Arme aus, streck‘ die Beine durch - Körperspannung, super!“, feuert die 44-Jährige ihre neue Stunt-Truppe an. Und auch die Lehrerinnen sind Feuer und Flamme. Schule mal anders. Pisa lässt schön grüßen. Hier kommt Hollywood – hier kommt Seeshaupt… Auch bei Torsten Jerabek und Tina Bockeloh wollen sie hoch hinaus – und jeder, jede schafft es. Einmal fliegen, ganz allein, schwerelos an den langen, von der Decke baumelnden Seilen – einmal sich wie Tarzan an seiner Liane fühlen, „einfach voll cool!“. Ob Bub oder Mädel, ob Erst- oder Viertklässler - die waren am Tag vorher dran, „und haben es auch fantastisch gemacht!“, lacht Dreifach-Mutter Katja Jerabek. Der Ehrgeiz ist groß – und er wächst mit jeder Station. „Einer von euch rennt los und springt über den Kasten – und der nächste von euch versucht, ihn zu erwischen“, erklärt Lucas Wilson. Und „auf die Plätze, fertig – los“, rennt Felicitas auch schon los. Uneinholbar für Julian, weil zu schnell, sprintet sie über den Kasten. Juchuh! Colt, Howie und Jody hätten ihre helle Freude unter der kalifornischen Sonne gehabt! Und wer weiß: Vielleicht schauen unsere Kinder auch in zwanzig Jahren zurück – und können mit stolz geschwellter Brust erzählen: „Ich war auch mal Stunt-Man, Stunt-Lady, damals, in der Grundschule - als ich noch jung war.“ Colt Seavers lebt eben weiter. Bis in alle Ewigkeit. Und das ist gut so… onni Fotos: privat Seite 14 2/2016 Dorf aktuell „Mirinda Zauberwind“ verzaubert Seeshaupt Kinderchöre sorgen mit fulminantem Auftritt für „Ohrwürmer“ bei den Zuhörern „Komm mit uns ins Elfenland“ hieß es im April in der Mehrzweckhalle: Einen zauberhaften und sehr unterhaltsamen Nachmittag bot die Aufführung des Kindermusicals „Mirinda Zauberwind“ unter der Leitung von Anita Hess. Etwa 350 Zuschauer ließen sich begeistern von der spannenden Geschichte um das kleine Elfenmädchen Mirinda, das jede Menge Unsinn im Kopf hat. Coole Lieder, die zum Mitsingen bewegen und eine Vielzahl bunter Charaktere sorgten für jede Menge Spaß und Stimmung bei Groß und Klein. Vorangegangen waren monatelanges Üben, Vorbereiten und Organisieren: Unter der fachmännischen Leitung von Anita Hess wurde seit Oktober das Musical eingeübt. Die Kinderchöre mit rund 60 Kindern im Alter von vier bis zehn Jahren studierten das Stück von Autor Markus Westermeyer mit seinen Liedern ein. Perfektioniert wurde das Stück nach und nach durch Choreografien, die von Anke Wagner erarbeitet wurden, und schließlich durch einige professionelle Instrumentalisten. Unerlässlich für das Gelingen war auch die Begleitung der Proben durch nervenstarke Musiker und Musikerinnen, die Souffleuse und einige Mütter, die Anita Hess unterstützend zur Seite oben: Choreographin Anke Wagner hatte stets alle Kinder fest im Blick. Foto: privat standen. Es wurden für die 60 kleinen Darsteller Kostüme gebastelt, Kopfschmuck für zwanzig Elfen, Flügelpaare und Fühler für dreißig Schwarzwespen und sogar ein buntes Bühnenbild entworfen. Die Mühen und schlaflosen Nächte der Chorleiterin haben sich gelohnt: Die vielen Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde, Ehrengäste aus Gemeinde, Schule und Kindergarten und andere Interessierte waren verzaubert von Mirindas Geschichte und den Liedern aus dem Elfenland. Die zehn älteren Kinder Lulu Morgentau (li., gespielt von Hannah Wagner) und Mirinda Zauberwind (re., gespielt von Luna Ngige) waren einer der Stars der Aufführung. Fotos: privat vom „Großen Chor“ spielten jeder eine Hauptrolle, darunter vielfältige Charaktere wie die Elfenfrau Lulu Morgentau, Hauptmann Ricco Giftstachel und Hummel Bruno Bombo, die mit ihren Songs für Ohrwürmer sorgten. Die jüngeren Kinder waren als kleine Elfen, Schmetterlinge und gefräßige Schwarzwespen unterwegs. Selbst von einer Tonpanne, die zu einer unerwarteten Zwangspause führte, ließen sich die kleinen Darsteller nicht aus dem Konzept bringen. Nach einem Happy End, tosendem Applaus, stehenden Ovationen und Zugaben dankte Anita Hess sämtlichen Helfern und Unterstützern. Und obwohl alle, zum Teil sogar professionelle Musiker ebenso wie die vielen Helfer im Vorder- und Hintergrund keine Gage forderten, entstanden Mehrkosten von etwa 1.000 Euro für Anmietung entsprechender Licht- und Tonanlagen. Von den örtlichen Banken und von der Gemeinde sowie privaten Sponsoren gab es zwar finanzielle Unterstützung, auch die Mehrzweckhalle, Bühne und Bestuhlung wurden unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Chorleiterin Anita Hess dürfte dennoch froh gewesen sein über, wie sie es nannte „viele Scheinwerfer“, die am Ausgang den einen oder anderen Geldschein als Spende in die dafür vorgesehenen Körbe warfen. az Von Dampferfahrt bis Plattlerprobe Schüleraustausch: 13 Polnische Kinder zu Besuch in Seeshaupt Dreizehn Kinder aus der polnischen Partnergemeinde Kreuzenort waren gemeinsam mit zwei Lehrerinnen nach Seeshaupt gereist, um in vier Tagen Dorf, Land und Leute kennen zu lernen. Claudia Fiebig und Petra Eberle hatten ein vielseitiges Rahmenprogramm auf die Beine gestellt: Von Spaziergängen in Seeshaupt, Dampferfahrt mit Besichtigung der Rosen- insel, Ausflügen nach Murnau und München, Plattlerprobe im Trachtenheim bis zur aktiven Teilnahme am Unterricht in der Seeshaupter Grundschule war vieles geboten. Untergebracht waren die Gäste im Hotel Sterff. Beim Schultag in der Grundschule wurden die Gäste herzlich von Kindern, Lehrerinnen und Bürgermeister Bernwieser begrüßt mit einer kleinen Aufführung eigens eingeübter Lieder. Freundschaftliche Kontakte waren schnell geknüpft und die Verständigung gelang reibungslos, nicht zuletzt weil in Polen die Kinder ab der 1. Klasse die deutsche Sprache lernen. Bei den Seeshaupter Kindern war die Freude über das Mitbringsel aus Polen groß: Ein Koffer prall gefüllt mit Süßigkeiten wurde überreicht. Einen Nachmittag verbrachten die polnischen Kinder bei Gastfamilien in Seeshaupt. Die 17 Gastgeber-Kinder aus der 4. Klasse dürfen im nächsten Jahr an dem Austausch teilnehmen und nach Kreuzenort reisen. Die Gemeinde unterstützt diesen seit sechs Jahren statt findenden Austausch mit der Partnergemeinde. Die gemeinsam verbrachten Tage waren in jeder Hinsicht vielseitig, und auch kulinarisch gab es li.: Einen großen Koffer mit Süßigkeiten hatten die 13 Kinder aus Kreuzenort ihren Seeshaupter Gastgebern mitgebracht. re.: Kinder aus Seeshaupt und Kreuzenort bei einer Kutschfahrt in Murnau. einige Schmankerl: Vom Grillen am Trachtenheim, Frühstück im Pfarrheim, selbstgemachter Brotzeit mit „Kircherl“ und „Radieserl-Broten“ in der Schule, Einkehr in Würmseestüberl und Sonnenhof bis zum Eisessen. Und diese Vielseitigkeit zeigte sogar das bayrische Wetter: Von Sonnenschein und weiß-blauem Himmel bis Starkregen mit Gewitter war alles dabei. az Fotos: az, privat Seite 15 2/2016 Dorf aktuell Oh, wie schön ist Oberbayern Gelungener Besuch der St.-Trojaner in Seeshaupt Am letzten Besuchstag zeigte der blaue Himmel über Seeshaupt, wie es die ganze Zeit hätte sein können, das Wetter in Oberbayern. Aber davor bekamen die französischen Gäste von der Atlantikinsel Oléron einen voralpenländischen Regencocktail vom Feinsten serviert. Vom Gewitter über den Wolkenbruch zum Land- und Nieselregen war alles dabei, manchmal sogar ein wenig Sonnenschein. Und trotzdem genossen die siebzehn Besucher ihren Aufenthalt bei den bayrischern Gastgebern. Birgit Handtke, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, hatte für die vier Tage ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Dem Besuch der berühmten Zinnmanufaktur Schweizer in Dießen und des Marienmünsters folgte der Aufstieg auf den Heiligen Berg in Andechs, wo nach der Kirchenführung das Bräustüberl lockte. Einen Riesenspaß bereitete der Kegelabend im Sportlerheim mit opulentem Büffet von Luigi. Am nächsten Tag bummelten Franzosen und Bayern über den sonnigen Viktualienmarkt. Da gabs als überraschendes Extra prächtige Bräurossgespanne, Musikkapellen, die Münchner Bürgermeister und viele festlich gekleidete Trachtler, Brauer, Bedienungen und die Schäffler, die mit einem großen Umzug den Brauereitag feierten. Das waren tolle Fotomotive. Ein Besuch der Residenz schloss sich an. Danach gings im strömenden Regen ins Hofbräuhaus, wo eine überforderte Bedienung mit ihrem mürrischen Wesen vergeblich gegen die gute Laune der Gäste ankämpfte. Den Abend verbrachten die Fran- zosen bei ihren Gastgebern. Am Sonntag kamen die Gottesdienstbesucher in den Genuß der Gregoriusmesse, die vom Kirchenchor gesungen wurde. Die französischen Gäste zeigten sich überrascht von der Qualität des Gebotenen und dankten Chorleiter Gerhard Hohendanner und den Sängern für das musikalische Erlebnis. Wegen des schlechten Wetters fiel das Standkonzert am Dampfersteg aus, ebenso die Dampferfahrt. Am Buchheimmuseum in Bernried schien dann aber wieder die Sonne, und man konnte zu einem kleinen Imbiss draußen sitzen. Die bemerkenswerte Übersetzerin und Dolmetscherin Astrid Posegga aus Berg übernahm die Führung durch das Museum der Fantasie in französischer Sprache. Am Festabend in der Seeresidenz wurden ein ausgezeichnetes Menu und gute Weine geboten, die auch anspruchsvolle Gaumen befriedigten. Die Schönseer Musikanten aus Oberhausen spielten hervorragend auf und animierten sogar einige deutsch- französische Tänzer. Bürgermeister Bernwieser erinnerte in seiner Rede daran, dass die Freundschaft zwischen St. Trojan und Seeshaupt schon seit 35 Jahren bestehe. Monique und Bruno Gaillot bedankten sich im Namen ihres verhinderten Bürgermeisters Pascal Massicot für die großzügige Gastfreundschaft der Seeshaupter Freunde. Danièle Schiessl übersetzte die Ansprachen in die jeweils andere Sprache. Alle erhoben ihr Glas auf eine glückliche Zukunft der Partnerschaft. ea Zeichnung oben: privat Am Viktualienmarkt in München erklärt die Führerin Valérie den weißblauen Himmel. Tischschmuck in den Farben der Tricolore. Fotos: da Fotos: da Ein Besuch bei Freunden! Mai-Treffen mit der Partnergemeinde in Kreuzenort Viel gemeinsame Zeit mit den Gastgebern von Kreuzenort konnte die kleine Abordnung von Seeshaupt beim alljährlichen Maikonzert zu Ehren von Beethoven und Liszt verbringen. Das Programm war durch einen Bowlingabend und eine Paddeltour auf der Oder sowohl sportlich als auch abwechslungsreich. Die Blasorchester der Binnenschifffahrt Gesamtschule aus Bowlingabend mit den Delegationen aus Seeshaupt - Ratka (Ungarn) und dem Gemeinderat von Kreuzenort. Foto: evs Kredzierzyn-Koszle unter der Leitung von Krzysztof Ligenza gestaltete den Ehrenabend schwungvoll und musikalisch auf höchstem Niveau. Fritz Stuffer überreichte der Generaloberin Schwester Joanna die Spende des FC Seeshaupt, die für einen dringend benötigten Aufzug im Heim für schwerstbehinderte Mädchen und Frauen verwendet wird. Blasorcheter der Binnenschifffahrt. v.li.: Bürgermeister Gregor Utracki, Michael Bernwieser, Generaloberin Schwester Johanna und Fritz Stuffer bei der Geldübergabe des FC`s. Foto: evs polnischen Foto: evs Wie immer beeindruckte die Gäste aus Seeshaupt besonders die herzliche Gastfreundschaft, die ihnen in Polen zuteil wurde. Es war ein Besuch bei Freunden! evs ANZEIGE Seite 16 2/2016 Dorf aktuell second hand & mehr... Mit den Förstern im Wald unterwegs ZEHN GUTE GRÜNDE WARUM KLEIDUNG AUS ZWEITER HAND UNS GLÜCKLICHER MACHT 1. Drittklässler helfen bei Fällarbeiten Am letzten Schultag vor den Osterferien steht traditionell der Besuch im Schulwald auf dem Stundenplan. Die 25 Drittklässler von Frau Adamek sind zweckmäßig in Gummistiefel und Regenjacken und -hosen gekleidet. Das Wetter ist zum Glück sonnig, aber der Boden ist von den vorhergehenden Regentagen noch nass, und überall tropft es ein bisschen von den Sträuchern und Bäumen. Das ist dieser wetterfesten Truppe aber ziemlich egal. Volker Rausch vom Ortsgestaltungs- und Verschönerungsverein, ehemaliger Leiter des Forstamts Weilheim, hatte den Kindern schon einige Wochen vorher Anschauungsmaterial in die Schule mitgebracht und mit ihnen allgemeine Fragen zum Wald und zur Waldwirtschaft erörtert. Das macht er nun schon im dritten Jahr ehrenamtlich mit großer Liebe zur Sache und zu den Kindern. Etwa 90 Prozent der deutschen Wälder sind sogenannte Wirtschaftswälder, deren Ertrag durch Pflegemaßnahmen gesichert werden muss. Das Ziel sind gerade, astfreie Stämme, die in der Möbel- und Bauindustrie verwertet werden. Für dieses Geschäft braucht man vor allem viel Geduld, denn erst die nachfolgenden Generationen profitieren von der geleisteten Arbeit. Eine blankpolierte Eibenscheibe ist nur so groß wie ein Brotzeitbrettl, aber wenn man die Jahresringe zählt, kommt man auf ein Baumalter von 220 Jahren. Im Seeshaupter Schulwald schlägt die Stunde der Praxis: Zuerst besuchen die Kinder die Pflanzen, die ihre Vorgänger in den vergangenen beiden Jahren gesetzt haben. Da ist alles in Ordnung. Die jungen Sträucher und Bäume stehen in ihren Drahthosen, die sie vor Wildverbiss schützen sollen und wachsen fleißig. Auf den Namensschildern kann man immer noch lesen, wer sie einmal gepflanzt hat. Einige Buchenprotzen, das sind stark verastete kleinere Buchenbäumchen, müssen entfernt werden. Förster Georg Goldhofer von der Waldbesitzervereinigung und Forstwirt Georg Hausmann von der Schlösser- und Seenverwaltung, tätig im Feldafinger Park, stellen Fragen nach der Schutzkleidung beim Umgang mit der Motorsäge. Die korrekten Antworten der Kinder kommen wie aus der Pistole geschossen. Haben alle gut aufgepasst, als das durchgenommen wurde! Vorschriftsmäßig ausgerüstet schneiden die beiden Fachleute die Stämmchen um. Mit Fuchs- 3. sind deutlich günstiger als Neuware – und werden oftmals zum neuen Lieblingsstück. sind oft kaum benutzt – d.h. in einem fast neuwertigem Zustand. 2. sind für die Gesundheit unbedenklicher als neue Kleider – ein Plus für Neugeborene und Allergiker. sind meist von sehr guter Qualität – hochwertige Stoffe und ungewöhnliche Designs. 5. 4. stellen einen Beitrag für unsere Natur dar – wiederverwendete Kleider schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. zu kaufen, macht mehr Spaß – nette Gespräche in einem kleinen Laden statt Hetzerei durch überfüllte Modeläden. 7. 6. sind fast immer Einzelstücke – die Bewunderung anderer ist Ihnen sicher. machen sozialer und kommunikativer – neue Kontakte und kreative Gedanken entstehen. 9. 8. lassen sich leicht zu einem neuen Stück umnähen z.B. für die Kleinen – aus alt mach neu, Widerverwertung ist in. und die daraus erzielten Einkünfte werden in unserem Fall gespendet – d.h. sie machen nicht nur sich sondern auch andere glücklich. 10. WIR FREUEN UNS, AUCH SIE EINFACH GLÜCKLICH ZU MACHEN, BEI EINEM BESUCH IM TIEFENTALWEG 9 IN SEESHAUPT. MONTAGS VON 14.30 – 17.30 UHR! Daniela Jendrek Kathrina Veitinger Anna Miholic Nachbarschaftshilfe Seeshaupt e.V. Gemeinde Seeshaupt Rama dama Reinhard Weber vom OGVS leistet Hilfestellung. Landfrauen spenden für guten Zweck Nach vielen Mühen für den diesjährigen Landfrauentag (wir berichteten) gab es nun eine Belohnung: Die Landfrauen aus Seeshaupt und Bernried ließen es sich einen Nachmittag im Gasthaus Reßl in Jenhausen gut gehen. Gemeinsam mit den Kreisbäuerinnen Silvia Schlö- schwanz und Astsäge hantieren die Buben und Mädchen und stapeln die zerkleinerten Zweige am Wegrand. Bis auf zwei Buben, die am „Schwedenfeuer“ mit Stöckchen kokeln, sind alle eifrig bei der Arbeit. Religionslehrerin Petra Eberle und Reinhard Weber vom OGVS packen mit an und helfen, wo es nötig ist. Pünktlich treffen alle übrigen Schüler und Lehrkräfte der Grundschule, Bürgermeister Michael Bernwieser und etliche Eltern und Großeltern ein und versammeln sich zur gemeinsamen Schulschlussandacht unter freiem Himmel, geleitet von Pfarrerin Sandra Gassert und Pfarrer Mladen Znahor. „Singt Gott, jubelt ihm.......öffne die Augen, schau um dich her“ singen alle, begleitet vom Vogelgezwitscher, und freuen sich auf die Osterferien, in die Schulleiterin Annett Baier Kinder und Lehrer entlässt. ea Second Hand-Sachen ... gel und Brigitte Albrecht überreichten die Damen in diesem Rahmen den Erlös aus ihrer Tombola beim Landfrauentag an die Dorfhelferinnen des Landkreises. Gabi Ottl (stehend, 2. v. l.) freute sich über die Spende von 2500 Euro. Text: az, Foto: tl Foto: ea Wieder einmal zeigten die Grundschüler großen Eifer bei der alljährlichen Säuberungsaktion im Dorf. Ausgestattet mit Handschuhen, Greifzangen und Bollerwägen waren etwa hundert Kinder, die Lehrerinnen der Schule und einige Eltern am Freitag nach Christi Himmelfahrt auf der Jagd nach Müll und machten „große Beute“: Hunderte von Zigaretten-Kippen, Flaschen, und Tüten aber auch Auto-Teile und sonstiger Unrat wurden am Ende im Schulhof abgeladen. Nach getaner Arbeit bekamen die Kinder als Belohnung eine Brotzeit von Bürgermeister Bernwieser. Text/Foto: az DRINGEND GESUCHT!!! Unterstützerkreis „Asyl“ sucht dringend freiwillige Helfer, die Deutsch unterrichten. Bitte melden bei Gudrun Grill unter Tel. 08801/2210 oder 0178/1489646 oder [email protected] ANZEIGE Konstanze Popp-Schmid med. 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Im neuen Haus an der Schechener Strasse können nun weitere acht Kinder und Jugendliche wohnen. Insgesamt betreuen und fördern zwölf Pädagoginnen und Pädagogen sowie zwei Therapeutinnen aus Seeshaupt und Umgebung nun in beiden Häusern rund um die Uhr 17 Kinder und Jugendliche, die aus den unterschiedlichsten Gründen vom Jugendamt untergebracht werden müssen. Vor vier Jahren hatte der Verein die Chance ergriffen, ein Grundstück zu erwerben, dank Spenden und einem Kredit der Sparkasse, im November 2014 war Baubeginn und im Herbst 2015 konnten die Kinder in ihr neues Reich einziehen. Schön ist es geworden, das teils holzverschalte Steinhaus, das nach neuesten ökologischen Standards mit einer Erdwärmepumpe, unterstützt von einem Kachelofen, beheizt wird. Eine Photovoltaikanlage sorgt für elektrische Energie. In der großen hellen Wohnküche mit dem großen Holztisch wird gemeinsam gekocht, gegessen, gespielt und gelebt. Nebenan im Erdgeschoss das Wohnzimmer mit Kachelofen, in dem ein großes Gemälde des Kunstmalers Rainer Wagner (eine Leihgabe des Mäzens) hängt und ein Klavier steht. Außerdem gibt es im Erdgeschoß ein separat zugängliches Appartement für „Betreutes Wohnen“, in dem ein junger Erwachsener bis zum Ausbildungsende wohnen kann. Im oberen Stockwerk finden sich acht Einzelzimmer und zwei Bäder. Die Räume haben die Kinder mit Hilfe der Betreuerinnen individuell selbst gestaltet. Im zweiten Stock schließlich gibt es einen Therapieraum sowie einen großen Raum, der vielfältig für Elterngespräche oder als Übernachtungsmöglichkeit für Besucher oder ehemalige Bewohner genutzt werden kann. Mit einer Wohn- und Nutzfläche von 500 qm hat das „Haus südSee“ 1,28 Millionen Euro gekostet, es wird nun, versicherten die Vorstandsmitglieder Hans Wagner und Alexandra Win- disch in ihrer Eröffnungsrede, über Jahrzehnte eine Heimat für viele benachteiligte Kinder und Jugendliche sein. Mit 400.000 Euro hat die Organisation Sternstunden e.V., beim Fest vertreten durch Sabine Demmel und durch Viktoria Lauterbach, der Frau des Projektpaten Heiner Lauterbach, das Projekt gefördert, es kamen aber auch Spenden von vielen Stiftungen, Vereinen, Lions-, Rotaryclubs, Freunden und Förderern. Allein die bay- Sonnenschein und gute Unterhaltung - was will man mehr? rische Landesstiftung steuerte 100.000 Euro bei. Der Rest wurde über langfristige Darlehen bei der Raiffeisenbank finanziert. „Die südSeeKinder gehören einfach zu uns und wir sind glücklich, solch schöne Kinderheime in Seeshaupt zu haben“ resümierte Bürgermeister Bernwieser in seiner Ansprache, bevor Wolfgang Behrens-Ramberg vom Lionsclub Starnberger See an die langjährige Verbundenheit zum Verein südSee erinnerte und Pfarrer Mladen Znahor und Pfarrerin Sandra Gassert das Haus einweihten. Zum Einweihungsfest mit Freunden, Förderern, Handwerkern, Kindern, Jugendlichen und den Pädagogen gab es strahlenden Sonnenschein, bis spät am Abend wurde im großen Garten mit musikalischer Begleitung der Schnipsy Kings aus Iffeldorf, Gitarrenspiel der Kinder, einem Theaterstück der befreundeten Schüler aus Meissen, Tischtennis, Kickern, Kinderschminken und vielen interessanten Gesprächen gefeiert. Manfred Fent und Hans Wagner Foto: privat DER NEUE FORTSETZUNGSROMAN (XII) „Die Fischerrosl von St. Heinrich“ „Wollt’s Enk nit zu der G’sellschaft setzen?“ fragte der Fischmeister, indem er sich dem neuen Gaste nahte. Castl überflog mit einem prüfenden Blick die Leute. Als er Toni gewahrte, erwiderte er sofort: „I sitz da aa guat; bin gar müd. Der Rehbock hat mir warm g’macht. I werd’ wohl an’ Schiffer kriegn, der mi auffifahrt auf Seeshaupt, denn zum Gehn wird’s mir z’weit und z’spat. Vor allem aber a Magenstärkets!“ Der Wirt rief dem Schenkmädchen, welches sofort den Wünschens Castls nachkam. „D’ Schiffer san alla da bei an’ kloan Lätitzl,“ sagte hierauf der Wirt zu dem Jäger; „a b’sundere Freud wird’s koan macha, da furt z’ müassen und no’ gen Seeshaupt z’ schiffen, aber i werd dafür b’sorgt sei’, daß Enk wer auffifahrt.“ Castl war damit zufrieden. Er machte sich über Speis und Trank und teilte erstere redlich mit seinem Hunde. Nachdem der Wirt wieder am Tische bei den Fischern Platz genommen, besah sich Castl seine Nachbarn etwas genauer und konnte sich nicht genug darüber wundern, daß sie alle mit dem Schlemmer, dem Toni, in so freundlicher Weise verkehrten. Von dessen Umwandlung hatte er natürlich keine Ahnung und seine Verwunderung stieg noch, als er hörte, wie man Toni aufforderte, wieder ein Lied zum besten zu geben, an dem alle im Chorus freudig mitsingen konnten. Toni war sofort dazu bereit und nachdem er dem Zitherspieler einige Worte zugeflüstert, begann er das uralte Volkslied, nach welchem schon Göthe sein „Röslein auf der Heide“ gedichtet: Sie gleicht wohl einem Rosenstock, Drum gliebt sie mir im Herzen, Sie trägt auch einen roten Rock, Kann züchtig, freundlich scherzen; Sie blühet wie ein Röselein, Die Wänglein wie das Mündelein; Liebst du mich, so lieb ich dich, Röslein auf der Heiden u.s.w. Der die Röslein wird brechen ab, Röslein auf der Heiden, Das wird wohl thun ein Knab’ Züchtig, sein bescheiden; So stechen die Röslein auch allein, Der lieb Gott weiß wohl, wen ich mein; Sie ist gerecht, von gutem Geschlecht, Von Ehren hochgeboren. Das Röslein, das mir werden muß, Röslein auf der Heide, Das hat mir treten auf den Fuß, Und geschah mir doch nicht leide; Sie geliebet mir im Herzen wohl, In Ehren ich sie lieben soll, Beschert Gott Glück, geht’s nicht zurück, Röslein auf der Heiden u.s.w. Keiner von den Mitsingenden ahnte, daß Toni ein bestimmtes „Röslein“ vor Augen und im Sinn habe, nur Castl deutete das Lied richtig, und während er scharf nach dem Vorsänger blickte, rötete sich sein Gesicht und er konnte sich einer inneren Wallung nicht erwehren. Diese Wallung steigerte sich noch, als jetzt Toni plötzlich rief: „Juhe! Da kimmt - so a Röslein!“ Sein Blick war zum See gewandt, dessen Ufer sich soeben die Fischer-Rosl von St. Heinrich in ihrem Einbaum näherte. Aller Augen waren jetzt dorthin gerichtet, der Fischmeister aber sagte: „Jeß, d’ Rosl bringt heunt no’ Fisch! Herr Jaga,“ wandte er sich dann zu Castl, „da kinnts nacha glei mit hoamfahrn; die thuat mir scho’ den Gfalln und bringt Enk auf Seeshaupt.“ So sprechend ging er dem Fischermädchen, welches inzwischen gelandet, entgegen. Mehrere Fischer folgten dem Wirte; sie waren neugierig, zu sehen, was Rosl in dem Bütterich (Fäßchen), welches sie soeben aus dem Einbaum hob und dem Fischmeister übergab, für Ware mitbrachte. Auf die laute Bewunderung hin, welche diese hervorrief, eilten auch die übrigen Gäste hinab zum Fischkalter, nur Toni blieb zurück, eine sichtliche Unruhe hatte sich seiner bemächtigt. Auch Castl war auf seinem Platze geblieben. Er hatte ebenfalls das Mädchen gesehen, mit welchem er sich auf seinem Waldwege fast ausschließlich beschäftigte. Freilich sah er jetzt nicht mehr die wallenden, mit Seerosen geschmückten Haare, welche morgens im Schilfe der Fischerin ein so feenhaftes Aussehen verliehen. Den zopfumwundenen Kopf bedeckte jetzt der niedere, breitkrempige, grüne Hut, und als Kleidung trug sie den vielfaltigen, roten Rock mit der weißen Leinenschürze, die dicken Halbstrümpfe aus weißer Hasenwolle und Schnürschuhe, das schwarze Mieder mit dem blau und weiß geblümten Vorstecktuche darüber, unter dem sich die spitzenbesetzten, nur bis zum Ellenbogen reichenden Schoppärmel hervorbauschten. Scheinbar gleichgiltig blickte Castl zum See hinab, doch fühlte er auch jetzt ein gewisses Zagen in sich. Es war ihm, als müßte es ihm Rosl vom Gesichte absehen, welche Gedanken sie in ihm hervorgerufen, und doch hielt er es für ein günstiges Zeichen des Schicksals, daß ihm das Mädchen hier wieder begegnen mußte und er sogar hoffen durfte, in ihrem Schiffe Aufnahme zu finden. So mit seinen Gedanken beschäftigt, hatte er kaum bemerkt, daß Toni sich ihm näherte, ihm gegenüber Platz nahm und ihn nicht ohne Verlegenheit anredete: „Castl, du kennst mi do’ no’? Als Buam hab’n ma uns öfters troffen in Seeshaupt.“ „I kenn’ di scho’,“ gab Castl etwas unwillig zurück, „und besser, als d’ vielleicht denkst.“ Fortsetzung folgt Mit freundlicher Genehmigung: Verlag via verbis bavarica www.viaverbisverlag.de ANZEIGE Seite 18 2/2016 Dorf aktuell Gefilzte Bienen im Regenwald Ferienprogramm startet mit neuen Ideen und gut Bewährtem Plattfußindianer reiten auf Islandpferden mit fliegenden Falken ins Kino. Bayrische Kinderlieder singend wandern sie mit Crêpes essenden Schafen auf Jakobus Pfaden und schenken der Polizei Penzberg ihre bemalten Steine. Kryptische Zeilen eines verwirrten Autors? Nein, das ist nur ein kleiner Querschnitt aus den vielen Aktivitäten, welche das Team des Ferienprogramms zusammenstellen konnte. Dank der vielen Kursanbieter dürfte keinem Seeshaupter Kind in den Ferien langweilig sein. Ein gut durchdachter Terminplan bietet fast jeden Tag einen Ausflug in die phantastische Welt des Kosmos „Seeshaupter Ferienprogramm 2016“. Die kleinen Forscher und Kegler in spe können das Programmheft ab Ende Juni an den bekannten Stellen abholen: Grundschule, Kindergarten, Kindernest, Gemeinde und Schreibwaren Brückner. Um töpfern, tanzen und Tennis spielen zu können muss man bis 8. Juli die Anmeldung an der Gemeinde abgeben oder in den Briefkasten werfen. Abholtermin der Anmeldebestätigungen ist Donnerstag 14. Juli von 8 – 18 Uhr auch auf der Gemeinde. Die Anmeldungen sollen zuverlässig abgeholt werden, da bei Nichtabholung die Kursanmeldung des Kindes erlischt. Das alles ist kein Märchen – dieses tolle Programm gibt es tatsächlich. Dank eines Gemeinderatsbeschlusses ist das Seeshaupter Ferienprogramm auch dieses Jahr für die Kinder wieder kostenfrei - einzigartig im Landkreis, wie Ulrike Xylander in der Ratssitzung betonte. Die Gemeinde und Bürgerstiftung übernehmen den größten Teil, zusätzlich wird ein großer Betrag durch Spenden von Seeshaupter Bürgern und Geschäftsinhabern abgedeckt. Jeder der ehrenamtlichen Organisatoren steckt mittlerweile mindestens 50 bis 60 Arbeitsstunden in die Vorund Nachbereitung. dz Fest auf Fest Richtfest und Mutter-/Vatertagsfeier im Kindergarten Gleich zwei Mal konnten die Seeshaupter Kindergarten- und Krippenkinder im April und Mai groß feiern. Zunächst wurde im Beisein von Bürgermeister Michael Bernwieser Ende April ein eigenes Richtfest (hierzulande Hebauf genannt) für das neue Kinderhaus gefeiert. Die Kinder hatten mit ihren Erzieherinnen mehrere Lieder einstudiert, die den anwesenden Handwerkern mit viel Freude vorgetragen wurden. Natürlich durfte auch das be- liebte Lied der „fleißigen Handwerker“ nicht fehlen. Nachdem ein von den Kindern weiß-blau geschmückter Baum am Kinderhaus Balkon angebracht war, gab es für Erzieherinnen und Kinder eine wohlverdiente Brotzeit mit Würstel und Brezn. Keine zwei Wochen später stand auf dem Spielplatz die Mutter- und Vatertagsfeier auf dem Programm. Kindergartenleiterin Brigitte Loth führte die zahlreich erschienen Mütter und Väter gewohnt charmant durch das Programm. Die Eltern wurden überrascht mit schönen Liedern, Tänzen und Gedichten und natürlich erhielt jedes Elternpaar ein selbstgebasteltes Geschenk. Ganz klar sangen die Kinder, dass Mama und Papa einfach super sind und die Note „Eins Plus“ verdienen!! Auch für das leibliche Wohl aller Beteiligten war dank zahlreicher Kuchenspenden bestens gesorgt und so genossen Eltern und Kinder einen unbeschwerten, regenfreien Nachmittag. ta links: Ständchen der Kinder für die fleißigen Handwerker am neuen Kinderhaus. rechts: Groß und Klein beim gemeinsamen Singen eines Muttertagsliedes. Fotos: ta ANZEIGE ANZEIGE Seite 19 2/2016 Dorf aktuell Seeshaupt unterstützt fairen Handel aktiv Informationsveranstaltung zu „Fairtrade-Towns“ Das Thema Fairtrade ist in Deutschland nicht mehr weg zu denken und wird inzwischen durch eine eigene Kampagne unterstützt. Als erste Gemeinde am Starnberger See könnte Seeshaupt nun in naher Zukunft „Fairtrade-Town“ werden. Der Informationsabend zum Thema „Seeshaupt auf dem Weg zur Fairtrade-Gemeinde“ weckte großes Interesse und konstruktive Neugierde bei etwa 80 Zuhörern im Saal der „Seeresidenz Alte Post“. Geladen hatte die Fairtrade-Gruppe, eine Projektgruppe entstanden aus den Reihen der Dorfentwicklung unter der Leitung von Sonja Seyfried. (Wir berichteten.) Die professionelle Moderation des Abends übernahm Herbert Konrad, der neben seiner Moderatoren-Rolle zugleich noch Fachkompetenz als Mitbegründer und Unterstützer der Fairtrade-Towns-Kampagne in Bad Tölz zu bieten hatte. Abgerundet wurde der Abend durch einige unterhaltsame Gstanzl von Max Hadersbeck. Seyfried stellte in ihrer Begrüßung extra heraus, dass das Seeshaupter Fairtrade-Projekt ein Engagement für eine gerechtere Welt im Kleinen und im Großen sei und auch der regionale Handel im Blickpunkt stehe. Bereits jetzt seien Gemeinderat, Kirchen, Schulen und Vereine Seeshaupts mit im Boot. Auch Bürgermeister Michael Bernwieser betonte in seinem Grußwort, dass die Initiative durch den Gemeinderat sehr begrüßt wurde. Bernwieser sicherte Unterstützung zu und wünschte der Gruppe Erfolg auf dem weiteren Weg zur Zertifizierung. Eben über diesen Weg zur Zertifizierung der Stadt Penzberg zur Fairtrade-Town referierte im folgenden Georg Kurz, Initiator und Motor der Fairtrade-Bewegung in Penzberg. Unterstützt wurden seine Ausführungen von Alexandra Link-Lichius, Stadt- Projektgruppe „Fairtrade“ mit Herbert Konrad (1.v.li.), Dr. Georg Kurz (3.v.li.), Alexandra Link-Lichius (vo. mitte), Max Hadersbeck (2.v.re.) und Dr. Brigitte Honold (1.v.re.). Foto: evs rätin in Penzberg und ebenfalls Aktive der Initiative. Schnell wurde klar, dass die Kirchen oft den Anstoß geben zu Aktivitäten um fairen Handel und eine große Rolle auf dem Weg der Fairtrade-Bewegungen spielen. Informatives rund um die Solidargemeinschaft „Unser Land“ erzählte Brigitte Honold, die mit „Unser Land“-Produkten die Verbindung von „fairen“ und zugleich „regionalen“ Produkten schaffen will, immer mit der Priorität, die Lebensgrundlagen zu schützen, die Verbraucher für regionale Produkte zu sensibilisieren und gerechte Preise für Erzeuger und Verbraucher zu erreichen – weltweit und hier bei uns. In der Abschlussdiskussion wurde noch über den Stand im Prozess der Zertifizierung zur Fairtrade-Town berichtet: Von den notwendigen fünf Schritten, befände Seeshaupt sich nach dem Ratsbeschluss und der Gründung der Steuerungsgruppe nun bereits bei Schritt drei, in welchem nun festgestellt wird, welche Geschäfte und Gastronomiebetriebe im Ort bereits Fairtrade-Produkte im Sortiment haben. Danach müsse noch die Kooperation mit öffentlichen Einrichtungen wie Schule, Kinderhaus, oder Vereine abgestimmt werden und einiges an Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, bevor die Bewerbung zur Zertifizierung abgeschickt werden kann. Laut Seyfried ist es Ziel der Fairtrade-Gruppe, im gesamten Prozess nicht nur die Minimal-Anforderungen zu erfüllen: Wichtig sei es, endlich anzufangen! az Informationen zum Thema: www.zukunft-seeshaupt.de, www.fairtrade-towns.de Ab in die Büsche Neuheit im Kindergarten: Projekt „Waldwoche“ - Riesenerfolg Von vielen Eltern und Kindern lang ersehnt und nun in die Tat umgesetzt: Vom Kindergarten durften die Kinder der Blumenund Sonnengruppe nach Pfingsten eine ganze Woche in den Wald. Ausgerüstet mit wettergerechter Kleidung, Rucksack, Sitzunterlage und extra großer Brotzeit trafen sich etwa dreißig Kinder mit den Erzieherinnen jeden Tag direkt im Wald nahe Ellmann, um dann gemeinsam zum dem Platz im Staatswald zu wandern, den der Kindergarten ab sofort mit nutzen darf. Von der Gemeinde wurde dort ein Bauwagen aufgestellt, zur Unterbringung von Material und als Not-Unterschlupf. Selbst das zum Teil durchgehend regnerische Wetter trübte die Laune der Kinder nicht, im Gegenteil: Das Spannen von Planen als Dach und die dortige gemeinsame Brotzeit kamen bei den Kindern sehr gut an. Laut Kindergartenleiterin Brigitte Loth, einer Verfechterin der Waldpädagogik, sollen die Kindergartenkinder in Zukunft regelmäßig Zeit im Wald verbringen dürfen. Zwei Erzieherinnen waren kürzlich auf Fortbildung zum Thema. Schreibwaren Brückner Hauptstr. 4 82402 Seeshaupt Tel.: 08801-90923 [email protected] Was wir bieten: Schulbedarf/Bürobedarf/Spielwaren/Geschenkartikel Kurzwaren Stempelbestellung/Visitenkartendruck Fotokopieren in sw/farbe bis DIN A3 Spiralbindung bis zu 125 Blatt Faxversand Annahme für Reinigung und Wäscherei Annahme für Schuhreparaturen Annahme für Uhren‐Batteriewechsel Annahmestelle für Lotto Anfertigung von Geschenkschachteln + Ordner nach Maß Filzumschläge/Schlüsselanhänger _______________________________________________ Mo bis Fr 9:00 – 12:30 Uhr ‐ 15:00 – 18:00 Uhr Samstags 9:00 – 12:30 Uhr Klar in der Sache – echt in der menschlichen Begegnung. Im Alten Forstamt • Weilheimer Straße 7 • 82402 Seeshaupt Tel.: 0 88 01 - 91 34 06 • Fax: 0 88 01 - 91 34 07 [email protected] www.kanzlei-am-starnberger-see.de Der Waldpädagogik zufolge sollen alle Jahreszeiten in der Natur erlebt werden. Die Kinder können so die Natur aktiv begreifen, begleitet von der „Mobilen Umweltschule“, Sachkundeunterricht durch Förster und speziellen Spielen für den Wald. az dCard VR Bil eigenen it dem s M us ppsch Schna n! le h a z be VR BildCard So individuell wie Sie! Als BankCard und Kreditkarte möglich Nach einem kleinen Marsch durch den Wald in Richtung Bauwagen, konnten sich die Kinder an einem gemütlichen Plätzchen ihre Brotzeit schmecken lassen. Fotos: privat Karte wird zum einmaligen Unikat Regionale Motive zur Auswahl 82402 Seeshaupt I Hauptstr. 12 Seite 20 2/2016 Dorf aktuell Die Post, die Vogls und das Dorf Vor 200 Jahren begann die Erfolgsgeschichte der Posthalterfamilie Vogl Am Anfang war der große Dorfbrand, am Ende der Soldatentod des natürlichen Nachfolgers und dazwischen liegt die 170 Jahre lange Erfolgsgeschichte der Posthalterfamilie Vogl. Vor genau 200 Jahren hat der erste Rasso Vogl in die Tavernwirtschaft eingeheiratet, in der das verheerende Feuer ausgebrochen war. Mit Weitsicht, Fleiß, Geschäftssinn und viel Courage hat die Familie Vogl aus einem bescheidenen Gasthaus ein florierendes Unternehmen gemacht, das Seeshaupt wie kein anderes geprägt hat. Die „Post“ bot der Bevölkerung Arbeitsplätze im Gastgewerbe und in der größten Ökonomie am Ort, und sie machte mit rauschenden Festen und illustren Gästen das arme Fischerdorf weithin bekannt. 1986 zeichnete sich das Ende ab, bis zum Neuanfang „Seeresidenz Alte Post“ sollte es noch 15 Jahre dauern. Vorgeschichte Die Seeshaupter Post geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Unter dem Hausnamen „Wirt“ findet man 1485 einen gewissen Hans Peck, ab 1770 taucht der Name „Sanktjohanser“ auf. Unter Leonhard Sanktjohanser jun. erlebt Seeshaupt sein größtes Unglück: In der Wirtsküche bricht am 31. März 1815 ein Brand aus, der sich in Windeseile ausbreitet und innerhalb von vier Stunden das halbe Dorf in Schutt und Asche legt. Von 42 Anwesen brennen 29 nieder. Sogar die Pfarrkirche St. Michael fängt Feuer, der Turm brennt aus und die Glocken schmelzen. Aufschwung unter der Familie Rasso Vogl Ein Jahr später, am 10. Juni 1816, heiratet Rasso Vogl (1) aus Unterbrunn die Besitzerin des abgebrannten Gasthauses, die Witwe Marianne Sanktjohanser. Der „Wirt“ hat bald nach dem Wiederaufbau einen so ausgezeichneten Ruf, dass König Max sein 25-jähriges Regierungsjubiläum in Seeshaupt feiert. 1851 wird mit dem Dampfschiff „Maximilian“ die öffentliche Schifffahrt auf dem Starnberger See eröffnet. Ob es an den natürlichen Gegebenheiten liegt oder am Verhandlungsgeschick von Rasso Vogl (1), ist nicht überliefert, jedenfalls wird die Seeshaupter Schiffsanlegestelle direkt unterhalb des Gasthauses gebaut. Der Zustrom der Ausflügler ist manchmal so gewaltig, dass Ras- links: Mit diesem Anschlag suchten Rasso und Maria Vogl nach ihrem vermissten Sohn. rechts: 1992 wurden alle Gebäude bis auf den Postsaal abgerissen. Aus der Gemäldereihe „Reitpferde König Ludwig II“ von Wilhelm Pfeiffer (1880) Gasthof zur Post mit Sommersalettl (1901) so Vogl (1) mit dem Ausspruch zitiert wird: „Wo nehme ich nur all die Maßkrüge her für die vielen Leute?“ Carl Spitzweg hat die fröhlichen Ausflügler auf seinem Gemälde „Ankunft des Raddampfers in Seeshaupt“ festgehalten. 1853 übernimmt Sohn Rasso Vogl (2) den Betrieb. Ihm verdankt Seeshaupt, dass es von 1857 an regelmäßig von der Postkutsche angefahren wird. Die Vogls nennen sich nun „Posthalter“, und der Hausname „Wirt“ ändert sich in „Gasthaus zur Post“. Am 16. Oktober 1865 hält der erste Zug am Seeshaupter Bahnhof. Rasso Vogl (2) hat die Zeichen der Zeit erkannt: Knapp drei Jahre später kann man gleich gegenüber in Vogls Bahnrestauration einkehren (ehemaliges Gasthaus „d’Wirtschaft“, 2009 abgerissen). Das Gasthaus zur Post erweitert er 1874 mit einem großzügigen Wintergarten, dem sogenannten „Sommersalettl“. Berühmtester Gast ist König Ludwig II, der in der Post regelmäßig die Pferde wechselt. So auch am Tag vor seinem Tod: „Am 12. Juni 1886, 10.30 Uhr bittet er die Posthalterin Anna Vogl zum letzten Mal um ein Glas Wasser“, steht in der Familienchronik. Das Trinkgefäß wird in hohen Ehren gehalten, seit 1945 ist es verschwunden. 1893 tritt mit Rasso Vogl (3) die nächste Generation an. Die Aufbauarbeit seiner Vorfahren hat sich gelohnt: Die Lage des Gasthauses hoch über dem Starnberger See, das noble Ambiente und die ausgezeichnete Küche - Spezialität Rehrücken und Fisch aus dem See - locken die Gäste von weither. Prominente Bürger und gekrönte Häupter mit ihrem Gefolge steigen ab, Prinz Ludwig von Bayern, Prinz Alfons von Ba- 1945 marschieren die Amerikaner in Seeshaupt ein. Wie viele Einheimische muss auch die Posthalterfamilie „im Zeitraum von einer viertel Stunde“ ihr Anwesen räumen. Die US Army quartiert hier zunächst etliche der aus dem KZ Zug befreiten Häftlinge ein, vom 16.Mai 1945 wird die Post zum Seuchenlazarett, dann kommen Russen hier unter, bevor die Gasthofgebäude zum Erholungsheim für amerikanische Besatzungstruppen werden. Erst am 10.Dezember 1946 bekommen die Vogls ihren Besitz zurück, aber nahezu das gesamte Inventar ist zerstört. „2 % der verursachten Schäden entfallen auf die KZ-Häftlinge, 98 % auf die Belagerungszeit durch amerikanische Truppen“, notiert Rasso Vogl (4) in sein Tagebuch. Einmal mehr krempeln die Vogls die Ärmel hoch: Die Post wird renoviert und erweitert und am 1. Mai 1949 eingeweiht. Damals hoffen Maria und Rasso Vogl (4) noch auf die Heimkehr ihres vermissten Sohnes und Post-Nachfolgers, Rasso (5); er war aber schon 1943 in Russland gefallen. Vom wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegszeit profitiert zunächst auch das Hotel Post. Doch 1972 mit dem Tod von Rasso Vogl (4) geht die Post-Ära langsam, aber sicher zu Ende. Seine Frau Maria, geb. Schwaighofer, muss den Betrieb verpachten, da der jüngere Sohn Siegfried 1971 verstorben und dessen Sohn Rasso Vogl (6) noch nicht volljährig war. yern, die Infantin Isabel aus Spanien sowie Prinz Rupprecht, der allerdings „incognito“, heißt es in der Familienchronik. Zum Gedenken an den Märchenkönig lässt Rasso Vogl (3) 1905 den 900 Zentner schweren „König Ludwig Stein“ mit 14 kräftigen Pferden von einer Kiesgrube zum Gasthaus Post transportieren, die Einweihung wird im Beisein von 900 Janitscharen aus Augsburg gebührend gefeiert. Der Findling steht noch heute im Park der Seeresidenz Alte Post. Im Jahr zuvor war mit einer italienischen Nacht und einem Feuerwerk die Terrasse mit der großartigen Aussicht über den See eröffnet worden. Auch von einem Großbrand lassen sich Rasso Vogl (3) und seine Familie nicht entmutigen, der 1909 Stall, Tenne und einen Teil des Gasthofs zerstört. Eine einquartierte „Militärkommission des „Köngl. Bayr. Telegrafen Detachement“ hatte ohne Erlaubnis in der Tenne genächtigt und das Feuer ausgelöst. Die Gebäude werden größer und moderner wiederaufgebaut, und anstelle des Sommersalettls der große Festsaal errichtet. Inflation und hohe Steuerlasten machen auch der Posthalterfamilie zu schaffen. „Wenn mein Mann den von seinen Vätern ererbten Betrieb nicht so geliebt hätte und den Kindern das Erbe erhalten wollte, hätten wir verkauft“, schreibt Karolina Vogl. Doch als Sohn Rasso Vogl (4) 1924 einsteigt, geht es rasch wieder aufwärts - bis zum Zweiten Weltkrieg. 1944 wird das Flugfunk-Forschungsinstitut Oberpfaffenhofen in die Post verlagert, der Saal mit schweren Maschinen und die Zimmer mit Wehrmachtsangehörigen belegt. Am 30. April Neuanfang mit der Seniorenresidenz Alte Post Nach dem Tod von Maria Vogl 1986 erbt Rasso Vogl (6) den Besitz. Der hat Großes vor: Alle Gebäude sollen abgerissen und stattdessen ein Hotel mit über 300 Betten gebaut werden. Im Dorf macht sich Widerstand breit, es wächst die Angst vor noch mehr Verkehr und vor verkappten Zweitwohnungen. Eine Bürgerinitiative wehrt sich erfolgreich gegen die Zerstörung des Ortsbildes. 1989 plädiert die Regierung für die Reduzierung der Bettenzahl auf 220 Betten und für den Erhalt des Postsaals (seit 1996 unter Denkmalschutz). Der Gaststättenteil darf abgerissen, soll aber im alten Stil wieder aufgebaut werden; vielen Seeshauptern wäre es umgekehrt lieber gewesen. 1992 fallen Gaststätte, Ökonomiegebäude und die „Vogl-Villa“ der Abrissbirne zum Opfer. Das 13.300 Quadratmeter große Gelände hat Rasso Vogl (6) zwischenzeitlich an einen Bauinvestor verkauft. Unter Bürgermeister Hans Hirsch beginnt 1994 das große Umdenken: Statt eines Hotels favorisiert man eine Seniorenresidenz. Doch der Weg dahin ist lang und holprig. Eigentümerwechsel, unterschiedliche Nutzungsmodelle, ein dreimonatiger Baustopp und die schwierige Suche nach einem Betreiber zögern Bauarbeiten und Eröffnung immer wieder hinaus. Im Jahr 2001 kann die „Seeresidenz Alte Post“ endlich ihre Pforten öffnen, der Seeshaupter Dr. Werner Schneidt ist der erste Bewohner. Die Seeresidenz möchte heute keiner im Dorf mehr missen. Das abwechslungsreiche Kulturprogramm im Festsaal gehört heute genauso zum Dorf wie die älteren Herrschaften aus der Residenz, die sich hier sichtlich wohl fühlen. rf Quellen: Chroniken von Anton Sterff und Jakob Egold, Recherchen Hans Kirner; Familienchronik, Tagebuch Familie Vogl/ Reichart; Abbildungen: Frau Reichart, Gemeindearchiv, Renate v. Fraunberg Über die 200-jährige Geschichte „Die Post, die Vogls und das Dorf“ hat das Archiv der Gemeinde Seeshaupt eine kleine Ausstellung im Foyer des Rathauses und in der Raiffeisenbank zusammengestellt, dazu gibt es ein Infoblatt. ANZEIGE Zahnarztpraxis Dr.med.dent. Werner Kräußel Seite 21 2/2016 Dorf aktuell Stärke zeigen Tel. 0 88 01 - 10 51 Bahnhofstr. 21b 82402 Seeshaupt Unser Leistungsspektrum umfasst die gesamte Zahnheilkunde. Von ästhetischen Frontzahnfüllungen bis zu Implantatüberversorgung. Von Prophylaxe bis Zahnreinigung. Zoom-bleaching - in 90 Minuten strahlend weiße Zähne. Lob für Seeshaupts Auseinandersetzung mit der Vergangenheit Sprechzeiten Montag, Dienstag, Donnerstag 8:30 - 12:00 Uhr und von 14:30 - 18:00 Uhr Mittwoch 8:30 - 12:00 Uhr Freitag nach Vereinbarung Christian Ude spricht auf der Gedenkfeier am Mahnmal. „Es gibt Täterorte und es gibt Opferorte“, sagte Christian Ude, der ehemalige Oberbürgermeister von München auf der Seeshaupter Gedenkfeier, die an die Befreiung von etwa 2000 KZ-Häftlingen aus einem Güterzug im April 1945 erinnert. Das Mahnmal in Seeshaupt sei aber etwas Besonderes, da es weder einen Ort des organisierten Leidens, wie ein Lager, noch einen Ort der organisierten Täterschaft, wie etwa die ehemalige NSDAP-Zentrale in München markiere. Hier sei besonders für jüngere Leute die Dimension des Leids fassbarer. Dass ein Zug kam und leidende Menschen aussetzte, sei viel vorstellbarer. Da es immer weniger Zeitzeugen gebe, würden Erinnerungsorte immer wichtiger. Seeshaupt sei mit seinem Mahnmal vorbildhaft, sagte Ude, er wisse kein Foto: tl zweites Beispiel, dass sich eine Kommune mit dem plötzlichen Einblick in die unfassbare Brutalität auseinandergesetzt habe – er dankte den Initiatoren, die sich seinerzeit mit heftigem Widerstand konfrontiert sahen. Das „Nie mehr wieder“ genüge aber nicht, um das Wiederaufleben unmenschlichen Gedankenguts zu verhindern. Immer mehr Menschen – das sei nicht zuletzt im anonymen Netz sichtbar – forderten einen „Schlussstrich“. Er zitierte den früheren SPD-Bundeskanzler Willy Brandt, der der Weimarer Republik eine Schuld durch Schwäche vorwarf: Die demokratischen Kräfte hätten dem aufkommenden Nationalsozialismus gemeinsam rechtzeitig Einhalt gebieten müssen. Ude forderte deshalb Stolz auf das Grundgesetz und auf die demo- kratische Geschichte der Bundesrepublik. Es gelte, nicht nur gegen Diskriminierung, Rassismus und Intoleranz zu wettern, sondern für Glaubens- und Meinungsfreiheit einzutreten. Man dürfe nicht nur nörgeln oder beiseite schauen, dann müsse es gelingen, auch die junge Generation zu erreichen, sagte Ude. Bürgermeister Michael Bernwieser begrüßte ausdrücklich die Jüngeren unter den knapp 200 Besuchern und erinnerte an die Millionen Menschen die derzeit auf der Flucht sind. Die Erinnerungsfeier in der Bahnhofstrasse wurde vom Seeshaupter Kirchenchor begleitet, es sprachen nicht nur der evangelische Pfarrer Klaus Pfaller und der katholische Pfarrer Mladen Znahor, sondern auch James Cohen von der jüdischen Gemeinde Beth Shalom in München. kia Ein altes Handwerk Öfen 1739 nahe des Frechensees, einer 1790 nahe Pollingsried. Horst Herrmann, ein Hobby-Mineraloge aus Bernried hatte das alte Handwerk bereits im vergangenen Sommer in einer Ausstellung im Seeshau pter Rathaus präsentiert, jetzt führte er eine Gruppe von heimatkundlich Interessierten zu zwei Standorten in der Nähe von Tradfranz. Da heute von den Brandstellen nicht mehr viel zu erkennen ist, waren die Erklärungen des Experten Blick von der Seite in den ehemaligen „Ofen“. Foto: K.Mania Wir, eine Familie mit zwei Kindern und Hund, suchen in Seeshaupt eine 4-Zimmerwohnung oder ein kleines Häuschen mit Garten. Bitte melden unter: 0152-219 26 915 (mobil) oder 08801-302 7089 (Festnetz) Hauptstraße 5 · 82402 Seeshaupt Telefon : 08801 / 9 14 69 14 www.remax-seeshaupt.de Kalkbrennen - Eine Exkursion nach Tradfranz Gelöschter Kalk war früher im Alltagsleben unentbehrlich: In der Landwirtschaft als Düngemittel, zur Desinfektion oder zur Schädlingsbekämpfung an Obstbäumen sowie als Baumaterial zur Herstellung von Mörtel oder Wandfarbe. Die Bauern stellten den Kalk meist selbst her. Vom 18. bis in 20. Jahrhundert waren Kalkbrandöfen in unserer Gegend weit verbreitet. Urkundlich erwähnt wurde z.B. einer dieser SEESHAUPT Wir suchen ein neues Zuhause! überaus hilfreich. Mit Gneis-, Quarz- und Granitsteinen sowie Lehm zur Befestigung der Steine baute man die Ummantelung des Ofens. Zur Stabilisierung wurde um den Ofen herum ein Erdwall aufgeschüttet. Über das Schürloch im unteren Teil errichtete man aus Steinen ein sogenanntes Gewölbe, auf das die etwa 500 bis 1000 kg Kalksteine geschichtet wurden. Als Abdeckung verwendete man wiederum Steine verbunden mit Lehm. Ein Brand dauerte insgesamt fünf bis sechs Tage. Um die Temperatur konstant bei 1.100 bis 1.200 Grad zu halten waren etwa 50 bis 60 Kubikmeter Holz nötig - zum Vergleich: Glas schmilzt ab etwa 600 Grad. Nach dem Brand haben die nun weißlich und spröde gewordenen Steine nahezu die Hälfte ihres Gewichtes verloren. Nun erfolgte das sogenannte „Kalklöschen“: wurde der Branntkalk mit wenig Wasser gelöscht, so zerfiel er zu Pulver. Wurde viel Wasser verwendet, so konnte man den nun Sumpfkalk genannten Branntkalk jahrelang in Erdgruben aufbewahren. Karin Mania Physiotherapie Seeshaupt Franziska Schessl Rosenstraße 8 • 82402 Seeshaupt Telefon 08801-913 43 13 • Mobil 0151-127 408 77 [email protected] www. physiotherapie-seeshaupt.de Ärztliche Verordnungen Zusatzangebote • Krankengymnastik • Manuelle Therapie • Klassische Massage • Manuelle Lymphdrainage/ Kompressionstherapie • Eis • Fango und Heißluft • Heiße Rolle • Elektrotherapie/Ultraschall • Hausbesuche • Kapuzenmuskelmassage • Aromaölmassage • Bienenwachspackungen • Schokoladenmassage • Kopf-/Gesichtsentspannungsmassage • Kinesio-Tape • Individuelles Programm auch als Hausbesuch möglich Termine nach Vereinbarung Alle Kassen nach ärztlicher Verordnung und Privat Anzeige_Dorfzeitung_171114.indd 1 19.11.14 14:47 Seite 22 2/2016 Dorf aktuell Mohammad im Glück Als Friseurlehrling bei Peter Reischl von H&W Man denkt an das Schicksal des Odysseus, wenn Mohammad Al Asmar aus seinem Leben erzählt. Geboren wurde er vor 33 Jahren in Kuwait, gelebt hat er in Jordanien und Palästina, wo auch seine Eltern noch wohnen, und glücklich gelandet ist er in Seeshaupt in Bayern. Seine Tochter wurde in Jordanien geboren, sein kleiner Sohn in der Klinik in Starnberg. Mit seiner Frau und den beiden Kindern wohnt er im Ferienheim der evangelischen Kirche an der St. Heinricher Straße und ist glücklich, eine neue Heimat und eine Arbeit gefunden zu haben. Alle Familienmitglieder fühlen sich in Seeshaupt wohl. Zu Hause in Palästina hatte Mohammad Herrenfriseur gelernt, arbeitete aber auch auf dem Bau, um Frau und Kind zu ernähren. Die desolate politische und wirtschaftliche Situation in Palästina ließ ihn keine Perspektive für eine lebenswerte Zukunft sehen. Aus Sorge um seine Familie machte er sich schließlich mit ihnen auf die Flucht in ein anderes Leben. Aus dem Erstaufnahmelager in München wurden sie nach Seeshaupt gebracht. Seine Frau besucht den Deutschkurs in Weilheim und möchte später als Kindergärtnerin arbeiten. Die vierjährige Tochter geht in Seeshaupt in den Kindergarten. Mohammad bewarb sich bei Peter Reischl um eine Ausbildungsstelle. Seine Deutschlehrerin half ihm, das Bewerbungsschreiben aufzusetzen. Beim Vorstellungsgespräch waren sich Mohammad und Peter Reischl auf Anhieb sympathisch, und nach einigen behördlichen Schwierigkeiten darf Mohammad nun seine Friseurlehre bei Reischl absolvieren. Dass er dort hervorragend ausgebildet wird, dürfte bei drei Meistern im Team selbstverständlich sein. Zwei weitere Auszubildende sind ihm zeitlich schon ein wenig voraus. Im ersten Lehrjahr darf er Haare waschen, färben und unter Aufsicht Spitzen schneiden. Seine liebenswürdige Art macht ihn bei den Kunden beliebt, und sein Deutsch verbessert sich von Tag zu Tag. Das Lehrlingsgehalt wird ihm vom Asylgeld abgezogen. Er besucht die Berufsschule in Garmisch, schwieriges Unterrichtsfach ist Chemie, aber mit zunehmender Deutschkenntnis wird auch die Chemie ihre Schrecken verlieren. ea „Papa, da ist jemand im Gebüsch“, ruft ein Kind und deutet auf das Dickicht im Grünstreifen zwischen Bahnlinie und Flurweg. „Nein, das sind mehrere“, bemerkt ein anderes. Mein seehoferischer Schutzinstinkt schlägt an und ich schmeiße mich mit den Kinder flach auf den Boden. Erst mal Deckung! Das sind bestimmt keine Einheimischen beim Picknick, ergo = das müssen wohl Flüchtlinge sein! „Polizei, Feuerwehr oder gleich den Bürgermeister anrufen?“, denke ich noch, dann geht alles ganz schnell. Während ich noch versuche mit schwitzigen Fingern mein Handy zu entsperren, ist eins der Kinder bereits entdeckt worden. „Mika“, ruft es in gebrochenem Deutsch aus dem Unterholz. Mir stockt der Atem, mein Finger-Code wird erneut abgelehnt. Kirchenchor besucht Augsburg Ein Schmankerl im Jahreslauf des Kirchenchors ist immer der gemeinsame Ausflug. Heuer ging es mit Lieblingsbusfahrerin Andrea nach Augsburg, leider regnete es durchweg. Wer meint, die Sängerinnen und Sänger hätten sich dadurch die gute Laune vermiesen lassen, liegt völlig daneben. Stefan Müller hatte ein interessantes Programm zusammengestellt. Die dreistündige Stadtführung ging durch die obere und untere Stadt, durch Pfützen und über kleine Kanäle. Man bewunderte den Reichtum und das soziale Engagement der Fugger in ihrem Palais und in der Fuggerei. Die Römer, die Konfessionskriege, Mozart Vater und Sohn, die Zerstörungen des letzten Krieges und der Wiederaufbau am Beispiel des Goldenen Saales – alles interessierte die Seeshaupter Gäste. In der guten Akustik des Domes ließ der Chor schließlich zwei Lieder erklingen. Dann ging es in die Abtei Oberschönenfeld, die eingebettet in der hügeligen schwäbischen Landschaft liegt, und noch von Zisterzienserinnen bewohnt und bewirtschaftet wird. Heute dienen die Gebäude zum Teil als Volkskundemuseum, Galerie und Klosterladen. Es gibt einen Museumsgarten, ein Staudenhaus und einen Kinderspielplatz. Die barocke Kirche ist ein besonderes Schmuckstück. Ihre Pracht kommt hier in der ländlichen Einsamkeit gänzlich unerwartet. Draußen lockte ein Biergarten, der troff allerdings vor Nässe. Aber drinnen im Klosterstüberl war noch Platz für den Kirchenchor von St. Michael für einen kleinen Imbiss. Und für ein paar Gstanzerln. ea Standortvorteil Markus Erats Werbeagentur Elemente Peter Reischl und Mohammad Al Asmar Foto: evs GLOSSE Also eigentlich sind wir ja auch Seeshausländer, denn wir sind ja erst drei Jahre hier und sind vielleicht für einige Einheimische immer noch Ausländer. Naja, zumindest sprechen unsere drei Kinder schon ganz passabel „Servus“ und wir sind guter Dinge, das dass mit dem „Griaß di God“ auch noch was wird. Und mit eben diesen Kindern wollten wir an einem Sonntag mit unseren Fahrrädern zum Spielplatz fahren, als sich die Ereignisse überschlugen: Singing in the Rain Ich schmeiße mich auf meinen Sohn, der bereits dem Lockruf aus dem Unterholz nachgehen will. Verdammt! Woher kennt der IS den Namen meines Sohnes? War es doch zu früh, ihn mit fünf Jahren ein eigenes Facebook-Profil erstellen zu lassen? Da stehen sie auch schon über uns: „Hey Marc, warum druckst du deine Sohn in die Schlamm?“ „Ähhhh“, ist meine eloquente Antwort. Verdammt, das sind ja unsere tschechischen Nachbarn, die da mit Müllsäcken bewaffnet vor uns stehen. Nachdem wir uns aufgerappelt und den Schlamm aus den Mundwinkeln gewischt haben, beschließe ich, die Lage in Ruhe zu erörtern - quasi von Angesicht zu Angesicht zu anderen Seesausländern. Jetzt müssen sie mir erst einmal überzeugend erklären, dass sie nicht versuchen, einen Tunnel zur Balkanroute zu graben. „Was zum Kuckuck macht ihr da?“, frage ich höflich. „Aufräumen“, erklärt mein Nachbar. „Hä“, sage ich förmlich. „Wir sammeln die Müll, die von die Sturm hier rumgeworfelt worden war“, so meine Nachbarin. „Hä“ – ich wiederum. Ich gebe zu, dass es mir aufgefallen war, dass schon über Monate immer wieder Mülltüten vom Wind aufgerissen wurden und ihr Inhalt überaus unschön in der Landschaft verteilt wurde. Ich gebe auch zu, dass ich schon öfters daran gedacht habe, dass mal jemand aufräumen sollte. Und ja, ich gebe auch zu, dass ich nicht auf die Idee gekommen bin, dass selber zu tun. Aber das gebe ich jetzt nicht vor meinen Nachbarn zu. Jetzt sollen die mich erst einmal davon überzeugen, dass sie ein Alibi für die Sturmnacht hatten und nicht heimlich versuchen, hier Spuren zu verwischen. Schließlich war das hier nicht einmal vor Ihrer Haustür, sondern zwei Gehminuten von dieser entfernt. Sehr suspekt, nicht wahr? Aber dazu kommt es nicht. Während ich noch mein Kreuzverhör gedanklich durchplane, sind meine Kinder und meine Frau bereits im Unterholz verschwunden und sammeln fröhlich lachend Müll ein... Langer spaßiger Rede, kurzer ernster Sinn: Vielen Dank, liebe Aneta und Hans, ihr seid uns und unseren Kindern prima Vorbilder und wir sind sehr froh so tolle Seesausländer als Nachbarn zu haben! Ein Gastbeitrag von Marc Sieger Warum Seeshaupt? Wenn man Markus Erat fragt, warum er sich mit seiner Werbeagentur Elemente in der hiesigen Hauptstraße niedergelassen hat, kann er einige Argumente aufzählen: Es war sein Ziel, ein Büro am Starnberger See zu haben. In Seeshaupt haben sich geeignete Räume angeboten. Er findet den Ort liebenswert und wundervoll gelegen, außerdem so gut zu erreichen, dass Geschäftspartner von München bis Frankfurt, selbst aus der Schweiz, gerne die Gelegenheit zu einer Fahrt an den See mit dem klangvollen Namen nützen. Was ihn persönlich angeht, ist der Weg von seinem Wohnort Weilheim innerhalb von zehn Minuten zu bewältigen, und wenn das Wetter es zulässt, legt er die Strecke gerne auch mal mit dem Fahrrad zurück. Über den Hardt dauert das rund eine Stunde. Mit dem Wort Werbeagentur sieht Markus Erat seine Dienstleistungen im Übrigen nicht ganz richtig umrissen. Kommunikationsdesign ist der zeitgemäßere Begriff, denn Werbung ist weit mehr als die Gestaltung eines Firmenzeichens, eines Plakats oder eines Spots im Fernsehen. „Die richtigen Informationen und Impulse zur richtigen Zeit in der richtigen Dosierung am richtigen Ort über den richtigen Kanal auf der richtigen Plattform an die richtigen Personen“ zu bringen, so erklärt Markus Erat auf seiner Homepage und darin sieht er die Aufgabe seiner Agentur. Je nach Aufgabe kooperiert er dazu mit verschiedenen Partnern. In seinem Büro ist genug Platz, so dass Teammitglieder auch mal in Seeshaupt arbeiten können. Besprechungen mit bis zu zehn Personen sind hier kein Problem. Markus Erat ist Betriebswirtschaftler. Ab 1991, nach dem Ende des Studiums, hat er bei der bekannten Agentur Saatchi & Saatchi gearbeitet, Ende der 1990er Jahre folgte dann mit Partnern der Schritt in die Selbstständigkeit, und seit Dezember 2014 betreibt Markus Erat seine eigene Firma in Seeshaupt. Aufmerksamkeit gewann die Agentur aktuell mit einem Image-Film für Weilheim: 15 Minuten, in denen die Bürger der Stadt ins Schwärmen geraten. Fast so geht es Markus Erat mit Seeshaupt. fm Seit Dezember 2014 betreibt Markus Erat seine Werbeagentur Elemente in Seeshaupt. Foto: Agentur