LSB-Hessen-Sportplatzbau-10-Skript [Schreibgeschützt]
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Sportplatzbau Bau, Pflege und Unterhaltung von Tennen-, Rasen- und Kunststoffrasenplätzen Belagsarten für Sportflächen Die Bilder und Texte dieser CD sind ausschließlich für den persönlichen Gebrauch bestimmt. Eine Weitergabe oder Veröffentlichung, auch von einzelnen Teilen, bedarf der Zustimmung des Verfassers. Tennenflächen – DIN 18035, Teil 5 Rasenflächen – DIN 18035, Teil 4 (DIN E 18 035-4) Kunststoffrasenflächen – DIN V 18035, Teil 7 Georg Armbruster Sachverständiger öbv Bauernstraße 8 86391 Stadtbergen : 0821/43 76 46 [email protected] Anforderungen an ein Spielfeld Sportfunktionelle Faktoren Nutzung als Haupt- oder Trainingsspielfeld Anzahl der Mannschaften Hohe Wasserdurchlässigkeit Hohe Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit Zusammensetzung der Mannschaften Hohe Nutzungsfrequenz Nutzung pro Woche Gute Wachstumsbedingungen für Rasengräser Ausweichplätze vorhanden Gute Bespielbarkeit Trainingsbetrieb im Winter / Witterungsverhältnisse Geringe Bau- und Pflegekosten Qualität der Pflege Faktoren der Belagswahl Sportfunktionelle Faktoren Anhaltswerte für Nutzungszeiten von Spielfeldern Kostenfaktor Belag Jahreszeit Gesamtnutzung Stunden/Woche Rasen Sommer Winter 15 bis 25 0 bis 15 Tenne Sommer Winter 20 bis 40 0 bis 20 Kunststoffrasen ganzjährig ohne Einschränkung Standortfaktoren Bodenverhältnisse 1 Belagsart: Tennenfläche, DIN 18035, Teil 5 Belagsart: Tennenfläche, DIN 18035, Teil 5 Belagsart: Rasen Tennenbelag Dynamische Schicht Tragschicht, ungebunden Filterschicht Baugrund Belagsart: Rasen Rasenspielfeld nach DIN 18035, Teil 4 Aufbaubeispiel 1 Belagsart: Rasen Rasenspielfeld nach DIN 18035, Teil 4 Aufbaubeispiel 2 Rasentragschicht Rasentragschicht Sand wasserdurchlässiger Baugrund mischende Verzahnung mischende Verzahnung durch Sand verbesserter Baugrund Drainstrang teildurchlässiger Baugrund Bei Baugrund mit ausreichender Tragfähigkeit und Wasserdurchlässigkeit Bei teildurchlässigem, gut bearbeitbarem Baugrund 2 Belagsart: Rasen Belagsart: Rasen Rasenspielfeld nach DIN 18035, Teil 4 Aufbaubeispiel 3 Rasenspielfeld nach DIN 18035, Teil 4 Aufbaubeispiel 4 Rasentragschicht Rasentragschicht mischende Verzahnung Sorptionsschicht mischende Verzahnung Drainschicht Drainschlitz Draingraben Draingraben Baugrund Baugrund Bei bearbeitbarem, ggf. hinsichtlich Wasserdurchlässigkeit oder Tragfähigkeit zu verbesserndem Baugrund Belagsart: Kunststoffrasen Baugrund mit unzureichender Wasserdurchlässigkeit und eingeschränkter Bearbeitbarkeit, z.B. wasserempfindliche oder wenig standfeste Böden, Fels, sehr niederschlagsreiche Gebiete sowie Tallagen mit Überschwemmungs- und Rückstaugefahr. Belagsart: Kunststoffrasen, DIN V 18035, Teil 7 Kunststoffrasen Elastikschicht Tragschicht, bituminös gebunden Tragschicht, ungebunden Filterschicht Draingraben Baugrund Baugrund Voruntersuchung Eignungsprüfung Eigenüberwachung Kontrollprüfung Schiedsuntersuchung veranlasst durch Auftraggeber • Eigenschaften der anstehenden Böden im Baustellenbereich untersuchen • standortgerechte Planungsgrundlage • Landschaftsarchitekt erhält gesicherte Daten für die Ausschreibung • ausführende Firma verfügt über sichere Kalkulationsgrundlage, Unsicherheitsfaktoren werden minimiert • für Auftraggeber langfristig kostengünstiger, da keine Folgekosten Sinn und Zweck • Der Baugrund trägt die Lasten der darüberliegenden Schichten und soll insbesondere die Ebenheit sicherstellen. Er nimmt das Sickerwasser auf oder führt es im Zusammenhang mit einer Entwässerungseinrichtung der Vorflut zu. 3 Baugrunderkundung Probenahme Erkundung des Baugrundes • Schichtaufbau • Grundwassersituation Probenahme - Bohrung Probenahme - Rammkernsondierung Baggerschurf Probenahme - Handschurf 4 Probenahme - Handschurf Probenahme - Handschurf Profilspaten - Lochstecher Probenmenge und -gefäße • • • Rammsondierung saubere Gefäße ausreichende Menge (10 l) eindeutige Beschriftung Schichtenprofil / Rammsondierungen 5 Baugrunderkundung Baugrund • Lokale Torflinse • Der Grundwasserstand soll am tiefsten Punkt des Platzes eine Höhe von 60 cm unter OK Rasenspielfeld nicht übersteigen. Bodenaustausch Torf Wiesenkalk/Alm Bodengruppen- und klassen Grundwasserstand Gr undwa s s er s t ä nde Br e m - 2 0 0 8 Nach den Feld- und Laboruntersuchungen lassen sich die anstehenden Böden in folgende Gruppen und Klassen einstufen: 457, 4 457, 2 Schichtbezeichnung 457 Bodengruppe DIN 18 196 Bodenklasse DIN 18 300 Bodengruppe DIN 18 915 OH 1 6 /1 [UM-UA] UM-UA 2/4 6-8 456, 8 Oberboden 456, 6 Schluff / Schluff - Auffüllung 456, 4 456, 2 456 Nov . 07 J an. 08 Feb. 08 A pr . 08 J un. 08 J ul . 08 Sep. 08 Okt . 08 Dez . 08 Kies GU 3 5 Ton TA 2 6-8 Feb. 09 M onate P egel 1-Nor d P egel 2-Süd Pegel 3-Os t P egel 4-Nor d- Os t Tabelle 5: Bodengruppen und –klassen Anlage 5 Aufbauempfehlung Rasenspielfeld DIN 18 035, Teil 4 Tennenspielfeld DIN 18 035-5 Rasengräser Rasentragschicht Rohrlose Dränschlitze Dränpackung Dränageleitung Baugrund (Sand) Sandplatz Kombinierte RohrSchlitzentwässerung Georg Armbruster Sachverständiger öbv Bauernstraße 8 D-86391 Stadtbergen 0821/43 76 46 6 Tennenspielfeld - Baugrund Baugrund: Anforderungen nach DIN 18035 - 5 Parameter Anforderungen Verdichtungsgrad DPr Verformungsmodul Ev2 Verhältnis Ev2/Ev1 bei fein- und gemischtkörnigen Böden ≥ 0,95 (95 %) ≥ 0,92 (92 %) ≥ 45 MN/m2 ≥ 30 MN/m2 ≤ 2,5 Wasserdurchlässigkeit k* Tennenspielfeld – ungeb. Tragschicht bei grobkörnigen Böden ≤ 3,0 ≥ 0,002 cm/s Gefälle Spielfelder 0,8% Laufbahnen 0,8 bis 1,0% Segmente 0,8% Tennisfelder 0,5% Höhenlage < ± 10% von der Nennhöhe der Gesamtdicke des Oberbaues höchstens jedoch ± 30 mm Ebenflächigkeit Tabelle 1 DIN 18 035, Teil 5 Anforderungen an die Tragschicht DIN 18 035, Teil 5 Parameter Widerstand gegen Frost Anforderungen Kategorie F4 TL Gestein Kornanteil < 0,063 mm ≤ 7 M.-% Verdichtungsgrad DPr ≥ 0,97 (97 %) Verformungsmodul Ev2 Verhältnis Ev2/Ev1 Wasserdurchlässigkeit k* Gefälle ≥ 45 MN/m2 ≤ 2,5 ≥ 0,02 cm/s Spielfelder u. Segmente: 0,8 % Tennisfelder: 0,5 % Laufbahnen: 0,8 – 1 % Höhenlage ± 15 mm von der Nennhöhe Ebenflächigkeit Tabelle 2, DIN 18 035, Teil 5 Tennenspielfeld – dyn. Schicht Tragschicht 15 : 0,41 = 36,6 7 Anforderungen an die dynamische Schicht - DIN 18 035, Teil 5 Parameter Anforderungen Widerstand gegen Frost Kategorie F4 TL Gestein Kornanteil < 0,063 mm ≤ 7 M.-% Mindestdicke 60 mm Scherfestigkeit ≥ 50 kN/m2 Verdichtungsgrad ≥ 0,95 (95 %) Wasserdurchlässigkeit k* ≥ 0,002 cm/s Spielfelder u. Segmente: 0,8 % Tennisfelder: 0,5 % Laufbahnen: 0,8 – 1 % Gefälle Höhenlage Dynamische Schicht Spielfelder:± ± 10 mm von der Nennhöhe Tennis: ± 5 mm von der Nennhöhe Ebenflächigkeit Tabelle 3, DIN 18 035, Teil 5 Tennenspielfeld - Deckschicht Anforderungen an die Deckschicht - DIN 18 035, Teil 5 Parameter Kornanteil < 0,063 mm Körner > 3,15 bis 5 mm Scherfestigkeit Schichtdicke Wasserdurchlässigkeit k* Anforderungen < 25 M.-% ≤ 5 M.-% ≥ 50 kN/m2 Spielfelder: 50 mm ± 10 mm Laufbahnen: 40 mm ± 10 mm 0,0001 cm/s Spielfelder u. Segmente: 0,8 % Tennisfelder: 0,5 % Laufbahnen: 0,8 – 1 % Gefälle Höhenlage Ebenflächigkeit ± 10 mm von der Nennhöhe Tabelle 4, DIN 18 035, Teil 5 Tennen- Tennisplatz Deckschicht 0/3 8 = Baggerschurf Rasenspielfeld - Baugrund Anforderungen an den Baugrund DIN 18 035, Teil 4 Parameter Anforderung Tragfähigkeit bleibende Fahrspuren < 30 mm Wasserdurchlässigkeit mod.kf ≥ 0,3 mm/min bei LK 60 ≤ 30 mm/min Höhenlage ± 3 cm Ebenflächigkeit unter der 4-m-Richtlatte Drängräben (Sauger) • Drängräben führen Wasser aus den rohrlosen Dränschlitzen oder aus der Dränschicht der Vorflut zu. ≤ 3 cm Entwässerung Dränstrang (Sammler) • Dränstränge bestehen aus Graben, Dränrohren und Dränpackungen. Sie nehmen überschüssiges Wasser aus dem Oberbau und dem Untergrund auf und führen es der Vorflut zu. 9 Entwässerung Dränpackung Drängraben • Dränpackungen bestehen aus Baustoffen mit einer hohen Wasserdurchlässigkeit. Geotextil Bindiger Boden Drängraben Geotextil Bindiger Boden Entwässerung Dränschicht • Die Dränschicht ist die zwischen der Rasentragschicht und einem nicht ausreichend durchlässigen Baugrund liegende Schicht, die das Sickerwasser aufnimmt und durch Dränstränge der Vorflut zuführt. Anforderungen an die Dränschicht DIN 18 035, Teil 4 Parameter Anforderung Körnungslinie innerhalb des Sieblinienbandes Wasserdurchlässigkeit mod.kf ≥ 3,0 mm/min bei LK 100 ≤ 30 mm/min Schichtdicke mind. 120 mm Höhenlage Ebenflächigkeit ± 20 mm ≤ 20 mm (4-m-Latte) 10 Entwässerung rohrlose Dränschlitze Lage der Dräneinrichtung • Dränschlitze sind schmale, rohrlose, mit Kieskorn verfüllte Entwässerungsgräben zur Abführung von Sickerwasser. Sie werden im Regelfall an Dränstränge angeschlossen. Rasentragschicht • Die Rasentragschicht ist die auf dem Baugrund bzw. einer Dränschicht liegende durchlässige, belastbare und intensiv durchwurzelbare Schicht. Anforderungen an die Rasentragschicht DIN 18 035, Teil 4 Parameter Körnungslinie Anforderung Organische Substanz innerhalb des Sieblinienbandes b. LK 100: ≥0,3 mm/min b. LK 60: ≥1,0 mm/min 1 – 3 M.-% Bodenreaktion pH 5,5 – 7 (7,5) Gefälle ≤ 1,0 % Höhe Ebenflächigkeit ± 20 mm ≤ 20 mm (4-m-Richtlatte) Wasserdurchlässigkeit Rasentragschicht – DIN E 18 035, T. 4 Parameter Korngrößenverteilung Anforderung Innerhalb des Sieblinienbandes Organische Substanz 1,0 bis 3,0 M.-% Wasserdurchlässigkeit 0,7 w Pr/0,92 DPr k* ≥ 1,5 x 10-3 cm/s 0,9 w Pr/0,92 DPr k* ≥ 6,0 x 10-4 cm/s bei LK 100 mod.kf ≥ 0,3 mm/min bei LK 60 mod.kf ≥ 1,0 mm/min Wasserkapazität 35 - 40 Vol.-% Bodenreaktion pH 5 bis pH 7,5 Salzgehalt ≤ 200 mg/100 g Höhenlage Gefälle Abweichung ± 2 cm ≤1% Ebenflächigkeit ≤ 2 cm unter der 4-m-Richtlatte 11 Kunststoffrasenspielfeld Kunststoffrasen - Baugrund Anforderungen an den Baugrund DIN V 18 035, Teil 7 Ungebundene Tragschicht DIN V 18 035, Teil 7 Parameter Verdichtungsgrad DPr Verformungsmodul Ev2 Verhältnis Ev2/Ev1 Wasserdurchlässigkeit k* Gefälle Anforderungen bei grobkörnigen Böden bei gemischten und feinkörnigen Böden ≥ 1,0 (100 %) ≥ 0,97 (97 %) ≥ 60 MN/m2 ≥ 45 MN/m2 ≤ 2,2 ≤ 2,5 ≥ 0,002 cm/s ≥ 0,002 cm/s max. 0,8 % bzw. sportfunktionelle Forderungen Höhenlage ± 30 mm von der Nennhöhe Ebenflächigkeit Abh. v. Messpunktabstand (23-30 mm) Anforderungen an ungebundene Tragschicht - DIN V 18 035, Teil 7 Parameter Widerstand gegen Frost Körnung Mindestdicke Verdichtungsgrad DPr Verformungsmodul Ev2 Wasserdurchlässigkeit k* Gefälle Anforderungen Frostbeständig n. DIN 4226-1 weitgestufter Kornaufbau Korn <0,063 mm ≤ 7 M.-% 200 mm ≥ 1,0 (100 %) ≥ 60 MN/m2 (80) ≥ 0,02 cm/s max. 0,8 % bzw. sportfunktionelle Forderungen Höhenlage ± 15 mm von der Nennhöhe Ebenflächigkeit Abh. v. Messpunktabstand (4-10 mm) • Die ungebundene Tragschicht ist die aus mineralischen Korngemischen bestehende einoder mehrlagige Schicht mit einem standfesten Korngerüst ohne Bindemittel Gebundene Tragschicht DIN V 18 035, Teil 7 • Die gebundene Tragschicht ist die aus mineralischen Korngemischen bestehende einoder mehrlagige Schicht deren Korngerüst durch Bindemittel stabilisiert ist. 12 Anforderungen an gebundene Tragschicht - DIN V 18 035, Teil 7 Parameter Anforderungen untere gebundene Tragschicht Bindemittel Körnung Mindestdicke Verdichtungsgrad DPr Wasserdurchlässigkeit k* Gefälle obere gebundene Tragschicht Bitumen 70/100 Bitumen 70/100 2/11 oder 2/16 mm 2/5 oder 2/8 mm 40 mm Einlagig: 50 mm 25 mm ≥ 90 % ≥ 90 % ≥ 0, 01 cm/s ≥ 0,01 cm/s max. 0,8 % bzw. sportfunktionelle Forderungen Höhenlage ± 15 mm von der Nennhöhe Ebenflächigkeit Abh. v. Messpunktabstand (4-10 mm) Elastisch gebundene Tragschicht DIN V 18 035, Teil 7 Parameter Anforderungen Bindemittel Elastisch (z.B. Polyurethan) Körnung Nenndicke Elastisch gebundene Tragschicht DIN V 18 035, Teil 7 Kunstrasenbelag Elastomere in Granulat u.o. Faserform 35 mm ± 10 mm Querzugfestigkeit ≥ 0,08 N/mm2 Wasserdurchlässigkeit k* ≥ 0, 0021 cm/s Gefälle Tabelle 3, DIN 18 035, Teil 7 Höhenlage Tabelle 3, DIN 18 035, Teil 7 Ebenflächigkeit Tabelle 3, DIN 18 035, Teil 7 Kunstrasenbelag 13 Anforderungen an die Kunststoffrasenfläche - DIN V 18 035, Teil 7 Parameter Anforderungen bei gefüllter Polschicht Kraftabbau Wasserdurchlässigkeit k* Gefälle Sandfüllung bei ungefüllter Polschicht 45 % bis 70 % ≥ 0, 002 cm/s ≥ 0,0004 cm/s max. 0,8 % bzw. sportfunktionelle Forderungen Höhenlage ± 15 mm von der Nennhöhe Ebenflächigkeit Abh. v. Messpunktabstand (4-10 mm) Anforderungen an mineralische Füllstoffe - DIN V 18 035, Teil 7 Parameter Anforderungen Körnung 0,25/1,25 mm Kornform Kanten gerundet bis kugeförmig Anteil < 0,063 mm ≤ 2 M.-% Gehalt an SiO2 ≥ 96 M.-% Gehalt an CaCO3 Einbauwassergehalt ≤ 3 M.-% ≤ 0,5 M.-% Anforderungen an elastische Füllstoffe - DIN V 18 035, Teil 7 Parameter Elastische Füllstoffe Kornbandbreite Kornform Bestandteile < 0,5 mm Elastische Füllstoffe Kunststoffrasenspielfeld Anforderungen EPDM Vulkanisat und/oder Gummirezyklat ≥ 0,5 ≤ 4,0 mm kantig geschnitten <1% 14 Pflege von Sportflächen Begriffe • Pflege Maßnahmen zum Erhalt der Tennenfläche und der Beschaffenheit der Tennendeckschicht. • Eine Sportanlage ist langfristig nur so gut wie die deren Pflege Tennenspielfeld • Regeneration Maßnahmen zur Wiederherstellung von bodenphysikalischen und bodenmechanischen Voraussetzungen für einen spielgerechten Zustand der Tennenflächen im Rahmen einer erweiterten Pflege. • Renovation Maßnahmen zur Wiederherstellung von bodenphysikalischen und bodenmechanischen Voraussetzungen für einen spielgerechten Zustand der Tennenflächen durch Eingriffe in die bestehende Substanz. Pflege / Regeneration: Tennisanlagen Frühjahr/Frühjahrsinstandsetzung Vorbereitende Maßnahmen • hochgefrorene Decke verdichten • verwittertes Oberflächenmaterial abziehen und abtransportieren • Linien überprüfen, ausrichten, andrücken • vorbehandelten Platz walzen und aufrauen • Vertiefungen und Mulden sorgfältig mit neuem Material egalisieren Tennenneubelag • großflächiges Aufbringen des Materials • Egalisieren • Wässern • Walzen Pflege / Regeneration: Tennenspielfeld Grundlagen für Pflanzenwachstum Laufende Pflege während der Saison Nach jedem Spieltag • Abschleppen der gesamten Fläche mit einer speziellen Sportplatzschleppe (Schlepprichtung öfter wechseln) • Vor dem Abschleppen fachgerechtes Reparieren von Durchtritten in der Deckschicht: Auffüllen von neuem Deckschichtmaterial in die Löcher und Einschlämmen wöchentlich Bearbeiten der gesamten Fläche mit einem Tennenplatzpflegegerät (Aufrauen, Egalisieren, Andrücken, Abziehen) Bei Bedarf • regelmäßiges Durchfeuchten der Deckschicht mit Beregnungsanlage • Entfernen von Grünbewuchs (per Hand) • bei zu lockerer Deckschicht (z.B. nach Frost) Andrücken der Deckschicht mit Walze 15 Bodenreaktion / pH-Wert Der pH-Wert ist ein Maß für die Wasserstoffionen-Konzentration (bzw. H3O+-Aktivität) im Boden und stellt somit dessen Reaktionszustand dar. Beeinflusst Nähr- und Schadstoffdynamik eine Standortes <3,0 3,0-3,9 4,0-4,9 5,0-5,9 6,0-6,9 7 7,1-8,0 8,1-9,0 etrem sauer sehr stark sauer stark sauer mäßig sauer schwach sauer neutral schwach alkalisch mäßig alkalisch 9,1-10,0 10,1-11,0 >11,0 stark alkalisch sehr stark alkalisch extrem alkalisch Einstufung der Böden nach dem pH (CaCl2)-Wert Nährstoffe - pH Pflege - Mähen wenn das Gras 5 – 6 cm hoch ist Schnittgut aufnehmen ! nur mit geschärften Werkzeugen Pflege - Beregnung Pflege - Düngung mit beginnender Rasenwelke Nach Nährstoffuntersuchung 1 x pro Woche 20 – 25 l/m2 Berücksichtigung der Wetterlage gesamte RT durchfeuchten 16 Pflege - Vertikutieren Nährstoffversorgung Parameter Filzschicht Rasentrag- Empfohlene schicht Werte pH-Wert [-] Phosphor [P2O5] Kalium [K2O] Magnesium [MgO] Pflege - Aerifizieren 5,57 5,52 42,2 6,4 5,5 – 7 (7,5) 7 – 15 42,5 15,9 10 – 25 1,3 1,7 5 - 12 Pflege - Besandung • • • • • • • • • Einstufung von Sand • nach bodenphysikalischen Kriterien: Korn von 0,063 bis 2,0 mm • nach der Entstehung: z.B. Natursand, Recyclingsand • nach dem geologischen Alter: z.B. Tertiärsand • nach der Bearbeitung: z.B. Brechsand • nach dem Mineralbestand: z.B. Quarzsand, Kalksand • nach der Herkunft: z.B. Rheinsand, Mainsand • nach der Verwendung: z.B. Gerüstbaustoff, Bunkersand Verbesserung des Wasser- und Lufthaushaltes schnellerer Filzabbau rasche Abtrocknung der Oberfläche Ausgleich von Unebenheiten In Verbindung mit Aerifizieren erfolgt Verbesserung der Rasentragschicht Sandqualität gewaschener, kalkarmer Natursand Körnung z.B. 0/2 mm Kornform: gerundete Kanten, schwach gerundet Kornform 17 Gerüstbaustoff - Sand Kalksand Pflege - Lockerung • Bodenlockerung in Tiefe bis 30 cm, Grabgabeleffekt • Verbesserung der Bodenstruktur • Verbesserung des Wasser- und Lufthaushaltes • Aktivierung des Bodenlebens • Zunahme des Wurzelwachstums • Tiefenlockerung mit Vollspoons • Bodenaustausch mit Hohlspoons Sand, St. Lucia Rheinsand Sand, Gobi-China Pflege - Striegeln Renovation - Dränschlitze • Einfräsen von Drainschlitzen in Rasentragschicht und Drainschicht, quer zum Gefälle. Drainschlitze müssen in Draingräben einbinden. • Qualifizierte Pflegemaßnahmen Pflegemaßnahmen Maßnahme Zeitpunkt Anmerkungen Mähen Wenn das Gras 6 bis 8 cm hoch ist Schnitthöhe: 3-4 cm im Winter 4-5 cm Düngen Nach Düngeplan Auf der Grundlage einer Nährstoffuntersuchung Beregnen Mit beginnender Rasenwelke (ca. 1 x pro Woche) 20 bis 25 l/m2, dabei die gesamte Rasentragschicht durchfeuchten Besanden Hauptwachstumszeit (April – September) 3-10 l/m2, Korngröße auf RT abstimmen Vertikutieren Hauptwachstumszeit (April – September) In Längs- und Querrichtung ca. 2 mm tiefer als Filzschicht Aerifizieren Hauptwachstumszeit (April – September) 100 bis 200 Löcher/m2, mind. 5 cm tief Vertidrän Hauptwachstumszeit (April – September) 100 bis 200 Löcher/m2, bis 30 cm tief Striegeln Hauptwachstumszeit (April – September) So oft als möglich Folgerungen: Pflegemaßnahmen auf den einzelnen Platz abstimmen Düngung nach einer Nährstoffuntersuchung Spatenprobe nach dem Beregnen Im Zweifelsfall Fachmann/frau zu Rate ziehen Nutzung des gesamten Spielfeldes (Training) 18 Kunststoffrasenfeld Pflege Kunststoffrasenfeld Pflege Kunststoffrasenfeld Pflege Kosten je Spielstunde bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren Belagsart Nutzung Kosten je Stunden/Jahr Spielstunde € Naturrasen mit Dränschicht 1040 21,93 Naturrasen bodennahe Bauweise 1040 19,64 Tennenspielfeld 1560 17,66 Kunststoffrasen Sand-Gummi-Verfüllung 2080 30,59 Kunststoffrasen Sandverfüllt 2080 24,56 Quelle: Fachhochschule Osnabrück, 2005 Folgerungen: Aufbau auf örtl. Verhältnisse und Nutzung abstimmen. Baugrundverhältnisse müssen bekannt sein. Lesen, lesen, lesen Lesen, lesen, lesen Lesen, lesen, lesen Eignungsprüfung der Baustoffe ist erforderlich. Ausschreibung auf der Grundlage einer Baugrunduntersuchung. Anrufen? Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: "Das ist technisch unmöglich!" Durchführung von Kontrollprüfungen ist erforderlich. Peter Ustinov Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! 19