lJJrich Boner Der Edelstein
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lJJrich Boner Der Edelstein
lJJrich Boner Der Edelstein • - Codices illuminati medii aevi 7 Ulrich Der Boner Edelstein (Universitätsbibliothek Augsburg, Cod. 1.3.2° 3) Farbmikrofiche- Edition Mit einem Anhang: Des Teufels Netz - Sibyllenweissagung Monochrome Mikrofiche-Edition Kodikologische und kunsthistorische Beschreibung von Ulrike Bodemann Edition Helga Lengenfelder München 1987 C1P-TiteJaufnahme ... _. der Deutschen Bibliothek B~?~r, U~rkh: .... D,:~" Edel:3ter!1 ~ (unlv ..~B;ch0tl°\eX Augsbuq;, eoeL 1..:5..21..'3) tJlrich Boner .. - FatbrnÜaofiche-2.o .. - lV~h: e. l~nr~!>G~ Des Teufels Netz [uca~J.. ~ ~'v1GE'Oc;1~~:fD~Tie Iv1n:roEche=E;:L - Kodikolog .. u.. ku.nsthistoL BeschxeibuJ1g von tilrike Lengenfelder ~ f\1ünchen ; Bodemann" , 1987 (Codices illuminatl medii aevi ; 7) '7 Mikrofiches & Text ISBN 3-89219-007-0 NE: Bodemann, Ulrike Q3earb.J; Beiget. Werk; GT Copyright Dr. Helga Lengenfelder , München 1987 Alle Rechte vorbehalten Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Werk oder Teile in einem photomechanischen oder sonstigen Reproduktionsverfahren oder unter Verwendung elektronischer oder mechanischer Systeme zu verarbeiten, zu vervielfältigen und zu verbreiten Photographische Aufnahmen: Schuller Microfilm, Donauwörth Herstellung der Mikrofiches: Herrmam1 & Kraemer, Garmisch-Partenkirchen Druck: Hansa Print Service, München Binden: Buchbinderei Robert Ketterer, München Printed in Gerrnany ISBN 3-89219-007-0 • INHALT KODIKOLOGISCHE Herkunft, Aufbau UND KUNSTHISTORISCHE und Inhalt der Handschrift Die Fabelillustrationen: Die Figurenbildung Zusammenfassung Boner. Einband, 10 •.•••••••• lS 17 •.•.••.•.•••.••••••.••.•••••••••.••••• DER HANDSCHRIFT Der Edelstein BI. III*, 1r-48r BI. 48v-97r .•••••••••••••.•••••••••••••• •••••.•••••.••.••••••••••••••••••••••••• BI. 97v-98v, Des Teufels 7 _ ••••.•••••••• und Bildtypus ••••.••••.•••••.••.•••••••••••••.•••• MIKROFICHE-EDITION Ulrich Bildprogramm BESCHREIBUNG Einband •••••.••••.•••••••••••••••••••••• Farbfiche 1 Farbfiche 2 Farbfiche 3 Netz BI. 99v-148r •.•••••••••••••••••••••••••••••••.••••• BI. 148v-16Sv, 167r-198r .•••..•..••••...•••.•••••••••• BI. 198v-247r •..•••..•••.••••••••••.•••••••.••••••• BI. 247v-263v Fiche 476S Fiche 7 Fiche .•••••••••.••••.•••••••••••••••••••••• Sibyllenweissagung BI. 264r-27Sr .••••••.•••.•••••..•••.•.•••.••••••.•• KODlKOLOGISCHE Der Augsburger, schriften, ehemals die in der Boner' s 'Edelstein' ebensowenig Kodex der spät des 15. Jahrhunderts des D. und Fr. zu denjenigen bis zum Artikel von Th. Ruff bliothek Augsburg der bis in Fouquet3 die ein. Hinweis von sie Von H. Gegenwart kannte führte von der oberdeutschen die in hinein Handschrift die Liste der kunsthistorischer im Ausstellungskatalog einzige Hand- überlieferungsgeschichte Pfeiffer1 'Edelstein' stammte 19874 gehört auch sind. erst überlieferungszeugen BESCHREIBUNG und in der Bestandsaufnahme worden Blaser2; 1.3.203 Text- sehr wahrgenommen wie R.-H. bekannten Harburger Erforschung erst Handschriftenillustration nur am Rande UND KUNSfHISfORISCHE der Seite Universitätsbi- Lehmann-Haupt. Auch er widmete den Fabelillustrationen kaum mehr als eine Marginalbemerkung, da ihr Charakter "aus dem Rahmen der zu ihrer Zeit üblichen Illustrationen herausfällt und eine Anknüpfung Dabei handelt J. P. Lang6 langen es an bereits sich den Netz' Richtlinien - Dinge zunächst um freilich einen aus mit umfänglichen an einschlägigerem durch die beiden Teufels keineswegs Kodex Beschreibung bekannte nicht zuläßt ".5 "Neufund". rechtshistorischem Textproben Schon 1771 Interesse - vor; 1863 berichtete stellte in einer K. Bartsch7 Ort von ihm, und seit langem ist die Handschrift der Forschung hier zusammmen mit dem 'Edelstein' überlieferten Texte 'Des und 'Sibyllenweissagung' erscheint demnächst bekannt.8 im Katalog Eine Beschreibung nach DFG- von K. Schneider.9 Herkunft, Aufbau und Inhalt der Handschrift Die Handschrift, tensammlung gelangte, spätestens die 1980 im Ankauf durch kommt den aus um 1466/67 Freistaat sehr altem peyspiln in der Bibliothek und des teufels geschrieben Handschriften, wurde, vielleicht segen ist gerade Oettingen-Wallerstein'schen in die Oettingen'schen kurz vor dessen Tod (1467) angelegtes selbst der Bayern Besitz. des Grafen Sie befand Wilhelm Bücherverzeichnis nennt 10 Daß Kodex und 5ibilla. möglich, wenngleich Handschriften Handschrif- Universitätsbibliothek der bereits I. von Oettingen; ein sie als Ain von nachgewiesen höheren Augsburg sich Niveaus, für ist, auch Graf b8ch Wilhelm daß der Graf aus fremdem • 8 Besitz übernahm (z.B. die 'Renner'-Handschrift bliothek). Ein gräflicher Auftrag cgm 7375 der Münchener Staatsbi- wird deshalb Spekulation bleiben, zumal die Handschrift nicht mehr in ihrem Originalzustand ist: wohl noch im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde sie restauriert, neu beschnitten und neu eingebunden; dabei wurde auch das ehemals wohl auf dem Außendeckel angebrachte Besitzschildll mit dem Eintrag Grauff Wilha/m von (!Hingen auf das dritte Vorsatzblatt (verso) aufgeklebt. Das Schildchen ist der einzige Rest des originalen Einbands, dem möglicherweise weitere Indizien für den Entstehungsort der Handschrift zu entnehmen gewesen wären. Diese hat heute einen mit glattem rotem Maroquinleder bezogenen und mit Kleisterpapier verspiegelten Pappdeckeleinband. Auf dem Rücken ist in grün eingefärbten Feld der Titel Deutsche Fabelen geprägt, darunter klebt ein Papierschildchen mit dem genaueren handschriftlichen Inhaltsvermerk 1. Boners Edelstein 2. Des Tüfels Segi 3. Von Sibilla Weyssagung 1449. Der alte Buchblock wurde beim Neubinden um drei Vorsatz- und zwei Nachstoßblätter mit dem oettingischen Wappen als Wasserzeichen12 ergänzt und mit Gold- und Marmorschnitt versehen. Zu gleicher Zeit wurden mehrere Frakturen und kleine Fehlstellen der Blattränder im ersten Drittel der Handschrift repariert und die fehlenden unteren Hälften von Blatt 24 und 31 ergänzt. Spätere Bleistiftnachträge stellen den fragmentarischen Text der betroffenen Fabeln Nr. 26, 27 und 35 nach einer handschriftlichen Vorlage wieder her. Von moderner Hand stammen ebenfalls einige textkritische Bleistiftglossen sowie die Numerierung der Fabeln (BI. 1-98) bzw. der Verse (BI. 100ff.). Der alte Bestand der Handschrift umfaßt 274 Papierblätter des Formats 28 x 20,5 cm; diese führen zwei neuzeitliche Bleistiftzählungen: eine Paginierung, die - allerdings stets nur auf der Recto-Seite angebracht - ungeachtet einiger Zählfehler der originalen Blattfolge entspricht, dazu die verbindlich gewordene Foliierung 1-275 (mit Sprung von 165 auf 167), die der heutigen, durch Bindefehler an drei Stellen gestörten Blattanordnung folgt. Verbunden sind die Blätter 1-12 (richtige Reihenfolge: 1, 4-11, 2-3, 12), 52-57 (richtige Reihenfolge: 54-55, 53, 57) und 65-68 (richtige Reihenfolge: 65, 67, 66, 68). 52, 56, Der Aufbau der Handschrift zeugt von planvoller Anlage. Sie ist nahezu ausschließlich aus Sexternionen zusammengesetzt (Lagenanordnung: <V+2>12+21 V126\ <VI_2>275); im Papier folgen zwei Wasserzeichen verwandter Provenienz (Nürnberg ?) einander (Ochsenkopf mit zweikonturiger Stange und siebenblättriger Blume, Piccard XIII,255: BI. 1-194; Ochsenkopf mit einkonturiger Stange und sechsblättriger Blume, Piccard XII,259: BI. 195-275). Die Handschrift wurde von einem Schreiber in (ost- )schwäbischem Schrift dialekt abgefaßt, von ihm auch rubriziert und mit Randnachträgen versehen (Zusatzverse: BI. Sr, 128v, 137\ 161v, 181r, 184\ 185r)• • 9 Seine runde Bastardaschrift ist ohne Duktus- oder Tintenunterschiede, datierung BI. 275r ausz vnd ist geschriben worden an dem die Schluß- nechsten Sampstag nach der beschneidung vnsers herren Anno etc xxxxviiij kann daher für den gesamten Band gelten. Von fremder, aber zeitgenössischer Hand geschrieben sind nur BI. 192r-v (kursive Bastarda mit langen Haarstrichen an den Schäften) und die Zwischenüberschriften BI. 260v-261v (kursive Nachtragsschrift in brauner Tinte). Der Eindruck einer großzügigen Seitenanlage ist auch trotz des drastischen Beschnitts bei der Neubindung gewahrt geblieben; der Schrift raum hat ein einheitliches Format von 19,5/21 x 10/11 cm und läßt an allen Rändern reichlichen Raum frei. Die Zeilenzahl pro Seite schwankt zwischen 32 und 34, lediglich im letzten Teil der Handschrift (ab BI. 264) wird die Seitenfüllung mit 28-31 Zeilen noch lockerer. Auch die Wahl und die Anordnung der drei Texte, die allem Anschein nach in einem Zuge niedergeschrieben wurden, zeigt System. Es folgen aufeinander: 1. 1 r _98v 99r-v Boner, Edelstein (84 Fabeln) leer 2. 100r_263v Des Teufels Netz (9975 Verse) 3. 264r_275r 275v Sibyllenweissagung (668 Verse) leer Alle drei Werke sind in der Mitte des 14. oder zu Anfang des 15. Jahrhunderts entstandene Reimpaardichtungen, die Moraldidaxe in bildlich-allegorischer Einklei- dung vermitteln. Das durch seinen Umfang und die zentrale Position als Hauptteil anzusprechende 'Teufelsnetz' , ein detailliert nach Ständen aufgeschlüsselter Sündenspiegel, wird durch die Morallehre allgemeinster Verbindlichkeit in den Fabeln des Boner einerseits, durch die weitgehend als prophetischer Entwurf dargestellte Unterrichtung über Heils- und Weltgeschichte andererseits gerahmt. Dem 'Teufelsnetz' , das nur selten und vor allem innerhalb monastischer Kreise des alemannischen Raums überliefert ist, dienen die flankierenden Texte geradezu als Vehikel; beide haben eine breite und überregionale überlieferung. Vielleicht waren sogar beide in weiteren Versionen in der Bibliothek des Grafen Wilhelm von Oettingen vertreten; für die 'Sibyllenweissagung , kann dies dem erhaltenen Bibliotheksverzeichnis zufolge als sicher gelten, für die Fabeln des Boner immerhin als .. 1·lC h • 13 mog Die formale und inhaltliche Geschlossenheit der Handschriftenanlage wird lediglich durch die unterschiedliche Ausstattung der Texte gebrochen. Während Rubrizierung und Initialschmuck in allen drei Texten gleich gehandhabt werden, ist nur die einleitende Fabelsammlung illustriert. Zweifellos hat die Bildausstattung den Fabel- 10 teil zum meist genutzten Lädierungen, führten, wohl auch Abschnitt der Blattlösungen, sind ausschließlich in diesem Handschrift die dann avancieren zu Irrtümern Handschriftenteil lassen. bei der Griffspuren, Neubindung zu verzeichnen. Die Fabelillustrationen Bildprogramm Der Bildschmuck den 'Edelstein' ist reichlich. in der "Kurzfassung" fachillustrationen Blatt der Fabeln erreicht Illust ration zur Fabel Nr. 2 11 13 3 6 7 9 12 4 5 8 10 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 37 und Bildtypus Die Augsburger mit nur 84 Fabeln.14 der Bildbestand hingegen Handschrift Durch überliefert zahlreiche Mehr- genau die Zahl 100. Kurztitel ('Affe und Nuß') ('Wolf und Kranich') ('Schlange im Haus') (, Jäger und Tiger') ('Frosch und Maus') ('Hund und Schaf') ('Hund am Wasser') ('Hund und Hündin') ('Baum auf dem Berg') ('Wolf und Schaf') ('Löwenanteil' ) ('Hochzeit der Sonne') ( 'Esel und Löwe') ('Feldmaus und Stadtmaus') ('Fuchs und Adler') (, Adler und Schnecke') ('Fuchs und Rabe') (, Altgewordener Löwe') (, Schmeichelnder Esel') ('Löwe und Maus') ('Kranker Weih') (, Schwalbe und Hanf') (, Königswahl der Athener') ('Königswahl der Frösche') ('Weih und Tauben') ('Hund und Dieb') ('Wolf und gebärendes Schwein') (, Schwangerer Berg') ('Lamm und Wolf') (, Alter Hund') ('Jäger und Hase') ('Geiß und Wolf') ('Verwundete Schlange') ('Wolf, Schaf und Hirsch') ('Fliege und Kahlkopf') ('Fuchs und Storch' 1) ('Fuchs und Storch' 2) • I 72v 80r nV 70v 71v 75v 81r 84r 42r 82r 85v 87r 88r 55v 60v 61v 64r 66v 67r 67v 68v 74r 74v 61r 35r 43r 62v 41 45v 47v 65r 60r 83r 89r 36r 50v 51v 54v 46v 44r 49r 63v 69v 57r 58r 79r 90v 38r 36v 52v 54r 56r 59vr nr 39r ('Geschundener (' ('Krähe ('Maulesel ('Ameise ('Maus 'Pfaffe Drei Habicht Kaufleute und mit und und und und ihre Pfauenfedern') Esel') Heuschreck') Krähe') Bremse') Esel') Kinder') als 2) 2) GeseUen') ('Zwei ('Prahlender ('Vier (, Ritter Ochsen Häfen') als Ochse') Mönch') Affe') und Wolf') ('Drei ('Frau (('Wolf ('Pferd ('Tanne ('Esel ('Löwe ('Fieber 'Löwe 'Z 'Edelstein 'K wei rebs Römische und Gesellen und und und drei zwei Fuchs') des Dieb' Menschenbildnis') Esel' Pferd') Hirte' sein Dorn') Floh' Kaisers') Brüder' und Kaufleute' Witwen' Sohn') 2) 3) 1) 1) 1) Bär') 3) 1) 2) 1) ('Katze, ('Amtmann ('Hund ('Neidischer ('Streit ,Mann, 'Esel 'F rasch in mit der Sohn Mäuse und der Wolf') und der Tiere und Fuchs') Ochse') Löwenhaut und und ScheUe') Ritter' Geiziger') 1) Esel' und ScheUe') Vögel') 2) 3) ,) 1)legt') 2) ('Mann, ('Fliege ('Gefangenes 'Jude Gans, und die Schenk' goldene Ameise') Wiesel') 2) 1) Eier 4) 'Magen Glieder') ('Buckliger 40 77 86 und ZöUner') 41 42 43 65 62 63 72 82 88 48 57 74 55 78 85 38und 44 45 46 47 50 53 52 60 61 67 68 69 80 39 51 70 58 76 84 87 89 73 79 49 11 • 12 91 90 92 93 94 94 (' Mensch und Satyr ,) ('Löwe und Geiß') ('Gefangene Nachtigall') ('Wölfe, Hirten und Hunde') ('Der Nigromant' 1) (, Der Nigromant' 2) Alle IJIustrationen sind einer Künstlerhand die Bilder vor dem Textanfang zuzuweisen. In der Regel erscheinen der zugehörigen Fabel, Ausnahmen gründen auf Platzmangel oder Mehrfachillustration einer Fabel. Die Zeichnungen nehmen stets ungefähr ein Viertel bis ein Drittel der Seitenhöhe ein, die Formate halten sich dabei aber nicht immer an den einheitlich angelegten Schriftspiegel, sondern setzen sich oft über die Seitenaufteilung des Schreibers hinweg und nehmen auch noch die breiten Blattränder in Anspruch. An den Seiten sind sie durch gerade angesetzte, am oberen Rand durch bogen- oder doppelbogenförmig fortgesetzte Begrenzungslinien eingefaßt. Nach unten ist das Bildfeld zumeist offen und stößt unmittelbar auf den Textanfangj Schrift block und Bildfläche greifen manchmal auch geringfügig ineinander (z.B. BI. 8v, 11v, 21v, 87\ 90v). Diese Bildanlage beruht ohne Zweifel auf dem Grundkonzept eines freistehend-ungerahmten "Streifenbildes,,15, das in reiner Form einzig die IJIustration zur Fabel Nr. 19 ('Altgewordener Löwe', BI. 16v) vertritt. Einzelszenen sind ohne Rücksicht auf die Wahrung einer geschlossenen Seitengestaltung konzipiert und zwingen zur Ausweitung der vom Schreiber vorgegebenen Freiräume. Nicht selten ist sogar der Bildschwerpunkt ganz auf den Blattrand verlagert (z.B. BI. 8v, 54\ 60r, 87\ 93r). Die IJIustrationen sind also nicht in die eigentümlichen Bogenrahmen hineinkomponiert worden, sondern diese erweisen sich als dekorative, wenn auch gelegentlich gezwungen wirkende Erweiterung einer rahmenlosen Grundkonzeption. Deshalb umschließen sie die Konturen der dargestellten Gegenstände und Figuren in je individuellen Formen. Nur Kulissen und Assistenzfiguren werden daher durch die Rahmenlinie durchwegs und willkürlich überschnitten, die Hauptprotagonisten einer Bildszene ragen dagegen häufig über den Rahmen hinaus. Die Einfassung fungiert allenfalls unterstützend als integratives Element, denn jede IJIustration ist durch klare Komposition auf ein Bildzentrum hin ohnehin in sich geschlossen. An geometrisierenden Figuren- und Formenkonstellationen versucht sich der IJIustrator dabei nur ausnahmsweise und mit wenig befriedigendem Erfolg: die auf das Bildzentrum der Schelle fächerartig im Halbkreis hinkomponierte Mäuseschar (Nr. 70 'Katze, Mäuse und Schelle', BI. 71v) wirkt ebenso steril wie die ähnlich angelegte Tiergruppierung BI. 69v (Nr. 68 'Frosch und Fuchs'). Dagegen erfaßt im Bild BI. 41r (Nr. 44 'Streit der Tiere und Vögel') eine spiralförmige Grundlinie ausgehend von der sich am Boden windenden Fledermaus alle herbeiströmenden Vögel und fügt so • 13 das gesamte Bildgeschehen zu einem figürlichen Ornament zusammen, dessen Eigengesetzlichkeit durch den Bogenrahmen eher gestört als gefördert wird. Technische Mittel unterstützen die Geschlossenheit der Bildmotivik. Die Konturenbetonung durch feste Linienzüge, der Verzicht auf jede Ausgestaltung des Hintergrundes machen die Einzelszene unabhängig von der Einbindung in eine umfassende Flächenkomposition. In der Wahl der Abbildungsmotive und -momente des Augsburger 'Edelstein' der Tierfabelillustration. orientiert sich der Illustrator im großen und ganzen an den eingeführten Standards Freiere Lösungen findet er vor allem zur Bebilderung der nicht am Tierpersonal festhaltenden moralisierten Beispielerzählungen Boners. Sein souveräner Umgang mit der Tradition erweist sich auch hier weniger im Erproben neuer Motive als in einer sowohl inventorischen als auch kompositorischen Konzentration jeder Bildgestaltung auf ein einziges prägnantes Motiv. Symptomatisch ist der nahezu völlige Verzicht auf Simultanillustrationen. Der gesamte Bildzyklus enthält lediglich eine echte Simultandarstellung (BI. 5v: Nr. 6 'Frosch und Maus'). Eine weitere, "unechte" Simultanillustration (BI. 56r: Nr. 52 'Mann, Sohn und Esel' 1) demonstriert dagegen deutlich die Abneigung des Künstlers gegenüber der Abbildung ungleichzeitiger Handlungsmomente als scheinbar gleichzeitige. Die mittelalterliche Illustrationsgeschichte dieser Fabel zeigt, daß man dem Stoff offenbar kaum anders als durch die Reihung von fünf Einzelmotiven gerecht werden zu können meinte. Da in der Augsburger Handschrift lediglich Raum für vier Bilder vorgesehen ist, sah sich der Zeichner zur Zusammenfügung zweier Motive in einen Bildzusammenhang gezwungen. Die Horizontlinie des linken unteren Bildabschnitts (Vater reitet, Sohn führt den Esel), durch die der rechte obere Abschnitt (Sohn reitet, Vater führt den Esel) als eigenwillig überschnittener Hintergrund ausgegrenzt wird, fungiert zugleich als fast diagonal durch das Gesamtbild laufender, trennender "Riß". Die künstliche Montage der Bildanlage ist damit drastisch gekennzeichnet; die trennende Funktion des "Risses" wird jedoch ihrerseits wieder überspielt durch die Verteilung der Nebenfiguren auf das Bildganze, denn die beiden Männer im Mittelpunkt gehören, obgleich sie scheinbar in den rechten Bildabschnitt eingefügt sind, sowohl ihrer im Text vorgegebenen Bedeutung für den Erzählverlauf als auch ihrer im Bild realisierten Gestik und Mimik nach tatsächlich in die linke Bildszene. Um die überlastung eines Bildes durch mehrere Motive zu vermeiden, nimmt der Illustrator gegenüber den eingeführten Fabelbildtypen häufig motivische Zuspitzungen vor. Zur Fabel Nr. 44 ('Streit der Tiere und Vögel', BI. 41r) zeichnet er nicht wie üblich den breit angelegten Kampf der gegnerischen Parteien, sondern die Bestrafung der Fledermaus durch die Vögel, bei der die Vierbeiner völlig • 14 fehlen. Ebenso Ochse', BI. 81 r) auf dessen verzichtet Konflikt er die der Fabelillustration Wolf', BI. 84 r) ersetzt er die Körperhaltung Bei der derung erscheint auf prägnante dabei Erwägungen 15r ihrer Ein Baum etwa, und Terrain nur nur ferner führen der Fabel haben lediglich beziehen läßt die unterIntrige - etwa hinaus, dienen tiefe. Ganz anders selbst: äußerst mit detailliert bedacht, minutiös zeichnet der tote Esel; auch keine zur Parallele überraschte Wächter; kaum der die illustratorische der Künstler oder An Fabel Geschehens Eine ähnlich den Nr. Erzeugung Details oder 43 seitlichen und den Wortsinn räumlicher der auf genaue auch 'Maus Bildkomposition). - über Ausdifferenzierung notwendige Grasbüschein Erdaufschichtungen Haus die gesamte und noch in kleinsten 4r, hohe, Diagonale abgedreht, dienen entnommenen Definition der BI. 39r, malerischen (BI. durch der Bildszene. Versatzstücke. des Gestaltung meist mit ist, kompositorischen vereinfacht Ein schollenartige den Standort für die erwähnt ausgeführter ein lediglich und formelhaft (Ausnahme: und Archi- Relevanz Fabelerzählung Andeutung. durch der Hinter- Landschaft bis zum Ornament als das herrschaftliche dagegen Prinzip Fällen vorgegebenen in der in Aktualisierung auch das wie der Ausglie- eine Beschränkung der architektonische Handlung hier dominiert nicht szene keitstreue dem BI. 91 r: Der Notwendige. vom Text selten gelegentlich bestimmt und ihrer ihre Kinder'; und mit wobei führt Gehängten Bildrand gerückt und aus der Bildparallele in die Gebäudefronten oder Toreinblicke nur der dem Text Sie schlüssig in manchen 8v, 14r etc.), wird existiert begrenztes, Funktion Protagonisten Ochsen Ochsen ' Edelstein '-Tradition des Illustration (BI. Ir, Kulissenbaum Landschaft bestücktes bescheidene an zentraler der heuchlerischen (z.B. Brüder'), der auf das äußerst Blättern Horizontlinien differenziertes und Ochsen und Dieb'). nach zugehörigen dienender etc.). gewölbte Blumen der Zweigen, in Motive bewirkt ebenfalls bewertet. in von Ästen, vier der Ochsen, eindeutig Bildszenen vom Verschwinden und Kulissengestaltung werden aller Motiv zu Lösungen und drei die zu Nr. 57 'Frau Fabelhandlung 9v, zu separaten (z.B. BI. 59v: Der grund- ('Löwe den gewöhnlich Erzählzusammenhänge ausgeführtes zu Nr. 89 'Esel Drittillustration tektur komplexerer von Zusatzbildern, Die Zuspitzung 78 auf Nr. 84 ('Vier der Fabel von Wolf und einem des Wolfes die Bildszene von Begleitmotiven Zweitillustration haben Darstellung Textstelle Nr. Jagd und der daher Im Bild zur Fabel geläufige auf ein detailreich Einschaltung Fabel dessen zuordnet. Bewältigung Konzentration zur Löwen, auslöst auf keine die Gegenüberstellung am Fabeleingang lilustration des erscheint. Wolf - die sich im übrigen würfige der mit der Geiß erst Stelle - durch in Darstellung Bild- HandlungsWirklich- die Prägnanz des • 15 Gesamtmotivs nur unterstützende 4 r, Inhalt und vor allem Sandfaß der Waschfrau Requisiten, etwa Schattenwurf der Flasche BI. 47v oder die Altarstufe die Armbrust BI. 33 \ des Zuber, mit ihrer Jägers BI. Waschbrett groben und Holzmaserung BI. 83r• Die Figurenbildung Zweifellos tion weit herausragend aus dem Feld der oberdeutschen der Jahrhundertmitte aufgrund großen seiner außerordentlich zeichnerischen Korrekturen, stellung mit gung stehende lebhafte er gestische Fabelprotagonisten Bildhöhe ein. Menschen kleinteilige plastische Wirkungen, Wasserfarbenkolorierung Die Menschen breite, über deren Gewandungen Die festgehalten. der Profil Kopf angewinkelt nie deutlich (vgl. BI. 3r, 5\ und hierher, Oberkörper, deshalb nur leicht angehobenen (rechts), 89r, Geradezu zitathaft 94\ spiegelverkehrte Standards zurückgreifen: 97v (rechts) taucht hat der dabei das vordere 65\ und für im Paar in Oberkörper locker Selbst ist ausgestreckt, die Darstellun- dieser abgewandelte des Wolfes Haltungstypus Beinhaltung lediglich auf eine des Paars auf der Blattvorderbei der etwa Gestaltung die Serien BI. 11v, 20v, 30\ immer noch stets Haltungs- (BI. 1r) wie auch ist lang der Bildprotagonist der BI. 61v ist sogar Zeichner stehend Faltenwurf standardisierte abgewandelt Kopf, Fülle sondern Bein Gestalt; Proportionen. faltenreiche 96r). Affen man vergleiche oder die der Sitzfigur: Reproduktion kann am Rand sorgt die fein abgestufte in stimmigen als vielmehr 17r, 21\ sitzenden BI. 32r, 60v, 62v, 82r, 88r, 91v• Das sitzende Auf ähnliche Umrißzeichmimische Konturenlinien Dreiviertelansicht, geneigt, (BI. 31 r) gehören zur Verfü- sicherer setzt statuarisch-frontal, ist der Typus Haltung und Schreitfiguren Figurendar- durch sich durch überspielt gedrehter gen des in vermenschlichter aufrechteren selbst Der Illustrator Kaum variiert in leicht durchgepauste, der und sind von gedrungener befinden ist ins seite. Details die gesamte den Effekt Gesichter weniger Körperhaltung erscheint durch überaus sichtbaren sind in sehr entlang wird typen zur Verfügung. das hintere seiner leicht wird. Beinen unterstrichen. gebeugt, vor allem noch Binnenzeichnung reliefartiger flächige schlanken herabfallender Bewegung und Tiere noch verstärkt haben Körper in der Regel Strichelung der Körperzeichnung etwas Von die perspektivische Sparsame Die Plastizität leichter zuletzt nehmen konturiert. Akzente, kompakte Figurenbildung. nicht oder 'Edelstein' (BI. 4r, 42r, 51v). holzschnitthaft gestische zeugen Handschriftenillustra- des Augsburger gekonnten Sorgfalt denen präzisierte Die dargestellten nung ist der Illustrator wieder von Stand- von BI. 65 r, 72v 46v, 52v, 55v, 62v, 9lv. eine stets als Begleit- • 16 figur fungierende oder verhüllte Bewegungsfiguren Frau sind tungstypen gebildet. häufigsten die Handlungsfigur Sicherheit cherweise aus Die Figuren der schiedliche den im freien verbindlichen die Rückenansicht auch erstaunlich der sehr auch vor und tem der Fabel erhoben, dazu genau die Eigenschaft zugewiesen wird. blättern, gehört einfach wiederum 82 ('Pfaffe zurückgreifen, zur Fabel der auf ein die er weit den starr auf ähnlich Geschick Lösungen. die goldene Gans angedeutet und Ei wird; erst Beziehung sondern - in verkörpert er im Fabeltext im Meßbuch umzu- Oberschußmomenten, die handlungscharakterisierendes in die der Mund als zu verleihen. Repertoire von der Aus- Haltungsfigu- Argumentationsgesten Figurenkomposition einbezieht; und eng auf konkrete Sachverhalte Beispielhaft ist die Darstellung Eier BI. 82r), legt', gerichteten setzen So wird die ihm Seite Feine, mit vorgestreck- Leere wie bei der Konzeption auch zu sehr spezifischen bezogene Nr. 80 ('Gans, KörpersteIlung Authentizität verbreitetes großem eine in (BI. 47r), identifiziert, Eitelkeit, als Wäscherin der Kopf illustratorischen Galgen- Verkürzungen und geöffneten ins ist, Analoges (BI. 67r links). und Esel') dabei BeinsteIlungen spannungsvolle Kasel angestrengt Gebärdensprache mit aber daneben der Fabelerzählung geht größtmögliche kann der Künstler, einerseits er findet Blick ausholen- agieren. Charakteren. ist zurückgelehnt, zu denjenigen Einsatz drucksmittel durch unter- Körperphysiognomie und der selbstvergessenen Im subtilen Ritters lassen - wohl wie die des die der der hier Mit weit sie mögli- Formeln. 68v) gespreizten in dem zu überzeugenden Daß er im Bild gerade den Bildszenen durch lebendige Nr. der dazu dienen, ren, in eine Einzelfiguren oder BI. 87r perspektivische Details und Mimik - der Oberkörper Kinn hoch durch beruhende geschickt ist. am besonders und spielt Holzfäller extrem wiedergegeben, (BI. 83 r) nicht pfaff der singende Haltung dem Individualfiguren oder, Hier rechts, Der Künstler (BI. 75v), des geschlagenen machen aus. 67r Hal- Illustrator Formen 42r, Raum, konzipierte 64r) Beobachtung am Altar fast den abrufbarer der entwickelten vermittelten BI. 67r (rechts) mit selbst Körperlichkeit Standardfiguren zueinander Priester allem (BI. Gesellen genauer mit selbst - neben Bauern dynamisch Leiter naturnaher der schlafenden auf kühnste wählt Ausholenden" Typus zurückführen. des kämpfenden für weniger mit Umgang 55v, 83 r). Handlungs- allgemein Fabelstoffe (BI. 17v, 27v, 36\ die Handlungsfiguren wächters das Vorbild der Musterbüchern aus, deren Körperbewegungen, gilt ohne des "zum Schlage speziellen Lösungen beschreiben dagegen "Schlagenden" sich auf keinen (BI. 21v, 26r, 45v, 54\ Aus den Vorgaben zeigt sich seine auch auf Blick die krampfhaft und dessen die gekrümmte der gesamten Körperbewegung gewissermaßen noch eine Pointe die unbezähmbare Gier des Mannes vollends zum Ausdruck • des Mannes Absicht schon halbaufgerichtete rechte gibt, Hand, bringt die aber • 17 Gleiche Merkmale - raumgreifende Bewegungen, Authentizität der Körperphysiognomien, Figurentypen und individueller an Naturbeobachtung dabei eine Verschmelzung Weiterentwicklung - zeigen geschulte musterbuchartiger auch die Tierdarstel- lungen. Vor allem der in der überlegene Selbst Schrägstellung Umgang das Halbprofil Hals (Bi. 41 v links) noch gedrehten des der des Greifvogels oder Ebers Tiere Illustrators Expressivität des gegen (BI. 16v rechts) der Menschendarstellung erreicht der Illustrator zurückblickenden Gegenrichtung eine jedoch Tieren, deren um gewandt ist steht ähnlich Nachbildung same Charakterisierung zu Formelhaftem tungen von Löwe, übersehen. jeder gemäß kommen. Jagdhund, der frappierenden Bildperspektive ('Löwe I, verselbständigen. BI. 18v) der Gekünstelt und die Abbildungen ohne individuellen kompliziertere kleiner Ausdruck, Formen in die deutlich kleineren der es nicht Tiergat- von Vorbildern vermag in der Illustration nicht in zu Wappentier sich etwa zur Fabel individuellen Tiergesichter Flächen lassen heraldischen treten einfühl- "höfischen" dem vor allem Stereotype; ihre dennoch Typ zur Werte zur dazu des Fabeltextes, SOv, 93r); Tierprotagonisten, aus umso nicht Tiere, der Einfluß allenfalls die plastischen sie im Bereich heraldische wirken 27v, 31 r, 32v, SI v, 8Sv). wird wie bei den Menschender der Aufsicht der Bogen Gattungseigenart ist stets der Bildgeschehens im halbkreisförmigen auch 16v, 44r, hinter des auf Gehen eingesetzt und Pferd Perspektive Bildkompositionen einiges Sr, Sv, 23r, gerade Achse von im gerät ist Adler (BI. 10v, 12r, und Maus häufig gebogenen die Zeichnung den Erzählvorgaben Dabei Der Löwe insbesondere nachgezeichnet durch Kopf und Hals "Schlagenden", um unten schwierigen den sich bilddiagonale Dynamisierung zum Beispiel Obwohl diese Bewegungsform die treffsichere zwar nach der bestätigt Dreidimensionalität. eigene trotz bet rächtliche (z.B. BI. 4\ des der und verleihen darstellungen die Figur seine erzeugen Figurenbildung zurück; die Bildparallele Problemen mit dem wesenstypisch die Ansicht den Eindruck organischer Körperlichkeit raffinierte Weise räumliche Tiefe. Die gegen mit in Nr. 21 Einzelfigur zu Frontaldarstellung des Frosches. zurück: Sie bleiben wo der Illustrator herausarbeiten muß, greift er zur Stilisierung. Zusammenfassung Der Augsburger Wertsignale stoff der verwendet, Stelle Kodex ist keine Pracht handschrift fehlen: statt auf des kostbareren aufwendigen repräsentativerer im üblichen Pergaments kalligraphischen Deckfarbenminiaturen Sinne. ist nur Papier Schmuck stehen wurde mit Demonstrative als Beschreibverzichtet. Wasserfarben An kolo- • 18 rierte Federzeichnungen. Fabeln nicht in zuletzt szenischen durch beträchtlichen einen nicht Regionallassen, allein recht lassen, im Vergleich das Stoffprogramm unverwechselbaren Eingehen des lllustrators überzeugend der Bildserie mit den übrigen Rang. erstaunlich weniger dem lllustrator wie dem Meister des Ulmer ziationen verbinden. ist ihre bislang und erklärungsbedürftig. in der eine Merkmale, 'Esopus' bildhauerische von ca. den 147616, Handschrift 'Edelstein '-Hand- lllustrationen einem so schlecht zuordnen Wenig deutet auf eine vor allem könnten die konsequente es geraten Handschriftenillustration ähnliche den Text die 17 bebilderten in der Figurenbildung, die auf verdankt Daß sich aber hin. Die ikonographischen der BonerLösungen, ins Bild setzen. der Handschriftenilluminierung weiterhin Vergleichbares mit Niveau hoch anzusetzenden der Körperlichkeit zu suchen: intensive künstlerischen Werkstattproduktion Betonung bewältigen und der Fabelhandlungen und Zeitstil bleibt Souveränität das sehr Charakter Dem schriften Diese allerdings auffallender erscheinen als in der Sicht weise Plastik zuzutrauen, mit dem ihn manche Asso- Anmerkungen 1 Fr. PFEIFFER (Hg.), Der Edelstein gen des deutschen Mittelalters 4). 2 R.-H. BLASER, Ulrich (These Paris). Boner. von Ulrich Un fabuliste Boner. suisse Leipzig 1844 (Dichtun- du XIVe siecle. Genf 1949 3 D. FOUQUET, Einleitung. In: Ulrich Boner. Der Edelstein. Faksimile der ersten Druckausgabe Bamberg 1461. 16. I. Eth. 2° der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Stuttgart 1972, S. 11. 4 Ausstellungskatalog Augsburg 1987: Wertvolle Handschriften und Einbände aus der ehemaligen Oettingen-Wallersteinschen Bibliothek. Hg. v. R. FRANKENBERGER und P. B. RUPP. Wiesbaden 1987, Nr. 24. 5 H. LEHMANN-HAUPT, Schwäbische Federzeichnungen. Studien zur Buchillustration Augsburgs im 15. Jahrhundert. Berlin-Leipzig 1929, S. 26f., hier S. 27. 6 J. P. LANG, Materialien zur Oettingischen, Bd. 1. Wallerstein 1771, S. 149-169. 7 K. BARTSCH, Deutsche 48-51, hier S. 49f., Nr. 10. Handschriften aeltern in Mayhingen. und neuern, Germania Geschichte. 8 (1863), S. 8 Zu 'Des Teufels Netz' zuletzt A. EHLERS, Des Teufels Netz. Untersuchungen zum Gattungsproblem. Stuttgart 1973 (Studien z. Poetik u. Geschichte d. Literatur 35); zur Handschrift S. 17, 20-23 (Sigle C). Zur 'Sibyllenweissagung' I. NESKE, Die spät mittelalterliche deutsche Sibyllenweissagung. Untersuchungen und Edition. Göppingen 1985 (GAG 438); zur Handschrift S. 113f., 196f. (Sigle Wa). 9 K. SCHNEIDER, Die deutschen mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Augsburg (im Druck). - Frau Dr. Schneider danke ich sehr für die überlassung ihrer Handschriftenbeschreibung vor der Drucklegung • • 19 10 Bücherverzeichnis des Grafen Wilhelm von Öttingen 1466/67. In: Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Bd. 3.1: Bistum Augsburg. Bearb. v. P. RUF. München 1932 (Nachdruck 1970), S. 159-161, hier S. 161, Z. 11f. Vgl. zuvor G. GRUPP, Eine gräfliche Bibliothek im 15. Jahrhundert. ZentralbI. f. Bibliothekswesen 9 (1892), S. 484-490, hier S. 487, Nr. 61. 11 LANG (wie Anm. 6), S. 150: " ••• und daß, vorne auf die Decke des Buchs, ein Grauff wilhalm VD Oettingen seinen Namen, auf die eben bemerkte Art, eigenhändig geschrieben hat." 12 G. FRIEBERTSHÄUSER (Untersuchungen zu "Des Tüfels Segi". Diss. Freiburg i.Br. 1966, S. 27) stellte die Herkunft der ergänzten Blätter fest: Sie stammen "aus der Oetting'schen Papiermühle zwischen dem Weiler Anhausen und Christgarten, die 1696 durch Fürst Albrecht Ernst 11. an die Papierfamilie Bullinger verkauft wurde, in deren Besitz sie anderthalb Jahrhunderte verblieb." 13 Vgl. das Bücherverzeichnis Ein b8ch/in von Sibilla beyen an der eingebunden, (RUF, weissagung wie oben, Anm. 10, S. 160, Z. 32f.): und v8n ebd. Z. 12f.: Ein buch den XII geschlechtten von beyspi/en. her Moysi 14 Dieser Umfang kennzeichnet die Klasse 11I der Gesamtüberlieferung. Vgl. K. GRUBMÜLLER, Boners 'Edelstein' und seine Überlieferung. In: Ulrich Boner, Der Edelstein. (Öffentliche Bibliothek der Universität Basel, Handschrift A N 11I 17). Farbmikrofiche-Edition. München 1987 (Codices illuminati medii aevi 4), bes. S. 11. Ausführlicher dazu U. BODEMANN, G. DICKE, Grundzüge einer Überlieferungsund Textgeschichte von Boners 'Edelstein'. In: Deutsche Handschriften 1100-1400. Oxforder Kolloquium 1985. Hg. v. V. HONEMANN u. N. F. PALMER. Tübingen 1987 (im Druck). 15 Terminus nach L. E. STAMM, Die Rüdiger Schopf-Handschriften. einer Freiburger Werkstatt des späten 14. Jahrhunderts und ihre Aarau-Frankfurt a.M.-Salzburg 1981, S. 39. 16 Vita Esopi et fabulae ••. Das ••• mit synen fabeln ••• von doctore getUtscht ••• Ulm: Johann Zainer [um lich (mit weiterer Literatur) Ch. L. und 16. Jahrhunderts. Diss. Hamburg Die Meister Arbeitsweise. leben des hoch berUmten fabeldichters Esopi heinrico stainh5wel schlecht und verstentIich 1476J. ZU den Holzschnitten zuletzt ausführKÜSTER, Illustrierte Aesop-Ausgaben des 15. 1970, Nr. 8 u. S. 28-45 • • MIKROFICHE-EDITION •