LUKAS Spezial
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LUKAS Spezial
Das Gesundheitsmagazin spezial Die Frauenklinik. Lukas spezial Seit über 60 Jahren Ihr Partner vor Ort << Brustprothesen-Kompetenzzentrum Individuelle Beratung • Fachliche Kompetenz >> Jede Frau ist individuell. Nach Amoena Contact und Amoena Natura ist nun auch Amoena Individual mit der bewährten ComfortTechnologie erhältlich. Amoena Individual Comfort+ wurde speziell für Frauen mit unebenem Narbengewebe entwickelt und verspricht durch die spezielle Formbarkeit höchsten Tragekomfort. Durch die wegweisende Comfort+ Technologie ist ein perfekter Temperaturausgleich zwischen Prothese und Brust gewährleistet. Damit rundet Amoena das Comfort+ Programm ab und bietet die passende Brustprothese für alle Bedürfnisse und jeden Lebensstil. Liebe Leserinnen und Leser, der heutige Ärztemangel ist fast schon zu einem festen Bestandteil der Medienlandschaft geworden. Wo bricht zuerst der medizinische Notstand aus, welche Stelle kann nicht mehr besetzt werden? All das sind die Fragen, die allzu oft in großen Lettern auf bunten Blättern prangen. Es geht aber auch ganz anders. Wir freuen uns, mit Dr. Ioannis Tsitlakidis einen neuen, hoch qualifizierten Chefarzt der Frauenklinik präsentieren zu können. Mit ihm konnten wir unseren Wunschkandidaten für unser Haus gewinnen – ein guter Grund also, ihn und damit die Frauenklinik in einem LUKAS spezial vorzustellen. Darin lesen Sie, wie Dr. Ioannis Tsitlakidis arbeitet, welche Erfahrung, aber auch welche persönlichen, charakterlichen Fähigkeiten da von Velbert nach Bünde ziehen. »Ohne Team bin ich nichts«, sagt der griechische Mediziner. Also sollten all die weiteren fleißigen Hände, Ärzte, Hebammen und Schwestern auch nicht in diesem Heft fehlen. Wenn Sie dieses Magazin durchgeblättert haben, wenn Sie in das Heft, in die Reportagen und Interviews eingetaucht sind, dann werden Sie feststellen, dass heute medizinische Kompetenz immens wichtig, gleichzeitig aber nicht alles ist. Gerade in einer Frauenklinik geht es um mehr. Hier sind Vertrauen und Menschlichkeit, Wärme und das rechte Wort zur rechten Zeit gefragt. Davon, dass Sie genau dies bei uns finden werden, sind wir überzeugt. Nun aber viel Freude beim Kennenlernen von Klinik und Team. Wobei dieses Magazin, allemal mit viel Liebe und Fachwissen gemacht, nur ein erster Vorgeschmack sein kann. Wer sein Kind bei uns gebären will, wer Untersuchungen und Beratungen auf höchstem medizinischen Niveau erwartet, der macht sich auch gerne selber ein persönliches Bild vor Ort. Auch dazu laden wir Sie natürlich jederzeit gerne ein. Wolfgang Rediker (Vors.) Dr. Stefan Kerst Vorstand des Lukas-Krankenhauses Bünde inhalt Die besonders weiche Innenschicht der neuen Amoena Individual Comfort+ schmiegt sich sanft jeder Körperbewegung an, während die Außenschicht dabei ihre natürliche Form behält. In Ruhephasen bewahrt die Innenschicht jedoch ihre angepasste Form. Weicheres Silikon und eine zartfühlende Folie ermöglichen ein besonders anmutendes Gefühl auf der Haut. Amoena Contact Comfort+ haftet direkt und vollflächig auf der Haut und fühlt sich durch ihr weicheres Silikon besonders anmutend auf der Haut an. Sie bewegt sich mit dem Körper und verrutscht nicht. Durch ihre einfache Handhabung ist kein zusätzlicher Klebestreifen notwendig. Vor allem bei großer Brust oder Lymphödem verspricht die Amoena Contact Comfort+ eine optimale Entlastung der Schulter- und Nackenpartie und verhindert Verspannungen. Amoena Natura Light Comfort+ verleiht ein natürliches Körpergefühl und Erscheinungsbild. Die körpereigene Wärme wird besonders schnell aufgenommen und durchwärmt den ganzen Cup. Um ein sehr natürliches Bewegungsverhalten zu simulieren, wippt die Amoena Natura Light Comfort+ beim Gehen mit und wird im Liegen flacher. Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns: Sanitätshaus Bünde Eschstraße 60, 32257 Bünde Tel.: 05223-2523 oder 05223-1620031 Fax: 05223-188614 Sanitätshaus Melle im Ärztehaus Engelgarten 3, 49324 Melle Tel.: 05422-2009 Fax: 05422-2009 Sanitätshaus Enger Mellerstraße 10, 32130 Enger Tel.: 05224-79960 [email protected] www.sieksmeier.de 4 8 11 12 14 20 24 26 Schnellstart: Dr. Ioannis Tsitlakidis ist der neue Chef der Frauenklinik Im Gespräch: Der Chefarzt im Interview Traum-Test: Das Hörscreening Am OP-Tisch: Eine Hängematte gegen die Inkontinenz Augenblick: Eine Klinik, viele Gesichter Angekommen: Die Reise ins Leben Im Gespräch: Die Hebamme Irmtraud Wegener Gut vorbereitet: Das Kursangebot 4 Lukas spezial Lukas spezial Wenn die geliebte Arbeit zum geliebten Hobby wird Ist es nun gut, dass der erste November und damit auch der erste Arbeitstag auf einen Sonntag fällt? Oder doch eher schlecht? Keine Arbeit also, freies Wochenende, Zeit, sich zu entspannen. Doch Dr. Ioannis Tsitlakidis sieht das anders. »Eigentlich wird man ja mit dem Alter geduldiger. Bei mir scheint das irgendwie genau anders herum zu laufen«, sagt der Gynäkologe mit einem Schmunzeln, mit der zu ihm passenden Portion Humor. Er würde wohl am liebsten gleich jetzt loslegen, starten mit einem, mit seinem Projekt. Nicht mehr »nur« leitender Oberarzt sein, nicht mehr »nur« Vertretung. Ab jetzt also Chefarzt, Leiter einer ganzen Klinik, Verantwortlicher, Vordenker, erster Ansprechpartner. Doch an diesem Sonntag bleibt der OP unbenutzt, das Behandlungszimmer leer, das neue Büro von Dr. Ioannis Tsitlakidis uneingeräumt. Also dann doch (Frei-)Zeit. Warum sich dann nicht umschauen, nicht in der Klinik, nicht im Hotel. Lieber raus in die Stadt, die vor ein paar Wochen noch ein Punkt auf der Landkarte war, ein grauer noch dazu. Einige Gespräche und eine Zusage später sieht der gebürtige Grieche Bünde schon in einem ganz anderen Licht. Mit seiner Frau spaziert er durch Bünde, vorbei am Denkmal der beiden Herren, die aus Bünde die Tabakstadt gemacht haben sollen. Blick die Eschstraße rauf, »etwas kleiner als Dortmund scheint es hier schon zu sein«, sagt der neue Chefarzt des Lukas-Krankenhauses fast zu sich selber. Und da ist es wieder, dieses verschmitzte Lächeln. Weiter in Richtung Dammhaus, vorbei am Museum, »Zeit müsste man haben, dann könnte man sich hier mal in Ruhe umsehen«, murmelt Dr. Ioannis Tsitlakidis. Ein paar Tage später ist der Ausflügler schon wieder ganz Mediziner. Weißer Kittel oder wahlweise grüne OP-Kleidung. Chefarzt, Leiter, der, der die Richtung vorgibt. Und die wird eine gradlinige sein. Es soll nach oben gehen. Und zwar steil, wenn es nach Dr. Ioannis Tsitlakidis geht. Der hat sich eine Menge vorgenommen, der Terminplan ist schon jetzt prall gefüllt, geführt von Annelie Möller. Die ist die Sekretärin in der Gynäkologie und Frauenklinik, die, die die organisatorischen Fäden in der Hand hält. Also schnell vorbei bei Annelie Möller, was liegt an, wo muss ich hin, wen treffe ich heute? So ausgestattet geht es für den Gynäkologen rauf in den Kreißsaal, Lage-Besprechung mit den Kollegen, weiter zur Visite, später dann in den OP. Ein erstes Vertrautmachen mit den Laufwegen, den Strukturen, vor allem aber mit den Mitarbeitern. »Es klingt ein wenig häufig benutzt, ich weiß. Aber für mich gilt das nun einmal genau. Die Kette, meine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied«, sagt der Chefarzt. Ein paar Stellen sind noch unbesetzt, Bewerbung liegen aber schon auf dem Chef-Schreibtisch. Froh ist der 49-jährige, dass er hier nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird, sondern mitreden, mit entscheiden kann. Ein Oberarzt, gerne auch eine Oberärztin wird noch gesucht, um das Team zu komplettieren. Der oder die wird einen Chefarzt vorfinden, der sich im OP, nicht hinter dem Schreibtisch zuhause fühlt. → 5 6 Lukas spezial Lukas spezial »In Velbert, da habe ich als leitender Oberarzt manches Mal den Chefarzt ersetzt. Da habe ich die nun auf mich zukommende Bürokratie schon kennen gelernt«, sagt Dr. Tsitlakidis. Dass es dennoch einige Zeit dauernd wird, ehe dieses Kennenlernen, diese Eingewöhnungsphase abgeschlossen ist, lässt sich schnell erahnen. Dann doch lieber beraten und versorgen, behandeln und operieren. Vorbei gehuscht auf der Station 3B, ein fester Händedruck bei den hier arbeitenden Kinder-Krankenschwestern, dann weiter zum Neugeborenenzimmer. Mal sehen, wer sich hier räkelt oder fest schlummert, vielleicht auch nach Milch oder Schmuseeinheit schreit. Vorichtig rauf auf den Arm mit der kleinen Emilia. Ein kleines »Irgendwie gehört mein Leben dann doch der Medizin« Aufstoßen, ein festes Aufstoßen, dann ist die Unterlippe, das Kinn der nur ein paar Tage alten Emilia milchüberflutet. »Kein Problem«, sagt der Chefarzt, lehnt die angebotene Hilfe der Schwester dankend ab und sorgt wieder für Sauberkeit auf zarter Babyhaut. Zeit, um im Krankenhausalltag zurückzublicken, bleibt da kaum. Die ersten OPTermine stehen an, erste Untersuchungen. Geburten richten sich nun einmal weder nach Mondphase noch nach Chefarztankunft. Würde Dr. Ioannis Tsitlakidis doch Zeit zum Zurückblicken finden, dann wäre da natürlich das Klinikum Niederberg in Velbert. Hier arbeitete er acht Jahre lang als leitender Oberarzt, Spezialfach Urogynäkologie und gynäkologische Onkologie. Als Vertretung des Chefarztes aber für alle Belange der Gynäkologie und Frauenklinik zuständig. Ein Baby im Arm ist dem zweifachen Familienvater alles andere als fremd. Beide Kinder sind aber schon aus dem Haus – da bleibt Zeit, sich auf der Bünder Museumsinsel umzuschauen. Ein Allrounder also aus einem großen Haus, in dem jährlich rund 900 Kinder zur Welt kommen. Denkt er weiter zurück, dann rücken Stationen in Dortmund in den Fokus, die Facharztausbildung, die Zeit als Anästhesist in Kaiserslautern, weiter hinten dann die Arbeit in der Pharmaindustrie, das Studium in Heidelberg. »Irgendwie gehört mein Leben dann doch der Medizin«, sagt Dr. Ioannis Tsitlakidis heute. Die Erziehung seiner mittlerweile – und wen wundert es, auch auf der Mediziner-Laufbahn startenden – erwachsenen Kinder übernahm seine Ehefrau, »als Gynäkologe ist man dann doch zu viele Stunden, zu viele Tage in der Klinik«. Hobbys vielleicht, die auf eine Fortsetzung, auf ihre Intensivierung warten? Früher, noch in Jugendjahren, da ahmte der jetzige Chefarzt griechischen Gewichthebern nach. Doch selbst das Schnüren der Joggingschuhe bleibt derzeit nur ein Traum, zu knapp die Zeit, zu sehr aus der Balance, das Gleichgewicht zwischen Frei- und Arbeitszeit. Denn Arbeit wartet nicht nur im LukasKrankenhaus. Die niedergelassenen Kollegen wollen besucht, die Zusammenarbeit mit ihnen und den Hausärzten soll intensiviert werden. Die Kinderklinik in Herford ist der nächste Besuchsort, warum nicht häufiger einen Kinderarzt aus Herford nach Bünde schicken, warum nicht für die Zukunft ein Intensivbett einplanen, damit das Sicherheitsnetz unter kompliziertesten Geburten noch fester, noch dichter wird? Ganz vorne, an der Spitze der To-Do-Liste aber steht das Voranbringen der Frauenklinik, der Gynäkologie. Angeboten werden kann hier mit Dr. Ioannis Tsitlakidis jetzt alles. Gynäkologische Eingriffe jeglicher Art werden jetzt durchgeführt. Fachlich kompetent, immer auf dem neusten Stand der Wissenschaft. Fortbildungen hat der Chefarzt in den vergangenen Jahren keine ausgelassen, behandelt, operiert wird nach vorgegebenen Richtlinien, nach medizinischen Standards, immer auf der Basis dessen, was gerade nicht als modern, sondern als medizinisch durchdacht und fundiert erforscht gilt. Vor allem aber wird hier die Kompetenz, die jahrelange Erfahrung eines versierten Operateurs und seines Teams angeboten. Wer aus einer Klinik kommt, die 519 Betten beherbergt, der konnte sich über mangelnde Arbeit, aber auch über ein sehr breites Spektrum, über das Behandeln auch seltener Fälle nicht beschweren. Hier sammelte Dr. Ioannis Tsitlakidis Erfahrungen, eignete sich die Kompetenz an, die ihn heute auszeichnet. Dass das Zeit gekostet hat, ist dabei nicht verwunderlich. Manche Sonderschicht, manch ein spätes Nachhausekommen wurde so zur Normalität. Ein außergewöhnliches Engagement also? Ganz so will der neue Chefarzt das beim Spaziergang durch Bündes Innenstadt dann doch nicht nennen. Seine Ehefrau geht da gerne einen Schritt weiter, ist, wenn man so will, dann doch etwas ehrlicher. »Mein Mann ist einer, der sich voll engagiert. Der in seiner Arbeit aufgeht, der ungeduldig wird, wenn er nicht loslegen kann. Und der Sachen zu Ende führt, ohne auf die Uhr zu blicken«. Ein paar Stunden noch, dann kann er ja loslegen. Dann beginnt der erste richtige Arbeitstag für Dr. Ioannis Tsitlakidis. Dann hat das ungeduldige Abwarten endlich ein Ende. Einige Woche später ist von dieser Ungeduld nichts mehr zu spüren, mitten drin im Leben der Frauenklinik ist der neue Chefarzt schon nach wenigen Tagen. Von seiner Kompetenz, vom medizinischen Kenntnisstand, vom Einfühlungsvermögen und operativen Geschick haben sich nun schon zahlreiche Patienten überzeugt. • Der heiSSe Draht Sekretärin Annelie Möller Auf ihrem Tresen findet sich ein Teller mit Süßigkeiten. Wer hier steht, dem soll so das Warten versüßt werden. Viel Zeit zum Zugreifen bleibt aber nicht, denn Annelie Möller, Sekretärin von Chefarzt Dr. Ioannis Tsitlakidis, arbeitet flott. Bei ihr laufen die Fäden der Frauenklinik zusammen, sie ist erste Ansprechpartnerin, wenn es um Termine, um Infos geht. Annelie Möller Tel. 05223 167-217 [email protected] 7 8 Lukas spezial Lukas spezial »Ich will hier die gröSStmögliche medizinische Kompetenz schaffen« Im Gespräch: Dr. Ioannis Tsitlakidis, CHefarzt der frauenklinik → LUKAS: Herr Dr. Ioannis Tsitlakidis, Velbert und Bünde liegen nicht gerade eng beieinander. Mussten Sie erst einmal auf die Landkarte schauen, ehe Sie wussten, wo genau Bünde liegt? ← Dr. Tsitlakidis: Zugegeben, geografisch bekannt war mir Bünde nicht. Aber nun bin ich ja schon einige Male hier gewesen. Und der erste Eindruck ist ein sehr guter. → Bevor Sie hier zum Chefarzt wurden, sind Sie leitender Oberarzt am Klinikum Niederberg in Velbert gewesen. Was genau waren da Ihre Aufgaben? ← Hauptsächlich habe ich mich da um die Urogynäkologie und die gynäkologische Onkologie gekümmert. Das soll aber keinesfalls heißen, dass die Geburtshilfe ein Stiefkind von mir ist. Auch die liegt mir sehr am Herzen. Generell betrachte ich mich da im Bereich der Frauenheilkunde und Geburtshilfe als Allrounder. Auf allen Gebieten befinde ich mich auf dem aktuellsten Fortbildungsstand. Als leitender Oberarzt widmet man sich natürlich verstärkt einem Spezialgebiet, aber aus dem Augen verliert man da nichts. → Wie muss man sich Ihre ersten Tage im Lukas-Krankenhaus vorstellen? ← Natürlich muss ich erst einmal das Team kennenlernen, muss sehen, was genau mich hier erwartet, wie hier gearbeitet wird. Wobei mir dieser Teamgedanke äußert wichtig ist. Da gilt für mich der alte Satz: »Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied«. Also möchte ich alle in meine, in unsere Arbeit integrieren. Da sehe ich mich als Teamplayer, als einer, der auch als Chefarzt von der Erfahrung und dem Können anderer profitieren möchte. → Wie ist es denn überhaupt, vom leitenden Oberarzt zum Chefarzt zu werden. Ist das ein großer Schritt? ← Am Klinikum Niederberg hatte ich schon zahlreiche eigenverantwortliche Aufgaben, Verantwortung ist mir also nicht fremd, sondern eher Normalität. So war ich auch Vertreter des Chefarztes, vieles ist mir also nicht unbekannt bei den Aufgaben des Chefarztes. An den medizinischen, den technischen Anforderungen an mich wird sich also hier in Bünde kaum etwas ändern. Anders ist das bei der Organisation, bei dem, was dokumentiert, abgerechnet, bürokratisch verarbeitet werden muss. Daran werde ich mich gewöhnen, da werde ich mich einarbeiten müssen. Aber auch das werde ich hinbekommen. → Gibt es denn auch schon grundlegende Veränderungen, die sie hier vornehmen wollen? ← Ich muss zunächst die Strukturen der Klinik sehen und vieles analysieren. Dann will ich gemeinsam mit den Kollegen, mit der Krankenhausleitung, gemeinsam mit den angrenzenden Fachrichtungen, aber auch mit den niedergelassenen Kollegen einiges so verändern, damit wir das, was wir planen, auch umsetzen können. → Das heisst, dass Sie die niedergelassenen Kollegen besuchen werden? ← Ja, so stelle ich mir das vor. Diese Kooperation muss stattfinden. Dieser Kontakt ist von sehr großer Bedeutung für mich und die Frauenklinik. Davon werden beide Seiten profitieren. Ich stelle mir das so vor, dass wir die Zusammenarbeit intensivieren, dass wir zu einem regen Austausch kommen. Davon profitieren natürlich nicht nur wir Mediziner, sondern in erster Linie die Patientinnen. → Wie sieht es bei dem Personal aus. Sind mit Ihnen als Chefarzt nun alle ärztlichen Stellen in der Frauenklinik besetzt? ← Dr. Stefan Kerst: Nein, ganz bewusst haben wir die Stelle eines Oberarztes freigehalten. So kann Herr Dr. Ioannis Tsitlakidis selber bei dieser Stellenbesetzung mitreden, kann sich aussuchen, mit wem er zusammenarbeiten möchte. ← Dr. Tsitlakidis: Erst einmal will ich mir aber ein Bild von der personellen Situation hier verschaffen, will die Kollegen eingehend kennen lernen. Ich werde also keinen Kollegen aus Velbert mitbringen, sondern in Ruhe schauen, wer für eine solche Oberarztstelle in Frage kommt. Eile ist da nicht angebracht, sondern sorgsames Auswählen und Abwägen, um hier eine größtmögliche medizinische Kompetenz schaffen zu können. → Wie sieht es mit der Vergangenheit der Klinik aus, setzen Sie sich mit der, mit Ihrem Vorgänger auseinander? ← Dr. Tsitlakidis: Nein, was zuvor hier war, betrifft mich nicht. Ich will da niemanden bewerten, ich bin ich, das ist entscheidend. Mein Blick geht klar nach vorne. Wichtig ist, was ich, was wir aus dieser Klinik machen, wie wir in der Zukunft dastehen. Das ist nur für mich ein Neuanfang, eine neue Position. → Gibt es denn doch Themenfelder, bei denen Sie schon jetzt davon ausgehen werden, dass es Veränderungen geben wird? ← Dr. Tsitlakidis: Die Zukunft, unabhängig von diesem Krankenhaus, gehört der minimal-invasiven Operationsweise im Bereich der Gynäkologie. Da habe ich gerade in jüngster Zeit mehrere Veranstaltungen besucht, auch da bin ich auf dem allerneusten Stand. Hier im Lukas-Krankenhaus werde ich dieses neue Wissen schnell umsetzen und sicherlich die Zahlen der invasiven Eingriffe erhöhen. Das ist natürlich auch immer der Wunsch der Patientin, invasive Eingriffe bedeuten kleinste Narben – wer will das nicht? Daneben sinkt natürlich die Infektionsrate – am Ende gewinnen also alle. ← Dr. Kerst: Mit dieser Art der Operation haben wir ja mit Dr. Krummbein als Chefarzt der Chirurgie beste Erfahrungen gemacht und verfügen da über viele positive Rückmeldungen und einen breiten Erfahrungsschatz. Da sind natürlich auch schnell Erfahrungsaustausch und Unterstützungen innerhalb der beiden Kliniken denkbar und gewünscht. → Wie muss man sich denn einen so zügigen Wechsel von Velbert nach Bünde vorstellen. Ist das eine stressige Situation? ← Dr. Tsitlakidis: Natürlich, da bleibt kaum Zeit für Freizeit, für Hobbys. Wenn das wieder etwas besser wird, wenn ich mir hier eingearbeitet habe, ich die Strukturen kenne, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, nach dem Feierabend auch mal wieder die Laufschuhe zu schnüren. Aber derzeit ist daran nicht zu denken. Dazu ist die anstehende Arbeit noch zu viel. → Wie sieht es mit der Zusammenarbeit mit den anderen, den umliegenden Kliniken aus? ← Wolfgang Rediker: Bei uns – auch wenn wir derzeit nicht offiziell Mitglied des Brustzentrums sind – arbeiten wir exakt nach deren Richtlinien. Jede Patientin wird hier genauso wie im Brustzentrum behandelt, auch was die Tumorkonferenz mit den auswärtigen Kollegen angeht. Schon jetzt fährt ein Kollege von uns wöchentlich zum Brustzentrum rüber und stellt die Fälle vor. Das ist also eine reine Frage der statistischen Auswertung. ← Dr. Kerst: Entscheidend ist am Ende aber nicht der Name, der sich gegeben wird. Wichtig und entscheidend sind die Mediziner, die hier arbeiten. Und da sehen wir uns sehr gut aufgestellt – nicht zuletzt durch die Verpflichtung von Dr. Tsitlakidis. Sehen Sie, wir haben sogar einen plastischen Chirurgen hier im Hause, den viele Kliniken in Brustzentren nicht haben. Herr Dr. Tsitlakidis ist da auch ein Fachmann, also da gibt es keine Leistung, die wir nicht – auf höchstem Niveau – anbieten können. ← Dr. Tsitlakidis: Neu werden dagegen einige Eingriffe im Bereich der Uro-Gynäkologie, also im Bereich der Senkungsproblematik und Harninkontinenz sein. Da habe ich sehr viele Erfahrungen in Velbert sammeln können. ← Dr. Kerst: Auch hier setzen wir auf eine Zusammenarbeit mit unseren Chirurgen. Dazu muss man wissen, dass Herr Dr. Krummbein auch Proktologe ist, dass es da zu ganz engen Abstimmungen und einer umfänglichen Patientenvereinigung kommen wird. → Im Bereich der Geburtshilfe, sehen Sie da auch schon mögliche Veränderungen? ← Dr. Tsitlakidis: Da schwebt mir schon eine engere Zusammenarbeit mit der Kinderklinik in Herford vor. Natürlich müssen wir noch viele Gespräche führen, aber mein Wunsch ist es schon, dass die Zusammenarbeit noch weiter intensiviert wird . Schon jetzt verlääst kein Neugeborenes ohne die U2 unser Haus, ist immer ein Kinderarzt anwesend, wenn er neben dem normalen Turnus benötigt wird. Gut vorstellbar ist auch, dass wir dann ein Intensivbett einrichten, so dass auch kritische Fälle bei uns verbleiben und hervorragend betreut werden können. Wichtig bei solchen Überlegung ist aber, dass dies die Ausnahmefälle sind. Die überwiegende Zahl der Geburten läuft normal, ohne Komplikationen ab. Da braucht es solche Intensivbetten nicht. Wir hier in Bünde können den Gebärenden auch so ein sehr gutes Gefühl der Sicherheit bieten. Schwangerschaft, das ist etwas schönes, keine Krankheit. Und gerade die vielen Voruntersuchungen helfen, um beurteilen zu können, ob hier Komplikationen auftreten können, oder doch, wie in den überwiegenden Fällen, alles ganz normal und problemlos läuft. • 9 10 Lukas spezial Lukas spezial 11 Genau hingehört Wie geschlafen und gleichzeitig das Hören gemessen wird Der kleine Kevin lässt sich so schnell nicht aus der Ruhe, schon lange nicht aus dem Schlaf bringen. Nicht von dem kalten Gel, das ihm Anja Blackburn auf Stirn und Ohr tupft. Auch nicht von der großen Apparatur, die Töne in seinen Gehörgang sendet und auf ein Echo wartet. Erst recht nicht vom Computer, der das Ergebnis dieses Hörscreenings anzeigt. Dabei sollte Kevin das interessieren: Seine Hörwerte sind sehr gut, alles im grünen Bereich also mit seinen Ohren. Grün leuchtet auch der Monitor, wenn die Kinderkrankenschwester Anja Blackburn Neugeborene wie Kevin untersucht, deren Gehör richtig funktioniert. Doch es gibt auch die Fälle, wo das Mittelohr, der Hörnerv, der Teil des Hirns, der für das Hören zuständig ist, nicht einwandfrei arbeitet. Dann erscheint ein roter Balken, »und wir weisen die Eltern auf eine mögliche Hörstörung hin, geben Ratschläge, wo sie ihr Kind eingehender untersuchen lassen können«, erklärt Anja Blackburn. Hintergrund dieser doch sehr früh eingesetzten Untersuchung ist die Tatsache, dass bei vielen Kindern eine Hörschädigung erst sehr spät erkannt wird. Gleichzeitig sind aber gerade die ersten Monate für die Bildung der Hörbahn und damit für die spätere Hörleistung entscheidend. Also längst nicht zu früh, sondern genau richtig wird dieses Neugeborenen-Hörscreening schon zwei Tage nach der Geburt beim jedem Kind auf der Säuglingsstation des Lukas-Krankenhauses gestartet. Voraussetzung dabei ist allerdings, dass das Kind »schön tief schläft und während des Screenings nicht aufwacht – immer gelingt das allerdings nicht«, sagt Anja Blackburn mit einem Schmunzeln. Kein Wunder bei einem Sondenton, der tief in die Hörbahn geschickt wird. Dabei dauert die Untersuchung, die in Fachkreisen automatisierte Hirnstammaudiometrie genannt wird, nur wenige Minuten und ist für das Baby vollkommen schmerzlos und in keiner Weise belastend. Ein kleine rote Kurve wandert in Zick-Zack-Bewegungen während der Screenings immer weiter nach oben, am Ende erscheint dann, gute Hörfähigkeit vorausgesetzt, der grüne Balken. Färbt der sich allerdings rot, dann wird in den kommenden Tagen ein zweites Screening angesetzt. Bleibt der Balken rot, dann heißt das noch nicht, dass hier mit einer Gehörschädigung zu rechnen ist. Doch es besteht zumindest ein Anfangsverdacht. »Wir empfehlen in diesen Fällen allerdings dringend eine Ausschlussuntersuchung innerhalb von vier Wochen beim Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie«, rät Anja Blackburn. Selbst wenn sich da herausstellen sollte, dass das untersuchte Baby eines der ein bis zwei Kinder unter 1.000 Babys ist, das unter einer höhergradigen Hörstörung leidet, stehen die Eltern nicht vor vollendeten Tatsache. Dann kann ohne zeitliche Verzögerung ge- und behandelt werden; Zeit ist Gehör, lautet hier also die Devise. »Wie wichtig das Hören für die allgemeine Entwicklung des Kindes ist, ist bewiesen und nicht zu unterschätzen«, sagt Anja Blackburn, klappt den kleinen Laptop wieder zu, wischt das Gel vom Untersuchungsgerät ab und trägt das Ergebnis auf einen Untersuchungsbogen ein. Kevin schläft derweil ruhig weiter. Der Sondenton scheint ihn nicht einmal beim Träumen gestört zu haben. • 12 Lukas spezial Lukas spezial 13 Immer noch ein Tabuthema Inkontinenz ist operativ heilbar/Mammachirurgie ein neuer Schwerpunkt Drüber sprechen will eigentlich niemand. Dabei wäre es manches Mal dringend und drängend. So wie das Gefühl, schnell mal ein stilles Örtchen aufzusuchen – ehe doch ein paar Tropfen ungewollt in die Hose gehen. Die Rede ist von der Harninkontinenz, selten Thema einer Unterhaltung, viel häufiger dann schob ein Tabuthema, »Leider ist es das immer noch, obwohl die Dunkelziffer so hoch ist«, sagt Dr. Ioannis Tsitlakidis fast resignierend. Doch hier gibt es einen schnellen, einen einfachen Ausweg. Inkontinenzchirurgie nennt sich das, was hilft, wenn die konservative Behandlung nicht zum gewünschten Ergebnis führt. »Die sollte immer als erstes Mittel eingesetzt werden. Mit den richtigen Medikamenten, mit dem Besuch eines Kurses zur Beckenbodenstärkung konnte schon vielen geholfen werden«, erklärt der Chefarzt. Doch es gibt diese Fälle, bei denen die Pharmazie, die Unterstützung der Hebamme, der Krankengymnastik nicht weiterhelfen. Ehe sich dann in sein Schicksal ergeben wird, hilft schon ein »kleiner Eingriff, eine zehnminütige Operation, und das Problem ist für immer vom Tisch«, erklärt der Chefarzt der Gynäkologie all den Frauen, die dann doch über das Thema Inkontinenz sprechen und sich beraten lassen wollen. Wie eine Hängematte im Miniaturmaßstab sieht das Netz aus, das heute nach neustem Stand der Technik außerhalb der Harnröhre eingesetzt wird. Vorab noch eine Blasenmessung, bei der der Druck in der Harnröhre festgestellt werden kann, dann das Festlegen, wo, also an welchen Punkten diese kleine transparente Hängematte operativ festgezurrt wird, damit kein Tropfen mehr ungewollt Blase und Harnröhre verlässt. »Wenn die betroffenen Frauen wüssten, wie einfach, wie schnell die Operation geht, dann würden viel mehr von ihnen zum Arzt gehen«, ist sich Dr. Tsitlakidis sicher. Ist die Inkontinenz eine Erkrankung, die alles andere als schön, aber sicherlich nicht wirklich schwerwiegend ist, sieht es bei den Fällen, die unter den Begriff Mammachirurgie fallen, schon ganz anders aus. Hier wird nun mit der Verpflichtung des neuen Chefarztes das gesamte Spektrum der operativen Gynäkologie am Lukas-Krankenhaus geboten. Dazu gehört, »dass wir versuchen, nicht »Zurück bleiben nur winzige Narben« mehr alle Lymphknoten in der Achselhöhle zu entfernen, sondern uns wenn möglich auf den einen, den sogenannten Wächterknoten zu beschränken«, erklärt Dr. Ioannis Tsitlakidis diese schonende OP-Variante. Daneben wird immer versucht, möglichst brusterhaltend zu operieren. Gelingt dies bei einem weiten Fortschritt des Krebses dann doch nicht, so wird der ein- oder zweiseitige Wiederaufbau angeboten. »Diese Art der plastischen Operation habe ich häufig in meiner ehemaligen Klinik durchgeführt«, sagt der Chefarzt der Gynäkologie. Über einen ebensolchen Erfahrungsschatz verfügt HeinzDieter Wewel, Oberarzt in der Allgemeinchirurgie und vor allem Facharzt für Chirurgie und plastische Chirurgie. Nach modernsten Erkenntnissen wird so mittels eines SkinExpanders erst die Haut nach und nach geweitet, ehe ein Implantat eingesetzt wird. Selbst die Brustwarze lässt sich später rekonstruieren, und das »mit sehr guten Ergebnissen«, so der 49-jährige Chefarzt. Natürlich wird auch bei den Voruntersuchungen, bei Ultraschall und Stanztechnik, beim Mammascreening auf neuste Technik und neusten Kenntnisstand gesetzt. »Wir können hier in der Frauenklinik alle Varianten der Voruntersuchung bieten – nur müssen die Frauen turnusgemäß zu den Voruntersuchungen bei ihren Gynäkologen gehen und die zu uns überweisen, damit wir mit diesen Mitteln möglichst frühzeitig eingreifen können«, wirbt der neue Bünder Chefarzt. • 14 Lukas spezial Lukas spezial Das Team Einige der Gesichter auf den kommenden Seiten werden Ihnen tagtäglich bei Ihrem Aufenthalt begegnen, andere vielleicht eher selten. Ein Lächeln aber bekommen Sie von allen. Dr. Ioannis Tsitlakidis Chefarzt Alicja Czyz Hebamme Micaela Lipkowski Hebamme Kreißsaal Michael Klesen Oberarzt Dr. Kristina Menges Funktionsoberärztin Dr. Moin Wadi Arzt Erika Nixdorf Hebamme Irmtraud Wegener leitende Hebamme Karen Lippold Hebamme Kreißsaal Nadine Brömmelmeier Hebamme Kreißsaal Kreißsaal Iwona Ewa Maliszewska Hebamme Kreißsaal Fadi Jaber Arzt Grit Junghans Hebamme Kathrin Focke Hebamme Kreißsaal Heike Kesting Stationsleitung/Krankenschwester Kreißsaal Kreißsaal Station 3B Kreißsaal Arnhild Wörder Stationsleitung/Krankenschwester Station 5B 15 16 Lukas spezial Lukas spezial Das Team Bernd Schleef stellv. Stationsleitung/ Krankenpfleger Station 5B Gloria Heidenreich Krankenschwester Carmen Krafft stellv. Stationsleitung/ Kinderkrankenschwester Karin Stork Krankenschwester Station 3B Regina Borgstädt Krankenschwester Station 3B Renate Wilmsmeier Krankenschwester Station 5B Ulrike Knickmeier Krankenschwester Station 5B Renate Eikmeier Krankenschwester Station 5B Susanne Baumeister Krankenschwester Andrea Ritz Kinderkrankenschwester Station 3B Peter Wönkhaus Krankenpfleger Station 3B Station 5B Station 3B Claudia Patzer Kinderkrankenschwester Station 5B Anja Blackburn Kinderkrankenschwester Station 5B Natalie Eckstein Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Station 3B Manon Sandbrink-Döring Kinderkrankenschwester Station 3B Nina Nolte Pflegeassistentin Station 3B Kristin Stüber Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Station 3B Maria Kosubek Sekretärin Station 5B 17 18 Lukas spezial PR-Anzeige Qualität ist, was hier geboten wird der spielzeugladen sundermeier Billiges Plastik sucht man hier vergebens. Gruseliges, Angsteinflößendes gibt es hier ebenso wenig, und wer auf der neumodischen und meist sehr kurzweiligen Trendwelle des Spielwarenmarktes mitschwimmen will, ist beim Spielzeugladen Sundermeier verkehrt. Denn hier steht in den Regalen, was wertig ist, was meist aus Holz, aus Stoff, nur ganz selten, dann aber aus hochwertigem Kunststoff gefertigt wurde. Gestartet ist dieser Spielwarenladen fernab von Internet und Asien-Spielzeug vor 35 Jahren. Angelika Sundermeiers Schwiegereltern betrieben hier am Goetheplatz ein Möbelgeschäft, »ich wollte umstrukturieren, fand parallel dazu kein gutes Holzspielzeug für meine Kinder und schon war die Idee des Spielwarenfachgeschäftes geboren«, sagt die Inhaberin heute. Ob als Geschenk für ein Neugeborenes oder Spielzeug für Achtjährige – es sind die freundlichen, die Spaß bereitenden Produkte, die sich hier finden. Hochwertige, per Hand geschliffene Ostheimer-Holzfiguren, langlebige Stoffpuppen von Käthe Kruse oder die Phantasie anregendes Holzspielzeug von Haba, Qualität ist, was hier geboten wird. Und das nicht anonym wie im Internet, sondern mit freundlicher Bedienung, mit Beratung, die diesen Namen noch verdient. Zeit wird sich hier gleich auf beiden Seiten des Verkaufstresens genommen. Spielzeugladen Sundermeier Goetheplatz 7, 32257 Bünde, Tel. 05223 3885 www.spielzeugladen-sundermeier.de Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 -13 Uhr und 14.30 -18.30 Uhr Samstag von 9 -13 Uhr An den vier Adventssamstagen von 9-18 Uhr 'HU)DFKPDUNWIUDOOHVUXQGXP,KU%DE\XQG.LQGELV-DKUH %HNOHLGXQJā6SLHOZDUHQ *UXQGDXVVWDWWXQJā0|EHO .LQGHUZDJHQā$XWRVLW]H =XU:LOKHOPVK|KH %QGH 0R)U 7HOHIRQ 6D Lukas spezial PR-Anzeige 19 die Natur ist Das Vorbild Medela-Milchpumpen aus der Markt-Apotheke Muttermilch, das ist unbestritten die erste Wahl, wenn es um die ideale Ernährung Neugeborener geht. Manchmal braucht es für diese natürlichste Art der Ernährung eine sanfte Unterstützung, etwa wenn die Mutter zu viel oder zu wenig Milch bildet oder die Brustwarzen wund geworden sind. Hier hilft eine Milchpumpe weiter, die nebenbei durch das Abpumpen natürlich auch die zeitliche Flexibilität der Mutter erhöht. Im Lukas-Krankenhaus wird mit der Medela-Milchpumpe »Symphony« gearbeitet. Junge Mütter, die Zuhause weiter abpumpen möchten oder müssen, brauchen sich nicht umzustellen, sondern können die bereits im Lukas-Krankenhaus kennen gelernte Milchpumpe weiter verwenden. »Der Gynäkologe verschreibt bei Bedarf die Milchpumpe und dann ist das Ausleihen für unsere Kunden natürlich zuzahlungsfrei, werden die Kosten komplett von der jeweiligen Krankenkasse übernommen«, sagt Apotheker Eberhard Nalop. Dass die Medela Symphony die wohl meist genutzte Milchpumpe in Deutschland ist, kommt nicht von ungefähr: »Der Saugrhythmus von Babys unterteilt sich in zwei Phasen. Erst schnell und leicht, dann wechseln sie zu einem langsameren und »Der Saugrhythmus von Babys unterteilt sich in zwei Phasen« entspannteren Saugen«, erklärt Apothekerin Anja Heyer. Genau diese Rhythmik ahmt die Medela Symphony nach und sorgt so für einen natürlichen Milchfluss. Praktisch und zeitsparend ist es auch, dass die Milch parallel aus beiden Brüsten abgesaugt werden kann. Eine sehr einfache Handhabung, ein stabiler und gut zu transportierenden Koffer, die Empfehlung von zahlreichen Hebammen und nicht zuletzt ein breites Sortiment an Zubehör wie Ersatz-Milchflaschen, Still-BHs, Einfrierbeutel und Stilleinlagen aus dem Hause Medela komplettieren die vielen Pluspunkte der Meleda-Milchpumpe. Doch nicht nur die passende Milchpumpe findet sich in der Markt-Apotheke. Hier gibt es auch Tipps zur richtigen Nabelpflege des Neugeborenen, werden Babywaagen vermietet und können Mütter natürlich auch auf den Medikamenten-Bringservice der Apotheke zurück greifen. Die Zeitschrift »Baby« wird hier kostenlos ausgegeben und mit dem Unternehmen Eau Thermale Avène ein Partner gefunden, der mit der Säuglings- und Kinderpflegeserie Pédiatril besondere Produkte anbietet. »Die Pédiatril-Pflegeserie beinhaltet sehr gut verträgliche Pflegeprodukte, die ohne jegliche Duft,- Konservierungs- und Ersatzstoffe auskommen und für Kinder mit und ohne Neurodermitis gleichermaßen geeignet ist«, so Eberhard Nalop. Dabei sind die Produkte dieser Linie nicht nur einzeln, sondern in der Markt-Apotheke auch als Pflegeset in einer praktischen Wickeltasche mit Wickelauflage erhältlich. • 20 Lukas spezial Wenn das Wunder auf sich warten lässt Ein ungewöhnlich langer Besuch im Kreißsaal Lukas spezial 21 Sieht wohnlich aus, hier. Warm-orange die Wände, das Licht gedämpft. Schöne Bilder an den Wänden, die Fenster verhangen. Hier kann man sich wohl fühlen. Soll man ja auch, wenn denn der Puls ein solches Gefühl überhaupt zulässt. Denn wer hierher kommt, der ist im Ausnahmezustand, der hatte knappe 9 Monate Zeit, sich auf diesen Moment vorzubereiten. Auf einen Moment, auf dem man sich aber nicht vorbereiten kann. Die, die gerade hier mit ihrem Mann herein kommt, spürt von dieser Aufregung noch nicht allzu viel. Nennen wir sie einfach Christina. Christina bekommt ihr zweites Kind, das erste kam problemlos, drei Stunden lang Pressen und Schmerzen, Ausruhen und Anstrengen, ehe der kleine Junge da war. Nun also ein Mädchen, das hat der Ultraschall bereits herausgefunden. Was das Ultraschallbild dem versierten Betrachter auch verrät: Hier wächst ein großes, ein schweres Mädchen heran. »Auf ‘s Gramm genau kann man das natürlich nicht sagen – aber dass es groß sein wird, ist deutlich zu erkennen«, da sind sich Hebamme und Arzt sicher. Der kommende Tag ist der errechnete Geburtstermin und nun beginnt, was sich nicht in medizinische Formeln pressen lässt. Bei der Frage, was ist zu tun, öffnet sich gleich ein ganzes Alternativprogramm. Eine ärztliche Meinung: Mit Medikamenten die Geburt einleiten und so das vorziehen, was nachher aufgrund von Gewicht und Größe Probleme bereiten könnte. Vorschlag der Hebamme: Alternative Heilmittel nehmen, einen Cocktail aus Rizinusöl, Pfirsichsaft, Gewürzen und Mineralwasser, um die Wehen einsetzen zu lassen. Wunsch der Gebärenden: Nichts tun, einfach abwarten, der Natur ihren Lauf lassen. »Sie ist wirklich eine Vorzeigepatientin, so ruhig, so gelassen, so etwas wünscht man sich als Hebamme, nicht nur, wenn solche Entscheidungen getroffen werden müssen«, lobt Irmtraud Wegener. Und so geschieht es dann – natürlich – auch wunschgemäß, denn hier geht es um Angebote, um Vorschläge, um das Aufzeigen von möglichen Wegen, die man gehen kann. Also heißt es warten, dem Kind geht es gut, das zeigen die Untersuchungen, der Muttermund ist schon ein wenig geöffnet und eigentlich kann es bald losgehen, es fehlen »Der Natur einfach ihren Lauf lassen« nur die Wehen. Zeit also für die Hebamme, sich auf weitere Frauen vorbereiten, die hier herkommen. Viele von ihnen waren schon da, die errechneten Geburtstermine finden sich längst im Computer. Wann sie dann aber wirklich kommen, weiß der Rechner dann doch nicht. Als Hebamme muss man organisieren, sich auf Unvorbereitetes vorbereiten, muss man Prioritäten setzen können – auch in der größten Hektik. Und hier geht es nicht um das Organisieren eines Schreibtisches, um das Umschichten von Aktenbergen, sondern schlicht um das Zurweltbringen neuen Lebens. Wie man das als Berufsanfänger schafft, bleibt beim Blick über die Hebammenschulter im Lukas-Krankenhaus ein Rätsel. Aber Anfängerinnen, die gibt es hier nicht. Wer hier im lilafarbenen T-Shirt arbeitet, der ist mindestens seit sieben Jahren dabei – braucht es ein besseres Argument für Teamgeist, für ein hervorragendes Arbeitsund damit auch Patientenklima? Christina vertraut erst einmal auf ihre innere Stimme, zurück nach Hause will sie dann aber doch nicht, also hier geblieben, gemeinsam abwarten. Nach 24 Stunden keine Änderung bei den Wehen, dagegen aber bei der Einstellung. Also her mit dem Naturmittel, dem Zaubertrank, der dann wirkt, wenn »hormonell alles passt, wenn es einfach anspricht. Da gibt es Frauen, bei denen funktioniert es. Und bei anderen eben nicht. So einfach lässt sich die Natur dann doch nicht überlisten – und das ist auch ganz gut so«, sagt die Leiterin der neun Hebammen des Lukas-Krankenhauses. Christina gehört zu denen, bei denen ein solches Überlisten nicht möglich ist. Das Mädchen in ihr wächst, streckt und reckt sich, die starken, so notwendigen Wehen aber bleiben weiterhin aus. Irgendwann sitzen dann Hebamme und Ärzte zusammen, dann wieder Hebamme und Christina, Christina und Ärzte. Es wird beraten, angeraten. Zwischendurch wieder Durchatmen bei der Hebamme. In der gemütlichen Küche, den Tee auf dem Schoß, den Puls in Bereichen, den Ungeübte nur schlafend erreichen. Dann das erneute Klingeln, der Alarm, der Startschuss, der Adrinalinstoß. Auch jetzt keine Hektik, alles schön ruhig, zielgerichtet, verzögerungsfrei. Jetzt gilt es ein Vertrauensverhältnis mit der, die gleich Mutter werden wird, aufzubauen: In kurzer, in kürzester Zeit. → 22 Lukas spezial »Dazu braucht‘s dann schon eine große Portion Psychologie«, erklärt Irmtraud Wegener. Die ist auch gefragt, wenn es um die männlichen Partner geht, die meist rechts neben dem Bett Platz nehmen. Helfen die mit, oder sitzen die nur da? Gehen die gar zum Rauchen raus, unterstützen sie, oder schlagen sie vielleicht lang hin? Die (Hebammen-)Erfahrung lehrt, dass die, die das Hinschlagen vorher schon androhen, später keine Zeit haben, um sich gen Boden zu werfen. »Alles eine Charakterfrage«, sagt Irmtraud Wegener noch, kein echtes Problem also. Aber natürlich gibt es auch diese, die dunklen Momente, die, in denen es gut ist, dass der OP gleich nebenan ist. Tür auf, Bett durchgeschoben und die Rettung ist da. Natürlich ist eine Hausgeburt eine erwägbare Überlegung, eine, bei der man in der ge- »Da braucht's dann schon eine große Portion Psychologie« Ein letzter Ultraschall, dann kann die Geburt beginnen. Doch es dauert noch lange, ehe das groß geratene Mädchen erstmals gemessen werden kann. Einige Tage später untersucht dann ein Arzt der Unfallchirurgie per Ultraschall die Hüften des Neugeborenen (rechte Seite, unten links). Lukas spezial wohnten Umgebung bleiben kann. Dann aber sollte man sich nicht unterhalten mit denen, die schon seit Jahren Dienst tun im Kreißsaal. Alles schon da gewesen, dritte Geburt, die ersten beiden komplikationslos. Beste Voraussetzungen also für Nummer drei – und dann das Unvorhersehbare, das, mit dem eigentlich niemand rechnet. Tritt es dann doch ein, hilft kein Wundern, kein Wehklagen. Dann hilft nur der operative Einsatz, die Schnelligkeit, das Maximum an medizinischer Versorgung. Und die gibt es hier, hinten weiter, vorbei am wohl am schönsten gestalteten Flur im gesamten Krankenhaus, hinter dem Zugang zum OP-Bereich. Durch genau diese Tür wird am Ende auch Christina geschoben. Vier Tage sind seit der Aufnahme vergangen. Es geht im Wortsinne am Ende nicht mehr vor und zurück, und »ehe es dem Kind schlechter geht, muss man sich einfach vom Traum der natürlichen Geburt verabschieden«, erklärt Irmtraud Wegener. Also rein in den OP, die Kollegen in grün übernehmen, auch alles Routine, aber lange nicht mit so viel Romantik behaftet wie eine natürliche Geburt. Der Hebamme merkt man eine halbe Stunde später eine leichte Enttäuschung an. Sie hätte Christina einen anderen Ausgang gewünscht. Einen harmonischeren, auch einen natürlicheren. Aber hier geht es nicht ums Wünschen, für Romantik ist dann doch kein Platz. Was zählt, ist vor allem das Ergebnis: Und das ist satte 4,2 Kilogramm schwer, laut schreiend und wohl auf. Schon schmiegt es sich an das flauschige Handtuch, fest in den Armen gehalten von Christinas Ehemann. Der Mutter geht es auch schon wieder besser, jetzt beginnt das, was als einer der wenige Punkte im Arbeitsleben der Hebamme vorhersehbar, planbar ist. 120 Minuten beginnen jetzt zu laufen. 120 Minuten, in denen die Neugeborenen im Kreißsaal bleiben. Vermessen, wiegen, protokollieren, vor allem aber: Mal richtig anschauen, die Kleine. Die erste Windel, nicht aufgepasst, nass geworden, von oben bis runter zu den Schuhen. »Schon lange nicht mehr passiert«, lacht Irmtraud Wegener, Handtuch her, neues T-Shirt, neue Hose, weiter geht's. Laufen die Test normal ab, stimmen die Werte, dann geht es für das Neugeborene mitsamt Mutter auf die Station – die Hebamme bleibt zurück, sich erholend, das Erlebte Revue passieren lassend. Vor allem aber: Bereit, sofort wieder der nächsten Gebärenden beizustehen. • 23 24 Lukas spezial »Mein Beruf ist schleichend zum Traumberuf geworden« Im Gespräch: Hebamme Irmtraud Wegener Lukas spezial → LUKAS: Frau Wegener, wie muss man sich die Arbeit hier im Kreißsaal vorstellen? Sitzt man da ständig in Warteposition und wartet darauf, dass überraschend eine Gebärende an der Tür klingelt? ← Irmtraud Wegener: Ganz so überraschend ist das meistens nicht. Der Großteil der Frauen hat sich vorher bei uns angemeldet, so haben wir die vorausberechneten Geburtstermine alle im Computer und können uns doch ein bisschen auf die Arbeit einrichten, die auf uns zukommt. Überraschungen gibt es aber dennoch immer wieder. Und die machen ja auch den Reiz unseres Berufes mit aus. Dass bei uns aber Frauen Stunden vor der Geburt anklingeln, die wir noch nie zuvor gesehen haben, kommt dann doch eher selten vor. Geben tut es das aber auch. → Wie erkennt man denn, ob Eile geboten ist, oder ob noch Zeit bleibt, ob Sie und die Gebärende sich noch Zeit lassen können, ehe das Kind kommt? ← Als Hebamme reicht meist schon ein erster Blick. Man schätzt den Zustand ein, nicht nur den medizinischen, auch den emotionalen. Dann wissen wir, ob wir uns beeilen müssen, oder ob noch Zeit bleibt. → Gibt es denn auch die klassischen Fälle – so wie die Geburt im Taxi? Wegener: Natürlich, auch das kommt vor. Entbunden wurde bei uns auch schon im Taxi oder im Fahrstuhl – aber das sind Exoten, echte Ausnahmen. Die meisten schaffen es dann doch bis in den Kreißsaal (lacht). → Und was passiert, wenn zeitgleich zwei Geburten anstehen? ← Generell ist bei uns immer eine Hebamme im Dienst, und das ist auch kein Problem bei der Arbeit. Sollten doch einmal zwei Geburten parallel ablaufen, dann muss ich meine Liebe eben aufteilen, muss sehen, wo die Hilfe am dringlichsten ist. Gleichzeitig springt dann der Gynäkologe ein, so dass immer eine perfekte Versorgung gewährleistet ist. Für solche Situationen hilft die Erfahrung. Und davon haben wir hier jede Menge. → Das heißt, dass auch die jüngsten Hebammen hier schon lange mitarbeiten? ← Insgesamt sind wir neun Hebamme in unserem Team, alle zwischen 30 und 50 Jahren alt. Die »Jüngste« kam vor sieben Jahren, Kontinuität wird bei uns also sehr groß geschrieben. Daneben spricht das aber sicherlich auch für unser sehr gutes Arbeitsklima hier. Wobei man nicht vergessen darf: Wir sehen uns als Team. Sind aber gleichzeitig echte Solistinnen. → Immer wieder erzählt wird ja auch von starken Männer, die im Kreißsaal zu schwächeln beginnen. Wie sind denn da Ihre Erfahrungen? ← Da gibt es eigentlich alle nur erdenklichen Fälle. Den Partner, der nur still daneben sitzt, häufiger den, der unterstützt. Und auch den, der zum Rauchen mal nach draußen gehen muss. Dass hier aber ein Partner ohnmächtig wird, ist äußert selten. Da hält das Adrenalin die meisten dann doch bei Bewusstsein (lacht). Wobei heute ja nicht nur die werdenden Väter bei der Geburt dabei sind. Eltern, Geschwister, Freunde, sogar ein Kind hatten wir schon mal hier im Kreißsaal. Als es aber ernst wurde, haben wir es dann doch in unseren Allzweckraum gebracht. Nur gut, dass heute auf den entsprechenden Fernsehkanälen rund um die Uhr nette Kinderfilme laufen (lacht herzlich). 25 LUKAS: Wie sieht denn generell die Arbeitsaufteilung zwischen Arzt und Hebamme aus? ← Das teilt sich sehr gut auf. Der Arzt oder in unserem Krankenhaus ja auch häufig die Ärztin übernimmt die Voruntersuchung, den Ultraschall, die Routinemaßnahmen. Die Anästhesisten bieten dann gerne auch die Periduralanästhesie an, um die Schmerzen zu lindern. Wir Hebammen übernehmen dann, führen zur Geburt hin. Wichtig ist, dass wir immer den Gesamtzustand im Blick haben. Läuft irgendetwas nicht normal, dann wird sofort der diensthabende Arzt benachrichtigt. Der ist auch auf jeden Fall bei der Geburt dabei. Nach der Geburt sorgen wir uns im Normalfall rund 2 Stunden um die Neugeborenen, untersuchen, messen, wiegen, waschen, protokollieren. Dann geht es für Kind und Mutter rauf auf die Station. → Ist das eigentlich ein Traumberuf? ← Bei mir ist der Beruf eher schleichend zum Traumberuf geworden. Anfangs war ich Kinderkrankenschwester, wollte eigentlich in den Entwicklungsdienst gehen. Dann wurde ich doch Hebamme – und heute bin ich mir sicher, dass das ein Traumberuf ist. Hier gibt es keine Konstante, hier ist jeder Tag anders – und das finde ich wunderbar. Außergewöhnlich ist es natürlich auch, immer wieder ein neues Leben begrüßen, in den Arm nehmen zu können. Aber, auch das darf man natürlich nicht vergessen: Einiges wird auch zur Gewohnheit, mit Romantik hat dieser Beruf weniger zu tun, als manche denken. → Dabei gibt es aber sicherlich auch traurige Momente. Wie gehen Sie denn mit denen um? ← Auch hier hilft natürlich die Erfahrung. Wobei die Trauer ja gleich eine Doppelte ist. Einmal wegen des Babys, zum anderen trauert man auch gemeinsam mit der Mutter, den Eltern. Da braucht es dann seine Zeit zum Abschalten, zum Revue passieren lassen und aufarbeiten. → Zurück zu den komplikationslosen Fällen. Gibt es wirklich Einflüsse, bei denen sich Geburten mehren? Also stimmt es wirklich, dass der Mond da eine Rolle spielt, oder gehört das eher in die Welt der Fabeln? ← Wissenschaftlich erwiesen ist da nichts. Also entstammt vieles der Phantasie. Grundsätzlich ist es aber so, dass Luftdruckveränderungen, Wetterumschwünge und zum Beispiel Sommergewitter aus meiner Erfahrung heraus die Geburtenzahl steigen lassen. Wenn ich abends im Wetterbericht eine solche Wettersituation sehe, dann stelle ich mich für den nächsten Morgen schon auf viel Arbeit ein. → Neben der klassischen Geburtshilfe, was gibt es da noch für Aufgabengebiete der Hebammen im Lukas-Krankenhaus? ← Natürlich dreht sich der Hauptteil unserer Arbeit um die Geburt, die Versorgung, Beratung der Gebärenden. Daneben bieten wir aber auch verschiedenste Kurse an. Da sind die Rückbildungsgymnastik, das Still-Café, die Akupunktur. Und natürlich gilt es auch einen großen Dokumentationsbedarf zu decken. → Wenn Sie und Ihre Kolleginnen schon so lange dabei sind, wie ist das dann bei einer Geburt, ist da alles Routine, wenn alles glatt läuft. Oder sind Sie da auch noch aufgeregt? ← Aufgeregt ist sicherlich nicht das richtige Wort. Aber den Adrenalinschub gibt es immer noch. Der fällt auch nach noch so vielen Dienstjahren nicht weg. Und das ist ja eigentlich auch schön, dass eine Geburt immer noch etwas mit Emotionen zu tun hat. Da ist zwar Professionalität von der Hebamme gefragt. Aber da spielt sich natürlich noch viel mehr ab. Da freut man sich mit, da fiebert man mit. Auch wenn es die dritte Geburt an einem Tag ist, das spielt dann keine Rolle. • 26 Lukas spezial Unser Kursangebot Schwitzen für den Ernstfall Kann man, will man sich mit solchen Bäuchen flott bewegen? Gar ins Schwitzen kommen, Sport treiben? Man kann. In diesem Fall aber ausschließlich Frau kann. Und will. Wir besuchen einen Geburtsvorbereitungskurs des Lukas-Krankenhauses. Neun junge Frauen auf mintgrünen Bällen, hopsend, sich streckend, dann wieder auf der Stelle laufend, hoch die Arme, hoch das Knie, atmen, anstrengen, schwitzen. Vorbereitungskurs, das hört sich erst einmal nach Theorie an, nach Schulbankdrücken, nach Infoabend, frei nach dem Motto: mal hören, was da auf mich zukommt, im Kreißsaal, bei der Geburt. Aber Bänke, Tisch, Stühle? Alles Fehlanzeige. Dafür runter gedimmtes Licht, zurückhaltende Musik, weiche Matten, gemütliche Kissen. Mittendrin Hebamme Irmtraud Wegener, die zeigt, wohin sich die Gebärenden strecken sollen, dass die Kraft gen Beckenboden gehen soll, die Ausrichtung immer steil nach oben, steil nach unten. Körperbeherrschung ist also gefragt, eine Art Balancegefühl, immer die Frage beantwortend: Wie bewege ich mich während der Geburt so, dass ich meine Kraft optimal einsetze und das Kind möglichst stark unterstütze. Atmen, tief einatmen, runter bis zum Kind, hört man in solchen Kursen. Was sich kurios liest, macht Sinn beim Blick in die Gesichter der Gebärenden. Die atmen und genießen, tief, beruhigend, für sich, für das Baby. Sicherlich ist dieser Kurs vor allem Vorbereitung, Arbeit, Anstrengung. Aber auch: Entspannung, Einssein-mit-dem-Kind, zurücklehnen. Natürlich auch im Wortsinne. Hingelegt auf die Matte, auf die Seite, die Schokoladenseite wählend. Die Hebamme erzählt derweil. Von der Geburt, vom Pressen, ähnlich dem Druck, der bei Husten, beim Niesen im Bauch fühlbar ist – nur eben deutlich länger. Kann man in solch einer Atmosphäre Angst vor der Geburt, vor den Schmerzen, den Strapazen bekommen? Kann man nicht. Zu gemütlich ist es hier, zu leise, zu natürlich. Natürlich auch, weil das, was hier vermittelt wird, Natur pur ist. Das Kind braucht seine Zeit, von Reife wird gesprochen, von dem entscheidenden Zeitpunkt, den niemand vorhersagen kann. Also abwarten, in sich reinhorchen. Die Die Grundlagen: Die Vorbereitung: Jeden ersten Montag im Monat lädt Chefarzt Dr. Ioannis Tsitlakidis um 19 Uhr zum Grundlagenkurs in die Kapelle (5. Stock). Hier werden Fragen rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt erläutert. Auch eine Kreißsaalbesichtigung ist dann möglich. Die Vorbereitungskurse finden immer donnerstags, einmal um 17 Uhr, einmal um 18 Uhr statt. Nach der Anmeldung im Kreißsaal sollten Mutterpass, Versicherungskarte, kleines Handtuch und im Winter warme Socken mit in die Brunnenallee 35 gebracht werden. Die einstündigen Kurse richten sich an werdende Mütter ab der 28. Schwangerschaftswoche. Lukas spezial PR-Anzeige Dein ständiger Begleiter Der AOK-Familienordner gelernten Übungen wiederholen, alles noch einmal durchspielen, durchatmen. Natürlich wird nicht nur geschwitzt und gepresst in diesen Kursen. Irmtraud Wegener schnappt sich das Becken, aus Kunststoff, lebensgroß, irgendwie weit weg, unwirklich. Auch wenn es für die, die sich hier ab der 28. Schwangerschaftswoche anmelden, bald wichtigster Dreh- und Angelpunkt sein wird. Dann wird anhand des Beckens gezeigt, wie sich das Kind bewegen wird, intuitiv, natürlich eben. Sicherheit gibt der Kurs, Notwendiges wird hier vermittelt. Auch mit Kreide und Schultafel, auch mit Infoblättern. Vor allem aber: Mit Ruhe, mit Erfahrung. • Die Erweiterung: Wer sich als werdende Mutter ein Bild vom Stillen machen, wer sich austauschen möchte oder Probleme mit dem Stillen hat, der ist im Stillcafé richtig. Als Erweiterung des Frauenklinik-Angebotes findet den ersten Montag im Monat (9.30-11.30 Uhr) und den dritten Montag im Monat (15-17 Uhr) dieses Treffen gemeinsam mit Hebamme und Kinderkrankenschwester in der Brunnenallee 35 statt. Wer zum ersten Mal Mutter, zum ersten Mal Vater wird, der wünscht einen Leitfaden, eine Orientierungshilfe, ein Nachschlagewerk. Woran muss ich denken, während der Schwangerschaft, bei der Geburt, im Babyalter, kurz vor der Einschulung? Wo finde ich passende Kontaktdaten, muss ich mich mühsam durch das Internet klicken, Fachbücher und dann wieder Romanliteratur wälzen oder gibt es ein Werk, das alles bietet? Und dann gerne noch übersichtlich, modern und so aufbereitet, das man nicht (zu) lange suchen muss, ehe man fündig wird. Die AOK hält eine solche Broschüre, einen solchen Ordner bereit. Elternratgeber nennt sich das in einem transparenten Ordner zusammengefasste Werk. »Wir sehen uns mit unserem Familienprogramm, das auch diesen Ordner umfasst, als Begleiter und Unterstützer für junge Familien und die, die es noch werden wollen«, erklärt Thomas Rust, AOK-Vertriebsgebietsleiter in Bünde. Hier sei es besonders wichtig, den werdenden Eltern ein Nachschlagewerk mit an die Hand zu geben. »In der Phase, in der man sich mit der Familiengründung auseinander setzt, gibt es viele offene Fragen. Da wollen wir ansetzen, wollen Hilfestellung geben und etwas aus unserem reichhaltigen Erfahrungsschatz weiterreichen«, so Thomas Rust. Welche Untersuchungen sind während der Schwangerschaft erforderlich? Wie pflege ich den Körper, aber auch die Seele in dieser Zeit? Wie viel sollte eine Neugeborenes wöchentlich an Gewicht zunehmen? Wie kann ich mein Kind bei der Sprachentwicklung fördern und was beachte ich, wenn dem Nachwuchs der Sport keinen Spaß mehr bereitet? Diese und zahlreiche weitere Fragen werden in dem AOKElternratgeber beantwortet. Nicht mit erhobenem, pädagogischen Zeigefinger, sondern in einer freundlichen, sehr informativen Art, die begleitet, längst nicht aufdrängt oder vorschreibt. »Den persönlichen Kontakt zu unseren freundlichen Mitarbeitern soll der ElternRatgeber dabei natürlich nicht ersetzen«, unterstreicht Thomas Rust. impressum Herausgeber: Lukas-Krankenhaus Bünde Hindenburgstraße 56 32257 Bünde V.i.S.d.P.: Dr. Stefan Kerst Konzept, Redaktion, Fotos und Texte: Tobias Heyer, Bünde Art Direction: Maike Rathert, Hamburg Druck: Offsetdruck Klingenhagen, Bünde Auch weiterhin stehen die bei Fragen rund um die Gesundheit zur Verfügung. Gerne am Telefon vor Ort, bei der medizinischen Hotline Clarimedis oder ebenso gerne auch im persönlichen Gespräch. Überreicht wird der Familienordner immer Teilstück für Teilstück, immer Schritt haltend mit der Entwicklung des Kindes. Darüber hinaus unterstützt die AOK-Familienkasse ihre Kunden, die gerade Eltern geworden sind. »Wir helfen bei den notwendigen Formularen für die Anmeldung des Kindes und senden die Krankenversicherungskarte pünktlich zu, damit sich die Eltern voll auf ihr Kind und nicht auf die Bürokratie konzentrieren können«, sagt Thomas Rust. • Stand 11/09 Für Anregungen, Kritik und Rückfragen: [email protected] Nachdrucke sind nach ausdrücklicher, schriftlicher Genehmigung sehr willkommen. 27 Frauenklinik Gynäkologie und Geburtshilfe Partner des Brustzentrums Bielefeld-Herford Chefarzt: Dr. Ioannis Tsitlakidis Fon: 05223 167-217 [email protected] weitere Kontakte: Medizinische Klinik I Chefarzt: Dr. med. Bernd Wejda Fon: 05223 167-215 [email protected] Medizinische Klinik II Chefarzt: Dr. med. Thomas Wege Fon: 05223 167-404 [email protected] Klinik für Allgemein-, Visceralund Minimal-Invasive Chirurgie – Darmzentrum OWL – Chefarzt: Dr. med. Steffen Krummbein Fon: 05223 167-407 [email protected] Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie – Gelenkzentrum – Chefarzt: Prof. Dr. med. Hartmuth Kiefer Fon: 05223 167-216 [email protected] Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Chefarzt: Dr. med. Ulrich Huser Fon: 05223 167-230 [email protected] Institut für Neurologie Chefarzt: Dr. med. Meinhard Blattgerste Fon: 05223 167-182 [email protected] Institut für Radiologie Chefarzt: Dr. Jens Folgmann Fon: 05223 167-428 [email protected] In Notfällen: 05223 167-0 Weitere Infos: www.lukas-krankenhaus.de