Stiftung Pro natura - pro ski Jahresbericht Die Stiftungsaktivitäten in
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Stiftung Pro natura - pro ski Jahresbericht Die Stiftungsaktivitäten in
Stiftung Pro natura - pro ski Jahresbericht Verantwortliche: Univ. Prof. Dr. Ulrike Pröbstl Univ. Ass. Dr. Alexandra Jiricka BSc. Verena Melzer Die Stiftungsaktivitäten in der Nachlese 2012 Stiftungsrat: Fürstl Rat Hans Brunhart Jürgen Kühnis Felix Näscher Ralf Roth Bernhard Russi Erwin Lauterwasser Pro natura - pro ski Bericht der Stiftungsaktivitäten 2012 Impressum Universität für Bodenkultur Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung Peter-Jordanstraße 82 1190 Wien, Austria Telefon: 0043/1/47654 7213 Email: [email protected] www.skiaudit.info Seite |2 Pro natura - pro ski Bericht der Stiftungsaktivitäten 2012 INHALTSVERZEICHNIS GRUßWORT 4 VORWORT 5 EINLEITUNG 6 1. DIE STIFTUNG STELLT SICH VOR 7 1.1. Ziele und Aufgaben der Stiftung 7 1.2. Stiftungsrat 8 2. 2.1. PRO NATURA - PRO SKI AWARD 10 Zielsetzungen 10 2.2. Bewerbungsverfahren 2.2.1. Die Jury 11 12 3. 14 PRESSESPIEGEL UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 3.1. Umweltmanagement im Seilbahnbereich 14 3.2. Wintertourismus mit Verantwortung 15 4. 4.1. 5. INFORMATION UND WEITERBILDUNG Beraterschulung FORSCHUNGSKOOPERATIONEN 16 16 17 5.1. AdaptAF – Alternative Grünlandnutzung im Alpenraum 5.1.1. Präsentation ALP S – Alternative Grünlandnutzung im Alpenraum nach 2015 17 19 5.2. Einheitlicher “Carbon Footprint für Skigebiete” in Kooperation mit der OITAF 5.2.1. Auszug Carbon Footprint Skilifte Lech – BOKU/ Umweltbundesamt 29 31 6. 46 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK ANNEX 47 Seite |3 Pro natura - pro ski Bericht der Stiftungsaktivitäten 2012 Grußwort Der Internationale Skiverband begrüßt die Initiative, die von der Stiftung pro natura - pro ski zur Aufwertung von Skigebieten ergriffen wurde. Die Diskussion um Fragen der Eingriffe in Natur und Landschaft durch den Skisport, die lange Zeit von kontroversen Positionen ausging, hat sich versachlicht. Die Bedeutung, die der Skisport für die Gebirgsregionen gesellschaftlich und wirtschaftlich besitzt, ist ebenso in die Beurteilung eingeflossen wie die Erkenntnis, dass Skisport nachhaltig nur im Einklang mit der Natur gesichert werden kann. Es wurde viel darüber nachgedacht, wie Impulse zur Aufwertung von Skigebieten gesetzt werden können. Die Verleihung von Gütesiegeln war sicher ein beachtlicher Versuch. Die Idee, die hinter der Initiative der Stiftung pro natura - pro ski steht, hat einen viel weiter gehenden Ansatz. Das Auditing schließt keinen aus, es beginnt bei der gegenwärtigen Situation eines Skigebietes, analysiert Stärken und Schwächen und gibt wichtige Entscheidungshilfen für die Gestaltung des Pistenangebotes. Es liegt in der Entscheidung des jeweiligen Unternehmens, ob dieses Instrument für das Umweltmanagement genutzt wird, oder ob es als Zertifizierung ausgebaut werden soll. Für das Skigebiet wird in jedem Fall ein Imagegewinn erreicht. Der Internationale Skiverband beteiligte sich mit Bernhard Russi und Erwin Lauterwasser an der Entwicklung des Leitfadens für das Auditing, weil damit fortschrittliches Denken in die ökologische Stabilisierung von Skigebieten getragen werden kann. Für die FIS ist die Akzeptanz dieser Zielsetzungen ein Garant zukunftsorientierter Planung für den Skisport. Die FIS wünscht die Verbreitung und Akzeptanz dieses Instrumentes, nicht zuletzt im Hinblick auf die besondere Chance, Umweltmanagement in die Planung, Organisation und Durchführung von internationalen Wettkämpfen zu integrieren. Dieser Schritt wird bei der Evaluierung von Bewerbungen künftig sicher Berücksichtigung finden. Mit dem Dank an die Stiftung pro natura - pro ski und an ihren Vorsitzenden, Präsident Hans Brunhart, wünsche ich dem Leitfaden eine gute Aufnahme und wirksame Umsetzung Gian-Franco Kasper Präsident des Internationalen Skiverbandes Seite |4 Pro natura - pro ski Bericht der Stiftungsaktivitäten 2012 Vorwort Als 2002 die Auditierung erster Skigebiete abgeschlossen war, wurde deutlich, dass mit einmaligen Fallbeispielen die Entwicklung zur Einführung eines EMAS basierten Audits für Skigebiete alleine nicht erreicht werden kann. Es zeigte sich, dass es vielmehr einer Vielzahl unterschiedlicher Ansätze und Unterstützungen bedarf, um die Idee einer nachhaltigen Skigebietsentwicklung dauerhaft zu etablieren. Mit Hilfe des Stiftungsrats unter der Leitung von Hans Brunhart gelang es ein neues, langfristig ausgerichtetes Konzept zu entwickeln und die Zusammenarbeit mit dem Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung zu etablieren. Dieses setzt sich aus gezielten Informationsmaßnahmen und Fachveranstaltungen für die Branche zusammen. Weiterhin wurde gezielt ein Netzwerk zu Verbänden und Fachorganisationen aufgebaut sowie entsprechenden Kommunikationsmedien - von Zeitschriften bis hin zum Webauftritt. Ein in den vergangen Jahren immer wichtiger werdender Baustein ist der „pro natura-pro ski“ Award, der immer im Rahmen der Alpenkonferenz vom jeweiligen Mitgliedsstaat an die Preisträger übergeben wird. Die Inhalte des Awards wurden drängenden Fragen, wie dem Klimawandel, angepasst. Die nächste Ausschreibung startet im Herbst 2013. Im vergangenen Jahr haben sich Kooperationen mit Forschungsprojekten speziell zu angrenzenden Fragestellungen entwickelt - wie dem CarbonFootprint von Skigebieten oder der Klimawandelanpassung und –vermeidung durch den Einsatz Erneuerbarer Energieträger. Mit dem vorliegenden Band möchten wir die Leistungen für die Stiftung pro natura – pro ski im Jahr 2012 dokumentieren und zusammenstellen. Wir hoffen, dass damit die diesjährigen Schwerpunkte und Wirksamkeit der Tätigkeiten im Auftrag der Stiftung deutlich werden. Weiterhin soll diese Zusammenstellung dazu anregen, die nachhaltige Skigebietsentwicklung zu unterstützen bzw. Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln. Wien, den 12.01.2013 Prof. Dr. Ulrike Pröbstl Dr. Alexandra Jiricka Universität für Bodenkultur Wien Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung Seite |5 Pro natura - pro ski Bericht der Stiftungsaktivitäten 2012 Einleitung Die Alpen sind ein faszinierender Gebirgsraum, der Jahr für Jahr eine große Zahl von Ferien- und Tagesgästen anzieht. Ein beachtlicher Anteil davon entfällt auf das Winterhalbjahr. Der Winter in den Bergen und die damit verbundenen Möglichkeiten der sportlichen Betätigung erfreuen sich großer Beliebtheit. Kein Wunder, ist der Wintersport in den Alpen doch eine wichtige Einkommensquelle und Teil des wirtschaftlichen Motors. Bei allen Vorteilen, die sich daraus für die alpine Bevölkerung ergeben, muss man auch nüchtern bedenken, dass diese Entwicklung einen Preis hat mit den Eingriffen in die ökologisch und landschaftlich sensible Bergwelt. Es gilt das Bedürfnis des Menschen nach Erholung und sportlichen Aktivitäten zu befriedigen und die Erfordernisse der Natur zu berücksichtigen. Was die Vorsorge betrifft, so sind in den letzten zehn Jahren wichtige Fortschritte erzielt worden - etwa die Einführung der Umweltverträglichkeitsprüfung in vielen Alpenländern oder die Definition raumplanerischer Rahmenbedingungen. Bewusstsein und Bereitschaft für die Verbesserung der aktuellen Nutzung sind noch weniger ausgeprägt. Verordnete Auflagen und Einschränkungen greifen nur bedingt. Es lohnt sich daher die Suche nach Instrumenten und Formen der Zusammenarbeit, welche Spielräume lassen, die auf Eigenverantwortung der Anbieter aufbauen und partnerschaftlich orientiert sind. Das Auditing kommt diesen Anforderungen recht nahe. Solche Instrumente anzuwenden liegt in der Tradition der Verwaltungs- und Privat-Bank Aktiengesellschaft (VP Bank) Vaduz. Sie verfügt zudem seit einigen Jahren über gute Erfahrungen mit dem Umweltmanagement im eigenen Betrieb. Es liegt damit auf der Hand, dass sie Initiativen unterstützt, welche die Einführung solcher Strategien und Instrumente auch in anderen Branchen zu erreichen versuchen. Die Gründung der Stiftung pro natura - pro ski und das im vorliegenden Projekt aufgegriffene Auditing stellen somit eine natürliche Fortsetzung der Firmenphilosophie außerhalb des Betriebes dar. Mit der Gründung der Stiftung ist es gelungen, zahlreiche kompetente Persönlichkeiten und Institutionen, die im Zusammenhang mit dem Skisport unterschiedliche Interessen vertreten, zusammen zu führen. Mit Adelboden (CH), Malbun (FL) und Schladming (A) haben sich erfreulicherweise drei Skigebiete bereit erklärt, in diesem Projekt mitzuwirken. Es wird zudem vom Land Liechtenstein sowie verschiedenen Stiftungen unterstützt. Dankbar sind wir, dass auf umfangreiche Vorarbeiten der Stiftung Sicherheit im Skisport, SIS, des Deutschen Skiverbandes aufgebaut werden konnte, und dass von Seiten des Internationalen Skiverbandes FIS wertvoller Sachverstand eingebracht wurde. Dies unterstreicht die Bedeutung, welche dem Auditing in skisportlich genutzten Gebieten von verschiedener Seite beigemessen wird. Die Gründung der Stiftung pro natura - pro ski sowie das vorliegende Projekt sind wichtige Meilensteine für die Vorgehensweise, unterschiedliche Umweltinteressen über den Dialog in Einklang zu bringen. Die Verwaltungs- und Privat-Bank Aktiengesellschaft freut sich, wenn sie damit einen Beitrag zur Erhaltung der sensiblen Bergwelt leisten kann. Hans Brunhart Präsident des Verwaltungsrates der Verwaltungs- und Privat-Bank Aktiengesellschaft Präsident des Stiftungsrates pro natura - pro ski Seite |6 Pro natura - pro ski Die Stiftung stellt sich vor 1. Die Stiftung stellt sich vor 1.1. Ziele und Aufgaben der Stiftung Die Faszination des Wintersports in den Alpen ist ungebrochen. Der Winter in den Bergen und die damit verbundenen Möglichkeiten der sportlichen Betätigung erfreuen sich großer Beliebtheit. Gleichzeitig ist der Wintersport eine der wichtigsten Einkommensquellen für die ortsansässige Bevölkerung. Bei allen Vorteilen hat diese Entwicklung mit den Eingriffen in die ökologisch und landschaftlich sensible Bergwelt ihren Preis Die Stiftung pro natura - pro ski möchte diese Freizeit- und Erwerbsmöglichkeiten mit ihrem Engagement langfristig sichern. Das erfordert aber gleichzeitig, dass das wichtigste Kapital der Alpenregionen - die Landschaft - nachhaltig genutzt wird. Verantwortungsbewusste Bahnunternehmen, die dieses Ziel in ihrem Skigebiet systematisch anstreben, stoßen in der Öffentlichkeit auf positive Resonanz und ihre unternehmerischen Aktivitäten dank einer offenen Kommunikation leichter auf Verständnis. Um die Eigeninitiative zur nachhaltigen Nutzung und Aufwertung von Skigebieten zu unterstützen, sind anerkannte methodische Instrumente und entsprechende Bewertungsmodelle erforderlich. Bild: Leitfaden Auditing in Skigebieten Die Stiftung pro natura - pro ski legt hierfür als Grundlage ein, gemeinsam mit dem Internationalen Skiverband (FIS) entwickeltes, praxisorientiertes Arbeitsinstrument vor: den Leitfaden "Auditing in Skigebieten". Weiterführendes Ziel ist es Skigebiete, Betreiber, Verbände und Forschung zu vernetzen um Innovation und Engagement im Umweltmanagement zu fördern. Der Leitfaden „Auditing in Skigebieten" ermöglicht die weltweite Umsetzung eines einheitlichen Auditierungsverfahrens. Den jeweiligen Unternehmen, d.h. den Skigebieten, wird mit dem Auditing Leitfaden ein Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem sie in der Lage sind, ein von ihnen getragenes, fortlaufend umgesetztes und verbessertes Umweltmanagement zu implementieren. Mit der möglichen Zertifizierung sind positive Impulse für den Betrieb nach innen und eine Wertewirkung nach außen zu erzielen. Darüber hinaus trägt das Auditierungsverfahren für Skigebiete zur Konfliktminimierung zwischen Skisport und Naturschutz bei und zeigt Wege für einen umweltverträglichen Skisport auf. Seite |7 Pro natura - pro ski Die Stiftung stellt sich vor Nutzenpotenziale für das Skigebiet: • Wettbewerbsvorteile (Imagegewinn u.a. bei der Bewerbung von Wintergroßveranstaltungen, Attraktivität für umweltsensible WintersportlerInnen) • Kostenreduzierung (z.B. durch Vermeidung von kostenintensiven Sanierungen bei flächenwirksamen Schäden, Erhebung von Einsparungspotentialen) • Risikominimierung (Verbesserte Informationsbasis in Bezug auf Umweltrisiken u.a. durch Kenntnis des flächenwirksamen Schadenpotentials) • Verbesserung der Organisation (effizientes, unternehmensinternes Öko-Controlling, verbesserte Kommunikation im Unternehmen, erhöhte Identifikation und Motivation der MitarbeiterInnen) 1.2. Stiftungsrat Hans Brunhart Präsident Stiftungsrat, Präsident des Verwaltungsrates der VP Bank Prof. Dr. Dr. Jürgen Kühnis Professor an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz Erwin Lauterwasser Vizepräsident des Deutschen Skiverbandes a.D. Grundsatzfragen und Umwelt, Umweltbeauftragter des Internationalen Skiverbandes, FIS Seite |8 Pro natura - pro ski Die Stiftung stellt sich vor Dr. Felix Näscher Liechtensteinisches Amt für Wald, Natur und Landschaft Univ.Prof. Dr. Ralf Roth Leiter des Instituts für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln Bernhard Russi Technischer Experte des Internationalen Skiverbandes, FIS ehemalige Stiftungsratsmitglieder: Gebhard Frick Geschäftsführer der Stiftung, VP Bank Wilfried Kaufmann Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sargans-Werdenberg Seite |9 Pro natura - pro ski pro natura - pro ski Award 2. pro natura - pro ski Award 2.1. Zielsetzungen "Die Verleihung des pro natura - pro ski AWARD09 anlässlich der Alpenkonferenz 2009 in Evian / Frankreich ist der krönende Beweis für unsere auditierte Weiterentwicklung im Umgang mit Natur und Umwelt. Wir sind uns aber dessen bewusst, dass dieser Prozess stets weiter zu führen ist, nicht zuletzt, um die Basis unseres Tourismus nachhaltig zu sichern." Skilifte Lech Der Stiftungsrat pro natura - pro ski möchte die Verbreitung und Anwendung des Leitfadens fördern. Die Auszeichnung wird vergeben für herausragende Leistungen eines Betriebes auf dem Gebiet von Natur-, Landschafts- und Umweltvorsorge (vgl. Beurteilung der Wettbewerbsbeiträge). Mit dem Preis pro natura - pro ski werden die folgenden Ziele verfolgt: ∗ Er unterstützt die Umsetzung der Ziele der Stiftung. ∗ Er hilft mit das ökologische Auditing unter den Skigebietsbetreibern bekannt zu machen und stellt einen Anreiz dar, dieses Instrument sowie den Leitfaden anzuwenden. ∗ Er fördert damit die Innovationen der Betriebe sowie den Wettbewerb unter den Skigebietsbetreibern auf dem Gebiet der Natur-, Landschafts- und Umweltvorsorge. ∗ Er verhilft den Betrieben, die sich zu einer konsequenten Beachtung der Anliegen von Natur, Landschaft und Umwelt entschlossen haben, zu einem Wettbewerbsvorteil auf dem Markt. ∗ Er ist eine Orientierungshilfe für alle Kunden und Veranstalter, die einen umweltbewussten Betrieb bevorzugen. ∗ Er ermöglicht es den Akteuren - namentlich der Stiftung pro natura - pro ski und der Alpenkonferenz - die Ergebnisse ihrer Arbeit einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Der Preis wird alle zwei Jahre (erstmals 2009) ausgeschrieben und verliehen. Die Auszeichnung wird anlässlich der alle zwei Jahre stattfindenden Alpenkonferenz (Konferenz der Umweltminister der Alpenländer und der Europäischen Gemeinschaft) verliehen. Der Ort der Vergabe wird durch den Tagungsort der Alpenkonferenz bestimmt. S e i t e | 10 Pro natura - pro ski pro natura - pro ski Award 2.2. Bewerbungsverfahren Die Ermittlung der Siegergebiete erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Basis für eine Nominierung ist das „Self Assessment" der Gebiete auf Grund dessen die Qualifikationen für eine Prämierung gesichtet werden. Sind die Grundqualifikationen erfüllt, erfolgt eine Besichtigung vor Ort durch wissenschaftliche Experten. In einem zweiten Schritt wird die Auswahl besonders innovativer und engagierter Gebiete auf Basis einheitlicher Kriterien durch die Jury getroffen, die die Siegergebiete prämiert. Die Bewerbungsunterlagen finden Sie auf www.skiaudit.info unter „Audit Award“ ! S e i t e | 11 Pro natura - pro ski pro natura - pro ski Award 2.2.1. Die Jury Hans Brunhart In der Jury ist der Präsident der Stiftung Hans Brunhart aus Liechtenstein vertreten. In die Kommission bringt er insbesondere seine Kenntnisse als ehemaliger Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein und als Präsident des Verwaltungsrates der VP-Bank ein. Florin Florineth Prof. Dr. Florin Florineth ist Leiter des Instituts für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau an der Universität für Bodenkultur. Als geborener Südtiroler verfügt er nicht nur über ausgezeichnete Kenntnisse der alpinen Skigebiete, sondern ist in Fachkreisen vor allem für seine besondere Erfahrung im Bereich der Skigebietsbegrünung und dem Erosionsschutz im Gebirge bekannt. Herbert Formayer Nachdem im Award auch die Auseinandersetzung der Gebiete mit dem Klimawandel angesprochen wird, zählt seit 2008 Dr. Herbert Formayer zur Jury. Dr. Formayer beschäftigt sich seit 1998 in zahlreichen Forschungsprojekten mit dem Themenfeld Klimawandel und Tourismus sowie insbesondere mit der Schneesicherheit von Skigebieten. Hans Höhener Hans Höhener ist als Verwaltungsratsvorsitzender der Säntis-Schwebebahn AG, vormaliger Präsident des Verbandes „Seilbahnen Schweiz“ (SBS) sowie Repräsentant der FIANET und Mitglied des Direktionskomitees der OITAF nicht nur ein ausgewiesener „Insider“ der Seilbahnwirtschaft sondern bringt auch die Rahmenbedingungen und Erfahrungen aus der Schweiz in das Gremium mit ein. S e i t e | 12 Pro natura - pro ski pro natura - pro ski Award Erwin Lauterwasser Erwin Lauterwasser leitete mehr als 20 Jahre die Forstdirektion in Freiburg und war in dieser Rolle in die naturverträgliche Entwicklung der Skigebiete im Schwarzwald, Deutschland, eingebunden. Diese Erfahrungen setzte er als langjähriger Vizepräsident des Deutschen Skiverbandes (DSV) u.a. durch die Gründung eines Umweltbeirates im DSV und seiner aktuellen Tätigkeit als Umweltbeauftragter des Internationalen Skiverbandes fort. Felix Näscher Dr. Felix Näscher leitet seit 1984 das Amt für Wald, Natur und Landschaft im Fürstentum Liechtenstein. In diesem Zusammenhang engagiert er sich auf nationaler wie internationaler Ebene für eine nachhaltige Umwelt- und Entwicklungstätigkeit. Hierzu zählt die Mitwirkungen in Jurys, die Beratertätigkeit und die Steuerung von nachhaltigen Projekten. Mitja Pavliha Dr. Mitja Pavliha aus Slowenien ist Architekt und Raumplaner und derzeit Generaldirektor der Abteilung für Raumplanung am slowenischen Ministerium für Umwelt und Raumplanung. In der Vergangenheit beschäftigte er sich insbesondere mit Fragen der Raumentwicklung und der Verkehrsplanung. Dr. Pavliha ist Präsident des Ständigen Ausschusses der Alpenkonferenz. Harald Pechlaner Die touristische und ökonomische Perspektive wird in der Jury durch Prof. Dr. Harald Pechlaner vertreten. Der ursprünglich aus Südtirol stammende Wissenschaftler ist Professor für Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Deutschland und Leiter des dortigen Zentrums für Entrepreneurship. Georges Ribière Georges Ribière ist Mitglied der Umwelt- und Planungsabteilung in Frankreich. Zu seinen besonderen Kompetenzen gehört die Auseinandersetzung mit einer nachhaltigen Raumentwicklung unter Berücksichtigung der Biodiversität einerseits und Raumplanung mit Tourismus andererseits. S e i t e | 13 Pro natura - pro ski Pressespiegel und ÖffentlichkeitsarbeitPressespiegel und Öffentlichkeitsarbeit 3. Pressespiegel und Öffentlichkeitsarbeit 3.1. Umweltmanagement im Seilbahnbereich Internationale Seilbahn-Rundschau ISR - deutsch ISR 01/2012 Umweltmanagement für Skigebiete in Osteuropa – das Beispiel Bansko Ulrike Pröbstl: In den letzten Jahren wurden vermehrt in osteuropäischen Gebirgsregionen Skigebiete entwickelt. ISR 02/2012 Mitarbeiterbeteiligung beim Audit Ulrike Pröbstl, Alexandra Jiricka: Bei der Durchführung eines erfolgreichen Umweltaudits spielt die Beteiligung der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle ISR 04/2012 Carbon Foot Print Skilifte Lech Ulrike Pröbstl, Alexandra Jiricka: Modellprojekt in Zusammenarbeit mit dem OITAFUmweltausschuss ISR 05/2012 Sommer am Berg – mit oder ohne erneuerbare Energieträger? Ulrike Pröbstl, Alexandra Jiricka: Wahrnehmung von Sommertouristen in vier österreichischen TopSkigebieten Internationale Seilbahn-Rundschau ISR – französisch ISR 02/2012 La gestion de l’environnement dans les domaines skiables Ulrike Pröbstl: L’Institut pour l’aménagement du paysage, les loisirs et la planification de la protection de la nature à l’Université agronomique de Vienne intervient pour éviter aux pays d’Europe de l’Est de commettre des erreurs en termes d’environnement lors de l’aménagement de nouveaux domaines skiables. Internationale Seilbahn-Rundschau ISR – russisch ISR 2012 Auszug aus den Beiträgen siehe Anhang S e i t e | 14 Pro natura - pro ski Pressespiegel und ÖffentlichkeitsarbeitPressespiegel und Öffentlichkeitsarbeit 3.2. Wintertourismus mit Verantwortung Bezirksrundschau Kirchdorf Ein Urlaub mit Heiligenschein Forum ÖGZ Nachhaltiger Skitourismus in Österreich – wo stehen wir? Skiinfo.ch Nachhaltig in den Skiurlaub: Tipps für umweltbewussten Winterspaß Anliegen Natur 36/12 Zukünftig „oben ohne“? Gletscherskigebiete im Wandel Auszug aus den Beiträgen siehe Anhang S e i t e | 15 Pro natura - pro ski Information und Weiterbildung 4. Information und Weiterbildung 4.1. Beraterschulung Aufgrund der großen Anzahl an Tourismuseinrichtungen sind die Bundesländer Salzburg und Niederösterreich prädestiniert für eine stärkere Fokussierung auf Umweltmanagementaktivitäten im Tourismusbereich. Eine wichtige Zielgruppe könnten hier die Wintersportgebiete sein. Die Stiftung "pro natura- pro ski" hat gemeinsam mit dem Internationalen Skiverband (FIS) dafür eine Grundlage erarbeitet, nämlich das "Auditing in Skigebieten". Momentan sind nur vereinzelt Berater und Gutachter im Bereich Skigebiete tätig und verfügen über entsprechendes Know-How. Das Instrument „Ski Audit“ könnte außerdem durch den formalen Rahmen ergänzt werden, der eine Fortschreibung der Umweltberichterstattung (Umwelterklärung) vorsieht. Einige Skigebiete haben in der Vergangenheit das Instrument „Ski Audit“ zwar eingeführt, aber nicht mehr fortgeführt. Ziel des Projektes ist es das Instrument „Ski Audit“ um die Anforderungen der EMAS Verordnung zu erweitern und die Grundlage für einen allfälligen Ausbildungsworkshop für Berater und Gutachter in Form eines Leitfadens zu schaffen. Wichtigste Schritte Der neue Leitfaden wird gemäß dem Anhang II der EMAS VO aufgebaut und mit entsprechenden Best Practice Beispielen versehen. Ein Erfolgsparameter für das Projekt ist die Anzahl der neuen Beratungsfälle im Bereich Skigebiete sowie das Zustandekommen eines Ausbildungsworkshops. Die Durchführung ist von November 2012 bis Mai 2013 angesetzt. S e i t e | 16 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen 5. Forschungskooperationen 5.1. AdaptAF – Alternative Grünlandnutzung im Alpenraum Die Stiftung pro natura-pro ski untestützt eine Forschungskooperation der Universität für Bodenkultur mit dem AlpS Zentrum in Innsbruck (www.alp-s.at) an der darüber hinaus internationale und nationale Firmenpartner aus dem Bereich Erneuerbare Energien beteiligt sind. Das Thema schonender Einsatz von Erneuerbaren Energien hat für Skigebiete einen hohen Stellenwert. Durch die finanzielle Beteiligung konnte der Schwerpunkt – vor allem auch in der Befragung von über 2000 Touristen und Touristinnen im Alpenraum auf skigebietsrelevante Bezüge fokusiert werden (rund 1000 WintersportlerInnen in der Saison 2010/2011 sowie mehr als 1000 Sommergäste aus der Saison 2012). Die Ergebnisse wurden den Skigebieten direkt zur Verfügung gestellt (die das Projekt durch Kooperation bei der Befragung unterstützt haben). Teile der Ergebnisse wurden bereits der Öffentlichkeit präsentiert (siehe Kapitel 4). Ansprechpartner für das Projekt an der BOKU sind Dr. Alexander Bauer ([email protected]) – Institut für Landtechnik Dr. Alexandra Jiricka ([email protected]) – Institut für Landschaftsentwicklung PROJEKTBESCHREIBUNG: Nutzung von alpinem Grünland, Biomasse von Naturschutzflächen sowie kommunalen Rest- und Abfallstoffen als Energiequellen für einen klimaneutralen Tourismus in ausgewählten Regionen oder Gemeinden Projektziele: Grundlage für die Erarbeitung von Fragestellungen für eine umfassende, d.h. technische, ökonomische, ökologische und touristische Betrachtung. Im Mittelpunkt steht die ganzheitliche Betrachtung von Erneuerbaren Energien mit Schwerpunkt Biomasse im Alpenraum – von der technischen Optimierung der Energieproduktion bis hin zur touristischen Relevanz. Ein Schwerpunkt ist die detaillierte Analyse der Umsetzbarkeit in der Region in technischer sowie in touristischer Hinsicht, das Image und der Wiedererkennungswert eines energieneutralen bzw. stark auf Erneuerbare Energien fokussierten Tourismus im Alpenraum. Die Modelregionen (Gemeinde, Skigebiet) erhält im Rahmen des Projektes integrative BiomasseS e i t e | 17 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen Nutzungskonzepte sowie innovative Tourismusansätze zur Produktgestaltung im Bereich Einsatz Erneuerbarer Energieträger. 1. Schwerpunkt: Nutzung Energieproduktion von organischen Stoffen Vermarktung aus dem und neuen Alpenraum zur a. Potentialerhebungen der in ihrem Gebiet zu Verfügung stehenden Biomasse/Restund Abfallstoffe. b. Entwicklung eines Logistikkonzeptes. c. Erstellung eines detaillierten Energiekonzeptes (Kosten-Nutzenrechnung) für ihre Gemeinde/Region/Interessensgemeinschaft. 2. Schwerpunkt: Tourismus und Bioenergie Neben der technischen Machbarkeit spielen die Meinungen und Reaktionen aller Akteure, vor allem aber der Touristen (Schwerpunkt Wintersportlerinnen) in Bezug auf ressourcenschonenden und ökologisch nachhaltigen Urlaub eine große Rolle. a. Koordination aller Interessensgemeinschaften. b. Analyse von Image- und Vermarktungsvorteilen für die beteiligten Regionen. c. optimale Integration der technischen Lösungen in die Landschaft in Absprache mit den beteiligten Akteuren. d. Optional Gestaltung und Evaluierung neuer touristischer Nischen wie dem „Erlebnisorientierten Energietourismus“ 3. Schwerpunkt: Konzeptentwicklung für eine Umsetzung in Modellregionen a. Basierend auf den Ergebnissen werden Energiekonzepte für ihre Gemeinde/Region/Interessengemeinschaft entwickelt und die mit den zu Verfügung stehenden Ressourcen produzierbare Energie berechnet. b. Erstellung eines Gesamtkonzeptes in einer engen Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. c. Planung und potentielle Umsetzung von Biogasanlagen in die Praxis Das Projekt greift damit den Trend zur Kombination unterschiedlicher Optionen zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen in alpinen Gebieten auf und ermöglicht in den Pilotregionen eine optimale Kombination aus touristisch erfolgreichen und technisch ertragsreichen Kombinationen. S e i t e | 18 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen 5.1.1. Präsentation ALP S – Alternative Grünlandnutzung im Alpenraum nach 2015, Projektmeeting Oktober 2012 S e i t e | 19 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 20 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 21 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 22 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 23 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 24 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 25 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 26 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 27 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 28 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen 5.2. Einheitlicher “Carbon Footprint Kooperation mit der OITAF für Skigebiete” in Projekt in Abstimmung mit der OITAF für die Erstellung von CO2-Bilanzen für Seilbahnen Umweltbundesamt (Aichmayer, Plankensteiner) und Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung BOKU (Pröbstl, Jiricka) Zielsetzung Die Zielsetzung der OITAF bezieht sich vor allem darauf, mit der CO2-Bilanz im Wesentlichen den Betrieben zu helfen, ihre Stärken und Schwächen innerbetrieblich zu erkennen. Im Mittelpunkt soll nicht die vergleichende Außendarstellung von Unternehmen stehen. Diese ist durch die vergleichbare Methode grundsätzlich möglich, wird aber wegen der räumlichen, historischen oder technischen Unterschiede nicht primär angestrebt. Gleiches gilt für die skifahrerorientierte Bilanzierungen der An- und Abreise. Skigebiete mit internationalem Klientel oder peripherer Lage sollen nicht deswegen angeprangert werden. Dies gilt umso mehr als das Unternehmen auf diese Entscheidung einen geringen Einfluss hat. Weitere Informationen zur Strategischen Kooperation im Bereich Nachhaltigkeit von Skigebieten zw. der Universität für Bodenkultur und dem Umweltbundesamt entnehmen Sie bitte dem nachfolgenden Artikel aus “BOKU 2/2011” (Zeitschrift der Universität für Bodenkultur). S e i t e | 29 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 30 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen 5.2.1. Auszug Carbon Footprint Skilifte Lech – BOKU/ Umweltbundesamt S e i t e | 31 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 32 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 33 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 34 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 35 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 36 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 37 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 38 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 39 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 40 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 41 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 42 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 43 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 44 Pro natura - pro ski Forschungskooperationen S e i t e | 45 Pro natura - pro ski Zusammenfassung und Ausblick 6. Zusammenfassung und Ausblick Ein wichtiges Ziel der Zusammenarbeit der Stiftung, unterstützt durch den wissenschaftlichen Fachbeirat an der Universität für Bodenkultur, ist die interdisziplinäre Vernetzung von Institutionen, die im Zusammenhang mit dem Skisport unterschiedliche Interessen vertreten. Im Zuge eines längerfristigen Knowhow-Managements und einer transdisziplinären Kommunikation wurde die Reihe gezielter Informationsmaßnahmen für die Branche fortgesetzt. Im Jahr 2012 wurde hier der Schwerpunkt „Klimawandelanpassung und Betroffenheit durch den Klimawandel“ fortgeführt und ergänzt um den Aspekt der „Klimawandelvermeidung (climate change mitigation)“ – einerseits durch die Ausarbeitung eines Modellvorhabens für die Carbon-Foot-Print Berechnung in Skigebieten, die in Kooperation mit dem Umweltbundesamt stattfand. Andererseits wurden Studien zum Einsatz aber auch der Akzeptanz und Wertschätzung von Erneuerbaren Energieträgern in alpinen Skigebieten durchgeführt. Die Verantwortung der Skigebiete in diesen wichtigen und langfristigen Entscheidungen soll durch eine umfassende Datengrundlage und entsprechende Handlungsempfehlungen unterstützt werden. Weiterhin wurde das Netzwerk zu Verbänden und Fachorganisationen (Kooperationen mit der OITAF, FIS, den Seilbahnverbänden der Alpenländer u.a.) gestärkt. Die öffentliche Präsenz des Themas nachhaltiges Skigebietsmanagement konnte wiederum durch eine regelmäßige Veröffentlichung in entsprechenden Kommunikationsmedien - von Fachzeitschriften fortgesetzt werden. Ein in den vergangen Jahren immer wichtiger werdender Baustein ist der pro natura-pro ski Award, der immer im Rahmen der Alpenkonferenz vom jeweiligen Mitgliedsstaat an die Preisträger übergeben wird. Die Inhalte des Awards wurden drängenden Fragen, wie dem Klimawandel, angepasst. Die Jury des Awards setzt sich aus einem interdisziplinären Expertenteam aus dem Bereich Seilbahnwirtschaft, Tourismuswirtschaft, Klimatologie sowie Naturraummanagement zusammen. Im Jahr 2013 startet die nächste Ausschreibung für den pro natura-pro ski Award 2014. Eine breite mediale Berichterstattung wird angestrebt die sowohl die Siegerprojekte als auch die Nominierten dem Fachpublikum präsentiert und auf die Anliegen der Stiftung aufmerksam macht. Weiterhin wird durch eine Kooperation mit dem „Internationalen skiarea test“ eine breite Aufmerksamkeit auf Umweltleistungen in Skigebieten gelenkt. Gemeinsame Maßnahmen rund um CSR in Skigebieten starten 2013. Neue Veranstaltungen, Vorbereitungen für den nächsten Award, sowie zahlreiche Publikationen und Informationsmaterial sind laufend im Internet unter www.skiaudit.info zu finden. S e i t e | 46 Pro natura - pro ski ANNEX ANNEX Pressemeldungen und Öffentlichkeitsarbeit ISR 01/2012 Umweltmanagement für Skigebiete in Osteuropa – das Beispiel Bansko S e i t e | 47 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 48 Pro natura - pro ski ANNEX ISR 02/2012 - Mitarbeiterbeteiligung beim Audit S e i t e | 49 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 50 Pro natura - pro ski ANNEX ISR 04/2012 - Carbon Foot Print Skilifte Lech S e i t e | 51 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 52 Pro natura - pro ski ANNEX ISR 05/2012 - Sommer am Berg – mit oder ohne erbeuerbare Energieträger? S e i t e | 53 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 54 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 55 Pro natura - pro ski ANNEX ISR 02/2012 La gestion de l’environnement dans les domaines skiables S e i t e | 56 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 57 Pro natura - pro ski ANNEX ISR 2012 – Russland S e i t e | 58 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 59 Pro natura - pro ski ANNEX ISR 2012 – Mainau - Russland S e i t e | 60 Pro natura - pro ski ANNEX Bezirks Rundschau Kirchdorf – 2012 S e i t e | 61 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 62 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 63 Pro natura - pro ski ANNEX Nachhaltig in den Skiurlaub: Tipps für umweltbewussten Winterspaß www.skiinfo.ch 17. Oktober 2012 | FRIEDERIKE OSTERMEYER Engagiert: Saas Fee fördert Baustoffe aus natürlichen Materialien, die sich harmonisch in die Umwelt einfügen Herkömmlicher Ski-Tourismus belastet auf Dauer die Natur. Das ist kein Geheimnis. Dabei wäre es doch garantiert im Sinne der Wintersportbegeisterten, die einzigartige und faszinierende Bergwelt mit ihrer wohltuenden und gesunden Luft zu erhalten. Damit dies gelingt oder die zum Teil schon angeschlagene Natur sich wieder erholt, haben immer mehr Skigebiete in den letzten Jahren damit begonnen, sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Klimaschutz und Wintersport schließen sich also nicht mehr aus. Auch jeder Einzelne kann mit etwas Planung und Umsicht viel zum Schutz der Alpen beitragen und trotzdem seinen Winterurlaub in vollen Zügen genießen. Skiinfo hat für euch die wichtigsten Tipps für den umweltbewussten Urlaub im Schnee zusammengestellt. Planung Nachhaltiger Winterurlaub beginnt schon mit der Wahl des richtigen Skigebietes. Hier lohnt es sich, die einzelnen Orte genauer unter die Lupe zu nehmen. Besonders in Österreich und in der Schweiz haben sich einige Destinationen Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Internetportale, wie beispielsweise www.alpinepearls.com informieren über Regionen im Alpenraum, die aktiv ökologischen Tourismus fördern. „Skigebiete, die planen, weiter zu expandieren, sollte man meiden“, rät Jörg Ruckriegel, Ressortleiter im Bereich Naturund Umweltschutz des Deutschen Alpenvereins. „Die Zeiten sind vorbei, in der neue Gebiete erschlossen werden müssen, da es keinen Zuwachs an Skifahrern mehr gibt.“ Auch müsse man sich überlegen, ob man wirklich ein Gebiet mit mehr als 250 Pistenkilometern braucht. „Meist sind es die kleinen und familienfreundlichen Skigebiete, die landschaftsverträglich integriert sind.“ Eine gute Wahl sind auch Alpenregionen, die Sommer- und Wintertourismus betreiben. Monostrukturelle Wintersportgebiete sind in der warmen Jahreszeit kein schöner Anblick, sie zeigen nach der Schneeschmelze vielmehr, welche zerstörerischen Auswirkungen der Massentourismus haben kann. Anreise Die meisten Urlauber reisen mit dem Auto in ihr Skigebiet. Das ist bequem und auch die sperrige Skiausrüstung lässt sich so besser transportieren. Doch auch hier ist es wieder die Masse, die es macht. „Was die CO2-Bilanz betrifft, sind es nur etwa 13 bis 25 Prozent, die auf die Bergbahnen zurückfallen“, weiß Dr. Alexandra Jiricka vom Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung der Universität für Bodenkultur in Wien. „Der größte Teil geht auf die An- und Abreise der Touristen“. Bei einer Anreise von durchschnittlich 200 Kilometern werden fast 40 Kilogramm CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Da kommt bei den ca. 100 Millionen Touristen, die jährlich in die Berge fahren, einiges zusammen. Mit der Bahn sind es für die gleiche Strecke nur knapp drei Kilogramm CO2. Deshalb haben viele Wintersportorte ihre öffentliche Infrastruktur ausgebaut, sodass die Anreise mit der Bahn keinen großen Aufwand mehr darstellt. Auch ist es viel unkomplizierter den Skibus zu nutzen, wenn es vom Hotel aus auf die Piste S e i t e | 64 Pro natura - pro ski ANNEX gehen soll. Einzelne Skiorte, wie beispielsweise die Gemeinde Werfenweng in Österreich, sind sogar komplett autofrei. Darüber hinaus hat sich das Angebot des Wintersportexpresses der Deutschen Bahn in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Es lohnt sich also, hier nach Angeboten zu suchen, bevor man sich doch für das eigene Auto entscheidet. Unterkunft Ökohotels liegen im Trend. Dort herrscht nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern es kommen auch viele regionale Produkte und biologische Erzeugnisse auf den Tisch. Das unterstützt wiederum die lokale Landwirtschaft und damit den Erhalt der Region. Auch kann man sicher sein, dass der genutzte Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird und nur biologisch abbaubare Reinigungs- und Waschmittel verwendet werden. Viele dieser Hotels verfügen über eine eigene Solaranlage und sparen durch ihren Betrieb zusätzlich CO2 ein. Das kommt dem Erhalt der gesunden Bergluft zugute. Mittlerweile gibt es für Hotels und Gaststättenbetriebe mehr als 50 Umweltzertifikate. Eines davon ist beispielsweise „Die Blaue Schwalbe“, ein Siegel, das ökologisch nachhaltige Unterkünfte auszeichnet. Internetportale, wie unter anderem www.biohotels.info helfen bei der Suche nach einem geeigneten Hotel. Ausrüstung Kein Wintersportler braucht jede Saison eine komplett neue Ausrüstung. Am nachhaltigsten ist es also, seine alte zu verwenden, bis sie tatsächlich droht, auseinanderzufallen. Möchte man sich dann doch irgendwann mal neu ausstatten, kann man beim Kauf einer neuen Skiausrüstung auf Hersteller zurückgreifen, die auch hier auf Umweltbewusstsein setzen. Viele Firmen produzieren nachhaltige Outdoorkleidung, die aus klimaschonendem Material hergestellt worden sind. Eine davon ist beispielsweise die deutsche Bergsportmarke Vaude, die mit Umweltorganisationen zusammenarbeitet und sich bei der Herstellung an ökologische Kriterien hält. Auch Skier und Snowboards werden vermehrt ökologisch gefertigt. Zum Beispiel produziert Fischer seine Ski mit Hilfe erneuerbaren Energien, die Firma Indigo aus Deutschland stellt Skier und Snowboards mit Bestandteilen aus schnell nachwachsendem Bambus her. Wer seine Skier für die neue Saison wachsen möchte, kann auch hier nachhaltig sein und auf erdölfreie Produkte wie das Bio-Snowboard-Wachs von Purl zurückgreifen. Aufenthalt Natürlich soll der Spaß auf der Piste nicht zu kurz kommen. Und doch kann etwas umsichtiges Verhalten dafür sorgen, dass die Abfahrt im nächsten Jahr noch genauso schön ist, wie im Jahr zuvor. „Gesperrte Bereiche sollten nicht befahren werden“, rät Jörg Ruckriegel vom Deutschen Alpenverein. „Generell gilt es, einfach alle Hinweise zu beachten, die an und abseits der Pisten angebracht sind. Und dass kein Müll in der freien Natur hinterlassen werden sollte, ist selbstverständlich.“ Wer genau hinsieht, erkennt, dass in der Nähe von Liften der Boden durch die starke Nutzung oft so beschädigt ist, dass er sich auch während des Sommers nicht mehr erholt. Deshalb sollte man Skipisten möglichst nur bei ausreichender Schneedecke befahren und bei milder Witterung sich die Talabfahrt für den Schluss aufheben oder ganz darauf verzichten. Auch kann es eine tolle Abwechslung sein, die Skier mal für einen Tag im Keller zu lassen, sagt Ruckriegel. „Schneeschuhwandern ist zum Beispiel eine schöne Alternative und wird fast überall angeboten.“ Doch auch hier gilt: Auf Bereichen, die aus Naturschutzgründen gesperrt sind, haben auch Schneeschuhwanderer nichts zu suchen S e i t e | 65 Pro natura - pro ski ANNEX Anliegen Natur 36/12 Zukünftig „oben ohne“? Gletscherskigebiete im Wandel S e i t e | 66 Pro natura - pro ski ANNEX S e i t e | 67