Kurzvortrag Deutsch: Romantik

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Kurzvortrag Deutsch: Romantik
Kurzvortrag Deutsch: Romantik
Begriff:
-frz.: romanhaft, volkstümlich, der Ritterdichtung verwandt
-kunsthistorische Epoche um 1800
-Kunst, Musik und Literatur, alle Bereiche des Lebens
-leitete aus Idealismus d. 18. Jh. zum Realismus d. 19. Jh. über
Epochen:
-Frühromantik: 1798-1804
Wilhelm Heinrich Wackenroder, Ludwig Tieck, Novalis, August Wilhelm Schlegel, Friedrich
Schlegel, Kleist
-Hochromantik: 1804-1815
Heinrich Heine, Eichendorff, Adalbert Stifter
-Spätromantik: 1815-1830
Charakter:
-Gegenreaktion auf d. sich an Aufklärung lehnenden Merkmale d.Klassik
-entwickelte sich aus Klassik, Fortsetzung d. Sturmes und Dranges
-erfasste fast alle Bereiche des Lebens: Literatur, Musik, Kunst, Philosophie, Baukunst, Politik
-breitete sich von Dtl. über ganz Europa aus
-Romantik ist irrational, zerfließend, übersinnlich, geheimnisvoll, wunderbar
-Erkennen der gefühlsbetonten, sinnlichen Seele, Verstehen ist aber (im Gegensatz zur
Klassik) nicht notwendig
-treibende Kraft ist Sehnsucht nach paradiesischer Welt außerhalb der alltäglichen Umwelt,
um rauhe Wirklichkeit durch Poesie zu überwinden
-Dichtung als freier Akt der Phantasie -> Frühromantik
-Rückgriff auf volkstümliche Literatur als weiteres Motiv -> Wecken der schöpferischen Kräfte
d. deutschen "Volksgeistes" -> Hochromantik
-Sehnsucht nach Poesie, zeitgleich im Widerspruch dazu Sehnsucht nach Prosa des Alltags ->
Spätromantik
-Mensch flieht in eine Phantasiewelt zeitlich und räumlich weit entfernt
-Versuch, dunkle Welt d Unbewußten dichterisch zu erfassen: Träume, Schlafwandeln,
Doppelgänger, Hellsehen -> später wissenschaftlich durch Para- /Tiefenpsychologie erfasst
-Orte/Manifestationen d. Sehnsucht:
nebelverhangene Waldtäler, mittelalterliche Kloster-Ruinen
alte Mythen/Märchen, Natur, Mittelalterliche Städte/Bräuche
-Sehnsucht führte zu subjektiver Religiösität u. Mystik in christl. Färbung
-Versuch, sich aus Schranken d Herkommens/Sitte zu befreien -> Johann Gottlieb Fichte
(Recht der Persönlichkeit) -> Helden romantischer Schriften oft recht eigenartig, für
praktisches Leben unbrauchbar, m. reichen individuellen, psychologisch interessanten Zügen
ausgestattet
-Verbindungen mit Natur, nicht Beobachtung d. Wirklichkeit, sondern gefühlsmäßige
Erfassung -> neue Genres i. d. Literatur
-Mittelalter erstrahlt in neuem Glanz
-mytische Dichtungen über Heldentum/Rittertum/Papsttum/Frömmigkeit -> höchstes Ideal
-Natur als Sinnbild geheimnisvoller Empfindungen
-zentrales Symbol für Ziel d. Sehnsucht: blaue Blume
Hardenberg, Novalis:"Heinrich von Ofterdingen“: Mischung aus Pflanze, Mensch und
gutem Geist
-Symbol für unendliche Sehnsucht, Liebe, Streben nach d. Unendlichen
-Stoffgebiet sehr breit gefächert:
-Traumwelt d. Zeitgenossen
-Märchenwelt
-psychiatrische Grenzfälle
-Ritter der mittelalterlichen Blütezeit
-mystischer Reiz d. Natur bei Tag und Nacht
-basierend auf Empfindungen der Seele, niemals streng verstandesmäßig erfaßt
Vorbilder:
-Schiller und seine Freiheitsgedanken, Leidenschaftlichkeit
-Goethes leidenschaftliche Gefühlsschwankungen, Verbundenheit m. Mittelalter, Formlosigkeit
seiner Werke, die titanische Persönlichkeit „Prometheus“ und seine Ideale und Sehnsüchte in
„Die Leiden des jungen Werther“ sind Vorbilder für rom. Ideale
historischer Hintergrund:
-anfangs Antike als Vorbild -> Schiller, Goethe
-Klassik sah in Antike als wiedergeborene Zeit, Werke verwirklichten diese Wiedergeburt
-Romantik betrachtete Antike als unerreichbares Ideal, Sehnsuchtsland
-später volkstümliche Werke v. Herder, da Klassik Antike zu real darstellte
Gestaltung:
-Phantasie sollte Dichtung Leben geben
-> ahnungsvolle Stimmungen, Wunder, Dämonie, Traum, Mondnacht, Märchen. -keine klaren
eindeutigen Aussagen
-Andeutungen lassen das Geschehen ahnen
-Erklärungen für Handlung fehlen
-phantastische Handlung
-Symbolik sehr wichtiges Ausdrucksmittel
-Grenzen zwischen Poesie, Religion, Philosophie; Künsten (Musik, Malerei, Dichtung);
Dichtungsgattungen (Lyrik, Epik, Dramatik) verschwanden -> grenzenloser übergang
-beißende Ironie zerstört Illusionen, Autor läßt Leser um Phantasiewelt wissen
-gleichzeitig herzlicher, gutmütiger, sonniger Humor -> Gegensatz zur Klassik
Literatische Gattungen:
-Blütezeit der Lyrik -> Stimmungslyrik
-Novelle, konnte in einer Stimmung gehalten werden
-unvollständige Romane wegen unzureichender Konzentrationsfähigkeit
-Drama war nicht sehr erfolgreich
-Mischung der Gattungen
Beispiele:
-Literatur: Wilhelm Heinrich Wackenroder, Ludwig Tieck, Novalis, August Wilhelm Schlegel,
Friedrich Schlegel, Kleist, Heinrich Heine, Eichendorff, Adalbert Stifter, von Arnim, Brentano,
Hoffmann
-Malerei: Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge
-Musik: Chopin, Schumann, Schubert, Brahms
-Einflüsse bis heute:
Jugendbewegungen (Anfang d. 20. Jh): Pfadfinder, Bündische Jugend, Wandervögel,
Waldjugend, Freischärler
-Symbole d. Romantik werden von der zeitgenössischen Phantasie -Malerei, Literatur, New
Age wieder aufgegriffen