Marina - Gemeinschaft Hard
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Marina - Gemeinschaft Hard
Bist fort: ich schneide Das Brot mir nicht mehr. Alles ist Kreide, Was ich berühr. Marina … Warst, duftend heiss, Mein Brot. Warst mein Schnee. Und der Schnee ist nicht weiss, Und das Brot tut weh. Zwetajewa Lyrik und Prosa mit dem LeseTheater Nicole Haase Sonntag, 8. März, 20.00 Uhr Gemeinschaft Hard, Winterthur Wülflingen www.geha-ag.ch Eintritt: 20.–/10.– Marina Zwetajewa (1892–1941) Marina Zwetajewa wurde 1892 als Tochter einer begabten Pianistin und des Begründers des heutigen Puschkin-Museums geboren. Sie beginnt bereits mit 6 Jahren Gedichte in Russisch und Deutsch zu schreiben. 1908 studiert sie Literturgeschichte an der Sorbonne. 1912 heiratet sie Sergej Efron, Geburt zweier Töchter. 1916 gelingt ihr der künstlerische Durchbruch. Nach der Oktoberrevolution 1917 flieht ihr Mann, der der Weissen Armee angehört, ins Ausland. Sie trifft ihn erst wieder 1922 im Exil in Prag. 1918/19 erhält sie eine vorübergehende Anstellung am Volkskommissariat. Sie lebt völlig auf sich gestellt in grösster Armut. 1920 stirbt ihre jüngste Tochter, die sie in einem Kinderheim in Sicherheit wähnte, an Unterernährung. Der Tod stürzt sie in tiefe Verzweiflung. Zwetajewa erhält die Ausreiseerlaubnis nach Prag. Von dort emigriert sie mit Mann und Tochter nach Paris, wo 1925 ihr Sohn geboren wurde. Ihre materielle Situation verschlechtert sich dramatisch und sie leben zunehmend isoliert. 1935 lässt sich ihr Mann vom sowjetischen Geheimdienst anwerben. Tochter und Mann kehren in die Sowjetunion zurück. 1939 folgt Zwetajewa mit ihrem vierzehnjährigen Sohn. Drei Monate später wird ihr Mann verhaftet und erschossen, ihre Tochter kommt in ein Arbeitslager. 1941, nach dem Einmarsch der Deutschen, lässt sie sich mit ihrem Sohn nach Jelabuga evakuieren. Dort nimmt sie sich am 31.8.1941 das Leben. Das Leben von Marina Zwetajewa ist von einer tragischen Wucht wie kaum ein anderes Künstlerleben des Jahrhunderts der Ideologien. Trotz diesen unvorstellbar schlimmen Lebensumständen hat Zwetajewa ein grosses Werk geschaffen. Sie gehört zu den bedeutendsten Dichterinnen im Russland der Moderne. Die Veranstaltung wird unterstützt vom Kulturfonds der Gemeinschaft Hard AG. www.geha-ag Organisation: Elsa Bösch Einige Werke: Auf eigenen Wegen. Tagebuchprosa Moskau. 1917–20. Suhrkamp 1987 Ein Abend nicht von dieser Welt. Kleine Prosa. Suhrkamp 1999 Ein gefangener Geist. Essays. Suhrkamp 1989 Die Geschichte einer Widmung. Gedichte und Prosa. Ammann 1994 Liebesgedichte. Ammann 1997/2002 Mein weiblicher Bruder. Brief an die Amazone. Matthes & Seitz 1985 Mutter und die Musik. Autobiografische Prosa. Suhrkamp 2002 Phoenix. Versdrama in drei Bildern. Suhrkamp 1999 Poem vom Ende. Neujahrsbrief. Edition per procura 2003 Vogelbeerbaum. Ausgewählte Gedichte (r/d). dtv 1999 Versuch, eifersüchtig zu sein. Gedichte (r/d). Suhrkamp 2002 Zwischen uns – die Doppelklinge. Reclam 1994 LeseTheater Nicole Haase Die Berliner Schauspielerin Nicole Haase studierte Theaterwissenschaft in Leipzig und absolvierte die renommierte Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Sie spielte dreizehn Jahre am Maxim Gorki Theater Berlin als festes Ensemblemitglied. Seither gastierte sie an Theatern in Frankfurt am Main, Essen, Augsburg, Potsdam, Hannover, Luxemburg, Dresden, am Berliner Ensemble und ist mit ihrem eigenen vielfälftigen Programm unterwegs. Weitere Infos und Kontakt: www.lesetheater-haase.de