Die Geschichte der Stadt Hagen
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Die Geschichte der Stadt Hagen
Die Geschichte der Stadt Hagen von Carolus Wenderoth Wußtet Ihr, daß Hagen nur 153 Jahre älter ist als unsere Schlaraffia? Unsere „Studienstadt“ trat unter Karl dem Großen zum ersten Mal in das Licht der geschriebenen Geschichte. Erst ein Jahrtausend später, im Jahre 1746, erhielt Hagen die Stadtrechte. Die heutige Großstadt Hagen ist zwar eine junge, eine moderne Stadt, nicht aber eine Stadt ohne Vergangenheit. Einen Teil unseres Lebens haben wir hier verbracht. Somit sind wir auch Bestandteil der Geschichtsabläufe in diesem Bereich. Jeder von uns wird auf seine Weise dazu beitragen die Geschichte mit zu prägen. So wie jeder von uns auch zu unserer „Schlaraffia“ seinen Teil dazubeigetragen hat. Alles Geschehen auf dieser Welt ist in einem Ordnungssystem miteinander verbunden, das jedem, auch dem kleinsten Teilchen seine ganz besondere historische Aufgabe zuweist. Daher müssen auch alle geschichtlichen Ereignisse, die bedeutsamen wie auch die unscheinbaren, also die Geschichtsabläufe in unserer engeren Heimat, in einem größeren Rahmen gesehen werden. Auch gerade unsere engere Heimat und der Hagener Raum bieten Beispiele dafür, wie Stadtgeschichte und Heimatgeschichte in größere Geschichtsabläufe mit eingebunden sind. Und weil ein Rückblick zu unserem 100. Geburtstag ansteht, will ich ganz weit ausholen. Die Wallburgen rings um Hagen (Hohensyburg, Volmarstein, Hohenlimburg) sind steinere Zeugen dafür, daß die Gegend um Hagen schon in frühester Zeit so etwas wie ein politischer und militärischer Wetterwinkel ersten Ranges gewesen sein muß. Auf der historischen Enneper Straße, der Völkerstraße vom Rhein, zur Weser haben unsere Vorfahren ganze Geschichtsepochen an sich vorüberziehen lassen. Hier marschierten die römischen Legionen gegen die Stämme der Germanen und die Heerhaufen der Franken zum Kampf gegen die Sachsen. Wie sehr die Geschichte der abendländischen Welt des mittelalterlichen „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ des westfälisch-märkischen Gebietes und die Heimatgeschichte des Hagener Raumes ineinander verwoben sind, zeigt das geschichtliche Ereignis so eindrucksvoll wie die Ermordung des staufischen Reichsverwesers, des Herzogs von Westfalen u. 274- Kölner Erzbischofs Engelbert II. am 7.11.1225 im Hohlweg bei Gevelsberg. Bevor ich nun zum Gründungsjahr unserer Schule im Jahre 1824 und unserer Schlaraffia im Jahre 1899 komme, hier eine geschichtliche Zusammenstellung aus nah und fern. Die Kirche bei der Syburg Kämpfe Karls des Großen gegen die Sachsen Eroberung der Sachsenfeste Sigiburg (Syburg) durch ein Heer Karls des Großen Die Franken erbauen eine Kirche auf der Syburg die von Papst Leo III geweiht wird Ganz in der Nähe vom Freihschütz wird der Reichshof Westhofen gegründet als Grenzfeste und Sitz des fränkischen Vogtes Federuna, der Sage nach eine Nichte Karls des Großen, gründet in Herdecke eine klösterliche Stiftung Gründung der Urpfarre Hagen als kirchlicher Mittelpunkt des nördlichen Sauerlandes. Im Bereich der vier Flüsse Ruhr, Lenne, Volme und Ennepe erstreckt sich eine Siedlungslandschaft von verstreut liegenden Einzelhöfen, Bauernschaften und Dörfern. 772-804 775 776 um 800 um 820 -275- In der Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation um 900. Die Deutschen Kaiser fühlen sich als Nachfolger der römischen Cäsaren und als Hüter des christlichen Abendlandes. Die Wikinger-Normannen entdecken Grönland. 980-1000 Das südwestfälische Gebiet gehört weltlich zum Herrschaftsbereich des Grafen von Werl, kirchlich zur Erzdiozöse Köln um 900 Gründung der Kirche Elsey. Das Kloster wurde später in ein adeliges Damenstift umgewandelt. 1218-1223 Neben den schon bestehenden alten Wallburgen auf der Syburg und in Oestrich wird in Ambrock eine Fluchtburg angelegt. Der kölnische Oberhof zu Hagen, gehört zu den ältesten und größten Oberhöfen im Hagener Raum. Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst um die Vormachtstellung im Reich. Südlich von Hagen, im vorderen Sauerland, entwickelt sich eines der wichtigsten Gebiete für die Eisenerz-Erzeugung um 1000. Urkundlich werden ein Hof in Eilpe im Besitz der Abtei Deutz sowie die Bauernschaft Wehringhausen erwähnt. Der Anfang des Jahrhunderts ist durch die Stabilisierung der kaiserlichen Gewalt gekennzeichnet. In der zweiten Hälfte beginnt der langsame Zerfall der Reichseinheit Die Grafschaften Kleve Altena und Berg stehen am Anfang ihrer Entwicklung Graf Eberhard I. wird Stammvater der Grafen von Altena (Mark) Urkundliche Erwähnung: Grundbesitz des Klosters Werden in Garenfeld und Halden Adolf von Huson, Schultheiß von Hagen Bau der romanischen Basilika am Markt Urkundliche Nennung der Kirche zu Berchum 276- 1000-1100 1180 1161 1150 1165 1150 1169 Die Burg Hohensyburg 1200-1300: Das Weltbild des Mittelalters verändert sich Die Gotik schafft himmelanstrebende Dome, z.B. in Reims, Straßburg, Köln, aber auch den geistig und politische aufgeschlossenen Menschen. Sein Wissensdrang läßt in ganz Europa Universitäten entstehen. Friedrich von Isenberg, der den Erzbischof von Köln in Gevelsberg ermordete, hat einen Sohn, der die hohe „Limburg“ erbaut.. Das Machtstreben der Kölner Erzbischöfe wird nach der verlorenen Schlacht bei Worringen gestoppt. Im gleichen Jahr wird auch die Raffenburg bei Hohenlimburg zerstört. Die Städte Münster, Dortmund, Soest, Osnabrück und Lippstadt schließen sich zur Westfälischen Hanse zusammen, Die Freiheit Limburg erhält Marktrechte. Bau der Burg Wetter. 1225 1242 1288 1246 um 1270 -277- Urkundlich werden folgende Adelssitze und Bauernschaften erwähnt: der Adelssitz Berchum (1207), Henkhausen (1225), Boele (1240), Haspe (1250), Herbeck (1270), Eppenhausen (1271), Garenfeld (1273), Eckesey (1296), Delstern (1296), (Holthausen/1300), das Haus Hagen, „Zur Klippe“ genannt (1279), und „Haus und Hof“ zu Altenhagen (1297) 1300-1400: Ganz Europa wird von Seuchen und Hungersnöten heimgesucht. Todesfurcht und Höllenangst quälen den Menschen des ausgehenden Mittelalters. Der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich wirkt weit über das Kriegsgebiet hinaus. Der Landfrieden für Westfalen bleibt ohne Wirkung. In den Städten erkämpfen sich die Gilden der Kaufleute und die Zünfte der Handwerker Sitz und Stimme im Rat. Der Erzbischof von Köln, Landesherr im kölnischen Sauerland, befestigt die Städte Arnsberg, Attendorn, Brilon, Schmallenberg und Werl. Bau von Adelssitzen: z.B. Burg Volmarstein, Wasserburg Werdingen, Haus Niedernhof in Hengstey, Haus Busch Holthausen in parochia Hagen erstmalig erwähnt Dechant von Hagen und Pfarrer von Boele urkundlich erwähnt Ritter von Dahl, als Lehnsmann des Erzbischofs von Köln beurkundet. Urkundliche Nachrichten über die Nachbarstädte Breckerfeld erhält Stadtrechte Herdecke erhält Marktrechte Iserlohn wird als Stadt ausgebaut Lüdenscheid wird befestigt Schwerte erhält Stadtrechte 1300 1318 1362 1396 1355 1260 1268 1397 1400-1500: Renaissance und Humanismus. Die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Indien öffnen den Welthandel. Erfindungen und wissenschaftliche Erkenntnisse verändern das Weltbild des ausgehenden Mittelalters. 278- Schatzbuch der Mark: Steuerverzeichnis der Bauernschaften im Raume Hagen Bedeutende Vemegerichte in Volmarstein und Hohenlimburg Richtstätte mit Rad und Galgen auf dem Hasper Bruch Die Bauernschaften rings um Hagen und die Hofbesitzer werden häufig in Urkunden und Schatzbüchern erwähnt. 1496 1429 1500-1600 Das Zeitalter der Reformation: .Mit dem Anschlag der 95 Thesen an das Portal der Schloßkirche zu Wittenberg entfacht Martin Luther eine religiöse Reform, die weder der Kaiser noch der Papst einzudämmen vermögen. Weltweite Ausdehnung des Handels fördet den Reichtum der Städte. Ablaßbrief des Papstes Alexanders für die Parochialkirche zu Hagen Einführung der Reformation in den Bauernschaften rings um Hagen, in Dahl und Limburg mit Ausnahme von Johann Wippermann verhilft der lutherischen Lehre in Hagen zum Durchbruch Verzeichnis der Mahlgäste der Mühle des Landsherrn an der Springe Eroberung der Burg Limburg durch Truppen des Kölner Erzbischofs Nach einer Urkunde gehören 17 Bauernschaften zum Gericht Hagen. Die Bevölkerung wird von Hungersnot und Unwetter heimgesucht. 1550 1554 1576 1584 1577-1588 Zur Hagener Pfarrkirche gehören die Vikarien St.Johannis Evangelista, St.Catherinae, Beatae Mariae viginis und St. Annae.Aus den Schmieden,Hammerwerken und Drahtrollen in den Flußtälern rings um Hagen entwickelt sich die bis heute bedeutende Eisenindustrie 1600-1700: Das Zeitalter des Absolutismus. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) wird Deutschland zu einem Schlachtfeld religiöser und machtpolitischer Auseinandersetzungen .Ganze Landstriche sind verwüstet, die Bevölkerung sinkt um die Hälfte. Unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV wird Frankreich zum Machtzentrum der -279- Politik. Sein absolutistischer Lebensstil dient zum Vorbild für die großen und kleinen Herrscher Europas. Auseinandersetzung zwischen Katholiken und Protestanten um den Besitz der Kirche am Markt Pest und Hungersnot in Hagen und Umgebung Spanische Besatzung in Hagen Der große Kurfürst gestattet Klingenschmieden aus dem Bergischen Land, sich in Eilpe niederzulassen Die erste Papiermühle wird in Delstern gegründet Eine Feuersbrunst zerstört den größten Teil des Ortes Hagen 1610-1672 1619-1636 1622-1630 1661 1692 1699 1700-1800: Das Zeitalter der Revolutionen. Die Ideen der Französichen Revolution breiten sich in der Welt,besonders in Europa aus. Deutschland erlebt im Zeitalter der Klassik eine Hochblüte der Wissenschaft,Dichtung und Musik. Stadtrechte für Hohenlimburg Die „Unterste Papiermühle in Eilpe (1725) 280- 4.3.1709 Papierfabrik in Eilpe Erste Volkszählung in Hagen (78 Häuser, 675 Einwohner) Verheerende Feuersbrunst in Hagen Erste Bauordnung für Hagen Deportation Eilper Klingenschmiede nach Rußland Hagen erhält Stadtrechte Bau der barocken Hallenkirche am Markt (Johanniskirche) Gründung einer Bürger und Lateinschule (später Gymnasium 1799) Johann Casper Post gründet Hammerwerk in Eilpe Erste Postverbindung Bielefeld -Schwelm über Hagen 1712 1717 1724 1725 1731 1746 1749-51 1750 1758 1782 1800-1850 Aufstand des Bürgertums und des Proletariates. Nach dem gemeinsamen Sieg über Napoleon beschließen die Europäischen Monarchen auf dem Wiener Kongreß die Neuordnung Europas. Die industrielle Revolution breitet sich von England weiter aus. Die Nationalversammlung in der Paulskirche zu Frankfurt beschließt eine deutsche Verfassung. Friedrich Harkort bedeutender Wirtschaftspionier und Politiker Ludwig Freiherr von Vinke (Haus Busch) ab 1818 erster Oberpräsident der Provinz Westfalen Hagen unter franz. Verwaltung Chr.Dahlenkamp wird I.Maire (Bürgermeister) Karl Halle, bedeutender Musiker Erstes Hagener Draht-Warmwalzwerk in Hohenlimburg Gründung der Gewerbeschule (spät. Ingenieurschule) Erste Schienenbahn (Kohlenbahn) von Silschede nach Haspe Harkortscher Hochofen in Wetter Hochofen Markana aus dem späteren Puddelwerk entwickelt sich die Hasper Hütte Gründung der Stadtsparkasse Erste Dampfmaschine in der Blaudruckerei Wiesmann in Reh Erste Eisenbahn durch Hagen 1793-1880 1774-1844 1819-1895 1824 1824 1829 1836-1847 1841 1846 -281- Politische Unruhen auf der Springe in Hagen Mai 1849 1850-1900 Enstehung der Industriegesellschaft. In den Gründerjahren beginnt der Aufstieg Deutschlands zu einer der führenden Industrienationen der Welt. Erster Hagener Bahnhofsbau 1848 Altes Landgericht 1866 Politisch Parteien: National-liberale Partei 30%, Fortschrittspartei 43%, SPD 10% und Zentrum 15% Eugen Richter, Reichstagsabgeordneter 1867-1909 Eisengießerei Wittmann in Haspe gegründet 1871 Eingemeindung von Wehringhausen und Eilpe 1876 Gründung der Hagener Straßenbahn, erst als Pferdebahn, ab 1895 elektrischer Betrieb Bau der Wasserwerke Hengstey (1886/87) Hohenlimburg (1849 ) 1884 -1887 und der Gasanstalten Wehringhausen und Hohenlimburg Einweihung der Marienkirche 1895 Grundsteinlegung des Rathauses an der Körnerstraße 15.5.1899 Gründung der Verbindung Schlaraffia 24.6.1899 Zeugen bürgerlicher Gesinnung: Allgemeines Krankenhaus (1853), Marienhospital (1859) Evgl.Krankenhaus Elsey (1887), Städt.Musikverein(1871), Stadtgarten (1879), Badeanstalt (1890) Karl -Ernst Osthaus, Hagens großer Kunstmäzen fördert die Künstler: H.v.d.Velde, P.Behrens, L.M.Lauweriks, Thorn Prikker, Christian Rohlfs und begründet durch sie den „Hagener Impuls“ 1874 -1921 282- 1900-1933: In Europa gehen die Lichter aus. Die weltweite Wirtschaftkrise, die harten Bedingungen des Versailler-Friedensvertrages, die wirtschaftlichen und sozialen Spannungen und die politischen Unruhen führen zum Zusammenbruch der Weimarer Republik. Die staatliche Maschinenbauschule am 21. September 1926 Die Auswirkungen dieser Entwicklung spürt auch unsere Studienstadt Hagen. Das Aufwärtsstreben der jungen Stadt zu einer der bedeutendsten Industrie-, Handels- und Kulturstädte am Rande des Ruhrgebietes wird jäh unterbrochen durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges und seiner Folgeerscheinungen. Willy Cuno, Oberbürgermeister in Hagen Eingemeindung von Delstern,Eckesey und Eppenhausen Eröffnung des Folkwang-Museums Einweihung des Rathauses Bau der Hasper Talsperre Gründung des Kommunalen Elektrizitäts-Werk Mark Bautätigkeit in Hagen: Postamt 1908, Bahnhof 1910 Stadttheater 1911 Stadthalle 1923 Mobilmachung in Hagen Kriegsopfer: etwa 2000 gefallene und vermißte Bürger Gründung der NSDAP in Hagen Inflation-Notgeld herausgegeben von der Stadt Hagen und verschiedenen Firmen 1901-1927 1. April 1901 1902 1903 1904 1906 1. August 1914 1922 1923 -283- Franzosen besetzen den Bahnhof Hengstey Hagen wird mit 100 000 Einwohnern Großstadt Eingemeindung von Haspe, Boele und Vorhalle (Hierzu hat Carolus I, der Großvater von Carolus als damaliger Leiter des Liegenschaftsamtes der Stadt Hagen entscheidend mit dazu beigetragen) Erstes Heimatmuseum in Hagen Die NSDAP übernimmt die Macht im Hagener Rathaus 1923 1928 1929 1930 1933 1933-1945: Der zweite Weltkrieg verändert die Welt. Er bringt eine Katastrophe ungeheureren Ausmaßes über die Menschheit. Am 5. Mai 1945 schwingen die Waffen. Das 1000 jährige Reich Hitlers ist zusammengebrochen. Das zerstörte und besetzte Deutschland ist den Siegermächten ausgeliefert. Durch schwere Luftangriffe sind große Teile unserer Studienstadt in Schutt und Asche gelegt. Der erste große Bombenangriff auf Hagen am 1. Oktober 1943 beschädigte unsere Ingenieurschule sehr stark, die Löscharbeiten dauerten drei Tage. Der Unterrichtsbetrieb wurde eingestellt. Nur die Abendkurse liefen noch bis 1945 weiter. Am 2.Dezember 1944 wurde der Mittelbau völlig zertrümmert und beim letzten schweren Großangriff am 15. März 1945 wurde der Rest des Gebäudes durch zwei Luftminen, die in der Volme landeten, völlig zerstört. Die Zahl der Opfer übersteigt die namentlich erfaßten 88 ehemaligen Absolventen. Die Deutsche Gemeindeordnung ersetzt die bürgerschaftliche Selbstverwaltung durch das NS-Führerprinzip 1. Mai 1935 Ausschaltung aller demokratischen Kräfte in Wirtschaft,Kultur und Gesellschaft. Verbindungen werden ebenfalls verboten 1935 Mobilmachung in Hagen 1. September 1939 Umstellung der heimischen Industrie auf Kriegsprodukte Schwere Luftangriffe auf die Hagener Innenstadt,Evakuierung der Bevölkerung 1942-1945 284- Ende des Krieges-6600 Tote in Hagen,davon 1200 Zivilisten Besetzung der Stadt durch amerikanische Truppen Britische Militärverwaltung Juli 1945 14. April 1945 Mai 1945 Ewald Sasse Kommissarischer Bürgermeister Erstes provisorisches Stadtparlament Beginn der Trümmerräumung und des Wiederaufbaues der Stadt Fritz Steinhoff - erster gewählter Bürgermeister 27. 11. 1945 Februar 1946 Die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg: Die mit der Atombombe eingeleitete gigantische Entwicklung der Technik hat die Menschheit den Gefahren der totalen Vernichtung einer durch die Industrialisierung fast schon zerstörten Welt ausgeliefert. Das ist die Zeit, an die sich die meisten von uns erinnern können und in der wir leben. Wir können und dürfen sie noch mitgestalten und unsere Aufgabe ist es, sie auch zum Positiven zu verändern. 50 000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge in Hagen Erste freie Kommunalwahl in Hagen Erstmaliges erscheinen der Zeitungen „Westfalenpost“ und „Westfälische Rundschau“ Hagener Hochschulwochen Wiederaufbau Eröffnung des Westfälischen Freilichtmuseums Technischer Kulturdenkmale im Mäckingerbachtal Einweihung des neuen Rathauses Erster Spießbraten bei Carolus in Breckerfeld Stillegung der großen Hagener Stahlwerke Gründung der Hagener Fernuniversität Eingemeindung der eigenständigen Stadt Hohenlimburg, der Gemeinden Dahl,Berchum und Garenfeld in die Stadt Hagen Bildung von Stadtbezirken mit eigenen Bezirksvertretungen Hagen zählt rund 230 000 Einwohner Hagen „Oberzentrum der Region Mark“ Erschließung von Industriegebieten im unteren Lennetal 750jähriges Stadtjubiläum in Hohenlimburg Bau der neuen Stadthalle 1946 1946 1946 1950 /1961 1963 1965 1970 ab 1970 1975 1975 ab 1976 1980 1981 -285- Schlaraffia feiert ihren 100 jährigen Geburtstag 28. 05 1999 im Freilichtmuseum Hagen Mäckingerbach (Selbecke)Haus Letmathe Schlaraffia feiert immer noch, diesmal im Freischütz in Schwerte 29. 05. 1999 1964 räumt die Ingenieurschule für Maschinenbau den Westflügel und zieht in den Neubau an der Haldener Straße ein.Nach anfänglicher Besetzung vieler frei gewordener Räume durch städtische Dienststellen konnte die Bauschule schließlich Ende 1964 das ganze Gebäude für seine Zwecke nutzen. Lange dauerte diese Lösung nicht. Um 1980 zeichnete sich schon das endgültige Aus für die Bauschule am Standort Hagen ab. Nach etlichen Rettungsversuchen fiel dann 1988 die Entscheidung, die Fachhochschule für Bauwesen von Hagen nach Bochum zu verlegen. Der Unterricht in diesem Hause lief langsam aus und endete im März 1992 mit den letzten Abschlußprüfungen gänzlich. Heute wartet das Gebäude der ehemals „Königlichen Maschinenbauschule“ von 1897 auf seinen Abbruch. Leider müssen zur Zeit in der Abteilung von Carolus beim Straßen und Brückenbauamt hierzu die Abbruchkosten beim Zuschußgeber angemeldet werden. So hat alles seine Geschichte und jede Ära geht einmal zu Ende. Doch wir alle haben eine Menge bewegt und dazu beigetragen den heutigen Tag als ein positives Geschichtsereignis zu manifestieren. Zu der Zusammenfassung hat mich in erster Linie das Buch von Alfons Rehkopp und Wilhelm Bleicher „Eintausend Jahre Hagener Heimatgeschichte“ inspiriert, aus dem ich auch den größten Teil meiner Informationen entnommen habe. 286- -287-