Veranstaltungsprogramm - Folkwang Universität der Künste
Transcrição
Veranstaltungsprogramm - Folkwang Universität der Künste
Folkwang Universität der Künste Sa_23. Oktober 2010 | 20.00 Uhr Kammermusiksaal Abschlusskonzert des Workshops mit Sebastián Zubieta _Studierende der Folkwang Instrumentalklassen Redaktion: Kommunikation & Medien, Folkwang Universität der Künste Folkwang Universität der Künste | Klemensborn 39 | D-45239 Essen | Tel. +49 (0) 201.49 03-0 | www.folkwang-uni.de Alberto Nepomuceno 1864 - 1920 Quarteto de Cordas No 3 I. Allegro II. Andante III. Intermezzo. Allegretto IV. Allegretto 1. Violine: Moo-Jong Jo 2. Violine: Eun Hae Lee Viola: Svetlana Berova Violoncello: Botan Özsan José Eulalio Samayoa 1781 - 1860 (?) Tocata la Estatua Ridícula No 17 Tocate No 3 1. Horn: NN 2. Horn: Nikolai Christoph 1. Violine: Sung-Mi Kim 2. Violine Hye-Lim Son Violoncello: Soul Kim _Pause Joseph de Boulogne 1745 - 1799 Quarteto de Cordas op. 14 1. Violine: MooJong Jo 2. Violine: Eun Hae Lee Viola: Svetlana Berova Violoncello: Botan Öszan Sigismund Neukomm 1778 - 1858 Nocturne Oboe: Lubomir Pechakov Horn: Nikolai Christoph Klavier: Kai Schumacher exhibition catalogues as well as scholarly publications – including the seminal publication, A Principality of Its Own: 40 Years of Visual Arts History at the Americas Society. Find further information going to www.americas-society.org and for hearing and analysis an der Yale School of Music sammeln. Außerdem unterrichtete er Musikgeschichte an der Universidad de Buenos Aires, Komposition an der Universidad Nacional de La Plata und Musikverständnis an der Centro de Arte y Tecnología in Buenos Aires. About Americas Society Established in 1965, Americas Society is the premier nonprofit organization dedicated to education, debate and dialogue in the Americas. Its mission is to foster an understanding of the contemporary political, social and economic issues confronting Latin America, the Caribbean and Canada, and to increase public awareness and appreciation of the diverse cultural heritage of the Americas and the importance of the inter-American relationship. Americas Society’s Literature, Music and Visual Arts programs present celebrated and emerging musicians, writers, scholars and artists from Latin America, the Caribbean and Canada - or immigrants in the U.S. from these communities - to U.S. audiences; and work to increase awareness on the region’s rich historical and contemporary artistic patrimony. The Music Program presents the acclaimed MetLife Music of the Americas concert series and music education programs. The concert series spans the hemisphere, featuring musicians such as Osvaldo Golijov (Argentina), Aurelio Martinez (Honduras), Piraí Vaca (Bolivia), Celina Szrvinsk (Brazil), Izaline Calister (Curacao), Barry Shiffman (Canada), Antonio Meneses (Brazil) and Larry Harlow (U.S.). Our Music of the Americas education program provides interactive music performances and music instruction with artists from Latin America, the Caribbean and Canada for thousands of New York City public school children. Since 1968, we have published the award winning literary magazine Review: Literature and the Arts of the Americas, the leading forum in English for Literature from Latin America, the Caribbean and Canada. Americas Society sponsored the first English translation of One Hundred Years of Solitude by Gabriel García Márquez, opening a path for critically acclaimed writers from Latin America, such as Manuel Puig, Guillermo Cabrera Infante, and Mario Vargas Llosa to reach U.S. audiences in English with their groundbreaking work. Each year we present a series of public programs featuring readings and discussion on Literature of the Americas by distinguished writers and scholars. With a legacy of more than 40 years, Americas Society’s Visual Arts program boasts the longest-standing non-profit, private space in the U.S. dedicated to exhibiting and promoting art from Latin America, the Caribbean and Canada. The gallery is recognized as a prestigious platform for new theoretical and artistic perspectives presented through innovative exhibitions of pre-Columbian colonial, modern, and contemporary art organized with curatorial rigor and creativity, leaving behind the specter of provincialism that had long marked the presentation of Latin American art in the U.S. Presenting 3 exhibitions per year, the Visual Arts program presents a series of public programs which expand the scope of its exhibitions through conferences and panel discussions with leading artists, curators, critics and scholars. It also produces Remigio Calderón ? - 1877 Marcha No 1 1. Horn: Nikolai Christoph 2. Horn: NN 1. Violine: Sung-Mi Kim 2. Violine: Hye-Lim Son Viola: Frauke Wielebski Violoncello: Soul Kim Einleitung Die karibische und lateinamerikanische Vokal- und Kammermusik, die ab Mitte des 16. Jahrhunderts entstand, wird nur selten in den großen Konzerthäusern gespielt und wenn, dann mit einem Schwerpunkt auf einige wenige Komponisten - wie Astor Piazzolla oder Heitor Villa-Lobos. Dies eröffnet die außergewöhnliche Möglichkeit, Werke erarbeiten und erklingen zu lassen, die gleichermaßen dem Publikum als auch Musikern Zugang zu einem wundervollen bisher nahezu unentdeckten Repertoire vermittelt. Innerhalb der letzten Woche fanden zahlreiche Veranstaltungen an der Folkwang Universität der Künste statt, die sich mit Kammermusikwerken beschäftigen, die zwischen 1785 und 1900 in Brasilien, Guadeloupe und Guatemala geschrieben wurden. Die Konzerte, Vorträge und Unterrichtseinheiten behandelten Werke von bedeutenden Komponisten für diese Region, wie z.B. Joseph de Boulogne aus Guadeloupe, Sigismund Neukomm, ein ursprünglich österreichischer Komponist, der während seiner Zeit in Rio de Janeiro die ersten instrumentalen Kammermusikwerke Brasiliens schrieb sowie Alberto Nepomuceno und Henrique Oswald, zentrale Figuren im Entwicklungsprozess zur traditionellen nationalen brasilianischen Musik; und nicht zu vergessen die symphonischen Komponisten Eulalio Samayoa und Remigio Calderón. Biographien Alberto Nepomuceno wurde 1864 in Fortaleza im brasilianischen Nordosten geboren. Schon früh beschäftigte er sich mit sehr progressivem Gedankengut, wie z.B. der Abschaffung der Sklaverei (welche 1888 dann umgesetzt wurde). Seine Ideale standen häufig im Konflikt zur herrschenden Autorität. So lehnte beispielsweise die Regierung 1880 aufgrund seiner antiimperialistischen Ansichten eine Unterstützung für seine european studies ab, 1916 gab er eine Stelle am Instituto Nacional de Música (INM) auf, weil seine Adaption von Schönbergs Arbeit über die Harmonien nicht erfolgreich war. Sein außergewöhnliches musikalisches Talent machte ihn trotzdem zu einem der einflussreichsten Musiker Brasiliens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 1888 studierte er für zwei Jahre an der Liceo Musicale Santa Cecilia in Rom bevor er 1890 nach Berlin reiste. Kurz vor seiner Rückreise nach Brasilien 1894 wechselte er noch zur Schola Cantorum in Paris. Edvard Grieg war nicht nur ein guter Freund während seiner Zeit in Europa, sondern war u.a. die treibende Kraft, dass Nepomuceno sich entschloss, das reiche musikalische Erbe seiner Heimat zu erforschen. Joseph de Boulogne Chevalier de St. George wurde 1745 in Baillif in Guadeloupe als Sohn von George Boulogne und der afrikanischen Sklavin Nanon geboren. Mit acht Jahren zog er nach Frankreich, wo ein äußerst abwechslungsreiches Leben auf ihn wartete. In seinen frühen Zwanzigern machte er sich einen Namen in der Fechtkunst, die er zuvor bei dem Meisterfechter La Boëssière erlernte. 1769 schloss er sich dem Concert des Amateurs an, das von dem Komponisten François-Joseph Gossec geleitet wurde und dessen Direktor er bereits vier Jahre später wurde. 1772 schließlich gab er sein Debüt als Sologeiger mit den Amateurs mit seinen ersten beiden Violinkonzerten op. 2. In den folgenden Jahren veröffentlichte er zahlreiche (Instrumental-)Werke, darunter Streichquartette, Violin- und Symphoniekonzerte sowie Opern. Der 1778 in Salzburg geborene Sigismund Neukomm war ausgebildeter Organist, der unter anderem sieben Jahre bei Joseph Haydn in Wien lernte. Er war Kapellmeister am deutschen Theater in St. Petersburg und Pianist des legendären französischen Politikers Prinz Talleyrand in Paris. Talleyrand war auch derjenige, der ihm 1816 riet, mit William I von Luxemburg nach Rio de Janeiro zu reisen. Neukomm blieb für fünf Jahre in Brasilien, in denen er die königliche Familie und andere herausragende Persönlichkeiten unterrichtete. Während seiner Zeit in Brasilien schrieb Neukomm über 80 Werke - darunter einige Kammermusikwerke, die als früheste Exemplare von Kammermusik gelten, die überhaupt in Brasilien geschrieben wurde. Nach seiner Rückkehr nach Europa erwartete Neukomm eine glänzende Karriere, bevor er 1858 in Paris starb. 1780 wurde in Nueva Guatemala José Eulalio Samayoa geboren. An der Orgel ausgebildet, war Samayoa einer der ersten Komponisten der westlichen Hemisphäre, die sich der orchestralen Musik widmeten. Er gründete die Sociedad Filarmónica del Corazón de Jesús, die am 2. Juli 1813 eine Reihe von musikalischen und liturgischen Veranstaltungen organisierte - ein jährliches Ereignis, welches bis in die heutige Zeit überlebt hat. 1842 schrieb er über die Geschichte der Sociedad inklusive einer ausführlichen Beschreibung über die Entwicklung der Musik in Guatemala seit der spanischen Herrschaft und wurde somit der erste Musikhistoriker in Zentral- bzw. Lateinamerika. Samayoa war einer der ersten Komponisten Amerikas, der für größere Instrumentalformationen komponierte und in seine Musik eine lokale Note einfließen ließ. 1824 gehörte er einer Gruppe von Musikern an, die damit beauftragt waren, eine nationale Schule für Musik zu gründen und wurde eingeführt in die Arts and Literature Section an der Academia de Estudios, eine der ältesten der Region. Ungefähr 1860 starb Samayoa. Informationen über das Leben Remigio Calderóns sind sehr spärlich. Mit Sicherheit weiß man nur, dass er 1877 “viel zu früh” gestorben ist. Er war Komponist und Organist mit einer überragenden Technik. Sein Stil war beeinflusst durch die Oper, die zu dieser Zeit in Guatemala sehr beliebt war. Er schrieb liturgische Musik in Latein und Instrumentalmusik. Sebastián Zubieta wurde 1967 in Buenos Aires geboren. Er erhielt einen Doktor in Komposition von der Yale Universität und ein Lizenziat der Musikwissenschaft von der Universidad Católica Argentina in Buenos Aires. Er veröffentliche wissenschaftliche Schriften über die lateinamerikanische Musik in den Vereinigten Staaten (MACLAS 2010), in Belgien (17th Congress of the International Musicological Society) und Argentinien. Seine Kompositionen werden auf der ganzen Welt aufgeführt, wie bei Festivals in Argentinien, Europa und den Vereinigten Staaten, so z.B. auch beim Latein Amerika Ruhrgebiet 1993 in Essen und 1997 bei den World Music Days in Seoul. Er war einer von fünf Komponisten, die ausgewählt wurden, ein Stück zu schreiben für die new music series 2007 der Complejo Teatral de Buenos Aires. Seit über 20 Jahren dirigiert er Chöre und Vokalensembles und er führte eine Vielzahl verschiedener Werke auf - von der Renaissance bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Zur Zeit dirigiert er das Meridionalis Ensemble, welches sich der frühen lateinamerikanischen Musik widmet und von der New York Times als “beautifully blended” beschrieben wurde. Von 1999 bis 2005 dirigierte er die Yale International Singers und leitete zahlreiche Uraufführungen für kammermusikalische Ensembles sowie für Orchester mit der Yale Philharmonia, der New Music New Haven und NeitherMusic. Lehrerfahrung konnte er im Department of Music