Verrohrung mit Mehrschichtverbundrohren
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Verrohrung mit Mehrschichtverbundrohren
Aktuelles BHKS Produkte Bauanalyse Fachbeiträge 667 Recht Energietechnik Autor Joachim Brockmann Technischer Vertrieb Ost, Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH & Co. KG, 97486 Königsberg Das Kur- und Freizeitbad Riff in Bad Lausick Verrohrung mit Mehrschichtverbundrohren BHKW-Einsatz im Freizeitbad Der Planer des Freizeitbades Riff in Bad Lausick (Sachsen) setzte auf zukunftsorientierte Technologie und installierte ein BHKW, das mit Pflanzenöl betrieben wird. Bei der Verrohrung entschied er sich für Mehrschichtverbundrohrsysteme, die speziell für Sanitärund Heizungsinstallationen konzipiert wurden und somit für die Einbauten in solchen Anlagen besonders gut geeignet sind. „Eine BHKW-Anlage bietet sich vor allem überall da an, wo der Bedarf an Strom und Wärme zeitgleich auftritt – das ist hier der Fall“, begründet Planer André Jaschke seine Entscheidung für diese Technologie. Der Vorteil eines BHKW im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken liegt klar auf der Hand: Etwa 90 % der eingesetzten Brennstoffenergie werden in Nutzenergie, das heißt in Strom und Wärme, umgewandelt. Bei der Verrohrung entschied sich der Planer des Freizeitbades Funktionsprinzip eines BHKW Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine modular aufgebaute Anlage zur Erzeugung von Strom und Wärme, die auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung basiert. Ein Brennstoff wird im Motor der Anlage verbrannt. Die dabei im Kühlkreislauf und im Abgas entstehende Abwärme wird über den Wärmetauscher dem Heizungssystem zugeführt und somit nutzbar gemacht. Parallel zum Verbrennungsprozess wird im Generator Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Diese kombinierte Erzeugung und Nutzung von Wärme und Strom stellt eine der wichtigsten Technologien zur Energieeinsparung und Verringerung der CO2-Emission dar. Als Brennstoffe kommen vorwiegend fossile oder regenerative Kohlenwasserstoffe wie Pflanzenöl oder auch Erdgas zum Einsatz. In BHKWs werden etwa 90 % der ein gesetzten Brennstoffenergie in Nutzenenergie umgewandelt gegenüber rund 35 % in konventionellen Kraftwerken. 76 www.tab.de 9 2007 Riff im sächsischen Bad Lausick für die Mehrschichtverbundrohrsysteme alpex F50 Profi und alpex-duo der Fränkischen Rohrwerke (www. fraenkische.de). Diese Rohrsysteme sind speziell für Sanitär- und Heizungsinstallationen konzipiert worden und somit für die Einbauten in solchen Anlagen besonders gut geeignet. Pflanzenöl im Blockheizkraftwerk „Ein großer Vorteil der Verwendung von Pflanzenöl als Kraftstoff ist die CO2-Neutralität. Das heißt, bei der Verbrennung wird im Wesentlichen die Menge CO2 freigesetzt, die vorher von den Pflanzen mittels Photosynthese aus der Atmosphäre genommen wurde“ begründet Planer Jaschke seine Entscheidung für Pflanzenöl als Brennstoff. „Aber neben dem Umweltgedanken spielte für uns auch der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle.“ Die produzierte Wärme gehe an die Verbraucher und der Strom werde ins Netz eingespeist, wobei dem Betreiber einer solchen Anlage über einen bestimmten Zeitraum ein fester Vergütungssatz für den erzeugten Strom gewährt werde. „Somit finanziert sich das BHKW quasi selbst“, erklärt Jaschke weiter. Im konkreten Beispiel des Freizeitbades Riff ergibt sich eine Amor tisationszeit von rund zehn Jahren bei einer Betriebszeit von mindestens 8000 h/a. Ein 330 kW-Motor sorgt für ausreichend Energie Verrohrung mit Mehrschichtverbundrohren Mehrschichtverbundrohre für die Verrohrung „Ein Entscheidungsargument für die Mehrschichtverbundrohre von Fränkische war, dass es sich bei den Rohrsystemen alpex F50 Profi (16 bis 32 mm) und alpex-duo (40 bis 63 mm) um praxisorientierte Systeme handelt. Zum anderen spielte natürlich der wirtschaftliche Vorteil eine wichtige Rolle“, erläutert André Jaschke. Aufgrund der kurzen Verarbeitungszeiten werde der Investitionsaufwand gering gehalten. Aber auch die einfache, effiziente Verarbeitung sei ein großer Pluspunkt für ihn gewesen, da sich dabei das Fehlerpotential minimiere, was wiederum zu geringen Ausfallzeiten führe. Die Mehrschichtverbundrohre wurden auf der Heizungsseite im Blockheizkraftwerk installiert. Das heißt, durch die Rohre wird ausschließlich das Heizungswasser geleitet. „Um den genauen Bedarf und die richtigen Dimensionen der Rohre zu berechnen, haben wir profiplan XL, die Software von Fränkische benutzt“, fährt Jaschke fort. Das alpex F50 Profi kam überall dort zum Einsatz, wo Rohre mit kleinen Durchmessern (16 bis 32 mm) gebraucht wurden. Waren große Dimensionen gefragt, installierten die Monteure das alpex-duo mit seinen verfügbaren Dimensionen von 40, 50 und 9 2007 www.tab.de 77 Aktuelles BHKS Produkte Bauanalyse Fachbeiträge 667 Recht Energietechnik ��������������������������� ����� ������������������ ���������� ��������� ����� �������� ������������� ����������� ������������� ��������� ����������� ����������� Funktionsprinzip des BHKW GFK-Behälter für die Lagerung des Pflanzenöls 63 mm – eine optimale Ergänzung zu alpex F50 Profi. Das Mehrschichtverbundrohrsystem alpex F50 Profi „Beide Rohrsysteme waren speziell für die vorliegende Einbausitua Das Innenrohr dieses Mehrschichtverbundrohres ist aus PE-X (vernetztem Polyetion die passende Lösung“, so Planer Jaschke. Alle Mehrschichtver thylen), die Mittelschicht ist aus flexiblem Aluminium gefertigt, und das Außenbundrohre von Fränkische punkten mit Vorteilen, wie rohr besteht aus hoch wärmestabilisiertem PE (Polyethylen) – so sind eine perfekte hohe Schlagfestigkeit, Verarbeitung und absolute Sicherheit im Einsatz gewährleistet. Das umfangreiche Fittingsortiment aus PPSU (Polyphenylsulfon) sowie entzinkungsbeständigem Mes günstige Fließeigenschaften, sing bei Gewindeübergängen, Verschraubungsteilen und Anschlussformteilen er Korrosionsbeständigkeit, möglicht eine schnelle und vor allem sichere Installation und rundet das System hohe chemische Beständigkeit, optimal ab. dauerhafte Belastbarkeit bis 95 °C und Zudem bietet Fränkische bei diesem Rohr eine Pressbackenflexibilität, die nach ei vor allem 100 % Sauerstoffdichtheit. genen Angaben einmalig auf dem Markt ist. Der alpex F50 Profi-Fitting kann mit Anbindung der Tanksysteme Die beidseitige Vernetzung der alpex-duo Rohre bot bei diesem Projekt zusätzlich die Möglichkeit, die Verbundrohre von Fränkische direkt in den Tanksystemen zur Beheizung des Palmöl zu nutzen. Die Firma Haase GFK-Technik GmbH aus Großröhrsdorf in Sachsen (www. ichbin2.de) entwickelt und fertigt vor Ort montierbare Behältersysteme aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), wie z. B. Pflanzenöltanks, Wärmespeicher sowie Tanks für Chemikalien und Abwässer. GFK ist neben Edelstahl der einzige bedenkenlos einsetzbare Werkstoff, welcher für Palmöltanks Kosten sparend verwendet werden kann. Durch die projektorientierte Kooperation der Fränkischen Rohrwerke mit dem Tanklieferanten Haase GFK-Technik GmbH entstand so ein Tanksystem, welches zwar industriell gefertigt wird, vor Ort aber trotzdem die Möglichkeit zur individuellen Anpassung bietet. fünf möglichen Pressbacken-Konturen (F, U, TH, H und VP) verpresst werden. Zusätzlich sind die Fittings mit einer Leckagefunktion ausgestattet, die schnell und unkompliziert feststellen lässt, ob ein Fitting richtig verpresst wurde. Das Mehrschichtverbundrohrsystem alpex-duo Das alpex-duo-Rohr besteht innen und außen aus vernetztem Polyethylen und dazwischen aus WIG-verschweißtem Aluminium. Bei dem Produktionsverfahren der Stumpfverschweißung ist die Schichtstärke des Aluminiums an jeder Stelle annähernd gleich, so dass beim Biegen des Rohres überall dieselben Kräfte wirken, und die Naht auch bei hoher Belastung perfekt hält. Zudem ist das alpex-duo temperaturbeständig bis 95 °C, kurzzeitig bis 110 °C. Das System wird mit Pressbacken mit der F-Kontur verpresst. Die dazu auch in den großen Dimensionen angebotenen Einzelpressbacken zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht und ihre einfache Handhabung aus. Mit den großen Dimensionen (40, 50 und 63 mm) und dem praxisorientierten Fittingsortiment aus entzinkungsbeständigem Messing bietet das Rohrsystem alpexduo für jede Einbausituation die passende Lösung. Verarbeiter schätzen besonders die Formstabilität der Rohre, welche sich vor allem bei größeren Leitungstrassen äußerst positiv bemerkbar macht. Die Befestigungsabstände orientieren sich dabei an denen der Metallsysteme. Der Vorteil der Formstabilität zeigt sich darüber hinaus auch beim Biegen der Rohre ganz erheblich. Denn das einmal gebogene Rohr behält die gewünschte Form dauerhaft bei. 78 www.tab.de 9 2007