Leitfaden für ein Auslandssemester an der University of Michigan in

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Leitfaden für ein Auslandssemester an der University of Michigan in
Leitfaden für ein Auslandssemester an
der University of Michigan in Ann Arbor,
USA
Stand: WS 08/09
1. Die ersten Schritte
1.1. Bewerbung:
Bewerben musst du dich bis 15.01 bei Claudia Seibold (IMG) mit einem Lebenslauf und
einem Motivationsschreiben.
1.2. Visum
Das Wichtigste, um das du dich frühzeitig kümmern solltest, ist das Visum. Da sich hier
immer einiges verändert und ich nicht auf dem neuesten Stand bin, ist es am besten online
nachzuschauen, welche Anforderungen dafür erfüllt werden müssen.
1.3. Finanzierung
Stipendium:
Es gibt mehrere Möglichkeiten für ein Stipendium. Die bekanntesten sind:
- DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst): Hierfür musst du dich frühzeitig (ca.
1,5 Jahre vor deinem geplanten Auslandsaufenthalt) mit Motivationsschreiben, Zeugnis,
Englischtest und Empfehlungsschreiben von einem Professor bewerben. Nach positiver
Prüfung der Bewerbungsunterlagen wird man dann zu einem persönlichen Gespräch
eingeladen. Beim Gespräch, das zur Hälfte auf Deutsch und zu anderen Hälfte auf Englisch
abläuft, wurden mir Fragen zum Gesundheitswesen, zur Finanzkrise in den USA und zu
meinem Lebenslauf gestellt. Die fachlichen Fragen konnte ich nicht so gut berauschend
beantworten, weshalb es wahrscheinlich deshalb bei mir nicht mit dem Stipendium geklappt
hat. http://www.daad.de/de/index.html
- Fullbright-Stipendium: Mit dem Fullbright Stipendium habe ich keine Erfahrung gemacht,
aber ich habe von mehreren Studenten positives gehört. Meines Wissens gibt es
unterschiedliche Arten von Stipendien, z.B. gibt es auch einen Reiskostenzuschuss. Für die
Stipendiaten werden Treffen in den USA organisiert, z.B. ein Wochenende in Chicago und
alle anfallenden Kosten werden von Fullbright übernommen. http://www.fulbright.de/
- Bafög: Als Austauschstudenten seid ihr, anhängig vom Einkommen eurer Eltern, Bafög
berechtigt. Auch wenn ihr kein normales Bafög bekommt, kann es sein, dass ihr AuslandsBafög erhaltet, da die Bemessungsgrundlage anders ist. Das zuständige Studentenwerk für
Spanien ist in Heidelberg (http://www.studentenwerk.uni-heidelberg.de/index.jsp). Dort
müsst ihr die entsprechenden Unterlagen anfordern. Je früher ihr euren Antrag abschickt,
desto besser, aber rechnet damit, dass ihr 4-8 Monate auf die letztendliche Auszahlung
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warten müsst. Um Mietzuschuss zu bekommen, muss man eine Kopie des Mietvertrags und
das entsprechende Formular einschicken, das kann allerdings problematisch sein, weil man
in Spanien selten einen Mietvertag bekommt. Am besten ist es in jedem Fall sich frühzeitig
mit dem Sachbearbeiter in Verbindung zu setzen. Tipp: Nie aus der Ruhe bringen lassen und
immer freundlich sein, dann geht's schneller. Die Förderung während des Auslandssemesters
wird nicht auf die normale Förderungszeit angerechnet, dass heißt ihr seid 6 Semester
(Bachelor) im Inland und 1-2 Semester im Ausland Förderung berechtigt.
1.4. Kontakt Auslands-Uni:
Wenn du von der Uni angenommen wurdest, dann ist eigentlich schon das Meiste geschafft.
Die Sekretärin wird dir dann mit Visa-Formalitäten weiterhelfen und dir sagen, welche
Unterlagen von dir benötigt werden. Offiziell bist du an der Uni dann ein „visiting scholar“.
1.5. Kurse: Anmeldung
Für die Kurse habe ich mich angemeldet, als ich dann vor Ort an der Uni war. Ich habe an
den Orientation Days teilgenommen (finden in der Regel in der Woche vor Semesterstart
statt) und mich informiert, was es für Kurse gibt. Generell erfolgt die Anmeldung online, aber
als Austauschstudent kann man sich nicht anmelden. Daher schreibst du am besten dem
Professor eine Email und sagst ihm, dass du gerne an seinem Kurs teilnehmen würdest. Die
Professoren können dich dann freischalten und du bekommst Zugang zu den Kursmaterialien
auf der Online Plattform. Die Profs sind alle super freundlich und hilfsbereit und du kannst
ihnen jederzeit eine Email schreiben oder bei ihnen persönlich vorbeigehen.
Es ist ganz hilfreich, wenn du dich im Voraus über das Kursangebot im Vorlesungsverzeichnis
informierst.
http://www.sph.umich.edu/iscr/caid/display_current_dept.cfm?DepartmentID=5
Beginn fall term: Ende August/Anfang September
Ende fall term: Weihnachten
Beginn winter term: Januar
Ende winter term: Ende April / Anfang Mai
Für genauere Kursbeschreibung siehe auch 2.3
1.6. Anreise:
Detroit Metropolitan Airport wird von mehreren europäischen Flughäfen angeflogen und die
Flugzeit dauert ca. 8 h. Ich persönlich würde empfehlen, bereits in Europa umzusteigen oder
direkt von Frankfurt zu fliegen, da es manchmal bei der Einreise zu Verzögerungen und
langen Wartezeiten kommen kann. Deshalb ist es ganz gut keinen Anschlussflug mehr zu
haben, der verpasst werden könnte.
Von Detroit nach Ann Arbor sind es ca. 40 km. Ich hatte das Glück von einer ehemaligen GÖStudentin abgeholt zu werden, die auch am Austauschprogramm teilgenommen hat und
derzeit an der School of Public Health promoviert.
Mit dem Shuttle ist es eher ein bisschen schwierig nach Ann Arbor zu kommen, denn die
fahren nur Hotels an, die etwas außerhalb liegen.
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Ein Taxi nach Ann Arbor kostet ca. $ 50.
1.7. Sicherheit:
Ich persönlich habe mich nie unsicher gefühlt, bin aber auch nachts nicht alleine nach Hause
oder durch die Straßen gelaufen. Über den Uni Email Verteiler erhält man vereinzelt Crime
Alerts, die über vorgefallende Zwischenfälle berichten; das kam aber eher selten vor.
2. Vor Ort
2.1. Wohnen:
Grundsätzlich kann man für ein Zimmer bzw. eine Wohnung immer nur einen Vertrag für das
gesamte fall und winter term abschließen. Verträge für kürzere Zeiträume sind eher selten.
Eine Ausnahme ist das ICC (Inter Cooperative Council); hier hat man die Möglichkeit auch nur
einen Vertrag für das fall bzw. winter term abzuschließen; dafür muss man aber auch eine
„Strafe“ bezahlen. Die genauen vertraglichen Regelungen und Informationen zu den
einzelnen Häusern stehen auf der Homepage http://www.icc.coop/
Das ICC hat auf dem Central Campus mehrere Häuser und eines auf dem North Campus. Ich
habe in dem Coop auf dem North Campus (NCC) gewohnt, da dort in der Regel die meisten
Graduate students wohnen und auf dem Central Campus eher die Undergraduate students.
Die Busverbindung zum Central Campus ist gut und die Bushaltestelle ist nur 2-3
Gehminuten vom Coop entfernt.
Im NCC wohnen bis zu 165 Leute; es gibt große (ca. $750) und kleine (ca. $650) Zimmer, vier
Leute teilen sich ein Badezimmer und jeweils 16 Leute eine Küche und ein Wohnzimmer. Die
Küchen werden aber eher weniger benutzt, da es zwei weitere große Küchen gibt, in denen
die Köchin, Chef Lynn für die Bewohner kocht. In den oben angegeben Preisen ist das Essen
und Kosten für Strom und Wasser enthalten. Es gibt Frühstück und Abendessen; zudem gibt
es immer Brot und Aufschnitt, so dass man sich etwas zum Mittagessen machen kann. Jeder
Bewohner des Hauses muss im Haushalt mithelfen. So muss man z.B. einmal pro Woche für
3 h der Köchin beim Kochen helfen oder nach dem Abendessen abspülen. Dafür muss man
dann an den anderen Tagen nichts machen. Außerdem ist man zusammen mit den Nachbarn
zuständig für das Badezimmer.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, im Coop zu wohnen. Ich persönlich finde es schön, in
einer Gemeinschaft zu wohnen; es ist immer jemand da, mit dem man sich unterhalten oder
was unternehmen kann und man lernt Leute aus aller Welt kennen. Zudem gibt es einen
Partykeller, in dem man oft zusammen Filme schaut, Tischtennis spielt oder feiert.
2.2. Die University of Michigan (U of M) and School of Public Health (SPH)
Die University of Michigan gehört zu den besten staatlichen Unis in den USA. Insgesamt
studieren dort über 40.000 Studenten, davon ca. 25.000 undegraduates (Bachelor) und
15.000 graduate students (Master).
Die School of Public Health, die Programme für graduate students anbietet, besteht aus 5
departments
- Biostatistics
- Environmental Health Sciences
- Epidemiology
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- Health Behavior and Health Education
- Health Management and Policy (HMP)
Das HMP-Programm ist in jährlichen Rankings die Nr. 1
2.3. Uni-Kurse:
Im Fall term habe ich drei Kurse besucht:
- HMP 600: The Health Service I
“This is the first part of a two-course sequence focusing on major issues in the
organization of a health services system. The following topics are covered: the role
of values in the development of health care policy; methods for assessing the health
status of populations; techniques for analyzing the need for, access to, and use of
health services; racial and ethnic disparities in health and health care; the current
supply and distribution of, and policy issues related to, the professions comprising
the health workforce; the current supply and distribution of, and policy issues related
to, hospitals, ambulatory care facilities, nursing homes, home health care, and other
long-term care programs; and, analysis of health care costs and expenditures.”
Der Kurs gibt einen sehr guten Überblick über das Gesundheitssystem in den USA,
aber manche Sachen sind auch schon aus Vorlesungen an der Uni Bayreuth bekannt.
HMP 615: Introduction into Public Health Policy
“HMP 615 provides an overview of the nature of policy interventions within the
various domains of public health, the theoretical motivations for undertaking them,
the influence of the political, bureaucratic, and social environmental in which policy
decisions are made, the consequences of such decisions, and key dimensions of the
analysis of the effects of public health policies. In addition to conceptual discussion
of each of the above, the course includes evaluation of several case studies of public
health policy decisions and their implications.”
Sehr interessanter Kurs, da in Gruppendiskussionen über viel Aktuelles gesprochen
wird.
- HMP 644: Strategic Planning and Marketing in Health Care
“This course has been developed to provide the concepts, principles, strategies and
"tools" of marketing from generic business and strategic planning perspectives.
Comparisons to health care strategic planning and marketing management, as well as
related case studies will be used to integrate the didactic knowledge base with realworld
applications in health management and strategy deployment and policy
development. It is a issues analysis and planning discussion and learning course;
there will be no lectures. Students are expected to read/research applicable
background materials and to come prepared to each class session and actively
participate in all class discussions.”
Diese Veranstaltung ist wahrscheinlich die Beste, die ich in meiner ganzen Uni-Zeit je
besucht habe. Die Professorin ist klasse und es macht unheimlich viel Spaß ihr
zuzuhören. Sie hat hohe Erwartungen und Ansprüche an die Studenten, ist aber in
der Regel mit den Leistungen dann sehr zufrieden und spricht viel Lob aus. Zu Beginn
des Kurses werden Gruppen eingeteilt und man muss dann zusammen wöchentlich
Case Studies bearbeiten, die im Unterricht präsentiert werden. Dies ist zwar sehr
zeitintensiv, aber es auch super viel Spaß gemacht und der Lernerfolg war sehr hoch.
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Da ich im Winter term ein Praktikum gemacht habe, habe ich nur einen Kurs besucht.
Es war ein Excel Kurs an der Business School (BIT 512). Grundsätzlich kann man sich nicht für
die Kurse an der Business School anmelden, aber ich habe dem Prof eine email geschrieben
und dann war es kein Problem, an dem Kurs teilzunehmen.
“BIT 512 covers charting; time-and-date functions; financial functions; working with internal
and external databases; sorting, filtering, extracting, and querying; pivot tables; models
based on systems of worksheets and workbooks; shared models; spreadsheet-based access
to information on the Web; introductory linear and nonlinear optimization using Solver in
Excel; one-variable and two-variable data tables; scenarios and scenario management; and
material on the creation of Excel macros using Visual Basic for Applications.”
Ich habe mich u.a. auch für den Kurs entschieden, da es solch einen Kurs nicht an der UBT
gibt, es aber von einem erwartet wird, sicher mit Excel umgehen zu können. Der Kurs war
sehr gut und durch die wöchentlichen Cases, die man zu Hause vorbereiten musste, hat man
viele Funktionen von Excel kennengerlernt.
Die Materialen für die meisten Kurse sind alle online verfügbar. Manche Professoren
hinterlegen im Copy Shop auch eine Kopiervorlage für ihre Vorlesungsfolien. Lehrbücher sind
im Vergleich zu Deutschland sehr teuer. Es gibt zwar auch gebrauchte Bücher, aber die
kosten in der Regel auch über $100.
Grundsätzlich kann man sich keine Kurse an der UBT anrechnen lassen, aber je nachdem was
es für ein Kurs ist, kann man vielleicht doch was verhandeln.
2.4. Geld:
Die Mieten sind im Vergleich zu Bayreuth höher und die Qualität der Zimmer ist schlechter.
Über die Lebensmittelpreise kann ich nicht so viel sagen, da das Essen in der Miete enthalten
war und ich deshalb versucht habe, nicht so oft einzukaufen. Aber ich hatte den Eindruck,
dass gerade Obst und Gemüse in den Supermärkten teurer ist als bei uns.
So etwas wie eine Mensa gibt es nicht wirklich. Auf dem Campus gibt sehr es viele food
courts, Cafes und Sandwich Places. Ein Sandwich/Salat kostet ca. $5-7
Es gibt viele Bars und Restaurants auf dem Central Campus; ein Bier kostet ca. $4 und ein
Longdrink $7. In Amerika muss man ca. 20% Trinkgeld geben.
Manche Clubs verlangen eine coverage von $5, andere sind frei. Wenn du abends weggehst,
darfst du auf jeden Fall deinen Ausweis nicht vergessen. Am Eingang wird man immer nach
ID gefragt, egal wie alt man ist. Der Nachteil ist, dass alle Clubs und Bars schon um 2 Uhr zu
machen; danach wird privat weitergefeiert ☺.
2.5. Stadt:
Ann Arbor ist eine typische amerikanische Studentenstadt, die von den ungefähr 40.000
Studenten lebt. Eines der wichtigsten Events in Ann Arbor sind sicherlich die Football Games.
Ann Arbor hat eines der größten Universität-Stadien und die Stimmung im und um das
Stadion herum ist beeindruckend. Es ist unglaublich, wie das Football-Team von der ganzen
Uni angefeuert und unterstützt wird. Die Spiele finden samstags statt und davor trifft man
sich zum Tailgating; Studenten stellen ihre Autos in der Nähe vom Stadion ab - somit ist für
Musik gesorgt und im Kofferraum gibt es Bier. Auf der Straße, die zum Stadion führt,
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tummeln sich tausende von Stundeten, die alle für das Spiel vorglühen. Das ist eine riesen
Party und nicht in Deutschland zu finden.
Obwohl ich keine Ahnung von Football habe, bin ich trotzdem zum Spiel gegangen, da es ein
Erlebnis und super witzig ist. Auch wenn die Tickets im Vorverkauf alle schnell ausverkauft
sind, bekommt am Tag des Spiels immer noch ein Student ticket, da viele ihr Ticket
verkaufen. Ein Ticket kostet ungefähr $15-20, wenn aber gegen einen Erzrivalen gespielt
wird, sind die Ticketpreise deutlich höher. Die Football Saison endet im November und dann
fängt die Basketball und die Hockey Saison an.
Neben den sportlichen Events gibt es auch ein sehr gutes kulturelles Angebot. Es finden
regelmäßig Konzerte und Theatervorführungen statt, die z.B. von Stundeten der School of
Music aufgeführt werden. Informationen zu den Veranstaltungen werden oft per Email oder
auf Aushängen bekannt gegeben. Zudem gibst es auch ein sehr gutes Art Museum, das erst
neulich eröffnet wurde. In der Stadt gibt es zwei „old fashioned“ Kinos; moderne Kinos gibt
es außerhalb, die nur mit dem Auto zu erreichen sind.
Sportangebote: Sowohl auf dem Central als auch auf dem North Campus gibt es ein
recreation center mit Fitnessgeräten, Basketballkörben, Schwimmbad, Laufbahn, Squashund
Outdoor-Tennisplätzen. Als visiting scholar ist die Nutzung nicht kostenlos und die
monatliche Gebühr beträgt $30. Die recreation center haben bis um 0 Uhr geöffnet und es
werden z.B. auch Yoga- oder Pilateskurse angeboten, für die man sich aber frühzeitig
anmelden muss. In und um Ann Arbor gibt es schöne Parks und Wege, die sich super für
Spaziergänge und Joggen eignen.
Ausflugsziele: Die nächstgrößere Stadt ist Detroit. Wie euch wahrscheinlich aus den
Nachrichten bekannt ist, gehört Detroit zu den Schlusslichter Amerikas. Die wirtschaftliche
Situation ist schlecht, die Kriminalitätsrate sehr hoch und es gibt viele Obdachlose. Die Stadt
ist nicht sehr sehenswürdig und hat nicht viel zu bieten, weshalb es sich meiner Meinung
nach nicht unbedingt lohnt, dorthin zu fahren. Aber ich habe auch Leute kennen gelernt, die
Detroit toll finden. Was sich lohnt, ist ein NBA Game der Pistons. Die Stimmung ist
beeindruckend und Basketballer sind ganz nice. ☺
Lake Michigan ist ca. 1,5 Autostunden entfernt und ein sehr schönes Ausflugsziel; es gibt
herrliche Sanddünen und im September hat das Wasser noch Badetemperaturen.
Chicago eignet sich ideal für eine Wochenendtrip. Die Entfernung zwischen Ann Arbor und
Chicago beträgt ca. 250 Meilen. Es gibt auch eine Zugverbindung direkt von Ann Arbor aus;
das praktischste ist aber wahrscheinlich, wenn ihr euch mit einer Gruppe von Leuten ein
Auto mietet. Chicago ist eine herrliche Stadt und eine richtige amerikanische Großstadt wie
man sie aus Filmen kennt. Da es in Chicago im Winter sehr kalt wird, ist es vorteilhaft
spätestens im Oktober zu gehen. Toronto eignet sich ebenfalls für ein Wochenendtrip und ist
am Besten mit dem Auto zu erreichen.
Neben den Wochenendausflügen habe ich fall, winter und spring break genutzt, um mir
Washington D.C. und Miami anzuschauen und einen Roadtrip durch Kalifornien zu machen,
was alles sehr empfehlenswert ist. ☺
2.6. Wetter:
Zum Semesterstart Ende August/ Anfang September ist es noch sehr warm bzw. auch heiß.
Die Temperaturen bleiben bis in den Oktober hinein noch relativ mild, es wird aber dann
schlagartig sehr kalt. Von Dezember bis Februar bleibt es dann auch sehr kalt und es ist keine
Seltenheit, dass eine Temperatur von -30°C erreicht wird. Wenn es schneit, bricht ein kleines
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Verkehrschaos aus, da die Amerikaner anscheinend keine Winterreifen kennen. Die Schulen
bleiben dann geschlossen, aber die Veranstaltungen an der Uni finden immer statt. Ein paar
wenige Tage gab es, an denen nicht unbedingt aus dem Haus bin, wenn es nicht sein musste.
Dank des guten Umrechnungskurses kann man sich dann dort eine dicke Winterjacke und
andere warme Sachen kaufen, die im Vergleich zu Deutschland relativ billig sind.
2.7. Handy:
Die meisten Studenten besorgen sich direkt nach ihrer Ankunft eine SIM Karte fürs Handy.
Die Tarife sind sehr unterschiedlich, und es lohnt sich die Angebote zu vergleichen. Einer der
billigsten Anbieter ist T-Mobile. Allgemein ist das Telefonieren mit dem Handy wesentlich
teurer als in Deutschland, denn man muss auch für eingehende Anrufe und SMS bezahlen.
Obwohl ich darauf geachtet habe, nicht so viel zu telefonieren oder zu texten, habe ich
bestimmt $25 pro Woche dafür ausgegeben.
2.8. Öffentliche Verkehrsmittel:
Das öffentliche Verkehrsnetz ist natürlich nicht mit den aus Deutschland zu vergleichen,
wobei es in Ann Arbor ein ganz gutes Bussystem der University of Michigan gibt. Es fahren
mehrere Linien und auch von der Stadt gibt es Busse, die für Stundeten alle kostenlos sind.
Es gibt einen Bus, der im zehn Minuten Takt zwischen dem North und Central Campus fährt.
Man kann immer genau verfolgen, wo sich der Bus gerade befindet und man abschätzen
kann, wann der Bus kommt, damit niemand draußen in der Kälte an der Haltestelle warten
muss. http://mbus.pts.umich.edu/
In Ann Arbor gibt es, anders als in anderen amerikanischen Städten sehr viele
Fahrradfahrer. Gerade zu Semesterbeginn gibt es viele Stundeten, die ihr Fahrrad zu einem
guten Preis verkaufen.
Ann Arbor hat sowohl einen Amtrack- Bahnhof als auch einen Busterminal für die
Greyhound - Busse.
3. Zurückkommen
3.1. Bericht:
Für Studenten, die ein Semester im Ausland verbringen wollen, ist es immer sehr hilfreich,
auf einen Erfahrungsbericht von den ehemaligen Austauschstudenten zurück greifen zu
können. Da die hier wiedergegebenen Informationen mitunter nicht mehr aktuell sind,
würden wir uns sehr freuen, wenn ihr nach eurem Auslandsaufenthalt einen ähnlichen
Erfahrungsbericht an Frau Seibold schicken könntet.
3.2. Leitfaden
Falls sich etwas geändert hat oder Ihr neue Ideen oder andere Erfahrungen gemacht habt,
dann ist es sinnvoll diesen Leitfaden zu ergänzen und/ oder abzuändern.
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3.3. Schlussbemerkungen
Mein Aufenthalt an der U of M in Ann Arbor war einmalig und eine so schöne Zeit, die ich
sehr vermisse. Ich hab mich riesig gefreut, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, solch
positive Erfahrungen zu sammeln.
Die Unterschiede im Unialltag sind sehr groß; man hat zwar gleich zum Semesterbeginn bis
eigentlich zum Semesterende viel bis sehr viel zu tun, aber man bekommt auch immer sehr
viel Lob und Anerkennung für seine Leistung. Zudem wird das Arbeiten durch die Einteilung
in Teams einfacher; gerade bei der Bearbeitung von Fallstudien gab es eine hohe
Gruppendynamik, die ich hier an der Uni noch nicht erfahren habe. Meine Teammitglieder
waren sehr hilfsbereit und respektvoll und ich konnte jederzeit etwas fragen bzw. mir
wurden Zusammenhänge erklärt, die das ganze Team eigentlich schon kannte.
Generell würde ich sagen, dass die Motivation sowohl von Seiten der Studenten als auch von
Seiten der Professoren wesentlich höher ist als bei uns. Für Studenten ist es völlig normal,
während des Semester viel zu tun zu haben und auch öfters bis nachts in der Bib zu sein; die
Professoren sind wie gesagt sehr hilfsbereit und freuen sich, wenn man mit seinen Fragen
auf sie zukommt und einem helfen können.
Hier sind noch ein interessanter Link zu Blogs von SPH- Studenten mit Beiträge über das
Leben an der SPH!
http://burn-fat-food-that.valu-health.com/news_events/studentblog.html
Wir wünschen euch viel Erfolg für den Bewerbungsprozess und natürlich viel Spaß während
eures Auslandssemesters an der University of Michigan in Ann Arbor!
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