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29.04.2006 11:27
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Neuartige Klärschlamm-Trocknung
Im aargauischen Mellingen ist am Freitag
eine neuartige KlärschlammTrocknungsanlage eingeweiht worden. Die
Energie für die Trocknung wird aus dem
gereinigtem Abwasser gewonnen und das
Klärschlamm-Granulat in der
Zementindustrie eingesetzt.
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Die erste derartige Anlage in der Schweiz setze
ökonomisch und ökologisch Massstäbe, ist Ernst
A. Müller, Leiter der Aktion EnergieSchweiz für
Infrastrukturanlagen, überzeugt. Sie sei ein
Beispiel dafür, wie auf das im Herbst in Kraft
tretende Verbot der Verwertung von Klärschlamm
in der Landwirtschaft reagiert werden könne.
Von links Regierungsrat
Peter C. Beyeler,
Projektleiter Fritz Steiner,
ARA-Präsident Walter
Böhlen (Foto: mz)
Energie aus Abwasser
Im Aargauer Reusstal haben sich vor diesem Hintergrund und 32
Gemeinden zusammengeschlossen, um die Entsorgung des Schlamms neu
zu regeln. Im Niedertemperatur-Trockner in Mellingen wird der
Faulschlamm aus 16 Kläranlagen nun zu einem regenerativen Brennstoff
für das Zementwerk Wildegg aufbereitet.
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Die Wärme für die Trocknung des vorgängig entwässerten Schlamms
stammt aus dem gereinigten Abwasser. Mit Hilfe einer Wärmepumpe wird
diese Energie für die Beheizung der Trocknungsanlage nutzbar gemacht.
Auf diese Weise können die CO2-Emissionen pro Jahr um 800 Tonnen
reduziert werden.
Weniger Energie und weniger Zusatzstoffe
Durch die Verbrennung des Klärschlamm-Granulats im Zementwerk
Wildegg kann der Verbrauch an fossilen Energieträgern um rund 3,5 Mio.
Kilowattstunden reduziert werden. Zudem beinhaltet das Trockengut aus
der Abwasserreinigung mineralische Inertstoffe, die bei der Verbrennung in
den Klinker eingebunden werden.
Laut Walter Böhlen, Ingenieur und Präsident des Abwasserverbandes der
Region Mellingen, muss das Zementwerk dadurch pro Jahr rund 500
Tonnen weniger mineralische Zuschlagstoffe zugeben. Der Weg ins
Zementwerk ermögliche somit «nicht nur eine energetische, sondern auch
eine stoffliche Nutzung».
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Grosses ungenutztes Potenzial
Nach Ernst A. Müller verfügen Kläranlagen über ein grosses Potenzial an
Abwärme. Durch die systematische Wärmenutzung aus Abwasser für
Gebäudeheizung, Schlammtrocknung und weitere Anwendungen könnten
jährlich über 500 Mio. Liter Heizöl substituiert werden.
Heute wird die Energie im Abwasser noch weitgehend ungenutzt in die
Gewässer eingeleitet. Dies könnte sich laut Müller jedoch schon bald
ändern. Durch die steigenden Preise für fossile Energieträger gewinne die
Wärmerückgewinnung aus Abwasser wirtschaftliche Vorteile. (sda/nim)
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Tele M1: Schlamm wird in Brennstoff umgewandelt (28.04.2006)
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