Diplomarbeit Martin Böttcher - Benutzer-Homepage
Transcrição
Diplomarbeit Martin Böttcher - Benutzer-Homepage
Einsatzmöglichkeiten des 2D-Arrays 2D Arrays seven29 mit Octavius-Phantom Phantom und des 2D-Arrays 2D Arrays MatriXXEvolution mit MULTICube-Phantom MULTICube Phantom für die Planverifizierung in der Tomotherapie Diplomarbeit im Studiengang Medizintechnik am Fachbereich Krankenhaus- und Medizintechnik, Medizintechni Umwelt- und Biotechnologie der er Fachhochschule Gießen-Friedberg Gießen durchgeführt in der Radiologische Universitätsklinik Radiologischen Funktionseinheit Strahlentherapie Funktionseinheit: der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Friedrich Universität vorgelegt von Martin Böttcher aus Bonn Matrikel Matrikel-Nr. 758035 Referent: Korreferent: Prof. Dr. Klemens Zink Dr. Stephan Garbe Gießen, den 4. Juni 2009 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ......................................................................................................... I 1. Einleitung ............................................................................................................. 1 2. Grundlagen .......................................................................................................... 3 2.1. Hochkonformale Bestrahlungstechniken..................................................... 3 2.1.1. Fluenzmodulierte Strahlentherapie .......................................................... 3 2.1.2. Helikale Tomotherapie............................................................................. 5 2.2. Gamma-Index ............................................................................................. 9 2.3. Vorbestrahlungseffekte bei Ionisationskammern ...................................... 13 3. 3.1. Material .............................................................................................................. 14 Zweidimensionale Ionisationskammer Arrays ........................................... 14 3.1.1. seven29 ................................................................................................. 14 3.1.2. MatriXXEvolution ........................................................................................ 15 3.2. Phantome ................................................................................................. 16 3.2.1. Octavius-Phantom ................................................................................. 17 3.2.2. MULTICube ........................................................................................... 18 4. Methoden ........................................................................................................... 19 4.1. Vorbestrahlung ......................................................................................... 19 4.2. Effektiver Messort ..................................................................................... 20 4.3. Dosisleistungsabhängigkeit ...................................................................... 21 I 4.4. Richtungsabhängigkeit.............................................................................. 21 4.4.1. Betrachtung für konventionelle Beschleuniger....................................... 21 4.4.2. Betrachtung für TomoTherapy Hi·Art II System® ................................... 22 4.5. 5. Patientenbezogene Planverifizierung in der Tomotherapie....................... 24 Ergebnisse ......................................................................................................... 31 5.1. Vorbestrahlung ......................................................................................... 31 5.2. Effektiver Messort ..................................................................................... 32 5.3. Dosisleistungsabhängigkeit ...................................................................... 33 5.4. Richtungsabhängigkeit.............................................................................. 34 5.4.1. Betrachtung für konventionelle Beschleuniger....................................... 34 5.4.2. Betrachtung für TomoTherapy Hi·Art II System® ................................... 37 5.5. 6. Patientenbezogene Planverifizierung in der Tomotherapie....................... 42 Diskussion.......................................................................................................... 51 6.1. Vorbestrahlung ......................................................................................... 51 6.2. Effektiver Messort und Dosisleistungsabhängigkeit .................................. 53 6.3. Richtungsabhängigkeit.............................................................................. 53 6.4. Patientenbezogene Planverifizierung in der Tomotherapie....................... 54 6.4.1. Tandem aus MatriXXEvolution und MULTICube ........................................ 54 6.4.2. Tandem aus seven29 und Octavius LINAC........................................... 55 7. Fazit und Ausblick .............................................................................................. 55 II Literaturverzeichnis ................................................................................................... 58 Abbildungsverzeichnis .............................................................................................. 61 Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................. 68 Erklärungen zur Abschlussarbeit............................................................................... 69 Danksagung .............................................................................................................. 70 III Einleitung 1. Einleitung Die Strahlentherapie ist neben Chemotherapie und Chirurgie eines der drei Standbeine der klassischen Krebsbehandlung. Das Ziel der kurativen Strahlentherapie ist es, durch Photonen- oder Elektronenstrahlung eine vollständige Vernichtung des Tumorgewebes, bei maximaler Schonung von Normalgewebe und Risikoorganen, zu erzielen. Bei einigen Tumorerkrankungen, insbesondere im HNO-Bereich, besitzt das maligne Gewebe irreguläre Formen oder befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Risikoorganen. Mit herkömmlichen Bestrahlungstechniken ist es in solchen Fällen nicht mehr möglich, eine homogene bzw. ausreichend hohe Dosis im Tumor zu erzielen. Für solche Fälle hat sich in den letzten Jahren die Behandlung mittels fluenzmodulierter Strahlentherapie (IMRT) durchgesetzt. Durch Modulierung der Photonenfluenzen können deutlich höhere Dosisgradienten zwischen Tumor und z. B. Risikoorganen erzielt werden. Durch die Komplexität der hierbei verwendeten Verfahren spielt die patientenbezogene Qualitätssicherung eine große Rolle [1]. Die DIN 6875-3 fordert eine dosimetrische Prüfung der physikalischen Dosisverteilung von fluenzmodulierten Bestrahlungsplänen. Aufgrund der anspruchsvollen technischen Umsetzung solcher Pläne kann eine individuelle Überprüfung der Pläne nötig sein [1]. Eine weitere Empfehlung ist die „Leitlinie zur Strahlentherapie mit fluenzmodulierten Feldern“ der DGMP sowie DEGRO. Diese befürwortet für die patientenbezogende Qualitätssicherung „geeignete Flächendetektoren“ [2] zu verwenden. Die oben genannte Leitlinie und Norm werden in der helikalen Tomotherapie angewendet, da es sich um eine Form der dynamischen IMRT handelt. Um diesen Empfehlungen patientenbezogene zu entsprechen, Planverifizierung die sieht TomoTherapy® für die Verwendung eines zylindrischen Phantoms („Cheese-Phantom“) [3] in Kombination mit einer Film- (EDR2) und Punktdosismessung (z. B. Standard Imaging A1SL Exradin Ionisationskammer) vor (siehe Abbildung 1.1). Seite 1 Einleitung Abbildung 1.1: Messaufbau für die Planverifizierung in der Tomotherapie mittels „CheesePhantom (30 cm Durchmesser, 18 cm Länge, Material: „Solid Water“ = , g/cm³) sowie Film- und Punktdosismessung. Die Genauigkeit der Filmdosimetrie hängt von verschiedenen Bedingungen ab [4]: • von der Gleichmäßigkeit des Filmmaterials • von der Gleichmäßigkeit des Kontaktes zwischen Film, Umhüllung und Umgebungsmaterial • von der Gleichmäßigkeit der Lagerung des Filmmaterials • von der genauen Einhaltung der Regeln über die Handhabung und Verarbeitung der Filme, insbesondere der Konstanz der Entwicklungsbedingungen • von der Messunsicherheit bei der Kalibrierung. Klinische Erfahrungen haben gezeigt, dass insbesondere die Kalibrierung der Filme mit großem Zeitaufwand und mit einer großen Messunsicherheit verbunden ist. Dadurch ist es zwar möglich, mithilfe der Filmdosimetrie relative Vergleiche der Querprofile anzustellen, aber ein absoluter Vergleich ist mit ausreichender Genauigkeit nur über die Sondenmessung möglich. Das oben erwähnte Cheese-Phantom besitzt eine Länge von 18 cm. Insbesondere HNO-Pläne, die sich in der Verifikation über 20 cm erstrecken, können mit diesem Phantom nicht vollständig überprüft werden. Seite 2 Grundlagen Alternativen zur Filmdosimetrie sind Planverifizierungen mittels EPID1 oder Ionisationskammern. Diese Systeme haben den Vorteil, dass die Messunsicherheiten und der Zeitaufwand minimiert werden können. Einige Hersteller bieten 2D-Ionisationskammer-Arrays für eine filmlose dosimetrische Flächen-„Online“-Qualitätssicherung an. Solche 2D-Arrays besitzen Eigenschaften, die vor einer klinischen Inbetriebnahme getestet werden müssen. Insbesondere bei der helikalen Tomotherapie sind folgende Merkmale für die Einsatzfähigkeit als wichtig zu betrachten: Winkelabhängigkeit und Erfassung der Dosisleistungsdynamik. In dieser Arbeit wird gezeigt, inwiefern sich das 2D-Array seven29® (PTW, Freiburg) und das MatriXXEvolution (IBA, Schwarzenbruck) in Verbindung mit den herstellerspezifischen Phantomen und Softwarelösungen für den Einsatz in der Tomotherapie eignen. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt bei der Richtungsabhängigkeit der Messsysteme und bei der Betrachtung des Arbeitsablaufes der patientenbezogen Planverifizierung. 2. Grundlagen 2.1. Hochkonformale Bestrahlungstechniken Das Standardverfahren der heutigen Strahlentherapie ist die 3D konformale Strahlentherapie. Hierbei wird durch die Kombination verschiedener fester Einstrahlrichtungen und durch Anpassung der Feldgrenzen an das Tumorgebiet eine optimale Dosisapplizierung erreicht. Dieses Verfahren stößt bei unmittelbarer Nähe des Zielvolumens zu Risikoorganen oder bei z. B. konkav geformten Tumoren an seine Grenzen. Um auch solche Fälle adäquat strahlentherapeutisch behandeln zu können, werden heute oft Verfahren, wie die IMRT oder dynamische Rotationsbestrahlungen wie z. B. RapidArc™, Vmat oder die helikale Tomotherapie eingesetzt. 2.1.1. Fluenzmodulierte Strahlentherapie Die IMRT gehört zu den hochkonformalen Bestrahlungstechniken in der perkutanen Strahlentherapie. Sie findet hauptsächlich Einsatz bei komplexen Tumorgeometrien sowie bei unmittelbarer Nähe von Risikoorganen zum Zielvolumen (wie z. B. bei HNO-Tumoren). Hierbei werden nicht nur die Feldgrenzen 1 dem Bestrahlungsfeld angepasst, sondern auch die Electronic Portal Imaging Device Seite 3 Grundlagen Photonenfluenz moduliert. Als Folge können steile Dosisgradienten zwischen malignem und gesundem Gewebe erreicht werden. Diese Modulation kann auf zwei verschiedene Weisen realisiert werden: Entweder durch physikalische Kompensatoren oder mit Hilfe von Multilamellenkollimatoren (MLC). Moderne Beschleuniger arbeiten hauptsächlich mit MLCs. Je nach Beschleunigertyp kann Fluenzvariierung durch die Step-and-Shoot-Technik oder durch dynamische MLC-Bewegungen geschehen [5]: Step-and-Shoot Abbildung 2.1: Realisierung einer Fluenzmodulation mit Step-and-Shoot-Technik [6] Bei der Step-and-Shoot-Technik werden in verschiedenen festen Einstrahlrichtungen Subfelder überlagert, um die gewünschte Modulation zu erhalten (siehe Abbildung 2.1). Dabei wird erst die vorhergesehene Lamellenposition realisiert und die berechnete Dosis appliziert. Dieses wird nacheinander mit anderen MLC-Geometrien für jede Einstrahlrichtung wiederholt. Dynamische MLC Abbildung 2.2: Realisierung einer Fluenzmodulation mit dynamischen MLCs [6] Bei der Fluenzmodulierung mit dynamischen MLCs fahren die Lamellen (Leafs) mit unterschiedlicher Geschwindigkeit während der gesamten Bestrahlungszeit (siehe Abbildung 2.2). Durch die variable Geschwindigkeit können so kontinuierlichere Fluenzmodulationen als bei der Step-and-ShootTechnik erzielt werden [7] (siehe Abbildung 2.3). Seite 4 Grundlagen Abbildung 2.3: (a) Intensitätsprofil, dargestellt als durchgezogene Linie, erzeugt mit dynamischem MLC. Der rechte und linke Leaf bewegt sich mit variabler Geschwindigkeit in x-Richtung. Die Bewegung der Leafs wird durch die gepunkteten Linien abgebildet. (b) Diskrete Stufen eines mit Step-and-Shot erzeugten Intensitätsprofils (durchgezogene Linie). Die einzelnen Segmente sind durch die gepunkteten Linien dargestellt [7]. 2.1.2. Helikale Tomotherapie Im Gegensatz zur „normalen“ IMRT handelt es sich bei dem von TomoTherapy® entwickelten Bestrahlungssystem Hi·Art II® um eine helikale IMRT. Dabei rotiert der Linearbeschleuniger (LINAC) ähnlich wie bei einem Computertomographen (CT) um den Patienten, während dieser mit konstanter Geschwindigkeit auf seiner Längsachse durch die Strahlenebene bewegt wird. Gleichzeitig wird der Fächerstrahl des LINAC durch die MLC moduliert. Diese Bestrahlungsart bietet einige Vorteile im Vergleich zur herkömmlichen Bestrahlungstechnik. Durch die Tomotherapie können besonders steile Dosisgradienten zwischen Tumor- und Normalgewebe erzeugt werden. Dieses hat zur Folge, dass komplexe Geometrien von Zielvolumina bestrahlt werden können. Zudem sind Bestrahlungen nahe an Risikoorganen, wie z. B. dem Rückenmark, möglich. Des Weiteren können mit der Tomotherapie multiple PTVs, wie z. B. Gehirnmetastasen, ohne erneute Positionierung des Patienten bestrahlt werden. Um bei solchen Bestrahlungen die Genauigkeit zu erhöhen, wird bei dem Hi·Art II System® der Beschleuniger mit einem CT kombiniert. Das bedeutet, dass vor jeder Behandlung die Position des Patienten bzw. des Tumors kontrolliert werden kann. Dadurch können Schäden für das Normalgewebe oder Risikoorgane minimiert werden. Durch den kontinuierlichen Tischvorschub beträgt die maximale Feldlänge 1,60 m. Dementsprechend können auch langestreckte Zielvolumina, wie sie bei Seite 5 Grundlagen Bestrahlungen des gesamten Liquorraumes (Neuroachsen) vorliegen, ohne weiteres durchgeführt werden. Das TomoTherapy Hi·Art II System® besteht aus vier Komponenten [7]: • Planungsstation • Optimierungsserver • Dataserver • Bestrahlungssubsystem (RDS) Die Komponenten Planungsstation, Optimierungsserver und Dataserver setzten sich mit der Therapieplanung, Archivierung und Verwaltung der benötigten Daten auseinander. Im eigentlichen Bestrahlungsprozess agieren sie nur nebensächlich. Deshalb wird im Folgenden näher auf das RDS eingegangen. Bestrahlungssubsystem ® Abbildung 2.4: Hardwarekomponenten TomoTherapy Hi·Art II Systems [7]. Das Bestrahlungssubsystem besteht aus einem 6 MV Linearbeschleuniger (siehe Abbildung 2.4), der auf einer Ring-Gantry mit einem Quellen-Achsen Abstand (source-axcis distance, SAD) von 85 cm rotiert, während der Patiententisch sich kontinuierlich in y-Richtung durch die Gantryöffnung bewegt. Das Bestrahlungsfeld wird in longitudinaler Richtung durch ein Paar von Primärkolimatoren (jaws) begrenzt, die für jede Patientenbestrahlung auf 1, 2 oder 5 cm fest eingestellt werden können. In lateraler Richtung wird der Seite 6 Grundlagen Therapiestrahl durch 64 pneumatisch gesteuerte binäre Wolfram-Leafs moduliert. Hierzu öffnen bzw. schließen sich diese innerhalb von ca. 20 ms. Jeder Leaf ist im Isozentrum 6,25 mm breit. Dieses ergibt eine maximale Strahlbreite von 40 cm. Die Modulation des Strahles ändert sich mit der Stellung der Gantry. Eine Rotation entspricht 51 Projektionen (alle 7°). Durch die 64 Leafs ergeben sich 3264 mögliche Einzelstrahlen pro Rotation. Die Leaföffnungszeiten werden bei der Planung durch den „Modulationfactor“ (MF) limitiert. Dieser ist das Verhältnis zwischen maximaler Öffnungszeit jedes einzelnen Leafs zu der durchschnittlichen Öffnungszeit aller geöffneten Leafs [8]. Das bedeutet, umso höher der MF, desto steilere Dosisgradienten sind möglich. Typische MFs liegen in der Tomotherapie zwischen 2 und 3. Da bei TomoTherapy® auf einen Ausgleichfilter verzichtet wurde, besitzt dieses Bestrahlungssystem ein inhomogenes Dosisquerprofil (siehe Abbildung 2.5) [9]. Abbildung 2.5: (a) Dosisquerprofile eines 40 x 2,5 cm² Feldes bei einem Quellen-Haut-Abstand von 85 cm in einer Wassertiefe von 1,5 cm (●) und 10 cm (○). (b) Dosislängsprofile für 40 x 1 cm² (●), 40 x 2,5 cm² (○) und 40 x 5 cm² (▲) Felder in 10 cm Wassertiefe. Alle Profile sind auf Dosiswert in der Zentralachse normiert [9]. Durch das Fehlen des Ausgleichfilters können Dosisleistungen von über 8,8 Gy/min im Isozentrum erreicht werden [8]. Auf Grund des fehlenden Ausgleichfilters wird weniger Streustrahlung im Beschleunigerkopf erzeugt, wodurch die Charakteristik des Fächerstrahls im Bestrahlungsplanungssystem (TPS) von TomoTherapy® sehr gut dargestellt werden kann [8] (siehe Abbildung 2.6). Für die CT-Bildgebung wird die Photonenstrahlung im LINAC des Systems erzeugt. Hierfür wird dieser mit einer anderen Frequenz eingespeist (gepumpt) und erzeugt so statt 6 MVmax Strahlung nur noch 3,8 MVmax mit einer Seite 7 Grundlagen Dosisleistung von 0,2 Gy/min. Das Detektorsystem (siehe Abbildung 2.4) besteht aus 738 Xenongaszellen. Anhand der hiermit gewonnen Daten wird das MV-CT Bild für die Repositionierung des Patienten erzeugt. Durch die maximale Öffnung des MLCs ergibt sich für die Bestrahlung und das MV-CT ein Sichtfeld von 40 cm Durchmesser. Abbildung 2.6: Gemessene (durch Punkten dargestellt) und berechnete (durch Linien dargestellt) ® Dosisquerprofile des TomoTherapy Hi·Art II Systems, in Messtiefen von 1 cm bis 20 cm, bei einem Quellen-Haut-Abstand von 85 cm. Die Feldgröße beträgt 50 x 400 mm². Die dreieckige Form ist auf das Fehlen des Ausgleichfilters zurückzuführen [8]. Outputänderungen des Hi·Art II Systems® Bei den täglichen Qualitätssicherungsmaßnahmen für die Tomotherapie wird unter anderem mittels einer Ionisationskammer die Dosis in 15 mm Tiefe (ebenfalls in 100 mm Plattenphantoms und 200 mm; (VirtualWater™ Slab hier nicht Phantom, abgebildet) Standard eines Imaging) gemessen. Für das Hi·Art II System® der Radiologischen Universitätsklinik Bonn ergibt sich über einen Zeitraum von 4 Monaten eine Änderung dieser Dosis von ±2% (siehe Abbildung 2.7). Dieses Ergebnis deckt sich mit einer von Francois et al. durchgeführten Studie [10]. Seite 8 Grundlagen 9 8,9 8,8 8,7 Dosis in Gy 8,6 8,5 8,4 8,3 8,2 8,1 Datum 21.05.2009 07.05.2009 23.04.2009 09.04.2009 26.03.2009 12.03.2009 26.02.2009 12.02.2009 29.01.2009 15.01.2009 01.01.2009 8 ® Abbildung 2.7: Tägliche Outputwerte des Hi·Art II Systems der Radiologischen Universitätsklinik Bonn, gemessen in einer Tiefe von 15 mm im VirtualWater™ Phantom (Standard Imaging) mit einer A1SL Exradin Ionisationskammer (Standard Imaging). Die Bestrahlungsdauer beträgt 60 sec. Der Dosissollwert beträgt für 15 mm Tiefe ca. 8,6 Gy. 2.2. Gamma-Index Durch hochkonformale Bestrahlungstechniken gewinnt die Verifikation von inhomogenen Dosisverteilungen an Bedeutung. So ist es nicht nur nötig, die applizierte Dosis zu überprüfen, sondern auch die gesamte 2D-Dosisverteilung. Eine hierfür geeignete Methode ist der Gamma-Index, welcher von Low et al. [12] beschrieben wird. Er ist eine Dosisverifikationsmethode, die sich aus zwei Konzepten ableitet: • Distance-to-agreement (DTA) Die DTA beschreibt die akzeptierte Entfernung eines gemessenen Dosispunktes zu einem Vergleichs-Dosispunkt, der den gleichen Dosiswert aufweist. • Dosisdifferenz Die Dosisdifferenz beschreibt die akzeptierte relative Dosisabweichung von einem gemessenen Dosispunkt zu einem Vergleichs-Dosispunkt. Seite 9 Grundlagen Diese Methoden werden für eine Bestanden/Nicht bestanden-Analyse kombiniert. Als Folge ist es so möglich, 2D-Dosisverteilungen effektiv zu vergleichen: Abbildung 2.8: Zweidimensionale Darstellung der Gamma-Methode [12]. Die Gamma-Methode wird duch folgende Gleichung beschrieben: = , ∀ Gleichung 2.1 Mit: , = ² , + ² , ) Gleichung 2.2 , = | − | Gleichung 2.3 , = − Gleichung 2.4 !" : Position eines einzelnen Messpunktes !# : relative Position des errechneten Punktes zum gemessenen Punkt $% : akzeptierte Distanzabweichung (DTA) &% : akzeptierte Dosisdifferenz !!" , !# : Abstand zwischen berechnetem und gemessenem Dosispunkt '!" , !# : Dosisdifferenz zwischen berechneter und gemessener Dosisverteilung D) r) : berechnete Dosis in !# D+ r+ : gemessene Dosis in !" Seite 10 Grundlagen Wenn ,!" ≤ 1 gilt die Berechnung als bestanden ,!" > 1 gilt die Berechnung als nicht bestanden Für die Planverifizierung sieht TomoTherapy® die Parameter von $% = 3 11 und &% = 3% (auch Gammakriterium von 3%, 3 mm genannt) vor [11]. Zusätzlich zu der Wahl der Parameter beeinflusst die Wahl des Referenzpunktes das Ergebnis der Gamma-Analyse. Man unterscheidet zwei Arten: Globaler und lokaler Gamma-Index. 1,8 gemessenes Profill 1,4 1,2 Dosis w. E. 1,6 akzeptierte globale Dosisdifferenz akzeptierte lokale Dosisdifferenz 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 -130 -110 -90 -70 -50 -30 -10 10 x in mm 30 50 70 90 110 130 Abbildung 2.9: (blau) Gemessenes Dosisquerprofil. (rot) Global akzeptierte Dosisdifferenz bei der Gamma-Analyse. Das Gammakriterium von 3% bezieht sich auf einen Referenzpunkt, hier das Dosismaximum. Daraus ergibt sich eine akzeptierte absolute Dosisdifferenz von ±0,05 Gy für jeden Messpunkt. (grün) Lokal akzeptierte Dosisdifferenz bei der Gamma-Analyse. Das Gammakriterium von 3% bezieht sich auf jeden einzelnen Messpunkt. Die Angabe der akzeptierten relativen Dosisabweichung (z. B. 3%) kann sich auf einen festen Referenzpunkt beziehen (z.B Dosismaximum), man spricht von globalem Gamma-Index. Hieraus ergibt sich für jeden Messpunkt eine gleich große absolute Akzeptanz der Messabweichung (z. B. ±3% des Dosismaximums). Bei einem lokalen Gamma-Index bezieht sich die akzeptierte Dosisabweichung auf jeden einzelnen Messpunkt. So ergibt sich für jeden Messpunkt eine unterschiedlich große absolute Akzeptanz [12] (siehe Abbildung 2.9). Die Wahl Seite 11 Grundlagen der Analysemethode hat Auswirkungen auf die Beurteilung des Niederdosisbereiches. So besteht bei einem globalen Gamma-Index die Möglichkeit, dass Abweichungen von niedrigen Dosen nicht korrekt bewertet werden (siehe Abbildung 2.10). ® Abbildung 2.10: Ergebnis einer Gamma-Index Analyse (VeriSoft 4.0, PTW). (oben) Globaler Gamma-Index; (unten) lokaler Gamma-Index. Die blauen und roten Punkte zeigen Messpunkte, die außerhalb der Toleranz liegen (blau: negative Dosisabweichung; rot: positive Dosisabweichung). Bei der globalen Analyse werden die Abweichungen im Niederdosisbereich nicht erkannt [12]. Seite 12 Grundlagen 2.3. Vorbestrahlungseffekte bei Ionisationskammern Die verwendeten 2D-Arrays bestehen aus 729 (seven29) bzw. 1020 (MatriXXEvolution) Ionisationskammern. „Ionisationskammern sind wegen ihrer vergleichsweisen einfachen Bauart, dem unkomplizierten Umgang, ihrer Langzeitstabilität, dem guten physikalischen Verständnis ihrer Funktionsweise und wegen des geringen Aufwandes bei der Strom- oder Ladungsmessung, heute die am Weitesten verbreiteten Strahlungsdetektoren“ [13] (siehe Abbildung 2.11 links). Abbildung 2.11: (links) Aufbau einer Ionisationskammer (PTW30001). (rechts) Verhältnis der initialen Kammerantwort zur stabilen Kammerantwort (nach Vorbestrahlung) für verschiedene Kammertypen 60 unter Co. Jeder Punkt steht für den Verhältniswert einer einzelnen Kammer. Rechts sind die durchschnittlichen Zeiten bis zum Erreichen eines stabilen Wertes und die dazugehörigen Standardabweichungen aufgelistet [14]. In einer Studie von McCaffrey et al. [14] wurde das Vorbestrahlungsverhalten verschiedener Kammern betrachtet. Es wurde beobachtet, dass nicht nur Kammern unterschiedlichen Typs sondern auch gleichen Typs Unterschiede aufweisen (siehe Abbildung 2.11). McCaffrey et al. führen dies auf die Kammergeometrie vollabgeschirmten zurück. Schlussfolgernd Leiterbahnen (wie in weisen Abbildung Kammern 2.11) mit kleinere Vorbestrahlungseffekte auf als Kammertypen, bei denen die Abschirmung eine größere Distanz zum aktiven Kammervolumen besitzt. Bei dieser nicht vollständigen Abschirmung hat sich ebenfalls eine starke Abhängigkeit vom Material des Isolators gezeigt. McCaffrey et al. führen dieses Verhalten auf den Effekt der strahleninduzierten Leitfähigkeit (Fowler et al. 1959) zurück. Als Konsequenz sehen McCaffrey et al. die Notwendigkeit einer individuellen Betrachtung des Vorbestrahlungsverhaltens jeder einzelnen verwendeten Seite 13 Material Kammer, um die Messunsicherheiten bei Dosismessungen so gering wie möglich zu halten. 3. Material 3.1. Zweidimensionale Ionisationskammer Arrays Zur filmdosimetrischen Überprüfung von 2D-Dosisverteilungen existieren neben EPIDs auch zweidimensionale Ionisationskammer Arrays (2D-Arrays). Diese bieten eine Flächendosisverifizierung mit den Vorteilen von Ionisationskammern (z. B. Langzeitstabilität und gutes physikalisches Verständnis ihrer Funktionsweise [15]). In dieser Arbeit werden die Arrays von verschiedenen Herstellern verwendet, zum einen das seven29 (PTW, Freiburg) und zum anderen das MatriXXEvolution (IBA-Dosimetry, Schwarzenbruck) 3.1.1. seven29 Das 2D-Array seven29 besteht aus einer zweidimensionalen Detektor-Matrix mit 729 kubischen, luftoffenen Ionisationskammern. Die Kammern, mit einer Größe von 5 x 5 x 5 mm³ (0,125 cm³) sind in einer regelmäßigen Matrix von 27 x 27 Kammern angeordnet. Dadurch ergibt sich eine aktive Fläche von 27 x 27 cm² mit einem Abstand von Kammerzentrum zu Kammerzentrum von 1 cm. Das seven29 besitzt eine Kammer auf der Zentralachse. Das 2D-Array wird vom Hersteller mit einer 60 Co-Quelle kalibriert. Hierbei wird ein homogenes Feld erzeugt und für jede einzelne Kammer ein Korrekturwert ermittelt. Die so entstandene Korrekturmatrix stellt sicher, dass bei einem homogenen Feld alle Kammern das gleiche Messergebnis liefern. Die Detektoroberfläche besteht aus einer 5 mm dicken PMMA2-Schicht. Unterhalb dieser befindet sich der effektive Messort, der durch Markierungen an der Außenseite erkennbar ist. Das Rückstreumaterial besteht aus einer 10 mm dicken PMMA-Schicht [15]. Die Messelektronik befindet sich innerhalb des Arrays (siehe Abbildung 3.1). Sie ermöglicht eine totzeitfreie parallele Auslesung der Messkammern mit Abtastzeiten von 200 ms bzw. 400 ms (je nach gemessener Dosisleistung). Die Messdaten werden über eine Kabelverbindung an ein Array-Interface (siehe Abbildung 3.1) übertragen, welches zur Datenwandlung und Spannungsversorgung der Kammern dient. 2 Polymethylmethacrylat, Dichte: 1,19 g/cm³ Seite 14 Material Zur Auswertung der Messdaten wird das Interface über eine serielle RS232 Schnittstelle mit einem Mess-PC verbunden. Die Messdaten werden mit der Software VeriSoft® 4.0 (PTW, Freiburg) erfasst und ausgewertet. Durch das Auslagern des Interface wird ein Gewicht von 3,2 kg erreicht. aktive Fläche Messelektronik Abbildung 3.1: (rechts) 2D-Array seven29: Im oberen Bereich befindet sich die aktive Detektorfläche, bestehend aus 792 Ionisationskammern. Die Messelektronik befindet sich bei der Bestrahlung des Arrays außerhalb der Primärstrahlung. (links) Das Array-Interface dient zur Datenwandlung und Spannungsversorgung der Kammern. 3.1.2. MatriXXEvolution Das 2D- Array I’mRT MatriXXEvolution (siehe aktive Fläche Abbildung 3.2) zweidimensionalen besteht aus einer Detektor-Matrix mit 1020 zylindrischen, luftoffenen Ionisationskammern. Das MatriXXEvolution ist eine Modifizierung des I’mRT MatriXX [16] [17] [18]. Um Streuungen der Primärstrahlung Messelektronik bei Rotationsbestrahlungen zu vermeiden, wurden Metallteile innerhalb des Gehäuses (z. B. Abbildung 3.2: 2D-Array I’mRT MatriXX-Evolution. Die aktive Detektorfläche (oben) besteht aus 1020 Ionisationskammern. Die Messelektronik (unten) wird mit Bleifolie vor Streustrahlung geschützt. Gehäuseschrauben) durch Kunststoffteile ersetzt. In dieser Arbeit wird ein Prototyp des MatriXXEvolution verwendet, welcher von IBA-Dosimetry zur Verfügung gestellt wurde. Die Kammern, mit einer Größe von 4,5 (Ø) x 5 (h) mm (0,08 cm³) [20], sind in einer regelmäßigen Matrix von 32 x 32 Kammern angeordnet. An den Außenecken der Matrix befinden sich keine Kammern. Somit ergibt sich eine aktive Fläche von Seite 15 Material 24,4 x 24,4 cm² mit einem Abstand von Kammerzentrum zu Kammerzentrum von 0,762 cm. Im Gegensatz zum seven29 befinden sich beim MatriXXEvolution keine Kammern auf den Zentralachsen. Die Messwerte für diese werden von den umliegenden Kammern interpoliert. Jede Kammer ist mit 60 Co kalibriert, dadurch wird sichergestellt, dass bei homogenen Feldern jede Messkammer das gleiche Ergebnis liefert. Die Detektoroberfläche besteht aus einer 3,3 mm dicken RW33-Schicht. Unterhalb dieser befindet sich der effektive Messort, der durch Markierungen an der Außenseite erkennbar ist. Das Rückstreumaterial besteht aus einer 22 mm dicken RW3-Schicht. Die Messelektronik befindet sich direkt innerhalb des Arrays (siehe Abbildung 3.2). Sie wird durch eine Bleifolienabschirmung vor der Primärstrahlung geschützt. Diese Tatsache erklärt auch das Gewicht von 12 kg. Die Elektronik ermöglicht eine totzeitfreie parallele Auslesung der Messkammern mit Abtastzeiten von mindestens 20 ms. Zur Auswertung der Messdaten wird das Array über eine RJ-45 Schnittstelle mit einem Netzwerk oder mit einem Mess-PC verbunden. Die Messdaten werden mit derr Software OmniPro-I’mRT (IBA, Schwarzenbruck) erfasst und ausgewertet. 3.2. Phantome „Bei der Prüfung der physikalischen Dosisverteilung des Gesamtplans werden alle fluenzmodulierten Strahlfelder des Patienten-Gesamtplans in ein geeignetes Phantom übertragen, die physikalischen Dosisverteilung im Phantom neu berechnet und dem Ergebnis einer dosimetrischen Verifikation gegenübergestellt“ [1]. Ein geeignetes Phantom ist nach DIN 6841-8: „Objekt … das sich bei einem betrachteten … dosimetrischen Verfahren in ausreichender Näherung physikalisch so verhält wie der Körper …“ Die in dieser Arbeit verwendeten Phantome (Octavius von PTW und MULTICube von IBA-Dosimetry) erfüllen diese Eigenschaft. 3 wasseräquivalenter Kunststoff, Dichte: 1,045 g/cm³, auch “Goettingen White Water” genannt Seite 16 Material 3.2.1. Octavius-Phantom Das Octavius Phantom (PTW, Freiburg) (siehe Abbildung 3.3) ist eigens für die Qualitätssicherung von Rotationsbestrahlungen entwickelt worden. Es ermöglicht, neben der Messung mit dem seven29®, auch eine Punktdosismessung mittels einer T31010 Semiflex-Kammer (PTW, Freiburg) und eine Hounsfield-Unit (HU) Kalibrierung im CT und MV-CT (siehe Abbildung 3.4d) mit Hilfe mitgelieferter variabler Einschübe. Bei der HUKalibrierung kann durch einen heterogenen Einschub mit verschiedenen bekannten Dichten ein Zusammenhang zwischen der Dichte des Materials und der im CT dargestellten HU hergestellt werden. Die oktogonale Form des Phantoms erlaubt eine einfache Positionierung des Phantoms für Messungen in verschiedenen Planebenen (siehe Abbildung 4.2a). Für eine genaue Positionierung des Phantoms im Isozentrum eines Beschleunigers sind an der Außenseite des Phantoms gefräste Markierungen vorhanden, die den effektiven Messort des seven29 berücksichtigen. Das Octavius besteht aus Polystyrol (Dichte: 1,04 g/cm³) und besitzt eine Höhe sowie eine Länge von 32 cm. Durch die kompakte Bauart des Phantoms liegt sein Gewicht bei ca. 25 kg. Für die patientenbezogene Phantomausführungen: Dosisberechnungen das und Planverifizierung Octavius-CT Vorbereitungen Phantom, für die existieren auf dem zwei alle patientenbezogene Planverifizierung stattfinden und das Octavius-LINAC Phantom, auf welches der errechnete Plan abgestrahlt wird. Das Octavius-LINAC Phantom zeichnet sich durch eine u-förmige Luftkavität in der unteren Hemisphäre aus (siehe Abbildung 3.4b). Durch Strukturen, wie z. B. Leiterbahnen, innerhalb des 2DArrays wurde eine Dosisabweichung bei Bestrahlungswinkeln von 90° bis 270° festgestellt [16]. Dieser Effekt wird durch die Luftkavität kompensiert. Seite 17 Material Abbildung 3.3: Octavius-LINAC Phantom, Mitte: Einschub für 2D-Array Abbildung 3.4: Verschiedene Konfigurationen des Octavius Phantoms: (a) Octavius-CT Phantom mit 2D-Array in verschiedenen Ausrichtungen, (b) Octavius-LINAC Phantom mit 2D Array, (c) Octavius-CT Phantom mit Ionisationskammereinschub, (d) Octavius-CT Phantom mit heterogenen Einschüben für HU-Kalibrierung [16] 3.2.2. MULTICube Das MULTICube Phantom (IBA, Schwarzenbruck) wurde, genau wie das Octavius, eigens zur Qualitätssicherung von Rotationsbestrahlungen entwickelt. Es besitzt die Form eines variablen Würfels und kann somit für die sagittale oder koronale Planebene verwendet werden. Es ist möglich, das Phantom in verschiedenen Konfigurationen (siehe Abbildung 3.5) aufzubauen. Diese erlauben, die Messposition im Patienten nachzuempfinden. Es werden zwei Aufbauten unterschieden, zum einem MULTICube (31,4 x 34 x 34 cm³, Gewicht: 33 kg) und zum anderen MULTICubeLite (31,4 x 34 x 22 cm³, Gewicht: 19,8 kg). Die verschiedenen 5 cm dicken Elemente des MULTICubes Seite 18 Methoden bestehen aus gewebeäquivalentem Plastic Water® (CIRS, Virginia USA). Der Aufbau ist nur mit dem MatriXX-Array bzw. mit einer entfernbaren Filmkassette möglich. Das Isozentrum ist bei dem MULTICube durch Markierungen an der Außenseite des Phantoms gekennzeichnet. Der effektive Messort der MatriXX-Arrays ist hierbei berücksichtigt. In dieser Arbeit sind alle Messungen mit dem MULTICubeLite (im folgenden MULTICube genannt) durchgeführt worden. Bei dem verwendeten MULTICube-Phantom handelt es sich um einen Prototyp, der für wissenschaftliche Arbeiten von IBA-Dosimetry zur Verfügung gestellt wird. (a) (b) (c) (d) Lite Abbildung 3.5: Verschiedene Konfigurationen des MULTICube Phantoms : (a) MULTICube mit MatriXX-Evolution (31,4 x 34 x 22 cm³, Gewicht: 19,8 kg); (b) MULTICube mit MatriXX-Evolution (31,4 x 34 x 34 cm³, Gewicht: 33 kg); (c) MULTICube mit MatriXX-Evolution in sagittaler Ausrichtung; (d) MULTICube mit Filmkassete. 4. Methoden 4.1. Vorbestrahlung Laut Herstellerangaben benötigt das MatriXXEvolution eine Vorbestrahlung mit einer Dosis von mindestens 10 Gy [17] [18]. Um den Einfluss dieser Vorbestrahlung zu beobachten und deren eventuelle Notwendigkeit bei dem seven29 festzustellen, wurden beide Arrays mit einer Feldgröße von 26 x 26 cm² in 50 MU Schritten an einem herkömmlichen Beschleuniger (hier Siemens Mevatron MD2) vorbestrahlt. Seite 19 Methoden Unter Berücksichtigung des in den Arrays vorhandenen Aufbaumaterials (siehe Kapitel 3.1.1 und Kapitel 3.1.2), wurde die Messtiefe auf 17 cm gesetzt und ein Fokus-Oberflächen-Abstand (FOA) von 100 cm gewählt. Ziel ist es, alle 0,5 Gy einen Messpunkt zu erhalten. Zur Auswertung wurde die Kammerantwort der zentralen neun (seven29) bzw. der zentralen vier (MatriXXEvolution) Zentralkammern gemittelt. Für die Vorbestrahlung mittels der Tomotherapie wird ein Bestrahlungsplan generiert, der bei 0° Gantrystellung und mit einem dynamischem Tischvorschub das gesamte Array mit ca. 1 Gy bestrahlt. Als zusätzliches Aufbaumaterial werden 5 mm 30 x 30 cm² RW3 verwendet. Der Tischvorschub und die abgestrahlte Dosis werden mit folgender Annahme berechnet [21]: &= &4 ×7×8 5 Gleichung 4.1 9= 5 608 Gleichung 4.2 mit: &: Dosis (Gy) 5: Länge des zu bestrahlenden Feldes (cm) &4: 7: nominale Dosisrate des Hi·Art II® (Gy/min) Strahlbreite (cm) 8: Gesamtbestrahlungszeit (min) 9: Tischvorschub (cm/sec) 608: Gesamtbestrahlungszeit (sec) Bei einer nominalen Dosisrate von 8,8 Gy/min, einer Länge von 26 cm, einer Strahlbreite von 1 cm und einer Gesamtbestrahlungszeit von 3 min ergeben sich eine Vorbestrahlungsdosis von ca. 1,01 Gy und ein Tischvorschub von 0,144 cm/sec. 4.2. Effektiver Messort Die effektive Messtiefe einer Ionisationskammer bzw. eines Detektors hängt maßgeblich von der Bauart ab. Bei den verwendeten 2D-Arrays sind die effektiven Messorte an der Gehäuseaußenseite markiert. Für das seven29 beträgt die effektive Messtiefe 5 mm und für das MatriXXEvolution 3 mm. Um Fehler Seite 20 Methoden bei nachfolgenden Messungen zu vermeiden, müssen diese Angaben überprüft werden, da es innerhalb der Fertigungstoleranzen der Hersteller zu Abweichungen kommen kann. Zur Überprüfung der effektiven Messtiefe deff wird eine Tiefendosiskurve im TomoTherapy Hi·Art II® mit den 2D-Arrays und einer Semiflex-Kammer (PTW, T31013) als Referenz aufgenommen. Als Aufbaumaterial dienen insgesamt 200 mm 30 x 30 cm² RW3-Platten, die in 1 mm Schritten auf die Arrays geschichtet werden. Der Messaufbau wird mit einem statischen 50 x 400 mm² Feld mit einem FOA von 85 cm bestrahlt. Durch Vergleich der gemessenen Maxima der Tiefendosiskurven zwischen Kammer- und Arraymessung ergibt sich der effektive Messort der Arrays. 4.3. Dosisleistungsabhängigkeit Die Dosisleistung bei der Tomotherapie ist ca. um den Faktor 3,5 bis 4 höher als bei herkömmlichen Beschleunigern. Abhängig vom FOA (hier r genannt) können bei der Tomotherapie Dosisleistungen von bis zu 10 Gy/min auftreten. Um die Dosisleistungsabhängigkeit der Arrays zu betrachten, werden 45 mm 30 x 30 cm² RW3-Platten als Aufbaumaterial und 80 mm als Rückstreumaterial verwendet und in TomoTherapy Hi·Art II® mit einem statischen 50 x 400 mm² Feld für 3 min bestrahlt. Durch Variieren des FOA werden Dosisleistungen zwischen 5 Gy/min und 10 Gy/min erreicht. Durch die konstante Dicke des Aufbaumaterials ist für jede Messung die Absorption der Strahlung gleich. Hierdurch verändert sich das Energiespektrum nicht. Die gemessenen Detektorantworten werden als Funktion von 1< .dargestellt !² 4.4. Richtungsabhängigkeit 4.4.1. Betrachtung für konventionelle Beschleuniger Für die Betrachtung der Abhängigkeit der gemessenen Dosis vom Bestrahlungswinkel werden die Arrays mit ihren Phantomen (auch Tandem genannt) in einem Winkelbereich von 0° bis 180° mit Stehfeldern von 10 x 10 cm² (6 MV) bestrahlt. Um Störungen des Tisches zu vermeiden, werden die Phantome in sagittaler Ausrichtung in einem Winkelbereich von 270° bis 90° in 15° Schritten bestrahlt (siehe Abbildung 4.1). Weiter wird eine Rotationsbestrahlung mit einem 10 x 10 cm² (6 MV) Feld von 270° bis 90° Seite 21 Methoden erstellt. Die Winkelangaben von 90° und 270° entsprechen den ventralen und dorsalen orthogonalen Einstrahlrichtungen des Arrays. Zur Anschaulichkeit werden diese behandel als befänden sich die Tandems in horizontaler Position. Hieraus ergeben sich die Winkelangaben von 0° bis 180°. Die Pläne werden für jedes Feld anhand der vorab aufgenommen CT-Bilder der Messaufbauten mit Hilfe eines Collaps-Cone Algorithmus in Oncentra MasterPlan V3.1 SP3 (Nucletron, Veenendaal NL) berechnet und die Dosis im Isozentrum auf 1 Gy normiert. Die errechneten Dosisprofile wurden aus dem Planungssystem (Masterplan) exportiert und mit den gemessenen Profilen verglichen. Abbildung 4.1: Messaufbau zur Betrachtung der Richtungsabhängigkeit bei konventionellen Beschleunigern. Um Störungen des Tisches zu vermeiden, werden die Tandems (links: MatriXXEvolution mit MULTICube; rechts: seven29 mit OCTAVIUS-LINAC) in sagittaler Ausrichtung in 15°-Schritten von 270° bis 90° bestrahlt. 4.4.2. Betrachtung für TomoTherapy Hi·Art II System® Eine ähnliche Prozedur wie bei konventionellen Beschleunigern ist bei der Tomotherapie nicht möglich, weil die Betrachtung mit statischen Feldern nur in Winkeln von 0°, 90°, 180° und 270° möglich ist. Des Weiteren können auch die gemessenen Profile nicht mit errechneten Profilen verglichen werden. Der Grund hierfür ist, dass es noch keine Möglichkeit gibt, statische Bestrahlungen mit dem TomoTherapy Richtungsabhängigkeit für Hi·Art den II System® Fächerstrahl zu planen. Um die der Tomotherapie zu untersuchen, werden zwei Ansätze verfolgt. Zum einen werden verschiedene Seite 22 Methoden Testpläne (siehe Abbildung 4.2) für die Tomotherapie generiert und zum anderen wurde eine Halterung entwickelt, mit der es möglich ist, die Phantome in 5° Schritten um ihre y-Achse zu rotieren. Dadurch ist es möglich, die Winkelabhängigkeit des Ansprechvermögens (ohne Berücksichtigung eines errechneten Dosiswertes) der jeweiligen Tandems zu betrachten. Testpläne für die Tomotherapie (c) (b) (a) Abbildung 4.2: Schematische Darstellung der verwendeten Testpläne für die Tomotherapie; oben: seven29 mit Octavius, unten: MatriXX-Evolution mit MULTICube; (a) zentrischer Zylinder, der einheitlich mit 1 Gy Fraktionsdosis bestrahlt wird. (b) und (c) Zielvolumen (rot) in der Messebene der Arrays, das einheitlich mit 1 Gy Fraktionsdosis unter Berücksichtigung der gerichteten Blöcke (gelb) bestrahlt wird. Um Vergleiche zwischen errechneter Dosis und gemessener Dosis in Abhängigkeit der Einstrahlrichtung im Hi·Art II System® durchführen zu können, wird zunächst ein zentrisches zylinderförmiges PTV mit 10 cm Durchmesser und 10 cm Länge in den Phantomen erstellt (siehe Abbildung 4.2a). Der Einfluss des Tisches wird bei der Planung durch das Planungssystem berücksichtigt. Um die Abhängigkeit von Bestrahlungswinkeln von 270° bis 90° (über 0°) bzw. von 90° bis 270° (über 180°) zu untersuchen, wird ein PTV in der Ebene der Arrays bestrahlt. Um unerwünschte Bestrahlungsrichtungen zu unterdrücken, wurden bei der Planung Hilfskonturen (Directional Blocks) eingefügt (siehe Abbildung 4.2b). Alle drei Pläne werden mit einem Modulation Factor von 2, einer Strahlbreite von 5 cm und einem Pitch4 von 0,215 geplant und abgestrahlt. Damit dieselben Einstrahlrichtungen für beide Phantome vorliegen, wurden die Pläne 4 Tischvorschub während einer Gantryrotation relativ zur Strahlbreit [32] Seite 23 Methoden auf dem MULTICube geplant und dann auf die jeweils verwendeten Phantome übertragen. Die Fraktionsdosis für jeden Plan beträgt ca. 1 Gy. Winkelabhängigkeit des Ansprechvermögens Abbildung 4.3: Messaufbau für die Betrachtung der Winkelabhängigkeit des Ansprechvermögens der 2D-Arrays in der Tomotherapie (links: MatriXX-Evolution und MULTICube; rechts: seven29 mit Octavius-LINAC). Die Phantome werden mit PMMA-Passepartouts auf zwei PMMA-Blöcke mit radialen Ausschnitten gestellt. Dieser Messaufbau ermöglicht eine freie Rotation der Phantome um ihre Längsachse. Die selbst entwickelte und hergestellte Halterung (siehe Abbildung 4.3) für die beiden Phantome besteht aus je zwei phantomspezifischen PMMAPassepartouts, die passgenau auf die Phantome gesetzt werden. Durch die Lagerung auf zwei PMMA-Blöcken ist es möglich, die Phantome um ihre Längsachse frei zu drehen. Mit einem statischen Feld (0°, 60 x 50 mm²) wird der isozentrisch gelagerte Messaufbau jeweils für jede Winkelrichtung für 60 Sekunden bestrahlt. Um einen relativen Vergleich der Einstrahlrichtungen zu erhalten, wird die Abweichung der zwei gegenüberliegenden Messpaare (0° zu 180°, 5° zu 175° usw.) errechnet. 4.5. Patientenbezogene Planverifizierung in der Tomotherapie Für die patientenbezogene Planverifizierung ist aufgrund der Komplexität von fluenzmodulierten Strahlfeldern eine individuelle dosimetrische Prüfung des Gesamtplanes notwendig [1]. Die Leitlinie der DGMP und DEGRO empfiehlt hierfür die Verwendung von Flächendetektoren [2]. In diesem Kapitel der Arbeit sollen die Vor- bzw. Nachteile von 2D-Arrays gegenüber der Filmdosimetrie bei der Planverifizierung verdeutlicht werden. Seite 24 Methoden Durchführung Für das Erstellen einer Planverifizierung muss von den Phantom-Tandems ein 3D-CT-Datensatz (Schichtbreite 5 mm) erstellt werden. Das Isozentrum wird auf der Außenseite der Phantome mit CT-Marker (CT-Spot #120, Beekley) gekennzeichnet, damit in dem CT-Datensatz das Isozentrum eindeutig identifiziert werden kann. Eine Besonderheit existiert für die PTW-Tandems. Hier ist es nur nötig, ein CT des Octavius-CT Phantoms mit seven29 zu erstellen. Im nächsten Schritt wird der optimierte Patientenplan auf die Phantome übertragen [3]. Hierbei wird nicht die Fluenz neu optimiert, sondern ausschließlich die bereits errechnete Modulierung auf die Phantome übertragen und die Dosisverteilung neu errechnet. Der Import in die Verifikationsprogramme erfolgt für die OmniPro I’mRT Software über DICOMDosiswürfel und für VeriSoft® über das DQA-Modul der Tomo-Planungsstation. Im DQA-Modul wird die Dosisverteilung in einer ausgewählten Messebene als HEADER- und IMG-Datei exportiert [3]. In der Header-Datei befinden sich Informationen über die Dimensionen der Dosisverteilungen und in der IMG-Datei befinden sich die absoluten Dosiswerte. Vor der Bestrahlung werden die Phantome mit Hilfe ihrer Isozentrumsmarkierungen auf dem Tisch des Hi·Art II Systems® positioniert. Der auf dem Octavius-CT Phantom berechnete Plan wird auf das Octavius-LINAC Phantom abgestrahlt, um die beobachteten Dosisabweichungen [22] (siehe 5.4) zu kompensieren. Zur Lagekontrolle der Phantome wird ein MV-CT aufgenommen. Die Auflösung hierbei sollte möglichst fein (Schichtbreite 2 mm) gewählt werden, da sonst die einzelnen Kammern nicht mehr deutlich zu trennen sind und als Konsequenz ein Übereinanderlegen der CT und MV-CT Datensätze (Matchen) (siehe Abbildung 4.4) erschwert wird. Durch die deutliche Abbildung der Kammern und der Gehäusemerkmale, wie z. B Gehäuseschrauben oder Hohlräume im Gehäuse der Arrays (insbesondere bei dem IBA-Tandem) im MV-CT wird das Matchen erleichtert. Seite 25 Methoden Abbildung 4.4. MV-CT (2 mm Schichtbreite) der Tandems. (links) MULTICube mit MatriXXEvolution; (rechts) Octavius-LINAC mit seven29; (oben) koronaler Schnitt durch die Messebene; (unten) transversaler Schnitt durch die Phantome mit 2D-Arrays. Für die Messdatenerfassung stehen in I’mRT-OmniPro verschiedene Modi zur Verfügung [25]: • Single Snap: Datenerfassung wie mit einer „Fotokamera“. Die Integrationszeit wird durch die Parameter „sampling time“ und „No. of samples“ bestimmt. Gesamtintegrationszeit = sampling time x No. of samples Ein manuelles Stoppen der Messung ist ohne Datenverlust nicht möglich. • Movie Mode: Datenerfassung wie mit einer „Filmkamera“ mit einer kontinuierlichen Serie von „Bildern“ (Totzeitfrei). Die Intergrationszeit pro „Bild“ wird ähnlich wie beim Single Snap durch die Parameter „sampling time“ und „No. of samples“ bestimmt (siehe Abbildung 4.5). Gesamtintegrationszeit = sampling time x No. of samples Im Movie Mode ist ein manuelles Stoppen ohne Datenverlust möglich. Bei Beenden des Movie Modes wird die integrierte Dosis als Summe aller gemessen „Bilder“ dargestellt. Die sampling time muß mindestens 20 ms betragen. Seite 26 Methoden • Online Mode: Dieser Modus wird zur „online“ Darstellung von zeitabhängigen Signalen, ähnlich wie bei einer Live-Übertragung, verwendet. Der Online Mode ist nicht für Datenspeicherung vorgesehen, da die graphische Darstellung vorrangig behandelt wird. Dieser Modus ist nützlich für die adäquate Darstellung von Effekten z. B. bei Einstellungsänderungen am Beschleuniger. Abbildung 4.5: Parameter im Movie Mode Die Datenerfassung beim seven29-Detektor ist vergleichbar mit dem Movie Mode. Eine Temperatur- und Luftdruckkorrektur erfolgt bei PTW über die Eingabeaufforderung vor jeder Messung (manuelles Eingeben der Parameter) und bei IBA über die im Array integrierte Temperatur- und Luftdrucksensoren. Die bei dem MatriXXEvolution intern gemessene Temperatur beschreibt den Wert der Detektorplatine. Während des Betriebes liegt hier die Temperatur etwas über der Raumtemperatur [18]. Durch die Auslagerung der Spannungsversorgung und Messdatenverabeitung in das Mess-Interface entspricht bei dem seven29 die Temperatur im Mess-Array der Umgebungstemperatur. Der Zeitaufwand für die eigentliche Durchführung einer Planverifizierung liegt bei beiden Systemen bei ca. 20 bis 30 min (abhängig von der Bestrahlungszeit des zu prüfenden Planes). Bei dem IBA-Tandem muss der Zeitaufwand der Vorbestrahlung (Messaufbau siehe Kapitel 4.1) (ca. 3 min Seite 27 Methoden bei einem LINAC mit 200 MU/min Dosisleistung und einer Vorbestrahlung von 600 MU) und der Zeitaufwand einer Absolutkalibrierung hinzugerechnet werden. Bei der Absolutkalibrierung (Outputcalibration) hat der Benutzer die Möglichkeit, eine absolute Dosis den Messdaten des Arrays für verschiedene Beschleuniger und Strahlqualitäten zuzuordnen [25]. Für diese „Kreuzkalibrierung“ wird ein Referenz-Dosiswert mit einer Ionisationskammer aufgenommen. Unter gleichen Bedingungen (Aufbauund Rückstreumaterial) wird anschließend das MatriXXEvolution bestrahlt. Zur Bestimmung des Korrektionsfaktors kOutput wird die Referenz in Bezug zum Mittelwert der vier Zentralkammern des Arrays gesetzt: =>?@A?@ = &BCDCECFG HIJ. &4BCDCECFG LMNNOPJO!N $O! 4 ROSN!TP=T11O!S Gleichung 4.3 Für die Referenzdatenerfassung im Hi·Art II System® wird eine A1SL Exradin Kammer (Standard Imaging) im Virtual Water™ Phantom (Standard Imaging) verwendet (15 mm Aufbaumaterial, 22 mm Rückstreumaterial, FOA=85 cm). Unter gleichen Bedingungen wird die Kalibrierung des Arrays durchgeführt (12 mm Aufbaumaterial). OmniPro-I‘mRT führt den Benutzer durch den Kalibrierungsprozess. Da es beim Hi·Art II System® in den ersten Minuten der Bestrahlung zu Dosisleistungsschwankungen kommen kann [21], wird empfohlen, eine Erfassung der Referenzdaten und eine Kalibrierung des Arrays über ca. 5 min durchzuführen [21]. Allgemeine Auswertung Die beiden Messsyteme werden mit einer Kohorte von 18 Patienten (7 HNO-, 5 Prostata-, 1 Rektum-, 5 Wirbelsäulenpläne) an dem Hi·Art II System® getestet. Die Messebene wird bei jeder Verifizierung so gewählt, dass sie in den kritischen Bereichen der Bestrahlung liegt (z. B. Zielvolumina, Risikoorganen oder im integrierten Boost). Bei allen Messungen wird der Temperatur- und Luftdruckkorrekturfaktor berücksichtigt. Die Verifikation der gemessen Daten wird mit einem Gamma-Kriterium von 3%, 3 mm (wie von TomoTherapy® empfohlen [11]) durchgeführt. Es kann zu Fehlinterpretationen in Bereichen außerhalb der Primärstrahlung kommen, da in diesen Regionen die Streustrahlung nicht ausreichend vom Berechnungsalgorithmus Seite 28 Methoden berücksichtigt wird. Aus diesem Grund werden Dosiswerte unter 10% des Maximums vernachlässigt. Auswertung mit OmniPro I‘mRT OmniPro I’mRT ist für die Verarbeitung von verschiedenen Datenquellen (Filmdosimetrie, EPID, TPS usw.) entwickelt worden, die in der Regel verschiedene Pixelgrößen und –anzahlen besitzen. Vorzugsweise geschieht der Import der errechneten Dosisverteilung per DICOM-Import [25]. Dieser erfolgt über ein in der Software internes Programmmodul. Wenn der Messrechner im Kliniknetzwerk integriert ist, ist es auch möglich, die errechneten Daten direkt vom Planungssystem an den Messrechner zu senden. Um die Messungen des MatriXX Array mit den errechneten Dosisverteilungen des Tomoplanungssytems zu vergleichen, wird empfohlen [25], die beiden Datensätze durch lineare Interpolation auf die gleiche Rastergröße zu bringen. Der DICOM-Datensatz des TomoTherapy® Planungssystems (TomoPlan) besitzt eine Rastergröße5 von 1,992 mm. Die mit dem MatriXXEvolution gemessene Dosisverteilung besitzt aufgrund der Kammerzentrumsabstände eine Rastergröße von 7,619 mm (vergleiche Kapitel 3.1.2). In dieser Arbeit werden beide Datensätze auf eine Rastergröße von 1 mm interpoliert [25]. Die Interpolationsschritte können durch benutzerdefinierte Makros automatisiert werden. Auswertung mit VeriSoft® Auch VeriSoft® bietet die Möglichkeit, die Dateiformate von verschiedenen Planungssystemen zu verarbeiten. Die Variante des Dosisverteilungs-Exports über das DQA-Modul der TomoTherapy® Planungsstation (siehe Kapitel 4.5) wird gewählt, da bei einer älteren Systemversion des TomoTherapy®Planungssystems ein DICOM-Export nicht möglich ist. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass die exportierte Dosisverteilung in der Messebene des Arrays liegt und später nicht in VeriSoft® ausgewählt werden muss. Die für den Vergleich von gemessenen und exportierten Daten notwendigen Bearbeitungsschritte, können als Makro aufgezeichnet werden. Sie stehen dadurch für jeden neuen Datenimport zur Verfügung. Da die Ursprungsinformationen bei den IMG-Dateien nicht übertragen werden, 5 Die Rastergröße beschreibt den Abstand der einzelnen Dosispunkte in der Ebene der Dosisverteilung. Seite 29 Methoden müssen nach der Messdatenerfassung die Koordinatenursprünge beider Datensätze angepasst werden. Hierbei errechnet VeriSoft® den Verschiebungsvektor zwischen dem Zentrum der gemessenen Dosisverteilung und dem Zentrum der errechneten Dosisverteilung. Mit Hilfe dieses Vektors wird die gemessene Dosisverteilung auf die errechnete verschoben [26]. Grundsätzlich ist ein Import von DICOM-Daten möglich und lässt sich intuitiv verwenden. Die Dosisraster der Daten aus dem Planungssystems werden automatisch auf 0,5 mm interpoliert [22]. Die dargestellten Dosisverteilungen entsprechen den gleichen Plänen die in Abbildung 5.16, Abbildung 5.17und Abbildung 5.19 gezeigt werden. Die Unterschiede in Fraktionsdosis und Form der gemessenen Verteilungen sind durch die unterschiedliche Phantomgeometrie des MULTICubes im Vergleich zum Octavius zu erklären. Seite 30 Ergebnisse 5. Ergebnisse 5.1. Vorbestrahlung Die Studie von McCaffrey et al. (siehe Kapitel 2.3) hat gezeigt, dass Ionisationskammern individuelle Dosen und Zeiten benötigen bis deren Messantworten stabile Werte erreichen. Um zu überprüfen, in welchem Ausmaß die verwendeten Detektoren von Vorbestrahlungseffekten betroffen sind, wurden diese unter gleichen Bedienungen vorbestrahlt. 1,01 1 relative Detektorantwort 0,99 0,98 0,97 0,96 MatriXX-Evolution seven29 0,95 0,94 0,93 0,92 0,91 0,9 0,89 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 MU Abbildung 5.1: Gemessene Detektorantwort bei Vorbestrahlung mit einem Mevatron MD2 (Siemens) der Arrays (26 x 26 cm², 6 MV, FOA = 100 cm) als Funktion der abgestrahlten Monitoreinheiten. Normiert auf die Detektorantwort bei 1000 MU. Bei der Vorbestrahlung mit einem homogenen 26 x 26 cm² Feld (6 MV) strebt die Detektorantwort des MatriXXEvolution ab 350 MU gegen einen stabilen Wert. Nach dieser Vorbestrahlungsdosis von ca. 3,5 Gy schwankt die Detektorantwort um ca. ±0,05%. Die Vorbestrahlung des seven29 zeigt keinen Effekt. Unabhängig von der Vorbestrahlungsdosis weicht die Detektorantwort um ±0,005% ab. Seite 31 Ergebnisse 1,01 1 relative Detektorantwort 0,99 0,98 0,97 0,96 0,95 MatriXX-Evolution 0,94 0,93 0,92 0,91 0,9 0,89 0 2 4 6 8 10 Dosis in Gy Abbildung 5.2: Gemessene Detektorantwort bei Vorbestrahlung der Arrays am TomoTherapy ® Hi·Art II System (statisches Feld 0°, 10 x 400 mm², FOA=85 cm, Tischvorschub = 0,144 cm/sec) als Funktion der abgestrahlten Dosis. Normiert auf die Detektorantwort bei 10 Gy. Bei der Vorbestrahlung mit dem Hi·Art II System® wird ein stabiles Signal bei einer Dosis von 10 Gy noch nicht erreicht. Die Messdaten sind mit großen Messunsicherheiten (±3%) verbunden, so dass kein klarer Zusammenhang zwischen Vorbestrahlungsdosis und relativer Detektorantwort erkennbar ist. 5.2. Effektiver Messort Anhand der relativen Maxima der Tiefendosiskurven können die effektiven Messorte der 2D-Arrays bestimmt werden (siehe 4.1). Es wird hierdurch sichergestellt, dass sich die verwendenden Detektoren innerhalb der vom Hersteller festgelegten Fertigungstoleranzen befinden. Die Maxima der Tiefendosiskurven (siehe Abbildung 5.3) liegen in $"UV,WC"XDYCV = 9 11 ± 1,5 11, $"UV,%U@EX]] = 6 11 ± 1,5 11 und $"UV,^C_CF`a = 4 11 ± 1,5 11. Hieraus ergibt sich für das MatriXXEvolution eine effektive Messtiefe von 3 mm und für das seven29 eine Tiefe von 5 mm. Seite 32 Ergebnisse 1 relative Dosis 0,95 0,9 Semiflex MatriXX-Evolution seven29 0,85 0,8 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Tiefe in mm 10 11 12 13 14 15 Abbildung 5.3: Darstellung der Tiefendosiskurve in der Tiefe von 0 mm bis 15 mm des Hi·Art II ® Systems bei einem 50 x400 mm² Feld. Das Maximum der Tiefendosis liegt bei der Messung mittels der Semiflex-Kammer in 9 mm Tiefe, mit dem MatriXX-Evolution in 6 mm Tiefe und dem seven29 in einer Tiefe von 4 mm. 5.3. Dosisleistungsabhängigkeit Durch die im Gegensatz zu konventionellen Beschleunigern relativ hohe Dosisleistung des Hi·Art II Systems® von ca. 8,8 Gy/min, spielt die Betrachtung der Dosisleistungsabhängigkeit der untersuchten Messsysteme ein große Rolle. Im Folgenden wird analysiert, ob Dosisleistungen zwischen 5 und 10 Gy/min ohne Sättigungseffekte verarbeitet werden können. Im betrachteten Dosisleistungsbereich zwischen ca. 5 Gy/min und 10 Gy/min tritt keine Sättigung der 2D-Arrays auf. Es ist ein klarer linearer Zusammenhang zwischen der Dosisleistung und der Detektorantwort sichtbar (R² = 0,9999) (siehe Abbildung 5.4). Die Messdaten besitzen eine Messunsicherheit bei der Bestimmung des FOA von ±1,5 mm. Seite 33 Ergebnisse 11 10 10 Gy/min (MatriXX) 9 8 8 7 MatriXX-Evolution 7 seven29 6 6 Gy/min (seven29) 9 5 5 4 4 0,0001 0,00015 1/r² 0,0002 Abbildung 5.4: Dosisleistung als Funktion des 1/r². Die Ergebnisse des MatriXX-Evolution beziehen sich auf die linke Werteachse, die des seven29 auf die rechte. Der Verlauf ist linear (R² = 0,999), eine Sättigung der Kammern tritt im untersuchten Dosisleistungsbereich nicht ein. 5.4. Die Richtungsabhängigkeit helikale Tomotherapie ist eine dynamische fluenzmodulierte Rotationsbestrahlung. Aus diesem Grund spielt die Richtungsabhängigkeit der Messsysteme eine übergeordnete Rolle. Ein idealer Detektor zur Planverifizierung von Rotationsplänen besitzt aus allen Einstrahlrichtungen das gleiche Ansprechvermögen. In diesem Kapitel soll die Abhängigkeit der Tandems von der Bestrahlungsrichtung geklärt werden. 5.4.1. Betrachtung für konventionelle Beschleuniger Die Ergebnisse für die Messung der Richtungsabhängigkeit der 2D-Arrays sind in Abbildung 5.5 dargestellt. Es wird die relative Abweichung der gemessenen Dosis zu der für die jeweilige Gantryposition errechneten Dosis Masterplan) abgebildet. Die Ergebnisse für das Tandem aus MULTICube und MatriXXEvolution sowie für Octavius-CT und seven29 zeigen einen stetigen Anstieg der Messabweichung je größer der Bestrahlungswinkel ist (siehe Abbildung 5.5). Bei Bestrahlungen aus der oberen Hemisphäre liegen die Abweichungen bei allen Messaufbauten zwischen 1% und 2%. Bei Winkeln von größer als 90° steigt die Messabweichung bis auf ca. 5%. Diese Differenz wurde durch die Luftkavität bei dem Octavius-LINAC Phantom weitestgehend ausgeglichen. Seite 34 Ergebnisse 3 relative Abweichung zu TPS in % Octavius CT 2 Octavius LINAC 1 MULTICube 0 -1 -2 -3 -4 -5 -6 0° 15° 30° 45° 60° 75° 90° 105° 120° 135° 150° 165° 180° 195° Bestrahlungswinkel Abbildung 5.5: Relative Abweichung der gemessenen Dosiswerte der Tandems zur errechneten Dosis (Masterplan) als Funktion des Bestrahlungswinkels. Eine Auffälligkeit zeigt die Richtungsabhängigkeit bei Bestrahlungen aus ca. 90°. Es ist weiterhin ein kontinuierlicher Anstieg der Messabweichung zu erwarten. Bei 75° und 90° ist diese um 1% - 3% geringer als bei den vorhergehenden bzw. nachfolgenden Werten. Diese Abweichung beträgt bei dem Octavius-LINAC Phantom ca. 6%. Seite 35 Ergebnisse 1,2 0,8 0,6 Dosis w. E. 1 0,4 Masterplan Octavius CT 0,2 Octavius LINAC 0 -10 -8 -6 -4 -2 0 x in cm 2 4 6 8 10 Abbildung 5.6: Errechnetes (blau) und gemessenes (rot) Dosisquerprofil in der Zentralachse einer 180° Rotationsbestrahlung (10 x 10 cm², 6MV) (270°-90°) mit den PTW-Tandems an einem konventionellen Beschleuniger. 1,2 1 0,6 Dosis w. E. 0,8 0,4 Masterplan MULTICube 0,2 0 -10 -8 -6 -4 -2 0 x in cm 2 4 6 8 10 Abbildung 5.7: Errechnetes (blau) und gemessenes (grün) Dosisquerprofil in der Zentralachse einer 180° Rotationsbestrahlung (10 x 10 cm², 6MV) (270°-90°) mit dem IBA-Tandem an einem konventionellen Beschleuniger. Bei einer Halbkreisrotation weicht die Dosis bei der CT Version des Octavius und bei dem MULTICube-Tandem zwischen 1,5% (IBA) und 4% (PTW) ab (siehe Abbildung 5.6 und Abbildung 5.7). Bei der Version mit integrierter Seite 36 Ergebnisse Luftkavität weicht der gemessene Wert im Isozentrum um 0,5% vom kalkulierten Wert ab. 5.4.2. Betrachtung für TomoTherapy Hi·Art II System® Testpläne für die Tomotherapie Bei der Bestrahlung eines zentrischen Zylinders liegt bei allen verwendeten Tandems eine Messabweichung zur berechneten Dosis von ca. 2% vor (siehe Abbildung 5.8 und Abbildung 5.9). Bei einem Block der unteren Bestrahlungswinkel (siehe Abbildung 5.12 und Abbildung 5.13) weichen die gemessenen Dosen zwischen 1% (PTW-Tandems) und 2% (IBA-Tandem) von der errechneten Dosis ab. Bei Unterdrückung der oberen Bestrahlungsrichtungen durch einen Directional Block treten Abweichungen von ca 6% zwischen gemessener und errechneter Dosis auf. Die Ergebnisse für das Octavius-LINAC Phantom (siehe Abbildung 5.13) zeigen eine Kompensation des auftretenden Messfehlers bei dorsalen Bestrahlungsrichtungen aber auch eine Überbewertung der Dosis von ca. 2%. 1,2 0,8 0,6 Dosis w. E. 1 0,4 TomoPlan 0,2 MULTICube 0 -10 -8 -6 -4 -2 0 x in cm 2 4 6 8 10 Abbildung 5.8: Errechnetes (blau) und Ggemessenes (grün) Querprofil in der Zentralachse für einen Zylinder in der Zentralachse. Geplant mit TomoPlan und gemessen mit dem MULTICube/MatriXX-Evolution Tandem. Seite 37 Ergebnisse 1,2 1 0,6 Dosis w. E. 0,8 0,4 TomoPlan 0,2 Octavius CT Octavius LINAC 0 -10 -8 -6 -4 -2 0 x in cm 2 4 6 8 10 Abbildung 5.9: Errechnetes (blau) und gemessenes (rot) Querprofil für einen Zylinder in der Zentralachse. Geplant mit TomoPlan auf dem MULTICube/MatriXX-Evolution Tandem und gemessen mit dem Octavius/seven29 Tandem. 1,2 0,8 0,6 Dosis w. E. 1 0,4 TomoPlan 0,2 MULTICube 0 -13 -11 -9 -7 -5 -3 -1 1 x in cm 3 5 7 9 11 13 Abbildung 5.10: Errechnetes (blau) und gemessenes (grün) Querprofil für Bestrahlung mit Directional Block von 90° bis 270° (untere Hemisphäre). Geplant mit TomoPlan und gemessen mit dem MULTICube/MatriXX-Evolution Tandem. Seite 38 Ergebnisse 1,2 0,8 0,6 Dosis w. E. 1 TomoPlan 0,4 Octavius CT 0,2 Octavius LINAC 0 -13 -11 -9 -7 -5 -3 -1 1 x in cm 3 5 7 9 11 13 Abbildung 5.11: Errechnetes (blau) und gemessenes (rot) Querprofil für Bestrahlung mit Directional Block von 90° bis 270° (untere Hemisphäre). Geplant mit TomoPlan auf dem MULTICube/MatriXX-Evolution Tandem und gemessen mit dem Octavius/seven29 Tandem. 1,2 0,8 0,6 Dosis w. E. 1 0,4 TomoPlan 0,2 MULTICube 0 -13 -11 -9 -7 -5 -3 -1x in cm1 3 5 7 9 11 13 Abbildung 5.12: Errechnetes (blau) und gemessenes (grün) Querprofil für Bestrahlung mit Directional Block von 270° bis 90° (obere Hemisphäre). Geplant mit TomoPlan und gemessen mit dem MULTICube/MatriXX-Evolution. Seite 39 Ergebnisse 1 0,6 0,4 Dosis w. E. 0,8 TomoPlan Octavius CT Octavius LINAC 0,2 0 -13 -11 -9 -7 -5 -3 -1 1 x in cm 3 5 7 9 11 13 Abbildung 5.13: Errechnetes (blau) und gemessenes (rot) Querprofil für Bestrahlung mit Directional Block von 270° bis 90° (obere Hemisphäre). Geplant mit TomoPlan auf dem MULTICube/MatriXX-Evolution Tandem und gemessen mit dem Octavius/seven29 Tandem. Winkelabhängigkeit des Ansprechvermögens Bei der Betrachtung der Winkelabhängigkeit des Ansprechvermögens der Messsysteme wird nicht wie in Abbildung 5.5 ein Vergleich zu errechneten Dosiswerten gezogen, sondern die auf 0°-Einstrahlrichtung normierte Detektorantwort betrachtet. Aus diesem Grund ist in Abbildung 5.14 die Phantomform deutlich zu erkennen. Durch die kubische Geometrie des MULTICubes variiert die radiologische Weglänge zwischen 110 mm und 196 mm. Die radiologische Weglänge des Octavius liegt auf Grund der oktogonalen Form zwischen 160 mm und 166 mm. Die gemessene Dosis verhält sich reziprok zur radiologischen Weglänge. Seite 40 Ergebnisse Abbildung 5.14: Winkelabhängigkeit des Ansprechvermögens der Tandems. Dargestellt ist die Antwort der Zentralkammern als Funktion des Einstrahlwinkels. Die Messtandems wurden in einer Phantomhalterung (siehe Abbildung 4.3) alle 5° für je 60 sec mit einem statischen 50 x 60 mm² Feld ® im Hi·Art II System bestrahlt. Die Messdaten sind auf 0°-Einstrahlrichtung normiert abgebildet. Die relative Abweichung der Dosiswerte der gegenüberliegenden Messpaare (gleiche geometrische Messtiefe) beträgt bei dem Vergleich von dorsalen zu ventralen Bestrahlungsrichtungen -4,5% bei dem MULTICube, -13,5% bei dem Octavius-CT Phantom und -0,1% bei dem Octavius-LINAC Phantom (siehe Abbildung 5.15). Seite 41 Ergebnisse 180 175 170 165 160 155 150 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90 6 4 relative Abweichung in % 2 0 -2 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 -4 -6 -8 -10 Octavius CT -12 MULTICube -14 Octavius LINAC -16 Winkel-Paare Abbildung 5.15: Relative Abweichung der Dosiswerte der Messpaare zueinander (z.B bc° eb° b° %) für ein statisches 60 x 50 mm² 6 MV Feld im Hi·Art II System (Bestrahlungsdauer: 60 sec). ® 5.5. ∙ Patientenbezogene Planverifizierung in der Tomotherapie In diesem Kapitel werden ausgewählte Ergebnisse der Planverifizierung der betrachteten Patientenkohorte Wirbelsäulenpläne) Dosisverteilungen dargestellt. des (7 HNO-, Es 5 werden TomoTherapy® Prostata-, 1 jeweils die Planungssystems Rektum-, 5 exportierten mit einen Gammakriterium vom 3%, 3 mm verifiziert. Tandem von IBA-Dosimetry Aufgrund der Komplexität bezüglich der Anforderungen an Dosisverteilung im PTV und Schonung von Risikoorganen bei HNO-Bestrahlungen wird die Tomotherapie für diese Bestrahlungen häufig eingesetzt. In Abbildung 5.16 bis Abbildung 5.18 wird eine mit dem Tandem aus MatriXXEvolution und MULTICube gemessene typische Dosisverteilung eines HNO-Plans in der Tomotomotherapie dargestellt. Des Weiteren werden das dazugehörige Querprofil und die Gamma-Analyse abgebildet. Die Bestrahlung des dargestellten HNO-Planes wird mit einer Strahlbreite von 2,5 cm und einem Pitch von 0,43 durchgeführt. Bei der Planung wird ein Modulation Factor von 2 verwendet. Seite 42 Ergebnisse Rückenmark PTV Abbildung 5.16: Colorwash-Darstellung einer gemessenen koronalen Dosisverteilung (MatriXX-Evolution + MULTICube) einer Fraktion eines HNO-Planes in der Tomotherapie. Die Rastergröße wurde von 7,619 mm auf 1 mm linear interpoliert. Die Bestrahlungsrichtungen sind homogen verteilt (ca. 51% obere Hemisphäre). Die horizontale Linie gibt den Ort des unten dargestellten (siehe Abbildung 5.17) Dosisquerprofils an. Abbildung 5.17: Dosisquerprofil durch das PTV eines typischen HNO-Planes in der Tomotherapie ® (siehe Abbildung 5.16). (grün) Mit dem TomoTherapy Planungssystem errechnetes Profil. (rot) Mit MatriXX-Evolution gemessenes Profil. Die maximale Dosisabweichung liegt bei 1,9%. Seite 43 Ergebnisse Abbildung 5.18: Mit Omni-Pro I’mRT durchgeführte globale Gamma-Auswertung (3%, 3 mm) einer HNO-Planverifizierung. Die roten Flächen geben außerhalb der Toleranz liegende Regionen an. Mehr als 95% der Messpunkte haben die Verifizierung bestanden. Bei typischen HNO-Plänen in der Tomotherapie (siehe Abbildung 5.16) liegen die gemessenen Dosisabweichungen bei ca. 2% (siehe Abbildung 5.17). Bei einer globalen Gamma-Analyse (3%, 3 mm) bestehen mehr als 95% der Messpunkte (siehe Abbildung 5.18). Dieses Ergebnis lässt sich auf die sechs weiteren HNO-Planverifizierungen übertragen. Neben der Bestrahlung von Karzinomen im Kopf-Hals-Bereich werden in der Universitätsklinik Bonn häufig Prostata-Karzinome mit der Tomotherapie behandelt. In Abbildung 5.19 bis Abbildung 5.21 wird ein typischer ProstataBestrahlungsplan und seine Verifikation mittels des Gamma-Indexes dargestellt. Der exemplarisch betrachtete Prostata-Plan wird mit einer Feldbreite von 2,5 cm und einem Pitch von 0,3 abgestrahlt. Bei der Planung wurde eine Modluation Faktor von 3 verwendet. Seite 44 Ergebnisse Rektum PTV Abbildung 5.19: Gemessene (MatriXX-Evolution + MULTICube) koronale Dosisverteilung (Colorwash) einer Fraktion eines Prostata-Planes in der Tomotherapie. Die Rastergröße wurde von 7,619 mm auf 1 mm linear interpoliert. Die Bestrahlungsrichtungen sind homogen verteilt (ca. 51% obere Hemisphäre). Die horizontale Linie gibt den Ort des unten dargestellten (siehe Abbildung 5.20) Dosisquerprofils an. Abbildung 5.20: Dosisquerprofil durch das PTV eines typischen Prostata-Planes in der Tomotherapie (siehe Abbildung 5.16). (grün) Mit dem TomoTherapy Planungssystem errechnetes Profil. (rot) Mit MatriXX-Evolution gemessenes Profil. Die maximale Dosisabweichung liegt bei 2%. Seite 45 Ergebnisse Abbildung 5.21: Mit OmniPro-I’mRT durchgeführte globale Gamma-Auswertung (3%, 3 mm) einer Prostata-Planverifizierung. Die roten Flächen geben Regionen an, die außerhalb der Toleranz liegen. Mehr als 98% der Messpunkte haben die Verifizierung bestanden. Wie bei einem homogen verteilten HNO-Plan beträgt bei einer typischen Dosisverteilung für einen Prostata-Plan (siehe Abbildung 5.19) die Dosisabweichung im PTV ca. 2% (siehe Abbildung 5.20). Für diese exemplarische Bestrahlung liegen 98% innerhalb des vorgegeben globalen Gamma-Kriteriums (siehe Abbildung 5.21). Im Bereich des Zielvolumens liegen annähernd 100% der Messpunkte innerhalb dieses Kriteriums. Bei der Betrachtung der vier weiteren Prostata-Pläne kommt es zu deutlichen unterschiedlichen Ergebnissen. So wurden für diese Arbeit ProstataPlanverifikationen durchgeführt, die eine Dosisabweichung im PTV von 10% zeigen. Dies hat zur Folge, dass 100% der Verifikationspunkte im PTV die Gamma-Analyse nicht bestehen. Seite 46 Ergebnisse Tandem von PTW Die im Folgenden dargestellten Dosisverteilungen entsprechen den oben dargestellten HNO- und Prostata-Plänen. Die Unterschiede der Dosisverteilung zwischen Abbildung 5.16 und Abbildung 5.22 lassen sich durch die unterschiedliche Phantomgeometrie des MULTICubes und des Octavius erklären. Rückenmark PTV Abbildung 5.22: Graustufen- und Isodosen-Darstellung einer typischen koronalen Dosisverteilung einer Fraktion eines HNO-Planes in der Tomotherapie. Gemessen mit seven29 und Octavius-LINAC Phantom. Die Rastergröße wurde von 10 mm auf 0,5 mm interpoliert. Die Bestrahlungsrichtungen sind homogen verteilt (ca. 51% obere Hemisphäre). Die horizontale Linie gibt den Ort des Dosisquerprofils (siehe Abbildung 5.17) an. Seite 47 Ergebnisse Abbildung 5.23: Dosisquerprofil durch das PTV eines HNO-Planes in der Tomotherapie (siehe ® Abbildung 5.22). (rote Linie) Mit dem TomoTherapy Planungssystem errechnetes Profil. (Rauten) Mit seven29 und Octavius-LINAC Phantom gemessenes Profil. Die maximale Dosisabweichung liegt bei 2,5%. ® Abbildung 5.24: Mit VeriSoft durchgeführte globale Gamma-Auswertung (3%, 3 mm) einer HNOPlanverifizierung. Die Ergebnisse werden über einem Graustufenbild mit Isodosen dargestellt. Die Quadrate zeigen Messpunkte, die außerhalb der Toleranz liegen. Gleichzeitig liegt die Dosis unterhalb des errechneten Wertes (blau). Mehr als 97% der gesamten Messpunkte haben die Verifizierung bestanden. Seite 48 Ergebnisse Bei HNO-Plänen mit homogenen Einstrahlrichtungen (siehe Abbildung 5.22) liegt die Abweichung der mit dem Octavius-LINAC Phantom und seven29 durchgeführten Planverifizierung bei ca. 2% (siehe Abbildung 5.23). Die globale Gamma-Analyse (siehe Abbildung 5.24) ergibt, dass ca. 98% der Messpunkte innerhalb der angegeben Toleranz (3%, 3 mm) liegen. Die Ergebnisse der restlichen HNO-Patientenkohorte decken sich mit den hier dargestellten Resultaten. Den folgenden drei Abbildungen der exemplarischen Messergebnisse einer Prostata-Planverifizierung liegt derselbe Prostata-Bestrahlungsplan wie in Abbildung 5.16 zu Grunde. Rektum PTV Abbildung 5.25: Graustufen- und Isodosen-Darstellung einer typischen koronalen Dosisverteilung einer Fraktion eines Prostata-Planes in der Tomotherapie. Gemessen mit seven29 und Octavius-LINAC Phantom. Das Raster wurde von 10 mm auf 0,5 mm interpoliert. Die Bestrahlungsrichtungen sind homogen verteilt (ca. 51% obere Hemisphäre). Die rote horizontale Linie gibt den Ort des Dosisquerprofils an (siehe Abbildung 5.17). Seite 49 Ergebnisse Abbildung 5.26: Dosisquerprofil durch das PTV eines Prostata-Planes in der Tomotherapie (siehe ® Abbildung 5.25). (rote Linie) Mit dem TomoTherapy Planungssystem errechnetes Profil. (Rauten) Mit seven29 und Octavius-LINAC Phantom gemessenes Profil. Die maximale Dosisabweichung liegt bei 1,5%. ® Abbildung 5.27: Mit VeriSoft durchgeführte globale Gamma-Auswertung (3%, 3 mm) einer HNOPlanverifizierung. Die Ergebnisse werden über einem Graustufenbild mit Isodosen dargestellt. Die Quadrate zeigen die Messpunkte, die außerhalb der Toleranz liegen. Gleichzeitig liegt die Dosis unterhalb des errechneten Wertes (blau). Mehr als 99% der gesamten Messpunkte haben die Verifizierung bestanden. Seite 50 Diskussion Wie bei einem homogen verteilten HNO-Plan beträgt bei einer typischen Dosisverteilung für einen Prostata-Plan (siehe Abbildung 5.25), die Dosisabweichung im PTV ca. 1,5% (siehe Abbildung 5.26). Für diese exemplarische Bestrahlung liegen 99% innerhalb des vorgegeben globalen Gamma-Kriteriums (siehe Abbildung 5.27). Die oben dargestellten Ergebnisse spiegeln die Resultate der Planverifizierung der restlichen ProstataPatientenkohorte wider. 6. Diskussion 6.1. Vorbestrahlung Die Angabe von 10 Gy Vorbestrahlungsdosis basiert auf einer Diplomarbeit von Herzen et al. [17], die im Jahr 2006 am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt wurde. Hier wurde eine ältere Hardwareversion des MatriXX verwendet. Der in dieser Arbeit verwendete Prototyp des MatriXXEvolution benötigt eine deutlich geringere Vorbestrahlungsdosis (ca. 4 Gy) (siehe Abbildung 5.1). Die Ergebnisse für eine Vorbestrahlung mittels des Hi·Art II Systems® decken sich nicht mit den Beobachtungen an einem konventionellen Beschleuniger. Die hier auftretende Abweichung und die statistische Unsicherheit von ±3% könnten mit einer fehlerhaften Positionierung des Arrays und mit schwankender Dosisleistung des Hi·Art II System® erklärt werden. Da für die Betrachtung der Vorbestrahlung mit dem Hi·Art II System® die Detektorantworten der vier Zentralkammern des MatriXXEvolution gemittelt werden, könnte die Inhomogenität des lateralen Strahlprofils (siehe Abbildung 2.5a und Abbildung 6.1) dazu führen, dass die für die Messergebnisse relevanten Kammern nicht mit der gleichen Dosis vorbestrahlt werden. Wie in Abbildung 6.1 zu sehen ist, liegt ein homogenes Feld für die vier zentralen Kammern vor. Selbst bei einem Fehler von ±7,62 mm (Abstand von Kammerzentrum zu Kammerzentrum) in der Positionierung würden die zur Messung verwendeten Kammern in einem homogenen Feld liegen. Bei einer Breite des Positionierung-Lasers von ca. 1 mm ist ein Fehler von >7,62 mm auszuschließen. Seite 51 Diskussion 1 relative Detektorantwort 0,8 0,6 0,4 0,2 0 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12 x in cm Abbildung 6.1: Auf die Detektorantwort in der Zentralachse normiertes Querprofil (gemessen mit ® MatriXX-Evolution) eines statischen 10 x 400 mm² Feldes im Hi·Art II System . Im Bereich der vier Zentralkammern liegt ein homogenes Feld vor. Bezüglich der Annahme einer Dosisleistungsschwankung des Hi·Art II Systems® können neben den in Abbildung 2.7 gezeigten täglichen Outputvariationen keine gesicherten Aussagen getroffen werden. Die Veränderung des täglichen Outputs erklären die Messunsicherheit der in Abbildung 5.2 gezeigten Messpunkte, aber nicht deren unstetigen Verlauf. Eine fehlerhafte Versuchsdurchführung könnte den nicht kontinuierlichen Anstieg der Detektorantwort erklären. Um eine endgültige Aussage hierzu fällen zu können, muss eine weitere Betrachtung der Vorbestrahlung im Hi·Art II System® außerhalb dieser Arbeit durchgeführt werden. Die Variante mittels statischen Feldes hat sich als nicht effiziente Methode der Vorbestrahlung erwiesen (siehe oben). Eine Möglichkeit, die Vorbestrahlung mittels des Hi·Art II Systems® durchzuführen, wäre die Erstellung eines Plans mit 6 Gy Fraktionsdosis. Die Bestrahlungszeit für einen solchen Plan läge bei ca. 10 min (ohne Ausrichten des MatriXXEvolution mittels MV-CT). In der Praxis hat sich die Vorbestrahlung am konventionellen Beschleuniger als zeitsparendere Lösung erwiesen. Der Zeitaufwand hierfür liegt mit einer Dosisleistung von 200 MU/min bei ca. 3 Minuten. Die Notwendigkeit einer Vorbestrahlung lässt sich durch das einzelne Kammerdesign erklären, insbesondere spielt die Abschirmung am Kammerstamm eine übergeordnete Rolle (siehe Kapitel 2.3). Des Weiteren könnten die Antworten der Seite 52 Diskussion Kammern durch vorhandene statische Aufladungen an den Kammerwänden beeinflusst [23] werden. Die aktuelle Vertriebsversion des MatriXXEvolution benötigt keine Vorbestrahlung mehr [24]. Die Betrachtung für das seven29 hat ergeben, dass auch dieser Detektor keine Vorbestrahlung benötigt. Eine gesicherte Aussage, warum bei dem Array-Modell von PTW auf eine Vorbestrahlung nicht erforderlich ist, kann nicht getroffen werden. 6.2. Effektiver Messort und Dosisleistungsabhängigkeit Durch die Verwendung eines RW3-Plattenphantoms resultiert eine Unsicherheit bei der genauen Bestimmung der Messtiefe (die RW3-Platten liegen durch Verformungen nicht vollständig plan aufeinander). Die hierbei entstandene Messunsicherheit in Bezug auf die Bestimmung der Maxima (in Abbildung 5.3 aus Übersichtsgründen nicht dargestellt) belaufen sich auf ±1 mm, welche aufgrund der Breite des Positionierungslasers von ca. 1 mm innerhalb der klinisch erreichbaren Genauigkeit liegt. Der klare lineare Zusammenhang zwischen inversem Abstands-Quadrat und gemessener Dosisleistung zeigt, dass auch bei hohen Dosisleistungen keine Sättigungseffekte der 2D-Arrays auftreten. Durch Verringern der Abtastzeit, d.h. die Kammern werden in kürzeren Abständen ausgelesen, kann ein „Overflow“ der Kammern auch bei höheren Dosisleistungen vermieden werden. 6.3. Richtungsabhängigkeit Die Abweichungen zur berechneten Dosis von bis zu 5% bei Bestrahlungen aus der unteren Hemisphäre könnten durch den Aufbau der Arrays erklärt werden. Die Kammern befinden sich in einem Trägermaterial, in dem sich die notwendigen Leiterbahnen für die Messdatenerfassung befinden. Diese feinen Strukturen könnten in ihrer Dichte vom Planungssystem unterbewertet werden, so dass die Absorption der Leiterbahnen bei der Dosisberechnung fehlerhaft berücksichtigt würde. Die größere Absorption des Kammerträgermaterials wird ebenfalls in Abbildung 5.15 verdeutlicht. Die Brüche im kontinuierlichen Anstieg der Messabweichung bei lateralen Bestrahlungen (75° bis 105°) könnten ebenfalls von einer fehlerhaften Berechnung der Dosis stammen [29]. Zu diesem Effekt addiert sich bei dem Octavius-LINAC Phantom eine augenscheinliche Überkompensation (siehe Abbildung 5.15: Winkel-Paare 65° bis 75°) durch die Luftkavität. Seite 53 Diskussion Bei Rotationsbestrahlungen mit homogenem Anteil aller Bestrahlungsrichtungen (siehe Abbildung 5.6 bis Abbildung 5.9) wird der Einfluss des geringeren Ansprechvermögens für dorsale Einstrahlrichtungen der Arrays reduziert. Die Abweichung mittelt sich auf Grund der Integration der Dosis über die Winkel von 0° bis 180° (Halbkreisrotation am konventionellen Beschleuniger). Dieser Effekt zeigt sich ebenfalls bei der homogenen Bestrahlung eines zentrischen Zylinders in der Tomotherapie (siehe Abbildung 5.8 und Abbildung 5.9). Die Ergebnisse bei den Testplänen mit eingefügten Directional Block für die untere Hemisphäre (siehe Abbildung 5.10 und Abbildung 5.11) und obere Hemisphäre (siehe Abbildung 5.12 und Abbildung 5.13) bestätigen die Messungen für Stehfelder. Die auftretenden Abweichungen von ca. 2% könnten die Outputschwankungen des Hi·Art II Systems® widerspiegeln (siehe Kapitel 2.1.2). Insbesondere bei der Betrachtung einer Unterdrückung der ventralen Einstrahlrichtungen wird deutlich, dass das Octavius-LINAC Phantom die Richtungsabhängigkeit des seven29 ausgleicht. 6.4. Patientenbezogene Planverifizierung in der Tomotherapie 6.4.1. Tandem aus MatriXXEvolution und MULTICube Die Ergebnisse der sieben für diese Arbeit durgeführten HNO-Verifizierungen decken sich mit den in Kapitel 5.5 dargestellten Resultaten. Bei jeder Verifizierung wurde eine maximale Dosisabweichung von ca. 2% beobachtet. Dieses ist ein Indiz für eine systematische Abweichung, wie sie z. B. durch die Outputveränderung des Hi·Art II Systems® (siehe Abbildung 2.7) hervorgerufen werden könnte. An den Feldgrenzen treten im Niederdosisbereich Abweichungen auf (siehe Abbildung 5.18). Diese lassen sich auf eine geringe fehlerhafte Positionierung des Phantoms zurückführen. Durch eine manuelle Ursprungskorrektur lässt sich diese Differenz jedoch beheben. Die Ergebnisse der dargestellten Planverifizierung für einen Prostata-Plan lassen sich nicht auf die gesamte Kohorte der Prostata-Verifikationen übertragen. Ein Grund ist, dass die Einstrahlrichtungen bei den verschiedenen Plänen stark variieren können. Je nach vorhandener Patientengeometrie und Lage der Ziel- und Risikoorgane gibt es Messungen, bei denen bis zu 60% der Seite 54 Fazit und Ausblick gesamten Messpunkte und bis zu 100% der Messpunkte innerhalb des PTVs das globale Gamma-Kriterium nicht erfüllen. Hier wurden Dosisabweichungen bis zu 10% festgestellt. 6.4.2. Tandem aus seven29 und Octavius LINAC Die in der betrachten Patientenkohorte durchgeführten Planverifizierungen mit dem Tandem aus seven29 und Octavius-LINAC Phantom zeigen, dass die Richtungsabhängigkeit des seven29 durch die eingebrachte Kavität weitestgehend kompensiert wird (siehe Kapitel 6.3). In den dargestellten Messabweichungen spiegelt sich die Unsicherheit des Hi·Art II® Outputs wider. Dass die in Abbildung 5.18 gezeigten Abweichungen an den Feldgrenzen bei dem Produkt von PTW nicht auftreten, ist durch die automatische Anpassung der Koordinatenursprünge der beiden Datensätze zu erklären, da VeriSoft® eine bestmögliche Überlagerung der gemessenen und errechneten Dosisverteilung kalkuliert. 7. Fazit und Ausblick Die untersuchten Flächendetektoren mit den dazugehörigen Phantomen weisen grundsätzlich eine Richtungsabhängigkeit auf. Die hierdurch entstehenden Messabweichungen belaufen sich bei einer homogenen Verteilung der Einstrahlrichtungen auf 1% bis 2%. Diese Messunsicherheit liegt noch unter der in DIN 6800-4 beschriebenen Messunsicherheit für die Filmdosimetrie. Durch die 3264 möglichen Projektionen pro Rotation bei dem Hi·Art II System® kommt es im klinischen Alltag oft zu einer inhomogenen Verteilung der Einstrahlrichtungen (insbesondere bei Prostata-Plänen beobachtet). Die Kavität des Octavius-LINAC Phantoms gleicht das geringere dorsale Ansprechvermögen des seven29 aus, sodass sich das Tandem aus beiden für den klinischen Alltag sehr gut eignet. Bei dem MatriXXEvolution Detektor existiert zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Kompensation der Richtungsabhängigkeit. Für die Zukunft ist angedacht, diese auf mathematischem Weg unter Berücksichtigung der Sinogramme zu korrigieren. Die in dieser Arbeit durchführten Messungen zeigen, dass die Richtungsabhängigkeit zu Abweichungen bei der Planverifizierung führt. Um eine genaue Begründung für diesen Effekt zu finden, ist es nötig, das Verständnis über Seite 55 Fazit und Ausblick Aufbau der Arrays und physikalische Vorgänge innerhalb der Arrays zu vertiefen. Hierfür würden Monte-Carlo-Simulationen der Messsysteme im erheblichen Maße beitragen. Der Ablauf der patientenbezogenen Planverifizierung erfolgt bei beiden Herstellern ähnlich. Bei VeriSoft® 4.0 sind alle Arbeitsschritte weitestgehend automatisiert, was die Verifizierung der Pläne vereinfacht. Bei OmniPro I’mRT 1.6b liegen die Verarbeitungsschritte der Datensätze in der Verantwortung des Benutzers. Dadurch ist es möglich, die Verifizierung auf klinikinterne Standards anzupassen. Die Verwendung von globalen oder lokalen GammaIndex beeinflusst das Ergebnis der Planverifikation (siehe Kapitel 2.2). OmniProI‘mRT 1.6b bietet diese Auswahlmöglichkeit im Gegensatz zu VeriSoft® 4.0 nicht. Da aber andere Programme Von IBA-Dosimetry diese Möglichkeit beinhalten (siehe COMPASS), ist es zu erwarten, dass diese Funktion in Zukunft auch in OmniPro-I’mRT verfügbar sein wird. Jedoch ist es auch möglich, ohne lokalen Gamma-Index niedrige Dosen korrekt zu bewerten. Durch Definition des Referenzpunktes innerhalb eines Niederdosisbereiches kann die absolut akzeptierte Dosisdifferenz auf einen vertretbaren Wert angepasst werden. Je nach Auslastung der Bestrahlungssysteme innerhalb der Klinik spielt der Zeitfaktor eine große Rolle. Bei beiden Systemen liegt die Dauer einer Verifizierung bei ca. 20 bis 30 Minuten. Zusätzlich kommt der Zeitaufwand der Vorbestrahlung des MatriXXEvolution Detektors hinzu. Er liegt bei ca. 5 Minuten wenn ein zweiter herkömmlicher Beschleuniger vorhanden ist. Die Vorbestrahlung mittels eines Tomotherapieplanes nimmt bei einer homogenen Dosisverteilung im Array von ca. 6 Gy ca. 10 Minuten in Anspruch. Eine in der Radiologischen Universitätsklinik Bonn durchgeführte Diplomarbeit [26] hat gezeigt, dass eine Überprüfung der wichtigsten Kennmerkmale des Hi·Art II Systems® mit dem seven29 mit guter Genauigkeit möglich ist. Durch den prinzipiell gleichen Aufbau der beiden Arrays ist es denkbar, dass diese Konstanzprüfung auch mit dem MatriXXEvolution Detektor möglich ist. Der nächste logische Schritt in der Planverifizierung von Rotationsbestrahlungen wäre der Übergang von 2D zu 3D. Die Firma ScandiDos stellt mit dem Delta4 ein Messsytem bereit, welches durch zwei im 40°-Winkel zueinander angeordnete Messebenen diese Möglichkeit bietet. Eine Übertragung dieses Messprinzips auf die beiden in dieser Arbeit verwendeten Messsysteme wäre mit Hilfe der für diese Seite 56 Fazit und Ausblick Arbeit angefertigten Phantomhalterung und mit einer entsprechenden Softwarelösung möglich. Seite 57 Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis [1]. DIN6875-3. Spezielle Bestrahlungseinrichtungen - Teil 3: Fluenzmodulierte Strahlentherapie - Kennmerkmale, Prüfmethode und Regeln für den klinischen Einsatz: DIN Deutsches Institut für Normung e.V., März 2008. [2]. DGMP. Leitlinie zur Strahlentherapie mit fluenzmodulierten Feldern (IMRT). 2005. [3]. TomoTherapy. Handbuch Qualitätssicherung der Bestrahlung Version 3.x. 2007. [4]. DIN6800-4. Dosismessverfahren nach der Sondenmethode für Photonen- und Elektronenstrahlung - Teil 4: Filmdosimetrie: DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Dezember 2000. [5]. R Kramme, [Hrsg.]. Medizintechnik. Berlin Heidelberg: Springer, 2007. [6]. J Richter, M Flentje. Strahlenphysik für die Radioonkologie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag, 1989. [7]. Chen-S Chui, M F Chan, E Yorke, S Spirou, C C Ling. Delivery of intensitymodulated radiation therapy with a conventional multileaf collimator: Comparison of dynamic and segmental methods. Medical Physics. 2001, Bd. 28, 12, S. 2441-2449. [8]. TomoTherapy. TomoTherapy HI·ART System® - Erste Schritte Handbuch - Version 3.x. 2007. [9]. T R Mackie, J R Palta. Intensity-modulated radiation therapy. The state of the art: AAPM Medical Physics. 2003. [10]. J D Fenwick, W A Tomé, H A Jaradat, S K Hui, J A James, J P Balog, C N DeSouza, D B Lucas, G H Olivera, T R Mackie, B R Paliwal. Quality assurance of a helical tomotherapy machine. Physics in Medicine and Biology. 2004, Bd. 49, 13, S. 2933-2953. [11]. P Francois, A Mazal. Static and rotaional output variation of a tomotherapy unit. Medical Physics. 2009, Bd. 36, 3, S. 816-820. [12]. D A Low, W B Harms, S Mutic, J A Purdy. A technique for the quantitative evaluation of dose distributions. Medical Physics. 1998, Bd. 25, 5, S. 656-661. [13]. TomoTherapy. Tomotherapy Installation Dosimetric Verification Guide. 2006. [14]. PTW. Quality Influence of Different Reference Points for IMRT Gamma Analysis and their Effect to the Result of the Comparison. [Technische Mitteilung] 2008. [15]. H Krieger. Grundlagen der Strahlungsphysik und des Strahlenschutzes Band 2 Auflage 3: Vieweg und Teubner. Seite 58 Literaturverzeichnis [16]. J P McCaffrey, B Downtown, H Shen, D Niven, M McEwen. Pre-irradiation effects on ionization chambers used in radiation therapy. Physics in Medicine and Biology. 2005, Bd. 50, 13, S. N121-N133. [17]. B Poppe, A Blechschmidt, A Djouguela, R Kollhoff, A Rubach, K C Willborn, D Harder. Two-dimensional ionization chamber arrays for IMRT plan verification. Medical Physics. 2006, Bd. 33, 4, S. 1005-1015. [18]. J Herzen. Untersuchungen zum Einsatz einer neuen Pixel-Ionisationskammer zur Verifikation zweidimensionaler Dosisverteilungen in der Strahlentherapie. Universität Hamburg , [Diplomarbeit] 2006. [19]. J Herzen, M Todorovic, F Cremers, V Platz, D Albers, A Bartels. Dosimetric evaluation of a 2D pixel ionization chamber for implementation in clinical routine. Physics in Medicine and Biology. Januar 2007, Bd. 52, 4, S. 1197–1208. [20]. S Amerio, A Boriano, F Bourhaleb, R Ciri, M Donetti, A Fidanzio, E Garelli, S Giordanengo, E Madon, F Marchetto, U Nastasi, C Peroni, A Piermattei, C J Sanz Freire, A Sardo, E Trevisiol. Dosimetric characterization of a large area pixelsegmented ionization chamber. Medical Physics. 2004, Bd. 31, 2, S. 414-420. [21]. IBA. www.iba-dosimetry.com. [Online] 22. November 2008. [22]. A v Esch, C Clermont, Mi Devillers, M Iori, D P Huyskens. On-line quality assurance of rotational radiotherapy treatment delivery by means of a 2D ion chamber array and the Octavius phantom. Medical Physics. 2007, Bd. 34, 10, S. 3825-3837. [23]. IBA. I’mRT MatriXX - User’s Guide. 2007. [24]. T Holmes. Outputcalibration. [pers. Mitteilung] 2009. [25]. L Müller. MatriXX Good Practice Guide. [Technische Mitteilung] [26]. PTW. Gebrauchsanweisung Verisoft 4.0. 2009 . [27]. K Zink. Vorbestrahlung von Ionisationskammern. [pers. Mitteilung] 2009. [28] N Shtraus. Dosimetric Characterization of an Ion Chamber Array for IMRT QA. [pers. Mitteilung] 2009. [29]. B Poppe. Laterale Bestrahlungsrichtungen der 2D-Arrays. [pers. Mitteilung] 2009. [30]. S Jakob. Monatliche Konstanzprüfung am TomoTherapy Hi Art II Bestrahlungssystem mittels PTW 2D-ARRAY seven29 und OCTAVIUS Octogonal Phantom. Fachhochschule Remagen , [Diplomarbeit] 2009. [31]. PTW. www.ptw.de. [Online] 25. Mai 2008. Seite 59 Literaturverzeichnis [32]. M W Kissick, J Fenwick, J A James, R Jeraj, J M Kapatoes, H Keller, T R Mackie, G Olivera, E T Soisson. The helical tomotherapy therad effect. Medical Physics. 2005, Bd. 32, 5, S. 1414-1423. Seite 60 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abbildung 1.1: Messaufbau für die Planverifizierung in der Tomotherapie mittels „CheesePhantom (30 cm Durchmesser, 18 cm Länge, Material: „Solid Water“ g = 1,03 g/cm³) sowie Film- und Punktdosismessung. 2 Abbildung 2.1: Realisierung einer Fluenzmodulation mit Step-and-Shoot-Technik [6] 4 Abbildung 2.2: Realisierung einer Fluenzmodulation mit dynamischen MLCs [6] 4 Abbildung 2.3: (a) Intensitätsprofil, dargestellt als durchgezogene Linie, erzeugt mit dynamischem MLC. Der rechte und linke Leaf bewegt sich mit variabler Geschwindigkeit in x-Richtung. Die Bewegung der Leafs wird durch die gepunkteten Linien abgebildet. (b) Diskrete Stufen eines mit Step-and-Shot erzeugten Intensitätsprofils (durchgezogene Linie). Die einzelnen Segmente sind durch die gepunkteten Linien dargestellt [7]. 5 Abbildung 2.4: Hardwarekomponenten TomoTherapy Hi·Art II Systems® [7]. 6 Abbildung 2.5: (a) Dosisquerprofile eines 40 x 2,5 cm² Feldes bei einem Quellen-HautAbstand von 85 cm in einer Wassertiefe von 1,5 cm (●) und 10 cm (○). (b) Dosislängsprofile für 40 x 1 cm² (●), 40 x 2,5 cm² (○) und 40 x 5 cm² (▲) Felder in 10 cm Wassertiefe. Alle Profile sind auf Dosiswert in der Zentralachse normiert [9]. Abbildung 2.6: 7 Gemessene (durch Punkten dargestellt) und berechnete (durch Linien dargestellt) Dosisquerprofile des TomoTherapy® Hi·Art II Systems, in Messtiefen von 1 cm bis 20 cm, bei einem Quellen-Haut-Abstand von 85 cm. Die Feldgröße beträgt 50 x 400 mm². Die dreieckige Form ist auf das Fehlen des Ausgleichfilters zurückzuführen [8]. Abbildung 2.7: 8 Tägliche Outputwerte des Hi·Art II Systems® der Radiologischen Universitätsklinik Bonn, gemessen in einer Tiefe von 15 mm im VirtualWater™ Phantom (Standard Imaging) mit einer A1SL Exradin Ionisationskammer (Standard Imaging). Die Bestrahlungsdauer beträgt 60 sec. Der Dosissollwert beträgt für 15 mm Tiefe ca. 8,6 Gy. Abbildung 2.8: Zweidimensionale Darstellung der Gamma-Methode [12]. 9 10 Seite 61 Abbildungsverzeichnis Abbildung 2.9: (blau) Gemessenes Dosisquerprofil. (rot) Global akzeptierte Dosisdifferenz bei der Gamma-Analyse. Das Gammakriterium von 3% bezieht sich auf einen Referenzpunkt, hier das Dosismaximum. Daraus ergibt sich eine akzeptierte absolute Dosisdifferenz von ±0,05 Gy für jeden Messpunkt. (grün) Lokal akzeptierte Dosisdifferenz bei der Gamma-Analyse. Das Gammakriterium von 3% bezieht sich auf jeden einzelnen Messpunkt. 11 Abbildung 2.10: Ergebnis einer Gamma-Index Analyse (VeriSoft® 4.0, PTW). (oben) Globaler Gamma-Index; (unten) lokaler Gamma-Index. Die blauen und roten Punkte zeigen Messpunkte, die außerhalb der Toleranz liegen (blau: negative Dosisabweichung; rot: positive Dosisabweichung). Bei der globalen Analyse werden die Abweichungen im Niederdosisbereich nicht erkannt [12]. 12 Abbildung 2.11: (links) Aufbau einer Ionisationskammer (PTW30001). (rechts) Verhältnis der initialen Kammerantwort zur stabilen Kammerantwort Vorbestrahlung) für verschiedene Kammertypen unter (nach 60 Co. Jeder Punkt steht für den Verhältniswert einer einzelnen Kammer. Rechts sind die durchschnittlichen Zeiten bis zum Erreichen eines stabilen Wertes und die dazugehörigen Standardabweichungen aufgelistet [14]. Abbildung 3.1: 13 (rechts) 2D-Array seven29: Im oberen Bereich befindet sich die aktive Detektorfläche, bestehend aus 792 Ionisationskammern. Die Messelektronik befindet sich bei der Bestrahlung des Arrays außerhalb der Primärstrahlung. (links) Das Array-Interface dient zur Datenwandlung und Spannungsversorgung der Kammern. Abbildung 3.2: 15 2D-Array I’mRT MatriXX-Evolution. Die aktive Detektorfläche (oben) besteht aus 1020 Ionisationskammern. Die Messelektronik (unten) wird mit Bleifolie vor Streustrahlung geschützt. 15 Abbildung 3.3: Octavius-LINAC Phantom, Mitte: Einschub für 2D-Array 18 Abbildung 3.4: Verschiedene Konfigurationen des Octavius Phantoms: (a) Octavius-CT Phantom mit 2D-Array in verschiedenen Ausrichtungen, (b) OctaviusLINAC Phantom mit 2D Array, (c) Octavius-CT Phantom mit Ionisationskammereinschub, (d) Octavius-CT Phantom mit heterogenen Einschüben für HU-Kalibrierung [16] 18 Seite 62 Abbildungsverzeichnis Abbildung 3.5: Verschiedene Lite MULTICube Konfigurationen mit des MULTICube MatriXX-Evolution Phantoms (31,4 x 34 x 22 cm³, : (a) Gewicht: 19,8 kg); (b) MULTICube mit MatriXX-Evolution (31,4 x 34 x 34 cm³, Gewicht: 33 kg); (c) MULTICube mit MatriXX-Evolution in sagittaler Ausrichtung; (d) MULTICube mit Filmkassete. Abbildung 4.1: Messaufbau zur Betrachtung der 19 Richtungsabhängigkeit bei konventionellen Beschleunigern. Um Störungen des Tisches zu vermeiden, werden die Tandems (links: MatriXX-Evolution mit MULTICube; rechts: seven29 mit OCTAVIUS-LINAC) in sagittaler Ausrichtung in 15°-Schritten von 270° bis 90° bestrahlt. Abbildung 4.2: Schematische 22 Darstellung der verwendeten Testpläne für die Tomotherapie; oben: seven29 mit Octavius, unten: MatriXX-Evolution mit MULTICube; (a) zentrischer Zylinder, der einheitlich mit 1 Gy Fraktionsdosis bestrahlt wird. (b) und (c) Zielvolumen (rot) in der Messebene der Arrays, das einheitlich mit 1 Gy Fraktionsdosis unter Berücksichtigung der gerichteten Blöcke (gelb) bestrahlt wird. Abbildung 4.3: Messaufbau für die Betrachtung der 23 Winkelabhängigkeit des Ansprechvermögens der 2D-Arrays in der Tomotherapie (links: MatriXXEvolution und MULTICube; rechts: seven29 mit Octavius-LINAC). Die Phantome werden mit PMMA-Passepartouts auf zwei PMMA-Blöcke mit radialen Ausschnitten gestellt. Dieser Messaufbau ermöglicht eine freie Rotation der Phantome um ihre Längsachse. Abbildung 4.4. 24 MV-CT (2 mm Schichtbreite) der Tandems. (links) MULTICube mit MatriXX-Evolution; (rechts) Octavius-LINAC mit seven29; (oben) koronaler Schnitt durch die Messebene; (unten) transversaler Schnitt durch die Phantome mit 2D-Arrays. 26 Abbildung 4.5: Parameter im Movie Mode 27 Abbildung 5.1: Gemessene Detektorantwort bei Vorbestrahlung mit einem Mevatron MD2 (Siemens) der Arrays (26 x 26 cm², 6 MV, FOA = 100 cm) als Funktion der abgestrahlten Monitoreinheiten. Normiert auf die Detektorantwort bei 1000 MU. Abbildung 5.2: Gemessene 31 Detektorantwort bei TomoTherapy Hi·Art II System FOA=85 cm, ® Vorbestrahlung der Arrays am (statisches Feld 0°, 10 x 400 mm², Tischvorschub = 0,144 cm/sec) als Funktion abgestrahlten Dosis. Normiert auf die Detektorantwort bei 10 Gy. der 32 Seite 63 Abbildungsverzeichnis Abbildung 5.3: Darstellung der Tiefendosiskurve in der Tiefe von 0 mm bis 15 mm des Hi·Art II Systems® bei einem 50 x400 mm² Feld. Das Maximum der Tiefendosis liegt bei der Messung mittels der Semiflex-Kammer in 9 mm Tiefe, mit dem MatriXX-Evolution in 6 mm Tiefe und dem seven29 in einer Tiefe von 4 mm. Abbildung 5.4: 33 Dosisleistung als Funktion des 1/r². Die Ergebnisse des MatriXX-Evolution beziehen sich auf die linke Werteachse, die des seven29 auf die rechte. Der Verlauf ist linear (R² = 0,999), eine Sättigung der Kammern tritt im untersuchten Dosisleistungsbereich nicht ein. Abbildung 5.5: Abbildung 5.6: 34 Relative Abweichung der gemessenen Dosiswerte der Tandems zur errechneten Dosis (Masterplan) als Funktion des Bestrahlungswinkels. 35 Errechnetes der (blau) und gemessenes (rot) Dosisquerprofil in Zentralachse einer 180° Rotationsbestrahlung (10 x 10 cm², 6MV) (270°90°) mit den PTW-Tandems an einem konventionellen Beschleuniger. Abbildung 5.7: 36 Errechnetes (blau) und gemessenes (grün) Dosisquerprofil in der Zentralachse einer 180° Rotationsbestrahlung (10 x 10 cm², 6MV) (270°90°) mit dem IBA-Tandem an einem konventionellen Beschleuniger. Abbildung 5.8: 36 Errechnetes (blau) und Ggemessenes (grün) Querprofil in der Zentralachse für einen Zylinder in der Zentralachse. Geplant mit TomoPlan und gemessen mit dem MULTICube/MatriXX-Evolution Tandem. Abbildung 5.9: 37 Errechnetes (blau) und gemessenes (rot) Querprofil für einen Zylinder in der Zentralachse. Geplant mit TomoPlan auf dem MULTICube/MatriXXEvolution Tandem und gemessen mit dem Octavius/seven29 Tandem. 38 Abbildung 5.10: Errechnetes (blau) und gemessenes (grün) Querprofil für Bestrahlung mit Directional Block von 90° bis 270° (untere Hemisphäre). Geplant mit TomoPlan und gemessen mit dem MULTICube/MatriXX-Evolution Tandem. 38 Abbildung 5.11: Errechnetes (blau) und gemessenes (rot) Querprofil für Bestrahlung mit Directional Block von 90° bis 270° (untere Hemisphäre). Geplant mit TomoPlan auf dem MULTICube/MatriXX-Evolution Tandem und gemessen mit dem Octavius/seven29 Tandem. 39 Abbildung 5.12: Errechnetes (blau) und gemessenes (grün) Querprofil für Bestrahlung mit Directional Block von 270° bis 90° (obere Hemisphäre). Geplant mit TomoPlan und gemessen mit dem MULTICube/MatriXX-Evolution. 39 Seite 64 Abbildungsverzeichnis Abbildung 5.13: Errechnetes (blau) und gemessenes (rot) Querprofil für Bestrahlung mit Directional Block von 270° bis 90° (obere Hemisphäre). Geplant mit TomoPlan auf dem MULTICube/MatriXX-Evolution Tandem und gemessen mit dem Octavius/seven29 Tandem. 40 Abbildung 5.14: Winkelabhängigkeit des Ansprechvermögens der Tandems. Dargestellt ist die Antwort der Zentralkammern als Funktion des Einstrahlwinkels. Die Messtandems wurden in einer Phantomhalterung (siehe Abbildung 4.3) alle 5° für je 60 sec mit einem statischen 50 x 60 mm² Feld im Hi·Art II System® bestrahlt. Die Messdaten sind auf 0°-Einstrahlrichtung normiert abgebildet. 41 Abbildung 5.15: Relative Abweichung der Dosiswerte der Messpaare zueinander (z.B &180°− &0°&0°∙ 100%) für ein statisches 60 x 50 mm² 6 MV Feld im Hi·Art II System® (Bestrahlungsdauer: 60 sec). Abbildung 5.16: Colorwash-Darstellung einer 42 gemessenen koronalen Dosisverteilung (MatriXX-Evolution + MULTICube) einer Fraktion eines HNO-Planes in der Tomotherapie. Die Rastergröße wurde von 7,619 mm auf 1 mm linear interpoliert. Die Bestrahlungsrichtungen sind homogen verteilt (ca. 51% obere Hemisphäre). Die horizontale Linie gibt den Ort des unten dargestellten (siehe Abbildung 5.17) Dosisquerprofils an. 43 Abbildung 5.17: Dosisquerprofil durch das PTV eines typischen HNO-Planes in der Tomotherapie (siehe Abbildung 5.16). (grün) Mit dem TomoTherapy® Planungssystem errechnetes Profil. (rot) Mit MatriXX-Evolution gemessenes Profil. Die maximale Dosisabweichung liegt bei 1,9%. 43 Abbildung 5.18: Mit Omni-Pro I’mRT durchgeführte globale Gamma-Auswertung (3%, 3 mm) einer HNO-Planverifizierung. Die roten Flächen geben außerhalb der Toleranz liegende Regionen an. Mehr als 95% der Messpunkte haben die Verifizierung bestanden. 44 Abbildung 5.19: Gemessene (MatriXX-Evolution + MULTICube) koronale Dosisverteilung (Colorwash) einer Fraktion eines Prostata-Planes in der Tomotherapie. Die Rastergröße wurde von 7,619 mm auf 1 mm linear interpoliert. Die Bestrahlungsrichtungen sind homogen verteilt (ca. 51% obere Hemisphäre). Die horizontale Linie gibt den Ort des unten dargestellten (siehe Abbildung 5.20) Dosisquerprofils an. 45 Seite 65 Abbildungsverzeichnis Abbildung 5.20: Dosisquerprofil durch das PTV eines typischen Prostata-Planes in der Tomotherapie (siehe Abbildung 5.16). (grün) Mit dem TomoTherapy Planungssystem errechnetes Profil. (rot) Mit MatriXX-Evolution gemessenes Profil. Die maximale Dosisabweichung liegt bei 2%. 45 Abbildung 5.21: Mit OmniPro-I’mRT durchgeführte globale Gamma-Auswertung (3%, 3 mm) einer Prostata-Planverifizierung. Die roten Flächen geben Regionen an, die außerhalb der Toleranz liegen. Mehr als 98% der Messpunkte haben die Verifizierung bestanden. Abbildung 5.22: Graustufen- und 46 Isodosen-Darstellung einer typischen koronalen Dosisverteilung einer Fraktion eines HNO-Planes in der Tomotherapie. Gemessen mit seven29 und Octavius-LINAC Phantom. Die Rastergröße wurde von 10 mm auf 0,5 mm interpoliert. Die Bestrahlungsrichtungen sind homogen verteilt (ca. 51% obere Hemisphäre). Die horizontale Linie gibt den Ort des Dosisquerprofils (siehe Abbildung 5.17) an. 47 Abbildung 5.23: Dosisquerprofil durch das PTV eines HNO-Planes in der Tomotherapie (siehe Abbildung 5.22). (rote Linie) Mit dem TomoTherapy® Planungssystem errechnetes Profil. (Rauten) Mit seven29 und OctaviusLINAC Phantom gemessenes Profil. Die maximale Dosisabweichung liegt bei 2,5%. 48 Abbildung 5.24: Mit VeriSoft® durchgeführte globale Gamma-Auswertung (3%, 3 mm) einer HNO-Planverifizierung. Die Ergebnisse werden über einem Graustufenbild mit Isodosen dargestellt. Die Quadrate zeigen Messpunkte, die außerhalb der Toleranz liegen. Gleichzeitig liegt die Dosis unterhalb des errechneten Wertes (blau). Mehr als 97% der gesamten Messpunkte haben die Verifizierung bestanden. Abbildung 5.25: Graustufen- und 48 Isodosen-Darstellung einer typischen koronalen Dosisverteilung einer Fraktion eines Prostata-Planes in der Tomotherapie. Gemessen mit seven29 und Octavius-LINAC Phantom. Das Raster wurde von 10 mm auf 0,5 mm interpoliert. Die Bestrahlungsrichtungen sind homogen verteilt (ca. 51% obere Hemisphäre). Die rote horizontale Linie gibt den Ort des Dosisquerprofils an (siehe Abbildung 5.17). 49 Abbildung 5.26: Dosisquerprofil durch das PTV eines Prostata-Planes in der Tomotherapie (siehe Abbildung 5.25). (rote Linie) Mit dem TomoTherapy® Planungssystem errechnetes Profil. (Rauten) Mit seven29 und OctaviusLINAC Phantom gemessenes Profil. Die maximale Dosisabweichung liegt bei 1,5%. 50 Seite 66 Abbildungsverzeichnis Abbildung 5.27: Mit VeriSoft® durchgeführte globale Gamma-Auswertung (3%, 3 mm) einer HNO-Planverifizierung. Die Ergebnisse werden über einem Graustufenbild mit Isodosen dargestellt. Die Quadrate zeigen die Messpunkte, die außerhalb der Toleranz liegen. Gleichzeitig liegt die Dosis unterhalb des errechneten Wertes (blau). Mehr als 99% der gesamten Messpunkte haben die Verifizierung bestanden. Abbildung 6.1: 50 Auf die Detektorantwort in der Zentralachse normiertes Querprofil (gemessen mit MatriXX-Evolution) eines statischen 10 x 400 mm² Feldes im Hi·Art II System®. Im Bereich der vier Zentralkammern liegt ein homogenes Feld vor. 52 Seite 67 Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 2D zweidimensional 3D dreidimensional CT Computertomographie DEGRO Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie .e. V DGMP Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik e. V. DICOM Digital Imaging and Communications in Medicine DIN DTA Deutsches Institut für Normierung Delivery Quality Assurance (Bestrahlungs-Qualitätskontrolle) Distance to Agrement (akzeptierte Distanzabweichung) EPID Electronic Portal Imaging Device FOA Fokus-Oberflächen-Abstand HNO Hals-Nasen-Ohren HU LINAC Hounsfield-Unit Intensity modulated Radiotherapy (fluenzmodulierte Strahlentherapie) Linearaccelerator (Linearbeschleuniger) MF Modulation Factor MLC Multi-Leaf-Collimator (Multi-Lammellen-Kollimator) MU Monitor-Unit MV-CT Mega-Volt-CT PMMA Polymethylmethacrylat PTV Planning-Target-Volume (Planungszielvolumen) RDS Radiation-Delivery-Subsystem RW3 Wasseräquivalenter Kunststoff SAD Source-Axis-Distance (Quellen-Achsen-Abstand) TPS Treatment-Planning-System (Bestrahlungsplanungssystem DQA IMRT Seite 68 Erklärungen zur Abschlussarbeit Erklärungen zur Abschlussarbeit Hiermit erkläre ich, Martin Böttcher, an Eides Statt, dass ich die an der Fachhochschule Gießen-Friedberg vorgelegte Diplomarbeit selbstständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus fremden Quellen übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht. ____________ Ort, Datum _________________ Unterschrift Seite 69 Danksagung Danksagung Ich danke ... … Herrn Prof. Dr. Klemens Zink für die Bereitschaft der Übernahme des Erstgutachtens und die stets freundliche und kompetente Betreuung dieser Diplomarbeit. Zudem möchte ich mich dafür bedanken, dass er durch sein Engagement während meines Studiums mein Interesse für die medizinische Physik geweckt hat. … Herrn Dr. Stephan Garbe für die engagierte Betreuung und der vielen inspirierenden Gespräche. Weiter möchte ich mich bei ihm für die freien Gestaltungsmöglichkeiten während der Durchführung dieser Arbeit bedanken. … Herrn Prof. Dr. med. Hans H. Schild für das Ermöglichen dieser Arbeit in der Strahlentherapie der Radiologischen Universitätsklinik Bonn. … der Firma IBA-Dosimetry für die Bereitstellung des MatriXXEvolution und des MULTICubes. Insbesondere möchte ich bei Herrn Dipl. Ing. Volker Grützmann und Herrn Dr. Lutz Müller für die freundliche Betreuung und den zuvorkommenden Service bedanken. … der Firma PTW für die freundliche Zusammenarbeit und den erstklassigen Service. … Herr Dr. Thomas Müdder und Dipl. Ing. Felix Schoroth für viele beantwortete Fragen und das stets heitere Arbeitsklima. … Herrn Christopher Stein, der bei technischen Problemen und Fragestellungen zu jeder Zeit ein offenes Ohr hatte. … dem Team der Radiologischen Universitätsklinik Bonn für die immer existierende Versorung von Salzstangen und die angenehme Zeit. … meinem Freund Roland Epskamp für die handwerkliche Umsetzungen der Phantomhalterung. … meinem Freund Dipl. Ing. Sven Jakob für die vielen Stunden an der Tomotherapie und für weitere Stunden „beim Steve“. … meinem Vater für die unendliche Geduld sich durch 13000 Wörter zu kämpfen und für die Ermöglichung meines Studiums. … meiner Mutter für die liebevolle Unterstützung während meiner gesamten Studienzeit. … und nicht zuletzt meiner Freundin Daniela, aus tiefsten Herzen. Seite 70