Der Horizont weitet sich

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Der Horizont weitet sich
DEFGH
Nr. 131, Donnerstag, 9. Juni 2016
LERNEN
Sechs Sonderseiten
zum Thema
Bachelor & Master
7-12
DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG
Der Horizont
weitet sich
Mama geht zur Vorlesung
Deutsche Konzerne exportieren ihr Modell der dualen
Berufsausbildung erfolgreich in die USA und nach Asien
Exoten gesucht
vo n k at j a ridder busch
P
rinz Andrew aus dem britischen Königshaus, ferner der amerikanische
Arbeits-, der chinesische Bildungs-,
der polnische Wirtschaftsminister sowie eine Prinzessin aus Thailand – sie alle waren
bereits in Wolfsburg. Sie besuchten das
Volkswagenwerk – nicht wegen der Autos
und nicht wegen der neuesten Software
zur Steuerung von Abgaswerten. Sondern
weil sie sich von der dualen Berufsausbildung inspirieren lassen wollten, die Volkswagen in Wolfsburg und an 72 anderen
Standorten in Deutschland und der Welt
praktiziert. „Wirtschaftsexperten rund um
den Globus erkennen zunehmend: Gute Industriearbeit für handwerkliche Produkte
bekommt man nur, wenn man auch in die
Ausbildung von Facharbeitern investiert“,
sagt Ralph Linde, Leiter der Volkswagen
Group Academy, unter deren Dach die Ausbildungseinheiten des Konzerns gebündelt sind. Tatsächlich ist die duale Berufsbildung aus Deutschland zum globalen Exportschlager geworden. „Der Trend, der
vor einigen Jahren begann, setzt sich mit einer enormen Dynamik fort“, berichtet Steffen Bayer, Leiter des Referats Berufsbildungsexport beim Deutschen Industrieund Handelskammertag (DIHK) in Berlin,
„vor allem in den Wachstumsmärkten Asiens, Lateinamerikas sowie in Süd- und
Südosteuropa.“
Und ganz klar auch in den USA. Dort
herrscht seit Jahren Fachkräftemangel.
Präsident Barack Obama pries das deutsche Ausbildungsmodell, den Wechsel zwischen Schulbank und Werkbank, bereits
mehrmals als Vorbild. Etwa 130 Firmen,
vor allem im Südosten und Mittleren Westen bilden mittlerweile nach dem dualen
Modell aus. Darunter sind große Unternehmen wie Volkswagen, Siemens, die RollsRoyce-Tochter MTU und der KettensägenHersteller Stihl. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen schließen sich zunehmend in Clustern zusammen. Gerade
hat der Bundesstaat Georgia mit der Auslandshandelskammer (AHK) in Atlanta eine offizielle Vereinbarung über eine duale
Ausbildungsinitiative nach deutschem
Curriculum unterzeichnet – die erste ihrer
Art in den USA. Neben deutschen sind auch
amerikanische und asiatische Firmen an
Bord. 20 Highschool-Schüler werden im
Herbst mit der Ausbildung beginnen.
Fachkräftemangel ist der wichtigste Antrieb für derartige Initiativen. In den USA
und in vielen anderen Ländern ist die Berufsbildung stark akademisiert; eine Kooperation zwischen Colleges und Unterneh-
INHALT
Hochschulen bieten spezielle Hilfen
für werdende Mütter und
Eltern mit Kleinkindern
Absolventen von „Orchideenfächern“
arbeiten oft bei internationalen
Organisationen
8
men ist unüblich. Deshalb seien „die Arbeitskräfte oft an den Erfordernissen und
Bedürfnissen der realen Arbeitswelt und
des Marktes vorbeiqualifiziert“, erläutert
Stefanie Jehlitschka, stellvertretende Geschäftsführerin der AHK in Atlanta.
In den USA gibt es keine Berufsschulen
im deutschen Sinne. Unternehmen, die ihre amerikanischen Mitarbeiter dual ausbilden wollen, kooperieren deshalb mit technischen Colleges. So wie Volkswagen in
Chattanooga. Der Autobauer bildet in seinem Werk im US-Bundesstaat Tennessee
seit 2012 Mechatroniker und Kfz-Mechatroniker aus – dreijährige Programme mit
Abschlusszertifikat vom DIHK, so wie in
Deutschland. In Chattanooga klappe die
Kooperation mit dem lokalen College gut,
sagt Linde. An anderen Standorten ist es
bisweilen komplizierter, Bildungsträger
als Partner zu finden, deren Curricula den
Feuer und Flamme
Im Master-Bewerbungsgespräch
muss die eigene Motivation
spürbar werden
10
Neustart mit 40
Im mittleren Alter studieren und
sich beruflich neu definieren,
liegt im Trend
Durch Auslandsmodule soll
die Fachkräfte-Ausbildung
grundsätzlich attraktiver werden
Erfordernissen des Konzerns genügen. In
China bedurfte es zunächst einer Übereinkunft mit den dortigen Behörden; nun bildet Volkswagen im Reich der Mitte selbst
Berufsschullehrer aus – in erster Linie für
den eigenen Bedarf. Weitere Hemmschwellen für deutsche Unternehmen sind Kosten, Dauer und Tiefe der Ausbildung. So ist
es in den USA unüblich, dass Firmen die
Kosten für die Ausbildung ihrer Mitarbeiter tragen. Hier zahlt der Azubi selbst. „Die
Position eines amerikanischen Unternehmens lautet: Wer hier arbeiten will, hat
selbst dafür zu sorgen, dass er gut qualifiziert ist“, sagt Jehlitschka.
Die Dauer einer deutschen Berufsausbildung – normalerweise drei Jahre – ist eine
Pille, die für viele Amerikaner schwer zu
schlucken ist. Der Arbeitsmarkt in den
USA ist mobil und flexibel; eine gewerbliche Ausbildung dauert hier meist nur wenige Wochen oder Monate. Außerdem wechseln Amerikaner schneller und häufiger
den Job. Da lohnt es sich für ein Unternehmen meist nicht, etwa 54 000 Euro – das
kostet die Ausbildung eines Azubis in
Deutschland – zu investieren.
Diesen Rat hat sich auch Frank Rogall
zu Herzen genommen. Der Projektverantwortliche für Internationale Berufsausbildung beim Motorenhersteller MTU in
Friedrichshafen half 2012 dabei, ein duales
Ausbildungsprogramm in der Niederlassung in Aiken, South Carolina, einzuführen. „Wir wollten die Amerikaner nicht
7
gleich mit einem dreijährigen Programm
überfallen“, sagt er. Deshalb startete MTU
in den USA zunächst mit einer zweijährigen Ausbildung zur „Fachkraft für Metalltechnik“. Wer danach noch Ehrgeiz und Geduld hat, kann sich zum Industriemechaniker weiterbilden.
Allerdings hat die duale Berufsbildung
mit einem Imageproblem zu kämpfen – in
den USA und in vielen anderen Ländern.
Denn: „Eine Ausbildung zum Facharbeiter
gilt häufig als eine Wahl zweiter Klasse –
für die, die es nicht auf die Uni geschafft haben“, sagt DIHK-Repräsentant Bayer. Verbreitet sei zudem die Vorstellung, dass ein
Job im Betrieb mit „Öl unter den Fingernägeln verbunden ist“. Vor allem in den USA,
wo Fertigung nur noch zwölf Prozent des
BIP ausmacht, gelten handwerkliche Berufe deshalb als wenig erstrebenswert.
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Das hat auch Linus Kesenheimer erfahren. Der 21-Jährige absolvierte bei MTU in
Friedrichshafen eine dreijährige Ausbildung zum Industriemechaniker; jetzt studiert er Maschinenbau. 2014, im dritten
Lehrjahr, war er vier Wochen lang in den
USA, schlüpfte mit drei anderen deutschen
Azubis in die Rolle von Lehrern, die ihren
amerikanischen Kollegen Teile der deutschen Ausbildung nahebringen sollten.
„Wir haben in Gesprächen immer wieder
gemerkt: In Amerika ist es nicht so angesehen, wenn man einen technischen Beruf erlernt statt aufs College zu gehen“, sagt er.
„Das hat mich schon ziemlich überrascht.“
Das Leben in einem fremden Land, das Arbeiten in einer fremdem Sprache, die Annäherung an fremde Berufswelten, deren Regeln und Gepflogenheiten: All das habe seine Zeit bei MTU in den USA zu einer „total
interessanten Erfahrung“ gemacht, sagt
Kesenheimer. Er habe „mehr gelernt als
ich normalerweise gelernt hätte“, da er anderen den Stoff habe beibringen müssen.
Die deutschen und amerikanischen Azubis
drehten sogar einen Videofilm über ihre Zusammenarbeit, der beim „Wettbewerb
Fremdsprachen“ in Deutschland den ersten Preis gewann.
Das Projekt sei zwar zunächst eine einmalige Sache gewesen, sagt Frank Rogall.
„Aber wir arbeiten daran, ein solches Programm dauerhaft zu implementieren.
Dann würden deutsche Azubis jedes Jahr
für vier bis sechs Wochen in die USA gehen,
und die Amerikaner kämen nach Deutschland.“ Schon heute bietet MTU seinen Azubis in Deutschland über das Erasmus-Programms vierwöchige Praktika innerhalb
der EU an. In diesem Rahmen können tech-
Themenspezial:
Schulen & Internate
Nächster Erscheinungstermin:
1. Dezember 2016
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11
nische Azubis für eine Weile in einem Partner-Werk in England arbeiten.
Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen bildet seine Azubis derzeit zwar ausschließlich an ihren Heimatstandorten
aus; Auslandsmodule sind nicht üblich. Allerdings bietet der Konzern guten Absolventen unmittelbar nach ihrem Abschluss
an, ein Jahr lang in einem VolkswagenWerk im Ausland zu arbeiten – sei es in
Südafrika, China, Argentinien oder in den
USA. „Wanderjahre“ heißt das Programm,
das „junge Mitarbeiter global in Bewegung
setzt und Horizonte aufreißt“, sagt Akademiechef Linde.
Die Internationalisierung der dualen Berufsausbildung und die Mobilität der Azubis seien wichtige Bausteine für die Zukunft einer modernen Fachkräftequalifizierung, betont Steffen Bayer. Schließlich
sei die klassische duale Berufsbildung, die
Ausbildung zum Facharbeiter, auch in
Deutschland unter Druck geraten, mit einem Trend zur Akademisierung und einem Mangel an Nachwuchs. „Unternehmen müssen attraktive Perspektiven für
die berufliche Bildung anbieten, um mehr
junge Menschen zu gewinnen.“ Der Einsatz von Auszubildenden im Ausland sei dabei ein besonders wirksames Instrument.
Große Unternehmen können das leichter stemmen. „Bei kleinen und mittelständischen Firmen helfen wir als Auslandshandelskammern mit praktischen Schritten“, sagt Jehlischka. Mit Informationskampagnen in den Highschools, bei Verhandlungen mit lokalen Colleges oder mit
der Pflege von Netzwerken. „All diese Initiativen tragen dazu bei, dass die Idee der dualen Ausbildung in die Welt getragen
wird“, sagt Bayer. Und auch dazu, dass der
bunte Besucherstrom im Volkswagenwerk
in Wolfsburg in absehbarer Zeit wohl nicht
abreißen wird.
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LERNEN, die Seiten für Schule, Hochschule &
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LERNEN
DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG
DBA und Doktor
gleichwertig
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Gesundheitsmanager. Auf Führungspositionen bereitet der Master-Studiengang „Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement“ der Düsseldorfer IST-Hochschule für Management
vor. Das Fernstudium kann in Vollzeit,
berufsbegleitend in Teilzeit oder dual absolviert werden. Neben Inhalten aus
dem Bereich des General Managements
wie „Leadership Skills“ oder „Marketing
& Sales“ liegt der Schwerpunkt auf Spezialisierungsfächern wie „Management
im Gesundheitswesen“ oder „Grundlagen der Bewegungstherapie“. Näheres
unter www.ist-hochschule.de/fitnessund-health.
ssc
Entscheidung bringt Klarheit
für alle, die promovieren wollen
Nach monatelangen Abwägungen, Anhörungen und Diskussionen hat der Hochschulausschuss der Kultusministerkonferenz (KMK) vor Kurzem entschieden,
dass für den Hochschulgrad „Doctor of
Business Administration“ (DBA) die ursprünglichen Vorschriften für die Anerkennung gelten. Auf der Anerkennungsplattform Anabin wird der Abschluss der
Äquivalenzklasse D1 zugeordnet, die
den vollen Doktorgrad bezeichnet. Anabin ist eine Datenbank der Kultusministerkonferenz, das Akronym steht für
„Anerkennung und Bewertung ausländischer Bildungsnachweise“. Somit ist der
DBA der Promotion an einer deutschen
Hochschule formal gleichgestellt. Der Titel kann wahlweise in der Originalabkürzungsform „DBA“ oder in der Form „Dr.“
ohne Fach- und Herkunftszusatz in
Deutschland geführt werden.
Kriminalistik-Experten. Mit dem Masterstudiengang „Kriminologie, Kriminalistik und Polizeiwissenschaft“ wollen
die Ruhr Universität Bochum (RUB), der
Bund Deutscher Kriminalbeamter
(BDK) und die Kripo Akademie die Polizeiausbildung verbessern. Dabei handelt es sich um eine zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung für erfahrene Juristen und Polizeibeamte. Themenschwerpunkte sind unter anderem organisierte Kriminalität, Vernehmungsmethoden sowie IT- und Cyber-Kriminalität. Die Studierenden sollen auf den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Kriminalistik gebracht werden und sich
diesbezüglich mit international erfolgreichen Methoden befassen. Informationen: www.makrim.de.
ssc
Spezialgebiete der Psychologie. Mit
dem Titel „Master of Science“ schließt
der Studiengang Wirtschaftspsychologie der Rheinischen Fachhochschule
Köln ab. Er soll Absolventen das Fachwissen vermitteln, das sie benötigen, um
wirtschaftliche Prozesse aus psychologischer Sicht verstehen und steuern zu
können. Der Master-Studiengang dauert vier Semester, berufsbegleitend fünf.
Studenten können sich spezialisieren, etwa auf Personal- Organisations-, Medien- und Marktpsychologie. Nähere Informationen: www.rfh-koeln.de.
ssc
Mint-Initiative. Die Universitäten Bayreuth und Würzburg starten gemeinsam
den Studiengang „Mint-Lehramt Plus“.
Mint steht für Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaft und Technik. Der Studiengang schließt mit dem Mastertitel
ab und richtet sich an sehr begabte Menschen. Ziel ist es, Absolventen auszubilden, die etwa in Schulen Führungspositionen übernehmen können. Die Studenten vertiefen ihr Wissen in Chemie, Mathe, Informatik und Physik; sie wirken
an fächerübergreifenden Forschungsprojekten mit. Nähere Informationen unter: www.physik.uni-wuerzburg.de/studium/lehramt_physik/mint_lehramt_plus.
ssc /d pa/tmn
Transport auf See. Die Kühne Logistics
University in Hamburg bietet den Master „Internationales Seerecht und Logistik“ an. Der Studiengang ist eine Kooperation mit dem International Maritime
Law Institute in Malta, das auch den Abschluss vergibt. Unterrichtet wird auf
Englisch; das Studium dauert zwei Jahre. Teilnehmer verbringen das erste Jahr
auf Malta, das zweite in Hamburg. In
dem Programm dreht sich alles um den
Transport von Menschen und Waren auf
See. Auf dem Stundenplan stehen Themen wie Zollbestimmungen oder Auswirkungen von internationalen Abkommen auf den Seeverkehr. Absolventen
sollen in der Wirtschaft und in der Politik arbeiten können. Nähere Informationen: www.the-klu.org.
d pa/tmn
Britische Unis bieten den DBA
in Kooperation mit deutschen
Hochschulen und Akademien an
Nach der Ankunft abgetaucht
Nicht-EU-Bürger, die sich für den MBA in Deutschland bewerben, können teils per Studentenvisum einreisen.
Weil einzelne Aspiranten nie im Seminar erscheinen, verschärfen Business Schools nun den Auswahlprozess
vo n christine
demmer
O
nline bewarb sich der Mittzwanziger aus Ägypten um die Teilnahme
am Vollzeit-MBA-Programm der
deutschen Hochschule. Online bestätigte
man ihm den Empfang der Bewerbungsunterlagen und einige Wochen später die vorläufige Zulassung. Am ersten Studientag
blieb sein Platz allerdings leer. Nach der
Einreise nach Deutschland war der Student in spe offline gegangen. Fälle wie dieser sind zwar nicht an der Tagesordnung,
aber es gibt sie.
Junge Bachelor-Absolventen aus Asien
und Afrika bewundern britischen Pop und
die deutsche Wirtschaft. Wer es sich leisten kann, geht gern zum Studium nach
England oder Deutschland. Lange Zeit
zweite Wahl, ist die Bundesrepublik nun
auf dem Weg zum Exporteur von Hochschulbildung für angehende Manager. Der
Grund: Vor einigen Jahren haben die Briten die Vergabe von Studentenvisa für Ausländer außerhalb der EU radikal eingeschränkt. Seither freuen sich deutsche
Hochschulen mit englischsprachigen Studiengängen über steigende Bewerberzahlen aus dem außereuropäischen Ausland.
Das tut den Bilanzen gut, zeugt vom internationalen Anspruch der Lehre und hilft
Studenten beim Knüpfen internationaler
Netzwerke.
Besonders beliebt sind MBA-VollzeitProgramme, wie sie von Business Schools
und immer mehr Hochschulen und anderen Bildungsträgern angeboten werden.
Für die brauchen die meisten Nicht-EUBürger nämlich weder Aufenthalts- noch
Arbeitserlaubnis, sondern nur ein von der
deutschen Botschaft in ihren Heimatländern erteiltes Studentenvisum. Und das
rückt schon mit der Bewerbung an einer
Business School in greifbare Nähe. In der
Regel genügen dafür ein Bachelorzeugnis,
gleichgültig welchen Fachgebiets, nachgewiesene Englischkenntnisse und ein mit einer ordentlichen Punktzahl bestandener
Graduate Management Admission Test
(GMAT). Zuweilen reicht schon die Zusage,
den künftigen Studenten am jeweiligen
Ort in der Bundesrepublik mit Interviews
und Tests prüfen zu wollen. „Die Bewerber
bekommen die vorläufige Zulassung und
beantragen damit bei sich zu Hause ein Studienbewerbervisum“, erklärt Professor
Rainer Fischer die Prozedur. Er leitet den
MBA-Studiengang „International Business Consulting“ am Campus Gengenbach
der Hochschule Offenburg. „Dann kommen sie zu uns und machen den Zulassungstest“, fährt Fischer fort. Fallen sie
Einige Anbieter verlangen von
Bewerbern eine satte Anzahlung
auf die Studiengebühren
durch, erlischt das Visum nach drei Monaten. Die Hochschulen sehen sich weder in
der Pflicht noch in der Lage, nach dem Verbleib des Kandidaten zu forschen. Im Grunde sei die Situation ähnlich wie bei den
Flüchtlingen, sagt Fischer. „Mancher
taucht halt unter.“ Von Kollegen an anderen Hochschulen hat der Professor gehört,
dass einige Bewerber sogar trotz Zulassung nicht zum Studium erschienen sind.
Noch beschränkt sich die Unauffindbarkeit von Bewerbern auf wenige Fälle im
Jahr. Mit der fortschreitenden internationalen Vernetzung von Bildungsanbietern
jedoch, bei denen der eine oft als Vertriebspartner des anderen fungiert, und es in vielen Fällen schlicht darum geht, MBA-Klassen mit zahlenden Kunden zu füllen, steigt
Lernen neu entdecken.
Privat-Gymnasium & Grundschule –
der Jules Verne Campus München
Niveau erwerben. Die positiven
Effekte einer bilingualen Erziehung
sind hinreichend bekannt – und
gehen weit über das Sprechen,
Lesen und Schreiben einer Sprache hinaus. Studien belegen, dass
sich frühzeitige Mehrsprachigkeit
beim Menschen positiv auf die
generelle Lernfähigkeit auswirkt
und zeigen sogar neurologische
Zusammenhänge: Das bilinguale
Gehirn scheint weniger anfällig für
die Krankheit Alzheimer.
Coaching und Individualisiertes
Lernen
Der Ruf des öffentlichen Schulsystems leidet in den letzten Jahren
immer mehr unter dem Vorwurf fehlenden Lehrpersonals, überfüllter
Klassenzimmer und überholter Pädagogik. Ganztagesklassen sind
rar und Hortplätze hart umkämpft.
Was Familien unserer heutigen
globalisierten Gesellschaft nachfragen, wird nur zu knapp oder gar
nicht zur Verfügung gestellt.
Vor dem Hintergrund dieser Problematik sind in München einige
beispielhafte Projekte entstanden,
die inhaltlich mit innovativen pädagogischen Konzepten und hohen
Qualitätsmaßstäben
hervorstechen, aber auch den pragmati-
Donnerstag, 9. Juni 2016, Nr. 131
schen Alltagsanforderungen und
den Bedürfnissen moderner Eltern
und ihrer Kinder gerecht werden.
Die
Premium-Kindertagesstätte
Elly & Stoffl und der renommierte
Schweizer Bildungsanbieter SBW
Haus des Lernens AG haben zusammen eine moderne Grundschule sowie ein Gymnasium ins
Leben gerufen: Der Jules Verne
Campus München. Dadurch wurde ein ganzheitlicher Bildungsweg
von der Krippe bis zum bayerischen Abitur geschaffen, welcher
über
den
deutschsprachigen
Raum hinaus Impulse in der Bildungswelt setzt. Vier pädagogische Grundsätze begleiten am Ju-
les Verne Campus den Werdegang
eines jeden Kindes: Respektvoller
Umgang – Individualisiertes Lernen – Gestaltete Umgebung – Ins
Gelingen Vertrauen.
Bilinguale Bildung
Am Jules Verne Campus unterrichten Muttersprachler die Schüler
auf zwei Sprachen - Deutsch und
Englisch. In intensiver Beziehung
zu den Kindern und Lehrpersonen wird die jeweils für die Kinder
neue(re) Sprache als Teil der täglichen (Lern-)Umgebung erlebt und
schließlich auch gelebt. So können
Kinder die Fremd-Sprache nahezu
mühelos auf muttersprachlichem
Individualisiertes Lernen und Coaching sind wichtige Eckpfeiler
der Philosophie am Jules Verne
Campus. Der Unterricht ist hier
typischerweise in zwei räumlich
getrennte Phasen unterteilt: Nachdem in kompakten „Inputphasen“
im Klassenzimmer neues Wissen
erworben wurde, erfolgt die individualisierte Verfestigung und Erweiterung des Wissens im großzügig
gestalteten „Lernatelier“. Dort vertiefen die Schüler unter Betreuung
den Lernstoff entsprechend ihren
individuellen Lernzielen. Insbesondere für Gymnasialkinder ist es für
den weiteren Bildungsweg wichtig,
zielführende Arbeitsweisen zu erlernen und die eigene „Lernspur“
einzuschätzen. Im persönlichen
Coaching werden die individuellen
Lernziele vereinbart, Vorgehensweisen gemeinsam besprochen
und Ergebnisse diskutiert. Es
bleibt aber auch Zeit, um einmal
über andere Dinge außerhalb der
Schule zu sprechen.
Menschenbild und kindliche
Neugier
Ziel ist es, Begeisterungsfähigkeit
und Offenheit erhalten. Die angeborene kindliche Neugier steht am
Jules Verne Campus im Fokus und
wird in dem speziell kreierten Fach
die Gefahr von Missbrauch der Weiterbildungsangebote durch sogenannte NoShow-Bewerber. Der Begriff leitet sich ab
von Hotelgästen, die zwar reservieren,
aber nicht an der Rezeption erscheinen.
Ein spektakulärer Fall hatte sich vor
fünf Jahren im Süden Englands ereignet
und die bis dahin lockere Visa-Vergabe beendet. Knall auf Fall wurde die altehrwürdige University of Wales (UoW), eine föderale
Universität mit circa 130 assoziierten Colleges in aller Welt, wegen etlicher Zulassungs- und Visa-Skandale geschlossen.
Weltweit waren mehr als 20 000 Studierende in UoW-Kursen eingeschrieben, die der
Hochschule einen Gewinn von mehr als
zwei Millionen Pfund einbrachten. Nach
der Aufdeckung von betrügerischen Zertifizierungen in Thailand und Malaysia und
der illegalen Zulassung von Ausländern
zum MBA-Studium und daraufhin zu Unrecht erteilten Visa für Großbritannien
wurde die UoW 2011 zwangsweise aufgelöst und zusammen mit anderen Hochschulen neu konfiguriert.
Angesichts solcher Risiken und eines
Ausländeranteils von inzwischen etwa 80
Prozent in den Vollzeit-MBA-Klassen treffen die Hochschulmanager Vorsorge. Ralf
Bürkle von der Mannheim Business School
betont den strengen Auswahlprozess unter den Bewerbern. „Wir achten im ersten
Schritt auf den bisherigen Karriereweg,
Zeugnisse und die im GMAT erzielte Punktzahl.“ Letztere sei erfahrungsgemäß ein zuverlässiger Indikator für den späteren Studienerfolg. „Wenn uns diese Unterlagen
überzeugen“, fährt Bürkle fort, „dann führen wir ein längeres Telefoninterview. In einem zweiten Telefonat lassen wir den Bewerber eine Fallstudie lösen.“ Als letzten
Beweis ihrer ernsthaften Studierabsicht
müssen Bewerber eine Anzahlung auf die
„Neugierologie“ bewusst gefördert. Es dient als Experimentierfeld
für Neues, Verrücktes und Skurriles
– Fragen stellen ist erwünscht!
In sogenannten CréAktiva-Stunden
stehen zudem individuelle Interessen und Talente des einzelnen
Schülers im Mittelpunkt.
Gesundheit und Bewegung
Zum ganzheitlichen Lernen gehört
am Jules Verne Campus auch eine
gesunde, vollwertige Ernährung
und ein tägliches Bewegungs- und
Sportangebot. Beides ist als gesundheits- und leistungsfördernder
Aspekt ein entscheidender Faktor
für den persönlichen Lernerfolg.
Die Schule, hier besser Lernhaus
genannt, setzt den natürlichen
Bewegungsdrang der Kinder und
Jugendlichen täglich gezielt als
„Lernkatalysator“ ein. Neben dem
wissenschaftlich belegten Zusammenhang zwischen körperlicher
Aktivität und Hirnentwicklung werden so auch koordinative Fähigkeiten, Teamgeist, Konzentrationsfähigkeit und das Selbstbewusstsein
gefördert.
Internationalität
„Kinder sollen sich hier in einem
internationalen Umfeld zu weltoffenen, selbstbewussten und unternehmerisch denkenden Individuen
entwickeln. Respekt vor fremden
Kulturen ist ebenso wichtig wie
das Verständnis für die Werte der
eigenen. Wir fördern dies durch
die Möglichkeit von mehrmonatigen Austauschprogrammen an
internationalen Partnerschulen unseres Gymnasiums.“ – Dr. Christian Ebner – Geschäftsführung Jules
Verne Campus
Der Erfolg spricht für sich: Nach
dem Start der Grundschule im
September 2013 und des Gymnasiums im September 2015 sind am
Studiengebühren leisten. Ein ähnliches Sicherheitsnetz spannt die HHL Leipzig Graduate School of Management. „Jemand bewirbt sich online, die Zulassungskommission prüft Zeugnisse, GMAT und die vorgeschrieben drei Jahre Arbeitserfahrung“,
sagt stellvertretender Dekan Frank Hoffmann, verantwortlich für internationale
Beziehungen. „Außerdem telefonieren wir
mit dem jeweiligen Kandidaten.“ Mit der
Zulassung gehen die Bewerber zur deutschen Botschaft und beantragen dort ein
Studienvisum. Um das zu bekommen, müssen Studierwillige aus Nicht-EU-Ländern
das Geld für ihren Lebensunterhalt in
Deutschland auf ein Sperrkonto bei einer
deutschen Bank überweisen. Hoffmann:
„Für ein Jahr sind das mindestens circa
8000 Euro, von denen jeden Monat nur der
Bafög-Satz abgehoben werden darf.“
Eine Anzahlung auf die Studiengebühren fordern die Leipziger auch. Das sollte
Pro-Forma-Bewerber ausreichend abschrecken. „Mit einem Studienvisum und
der Anzahlung ist halbwegs sichergestellt,
dass die Studenten auch wirklich auftauchen“, meint Hoffmann. Aus China, der
Mongolei und Vietnam seien früher häufig
gefälschte Zeugnisse aufgetaucht, mit denen sich Bewerber einen MBA-Studienplatz hätten erschleichen wollen. Jetzt prüfen die deutschen Botschaften in diesen
Ländern vor Visumsvergabe die Papiere
und den Kandidaten. „Damit sind wir auf
einer relativ sicheren Seite“, sagt Hoffmann zuversichtlich. Wenn jemand partout nicht zum Studium antreten wolle, gebe es sicher irgendwo noch ein Schlupfloch. „Aber die Anzahlung ist weg“, sagt
der Dekan, „und der Lebensunterhalt ist
auf dem Sperrkonto.“ Mit einer Pauschalreise und einem Besuchervisum kommt
man günstiger nach Deutschland.
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Münchener Jules Verne Campus
inzwischen über 300 Kinder aus 22
verschiedenen Nationen angemeldet. Nicht zuletzt wegen des Ganztageskonzeptes wird die Schule
sehr geschätzt – wenn nötig können Kinder ab 07.30 bis maximal
18.35 Uhr im angeschlossenen
Hort betreut werden, und das auch
in den Ferien.
Für die 5. und 6. Jahrgangsstufe
sind am Jules Verne Gymnasium für das kommende Schuljahr
2016/17 noch wenige Plätze verfügbar. Im Folgejahr können aufgrund der Vielzahl nachrückender
Jules Verne Grundschulkinder
vermutlich keine weiteren „externen“ Kinder mehr aufgenommen
werden.
Bei Interesse an Gymnasialplätzen
ist der Jules Verne Campus unter
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Telefon +49 (89) 62 81 66 86 0
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erreichen.
Weiterführende
Informationen finden Sie unter
www.jules-verne-campus.de.
Ein Informationsabend speziell
für das Gymnasium findet statt
am: Dienstag, den 21.06.2016 um
19 Uhr am Jules Verne Campus,
Bayerwaldstr. 8, 81737 München.
Das vor allem von britischen und niederländischen Hochschulen angebotene
Promotionsstudium wird ausschließlich
als Teilzeitstudiengang offeriert. Es
nimmt zwischen vier und sieben Jahre in
Anspruch und richtet sich an Spezialisten oder Führungskräfte in Wirtschaft
und Verwaltung, die neben einem anerkannten Masterabschluss über mehrjährige Berufserfahrung verfügen. In
Deutschland gibt es derzeit noch keine
DBA-Studienangebote. Deshalb kooperieren die ausländischen Unis mit in der
Bundesrepublik ansässigen Hochschulen und privaten Akademien. Sie bieten
Berufserfahrenen auf diese Weise ein berufsbegleitendes und komfortabel organisiertes Doktorstudium an. Die Studiengebühren bewegen sich zwischen
40 000 und 50 000 Euro. In ihre Budgetplanung müssen Interessenten Reiseund Unterbringungskosten für den Begleitunterricht an der ausländischen
Hochschule einkalkulieren.
Für Praktiker in Deutschland ist die
Erlangung eines legalen Doktorgrades
nach Berufsantritt mit großen Schwierigkeiten verbunden. Zum einen erfordert
es viel Planungsgeschick, parallel zu einer anspruchsvollen Berufstätigkeit für
eine Doktorarbeit zu forschen, empirische Untersuchungen anzustellen, die
Pflichtvorlesungen im Ausland zu besuchen und schlussendlich die Dissertation zu schreiben. Zum anderen lassen
längst nicht alle Hochschulen mit Promotionsrecht externe Kandidaten zu. Häufig weisen die Professoren Anfragen von
Außenstehenden mit der Begründung
ab, sie seien mit der Betreuung hochschulinterner Bewerber ausgelastet.
Manche lehnen auch das vorgeschlagene Thema als zu wissenschaftsfern ab.
Inhalt des DBA-Studiums ist in der Regel
ein vom Doktoranden selbstgewähltes
Forschungsthema, das sich aus dessen
beruflicher Praxis herleitet.
Bis auf eine Woche Mitte November
des vergangenen Jahres, in der die Kultusministerkonferenz den DBA kurzzeitig als „postgradualen Studiengang“ zurückgestuft hatte (siehe SZ vom 14./15.11.
sowie vom 21./22.11.2015, Beruf und Karriere), war der Abschluss stets als der
Äquivalenzklasse D1 entsprechendes
Promotionsstudium anerkannt.
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Nr. 131, Donnerstag, 9. Juni 2016
DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG
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LERNEN
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Hilfen für Eltern
Wer ein Kind hat oder eines bekommen
wird und sich aus- und weiterbildet, sollte
vor allem auf folgende Punkte achten:
Studentin,
Bloggerin,
Mutter
Mutterschutz: Bislang gilt das Mutterschutzgesetz nicht für Studentinnen, ein
entsprechender Entwurf des Bundesfamilienministeriums wird derzeit diskutiert.
In vielen Studien- und Prüfungsordnungen ist bereits ein sogenannter Nachteilsausgleich formuliert. Dieser erlaubt Studentinnen für die ersten sechs Wochen
vor und acht Wochen nach der Geburt, mit
Dozenten und Prüfern individuelle Absprachen zu treffen. Je nach Hochschule wird
das unterschiedlich gehandhabt. Genaues
wissen die Prüfungsämter der Unis.
Ein Baby zu versorgen und
zugleich zu studieren ist
anstrengend, aber machbar.
Hochschulen unterstützen
Eltern auf vielfältige Weise
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ach gerade mal drei, vier Stunden
Schlaf um sechs Uhr aufstehen, das
Baby versorgen, selbst schnell frühstücken, dann zum Praktikum. Zehn vor
zehn wieder zurück nach Hause, Baby stillen, E-Mails lesen, Woche strukturieren,
Kinderarzt anrufen und wieder los zur Exkursion in die Stadt – so oder so ähnlich
taktet Anneke Steenfatt ihre Tage durch
bis zum Abend. Anders funktioniert es
kaum: Die 23-Jährige studiert an der Uni
Kiel im Bachelorstudiengang Deutsch und
Geschichte und hat eine sieben Monate alte Tochter. Ihr Studium läuft auch mit
Kind. Das geht nur, weil sie gut organisiert
ist und viel Energie hat: neben Studium,
Kind und viereinhalb Stunden pro Woche
Arbeit als studentische Hilfskraft näht sie
Kleider für sich und Tochter Elisa, fährt
mit ihr zum Babyschwimmen und schreibt
regelmäßig einen Blog über ihren Alltag
als studierende Mutter (www.eenemeenemama.blogspot.de). „Ich brauche das.
Durch das Schreiben verarbeite ich besser,
was ich erlebe“, sagt Anneke Steenfatt. Und
das Feedback, das sie im Netz bekommt,
fügt sie hinzu, gibt ihr das Gefühl, nicht so
allein zu sein, zu wissen, dass andere Studierende ebenfalls das Wagnis eingehen,
während ihres Studiums Eltern zu werden.
Ist das wirklich ein Wagnis? „Studierende Eltern gab es schon immer“, sagt Wilfried Schumann. Er ist seit mehr als 30 Jahren Psychologe und leitet den gemeinsamen Psychologischen Beratungsservice
von Universität und Studentenwerk Oldenburg. Bundesweit sind nach Angaben der
20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks etwa fünf Prozent der Studierenden Eltern. „Es ist eigentlich gar nicht
Finanzierung: Während eines Urlaubsemesters wird die BAföG-Zahlung ausgesetzt, meistens trifft das auch auf Stipendien zu. Eltern sollten sich in jedem Fall bei
Beratungsstellen darüber informieren, ob
sie Sozialleistungen empfangen können.
Zuschüsse für die Erstausstattung des Babys kann man sowohl beim Jobcenter als
auch bei manchen Studentenwerken oder
bei der Bundesstiftung Mutter und Kind
beantragen: www.bundesstiftung-mutter-und-kind.de.
schlecht, während des Studiums Kinder zu
bekommen“, findet Schumann, „diese Zeit
bietet im Prinzip genügend Freiräume, um
das gut zu organisieren.“ Auf alle Fälle sei
der Zeitpunkt besser als zu Beginn oder
während der Berufstätigkeit.
„Wir wollten beide früh Kinder und haben das genau durchkalkuliert und geplant“, sagt Jan Scholz. Der Münchner, der
an der Uni Köln Lehramt Bio und Chemie
studiert, und seine Frau Alice, Sportstudentin, haben zwei Söhne. Felix ist drei, sein
Bruder Linus knapp zwei Jahre alt. „Klar
muss man Abstriche machen, Freizeit ist
komplett gestrichen“, gesteht Scholz ein.
Längst nicht alle Dozenten
haben Verständnis für die
besondere Situation von Müttern
„Die erste Zeit war sehr anstrengend.“ Seine Frau hat – wie er selbst auch – kein Urlaubssemester genommen – sonst hätte
sie auf das Bafög verzichten müssen. „Ich
bin immer mit Felix mit zu den Vorlesungen“, sagt der junge Vater. „Wenn Alices
Vorlesung fertig war, konnte sie gleich danach den Kleinen im Familienzimmer stillen.“ Manche Hochschulen bieten solche
kindgerecht ausgestatteten Räume an. An
der Deutschen Sporthochschule Köln, an
der Alice Scholz studiert, gibt es außerdem
ein Familienservicebüro, das Eltern berät.
Dieses Büro hilft auch dabei, Babysitter zu
finden. Solche Einrichtungen gibt es aber
nicht an allen Hochschulen.
Inzwischen sind beide Jungs im Kindergarten. Die Eltern haben mithilfe des Familienservicebüros ihre Stundenpläne so aufeinander abgestimmt, dass sie sich nachmittags bei der Betreuung abwechseln kön-
nen. Bei Jan Scholz, der sein Masterstudium begonnen hat, gestaltete sich das nicht
so einfach: „Weil im Master weniger Kurse
zur Verfügung stehen, auf die man ausweichen konnte, war das eine ganz schöne Puzzle-Arbeit“, sagt Scholz.
Auch Anneke Steenfatt hat kein Urlaubssemester beantragt. Bereits vier Wochen
nach der Geburt von Elisa saß sie wieder
im Hörsaal, kurz darauf trat sie wieder ihren Job als studentische Hilfskraft an. „Ich
bekomme ein Stipendium, das wäre sonst
weg gewesen“, sagt sie. Mit ihrem Freund
David, dem Vater von Elisa, teilte sie sich
die Betreuungszeit, manchmal nimmt sie
Elisa mit in die Vorlesung. Das geht meistens gut. Dennoch hat sie die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Dozenten verständnisvoll auf Studierende reagieren, die Eltern sind oder werden wollen. „Als ich
schwanger war, musste ich wegen Kreislaufproblemen eine Vorlesung früher verlassen. Weil ich dann natürlich nicht mehr
auf der zweiten Anwesenheitsliste unterschreiben konnte, die zum Schluss herumging, wurde mir die Vorlesung nicht angerechnet.“ Sie hatte sich zwar beim Professor entschuldigt, doch der meinte, sie müsse ein Attest bringen. Noch ein Beispiel:
Nach Elisas Geburt bat sie eine Dozentin
um Verlängerung für die Abgabe einer
Hausarbeit. Doch die zeigte sich wenig kulant: „Drei Tage, mehr nicht.“
Durch die Umstellung auf Bachelor und
Master im Zuge der Bologna-Reform habe
sich die Lage für studierende Eltern erheblich verschlechtert, ist das Fazit des Psychologen Wilfried Schumann: „Weniger Freiheit, mehr Tempo. Das Hauptproblem für
Studierende mit Kind ist die Anwesenheitspflicht. Manche Module werden nur einmal im Jahr angeboten – wenn dann das
Kind krank ist, geraten Eltern ins Hintertreffen.“ In der Beratung erlebt er, wie Studierende mit Kindern unter dem gestiegenen Druck leiden: „Sie vergleichen sich mit
anderen, die sich uneingeschränkt auf das
Studium konzentrieren können und flott
Eltern neigen dazu, sich selbst zu
kritisieren, wenn Kommilitonen
ohne Kind besser abschneiden
und ehrgeizig voranstreben. Weil sie versuchen, bei deren Tempo mitzuhalten, kommen sie in die Bredouille. Dabei sehen Eltern nicht, welche Höchstleistungen sie angesichts ihrer Mehrfachbelastung erbringen“, sagt er. Der Psychologe versucht
dann, die Betroffenen dazu zu bringen,
sich nicht als defizitär zu betrachten, sondern zu akzeptieren, dass sie in einer Sondersituation sind: „Ich habe Hochachtung
vor studierenden Eltern. Die ersten Lebensjahre eines Kinders fordern sehr stark, in
dieser Zeit kann man nicht normal studieren und darf sich das in keinem Fall ankreiden“, betont er.
Auch Anneke Stenfatt kennt solche Momente des Zweifelns und Sich-ÜberfordertFühlens. Über ihre erste Hausarbeit, die sie
nach Elisas Geburt abgegeben hat,
schreibt sie in ihrem Blog, wie enttäuscht
sie über die Note war – eine 3,0: „In meinem Kopf schraubte sich gleich eine Spirale auf: So schlecht war ich lange nicht. Wie
wirkt sich das auf meine Bachelor-Gesamtnote aus? Was passiert mit meinem Stipendium, wenn ich jetzt in allen Arbeiten solche Noten einfange?“
Im kommenden Semester wird sie zusammen mit ihrem Freund nach Potsdam
ziehen, ihre Bachelor-Arbeit schreiben
und ein Masterstudium draufsetzen. Ein
zweites Kind will sie auf alle Fälle.
Wohnen: Die örtlichen Studentenwerke
helfen bei der Wohnungssuche. Studentinnen mit Kind, insbesondere Alleinerziehende, können bei der Wohnungsvergabe bevorzugt werden. Einige Studentenwerke
vermitteln Müttern Doppelapartments, in
die normalerweise zwei Personen einziehen würden, teils zu reduzierten Mieten.
Angebote der Studentenwerke:
Die Studentenwerke (www.studentenwerke.de) bieten psychologische Beratung
und Sozialberatung. Sie haben Kinderbetreuungsangebote geschaffen, je nach
Hochschule bereits für Babys von der achten Lebenswoche an, außerdem gibt es
Abend-, Wochenend- und Ferien-Betreuung. Studentinnen sollten sich nach kostenlosem oder vergünstigtem Mensaessen für ihre Kinder erkundigen, nach Still-,
Wickel- und Spielräumen. Im Angebot
sind zudem Kurse, Workshops, Informations- und Freizeitveranstaltungen für werdende Mütter oder Studenten, die bereits
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Eltern sind.
Früh übt sich
Die meisten Hochschüler jobben. Was sie bei der Steuererklärung beachten sollten
Studieren ist teuer. Arbeitsmaterialien, Bücher, unter Umständen eine Unterkunft
und vieles mehr kosten Geld. Kein Wunder, dass etliche Studenten nebenher Geld
verdienen. Und davon will der Fiskus seinen Teil haben. Oder auch nicht. Je nach
Art und Umfang der Arbeit. Ebenfalls unterschiedlich behandelt er die Ausgaben in
der Steuererklärung. Für Eltern hat ein Job
des Nachwuchses seit ein paar Jahren keine negativen Auswirkungen mehr.
Das Deutsche Studentenwerk (DSW)
hat in seiner Sozialerhebung im Jahr 2012
unter anderem untersucht, wie viele Studenten einer Arbeit nachgehen. Es war die
überwältigende Mehrheit. „Nur 28 Prozent
der Studierenden jobbten gar nicht“, sagt
Bernhard Börsel, Leiter des Referats
Rechtsfragen, Studienfinanzierung und
Bildungspolitische Fragen beim DSW. Vier
Job-Arten unterscheidet das DSW. Minijobs bis 450 Euro pro Monat, bei denen der
Arbeitgeber den Beitrag für den Fiskus
übernimmt. Arbeiten, bei denen der Monatslohn höher liegt, aber maximal das
steuerfreie Existenzminimum von 8652
Euro pro Jahr erreicht. Ferienjobs, bei denen zwar pro Monat mehr als das steuerfreie Existenzminimum gezahlt wird, der
Student im Jahr aber nicht darüber
kommt, sowie Tätigkeiten, bei denen das
Existenzminimum aufs Jahr gerechnet
überschritten wird.
Laut Informationen des Bayerischen
Staatsministeriums für Finanzen erstatten die Finanzämter die einbehaltene Lohnsteuer bis zu einer Einkommenshöhe von
9390 Euro in Steuerklasse eins „grundsätzlich in vollem Umfang zurück“. Daher ist es
sinnvoll, eine Steuererklärung abzugeben.
Wie sie Ausgaben angeben, hängt von ihrem Studium ab. Bei einer Erstausbildung,
gelten damit einhergehende Kosten als
Sonderausgaben. Im Zweitstudium sind es
Werbungskosten. Schon der Master-Studiengang wird als Zweitstudium anerkannt
– zum Vorteil der Steuerpflichtigen. Denn
Sonderausgaben erkennt der Fiskus nur
an, wenn der Steuerzahler auch Einnahmen hat. „Steuerlich gesehen lohnt sich
dies meist nicht“, heißt es dazu beim Bund
der Steuerzahler (BdSt). Denn wenn die Einnahmen ohnehin steuerfrei sind, bringt
der Abzug der Sonderausgaben nichts. Der
BdSt empfiehlt aber auch Erststudenten,
die Ausgaben als Werbungskosten zu deklarieren. Denn derzeit muss dass Bundesverfassungsgericht noch entscheiden, ob
die steuerliche Ungleichbehandlung von
Erst- und Zweitstudium rechtmäßig ist.
Auch für Studenten, die nichts
einnehmen, kann sich eine
Steuererklärung lohnen
Der Vorteil der Werbungskosten:
Kommt unterm Strich am Jahresende ein
Verlust heraus, kann man den ins nächste
Jahr mitnehmen. Teure Projekte, Auslandssemester und Praktika schieben Studenten daher besser so weit möglich in das
Masterstudium. Denn die damit verbundenen Verlustvorträge, so der steuerrechtliche Fachbegriff, müssen die Finanzämter
laut Beschluss des Bundesfinanzhofs in
München auch noch sieben Jahre rückwirkend akzeptieren (IX R 22/14). Und das
heißt, dass die früheren Studenten im ersten Berufsjahr oft viel Geld sparen. Denn
die Kosten für die Ausbildung werden
dann vom ersten Einkommen abgezogen.
Minijobber oder Studenten ohne Einkommen müssen keine Steuererklärung
abgeben, können dies aber freiwillig tun.
Dabei sollte man so viel wie möglich angeben. Vielen Studenten ist gar nicht klar,
welche Ausgaben der Fiskus akzeptiert. Es
geht nicht allein um Papier, Büromaterial
und Bücher. Gebühren, besondere Kleidung wie der Laborkittel für angehende
Chemiker und die Fahrtkosten zur Universität in Höhe von 30 Cent pro Kilometer
und Tag sind oft vernachlässigte Aspekte.
Es kann einzelne Fälle geben, bei denen
von Studenten, die eine freiwillige Steuer-
erklärung eingereicht haben, Steuern verlangt werden. Dazu rät der Bund der Steuerzahler: „Führt die Abgabe einer freiwilligen Einkommensteuererklärung wider Erwarten zu einer Steuernachzahlung, so
kann der Abgabe der Erklärung binnen eines Monats nach Bekanntgabe des Steuerbescheides widersprochen werden.“
Eltern können die Kosten für das Studium ihrer Kinder nicht steuerlich geltend
machen. Auch dann nicht, wenn sie zahlen
und rechtlich betrachtet finanziell verantwortlich für sie sind. Im Gegenzug wirken
sich seit 2012 Nebenjobs der Studenten
nicht mehr negativ auf die elterliche Steuererklärung aus. Laut Bayerischem Finanzminsterium ist damals die Obergrenze für
das Einkommen der Kinder von maximal
8004 Euro pro Jahr entfallen.
Hat der Nachwuchs das 25. Lebensjahr
noch nicht vollendet, haben die Eltern Anspruch auf Kindergeld oder den Kinderfreibetrag. Bei einem Zweitstudium allerdings
nur unter bestimmten Bedingungen. „Für
Studierende, die zwar noch nicht älter als
25 Jahre sind, aber bereits eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen
haben, besteht ein Kindergeldanspruch
nur, wenn sie nicht mehr als 20 Wochenstunden regelmäßig arbeiten oder einen
Minijob ausüben“, merkt Börsel an. Unter
Umständen können Eltern und Kinder gegenseitige Ausgleichszahlungen vereinbaren. Eltern können einen Ausbildungsfreibetrag von 924 Euro pro Jahr geltend machen, sofern der Nachwuchs von zu Hause
ausgezogen ist und sich eine Studentenbude gesucht hat. Allerdings nur dann, wenn
auch noch Anspruch auf Kindergeld beziehungsweise Kinderfreibetrag besteht.
Besteht dieser Anspruch nicht, gelten
Unterhaltsleistungen als außergewöhnlich Belastungen. Eltern können diese bis
maximal in Höhe des Existenzminimums
absetzen. Zusätzlich lassen sich laut Angaben des BdSt Beiträge zur Kranken- und
Pflegeversicherung des Kindes absetzen.
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DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG
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Spezialist gesucht
Qualität statt Quantität
Forschung jenseits des Mainstreams kann sowohl
die Kleinen als auch die Großen Fächer bereichern
119 „Orchideenfächer“ kann man hierzulande
studieren – von Altäthiopisch bis hin zu Geophysik
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urzeit sind an der Universität Heidelberg zwei Bachelorstudenten in Klassischer Indologie eingeschrieben,
sechs in Sinologie und zehn in Byzantinischer Archäologie. Inga Skaara hat in Heidelberg Semitistik studiert. In ihrem Semester war nur ein einziger Kommilitone
– ideale Bedingungen, um Arabisch, Altaramäisch und Altäthiopisch zu erlernen. „Ich
fand Fremdsprachen schon immer faszinierend“, sagt die 35-Jährige. „Ein konkretes Berufsziel hatte ich aber nicht.“ Nach ihrem Abschluss arbeitete Inga Skaara als
Sprachlehrerin in Deutschland, dolmetschte und übersetzte fast zwei Jahre für das
Goethe-Institut in Ramallah im Westjordanland und ging schließlich nach Brüssel,
wo freiberufliche Sprachlehrer ein wesentlich besseres Auskommen haben als hierzulande. „Deutschunterricht ist in Brüssel
sehr gefragt, außerdem wollen immer
mehr Leute Arabisch lernen“, sagt sie.
Der halb liebevolle, halb verächtliche
Ausdruck „Orchideenfach“ impliziert eine
Kombination aus Schönheit und Nutzlosigkeit. Dabei galt auch Informatik in den
Siebzigerjahren noch als „Orchidee“. Heute gibt es 119 Disziplinen an deutschen Universitäten, die als Kleine Fächer eingestuft
werden. Das heißt, dass sie entweder nur
an ein oder zwei Standorten durch mehr
als drei Professoren vertreten werden oder
dass es sie nur an höchstens einem Zehntel
der Universitäten gibt. Meteorologie oder
Geophysik gehören dazu, doch 90 Prozent
der Kleinen Fächer sind Geistes- und Kulturwissenschaften. Das Spezialwissen der
Absolventen ist zwar nur in wenigen Berufen gefragt, dafür gibt es aber auch weniger Konkurrenz. Mögliche Arbeitsfelder außerhalb der Hochschule sind zum Beispiel
internationale Organisationen, Einrichtungen für Kulturaustausch, Journalismus,
Entwicklungshilfe, diplomatischer Dienst
oder Museen. Professorin Mechthild Dreyer, Vizepräsidentin der Universität Mainz,
spricht von „attraktiven Nischen“ auf dem
Arbeitsmarkt: Viele Absolventen beherrschten seltene, teils sehr gefragte
Fremdsprachen, außerdem seien gerade
die Kleinen Fächer besonders international ausgerichtet.
Dreyer leitet die „Mainzer Arbeitsstelle
Kleine Fächer“, eine Forschungseinrichtung, die sich mit den Exoten von Afrikanistik bis Wissenschaftsgeschichte befasst.
Wie die jüngste Erhebung von 2015 zeigt,
sind die Professuren- und Standortzahlen
Donnerstag, 9. Juni 2016, Nr. 131
Die Kleinen Fächer haben im Wettbewerb
um Forschungsmittel einen schweren
Stand. Professor Walter Rosenthal, Präsident der Universität Jena, fordert deshalb
eine eigenständige Exzellenzinitiative der
Kleinen Fächer, die den interdisziplinären
Wettbewerb belebt.
der Kleinen Fächer in den vergangenen beiden Jahrzehnten insgesamt stabil geblieben. Innerhalb der einzelnen Fächergruppen gibt es aber deutliche Veränderungen,
in denen sich auch politische und ökonomische Entwicklungen spiegeln. So hat sich
die Zahl der Professuren in Asienwissenschaften seit 1997 mehr als verdoppelt. Die
Religionswissenschaften wuchsen um
mehr als 25 Prozent auf knapp 80 Professuren. Sehr stark legten Fächer mit Medienoder Informatikbezug zu, so stieg die Zahl
der Lehrstühle für Bioinformatik von
sechs auf 43 Professuren. Deutliche Warnzeichen gibt es dagegen im Bereich der alten Kulturen und Sprachen. So hat die Indogermanistik seit 1997 fast die Hälfte ihrer
Lehrstühle und Standorte eingebüßt.
Kleinstfächer wie Albanologie, Gebärdensprache oder Vietnamistik lehren bundesweit nur ein bis zwei Professoren.
SZ: Gemessen an der Zahl der Studierenden sind „Orchideenfächer“ viel teurer
als Große Fächer. Müssen sie sich dafür
rechtfertigen?
Walter Rosenthal: Tatsächlich ist der
Druck auf die Kleinen Fächer gestiegen,
seit die Zahl der Studierenden insgesamt
stark gewachsen ist. Die Gelder aus dem
Hochschulpakt werden entsprechend der
Zahl der Studienanfänger vergeben. Zugleich wird der Betreuungsschlüssel in den
stark nachgefragten Fächern immer
schlechter, beispielsweise in den Sozialwissenschaften. Natürlich kommt dann die
Frage auf, ob man nicht bei Fächern mit wenigen Studenten sparen sollte. Aber das
Wesen der Universität besteht in der Vielfalt des Wissens, und die Kleinen Fächer
machen einen wesentlichen Teil dieser
Vielfalt aus.
Eine Initiative kümmert sich
um die Vernetzung Kleiner Fächer
und fördert E-Learning-Modelle
Von „Strukturprekariat“ spricht der Altorientalist Professor Markus Hilgert, Leiter des Vorderasiatischen Museums in Berlin. „Kleine Fächer haben ebenso wichtige
Aufgaben wie große, können ihnen aber
oft nicht in vollem Umfang entsprechen,
weil ihre Strukturen zu schwach sind.“
Durch Krisen im Ausland könnten kleine
Regionalwissenschaften schnell große Bedeutung bekommen. „Eine Wissensgesellschaft muss versuchen, ihre Wissensbestände möglichst breit zu halten, um im Bedarfsfall reaktionsfähig zu sein.“
Markus Hilgert hat die Expertenkommission geleitet, die von 2013 bis 2015 die
Situation der Kleinen Fächer in BadenWürttemberg untersucht hat. Als Konsequenz wurden unter anderem ein landeseigener „Zukunftsrat Kleine Fächer“ und ein
Strukturfonds eingerichtet. Jetzt steht eine Million Euro pro Jahr für die Förderung
von Modellen zur Verfügung, die die Zukunft der Kleinen Fächer in Baden-Württemberg sichern soll, etwa durch die standortübergreifende Zusammenarbeit von Fächern oder den Aufbau von E-LearningModellen. Hilgert hofft, dass ähnliche Initiativen auch in anderen Bundesländern entstehen. Nur durch gute Koordination lasse
sich verhindern, dass wegen lokaler Stellenstreichungen bestimmte Teilkompetenzen in einem Fach auf einmal in ganz
Deutschland fehlten: „Wenn an allen Hoch-
Welche Kleinen Fächer gibt es an Ihrer
Universität?
Die Universität Jena hat aktuell 30 Kleine
Fächer. Mit Rumänistik und Kaukasiologie haben wir zwei Studiengänge, die es
sonst nirgendwo in Deutschland gibt. Den
besonderen Wert dieser Fächer nimmt die
Öffentlichkeit nur selten wahr. Die Krisen
in der Ukraine und in Syrien zeigen aber,
wie schnell das Spezialwissen bestimmter
Disziplinen gesellschaftlich wichtig werden kann.
schulen, die Altorientalistik anbieten, nur
Experten für sumerische Keilschrift lehren, ist die Breite des Wissens nicht mehr
vertreten. Man kann schnell etwas streichen – aber es ist sehr schwierig, einen
Lehrstuhl mit dem dazugehörigen Wissen
und Personal wieder aufzubauen.“
Um die Berufschancen von Absolventen
zu verbessern, hält es Hilgert für sinnvoll,
die Regionalwissenschaften mit Themen
wie Politik oder Recht anzureichern, welche für die Arbeit etwa in internationalen
Organisationen nützlich sind. Absolventen, die ihre Spezialkenntnisse gesellschaftlich einsetzen könnten – beispielsweise in Fragen der Integration, beim Verständnis kultureller Praktiken oder regio-
naler Konflikte – hätten ebenfalls sehr gute Berufsaussichten.
Inga Skaara könnte sich ihren Arbeitgeber in Deutschland im Moment aussuchen, aufgrund der Flüchtlingskrise werden Menschen mit Arabischkenntnissen
dringend gesucht – als Dolmetscher, Übersetzer oder Flüchtlingshelfer. „Arabisten
haben eine Blankokarte für den Arbeitsmarkt“, sagt Oliver Koppel, Arbeitsmarktexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Doch Skaara will lieber
in Brüssel bleiben und an ihrer Dissertation schreiben, vielleicht sogar eine Hochschulkarriere als Semitistin anstreben. Sie
ist überzeugt: „In einem Kleinen Fach hat
man tolle Chancen in der Wissenschaft!“
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Haben Kleine Fächer im Wettbewerb um
Forschungsmittel die gleichen Chancen
wie Große Fächer?
Sie sind gleichberechtigt, wenn es um die
Förderung einzelner Wissenschaftler geht.
Große Förderprogramme wie die Exzellenzinitiative sind allerdings eher auf die
Großen Fächer zugeschnitten. Bei den Rankings von Hochschulen spielen diese Förderprogramme eine zentrale Rolle, die Einzelförderung findet dagegen nur geringe
Beachtung. Große regionale Verbundprojekte können in den Kleinen Fächern gar
nicht erst entstehen, weil für solche Vorhaben nicht genug exzellente Wissenschaftler an einem Ort zusammenkommen. Von
den ersten beiden Runden der Exzellenzinitiative haben die Kleinen Fächer kaum
profitiert.
Auf welche Weise ließe sich diese Situation ändern?
Ich plädiere nachdrücklich für eine eigenständige Exzellenzinitiative der Kleinen Fächer. Sie brauchen einen Wettbewerb, der
Netzwerke und Zusammenschlüsse der
besten Köpfe belohnt, auch interdisziplinär, und zwar auf nationaler Ebene. Der Anspruch an die wissenschaftliche Qualität
muss ebenso hoch sein wie in den Großen
„Wir schauen leider viel zu
wenig auf die Inhalte,
sondern achten mehr darauf,
wo etwas publiziert wurde“
Fächern. Um die Qualität zu beurteilen, wären allerdings andere Kriterien nötig als
die allgemein üblichen. Denn die Zahl der
Publikationen, die Höhe der Drittmittel
oder Anwendungsaspekte können bei der
Beurteilung von Forschungsleistungen
der Kleinen Fächer nur bedingt herangezogen werden.
Sehen sie andere Optionen als die genannten Kriterien?
Man sollte die inhaltliche Qualität, Originalität und Solidität der Anträge von internationalen Gutachtern bewerten lassen. Solche Bewertungen sind zwar angreifbar,
weil sie scheinbar weniger objektiv ausfallen. Aber in einer Zeit, in der Quantifizierung und Erbsenzählen im Mittelpunkt stehen, halte ich es für sehr sinnvoll, inhaltlichen Bewertungen wieder mehr Freiraum
zu geben. Wir schauen leider viel zu wenig
auf die Inhalte, sondern achten mehr darauf, wo etwas publiziert wurde. Das hat zur
Folge, dass es Forschung abseits des Mainstreams schwer hat – auch in den Großen
Fächern. Eine Rückbesinnung auf Inhalte
käme allen Disziplinen zugute.
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Bei Fächern mit wenigen Studenten zu
sparen, hält Walter
Rosenthal für verkehrt.
Denn das Wesen der
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Nr. 131, Donnerstag, 9. Juni 2016
LERNEN
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DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG
Die eigene
Route
finden
Aufschieberitis bringt
unnötigen Kummer
Der Master dient oft der
Vertiefung des Erlernten.
Doch kann er Studenten
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Andreas Nolten berät Schüler, Studenten
und Berufstätige bei Entscheidungen rund
um die Aus- und Weiterbildung sowie die
berufliche Entwicklung. Er hat Volkswirtschaftslehre, Personalentwicklung und Organisationsberatung studiert und war als
Geschäftsführer eines mittelständischen
Unternehmens sowie als Organisationsberater beschäftigt. Der Coach arbeitet in Berlin bei „Nolten – Die Studien- und Berufsberater“. Er empfiehlt jungen Menschen,
sich frühzeitig ernsthaft mit der Frage zu
befassen, in welche berufliche Richtung
sie gehen wollen und das Thema nicht wieder und wieder zu vertagen.
9
Die Wahl des Masterstudiums will wohlüberlegt sein.
Viele Studenten sehen sich zu spät nach Optionen um
vo n benj amin haer dle
J
ens Buchholz hatte eigentlich ein einfaches Anliegen: Der 29-Jährige, der
sich bei einem mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg künftig um die Softwareverwaltung kümmern
soll, wollte sich deswegen in einem Masterstudium mehr Wissen in Wirtschaftsinformatik aneignen. Doch die Suche dauerte.
„Für mich als Quereinsteiger war es
schwer, einen Master-Studiengang zu finden“, sagt er. Sein Problem: Viele der Masterangebote in Wirtschaftsinformatik sind
vertiefend, das heißt, sie richten sich an Bachelor-Absolventen, die den Abschluss im
gleichen Fach in der Tasche haben. Fündig
wurde Buchholz, der ein duales Studium in
der Fachrichtung Industrie vorweisen
kann, an der Hochschule Konstanz – Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG).
Die Fachhochschule bietet den Studiengang „Business Information Technology
(BIT)“ an. Der Master richtet sich an Studenten der Informatik, der Betriebswirtschaftslehre oder verwandter Studiengänge und ausdrücklich nicht an Absolventen
eines Wirtschaftsinformatik-Studiums.
„Nicht-Wirtschaftsinformatiker erhalten
so die Chance, in den Bereich Wirtschaftsinformatik zu wechseln“, erklärt BIT-Studiengangleiter Reiner Martin.
Der BIT ist einer der mehr als 8200 Masterstudiengänge in Deutschland, die der
Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) listet. Fast 90 Prozent
von ihnen wie der BIT sind konsekutiv und
können unmittelbar nach dem Bachelorstudium begonnen werden; für die restlichen zehn Prozent bedarf es einschlägiger
Berufserfahrung – in diese Kategorie gehört der Master of Business Administration (MBA). „Zu den konsekutiven Studiengängen zählt die Kultusministerkonferenz
jene Masterstudiengänge, die vertiefend
oder fachübergreifend sind oder fachlich
einen anderen Charakter haben“, sagt HRK-
V2
Projektkoordinator Peter Zervakis. Beim
Gros der Master vertiefen die Studierenden ihr Wissen aus dem Bachelor-Studiengang. In deutlich weniger Fällen kann man
einen fachlich anderen Master wählen. Die
Hochschulen regeln den Zugang zum Master über Zulassungsvoraussetzungen. „Ob
man den Studienplatz bekommt, kann neben der Bachelor-Note auch von Interviews, Auswahltests oder Empfehlungsschreiben abhängen“, sagt Zervakis. Auch
nachgewiesene Praktika, Arbeitsproben,
die Mitarbeit an Forschungsprojekten,
Sprachkenntnisse oder außeruniversitäres Engagement könnten eine Rolle spielen. Bundesweit, schätzt er, seien ungefähr
35 Prozent der Master-Programme zulassungsbeschränkt, etwa die Hälfte davon
an Universitäten vor allem in Großstädten.
Die Suche nach dem passenden Master
überfordert so manchen. Die Studienberatung der Universität Hamburg bietet deshalb im kommenden Wintersemester den
Kurs „Bachelor sucht Master“ an. Er ist für
jene, die noch nicht recht wissen, welcher
Master der richtige ist, oder für andere, die
sich neu orientieren wollen, nachdem das
Bachelor-Studium die Erwartungen nicht
erfüllte. „Die Zulassungsvoraussetzungen
für einen Master können in jedem Fach an
jeder Universität anders sein“, sagt Studienberaterin Christina Urbanek. Ein Beispiel:
Gerade in der Informatikbranche
schätzt man Quereinsteiger
mit breit gefächertem Wissen
An der Universität Hamburg muss man für
den Master Journalistik und Kommunikationswissenschaft Kenntnisse im Bereich
der empirischen Sozialforschung vorweisen, weil Masterstudenten auch zum Thema Journalismus forschen. „Hier kommen
darum nur jene in den Studiengang, die zuvor einen Bachelor im gleichen Fach, in einem ähnlichen Fach mit kommunikationswissenschaftlichen Inhalten oder in einem
sozialwissenschaftlichen Studiengang gemacht haben“, sagt Urbanek. Andere Uni-
versitäten regeln den Zugang anders. An
der Uni Leipzig sei der Master dagegen
eher praxisorientiert und richte sich an
Menschen, die davor etwas anderes studiert hätten. „Wer nach dem Bachelorstudium wechseln will, kommt nicht drum herum, die genaueren Zulassungsvoraussetzungen zu recherchieren“, betont Urbanek.
Die Internetseiten Hochschulkompass.de
oder Studienwahl.de seien dafür ein guter
Einstieg.
In manchen Branchen sind Quereinsteiger, die Wissen aus mehreren Disziplinen
mitbringen, gerne gesehen, zum Beispiel
in der Informatikbranche. „Im Zuge der digitalen Transformation steigt das Interesse an sogenannten Bindestrich-Informatikern, die neben Informatik-Kenntnissen
auch über spezifische Kenntnisse in einem
weiteren Studienfach verfügen“, sagt Andreas Streim, Pressesprecher beim ITBranchenverband Bitkom. Dies gelte etwa
für IT-Projektmanager und IT-Consultants, wenn sie über betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügen.
SZ: Den passenden Master-Studiengang
zu wählen, fällt manchem Bachelor-Absolventen schwer. Warum?
Andreas Nolten: In Deutschland gibt es
mehr als 8200 Masterstudiengänge, die
Auswahl ist sehr groß. Hochschulen müssten transparenter beschreiben, welche Ansprüche sie für die Masterkurse haben.
Handelt es sich um einen vertiefenden, forschungsorientierten Master, sind Studenten mit entsprechenden fachlichen Kenntnissen und Qualifikationen gesucht. Oder
ist das eher ein Master, für den sich auch
Quereinsteiger einschreiben können? Diese Unterscheidung ist für Interessenten oft
schwer zu erkennen.
Die Unübersichtlichkeit ist das eine. Das
andere ist, dass es Studierenden immer
schwerer fällt, sich für einen Master zu
entscheiden. Woran liegt das?
Eigentlich ist es dieselbe Frage wie zu Beginn des Studiums: In welche berufliche
Richtung will ich eigentlich? Viele haben
diese Frage schon damals nicht beantwortet, nun stellt sie sich umso dringender.
Wer jetzt nicht weiß, was er will, steht relativ ratlos vor einer großen Anzahl von Studiengängen. Hinzu kommt, dass sich viele
schwer tun, sich zu entscheiden. Wir leben
in einer Multi-Options-Gesellschaft. Das
heißt: Entscheidet man sich für etwas,
schließt man vieles aus. Sich von diesen Optionen zu verabschieden, kann zum Problem werden.
die nächsten 40 Jahre. Das macht sie für
viele groß und wichtig.
Kann man das nicht entspannter sehen?
Die Möglichkeiten der Weiterbildung
sind doch groß.
Richtig, erst einmal geht es darum, einen
berufsqualifizierenden Abschluss zu erwerben und einen beruflichen Einstieg zu
finden. Das nimmt der Entscheidung etwas den Druck. Sich das klarzumachen,
fällt aber nicht jedem so leicht.
Kümmern sich Studierende zu spät um
den passenden Master?
„Womöglich wählt man,
statt gut zu überlegen,
einen Verlegenheitsmaster“
Das kommt oft vor. Idealerweise sollte
man sich damit mindestens ein Jahr zuvor
befassen. Viele schieben das auf. Studierende müssen zum Ende des Bachelorstudiums eine Abschlussarbeit machen, da
fließt sehr viel Energie rein. Die Mastersuche gerät dabei ins Hintertreffen.
Was könnte passieren, wenn man zu
spät dran ist?
Einschreibungsfristen könnten bereits abgelaufen sein. Damit droht folgende Gefahr: Womöglich wählt man – statt gut zu
überlegen – einen Verlegenheitsmaster.
Wenn eine Einschreibungsfrist abgelaufen
ist, muss man sehen, was man in der Zwischenzeit macht, etwa ein Praktikum oder
einen Auslandsaufenthalt. Aber auch das
müsste gut vorbereitet und geplant sein.
inter vi ew: benj amin haer d l e
Ist die Master-Wahl entscheidend für
das restliche Berufsleben?
Die Master-Wahl ist eine weitreichende
Entscheidung, sie könnte prägend sein für
Der Masterabschluss
hilft auf alle Fälle dabei,
einen Berufseinstieg zu
finden, sagt Andreas
Nolten. Diesen Gedanken
findet er nützlich, um
etwas den Druck aus der
Entscheidung zu nehmen.
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V2
LERNEN
DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG
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Bachelornote sei eher zweitrangig, sagte
der Dekan. Ausschlaggebend für die Zulassung sei vielmehr das persönliche Gespräch, das auf eine erfolgreiche schriftliche Bewerbung folge. Anfang Mai habe ich
die erforderlichen Unterlagen abgeschickt
und warte nun auf eine Einladung zum Auswahlgespräch. Zur Vorbereitung lese ich einige englischsprachige wissenschaftliche
Texte zum Thema Landwirtschaft, insbesondere mit Bezug zur entsprechenden EUPolitik. Falls ich nicht genommen werde,
habe ich noch einen Plan B im Hinterkopf:
den Master-Studiengang Geografie an der
LMU. Doch auch dort herrschen strenge Zulassungsvoraussetzungen: Einem persönlichen Auswahlgespräch ist in dem Fall ein
schriftlicher Wissenstest vorgeschaltet.“
vo n bian ca bär
Z
eugnisse müssen beglaubigt, OnlineFormulare ausgefüllt und Lebensläufe aktualisiert werden – in diesen Wochen bereiten sich Bachelorabsolventen
auf den Wettkampf um Masterstudienplätze vor. Denn an vielen Hochschulen endet
die Bewerbungsfrist für zulassungsbeschränkte Studiengänge am 15. Juli. Manche Auswahlkommissionen haben zudem
ein persönliches Auswahlgespräch als Hürde eingebaut.
„Dieses Gespräch kann man sich wie ein
Bewerbungsgespräch vorstellen“, erklärt
Ludger Lampen von der Zentralen Studienberatung der Ruhr-Universität Bochum
(RUB). „Dabei werden besonders die Motivation, die Eigenständigkeit sowie die fachliche Eignung bewertet.“ Ob und in welcher
Form das Zulassungsverfahren ein Auswahlgespräch beinhaltet, ist in der Prüfungsordnung des jeweiligen Studiengangs festgelegt. „An der RUB ist das Auswahlgespräch besonders bei exotischeren
Masterstudiengängen, die thematisch
stark spezialisiert und forschungsorientiert sind, vorgesehen“, erklärt Lampen. Als
Beispiele nennt er „Film und audiovisuelle
Medien“ sowie „Molecular und Developmental Stem Cell Biology“. Sei die Zahl der
Bewerber geringer als die der Studienplätze, finde häufig kein Auswahlgespräch
statt. Schließlich sei das Verfahren mit enormem Aufwand verbunden: An der RUB widmet sich eine dreiköpfige Auswahlkommission aus Professoren, wissenschaftlichen
Mitarbeitern und Protokollführern jedem
Bewerber etwa 30 Minuten lang.
An der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München sind persönliche Gespräche bei knapp 25 Prozent der 125 Masterprogramme fester oder optionaler Bestandteil des Zulassungsverfahrens. Im
Falle des Masters English Studies zum Beispiel nehmen nur solche Bewerber an einem Auswahlgespräch teil, die in einem
vorangegangenen Sprachtest mittelmäßig, aber auch nicht allzu schlecht abgeschnitten haben. „Wir möchten sie persönlich etwa 15 Minuten lang anhören, um zu
einer realistischen Einschätzung über ihre
Englischkenntnisse zu gelangen“, erklärt
Enno Ruge, der als Mitglied der Auswahlkommission die Gespräche führt.
An der Hochschule Konstanz Technik,
Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) finden
dagegen für alle Masterstudiengänge Auswahlgespräche statt. „Insbesondere bei relativ kleinen Programmen ist die Zusammensetzung eines Semesters mit motivierten und leistungsbereiten Studierenden
ausschlaggebend für den Erfolg“, betont
Pressesprecherin Anja Wischer. So seien
beim Masterstudiengang „Internationales
Management Asien“ nur 15 Studienplätze
zu vergeben. Über die Einladung zum Gespräch entscheidet die Bachelornote. „Von
den 45 eingeladenen Kandidaten werden
Sissy Schwarz, 25,
Masterstudiengang Unternehmensführung, drittes
Semester, HTWG Konstanz; zuvor Bachelor
BWL mit Schwerpunkt
Psychologie an der SRH
Hochschule Berlin.
FOTO: PRIVAT
Feuer und Flamme
Im Auswahlgespräch für den Master sollten Bewerber ihre Begeisterung für das
jeweilige Fach zum Ausdruck bringen und erklären, warum sie dafür geeignet sind
20 bis 25 zugelassen, von denen sich dann
erfahrungsgemäß 15 immatrikulieren“,
stellt Wischer fest. Schließlich bewerben
sich Bachelorabsolventen häufig für mehrere Masterstudienplätze an verschiedenen Hochschulen und wählen dann den
Platz aus, der ihnen am besten zusagt.
Da Ablauf und Inhalt der Gespräche von
Programm zu Programm variieren, rät Ludger Lampen von der RUB den Interessierten, mit der Studienberatung der jeweiligen Fächer zu sprechen. „Dort kann man
nachfragen, was man zur Vorbereitung lesen und zu welchen Fragen man sich Gedanken machen sollte.“ Sinnvoll sei es
auch, zum Gespräch die Bachelorarbeit sowie eine Übersicht zu den Studienleistungen zum Gespräch mitzubringen und daran anzuknüpfen. „Auch die, die nicht die
beste Bachelornote haben, bekommen die
Möglichkeit, ihre Motivation für den Studiengang zu verdeutlichen und so ihre Zulassungschancen zu verbessern“, ergänzt er.
„Einige Fächer möchten auch Ideen für zukünftige, eigene Forschungsprojekte hö-
BERLIN | LONDON | MADRID | PARIS | TURIN | WARSAW
Start September 2016:
Bachelor in Management
NEW Master in International
Sales Management
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programme embracing training Structured programme on
in languages, liberal arts and all levels of sales management
personal development
NEW Master in International
Sustainability Management
MEB – Master in European
Business
The programme conveys a
Based on a MBA-style
curriculum with a crosscultural approach
ren“, ergänzt Lampen. Anja Wischer von
der HTWG Konstanz empfiehlt den Bewerbern, sich klar darüber zu werden, aufgrund welcher persönlicher Eigenschaften, Erfahrungen und Zukunftspläne sie
sich für das jeweilige Programm als geeignet erachten. „Zum Teil wird auch geprüft,
ob der Bewerber sich mit dem Fächerangebot und den Vertiefungsfächern auseinandergesetzt hat“, sagt die Pressesprecherin.
Wie unterschiedlich die Bewerbungsphase
aussehen kann, zeigen die folgenden drei
Protokolle.
Roman Meng, 28,
möchte gerne den Master „Life Science, Economics and Policy“ an der
TU München studieren.
Er ist derzeit im letzten
Semester des Bachelors
Geografie an der LMU.
FOTO: PRIVAT
Ranking 2015
oder nicht motiviert genug wären. Ich landete zuerst auf der Warteliste, konnte aber
nachrücken – zum Glück, denn ich bin
sehr zufrieden mit dem Programm, fühle
mich von den Professoren gut betreut und
in unserer kleinen Gruppe sehr wohl.“
Mareike Paulus, 26,
Master Interkulturelle
Kommunikation an der
LMU München, viertes
Semester; zuvor Bachelor
Ethnologie in Freiburg.
FOTO: PRIVAT
„Nach meinem Ethnologie-Bachelorstudium in Freiburg habe ich nach einem Masterstudium gesucht, das etwas mehr Bezug zur Praxis hat. Dabei fiel mir der Master-Studiengang ,Interkulturelle Kommunikation‘ an der LMU in München ins Auge. Um dafür zugelassen zu werden, musste ich ein zweistufiges Auswahlverfahren
durchlaufen. Zuerst musste ich neben den
gängigen Bewerbungsunterlagen einen
ein- bis zweiseitigen Aufsatz zu einem festgelegten Thema einreichen. Ich schaffte es
in die zweite Runde und wurde zum persönlichen Gespräch eingeladen. In den Tagen
davor hatte ich mir die Internetseite des
Studiengangs genau durchgelesen und
mir überlegt, welche Fragen auf mich zukommen könnten, zum Beispiel über meine Stärken und Schwächen.
In dem Gespräch, bei dem ein Professor,
ein weiterer Dozent und eine Protokollführerin anwesend waren, kamen dann aber
ganz andere Fragen auf mich zu. So musste
ich zum Beispiel einige ethnologische und
soziologische Fachbegriffe erklären. Außerdem waren meine Bachelorarbeit und
meine Auslandserfahrungen ein zentrales
Thema. Das Gespräch dauerte etwa 15 Minuten. Zwischendrin war ich aufgeregt, verwirrt und etwas verunsichert, da ich
manchmal nicht wusste, worauf die Auswahlkommission mit ihren Fragen hinauswollte. Aber am Ende hatte ich ein ganz gutes Gefühl.
Schon nach wenigen Tagen landete
dann tatsächlich die Zusage in meinem
Briefkasten. Bevor ich mich aber endgültig
für dieses Studium entschied, kontaktierte
ich über die Fachschaft des Studiengangs
eine damalige Studentin, um zu erfahren,
ob sie mir das Programm weiterempfehlen
könne. Mein Ratschlag an alle, die sich
demnächst bewerben, ist, sich bei der Fachschaft auch schon über das Auswahlgespräch zu informieren. Aber man sollte
sich auch nicht verrückt machen: Es wird
kein perfektes Auftreten erwartet, wohl
aber, dass man reflektiert über seine bisherigen Erfahrungen sprechen kann.“
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heißt der Studiengang, auf den ich beim Besuch eines Master-Infotags an der Technischen Universität München gestoßen bin.
In dem englischsprachigen Programm
geht es vor allem um Landwirtschaft und
die Nahrungsmittelindustrie. Das sind Themen, die mich sehr interessieren, schließlich schreibe ich auch gerade meine Bachelorarbeit im Fach Geografie über den
Trend zur Bio-Nahrungsmittelproduktion. Um mehr über den Studiengang herauszufinden, habe ich mich mit dem verantwortlichen Studiendekan für ein persönliches Beratungsgespräch getroffen. Der Dekan riet mir etwa, im Motivationsschreiben, das ich im ersten Schritt des Zulassungsverfahrens verfassen musste, meine
Beweggründe besser kurz und knapp zu
formulieren. Zudem musste ich einen Online-Antrag ausfüllen und die erforderlichen Englisch-Sprachkenntnisse nachweisen. Außerdem stand eine sogenannte Curriculum-Analyse an, bei der ich meine bisher belegten Kurse angeben sollte. Meine
„Noch während ich an meiner Bachelorarbeit im Fach BWL mit Schwerpunkt Psychologie saß, habe ich mich für den MasterStudiengang Unternehmensführung an
der HTWG Konstanz beworben. Auf eine
schriftliche Bewerbung folgte eine Einladung zum Auswahlgespräch. Im Vorfeld
hatte ich mir zwar noch mal die Inhalte dieses Masters eingeprägt, aber ansonsten
hatte ich mich nicht groß vorbereitet. Ich
war schließlich mit dem Wissen gewappnet, das ich im Bachelorstudium und bei
Praktika erworben hatte. Das Gespräch
fand in angenehmer, lockerer Atmosphäre
mit zwei Professoren statt. Sie waren sehr
offen und nett mir gegenüber und überhäuften mich nicht gleich mit Wissensfragen. Zunächst gaben sie mir die Möglichkeit, aus meiner Vergangenheit zu erzählen und meine Motivation für genau dieses
Masterprogramm darzulegen. Bei Fragen
wie ,Wenn wir Ihren Vater anrufen würden,
mit welchen Argumenten würde er sich für
Sie einsetzen? Wie würde Ihr Professor Sie
beschreiben?‘, stand dann meine Persönlichkeit im Mittelpunkt. Auch um fachliche Kenntnisse aus meinem Bachelorstudium ging es. So musste ich einige Fragen zu
meinen BWL-Kenntnissen beantworten.
Die Professoren nahmen sich für jeden Bewerber fast eine ganze Stunde Zeit, um mit
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enn Andrea Behrens an die Uni
geht, muss sie gut planen. Bevor
sie in die S-Bahn steigt, überlegt
sie immer noch mal kurz: der Zehnjährige?
Wird von der Nachbarin mit vom Hockey
zurückgenommen. Der Sechsjährige?
Geht um 16 Uhr das kurze Stück vom Hort
alleine nach Hause. Die Zweijährige? Wird
gegen drei Uhr von der Oma aus der Kita abgeholt. Drei Kinder und ein Vollzeitstudium sind nicht leicht unter einen Hut zu bekommen, erst recht, wenn viele Lehrveranstaltungen am Nachmittag stattfinden –
wie aktuell die Ringvorlesung „Einführung in die neue deutsche Literatur“, die
die dreifache Mutter besuchen muss, um
im nächsten Semester an der Universität
Hamburg das entsprechende Aufbauseminar belegen zu können. Zunächst arbeitet
sie auf einen Bachelorabschluss in Erziehungswissenschaften mit Nebenfach Germanistik hin. „Ohne die Oma würde es
nicht gehen“, sagt die 40-Jährige knapp.
„Ältere haben in der Regel
eine bessere Frustrationstoleranz
und Reflexionsfähigkeit“
Trotz aller Bemühungen um Familienfreundlichkeit ist die Universität Hamburg
– wie wohl die meisten anderen deutschen
Universitäten – noch längst nicht eingestellt auf die neue Zielgruppe, die da an die
Universitäten drängt: Frauen und Männer
ab Mitte dreißig, die bereits Familie haben
und sich in ihrer Lebensmitte noch mal weiterbilden wollen. Es sind gar nicht so wenige: Wenngleich das Durchschnittsalter der
Studenten seit Einführung des zwölfjährigen Abiturs und der Umstellung auf das Bachelorsystem beständig sinkt – mittlerweile liegt es bei 24,4 Jahren – steigt zugleich
der Anteil der älteren Studierenden: Bundesweit zählt das Statistische Bundesamt
mittlerweile 128 000 Studenten zur Gruppe der mindestens 37-Jährigen. „In jedem
meiner Seminare sitzen ein bis zwei Leute,
die in einer ähnlichen Lebensphase wie ich
stecken“, hat auch Andrea Behrens beobachtet. „Und die meisten von ihnen haben
schon eine Menge Berufserfahrung.“
Früher studierten Arbeitnehmer allenfalls berufsbegleitend an Fernhochschulen oder absolvierten MBAs oder Promotionen, um ihren Karrieren zusätzlichen Anschub zu verleihen. Heute sitzen Erzieher,
Physiotherapeuten, Journalisten, Architekten oder Theologen um die vierzig in Seminaren an Präsenzuniversitäten, um beruflich noch mal durchzustarten. Dafür gibt
es verschiedene Gründe. Manche ziehen in
der Mitte ihres Lebens Bilanz und überlegen, wie es beruflich weitergehen soll.
Noch weitere zwanzig oder eher dreißig
Neustart mit
klaren Zielen
An Präsenzunis schreiben sich immer mehr
Menschen um die vierzig ein. Sie streben nach
einem sicheren, besser dotierten Job
Jahre im alten, schlecht bezahlten Job?
Dann also lieber noch mal studieren und
dafür in der zweiten Lebenshälfte ein befriedigenderes Berufsleben mit mehr Sicherheit führen? „Wir stehen noch am Anfang dieser Entwicklung“, erklärt Professor Lutz Hoffmann, der an der staatlich anerkannten FOM Hochschule in Essen das
Projekt „Erfolgreich studieren 40 plus“ leitet. „Aller Voraussicht nach wird der Trend
LERNEN
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DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG
zum Studieren ab vierzig in den nächsten
Jahren aber deutlich zunehmen. Momentan liegt der Anteil der Studierenden, die
40 Jahre und älter sind, zwar noch bei circa
einem Prozent, wir rechnen aber damit,
dass dieser Wert in den kommenden zehn
Jahren auf fünf bis zehn Prozent ansteigt.“
Die meisten älteren Studierenden, die
sich an Präsenzuniversitäten fortbilden,
studieren allerdings nicht ins Blaue hinein,
sondern haben klare Ziele vor Augen und
bringen meist bereits relevante Berufserfahrung mit. Andrea Behrens etwa merkte
nach der Geburt ihres dritten Kindes, dass
sie schlichtweg keine Lust mehr hatte, in ihren schlecht bezahlten Job als Erzieherin
zurückzukehren: Sie entschied sich stattdessen, Vorschullehrerin an einer Hamburger Grundschule zu werden, eine qualifiziertere und damit deutlich besser bezahlte Stelle. Dafür braucht sie jedoch einen
Studienabschluss in Sozialpädagogik oder
Pädagogik, ihr Ziel ist nun der Master in Erziehungswissenschaften. „Ich nutze meine dritte Elternzeit, um mich entlang meiner Interessen und Erfahrungen weiterzubilden“, sagt sie, „und ich empfinde mein
Studium als wirklich bereichernd. Es ist
halt nur anstrengend, Familie, Studium
und Job unter einen Hut zu bekommen.“
Denn sie arbeitet nach wie vor fünf Stunden die Woche im Vorschulbereich ihrer alten Kita. Auch die meisten ihrer gleichaltrigen Kommilitonen kommen aus unsicheren oder schlecht bezahlten Branchen: Da
ist Katharina, die freie Journalistin, die
langfristig als Deutschlehrerin ins gymnasiale Lehramt wechseln möchte. Stefan,
der Physiotherapeut, der Pädagogik mit
dem Berufsziel Kinder- und Jugendpsychotherapeut studiert. Oder Ayşe, auch Erzieherin, die Grundschullehrerin werden
möchte. Alle haben Kinder und arbeiten
nach wie vor in ihren alten Berufen.
Doch wie realistisch ist der Plan, mit
vierzig noch mal neu starten zu wollen? Roger Henrichs, Geschäftsführer der Hamburger Personal- und Unternehmensberatung 2-Coach, beschreibt eine berufliche
Umorientierung als einen „mühevollen
und von vielen Rückschlägen begleiteten
Weg“. Dennoch rät er nicht davon ab. Denn
am Ende sei eine Umorientierung meist
mit Gefühlen von großer Zufriedenheit
und Stimmigkeit verbunden. Zudem hätten ältere Arbeitnehmer heute deutlich bessere Chancen als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Denn viele Arbeitgeber wüssten die Potenziale älterer Mitarbeiter wieder zunehmend zu schätzen. „Ältere Mitarbeiter verfügen in der Regel über ein hohes
Leistungs- und Verantwortungsbewusstsein, aber nicht unbedingt über hohe Karriereambitionen“, erklärt Henrichs, der auch
in der Unternehmensberatung tätig ist. „Ältere haben in der Regel außerdem eine bessere Frustrationstoleranz und Reflexionsfähigkeit. Und das macht sie – ganz zu
schweigen von ihrem hohen Fachwissen –
zu attraktiven Mitarbeitern.“
Auch Andrea Behrens ist optimistisch,
dass sie viel zu bieten haben wird. „Ich habe Berufserfahrung, eigene Kinder und eine große Portion Gelassenheit“, sagt die
40-Jährige. „Warum sollte mich nach meinem Abschluss niemand wollen? Das Beste
ist: Schwanger werde ich auch nicht mehr.“
V2
11
„Veränderungen bergen
auch Gefahren“
Sich zur Lebensmitte in eine komplett neue Richtung
fortzubilden, kann ungesunden Stress provozieren
Studieren mit vierzig und dann noch mal
beruflich neu durchstarten? Schafft das
ein nicht mehr ganz taufrisches Gehirn? In
seinem Sachbuch „Jung im Kopf: Erstaunliche Einsichten der Gehirnforschung in das
Älterwerden“ (Verlag DVA) setzt sich der
Neurowissenschaftler Martin Korte mit
den Möglichkeiten und Grenzen des alternden Gehirns auseinander. Der Forscher vertritt die Meinung: Neue Stimuli sind gut
fürs Gehirn, Stress hingegen nicht.
wissen, das man in 25 Jahren Berufstätigkeit erworben hat, bestimmt weiterhin das
Denken mit. Ein Ökonom zum Beispiel
wird immer in wirtschaftlichen Kategorien denken. Gut für ältere Arbeitnehmer
hingegen sind prinzipiell alle Bereiche, die
beratend tätig sind und mit der vorherigen
Tätigkeit zu tun haben: Schulberatung,
Technikberatung, Personaleinstellungen
etwa. Denn dort kommen die Erfahrungen
SZ: Als Politiker gilt man mit vierzig als
gerade mal reif für eine verantwortungsvolle Position. An der Uni oder auf dem
Arbeitsmarkt allerdings hat man von diesem Alter an häufig mit Vorurteilen zu
kämpfen. Warum ist das so?
Martin Korte: Weil unser gängiges Bild des
Alterns das Bild eines Verlusts ist. Wir haben uns daran gewöhnt, Erwachsene bis
ins mittlere Alter hinein als mental stark
und aufstrebend darzustellen und dann
den kognitiven Niedergang zu beschwören. Das ist so nicht richtig. Mein Ansatz
ist, das Alter als Entwicklungsstufe zu begreifen, mit allen Vor- und Nachteilen, die
eine Entwicklungsstufe mit sich bringt.
„Brauchen Sie wirklich
einen neuen Beruf? Oder eine
neue Motivation im Beruf?“
Kann man mit Anfang vierzig von der
mentalen Leistung her noch studieren
wie ein Zwanzig jähriger?
Erst vom 55. Lebensjahr an fällt es Menschen deutlich schwerer, komplett neue
Konzepte zu erlernen, weil die Geschwindigkeit des Lernens nachlässt. Aber: In diesem Alter können ältere Mitarbeiter zum
Beispiel Arbeitsabläufe oft schneller erledigen, weil sie durch ihren enormen Wissens- und Erfahrungsvorsprung neue Informationen schneller in ihr vorhandenes
Wissen einsortieren. So kommen sie dann
mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Entscheidungen, die eine höhere Validität und
eine höhere Berechenbarkeit haben.
und Fähigkeiten der „Generation 50 plus“
bestens zur Geltung. Ältere Menschen haben eine höhere emotionale Intelligenz als
jüngere Menschen. Und sie haben eine bessere emotionale Kontrolle als Jüngere. Beides ist erwiesen.
Aber was ist mit denjenigen, die aufgrund einer Sinnkrise aus ihren Jobs aussteigen und im höheren Erwachsenenalter etwas Neues machen wollen?
Die würde ich fragen: Brauchen Sie wirklich einen neuen Beruf? Oder eine neue Motivation im Beruf? Vielleicht finden sie die
ja auch im eigenen Fach. Ausgebrannte, gute Lehrer könnten zum Beispiel ins Direktorium wechseln oder Seminarleiter werden.
Veränderungen haben zwar ihren Reiz und
sind auch immer wieder gute Stimuli fürs
Gehirn, sie bergen aber auch Gefahren.
Läuft alles gut, ist es wunderbar fürs Gehirn. Entwickeln sich die neuen Jobs aber
zum Stressfaktor, beschleunigt der Stress
den Alterungsprozess des Gehirns.
inter vi ew: anne- ev usto rf
Sich in eine neue Arbeitssituation zu begeben, ist für ältere Arbeitnehmer offenbar nur dann schwierig, wenn sie es
nicht vorher trainiert haben. Viele 40oder 50-Jährige wollen oder müssen
sich heute beruflich umorientieren. Welche Tätigkeitsfelder bieten sich aus Ihrer Sicht als Hirnforscher dafür an?
Ich würde davon abraten, noch mal etwas
komplett Neues anzufangen. Das Experten-
STAATLICH
ANERKANNTE
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Älteren Berufstätigen
bescheinigt Hirnforscher
Martin Korte eine höhere
emotionale Intelligenz
und Frustrationstoleranz
als Jüngeren. FOTO: OH
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DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG
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Donnerstag, 9. Juni 2016, Nr. 131
Vom Stall ins Seminar
ILLUSTRATIONEN: STEFAN DIMITROV
Für Agrarwissenschaften, insbesondere ökologischen
Landbau, interessieren sich immer mehr junge Leute
„Wir sind eine Familie“
Ausbildung im kleinen Kreis, mit persönlicher Betreuung und Panoramablick: Österreichische Privatunis
verzeichnen Zuwachsraten. Dort ist die Atmosphäre internationaler als an staatlichen Hochschulen
vo n christiane
W
bertelsmann
enn Martin Muhr während einer
Prüfung aus dem Fenster schaut,
hat er ein postkartentaugliches
Panorama vor Augen: Quasi ihm zu Füßen
erstreckt sich der Wallersee, einer der größten Seen des Salzburger Alpenvorlandes.
Auch Muhrs Uni ist ein echtes Schmuckstück: ein apricotfarben gestrichenes viergeschossiges Schlösschen aus dem 14. Jahrhundert, umgeben von einer Wehrmauer
und knuffigen Ecktürmen. Muhr studiert
im berufsbegleitenden Masterstudium an
der Privatuniversität Schloss Seeburg unweit von Salzburg Betriebswirtschaftslehre. Nur während der drei Präsenzwochen
pro Semester lebt er am Wallersee. Für
200 Euro die Woche mietet er sich beim
Hirschenwirt in Seeburg ein, besucht Vorlesungen, legt Prüfungen ab, sitzt in Seminaren, geht ab und zu mal joggen oder mit den
Kommilitonen nach Salzburg zum Kegeln.
Das Konzept dieser Privatuni war für
ihn als Berufstätigen genau das Richtige: eine überschaubare Anzahl an Präsenzphasen pro Semester, den Rest des Studieninhalts kann er sich in Video-Vorlesungen
oder virtuellen Seminaren aneignen. Semivirtuell nennt sich diese Form des Studiums. „Die technische Qualifikation habe
ich schon“, sagt Muhr, „was ich will, ist die
BWL-Komponente mit dem Schwerpunkt
Innovationsmanagement als weiteren Türöffner im Berufsleben.“ An der Fernuni Hagen in Deutschland hatte er zuvor den Versuch gemacht, auf seinen Bachelor in BWL
einen Master draufzusetzen. Doch nach
zwei Semestern merkte er, dass das für ihn
nicht funktionierte. „Man spricht mit nie-
mandem, man trifft niemanden“, sagt er,
„der wissenschaftliche Diskurs fehlte mir.“
In Seekirchen am Wallersee ist das anders,
diskursfreundlicher, familiärer. Kein Wunder bei gerade mal 500 Studenten. Das besondere Konzept kostet den 31-Jährigen
450 Euro pro Monat an Studiengebühren,
dazu kommen Fahrtkosten, 200 Euro
Hirschenwirt, und was man sonst noch so
ausgibt als Student im Salzburger Land.
Außerhalb der Präsenzzeiten lebt Muhr in
Franken und arbeitet von dort aus für eine
Münchner Firma als IT-Consultant. „Ich
verdiene zum Glück genug, um mir das Studium leisten zu können“, sagt er.
Die größte Hürde bilden meist
die Kosten. Doch lohnt es sich oft,
nach einem Stipendium zu fragen
Studenten in Österreich müssen außer
18,70 Euro Beitrag an die Studentenvertretung (ÖH) pro Semester gar nichts zahlen –
vorausgesetzt, man studiert an einer öffentlich-rechtlichen Uni. Dennoch verzeichneten die privaten Universitäten in
Österreich in den vergangenen fünf Jahren
laut Angaben von Statistik Austria mit
47,4 Prozent die höchste Zuwachsrate innerhalb der drei Hochschulsektoren. Zum
Vergleich: An den staatlichen Unis erhöhte
sich die Studentenzahl im selben Zeitraum
gerade mal um 9,1 Prozent, an Fachhochschulen um 21,6 Prozent.
Allerdings entscheiden sich nach Angaben von Statistik Austria nur 2,8 Prozent
der österreichischen Studenten für die vergleichsweise teuren privaten Hochschulen. Dafür ist der Anteil internationaler
Teilnehmer mit 39 Prozent deutlich höher
als an öffentlich-rechtlichen Universitäten, dort liegt der Anteil ausländischer Teilnehmer bei 27 Prozent.
Die private Universität mit den meisten
Studierenden ist – passend für das Mutterland der Psychoanalyse – die SigmundFreud-Privatuniversität (SFU) Wien, sie
zählt derzeit etwas mehr als 3000 Studierende. Neben Psychologie und Psychotherapiewissenschaft kann man hier seit
Herbst 2015 auch Humanmedizin und
Zahnmedizin studieren, seit Februar 2016
sogar Jura. „Wir haben alte Zöpfe abgeschnitten und durch innovative Konzepte
ersetzt“, sagt Rektor Alfred Pritz, „beim
Jus-Studium gibt es zum Beispiel einen
Schwerpunkt Internetrecht.“
Wie auch in staatlichen Universitäten
zählt die Abiturnote nicht als Zulassungskriterium. Stattdessen absolvieren die Aspiranten einen Aufnahmetest. Beim neuen
Fach Humanmedizin kostet allein die Teilnahme 650 Euro. Die Prüfung ist in drei
Stufen aufgeteilt: Motivationsschreiben
mit Lebenslauf, psychologische Tests und
zum Schluss ein Assessment-Center, bei
dem die sozialen und emotionalen Fähigkeiten genauer betrachtet werden. Hat
man all das bestanden, darf man studieren
– pro Semester kostet das 11 000 Euro fürs
Medizinstudium, 6200 für Psychologie.
An der Danube Private University (DPU)
in Krems-Stein direkt an der Donau und
mitten in der Unesco-Weltkulturerberegion Wachau lassen sich zukünftige Zahnärzte ihr Studium noch ein wenig mehr kosten: 13 000 Euro pro Semester. Schlangestehen im Phantomraum, wo die Studierenden an künstlichen Köpfen erste dentale
Handgriffe lernen, muss hier keiner. Zudem steht jedem Studierenden ein erfahrener Zahnarzt als Betreuer zur Seite. Die Mitgliedschaft im Tennisklub ist inklusive.
Die Immatrikulationsfeierlichkeiten finden im prachtvollen Kloster Göttweig
statt. „Wir sind eine Familie“, sagt Marga
Wagner-Pischel, Präsidentin und Gründerin der DPU. Viele Zahnarztkinder studieren an der DPU, auch ehemalige Internatszöglinge oder Gewinner von „Jugend musiziert“ oder „Jugend forscht“. „Eine besondere Klientel an jungen Menschen“, sagt
Wagner-Pinschel. Elitär? „Nein, eher Mittelstand.“ Und es gebe ja auch Stipendien.
Martin Trappel, der im sechsten Semester an der Sigmund-Freud-Universität in
Wien Psychotherapiewissenschaft studiert, hat Glück gehabt und ein Privatstipendium ergattert. „Bei den Privatuniversitäten ist immer das Geld die Hürde“, sagt
er. „Aber man findet einen Weg rein.“ Er
hat sich auch an der staatlichen Universität
probiert. „Der Massenbetrieb, diese Großgruppen, das ist mir schwer gefallen“, fasst
er seine Erfahrungen zusammen. An der
privaten Universität schätzt er die familiäre Atmosphäre. „An der Uni Wien hatte ich
das Gefühl, man wird hinausgeprüft. Hier
wollen uns die Lehrenden für die Materie
begeistern“, sagt Trappel, „und: man ist
gerne gesehen.“
Insgesamt zwölf akkreditierte, also staatlich geprüfte private Universitäten gibt es derzeit in Österreich. Die Spannbreite der Studiengebühren ist
erheblich – sie reicht von 300 Euro pro Semester
bis 47 000 Euro pro Jahr. Nähere Informationen:
www.privatuniversitaeten.at
Die Zahl der landwirtschaftlichen Höfe
sinkt in Deutschland seit Jahren, doch immer mehr junge Leute bewerben sich an
Hochschulen und Universitäten um einen
Platz für ein Agrarstudium. Für Uwe Latacz-Lohmann ist das kein Widerspruch.
„Die landwirtschaftlichen Betriebe sind
heute Hightech-Unternehmen. Früher ist
man dort oft nach einer Ausbildung eingestiegen. Heute reicht das nicht mehr, denn
es sind auch Kenntnisse aus den Bereichen
Naturwissenschaften, Management und
Ingenieurwissenschaft gefragt“, sagt der
Professor für landwirtschaftliche Betriebswirtschaftslehre und Produktionsökonomie an der agrar- und ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Kiel.
Dort sind circa 2500 Studierende eingeschrieben. Zum Wintersemester hatten
sich 650 junge Leute auf die 205 Plätze im
Studiengang Agrarwissenschaften beworben. Für die Bachelor-Studenten stehen
nicht nur Seminare über Nutzpflanzen
und Nutztiere auf dem Programm, sondern sie setzen sich auch mit Themen wie
Volkswirtschaftslehre und Landtechnik,
Chemie, Statistik und Physik auseinander.
„Die Abbrecherquote ist gering, die Motivation der Studierenden hoch“, betont LataczLohmann. Nach dem sechs Semester dauernden Bachelor machen mehr als die Hälfte der Absolventen im Masterstudiengang
weiter, der vier Fachrichtungen anbietet.
Vor allem der Schwerpunkt Agribusiness
ist wegen der guten Berufsaussichten gefragt, der Master in Umweltwissenschaften ist dagegen weniger begehrt. LataczLohmann sieht zwei etwa gleich große
Gruppen von Studenten: Die einen kommen vom Hof, den sie nach dem Studium
übernehmen wollen, die anderen sind an
Themen wie Ernährung, Klimawandel und
Nachhaltigkeit interessiert; sie arbeiten
später bei Verbänden oder Unternehmen.
70 Prozent der Kieler AgrarwissenschaftStudenten sind Frauen, Tendenz steigend.
Landwirtschaft boomt auch an der Uni
Göttingen. „Wir hatten zuletzt 460 Erstsemester. In diesem Jahr werden wir nur
noch 300 Bewerber aufnehmen, weil sich
unsere Plätze erschöpfen. So eine starke
Nachfrage gab es zuletzt in den Achtzigerjahren“, sagt Studiendekan Christian Ahl.
Damals kamen viele Studenten von den elterlichen Betrieben. „Diese Zahl ist zurückgegangen. Heute werden die Bewerber von
den sehr guten Berufsaussichten in der
Landwirtschaft gelockt, denn das Agrargeschäft wächst und Fachleute werden gesucht“, erläutert Ahl. Insgesamt zählt das
Fach Agrarwissenschaften in Göttingen inzwischen mehr als 2600 Studierende –
neu ist dort das berufsbegleitende MBAStudium Agribusiness. Es soll Agrar- und
Wirtschaftswissenschaftler sowie Quereinsteiger innerhalb von sechs Semestern auf
Managementaufgaben in Agrarunternehmen vorbereiten. Zudem bieten die an drei
Standorten in Sachsen-Anhalt vertretene
Hochschule Anhalt und die in Bayern ansässige Hochschule für Angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf einen MBA in Agrarmanagement an.
Mit dem Bachelor „Ökolandbau und Vermarktung“ und dem Master „Öko-Agrarmanagement“ gehört die Hochschule
Eberswalde nördlich von Berlin neben der
Hochschule Kassel-Witzenhausen zu den
Anbietern eines Studiums mit Schwerpunkt Ökologischer Landbau. In den Semi-
naren geht es unter anderem um ökologischen Acker- und Pflanzenbau, um ökologische Lebensmittelverarbeitung sowie um
Agrar- und Umweltpolitik. Im vierten Semester gewinnen die Studenten in einem
Praxissemester Einblicke in die Arbeit eines ökologischen Landwirtschaftsbetriebs
oder eines Bio-Lebensmittelunternehmens – dadurch ergeben sich häufig schon
vor dem Bachelor-Abschluss Stellenzusagen. Anna Evertz studiert in Eberswalde
Ökolandbau. „Bei uns gab es zuletzt
200 Bewerber auf 50 Studienplätze. Das
Interesse von jungen Leuten an der ökologischen Bewirtschaftung ist sehr groß. Sie
wollen damit einen Beitrag zur nachhaltigen Lebensweise leisten“, sagt die 23-Jährige, die mal einen Betrieb mit Milchkühen
und Ackerbau nach ökologischen Grundsätzen führen will.
Mit dem Studium entwickeln
sich Perspektiven für die Arbeit
in Unternehmen und Verbänden
Steffen Hönnies studiert an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest Agrarwirtschaft. Zu seinen Pflichtmodulen gehören spezieller Pflanzenanbau, landwirtschaftliche Nutztierhaltung, Projektmanagement und Produktionsökonomie.
Nach der Bachelorarbeit ist für ihn ein viersemestriges Masterstudium in Soest möglich. „Bei uns kommen derzeit auf 140 Studienplätze für Anfänger 500 Bewerber. Circa 30 Prozent der Absolventen arbeiten danach in einem landwirtschaftlichen Betrieb“, sagt Hönnies. Er spricht von sehr guten Berufsaussichten, etwa im Handel, in
der Industrie oder bei Versicherungen.
Die Praktiker an die FH, die Theoretiker
an die Uni – von dieser weitverbreiteten
Aussage hält Latacz-Lohmann nichts.
„Wer an der Uni Kiel Agrarwissenschaften
studieren will, muss vorab ein dreimonatiges landwirtschaftliches Praktikum nachweisen. Die Anwendung des erlernten Wissens steht bei uns früher im Mittelpunkt,
als das vor Jahren noch üblich war“, sagt er.
Die starke Nachfrage nach seinen Absolventen sieht er mit einem weinenden Auge: „Die Berufschancen sind so gut, dass
wir Probleme haben, gute Leute für eine
Promotion bei uns zu halten.“
Man muss nicht Agrarwissenschaften
studieren, um später in einem Agrartechnikkonzern zu arbeiten – davon ist René
Hüggelmeier überzeugt, als Personalleiter
für 1800 Mitarbeiter bei den AmazonenWerken zuständig. Ihr Sitz befindet sich in
der niedersächsischen Gemeinde Hasbergen. Das Unternehmen stellt landwirtschaftliche Maschinen und Geräte her.
„Man sollte aber Interesse an der Landwirtschaft haben und die Bereitschaft zur Mobilität mitbringen“, sagt Hüggelmeier.
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Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.agrarwissenschaften.de
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