Behandlungsmöglichkeiten bei Dissoziativer Identitätsstörung
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Behandlungsmöglichkeiten bei Dissoziativer Identitätsstörung
XVII. Symposium Klinikum Wahrendorff 17. Juni 2015 - Update Posttraumatische Belastungsstörungen Behandlungsmöglichkeiten bei Dissoziativer Identitätsstörung in der psychiatrischpsychotherapeutischen Tagesklinik Dr. med. Claudia Wilhelm-Gößling Chefärztin der Klinik für Suchmedizin und Psychotherapie KRH Psychiatrie GmbH 1 Behandlungsmöglichkeiten bei Dissoziativer Identitätsstörung Konzeptuelle Entwicklungen (MHH) Stationär Psychiatrische Institutsambulanz Nutzung aller Angebotsstrukturen Kasuistik: DIS in der Tagesklinik Hintergrund: Dissoziative Identitätsstörung (DIS) 2 Überblick Themenheft Expertenempfehlung für die Behandlung der Dissoziativen Identitätsstörung bei Erwachsenen Trauma & Gewalt; 8. Jg., Heft 1/2014 Deutsche Übersetzung der 3. Bearbeitung (1997; 2005; 2010) International Society for the Study of Trauma and Dissociation (ISSD) Praktischer Leitfaden für den Umgang mit erwachsenen Patient(inn)en mit DIS und mit der DIS-ähnlichen NNBDS 3 Hintergrund: DIS 1 Behandlungssetting - MHH Anknüpfend an ein DFG gefördertes Projekt zur Diagnostik komplexer dissoziativer Störungen in der MHH (Gast & Rodewald et al. ab 1997) entwickelten wir klinische Konzepte für die Behandlung DIS/komplexe Traumafolgestörungen (Wilhelm-Gößling & Rodewald) auf der psychiatrischen Akutstation(zuvor lange Verläufe mit zunehmendem Rückgang von Alltagskompetenzen, SVV, SV) in der Institutsambulanz Stabilisierungsgruppen Sprechstunde/Trauma-Ambulanz 4 Konzeptuelle Entwicklungen Dissoziative Identitätsstörung (DIS) Epidemiologie Prävalenz 0,5-1% DIS in der Allgemeinbevölkerung (u. a. Sar et al 2007) ca.5% in klinisch-psychiatrischen Kontexten (u. a. Foote et al. 2006) Zwei deutsche Prävalenzstudien 5% DIS + DDNOS Typ1 in Allg. Psychiatrie (Gast et al. 2001; Fellensiek 2011) 5 Hintergrund: DIS Das Thema DIS in der Psychiatrie hat hohe Bedeutung Der Schwerpunkt der Therapie sollte zwar ambulant sein - dennoch werden Menschen mit DIS oft in der Psychiatrie behandelt (u.a. aufgrund häufiger Krisen und mangelnden ambulanten Versorgungsstrukturen) DIS ist die wichtigste DD zur Schizophrenie Eine auf Dissoziation bezogene Therapie verhindert ungünstige, regressive Verläufe Modifikation des akut-psychiatrischen Settings notwendig 6 Hintergrund: DIS 2 DIS im stationären Setting Differentialdiagnostik und Therapieberatung (ca. 1 Woche) Krisenintervention (bis zu ca. vier Wochen) Stationären Stabilisierung (bis zu ca. acht Wochen) „Krisenbett“ (1-3 Tage/Nächte) Ggf. Traumabearbeitung und Integration (Intervalltherapie) Konzeptuelle Entwicklungen 7 Stationäre & ambulante Stabilisierungsgruppen für kPTBS Anknüpfend an das von L. Reddemann entwickelte Konzept der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie (PITT) sowie Ansätze von M. Huber implementierten wir stationäre Kriseninterventions-/Stabilisierungsgruppen: vier Wochen, 8 x 90 Minuten, mit i.d.R. 4-6 Tn ambulante Stabilisierungsgruppen: 16 x 90 Min., über ca. ½ Jahr, für bis zu 10 Tn Voraussetzung: begleitende Einzeltherapie in Praxis oder PIA 8 Konzeptuelle Entwicklungen Inhalte der Stabilisierungsgruppen Wilhelm-Gößling & Rodewald, 2005-2009 Psychoedukation & Techniken zur besseren Selbstregulierung Notfallliste & Notfallkoffer Dissoziationsstopp-Techniken Ressourcendiagramm & Ressourcenteam Achtsamkeit Auslöser-Kontrolle Schlafhygiene und Umgang mit Albträumen Energetische Psychotherapie Umgang mit belastenden Gefühlen und Hyperarousal Ressourcenaktivierung und Verankerung Imaginationsübungen Licht, Baum, Sicherer Ort, Tresor, Screen 9 Konzeptuelle Entwicklungen 3 Komplexe Traumafolgestörungen : Mögliche Erstversorgung mit vernetzten Angebots-Strukturen in der Psychiatrie Suizidalität; SVV; ausgeprägte Depression / Erschöpfung; massive Angst / Intoxikation/ ausgeprägte Flashbacks; schwere Dissoziation, Substanzmittelkonsum Risikofaktoren / Psychosoziale Belastungen - Persönliche und soziale Ressourcen Geschlossene Akutstation Offene Akutstation Kriseninterventionsstation Psychotherapiestation Suchtmedizin und Psychotherapie Psychotherapeutische Tagesklinik Psychiatrische Institutsambulanz 10 Nutzung aller Angebotsstrukturen Psychotherapeutische Tagesklinik AMEOS Klinikum Hildesheim 11 Kasuistik Therapieangebot der Tagesklinik 16 Wochen; 16 Patient(inn)en in zwei Gruppen mit 8 Tn Psychodynamische Gruppen- und Einzelpsychotherapie (Schwerpunkt Gruppe) 1x wöchentlich Stabilisierungsgruppe (Psychoedukation / Symptom-Management / Ressourcenaktivierung) Bei Bedarf zusätzliche, prozess-steuernde Einzelgespräche Oberärztliche Einzelvisite (14tägig) 1x wöchentlich Gruppenvisite (Wochenstart) Je 2x wöchentlich Kunsttherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie und Entspannungstraining 1x wöchentlich ½ Tag aufgabenzentrierte Exkursion 12 Kasuistik 4 Frau C. - Zeitlicher Behandlungsverlauf Erste teilstationäre Behandlung Psychotherapeutische TK 2. Behandlung Psychotherapie TK Offene AkutStation 16 Wochen Katam neseErheb ung 6 Wochen 3 Wochen Diagnosestellung DIS Ambulante Behandlung über die PIA … Zeitachse Zeitachse • • • Erstaufnahme 6 Wochen 4 Monate 6 Monate 8 Monate 24 Monate später • • • 13 Kasuistik Die Patientin Frau C. Mitte 40; alleinerziehende Mutter von zwei Kindern im Teenageralter; gelernte Krankenschwester; seit 02/2010 arbeitslos, im Verlauf EU-Zeitberentung Klinische Vorgeschichte Erste Verhaltensauffälligkeiten in Kindheit und Jugend 1980er Jahre Anorexia nervosa, später Bulimia nervosa 2000 erste stationär-psychiatrische Behandlung bei Z. n. Suizidversuch und rezidivierenden Depressionen 2000-2010 mehrere Kuraufenthalte und REHA-Bhlg. Aufgrund von Fibromyalgie, Schmerzsyndrom, Depressionen 2010 PSO-Reha während der Therapie Reaktivierung von traumatischen Kindheitserinnerungen, dort Suizidversuch 14 Kasuistik Die Patientin Frau C. Symptomatik bei Erstaufnahme in die TK 11/2011 Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung, Überforderungsgefühl Suizidale Gedanken; SVV (Ritzen, Brennen) z. N. Suizidversuch (Sommer 2010 + anamnestisch im21. LJ) Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit Posttraumatische Symptome (v.a. Flashbacks, Alpträume) Erinnerungslücken/“Vergesslichkeit“, Konzentrationsstörungen Gefühl der „Desorientiertheit“ Phasenweise „nicht laufen können“ Neurologisch: kein organpathologischer Befund retrospektive Bewertung: dissoziative Bewegungsstörung 15 Kasuistik 5 Dissoziative Identitätsstörung (DIS) Klinisches Erscheinungsbild Nur 6 % aller DIS Patient(inn)en machen ihre DIS beständig sichtbar (Kluft, 2009) Vorherrschend sind oft polysymptomatische Erscheinungsbilder mit dissoziativen, posttraumatischen sowie trauma-unspezifischen, komorbiden Symptomen Wichtig ist daher: neben PTBS gezielt auch dissoziative Symptome zu erfragen + entsprechende Diagnostik durchzuführen Hintergrund: DIS 16 DIS: Klinisches Erscheinungsbild Stimmungsschwankungen Entfremdungserlebnisse Substanzmissbrauch Flashbacks Selbstverletzungen Fugue Zwangssymptome Amnesie Derealisation Zeitverlust Depression Altersregression PseudoHalluzinationen Identitätswechsel Depersonalisation Identitätsunsicherheit Angst Suizidalität Somatisierungsstörung Panikattacken Essstörungen Somatoforme Symptome Sexualstörungen 17 Hintergrund: DIS Erste Behandlungsphase in der TK Therapieziele Re-Stabilisierung, Steigerung des Selbstwertgefühls Besseres Verständnis und bessere Kontrollierbarkeit der Symptome Erarbeitung persönlicher Zukunftsperspektiven (Beruf, Partnerschaft) Verlauf Pat. wirkte in den Gruppentherapiesitzungen oft „abwesend“ Pat. berichtete von Überforderungsgefühl in den Gruppen Interventionen Zeitlich befristet Herausnehmen aus der Therapiegruppe Tägliche kurze Einzelkontakte mit Fokus auf Stabilisierung Diagnostik auf komplexe dissoziative Störungen Kasuistik 18 6 Test-Diagnostik Childhood Trauma Questionnaire (CTQ) Schwere bis sehr schwere Traumatisierungen in den Bereichen emotionale, körperliche und sexuelle Gewalt sowie emotionale und körperliche Vernachlässigung Sexuelle und körperliche Gewalt im familiären Umfeld ab dem 3./4. LJ Körperliche und sexuelle Gewalt in der Ehe Posttraumatische Diagnoseskala (PDS) 46 Punkte = schwere Belastung durch posttraumatische Symptome Fragebogen zu Dissoziativen Symptomen (FDS) 58 Punkte = sehr hohe Belastung mit dissoziativen Symptomen erhöhtes Risiko für das Vorliegen einer komplexen dissoziativen Störung Kasuistik 19 SKID-D Interview Diagnose DIS Häufige und schwere Amnesien im Alltagserleben Leichtere Fugue-Zustände Schwere Depersonalisationen und Derealisationen (Selbstentfremdungs/out of body-Erleben, Körperwahrnehmungsstörungen / gut bekannte Umgebung erscheint fremd und unbekannt, Wahrnehmungsstörungen) Differenzierte Beschreibung mehrerer dissoziierter Persönlichkeitsanteile – Übernahme der Kontrolle über das Erleben und Verhalten – überwiegend als getrennt von ihrer eigenen Persönlichkeit erlebt – konsistent durch unterschiedliche Altersstufen, Verhaltensweisen, Stimmungslagen etc. Klinische Beobachtungen im Stationsalltag – wiederholt deutliche Schwankungen und Brüche im Verhalten und/oder im äußeren Erscheinungsbild der Patientin – Starke Schwankungen in Funktionsniveau / Symptombelastung Kasuistik 20 Dissoziative Identitätsstörung (DIS) Ätiologische Aspekte Eine DIS ergibt sich durch das Versagen der entwicklungsgemäßen Integration in der kindlichen Entwicklung Vier Faktoren für die Entstehung 1. Die Fähigkeit zur Dissoziation 2. Erfahrungen, die die Bewältigungskapazität des Kindes überschreiten 3. Erheblich gestörte Interaktionen zwischen Kind und Bezugspersonen 4. Sekundäre Strukturierung der DIS-Anteile mit individualisierten Charakterzügen (Name, Alter, Geschlecht) 21 Hintergrund: DIS 7 Definition/Struktur von Dissoziation (nach E. Nijenhuis et al., 2011) Dissoziation aufgrund von Traumatisierungen beinhaltet eine Teilung der Persönlichkeit des Individuums (in Subsysteme), d.h.: Teilung des gesamten dynamischen biopsychosozialen Systems, welches die charakteristischen mentalen, emotionalen und verhaltensmäßigen Handlungen des Individuums bestimmt. Emotionaler Persönlichkeitsanteil (EP) Trägt im Wesentlichen (Teile) der traumatischen Erinnerung Es passiert hier und jetzt; häufig kein oder unvollständiges Narrativ; mangelnde Einbindung in Zeit und Umweltereignisse; relativ starr und wird meist nicht in dynamische Persönlichkeitsentwicklung eingebunden. Amnesie z.B. für faktisches Wissen, persönliche Erfahrungen und Reaktionen Anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil Ist verbunden mit Vermeidung, häufig Amnesie für (Aspekte des) Trauma und z. T. für EP 22 Hintergrund: DIS Dissoziative Identitätsstörung (DIS) Aspekte für die Haltung in der Therapie I Dissoziation ist eine physiologische Reaktion, die vor Reizüberflutung schützt Dissoziation mildert den Einfluss traumatischer Ereignisse auf die Gesamtentwicklung! Alle Persönlichkeitsanteile stehen für Problemlösungsversuche der Vergangenheit Alle Persönlichkeitsanteile zusammen ergeben die Identität / Gesamtpersönlichkeit 23 Hintergrund: DIS Dissoziative Identitätsstörung (DIS) Aspekte für die Haltung in der Therapie II Sicherheitsvereinbarungen treffen Als ein „Persönlichkeits-System“ ansehen und ansprechen (nach „innen“ hören) Innere Kommunikation fördern Ko-Wahrnehmung und Ko-Akzeptanz Selbstverantwortung stärken Orientierung am höchsten Funktionsniveau SKILLS-Training/Tagesstruktur/Alltagskompetenzen 24 Hintergrund: DIS 8 DIS in der Gruppentherapie Vorgespräch Vereinbarung während der Gruppenzeit „als Eine durchzugehen“ (und dafür verantwortlich zu sein) Vereinbarung die anderen GruppenteilnehmerInnen über die Symptomatik zu informieren Vereinbarung von Möglichkeiten, wie mit einem Wechsel umgegangen wird z.B.: Wie die „Alltags-Manager(in)“angesprochen werden kann Mit Verabredung einer kurzen Ansprache, um daran zu erinnern „Hallo, alles o.k? ... können wir weitermachen ...“ Voraussetzung ist begleitende Einzeltherapie! 25 Hintergrund: DIS Therapiephase nach DIS-Diagnose I „ALLES UNTER EINEM HUT“ Psychoedukation & Akzeptanz der Diagnose Nicht die Patientin ist „verrückt“ sondern die Umgebung, in der die Traumatisierungen erfolgten Welche Anteile mit welchen Eigenschaften, Aufgaben, Bedürfnissen? Kooperation innerhalb des Persönlichkeitssystems Welche unterschiedlichen Meinungen, Positionen, Impulse gibt es zum jeweiligen Thema Können Kompromisse gefunden werden? Gibt es Anteile, die in Situation X abgeschirmt/geschützt werden müssen? Wenn ja, wie könnte das gehen? z. B. während der Gruppentherapie mit Modifikation der Imagination „Sicherer Ort“ für die kindlichen „verstörten“ Anteile Kasuistik 26 Therapiephase nach DIS-Diagnose II „ALLES UNTER EINEM HUT“ Hauptthemen Partnerschaftsproblematik Selbstunsicherheit Probleme beim Definieren und Setzen von Grenzen Therapieansatz Psychodynamische Psychotherapie mit Alltagsteam / ANP Berücksichtigung und Bearbeitung alternativer Sichtweisen, Bedürfnisse, Konflikte im Persönlichkeitssystem Verlauf Depressiv-suizidale Krise nach Partnertrennung Vollstationäre Krisenintervention konnte auf eine Nacht begrenzt werden Bei Entlassung: deutlicher Rückgang des SVV, kaum noch depressive Symptomatik Kasuistik 27 9 Frau C. - Zeitlicher Behandlungsverlauf Erste teilstationäre Behandlung Psychotherapeutische TK 16 Wochen 2. Behandlung Psychotherapie TK Offene AkutStation Katam neseErheb ung 6 Wochen 3 Wochen Diagnosestellung DIS Stat. Krisenint ervention Ambulante Behandlung über die PIA … Zeitachse Zeitachse • 24 Monate später 4 Monate 8 Monate 6 Wochen • • Erstaufnahme 6 Monate • • • Sexualisierter Übergriff durch Nachbarn Kasuistik 2. Aufenthalt in der TK 86 Symptomatik bei Aufnahme Weiterhin schwere dissoziative Symptomatik im Alltagserleben Zeitlücken von Minuten bis zu wenigen Stunden Unter Belastung ca. 2 – 3x/Woche Persönlichkeitswechsel zu einem kindlichen und einem jugendlichen Anteil Schlafstörungen Albträume Flashbacks Stimmungsschwankungen Schuld- und Insuffizienzgefühle Suizidale Gedanken jedoch keine konkreten Planungen 29 Kasuistik 2. TK-Aufenthalt - Zielsetzung Verbesserung der Kontrolle über posttraumatische und dissoziative Symptome (vor allem Flashbacks) Neue Strategien und Wege für den Umgang mit der Ursprungsfamilie erarbeiten Innenkommunikation & Co-Bewusstsein stärken Behandlungsrahmen Vereinbarung der Behandlungszeit auf 6 Wochen Teilnahme am regulären Stationsprogramm 30 Kasuistik 10 Umgang mit Flashbacks Häufige und lang anhaltende Flashbacks, führten bei der Patientin zu Grübeln mit negativen kognitiven „AbwärtsSpiralen“ bis hin zur Suizidalität Interventionen Exploration von Auslösesituation und Umgang der Patientin mit der Symptomatik Psychoedukation: Trauma / traumatische Erinnerungen / Konsequenzen für den Umgang mit der Symptomatik Erarbeitung neuer Bewältigungsstrategien Kasuistik 31 Umgang mit Flashbacks Aktueller sexualisierter Übergriff reaktivierte traumatische Erinnerungen und damit verbundene Schuldthematik Intervention Exploration Bestärkung der Patientin, Grenzen zu setzen Neubetrachtung der Situation vor dem Hintergrund der lebensgeschichtlichen Belastungen und entwicklungspsychologischen Perspektive (Identifikation mit dem Aggressor als psychischer Schutzmechanismus) Perspektivwechsel (Was würden Sie Ihrer besten Freundin sagen, wenn…?) 32 Kasuistik Entlassung aus der TK Insgesamt positive Bewertung des Behandlungsverlaufs durch Patientin Deutliche Besserung der Symptomatik (Rückgang von Flashbacks und Kontrolle über Selbstverletzungsimpulse, bessere Stimmung) Frau B. habe neue Wege für den Umgang mit den Eltern erarbeiten können Testpsychologische Untersuchung im Vergleich zur Aufnahme deutliche Besserungen in BDI und BSI deutliche Steigerung des Selbstwerterlebens Klinischer Eindruck bei Entlassung Entlassung der Patientin in stabilisiertem Zustand; keine SVV/Suizidalität Bei Belastung noch Neigung zu schnellen Stimmungseinbrüchen, jedoch rasch begrenzbar 33 Kasuistik 11 Evaluation: Prä-/Postdiagnostik und Zwei-Jahres- Katamnese Kasuistik 34 Fazit I Psychotherapie komplexer dissoziativer Störungen sind am Einzelfall orientierte Langzeitbehandlungen Auf PTBS und Dissoziation bezogene Interventionen führen zu deutlich besseren Therapieverläufen Notfalleinweisungen und Zwangsmaßnahmen i.d.R. nicht (mehr) erforderlich Höhere Selbstverantwortung & Selbststeuerung Deutliche Symptomreduktion 35 Fazit II Eine gute Vernetzung von ambulanten, teilstationären und vollstationären Behandlungsangeboten erleichtert die psychotherapeutische Arbeit sehr oder macht sie mitunter überhaupt erst möglich Co-Bewusstsein für einzelne Anteile, im Idealfall dauerhafte und vollständige Integration des Persönlichkeitssystems ist erreichbar 36 12 Kontakt Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. med. Claudia Wilhelm-Gößling Email: [email protected] Tel.: +49(0)5031 93-1283 (Sekretariat) 13