12.000 Zinnsoldaten stellen Schlacht auf dem Lechfeld nach

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12.000 Zinnsoldaten stellen Schlacht auf dem Lechfeld nach
FREITAG, 23. JANUAR 2009
3
Landkreis | Affing
NUMMER 18
12 000 Zinnsoldaten stellen
Schlacht am Lechfeld nach
Polizeireport
FRIEDBERG
Bei Eis- und Schneeglätte
geraten Autos auf Abwege
Diorama Der Landkreis Aichach-Friedberg und der Verein
Wittelsbacher Land wollen das Projekt unterstützen
VON REGINE KAHL
Aichach-Friedberg „So günstig bekommen wir das nie mehr.“ Landrat
Christian Knauer machte sich im
Kreisentwicklungsausschuss dafür
stark, dass der Landkreis AichachFriedberg das „Zinndiorama Lechfeldschlacht“ unterstützt. Im Haushalt wurde eine Beteiligung von
15 000 Euro für das ungewöhnliche
Vorhaben eingestellt. Der Verein
Wittelsbacher Land will das Projekt
unterstützen.
Augsburgs OB Kurt Gribl
und die beiden Landräte Christian Knauer und Martin Sailer hatten sich im vergangenen Jahr auf
das gemeinsame Projekt verständigt. Ein Zinndiorama soll an die
Schlacht im Jahr 955 erinnern, bei
der bairische, fränkische, schwäbische, böhmische und sächsische
Heere gemeinsam die Ungarn geschlagen und so eine Zeitenwende
im Europa des frühen Mittelalters
herbeigeführt hatten.
Mit 12 000 Figuren soll in einem
dreidimensionalen Schaubild die
Schlacht nachgestellt werden. Zusätzlich soll das Thema multimedial
aufbereitet werden. Ähnliches ist
laut Landrat Knauer bereits für die
Schlacht von Höchstädt (1703) erfolgreich gemacht worden. Er be-
tonte, dass es nicht um eine „Glorifizierung des Krieges“ gehe, wenn
eine Schlacht dargestellt werde. Anders sah dies Kreisrätin Marion
Brülls (Die Grünen): „Krieg als touristischer Attraktion werde ich nicht
zustimmen.“ Sie wolle nicht, dass
Geschichte im Landkreis mit Hilfe
eines „Spielzeugs“ aufgearbeitet
werde.
Das Angebot bekomme die Region zu einem „europaweit einmaligem Preis“, erklärte Peter
Däubler von der Abteilung
Wirtschaftsförderung im
Landratsamt. Dies liege
daran, dass Martin Sauter
aus Augsburg für die
von ihm angefertigten
Zinnfiguren und das
Landschaftsmodell nur
die
Materialkosten
verlangen werde. Der
pensionierte 62-jährige Hauptkommissar
interessiert sich sehr
stark für Geschichte
und bringt eine gehörige Portion Idealismus für so ein aufwendiMit rund 12 000 Zinnfiguren
will Martin Sauter die Schlacht
am Lechfeld nachstellen.
Foto: Archiv
ges Projekt mit. Er rechnet mit einer
Arbeitszeit von drei Jahren.
Götz Beck von der Regio Augsburg Tourismus GmbH war mit der
Anfrage auf Martin Sauter zugekommen, der sich durch ähnliche
historische Darstellungen bereits einen Namen gemacht hat.
Drei Abschnitte der Belagerung
sollen dargestellt werden
Sauter möchte die Schlacht in drei
Phasen darstellen. Jedes Diorama
bekommt eine Größe von 12 bis 14
Quadratmetern. Die drei Abschnitte: Die Belagerung Augsburgs durch
die Ungarn, das Anrücken des Heers
unter Otto I. und schließlich die
Zerschlagung des ungarischen Lagers bei Kissing.
Wo letztendlich das Zinndiorama
in der Region Augsburg zu sehen
sein wird, ist noch offen. Angesichts
der prognostizierten Wirtschaftskrise sieht Landrat Knauer für ein
neues Museum im Landkreis
schlechte Chancen. „Über ein Museum brauchen wir uns in dieser
Wahlperiode nicht zu unterhalten.“
Knauer ist sich aber sicher, dass bei
der Frage der Räume noch einige
Angebote eingehen werden. Wie
berichtet haben sich bisher vor allem Friedberg und Königsbrunn für
die Schau in Startposition gebracht.
Hans Raidel will
erneut kandidieren
Bundeswahlkreiskonferenz In Donauwörth ließ der langjährige
Abgeordnete die Katze aus dem Sack. Er beruft sich auf seine Erfahrung
VON BERND SCHIED
Donauwörth/Aichach-Friedberg
Hans Raidel will es noch einmal wissen. In dieser Woche hat der CSUBundestagsabgeordnete aus Oettingen in einer Bundeswahlkreiskonferenz in Donauwörth erklärt, sich als
„Amtsinhaber“ bei der offiziellen
Nominierungskonferenz am 16. Februar erneut für das Bundestagsmandat im Wahlkreis Donau-Ries/
Dillingen zu bewerben.
Acht Kommunen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg gehören zu
dem Wahlkreis: Pöttmes, Baar, Inchenhofen, Kühbach, Schiltberg,
Aindling, Petersdorf und Todtenweis. Damit gibt es momentan sechs
Kandidaten: Neben Raidel den
CSU-Fraktionschef im Kreistag,
Ulrich Lange, die Vorsitzende der
Frauen Union Donau-Ries, Doris
Meyer, sowie aus dem Kreisverband
Dillingen Dr. Gerhard Böck, Wolfgang Vaas-Ruchti (Höchstädt) und
Ralf Kindelmann (Syrgenstein).
Für die drei Letztgenannten sind
nach Aussage des Dillinger CSUKreisvorsitzenden Georg Winter allerdings noch keine endgültigen
Festlegungen getroffen worden, ob
sie wirklich antreten. Sicher sind
hingegen die Kandidaturen aus dem
Donau-Ries-Kreis.
Die Erklärung Raidels war lange
erwartet worden. Nun ließ er die
Katze aus dem Sack. Gegenüber unserer Zeitung berief er sich auf Aussagen von CSU-Chef Horst Seehofer
bei der Winter-Klausur der CSULandesgruppe in Kreuth, wonach
jetzt keine Zeit für Experimente sei,
auch nicht in Personalfragen. Jeder
müsse an seinem Platz und in seiner
Funktion seine Aufgaben für die
Partei erfüllen. Er sehe deshalb sei-
„Selbst meine Kritiker nehmen meine Unterstützung
gerne in Anspruch.“
MdB Hans Raidel
nen Auftrag darin, seine Arbeit in
Berlin fortzuführen, die Region fit
zu machen für die Zukunft und mitzuhelfen, deren Infrastruktur weiter
zu verbessern.
Weiter betonte er, dass vor allem
die heimische Wirtschaft seine nationalen und internationalen Verbindungen schätze. „Selbst meine
Kritiker nehmen meine Unterstützung gerne in Anspruch.“
Sein Alter (Raidel ist 67) könne
kein Argument für einen Verzicht
auf eine erneute Bewerbung sein.
Vielmehr zählten Erfahrung und Integrationsfähigkeit. Zuspruch erhalte er auch von CSU-Ortsverbänden,
Vereinen und Verbänden. Viele
Bürgerinnen und Bürger hätten ihn
zu einer erneuten Kandidatur aufgefordert: „Das freut mich und dafür
bin ich dankbar.“ Seine frühere
Aussage, die im Herbst zu Ende gehende Amtszeit sei seine letzte, könne aufgrund der dramatischen Lage
der CSU und der schwierigen wirtschaftlichen Lage keine Gültigkeit
mehr haben. Angesichts dieser Tatsache
müssten
neue
Entscheidungen
zum
Wohle des Ganzen
getroffen
werden, so Raidel.
Er
nahm
schließlich auch
noch zu seiner Hans Raidel
Äußerung im Zusammenhang mit der Diätenerhöhung der Bundestagsabgeordneten
(„Das bin ich mir wert“) Stellung:
„Ich bedauere das und entschuldige
mich dafür“, betonte Raidel.
MdL Georg Winter bewertet es
positiv, dass sich mehrere Kandidaten bewerben. „Das ist ein guter demokratischer Vorgang“, so der Dillinger Kreischef. Inhaltlich wollte er
sich nicht äußern. Der Donau-Rieser CSU-Kreisvorsitzende Georg
Schmid war telefonisch nicht erreichbar.
Die Kosten für den Neubau dieser Brücke konnte der Affinger Gemeinderat durch die
Wahl einer einfacheren Bauweise halbieren – von insgesamt 110 000 Euro auf
54 000 Euro.
Foto: Martin Golling
Kosten für den
Brückenbau können
halbiert werden
Gemeinderat Affing entscheidet sich für
eine einfachere Bauweise. Statt 110 000 Euro
kostet der Neubau nur 54 000 Euro
VON MARTIN GOLLING
Affing Vieles geht einfacher und billiger. Zum Beispiel der Neubau der
maroden Brücke über den Graben in
der Haunswieser Straße in Affing.
Sie kostet nicht, wie schon veranschlagt, 110 000 Euro, sondern sie
wird auf geschätzte 54 000 Euro
Baukosten kommen. Der einfache
Grund: Sie wird nicht auf Pfählen
stehen, die sich durch die zweieinhalb bis zu fünf Meter starken Torfschichten bohren, sondern einfach
auf ihnen zu liegen kommen.
Ein Flies, ein paar Kubikmeter
Leerkies und zwei nebeneinanderliegende Betonrohre mit einem
Durchmesser von je 1,4 Meter können laut Andreas Endres vom
gleichnamigen Steppacher Ingenieurbüro 30 Tonnen Belastung locker vertragen. „Die Funktion der
Brücke bleibt erhalten, auch für
schweren landwirtschaftlichen Verkehr“, folgerte Bürgermeister Rudi
Fuchs auf der Sitzung des Affinger
Gemeinderats.
Franz Wallner fragte nach der
Vereinbarkeit dieser Brückenkonstruktion mit den Überlegungen
zum Hochwasserschutz. Die Antwort von Andreas Endres, der diese
Frage bereits im Vorfeld mit dem
Wasserwirtschaftsamt geklärt hatte:
„An diesem Durchlass würde sich
nichts ändern.“ Einziger Nachteil
dieser Konstruktion: Die Brücke
wird sich im Laufe der Jahre um bis
zu 15 Zentimeter senken, doch dies
sah selbst Experte Josef Engelschalk
als nicht problematisch an.
● Feuerwehr Für die freiwillige
Feuerwehr Haunswies bestätigte
der Gemeinderat die Wahl der ersten und zweiten Kommandanten,
Christian Seyfried und Gerhard
Kölbl. Für die Kommandanten der
Affinger Wehr, Andreas Stegmann
jun. und Georg Ziegler, hoben sich
ebenfalls zustimmend alle Hände.
● Entwässerungsanlage Für die Untersuchung des Bau-Untergrunds
zur Sanierung der Vakuum-Entwäs-
serungsanlage im unteren Ortsbereich Mühlhausens liegen nun konkrete Kostenvoranschläge vor. Der
Gemeinderat entschied sich einstimmig für ein Angebot der Firma
Crystal-Geotechnik (Utting am Ammersee) in Höhe von 5436 Euro.
● Erdgas Erdgas Schwaben geht in
Anwalting in die Offensive. In den
nächsten Tagen werden zunächst telefonische Anfragen über einen
möglichen Gasanschluss erfolgen,
später werden Berater zum persönlichen Gespräch die potenziellen
Kunden aufsuchen. Das Projekt
„Gasversorgung Anwalting“ will
Erdgas Schwaben noch in diesem
Jahr auch bautechnisch komplett
fertig abwickeln, verriet Bürgermeister Rudi Fuchs. Eine ähnliche
Offensive von Erdgas Schwaben sei
auch für Gebenhofen geplant.
„Die Funktion der Brücke
bleibt erhalten, auch für
schweren landwirtschaftlichen Verkehr.“
Bürgermeister Rudi Fuchs
● Friedhof Josef Schmid formulierte
die Kritik seiner Mitbürger aus Anwalting, dass immer noch nicht alle
gartenbaulichen Vorhaben im neuen
Friedhof des Ortsteils zu Ende gebracht seien.
● Bauanträge Ein Toskanahaus für
Mühlhausen „Am Anger“ genehmigten die Räte einstimmig. Schon
in der Voranfrage vom Mai des vergangenen Jahres hatten sie festgestellt, dass der alte Bebauungsplan
aus dem Jahr 1993/94 solche Dachneigungen, -formen und Abweichungen in den Vollgeschossen zwar
nicht zulässt, doch nun darf statt rotem Dach auch noch das für Toskana-Häuser übliche Grau drauf und
eine Flachdach-Garage angebaut
werden. Ein Beschluss gilt allerdings weiter: Sollte eine Änderung
des Bebauungsplanes vonnöten sein,
muss der Antragsteller die Kosten
des Verfahrens tragen.
Einige Autofahrer hatten am Mittwoch bei Schnee und Eis ihre
Fahrweise nicht den winterlichen
Straßenverhältnissen angepasst.
Dies nennt die Friedberger Polizei
als Ursache für mehrere Unfälle.
Bei Zusammenstößen in Friedberg im Bereich der Kreisstraße
AIC 10 und bei Mering auf der Bundesstraße 2 rutschten in den frühen
Vormittagsstunden Autofahrerinnen mit ihren Pkw in den Gegenverkehr. Als Unfallursache stellte
die Polizei nicht angepasste Geschwindigkeit bei glatter Fahrbahn
fest. Bei diesen Unfällen wurden
zwei Personen verletzt, es entstand
ein Sachschaden von insgesamt
etwa 7 000 Euro.
Außerdem kamen in den Abendstunden zwischen Tödtenried und
Rieden und in Friedberg von der
AIC 16 zwei Autos von der Straße
ab. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Es entstand Sachschaden in Höhe von 3 000 Euro.
Auch in diesen Fällen waren die
Beteiligten nach Polizeiangaben zu
schnell auf schnee- und eisglatten
Straßen unterwegs.
FRIEDBERG
Alkoholisiert bei
der Polizei vorgefahren
Keine gute Idee eines 63-Jährigen
war es, als er mit dem Auto bei der
Friedberger Polizei vorfuhr, um
Anzeige gegen unbekannt wegen
einer bereits länger zurückliegenden
Unfallflucht zu erstatten. Bei seinem Besuch in der Polizeiinspektion
fiel den Beamten auf, dass der Anzeigeerstatter wohl Alkohol getrunken hatte. Der Alkotest ergab einen Wert von 0,68 Promille. Nun
muss der Mann nach Polizeiangaben mit einer Anzeige wegen Autofahrens unter Alkoholeinfluss und
einem Fahrverbot rechnen.
Kurz gemeldet
AICHACH-FRIEDBERG
Neuwahlen beim
Bund Naturschutz
Die Kreisgruppe Aichach-Friedberg des Bund Naturschutz (BN)
hält am Freitag, 6. Februar, ab 19
Uhr ihre Jahreshauptversammlung
in der Schlossgaststätte Blumenthal
in Aichach-Klingen ab. Auf der
Tagesordnung steht neben der Neuwahl des gesamten KreisgruppenVorstandes ein Kurzvortrag des
Landesvorsitzenden des BN, Prof.
Dr. Hubert Weiger zum Thema
„Klimawandel und Biodiversität“.
Der Abend wird beschlossen mit
der Premiere des neuen Films von
und mit Günther Heidemeier:
„Wald – Wasser – Sand: Lebendige Kulturlandschaften“, der im
Landkreis Aichach-Friedberg gedreht wurde und die Lebensvielfalt
im Landkreis zeigt.
AFFING-GEBENHOFEN
Jahresversammlung
der Feuerwehr
Die Gebenhofener Wehr lädt zur
diesjährigen Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen ein. Die
Versammlung findet statt am heutigen Freitag, 23. Januar, um 19.30
Uhr im Sportheim Gebenhofen.

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