Ausgabe 33 - Freunde der Augsburger Straßenbahn
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Ausgabe 33 - Freunde der Augsburger Straßenbahn
Linie 1 Die Online-Zeitung der Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V. Ausgabe 33 Heft 3/2014 Juni 2014 15. Chemnitzer Museumsnacht Die 15. Chemnitzer Museumsnacht lockte am 3. Mai 2014 wieder viele neugierige und kulturinteressierte Besucher an. Insgesamt zählte man an den rund 30 Standorten 8.300 Besucher, das sind 1.250 Besucher mehr als 2013. Natürlich war auch unser Straßenbahnmuseum wieder mit dabei. Bereits am 30.04.2014 fand in Vorbereitung der Museumsnacht medienwirksam die Eröffnung der diesjährigen Sonderausstellung „Von Hulda Wranitz bis Adolf Kabey – Der Verkehrsbetrieb in den Jahren der Weltkriege“ statt. weiter auf Seite 3 Eröffnung der diesjährigen Sonderausstellung „Von Hulda Wranitz bis Adolf Kabey – Der Verkehrsbetrieb in den Jahren der Weltkriege“ Foto: Ralf Großkopp Parkeisenbahn Chemnitz Am 22. Dezember 1952 beschloss die damalige Chemnitzer Stadtverordnetenversammlung den Küchwald in einen Kultur- und Erholungspark umzuwandeln. So war neben einem Kulturhaus, einem Schwimmbad, vier Cafés, einem Sportplatz mit Eislaufstadion, einem Goethehaus, einem Kinderwochenheim mit Kindertagesstätte und einer Freilichtbühne auch der Bau einer Pioniereisen bahn geplant. Die, nach Dresden und Leipzig, dritte Pioniereisenbahn in der noch jungen DDR sollte ebenfalls als Liliputbahn in 381 mm Spurweite ausgeführt werden. weiter auf Seite 8 Die erste Lokomotive war eine Diesellok aus dem Jahr 1934, welche einer Dampflokomotive nachempfunden war. Foto: Parkeisenbahn Chemnitz -2- Der Inhalt in Kürze Das aktuelle Foto .............................................................................. Seite 2 Vereinsinternes: News ………….......................................................... Seite 3 Veranstaltungen: 15. Chemnitzer Museumsnacht …………................... Seite 4 Verkehrsgeschichte: Historie der Chemnitzer Verkehrsknoten .......... Seite 6 Ausflugstipp: Parkeisenbahn Chemnitz ............................................... Seite 9 Vorgestellt: Boveraclub Liberec............................................................ Seite 11 Zum Schluss ....................................................................................... Seite 14 Das aktuelle Foto Zum 12. Kappler Straßenbahnfest am 21./22. Juni 2014 hatten die Besucher wieder die Möglichkeit ihr Geschichtswissen in Sachen Chemnitzer Nahverkehr aufzufrischen. In der nächsten Ausgabe der „Linie 1“ ist dem 12.Kappler Straßenbahnfest ein Beitrag gewidmet. Das Foto zeigt drei Tatratriebwagen aus drei Logo-Epochen: Der Tw 401 (Bj. 1968) trug das Logo des damaligen VEB Nahverkehr KarlMarx-Stadt an den Seiten. Der Tw 493 (Bj. 1978) präsentiert das erste CVAGLogo. Das Fahrzeug wird heute als Arbeitstriebwagen Nr. 409 eingesetzt. Der rekonstruierte Triebwagen 509 (Bj.1988) trägt das seit 2008 gültige CVAG-Logo. Foto: Mirko Finsterbusch Impressum: Die „Linie 1“ ist eine vereinsinterne Onlinezeitung des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V.“. Die Zeitung erscheint etwa aller 8 Wochen und ist unverkäuflich. Ein Nachdruck - auch auszugsweise - darf nur in Absprache mit der Redaktion und dem Vorstand des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V.“ geschehen. Redaktion: Mirko Finsterbusch Kontakt: [email protected] (Bitte Betreff nicht vergessen!) -3- Vereinsinternes LOWA-Triebwagen 801 zur Hauptuntersuchung Am 22. Juni 2014 absolvierte der LOWA-Triebwagen 801 zum 12. Kappler Straßenbahnfest seine letzten Runden vor der anstehenden Hauptuntersuchung. Anschließend erfolgte die Überführung zur Hauptwerkstatt der CVAG in Adelsberg. Am 28. Juni 2014 erfolgte dort die Verladung des Triebwagens. Per Tieflader wird der Wagen zur OMSA GmbH nach Güstrow transportiert, wo in den nächsten Monaten eine umfassende Hauptuntersuchung durchgeführt wird. In den frühen Nachmittagsstunden des 28. Juni 2014 begann der Transport des Triebwagens 801 nach Güstrow. Foto: Bert Rößler Ikarus 180 in Chemnitz Ein seltenes Exemplar bereichert seit einigen Tagen den Bestand historischer Omnibusse in Chemnitz. Am 27. Juni 2014 erreichte die Karosserie des ehemaligen Berliner Ikarus 180 Nr. 128 (Baujahr 1971) den Betriebshof in Kappel. In den Morgenstunden des darauffolgenden Tages erfolgte das Abladen. Von diesem Bustyp, der zwischen 1961 und 1974 gebaut wurde, gibt es weltweit nur noch drei Exemplare: einen in Budapest, einen in Moskau und nun einen in Chemnitz. Eine Restaurierung ist in den nächsten Jahren geplant. Über den aktuellen Stand des Projektes werden wir regelmäßig informieren. Foto: Mirko Finsterbusch Bild oben: Nicht ganz einfach, aber ohne Zwischenfälle verlief am Vormittag des 28. Juni 2014 das Abladen der Karosserie der Ikarus 180.22. Dieses Fahrzeug ist der einzige noch erhaltene Überlandbus der 180er Baureihe. Bild links: Der VEB Nahverkehr Karl-Marx-Stadt hatte vom Typ Ikarus 180.22 sechs Fahrzeuge im Bestand, die alle 1971 gebaut wurden (Nr.31-36). Der im Bild dargestellte Omnibus Nr. 31 war bis 1981 im Einsatz. Foto: Heiner Matthes -4- Veranstaltungen 15. Chemnitzer Museumsnacht Text: Mirko Finsterbusch (Fortsetzung von Seite 1) Während der 15. Chemnitzer Museumsnacht brachten zwischen 18:00 und 00:30 Uhr drei, von Vereinsmitgliedern gesteuerte, Variobahn-Umläufe Ticketbesitzer zu den Museen an der Zwickauer Straße. Unsere diesjährige Sonderausstellung „Von Hulda Wranitz bis Adolf Kabey – Der Verkehrsbetrieb in den Jahren der Weltkriege“ beleuchtet im hinteren Museumsbereich mit der Güterlore für dem Markthallenverkehr und den Texttafeln den 1. Weltkrieg. Der Wagenzug 251+598 wurde, mit abgedunkelten Scheiben und ab-geblendeten Scheinwerfern, dem typischen Erscheinungsbild der Straßenbahnen im 2. Weltkrieg nachempfunden. Im Beiwagen 598 informieren Texttafeln über diese Zeit. Foto: Ralf Großkopp In der Reitbahnstraße starteten die Touren zur Museumsnacht. Foto: Uwe Wilhelm Im Ausstellungsbereich des 1. Weltkrieges erfährt man u.a., dass Hulda Wranitz die erste Straßenbahnfahrerin in Chemnitz war. Sie und ihre Kolleginnen ersetzten ab 1915 die zur Front einberufenen Männer. Foto: Ralf Großkopp Natürlich wurde kurz vor Veranstaltungsbeginn die Gaslaterne an der historischen Haltestelle gezündet. Foto: Thomas Laube Adolf Kabey war, so erfährt man im Beiwagen 598, während des 2. Weltkrieges der Direktor der Chemnitzer Straßenbahn. Foto: Ralf Großkopp Ein Ritual für die meisten Museumsnacht-Besucher: Das Abstempeln des Programmheftes. Während der Museumsnacht hielt Thomas Laube einen Diavortrag zu diesem interessanten Thema. Der Vortrag fand wieder in unserem Werkstattbereich statt, wo traditionell auch die gastronomische Versorgung etabliert war. -5- Foto: Ralf Großkopp Bei leckeren Getränken und gegrilltem konnten die Besucher der 15. Chemnitzer Museumsnacht dem Diavortrag beiwohnen. Foto: Ralf Großkopp Natürlich interessierten sich die Besucher auch für die Dauerausstellung im Straßenbahnmuseum. Die Güterlore 1053 aus dem Jahr 1917 soll an den erstmals 1917 aufgenommenen Güterverkehr mit der Straßenbahn („Markthallenverkehr“) erinnern. Dazu wurde diese Lore mit Lebensmitteln wie Kartoffeln, Weißkraut, Möhren und Zwiebeln beladen. Während der Museumsnacht konnten an einem Verkaufsstand vor der Lore saure Gurken und „Gemüsebeutel“ käuflich erworben werden. Foto: Ralf Großkopp Foto: Uwe Wilhelm Wie nicht anders erwartet, waren die Pendelfahrten mit dem Triebwagen 169 wieder sehr begehrt. Foto: Ralf Großkopp Im zeitgenössischen Outfit bot unsere „Marktfrau“ unter anderem leckere saure Gurken an. Foto: Ralf Großkopp Musikalisch wurde die Veranstaltung in diesem Jahr vom Duo Saxophon abgerundet. Foto: Ralf Großkopp Wer nach dem gebotenen Programm-Mix Appetit auf ein Mixgetränk hatte, war in unserem Cocktail-Wagen genau richtig. Bleibt noch anzumerken, dass die Ausstellung für Besucher noch bis Ende September 2014 donnerstags und samstags zu besichtigen ist. -6- Verkehrsgeschichte Historie der Chemnitzer Verkehrsknoten Teil IV Text: Thomas Laube Fotos: Sammlung Thomas Laube Die Zeit zwischen 1927 bis 1945 Ab 01. Juni 1927 änderte sich das Erscheinungsbild der Straßenbahnwagen in einem kleinen, aber wichtigen Detail: Die 1904 eingeführte Linienkennzeichnung mittels Buchstaben wurde durch Ziffern abgelöst. Die über die Kreuzung Theaterstraße/Äußere/ Innere Klosterstraße verkehrenden Linien wurden fortan als 3, 4, 8 und 10 bezeichnet. Die Einsatzzüge fuhren ohne Linienkennzeichnung, sofern sie nur Teilstrecken bedienten. Etwas weiter östlich der Kreuzung Theaterstraße entstand diese Aufnahme vor dem Gebäude der Stadtbücherei und der städtischen Sparkasse III. Der Zug der Linie 8 rollt in Richtung Weststraße. Vor dem Schauspielhaus begegnen sich ein Zug der Linie 4 nach Bernsdorf sowie ein Triebwagen der Linie 10 zur Weststraße. Dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges folgten im Laufe der Zeit wieder Linieneinschränkungen. Wie schon im Ersten Weltkrieg endete zum Beispiel die Linie 8 von Hilbersdorf kommend am Schauspielhaus (Alten Stadttheater). Mit Kriegsbeginn und der damit einhergehenden Rationierung von Kraftstoffen und Transportkapazitäten wurde das Thema gewerblicher Güterverkehr besonders für die städtische Markthalle wieder aktuell. Die vorhandenen Abstellgleise hinter dem Schauspielhaus waren nutzbar. Ab dem 27. September 1939 wurde der Markthallengüterverkehr wieder aufgenommen. Seitens des Reichverkehrskommissars (Personalunion mit dem jeweiligen Gauleiter) wurde „die Heranziehung der Straßenbahn für den Güterverkehr“ erst am 16. Januar 1940 für ganz Sachsen angeordnet. Zwischen 1930 und 1935 rollt ein Zug der Linie 8 durch die Theaterstraße Richtung Hilbersdorf. Während der „Bischofsstab“ in Bildmitte seinen Gaskandelaber noch trägt, ist der vierarmige Mast links schon davon befreit. Er wird bald durch einen neuen höheren Leuchtenträger ersetzt werden. Beim Gebäude im Hintergrund mit dem Türmchen handelt es sich um die damalige Stadtbücherei. Verladearbeiten auf dem Gütergleis mit dem Tw 168. Am oberen Bildrand ist der Gleiskörper der eigentlichen Strecke erkennbar. -71945 bis zum Beginn der 1960er Jahre Nachdem Chemnitz am 5. März 1945 sein bisheriges Stadtbild endgültig verlor, galt es in der folgenden Zeit an den Wieder- oder besser gesagt Neuaufbau zu gehen. Während man sich bis ca. 1950 an den damaligen Grundstücken und Straßenzügen orientieren wollte, wurden fortan die Weichen in Richtung einer generellen und umfassenden Neugestaltung der Innenstadt gestellt. Dabei wurde kaum Rücksicht auf noch Vorhandenes genommen. Es muss aber angemerkt werden, dass die Prioritäten damals auch gänzlich andere waren als die Ansichten heutiger Stadtplaner. Bis 1945 existierte die Parkanlage mit der Siegessäule von 1875. In den 1960er Jahren befand sich an fast gleichem Ort eine neue Grünanlage. Im Hintergrund die Neubauten auf der nordwestlichen Seite der Wilhelm-Pieck-Straße. Quelle: „Karl-Marx-Stadt wie wir es bauen“ (1965) Zwischen 1962 bis in die 1990er Jahre Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre wurden die Planungen für die neuzugestaltende Innenstadt konkret. Dies hatte zur Folge, dass bisherige Verkehrsführungen geändert werden mussten. Davon war auch die Kreuzung Theaterstraße/Äußere/Innere Klosterstraße betroffen. Blick vom Neuen Rathaus entlang der Inneren Klosterstraße zur Theaterstraße. Ein Teil der Grundstücke ist um 1950 bereits enttrümmert. In der hinteren Bildmitte ist die Ruine des Schauspielhauses zu sehen. Links davon auf den ehemaligen Gütergleisen stellte man in verkehrsschwachen Zeiten Beiwagen ab. Nach der Enttrümmerung wurden ab 1954 entlang der Inneren Klosterstraße neue Gebäude mit Wohnungen und Geschäften errichtet. Bis 1957 befuhren die Straßenbahnlinien 3 und 4 die Innere Klosterstraße. Wegen des Baus eines neuen Abwasserkanals musste die Straßenbahn weichen und den Weg über die Theaterstraße und den neuen Durchstich (begradigte Strecke ehemals Roßmarkt und Holzmarkt) zum Markt nehmen. Der Kartenausschnitt zeigt die ab 1. August 1963 geänderten Verkehrsführungen in der Innenstadt. Ein Zug der Linie 4 befährt um 1954 die Innere Klosterstraße. So wurde die damalige Helmut Just-Straße (heute Hartmannstraße) zur Theaterstraße hin geradlinig verlängert und verbreitert. Am 1. August 1963 wurde die Strecke durch die Äußere Klosterstraße stillgelegt und durch die neue Streckenführung durch die Helmut-Just-Straße zum neuen Gleisdreieck hin ersetzt. Über den Streckenast der Theaterstraße fuhren jetzt die Linien 3, 4 und neu die Linie 7 von/nach Furth-Glösa. Die Linie 8 fuhr ab diesem Tag in beiden Richtungen über den westlichen Teil der WilhelmPieck-Straße, wie die Theaterstraße jetzt hieß. -8- Blick über das Gleisdreieck Wilhelm-Pieck- / Helmut-Just-Straße, das die Kreuzung an der Äußeren /Inneren Klosterstraße ersetzte. Dominierte vor dem 2. Weltkrieg das Theatergebäude den Ort, stellt ab 1963 das sogenannte Sporthochhaus den Blickfang dar. Der im Bild zu sehende Neubaublock wurde in den 1990er Jahren abgerissen. Heute findet man dort die Schmidt-Bank-Passage. In den 1950er Jahren wurde die Ruine des vormaligen Schauspielhauses abgerissen. Die aus der Güterverkehrszeit stammenden Gleisanlagen waren 1965 noch vorhanden und „trotz mehrfacher Aufschweißung völlig verbraucht“, wie in einem zeitgenössischen Gutachten festgestellt wird. Im Jahr 1963 existierte die Einmündung Ernst-Thälmann-Straße/ Wilhelm-Pieck-Straße noch nicht. Der H6B/L des VEB Kraftverkehr befährt die Theaterstraße in ihrem ursprünglichen Verlauf. Nach der bald folgenden Verbindung der Theaterstraße mit der Mühlenstraße wird dieser Teil später überbaut. Ein Jahr später waren die alten Güterverkehrsgleise entfernt und das Areal mit einer Grünfläche versehen worden. Der Straßenzug der Ernst-Thälmann-Straße ersetzte in den 1960er Jahren die Innere Klosterstraße, welche fortan zur Fußgängerzone umgestaltet wurde. Heute ist der Straßenzug wieder überbaut. Der Schmalspurring um das Stadtzentrum wurde 1968 mit dem Teilstück in der Ernst-Thälmann-Straße geschlossen. Bis in die 1990er Jahre trug das Sporthochhaus auf dem Dach eine Leuchtreklame für Esda-Strümpfe. Nach der Stilllegung der Straßenbahnlinien 7 (1972) und 4 (20. Dezember 1975) sowie des Streckenastes der Linie 8 nach Ebersdorf (20. Dezember 1975) nutzten zunächst die „3“ nach Rottluff sowie die „8“ zur Weststraße den Knoten an der WilhelmPieck-Straße (vormals Theaterstraße). Ab 19. April 1976 kam noch die Linie 1 nach Siegmar hinzu, welche bereits ab 15. Mai 1977 in die Linie 3 integriert wurde. Nach Einstellung der Linie 8 am 15. Oktober 1983 blieb die Linie 3 als alleinige Nutzerin übrig. Auf die am Straßenrand ebenfalls verkehrenden Buslinien sei hier nicht näher eingegangen. (wird fortgesetzt) -9- Ausflugstipp Parkeisenbahn Chemnitz (PEC) Text: Mirko Finsterbusch (Fortsetzung von Seite 1) Die eingleisige Strecke sollte ursprünglich mit zwei Wendeschleifen und drei Haltestellen ausgeführt werden. Die anfangs projektierte Trasse begann an der Leipziger Straße, führte am Küchwaldring entlang und endete am heutigen Schullandheim. Die Lehrlinge des RAW „Wilhelm Pieck“ Chemnitz hatten bereits vorgeschlagen, einen stromlinienför-migen Eisenbahnzug selbst zu bauen. Da es allerdings nicht möglich war, auf dem Gebiet der DDR weitere Fahrzeuge in der 381-mm-Spur zu beschaffen, sah man sich gezwungen mit Feld- und Trümmerbahnfahrzeugen der 600-mm-Spur Vorlieb zu nehmen. In den weiteren Planungen wurde nicht nur die Spurweite, sondern auch der Verlauf und die Länge der Strecke geändert. So entstand ein Rundkurs, der mit 2,3 km bedeutend kürzer war als ursprünglich konzipiert. Der erste Spatenstich erfolgte am 14. März 1953, ab 1. Mai 1953 sollte die Bahn ihre Runden drehen. Die Eröffnung musste jedoch mehrfach verschoben werden. Was zu diesem Termin fertig gestellt war, sind knapp 300 Meter Gleis sowie der „Dampfzug“ mit drei Wagen. Immerhin war es möglich zum Schlossteichfest Anfang August 1953 auf einer inzwischen fertiggestellten Teilstrecke von etwa 1000 Metern einen Pendelbetrieb zu fahren. Der oben genannte Zug wurde in 2000 freiwilligen Arbeitsstunden aus einer kleinen Diesellok aus dem Jahr 1934 sowie einige Loren gebaut. Die verkappte Dampflok stieß auf wenig Gegenliebe, weshalb die Verkleidung später wieder entfernt wurde. Während der Bauphase bemerkte man, dass der geplante Bahnhof an der Leipziger Straße nicht mit dem Gleisverlauf zusammen passte. Daher wurde der Bahnhof am heutigen Standort gebaut. Mitarbeiter der Reichsbahn leisteten in den letzten drei Wochen vor der Eröffnung über 5000 freiwillige Arbeitsstunden. Nicht zuletzt durch diesen Kraftakt war es möglich, dass die Pioniereisenbahn am 13. Juni 1954 offiziell eröffnet werden konnte. Bis zu dieser Eröffnung hatte man 12.000 m³ Erdmassen bewegt und etwa 16.000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Der Provisorische Lokschuppen sollte 1958/59 durch einen Neubau ersetzt werden. Es mussten jedoch noch 35 Jahre vergehen bis zur Realisierung dieses Vorhabens. Im Jahr 1957 lieferte der VER Lokomotivbau „Karl Marx“ Babelsberg eine Kleinlokomotive des Typs Ns2P. Diese Lok, äußerlich einer V 10 C nachempfunden, ist ein Unikat. Mit der zweiten Lokomotive war es möglich in Spitzenzeiten im Zwei-ZugBetrieb zu fahren. Foto: Parkeisenbahn Chemnitz Die (1957) neue Lokomotive der Karl-Marx-Städter Pioniereisenbahn am Bahnhof „Neues Leben“. Dieses Bahnhofsgebäude wurde in Reichenhain ab- und hier wieder aufgebaut. Foto: Mirko Finsterbusch Die Lokomotive 6001 (bis 1973 „Pionierlok 1“) bekam 1964 das Aussehen einer Diesellok zurück. Diese Aufnahme aus dem Jahr 2013 zeigt das Fahrzeug im entkernten Zustand. Mit Inbetriebnahme der „Pionierlok 2“ hielt auch die Signaltechnik Einzug. Erst als Formsignale und ab 1973 schließlich als Lichtsignale. Ebenfalls 1973 erhielten 6002, wie die Pionierlok 2“ nun hieß, sowie drei Personenwagen eine Druckluftbremse. -10Das Bahnhofsgebäude war Ende der 1970er Jahre so baufällig, dass ein Neubau unumgänglich war. Zu Ehren des 1980 stattfindenden deutsch-sowjetischen Jugendfestivals konnte ein neues, den Bedürfnissen entsprechendes Bahnhofsgebäude eingeweiht werden. Dabei erhielt der Bahnhof den Namen „Freundschaft“. Im Jahre 1981 erhielt die Pioniereisenbahn eine dritte Lokomotive, eine V 10 C, geschenkt. Nach deren Inbetriebnahme im Jahr 1983 als 6003 war es möglich, die 6001 endgültig abzustellen. Ein Jahr später erfolgte deren Verschrottung. Nur das Fahrgestell und das Gehäuse sind heute noch erhalten. Immer wieder gab es Pläne zur Streckenerweiterung. Diese verschwanden immer wieder in irgendwelchen Schubladen. Als die Erweiterung zum Eisstadion zum Greifen nahe war, verschwand die DDR plötzlich von der Landkarte. Mit der politischen Wende wurde ein neuer Name gesucht und gefunden: Parkeisenbahn Chemnitz. Im Jahre 1991 gründete sich ein Förderverein, dessen Aufgabe war und ist die Förderung von Kindern und Jugendlichen bei eisenbahntypischen Tätigkeiten sowie die materielle und ideelle Sicherung der des Bestehens der Chemnitzer Parkeisenbahn. Immer wieder bewiesen die Bürger unserer Stadt ihre enge Verbundenheit mit der Pioniereisenbahn bzw. Parkeisenbahn. So auch 1993 als die Stadtverwaltung Chemnitz die Parkeisenbahn nicht weiterbetreiben wollte: Innerhalb eines Monats sammelten der Fördervereins10.500 Unterschriften gegen die Stilllegungspläne. Gleichzeitig wurde zu Spenden für den Kauf eines geschlossenen Wagens aufgerufen. Der damalige 1. Bürgermeister Peter Seifert hat sich vor Ort ein Bild gemacht und setzte sich erfolgreich für den Erhalt der Bahn ein. Foto: Mirko Finsterbusch Die Dampflokomotive aus dem Jahr 1948 befindet sich seit 2000 in Eigentum der Parkeisenbahn Chemnitz Aus Frankfurt am Main bot ein Privatbesitzer eine Henschel-Dampflok als Dauerleihgabe an. Diese Lok drehte im Mai 1994 ihre ersten Proberunden. Einen Monat später erfolgte zum 40. Betriebsjubiläum die offizielle Inbetriebnahme der Dampflok und des geschlossenen Wagens. Als am 26. August 1994 der alte Lokschuppen einen Brandanschlag zum Opfer fiel, waren die Chemnitzer abermals zu einer Spendenaktion bereit. Über 12.000 DM kamen zur Schadensbeseitigung zusammen. Ein neuer Lokschuppen musste gebaut werden. Im Innenhof des Betriebswerkes entstand eine Gartenbahnanlage, die einen weiteren Besuchermagnet darstellt. Foto: Mirko Finsterbusch Die Gartenbahnanlage im Innenhof des Betriebswerkes Zum Saisonstart am 20. März 2002 konnte die neue Diesellok 6006 in Betrieb genommen werden. Der Lokomotivhersteller „Schöma“ fertigte das 140 PS starke Fahrzeug als Unikat, welches bis ins kleinste Detail auf die vorhandene Technik im Küchwald abgestimmt ist. Foto: Mirko Finsterbusch Die Diesellok Nummer 6006 während des Ostereinsatzes im Jahr 2011. Kürzlich beging die PEC ihr 60. Jubiläum. Die Bahn ist für viele Besucher ein Ausflugsziel sowie für bahninteressierte Kinder und Jugendliche eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Eine Streckenerweiterung steht nach wie vor in den Sternen. -11- Vorgestellt Boveraclub Liberec Text: Helge Mai (Dresden) Dass in der nordböhmischen Großstadt Liberec ein Straßenbahnbetrieb existiert, dürfte wohl jedem bekannt sein. Dort können inzwischen vier verschiedene historische Straßenbahnwagen zu besonderen Anlässen gemietet werden. Zudem verkehren sie zu besonderen Anlässen auf Sonderlinien. Zahlreiche Straßenbahnfreunde aus Tschechien, Deutschland und der ganzen Welt waren bereits Teilnehmer auf einer der historischen Fahrten. Um den Erhalt und die Pflege der Wagen kümmern sich die ca. 30 Mitglieder des BOVERACLUB. Zur Vorbereitung der 90-Jahrfeier der Straßenbahn in Liberec gründete sich 1987 ein Kreis der Freunde des Nah-verkehrs in Liberec. Es wurden in Archiven Dokumente ausgewertet, Fotos gesichtet und Informationstafeln ausgearbeitet. Diese fanden Platz in dem als Arbeitswagen 107 genutzten und späteren historischen Triebwagen Nr. 78. Er wurde zunächst äußerlich wieder zu einem Personentriebwagen gestaltet und bekam die Nummer 88. begannen die Restaurierungsarbeiten an dem Triebwagen. Nur zwischen 1993 und 1995 kamen die Arbeiten ins Stocken, da das Depot einer totalen Sanierung unterzogen wurde. Nach der Erteilung der Betriebserlaubnis war es am 25. September 2000 soweit: das nunmehr „Bovera“ genannte Fahrzeug war für den historischen Personenverkehr nutzbar. Foto: Tomas Krebs Zur 100-Jahrfeier des Städtischen Nahverkehrs in Ústí nad Labem war der äußerlich fast fertiggestellte Triebwagen 78 der Aussiger Straßenbahn in der tschechischen Elbemetropole ausgestellt. Foto: Tomas Krebs Während der Jubiläumsfeierlichkeiten 1987 fuhr der Bovera öfters im Streckennetz umher. Allerdings nur als Leerfahrten, da im Inneren noch die Schienenschleifanlage eingebaut war. Nach den Feierlichkeiten begannen die Straßenbahnfreunde zielgerichtet Material über Straßenbahnen und den Nahverkehr des In- und Ausland zu sammeln. Zudem entstand die Idee, den bisherigen Arbeitswagen 107 zu einem echten historischen Straßenbahnwagen aufzuarbeiten. Dieses Fahrzeug ist der letzte original komplett erhaltene Vertreter der Aussiger Straßenbahn, die bis 1971 unter Verwaltung des Dopravní podnik der Stadt Ústí nad Labem fuhr. Gemeinsam mit den Liberecer Verkehrsbetrieben wurde ein geeigneter Platz gefunden. Etwa ab 1990 Der inzwischen gegründete „Boveraclub o.s.“ besitzt mittlerweile eine eigene Halle im Depot. Auch wenn nur ein Gleis in die Halle führt, ist ausreichend Platz für die Arbeit an den historischen Exponaten. 2001 konnte vom Technischen Museum in Brno der Triebwagen Typ 6MT übernommen werden, der bis Mitte der 1970er Jahre in Liberec im Einsatz war. Da man in Brno man nur wenig Platz für die dortigen Meterspurfahrzeuge hat, ist in Liberec eine gute Möglichkeit für die weitere Übernahme von Exponaten gegeben. Die Vereinsmitglieder begannen umgehend mit der Aufarbeitung des zweiten historischen Triebwagens der Sammlung. Ein weiterer Lagerraum konnten zu Archivräumen umgestaltet werden, wo die immer umfangreicheren Sammlungen an Kleinexponaten und vielen Archivalien (Bilder, Dokumente usw.) Platz finden konnten. Neben der Aufarbeitung des zukünftigen Triebwagens 117 wurden Bücher, Broschüren und Zeitschriftenartikel verfasst. Eine weitere Aufgabe der Vereinsmitglieder besteht in der Erkundung von weiteren -12historischen Straßenbahnwagen aus Liberec, Jablonec und den anderen Betrieben, die in den Grenzen des heutigen Tschechien auf Meterspur Straßenbahnen betrieben. Dabei wurde man auch fündig. Es gelang bereits eine Auswahl an Wagenkästen sicherzustellen. Auch der Wagenkasten des Triebwagen 3 der „Reichenberger Straßenbahn“ befindet sich darunter. Sein Zustand ist aber so schlecht, dass er nur noch zur Abnahme von Maßen für eine Kopie genutzt werden kann. ČKD-Prototyp RT6S und ein aus Gera geholter KT4D die schützenden Hallen des Liberecer Straßenbahndepots verlassen. Beide Wagen wurden für unterschiedliche Zwecke verkauft. Dagegen konnte 2010 ein lang gehegter Wunsch der Mitglieder des Boveraclubs in Erfüllung gehen: Im sächsischen Freiberg konnte ein Vertreter des legendären Lizenznachbaus von Gotha-Wagen bei ČKD in Prag geborgen werden. Dieser sogenannte T2D befindet sich in einem äußerst schlechten Zustand und viele Teile fehlen. Dennoch wird der Wagen in einigen Jahren wieder fahren, dann aber auf einem Normalspurfahrgestell. Dies konnte vom „Straßenbahnmuseum Dresden e.V.“ als Schenkung übernommen werden. Foto: Helge Mai Die beiden historischen Zweiachser des Boveraclubs in der Wagenhalle des Depots. Vorn ist der Bovera zu erkennen, der im Zustand von ca. 1950 restauriert ist. Foto: Helge Mai Vereinsmitglieder des Boveraclub bei konzentrierter Arbeit. Auf dem Bild sieht man gut die neuen Widerstandslamellen für den 6MT, die gerade an die entsprechenden Kabel angeschlossen werden. Foto: Helge Mai Ein besonders wertvolles Exponat stellt der „6MT“ Nr. 117 dar. 1952 für die Straßenbahn in Jablonec nad Nisou gebaut, kam er ab Mitte der 1950er Jahre über die Überlandstrecke auch bis Liberec. Noch bis Mitte der siebziger Jahre im Einsatz blieb dieser Wagen als einziger Vertreter seines Typs erhalten. Seine Restaurierung dauerte 11 Jahre. Bei diversen Einsätzen begegnen die historischen Wagen den gegenwärtig eingesetzten T3 in diversen Modernisierungsvarianten. Außerdem befassten sich die Vereinsmitglieder bereits mehrfach mit dem Aufbau eines Straßenbahnmuseums, welches das kulturelle Angebot der Stadt auf besondere Art und Weise bereichern sollte. Nach vielversprechenden Planungen und Absprachen brachte jedoch das Ergebnis einer Kommunalwahl alle Bemühungen zu Fall. Das neue Stadtparlament änderte die politische Ausrichtung und das bereits festgelegte Förderprogramm des Aufbaus eines attraktiven Museumsbaus wurde auf Eis gelegt. Damit mussten bereits designierte Exponate wie der Foto: Helge Mai Der T2D hat endlich nach über 10 Jahren Abstellung im Freien ein Dach über dem Dach. Hier sehen wir die erforderliche Technik zum Abladen des historischen Wagens. Die Städtepartnerschaft zwischen Liberec und dem bayrischen Augsburg führte auch die in den jeweiligen Städten agierenden Straßenbahnvereine zusammen. Neben regelmäßigen, gegenseitigen Besuchen wird auch der Austausch an Fachkenntnissen und Fahrzeugteilen gepflegt. So konnte 2012 das Fahrgestell des einstigen Augsburger Atw 14 -13übernommen werden, welches in Form und Konstruktion den Fahrgestellen der Erstlieferung von 1897 entspricht. Somit wird es eines Tages wieder einen fahrfähigen Triebwagen 3 der „Reichenberger Straßenbahn“ geben. Seit 2012 besitzt der Verein einen ersten T3. Dabei handelt sich um den ehemaligen Prager T3M Nr. 8106. Der Wagen war bereits 1993 zu Erprobungsfahrten mit Thyristorsteuerung in Liberec unterwegs. Die Ausmusterung in Prag und ein attraktiver Übernahmepreis motivierte die Mitglieder, das Fahrzeug für eine Nutzung in Liberec zu übernehmen. Momentan wird der T3M als Party- und Discowagen genutzt, er kann aber auch für normale Sonderfahrten gemietet werden. Die Organisation und Durchführung der Sonderfahrten sowie die Absicherung des historischen Linienverkehrs obliegt dem Boveraclub. Außerdem wurde im Sommer 2012 ein T2R (Nr. 17) aufgearbeitet, der in seiner jetzigen Form an die zweite Ära des T2-Einsatzes in Liberec erinnert. Hierbei sei angemerkt, dass dieser aus Ostrava stammende Wagen nie in Liberec zum Einsatz kam. Die Vereinsarbeit konzentriert sich zurzeit auf die Wiederinbetriebnahme des Beiwagens 44 der Straßenbahn in Jablonec nad Nisou. Nach den umfangreichen Instandsetzungsarbeiten am Stahlwagenkasten kam die weitere Restaurierung fast einem Neubau gleich. Im Übrigen gab es bereits in den 1920er und 1930er Jahren in Reichenberg Straßenbahnfreunde, die bereits zu dieser Zeit Material sicherstellten und mittels Modellen die Geschichte der Reichenberger und Gablonzer Straßenbahnen nachzeichneten. Ein Teil dieser Modelle ist heute noch erhalten und stellt einen ganz besonderen Schatz in der Sammlung des Boveraclubs dar. Außerdem baute der 2009 leider verstorbene Mitvereinsgründer Gisbert Jäkl aus Augsburg betriebsfähige und sehr detaillierte Modelle der beiden Straßenbahnbetriebe unterhalb von Isergebirge und Jeschken nach. Bei öffentlichen Veranstaltungen können diese auf einer dazu passenden Modellbahnanlage vorgeführt werden. Foto: Tomas Krebs Während der Modernisierungsarbeiten auf der Überlandstrecke nach Jablonec war Mitte der 1970er Jahre eine schienenfahrbare Dieselameise als Schottertransporter im Einsatz. Es ist geplant, eine aus Strakonice angekaufte Dieselameise entsprechend mit Metallrädern umzurüsten und ihrem „Vorbild“ anzugleichen. Foto: Helge Mai Der 2012 übernommene T3M mit seiner originalen Prager Nummer 8106 bei einer Sonderfahrt am Endpunkt Lidové sady. Foto: Helge Mai Der historische T2R mit Nummer 17 neben einem der beiden letzten planmäßig noch einsätzbaren T2 weltweit. Es wird zumindest angedacht, einen der beiden T2R mit Matrixanzeige ebenfalls zu erhalten. Ein gemeinsames grenzüberschreitendes Projekt „Ziel3/Cíl3“ führte den Boveraclub mit dem Verein „Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V.“ und den Verkehrsbetrieb „Oberelbische Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz GmbH“ zusammen. Das Ziel ist die Errichtung von Strukturen der Vermarktung von touristischen Angeboten rundum das Thema „Historische Straßenbahnen“. Regelmäßige Treffen und Arbeitseinsätze sowie persönliche Kontakte unter den Mitgliedern und Mitarbeitern der einzelnen Vereine und Betriebe (z.B. Abteilung KIRNITZSCHTALBAHN in Bad Schandau) werden gemeinsam und viel Herzblut der Beteiligten durchgeführt. -14- zum Schluss Text Thomas Laube Am Abend des 30. April 2011 fuhr die letzte Straßenbahn durch die Gleisschleife Georgstraße. Wenig später begannen die Vorarbeiten für die Ausbaustufe 1 des Chemnitzer Modells. Diese 1. Ausbaustufe beinhaltete den Umbau des Hauptbahnhofes, insbesondere die Verknüpfung von Stadt- und Regionalbahnverkehr. Hierfür wurden die alten Bahnsteige 1-4 entfernt und die Hallenschürze der Bahnhofshalle zur Bahnhofstraße hin geöffnet. An der nördlichen Bahnhofsseite erhielt der Hauptbahnhof eine neue Straßenbahneinfahrt von der Foto: Mirko Finsterbusch Straße der Nationen her. Nach fast zwei Jahren Bauzeit konnten ab 15. Februar 2013 Straßenbahnfahrzeuge in die große Halle des Hauptbahnhofes einfahren. Seit 16. Juni 2014 fahren die Straßenbahnen durch die Bahnhofshalle hindurch. Bild oben: Am 30.April 2011 befuhr der historische Triebwagen 802 die Georgstraße während einer kleinen „Abschiedsfahrt“. Bild unten: Die Variobahnen 607 der CVAG und 414 der City-Bahn Chemnitz verlassen als erste Fahrzeuge den Hauptbahnhof durch die geöffnete Frontschürze. Die CVAG bot dazu kostenlose Schnupperfahrten an, die von den Fahrgästen gern genutzt wurden. Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich Anfang September 2014