LSB-Hessen-Sportplatzbau-10-Skript [Schreibgeschützt]

Transcrição

LSB-Hessen-Sportplatzbau-10-Skript [Schreibgeschützt]
Sportplatzbau
Bau, Pflege und Unterhaltung von Tennen-,
Rasen- und Kunststoffrasenplätzen
Belagsarten für Sportflächen
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Gebrauch bestimmt. Eine Weitergabe oder Veröffentlichung, auch von
einzelnen Teilen, bedarf der Zustimmung des Verfassers.
Tennenflächen – DIN 18035, Teil 5
Rasenflächen – DIN 18035, Teil 4 (DIN E 18 035-4)
Kunststoffrasenflächen – DIN V 18035, Teil 7
Georg Armbruster
Sachverständiger öbv
Bauernstraße 8
86391 Stadtbergen
: 0821/43 76 46
[email protected]
Anforderungen an ein Spielfeld
Sportfunktionelle Faktoren
Nutzung als Haupt- oder
Trainingsspielfeld
Anzahl der Mannschaften
Hohe Wasserdurchlässigkeit
Hohe Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit
Zusammensetzung der
Mannschaften
Hohe Nutzungsfrequenz
Nutzung pro Woche
Gute Wachstumsbedingungen für Rasengräser
Ausweichplätze vorhanden
Gute Bespielbarkeit
Trainingsbetrieb im Winter /
Witterungsverhältnisse
Geringe Bau- und Pflegekosten
Qualität der Pflege
Faktoren der Belagswahl
Sportfunktionelle Faktoren
Anhaltswerte für Nutzungszeiten von
Spielfeldern
Kostenfaktor
Belag
Jahreszeit
Gesamtnutzung
Stunden/Woche
Rasen
Sommer
Winter
15 bis 25
0 bis 15
Tenne
Sommer
Winter
20 bis 40
0 bis 20
Kunststoffrasen
ganzjährig
ohne Einschränkung
Standortfaktoren Bodenverhältnisse
1
Belagsart: Tennenfläche, DIN 18035, Teil 5
Belagsart: Tennenfläche, DIN 18035, Teil 5
Belagsart: Rasen
Tennenbelag
Dynamische Schicht
Tragschicht,
ungebunden
Filterschicht
Baugrund
Belagsart: Rasen
Rasenspielfeld nach DIN 18035, Teil 4
Aufbaubeispiel 1
Belagsart: Rasen
Rasenspielfeld nach DIN 18035, Teil 4
Aufbaubeispiel 2
Rasentragschicht
Rasentragschicht
Sand
wasserdurchlässiger Baugrund
mischende Verzahnung
mischende Verzahnung
durch Sand
verbesserter Baugrund
Drainstrang
teildurchlässiger Baugrund
Bei Baugrund mit ausreichender Tragfähigkeit und Wasserdurchlässigkeit
Bei teildurchlässigem, gut bearbeitbarem Baugrund
2
Belagsart: Rasen
Belagsart: Rasen
Rasenspielfeld nach DIN 18035, Teil 4
Aufbaubeispiel 3
Rasenspielfeld nach DIN 18035, Teil 4
Aufbaubeispiel 4
Rasentragschicht
Rasentragschicht
mischende Verzahnung
Sorptionsschicht
mischende Verzahnung
Drainschicht
Drainschlitz
Draingraben
Draingraben
Baugrund
Baugrund
Bei bearbeitbarem, ggf. hinsichtlich Wasserdurchlässigkeit oder Tragfähigkeit zu verbesserndem Baugrund
Belagsart: Kunststoffrasen
Baugrund mit unzureichender Wasserdurchlässigkeit und eingeschränkter Bearbeitbarkeit, z.B. wasserempfindliche oder wenig
standfeste Böden, Fels, sehr niederschlagsreiche Gebiete sowie
Tallagen mit Überschwemmungs- und Rückstaugefahr.
Belagsart: Kunststoffrasen, DIN V 18035, Teil 7
Kunststoffrasen
Elastikschicht
Tragschicht,
bituminös gebunden
Tragschicht,
ungebunden
Filterschicht
Draingraben
Baugrund
Baugrund
Voruntersuchung
Eignungsprüfung
Eigenüberwachung
Kontrollprüfung
Schiedsuntersuchung
veranlasst durch Auftraggeber
•
Eigenschaften der anstehenden Böden im Baustellenbereich
untersuchen
•
standortgerechte Planungsgrundlage
•
Landschaftsarchitekt erhält gesicherte Daten für die Ausschreibung
•
ausführende Firma verfügt über sichere Kalkulationsgrundlage,
Unsicherheitsfaktoren werden minimiert
•
für Auftraggeber langfristig kostengünstiger, da keine Folgekosten
Sinn und Zweck
• Der Baugrund trägt die
Lasten der darüberliegenden Schichten
und soll insbesondere
die Ebenheit sicherstellen. Er nimmt das
Sickerwasser auf oder
führt es im Zusammenhang mit einer Entwässerungseinrichtung
der Vorflut zu.
3
Baugrunderkundung
Probenahme
Erkundung des Baugrundes
• Schichtaufbau
• Grundwassersituation
Probenahme - Bohrung
Probenahme - Rammkernsondierung
Baggerschurf
Probenahme - Handschurf
4
Probenahme - Handschurf
Probenahme - Handschurf
Profilspaten - Lochstecher
Probenmenge und -gefäße
•
•
•
Rammsondierung
saubere Gefäße
ausreichende Menge (10 l)
eindeutige Beschriftung
Schichtenprofil / Rammsondierungen
5
Baugrunderkundung
Baugrund
• Lokale Torflinse
• Der Grundwasserstand soll am tiefsten
Punkt des Platzes
eine Höhe von 60 cm
unter OK Rasenspielfeld nicht übersteigen.
Bodenaustausch
Torf
Wiesenkalk/Alm
Bodengruppen- und klassen
Grundwasserstand
Gr undwa s s er s t ä nde Br e m - 2 0 0 8
Nach den Feld- und Laboruntersuchungen lassen sich die anstehenden Böden in folgende
Gruppen und Klassen einstufen:
457, 4
457, 2
Schichtbezeichnung
457
Bodengruppe
DIN 18 196
Bodenklasse
DIN 18 300
Bodengruppe
DIN 18 915
OH
1
6 /1
[UM-UA]
UM-UA
2/4
6-8
456, 8
Oberboden
456, 6
Schluff /
Schluff - Auffüllung
456, 4
456, 2
456
Nov . 07
J an. 08
Feb. 08
A pr . 08
J un. 08
J ul . 08
Sep. 08
Okt . 08
Dez . 08
Kies
GU
3
5
Ton
TA
2
6-8
Feb. 09
M onate
P egel 1-Nor d
P egel 2-Süd
Pegel 3-Os t
P egel 4-Nor d- Os t
Tabelle 5: Bodengruppen und –klassen
Anlage 5
Aufbauempfehlung Rasenspielfeld
DIN 18 035, Teil 4
Tennenspielfeld DIN 18 035-5
Rasengräser
Rasentragschicht
Rohrlose Dränschlitze
Dränpackung
Dränageleitung
Baugrund (Sand)
Sandplatz
Kombinierte RohrSchlitzentwässerung
Georg Armbruster
Sachverständiger öbv
Bauernstraße 8
D-86391 Stadtbergen
0821/43 76 46
6
Tennenspielfeld - Baugrund
Baugrund: Anforderungen nach DIN 18035 - 5
Parameter
Anforderungen
Verdichtungsgrad DPr
Verformungsmodul Ev2
Verhältnis Ev2/Ev1
bei fein- und gemischtkörnigen Böden
≥ 0,95 (95 %)
≥ 0,92 (92 %)
≥ 45 MN/m2
≥ 30 MN/m2
≤ 2,5
Wasserdurchlässigkeit k*
Tennenspielfeld – ungeb.
Tragschicht
bei grobkörnigen Böden
≤ 3,0
≥ 0,002 cm/s
Gefälle
Spielfelder 0,8%
Laufbahnen 0,8 bis 1,0%
Segmente 0,8%
Tennisfelder 0,5%
Höhenlage
< ± 10% von der Nennhöhe der Gesamtdicke des
Oberbaues höchstens jedoch ± 30 mm
Ebenflächigkeit
Tabelle 1 DIN 18 035, Teil 5
Anforderungen an die Tragschicht
DIN 18 035, Teil 5
Parameter
Widerstand gegen Frost
Anforderungen
Kategorie F4 TL Gestein
Kornanteil < 0,063 mm
≤ 7 M.-%
Verdichtungsgrad DPr
≥ 0,97 (97 %)
Verformungsmodul Ev2
Verhältnis Ev2/Ev1
Wasserdurchlässigkeit k*
Gefälle
≥ 45 MN/m2
≤ 2,5
≥ 0,02 cm/s
Spielfelder u. Segmente: 0,8 %
Tennisfelder: 0,5 %
Laufbahnen: 0,8 – 1 %
Höhenlage
± 15 mm von der Nennhöhe
Ebenflächigkeit
Tabelle 2, DIN 18 035, Teil 5
Tennenspielfeld – dyn. Schicht
Tragschicht
15 : 0,41 = 36,6
7
Anforderungen an die dynamische
Schicht - DIN 18 035, Teil 5
Parameter
Anforderungen
Widerstand gegen Frost
Kategorie F4 TL Gestein
Kornanteil < 0,063 mm
≤ 7 M.-%
Mindestdicke
60 mm
Scherfestigkeit
≥ 50 kN/m2
Verdichtungsgrad
≥ 0,95 (95 %)
Wasserdurchlässigkeit k*
≥ 0,002 cm/s
Spielfelder u. Segmente: 0,8 %
Tennisfelder: 0,5 %
Laufbahnen: 0,8 – 1 %
Gefälle
Höhenlage
Dynamische Schicht
Spielfelder:±
± 10 mm von der Nennhöhe
Tennis: ± 5 mm von der Nennhöhe
Ebenflächigkeit
Tabelle 3, DIN 18 035, Teil 5
Tennenspielfeld - Deckschicht
Anforderungen an die Deckschicht
- DIN 18 035, Teil 5
Parameter
Kornanteil < 0,063 mm
Körner > 3,15 bis 5 mm
Scherfestigkeit
Schichtdicke
Wasserdurchlässigkeit k*
Anforderungen
< 25 M.-%
≤ 5 M.-%
≥ 50 kN/m2
Spielfelder: 50 mm ± 10 mm
Laufbahnen: 40 mm ± 10 mm
0,0001 cm/s
Spielfelder u. Segmente: 0,8 %
Tennisfelder: 0,5 %
Laufbahnen: 0,8 – 1 %
Gefälle
Höhenlage
Ebenflächigkeit
± 10 mm von der Nennhöhe
Tabelle 4, DIN 18 035, Teil 5
Tennen- Tennisplatz
Deckschicht 0/3
8
= Baggerschurf
Rasenspielfeld - Baugrund
Anforderungen an den Baugrund
DIN 18 035, Teil 4
Parameter
Anforderung
Tragfähigkeit
bleibende Fahrspuren
< 30 mm
Wasserdurchlässigkeit mod.kf ≥ 0,3 mm/min
bei LK 60
≤ 30 mm/min
Höhenlage
± 3 cm
Ebenflächigkeit unter
der 4-m-Richtlatte
Drängräben (Sauger)
• Drängräben führen
Wasser aus den
rohrlosen Dränschlitzen oder aus
der Dränschicht der
Vorflut zu.
≤ 3 cm
Entwässerung
Dränstrang (Sammler)
• Dränstränge bestehen
aus Graben, Dränrohren und Dränpackungen. Sie nehmen
überschüssiges Wasser
aus dem Oberbau und
dem Untergrund auf
und führen es der
Vorflut zu.
9
Entwässerung
Dränpackung
Drängraben
• Dränpackungen bestehen aus Baustoffen
mit einer hohen Wasserdurchlässigkeit.
Geotextil
Bindiger Boden
Drängraben
Geotextil
Bindiger Boden
Entwässerung
Dränschicht
• Die Dränschicht ist
die zwischen der
Rasentragschicht und
einem nicht ausreichend durchlässigen Baugrund
liegende Schicht, die
das Sickerwasser aufnimmt und durch
Dränstränge der Vorflut zuführt.
Anforderungen an die Dränschicht
DIN 18 035, Teil 4
Parameter
Anforderung
Körnungslinie
innerhalb des Sieblinienbandes
Wasserdurchlässigkeit mod.kf ≥ 3,0 mm/min
bei LK 100
≤ 30 mm/min
Schichtdicke
mind. 120 mm
Höhenlage
Ebenflächigkeit
± 20 mm
≤ 20 mm (4-m-Latte)
10
Entwässerung
rohrlose Dränschlitze
Lage der Dräneinrichtung
• Dränschlitze sind
schmale, rohrlose, mit
Kieskorn verfüllte Entwässerungsgräben zur
Abführung von
Sickerwasser. Sie
werden im Regelfall an
Dränstränge angeschlossen.
Rasentragschicht
• Die Rasentragschicht
ist die auf dem Baugrund bzw. einer Dränschicht liegende durchlässige, belastbare und
intensiv durchwurzelbare Schicht.
Anforderungen an die
Rasentragschicht DIN 18 035, Teil 4
Parameter
Körnungslinie
Anforderung
Organische Substanz
innerhalb des Sieblinienbandes
b. LK 100: ≥0,3 mm/min
b. LK 60: ≥1,0 mm/min
1 – 3 M.-%
Bodenreaktion
pH 5,5 – 7 (7,5)
Gefälle
≤ 1,0 %
Höhe
Ebenflächigkeit
± 20 mm
≤ 20 mm (4-m-Richtlatte)
Wasserdurchlässigkeit
Rasentragschicht – DIN E 18 035, T. 4
Parameter
Korngrößenverteilung
Anforderung
Innerhalb des Sieblinienbandes
Organische Substanz
1,0 bis 3,0 M.-%
Wasserdurchlässigkeit
0,7 w Pr/0,92 DPr k* ≥ 1,5 x 10-3 cm/s
0,9 w Pr/0,92 DPr k* ≥ 6,0 x 10-4 cm/s
bei LK 100 mod.kf ≥ 0,3 mm/min
bei LK 60 mod.kf ≥ 1,0 mm/min
Wasserkapazität
35 - 40 Vol.-%
Bodenreaktion
pH 5 bis pH 7,5
Salzgehalt
≤ 200 mg/100 g
Höhenlage
Gefälle
Abweichung ± 2 cm
≤1%
Ebenflächigkeit
≤ 2 cm unter der 4-m-Richtlatte
11
Kunststoffrasenspielfeld
Kunststoffrasen - Baugrund
Anforderungen an den Baugrund
DIN V 18 035, Teil 7
Ungebundene Tragschicht
DIN V 18 035, Teil 7
Parameter
Verdichtungsgrad DPr
Verformungsmodul Ev2
Verhältnis Ev2/Ev1
Wasserdurchlässigkeit k*
Gefälle
Anforderungen
bei grobkörnigen
Böden
bei gemischten und
feinkörnigen Böden
≥ 1,0 (100 %)
≥ 0,97 (97 %)
≥ 60 MN/m2
≥ 45 MN/m2
≤ 2,2
≤ 2,5
≥ 0,002 cm/s
≥ 0,002 cm/s
max. 0,8 % bzw. sportfunktionelle
Forderungen
Höhenlage
± 30 mm von der Nennhöhe
Ebenflächigkeit
Abh. v. Messpunktabstand (23-30 mm)
Anforderungen an ungebundene
Tragschicht - DIN V 18 035, Teil 7
Parameter
Widerstand gegen Frost
Körnung
Mindestdicke
Verdichtungsgrad DPr
Verformungsmodul Ev2
Wasserdurchlässigkeit k*
Gefälle
Anforderungen
Frostbeständig n. DIN 4226-1
weitgestufter Kornaufbau
Korn <0,063 mm ≤ 7 M.-%
200 mm
≥ 1,0 (100 %)
≥ 60 MN/m2 (80)
≥ 0,02 cm/s
max. 0,8 % bzw. sportfunktionelle
Forderungen
Höhenlage
± 15 mm von der Nennhöhe
Ebenflächigkeit
Abh. v. Messpunktabstand (4-10 mm)
• Die ungebundene Tragschicht ist die
aus mineralischen Korngemischen bestehende einoder mehrlagige Schicht
mit einem standfesten Korngerüst ohne Bindemittel
Gebundene Tragschicht
DIN V 18 035, Teil 7
• Die gebundene
Tragschicht ist die
aus mineralischen
Korngemischen
bestehende einoder mehrlagige
Schicht deren
Korngerüst durch
Bindemittel stabilisiert ist.
12
Anforderungen an gebundene
Tragschicht - DIN V 18 035, Teil 7
Parameter
Anforderungen
untere gebundene
Tragschicht
Bindemittel
Körnung
Mindestdicke
Verdichtungsgrad DPr
Wasserdurchlässigkeit k*
Gefälle
obere gebundene
Tragschicht
Bitumen 70/100
Bitumen 70/100
2/11 oder 2/16 mm
2/5 oder 2/8 mm
40 mm
Einlagig: 50 mm
25 mm
≥ 90 %
≥ 90 %
≥ 0, 01 cm/s
≥ 0,01 cm/s
max. 0,8 % bzw. sportfunktionelle
Forderungen
Höhenlage
± 15 mm von der Nennhöhe
Ebenflächigkeit
Abh. v. Messpunktabstand (4-10 mm)
Elastisch gebundene Tragschicht DIN V 18 035, Teil 7
Parameter
Anforderungen
Bindemittel
Elastisch (z.B. Polyurethan)
Körnung
Nenndicke
Elastisch gebundene Tragschicht
DIN V 18 035, Teil 7
Kunstrasenbelag
Elastomere in Granulat u.o. Faserform
35 mm ± 10 mm
Querzugfestigkeit
≥ 0,08 N/mm2
Wasserdurchlässigkeit k*
≥ 0, 0021 cm/s
Gefälle
Tabelle 3, DIN 18 035, Teil 7
Höhenlage
Tabelle 3, DIN 18 035, Teil 7
Ebenflächigkeit
Tabelle 3, DIN 18 035, Teil 7
Kunstrasenbelag
13
Anforderungen an die Kunststoffrasenfläche - DIN V 18 035, Teil 7
Parameter
Anforderungen
bei gefüllter
Polschicht
Kraftabbau
Wasserdurchlässigkeit k*
Gefälle
Sandfüllung
bei ungefüllter
Polschicht
45 % bis 70 %
≥ 0, 002 cm/s
≥ 0,0004 cm/s
max. 0,8 % bzw. sportfunktionelle
Forderungen
Höhenlage
± 15 mm von der Nennhöhe
Ebenflächigkeit
Abh. v. Messpunktabstand (4-10 mm)
Anforderungen an mineralische
Füllstoffe - DIN V 18 035, Teil 7
Parameter
Anforderungen
Körnung
0,25/1,25 mm
Kornform
Kanten gerundet bis kugeförmig
Anteil < 0,063 mm
≤ 2 M.-%
Gehalt an SiO2
≥ 96 M.-%
Gehalt an CaCO3
Einbauwassergehalt
≤ 3 M.-%
≤ 0,5 M.-%
Anforderungen an elastische
Füllstoffe - DIN V 18 035, Teil 7
Parameter
Elastische Füllstoffe
Kornbandbreite
Kornform
Bestandteile < 0,5 mm
Elastische Füllstoffe
Kunststoffrasenspielfeld
Anforderungen
EPDM Vulkanisat und/oder
Gummirezyklat
≥ 0,5 ≤ 4,0 mm
kantig geschnitten
<1%
14
Pflege von Sportflächen
Begriffe
•
Pflege
Maßnahmen zum Erhalt der Tennenfläche und der Beschaffenheit der
Tennendeckschicht.
• Eine Sportanlage ist
langfristig nur so gut
wie die deren Pflege
Tennenspielfeld
•
Regeneration
Maßnahmen zur Wiederherstellung von bodenphysikalischen und
bodenmechanischen Voraussetzungen für einen spielgerechten Zustand
der Tennenflächen im Rahmen einer erweiterten Pflege.
•
Renovation
Maßnahmen zur Wiederherstellung von bodenphysikalischen und
bodenmechanischen Voraussetzungen für einen spielgerechten Zustand
der Tennenflächen durch Eingriffe in die bestehende Substanz.
Pflege / Regeneration: Tennisanlagen
Frühjahr/Frühjahrsinstandsetzung
Vorbereitende Maßnahmen
• hochgefrorene Decke verdichten
• verwittertes Oberflächenmaterial abziehen und abtransportieren
• Linien überprüfen, ausrichten, andrücken
• vorbehandelten Platz walzen und aufrauen
• Vertiefungen und Mulden sorgfältig mit neuem Material egalisieren
Tennenneubelag
• großflächiges Aufbringen des Materials
• Egalisieren
• Wässern
• Walzen
Pflege / Regeneration: Tennenspielfeld
Grundlagen für
Pflanzenwachstum
Laufende Pflege während der Saison
Nach jedem Spieltag
• Abschleppen der gesamten Fläche mit einer speziellen
Sportplatzschleppe (Schlepprichtung öfter wechseln)
• Vor dem Abschleppen fachgerechtes Reparieren von Durchtritten in der Deckschicht:
Auffüllen von neuem Deckschichtmaterial in die Löcher und Einschlämmen
wöchentlich
Bearbeiten der gesamten Fläche mit einem Tennenplatzpflegegerät
(Aufrauen, Egalisieren, Andrücken, Abziehen)
Bei Bedarf
• regelmäßiges Durchfeuchten der Deckschicht mit Beregnungsanlage
• Entfernen von Grünbewuchs (per Hand)
• bei zu lockerer Deckschicht (z.B. nach Frost) Andrücken der Deckschicht mit Walze
15
Bodenreaktion / pH-Wert
Der pH-Wert ist ein Maß für die
Wasserstoffionen-Konzentration
(bzw.
H3O+-Aktivität) im Boden und stellt somit
dessen Reaktionszustand dar.
Beeinflusst Nähr- und Schadstoffdynamik eine Standortes
<3,0
3,0-3,9
4,0-4,9
5,0-5,9
6,0-6,9
7
7,1-8,0
8,1-9,0
etrem
sauer
sehr
stark
sauer
stark
sauer
mäßig
sauer
schwach
sauer
neutral
schwach
alkalisch
mäßig
alkalisch
9,1-10,0
10,1-11,0
>11,0
stark
alkalisch
sehr stark
alkalisch
extrem
alkalisch
Einstufung der Böden nach dem pH (CaCl2)-Wert
Nährstoffe - pH
Pflege - Mähen
wenn das Gras 5 – 6 cm hoch ist
Schnittgut aufnehmen !
nur mit geschärften Werkzeugen
Pflege - Beregnung
Pflege - Düngung
mit beginnender Rasenwelke
Nach Nährstoffuntersuchung
1 x pro Woche 20 – 25 l/m2
Berücksichtigung der Wetterlage
gesamte RT durchfeuchten
16
Pflege - Vertikutieren
Nährstoffversorgung
Parameter Filzschicht Rasentrag- Empfohlene
schicht
Werte
pH-Wert
[-]
Phosphor
[P2O5]
Kalium
[K2O]
Magnesium
[MgO]
Pflege - Aerifizieren
5,57
5,52
42,2
6,4
5,5 – 7
(7,5)
7 – 15
42,5
15,9
10 – 25
1,3
1,7
5 - 12
Pflege - Besandung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Einstufung von Sand
•
nach bodenphysikalischen Kriterien: Korn von 0,063 bis 2,0 mm
•
nach der Entstehung:
z.B. Natursand, Recyclingsand
•
nach dem geologischen Alter:
z.B. Tertiärsand
•
nach der Bearbeitung:
z.B. Brechsand
•
nach dem Mineralbestand:
z.B. Quarzsand, Kalksand
•
nach der Herkunft:
z.B. Rheinsand, Mainsand
•
nach der Verwendung:
z.B. Gerüstbaustoff, Bunkersand
Verbesserung des Wasser- und
Lufthaushaltes
schnellerer Filzabbau
rasche Abtrocknung der
Oberfläche
Ausgleich von Unebenheiten
In Verbindung mit Aerifizieren
erfolgt Verbesserung der
Rasentragschicht
Sandqualität
gewaschener, kalkarmer
Natursand
Körnung z.B. 0/2 mm
Kornform: gerundete Kanten,
schwach gerundet
Kornform
17
Gerüstbaustoff - Sand
Kalksand
Pflege - Lockerung
•
Bodenlockerung in Tiefe bis 30 cm,
Grabgabeleffekt
•
Verbesserung der Bodenstruktur
•
Verbesserung des Wasser- und
Lufthaushaltes
•
Aktivierung des Bodenlebens
•
Zunahme des Wurzelwachstums
•
Tiefenlockerung mit Vollspoons
•
Bodenaustausch mit Hohlspoons
Sand, St. Lucia
Rheinsand
Sand, Gobi-China
Pflege - Striegeln
Renovation - Dränschlitze
• Einfräsen von Drainschlitzen in Rasentragschicht und
Drainschicht, quer zum
Gefälle. Drainschlitze
müssen in Draingräben
einbinden.
• Qualifizierte
Pflegemaßnahmen
Pflegemaßnahmen
Maßnahme
Zeitpunkt
Anmerkungen
Mähen
Wenn das Gras 6 bis 8 cm
hoch ist
Schnitthöhe: 3-4 cm
im Winter 4-5 cm
Düngen
Nach Düngeplan
Auf der Grundlage einer
Nährstoffuntersuchung
Beregnen
Mit beginnender Rasenwelke
(ca. 1 x pro Woche)
20 bis 25 l/m2, dabei die gesamte
Rasentragschicht durchfeuchten
Besanden
Hauptwachstumszeit
(April – September)
3-10 l/m2, Korngröße auf RT
abstimmen
Vertikutieren
Hauptwachstumszeit
(April – September)
In Längs- und Querrichtung
ca. 2 mm tiefer als Filzschicht
Aerifizieren
Hauptwachstumszeit
(April – September)
100 bis 200 Löcher/m2,
mind. 5 cm tief
Vertidrän
Hauptwachstumszeit
(April – September)
100 bis 200 Löcher/m2,
bis 30 cm tief
Striegeln
Hauptwachstumszeit
(April – September)
So oft als möglich
Folgerungen:
Pflegemaßnahmen auf den einzelnen Platz abstimmen
Düngung nach einer Nährstoffuntersuchung
Spatenprobe nach dem Beregnen
Im Zweifelsfall Fachmann/frau zu Rate ziehen
Nutzung des gesamten Spielfeldes (Training)
18
Kunststoffrasenfeld Pflege
Kunststoffrasenfeld Pflege
Kunststoffrasenfeld Pflege
Kosten je Spielstunde
bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren
Belagsart
Nutzung
Kosten je
Stunden/Jahr Spielstunde €
Naturrasen mit
Dränschicht
1040
21,93
Naturrasen bodennahe
Bauweise
1040
19,64
Tennenspielfeld
1560
17,66
Kunststoffrasen
Sand-Gummi-Verfüllung
2080
30,59
Kunststoffrasen
Sandverfüllt
2080
24,56
Quelle: Fachhochschule Osnabrück, 2005
Folgerungen:
Aufbau auf örtl. Verhältnisse und Nutzung abstimmen.
Baugrundverhältnisse müssen bekannt sein.
Lesen, lesen, lesen
Lesen, lesen, lesen
Lesen, lesen, lesen
Eignungsprüfung der Baustoffe ist erforderlich.
Ausschreibung auf der Grundlage einer Baugrunduntersuchung.
Anrufen?
Die letzte Stimme, die man hört, bevor
die Welt explodiert, wird die Stimme
eines Experten sein, der sagt:
"Das ist technisch unmöglich!"
Durchführung von Kontrollprüfungen ist erforderlich.
Peter Ustinov
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
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