PRAXIS - Schott Musikpädagogik

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PRAXIS - Schott Musikpädagogik
16 PRAXIS
In dieser Unterrichtssequenz entwickeln SchülerInnen in Gruppen ihre
eigene Version des „Backwater Blues“. Dabei helfen
ihnen Anleitungen zum
Singen und Musizieren
sowie Rechercheaufgaben
zu Aufnahmen des „Backwater Blues“ durch
berühmte InterpretInnen.
Schritt für Schritt erweitern die Lernenden ihr
Können und Wissen zum
Blues.
Die Bluessängerin Bessie Smith (1894-1937)
Die SchülerInnen arbeiten nach dem
Stamm- und Expertengruppenprinzip. In kleinen
Gruppen lernen sie spezielle Inhalte (Expertengruppen), die sie dann in die gemischten
Stammgruppen einbringen. Phasen im Plenum
dienen dem Einstieg oder der gegenseitigen Präsentation von (Zwischen)ergebnissen. Die Tabelle
gibt einen Überblick über die Abfolge der Lernschritte.
musik & bildung 4.13
PLENUM 1: MELODIE UND TEXT
Den Einstieg in die Unterrichtssequenz bildet das
gemeinsame Singen des Backwater Blues in der
Klasse (Arbeitsblatt 1 „Leadsheet“). Die SchülerInnen lernen die erste Strophe und die Melodie
nach dem Call-and-Response-Prinzip Phrase für
Phrase auswendig. SchülerInnen, die ein Instrument spielen, können in dieser Phase des Unter-
richts die Melodie spielen lernen – nach Möglichkeit ebenfalls ohne Noten.
Das Singen und Spielen ohne Noten in dieser Arbeitsphase vermittelt einen Eindruck von der
Musizierpraxis des frühen Blues, die weitgehend
ohne Noten auskam. Zudem verinnerlichen die
SchülerInnen Melodie, Text und Struktur des
Backwater Blues durch das wiederholte Vor- und
Nachsingen und -spielen.
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When it rains five days ...
Einen Blues singen, hören, musizieren und gestalten
thade buchborn
PLENUM 2: RHYTHMISCHE
BEGLEITUNG
AB 1) Leadsheet: Backwater Blues –
S. 19
Expertengruppen 1-5:
AB 2) Drums / Schlagzeug – S. 20
AB 3) Bass – S. 21
AB 4) Harmonische Begleitung – S. 22
AB 5) Einen eigenen Text schreiben
und singen – S. 23
AB 6) Die Melodie spielen, variieren
und improvisieren – S. 24
AB 7) Unser Backwater Blues – S. 20
AB 8) Höranalyse – S. 23
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Dateien – DVD
Notenmaterial für B-, Es- und F-Instrumente:
AB 1) Leadsheet
AB 4) Harmonische Begleitung
AB 6) Die Melodie spielen, variieren
und improvisieren
AB 3) Bass: weitere Basslinien
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schott-musikpädagogik.de
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Ab jetzt wird die Klasse in Stamm- und Expertengruppen aufgeteilt. Die Mitglieder einer
Stammgruppe bilden gemeinsam eine Band. In
den Expertengruppen kommen die InstrumentalistInnen aus den verschiedenen Bands zusammen, um gemeinsam ihren „Part“ zu üben. Die
Materialien erlauben eine flexible Bandbesetzung. Gibt es in der Klasse Schlagzeuger und /
Expertengruppe 1: Schlagzeug
In der Expertengruppe 1 werden die gemeinsam
erlernten Begleitrhythmen auf das Schlagzeug
übertragen und geübt (Arbeitsblatt 2 „Drums /
Schlagzeug“). Dabei können sich die SchülerInnen das Drumset aufteilen und jeweils nur einzelne Instrumente spielen (Hi Hat, Snare, Becken). Fortgeschrittene SchülerInnen können
versuchen, beide Patterns simultan zu spielen.
Arbeitsblätter
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EXPERTEN- UND STAMMGRUPPENARBEIT
5 6 7 8 9 10 11 12 13
▲
Als rhythmische Begleitung zum Klassengesang
werden zwei Klatschpatterns genutzt (Arbeitsblatt 2 „Drums / Schlagzeug“). Pattern 1 ist der
Backbeat auf 2 und 4, der auf dem Drumset mit
der Hi Hat oder mit der Snare gespielt wird. Der
Backbeat wird akzentuiert mit der ganzen Hand
geklatscht. Pattern 2 imitiert das Ride-Becken
und wird mit zwei Fingern in die flache Hand geklatscht.
oder Bassisten, können diese in den entsprechenden Gruppen als Coaches fungieren und
ihren MitschülerInnen Tipps geben. SchülerInnen, die ein Melodieinstrument spielen, können
in der Bass-, Melodie- oder Harmoniegruppe
mitarbeiten. Pianisten können die harmonische
Begleitung, aber ebenso auch die Melodie oder
den Bass spielen.
Die Materialien sind so gestaltet, dass in fast allen
Gruppen auch SchülerInnen ohne Instrumentalkenntnisse mitwirken können. Die Arbeitsblätter
2-6 für die Expertengruppen sind so aufgebaut,
dass die SchülerInnen sich die Inhalte über weite
Strecken selbstständig erarbeiten können.
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ABFOLGE DER LERNSCHRITTE
Plenum 1
Singen / Melodie und Text
AB 1
Plenum 2
Rhythmische Begleitung
AB 2
Expertengruppen 1-5
Schlagzeug, Bass, harmonische Begleitung, Texten und
AB 2-6
Singen, Melodie variieren und improvisieren
Experten- und Stammgruppenphasen im Wechsel
Stammgruppen
Spielen und Proben in Bands
AB 7
Plenum 3
Gegenseitige Präsentation / Feedback
Partner-, Gruppen-
Höranalyse
AB 8
Schlagzeug, Bass, harmonische Begleitung, Texten und
AB 2-6
oder Hausarbeit
Expertengruppen 1-5
Singen, Melodie variieren und improvisieren
Experten- und Stammgruppenphasen im Wechsel
Stammgruppen
Spielen und Proben in Bands
Plenum 4
Gegenseitige Präsentation / gemeinsames Konzert
Expertengruppe 2: Bass
Die Bassbegleitung kann auf einem E- oder Kontrabass, aber auch auf einem tiefen Melodieinstrument, dem Klavier oder mit Stabspielen gespielt werden (Arbeitsblatt 3 „Bass“). Die Arbeitsmaterialien enthalten mehrere Basslinien, die im
Schwierigkeitsgrad steigen. In der Expertengruppe lernen die SchülerInnen eine oder mehrere
Versionen, die ihren Instrumentalkenntnissen
entsprechen.
Expertengruppe 3: Harmonische Begleitung
Aus Guide Tones bilden die SchülerInnen auf Melodieinstrumenten, Stabspielen oder dem Klavier
eine harmonische Begleitung, die auch rhythmisiert werden kann (Arbeitsblatt 4 „Harmonische
Begleitung“).
Stammgruppenarbeit
Die Arbeit in den Expertengruppen wechselt mit
der Arbeit in den Stammgruppen. Die SchülerInnen entwickeln in Bands gemeinsam eine eigene
Version des Backwater Blues und bringen dabei
ihre Kenntnisse und Fähigkeiten aus den Expertengruppen ein (Arbeitsblatt 7 „Unser Backwater
Blues“). Es wird gemeinsam ein Ablauf festgelegt
oder z. B. entschieden, wann die Melodie mit
welchem Rhythmus harmonisch begleitet wird,
welche Instrumente die Melodie spielen, wann
wer ein Solo spielt etc.
ARBEITSPHASEN IM PLENUM
Expertengruppe 4: Einen eigenen Text schreiben und singen
Die SchülerInnen dieser Expertengruppe schreiben einen eigenen Text zur Melodie des Backwater Blues und üben das Singen der selbst gedichteten Strophen (Arbeitsblatt 5).
Im Plenum spielen sich die unterschiedlichen Arbeitsgruppen in regelmäßigen Abschnitten ihre
Lernergebnisse vor und geben sich gegenseitig
Feedback. Da alle Gruppen an derselben Aufgabe
arbeiten, haben die Zuhörer ein hohes Expertenwissen und können in der Regel gute und hilfreiche Rückmeldungen geben. Das motiviert für
die Weiterarbeit am eigenen Stück.
Expertengruppe 5: Die Melodie spielen,
variieren und improvisieren
Die Vorschläge für Expertengruppe 5 (Arbeitsblatt 6) richten sich speziell an fortgeschrittene
InstrumentalistInnen. Sie spielen die Melodie auf
ihrem Instrument, lernen das Entwickeln von Variationen und erhalten Tipps und Anleitungen zu
einfachen Improvisationen.
Versionen des „Backwater Blues“ hören
Wenn der Probenprozess der einzelnen Bands
auf einem guten Weg ist, bietet es sich an, die
Arbeit für eine Höraufgabe zu unterbrechen (Arbeitsblatt 8 „Höranalyse“). Die SchülerInnen gehen im Internet auf die Suche nach spannenden
Versionen des Backwater Blues. Als Partner- oder
Gruppenarbeit oder aber im Rahmen einer Haus-
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arbeit recherchieren sie im Internet. Folgende
Versionen1 sind z. B. auf YouTube leicht zu finden: Bessie Smith (1927), Jimmy Witherspoon
(1959), Sonny Terry & Brownie Mc Ghee (1963),
Frumpy (1972), Philip Sayce Group (2006), Alonzo
Carbanzo (2008), The Kenny Wayne Shepherd
Band (2011).
Die Analyse und der Vergleich von Versionen
anderer InterpretInnen zeigt, wie vielfältig ein
Blues gestaltet werden kann. Zudem erhalten die
SchülerInnen auch viele neue Anregungen für die
Gestaltung der eigenen Stücke.2
Präsentation / Konzert
Am Ende der Unterrichtseinheit können die verschiedenen Versionen des Stücks anderen Klassen, den Eltern oder im Rahmen eines Schulfestes
vorgespielt werden.
Anmerkung:
1 Für die YouTube-Anregungen danke ich Wilfried Aigner.
2 Weiterführende Materialien zum Backwater Blues enthält
das Kapitel „How Blue is the Blues“ im Schulbuch O-Ton 2,
Schöningh Verlag, Paderborn 2012 S. 320 ff.
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AB 1) Leadsheet: Backwater Blues
Musik und Text: Bessie Smith (1894-1937)
Vocals
2. I woke up this mornin’, can’t even get out of my door.
I woke up this mornin’, can’t even get out of my door.
There’s been enough trouble to make a poor girl wonder where she wants to go.
3. Then they rowed a little boat about five miles ‘cross the pond.
They rowed a little boat about five miles ‘cross the pond.
I packed all my clothes, throwed them in and they rowed me along.
4. When it thunders and lightnin’ and when the wind begins to blow.
When it thunders and lightnin’ and the wind begins to blow.
There’s thousands of people ain’t got no place to go.
5. Then I went and stood upon some high old lonesome hill.
Then I went and stood upon some high old lonesome hill.
Then looked down on the house were I used to live.
6. Backwater blues done call me to pack my things and go.
Backwater blues done call me to pack my things and go.
‘Cause my house fell down and I can’t live there no more.
Die Bluessängerin
Bessie Smith (1894-1937)
wurde auch „Kaiserin
des Blues“ genannt.
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AB 2) Expertengruppe 1: Drums / Schlagzeug
Diesen Groove (Grundrhythmus) kannst du verwenden, um einen Blues am Schlagzeug zu begleiten:
Hi Hat / Snare (Klatschen)
Pattern 1
Ridebecken (Klatschen mit 2 Fingern)
Pattern 2
Spiele den ersten Rhythmus, indem du mit dem linken Fuß die
Hi Hat schließt. Er sollte präzise und knapp gespielt werden.
In einem lauten Chorus (Ende eines Solos oder Wiederholung des
Themas im Tutti) kannst du den Rhythmus auf der Snare Drum
spielen.
Spiele den zweiten Rhythmus auf dem Ride-Becken flächig
und breit.
Wenn du den Groove sicher beherrschst, kannst du mit Pick Ups,
Fills und Betonungen die Form markieren. Das klingt gut und hilft
deinen MitspielerInnen, sich zu orientieren.
Betone mit dem Crash-Becken die erste Zählzeit im ersten
Takt.
Spiele im letzten Takt einen Pick Up, der die Wiederholung der
Form ankündigt. Markiere die erste Zählzeit mit der Bass Drum,
spiele einen markanten Rhythmus auf der Snare und begleite
den Auftakt der Melodie auf dem Rand der Snare Drum
(Rim Shot).
Wenn du einen Pick Up spielst, kannst du den Groove
unterbrechen.
PICK UP
Snare
✂
AB 7) Unser Backwater Blues
!
Entwickelt eine eigene Version des Backwater Blues.
Präsentiert euer Ergebnis der Klasse.
1.
2.
3.
4.
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Gestaltet eine spannende Version des Themas (ggf. mit Wiederholung).
Wann wird gesungen?
Welche Instrumente begleiten oder spielen die Melodie mit?
Legt eine Soloreihenfolge fest und entscheidet, wie die unterschiedlichen Soli begleitet werden.
Legt einen Gesamtablauf fest (Einleitung? Thema? Soloteile? Thema? Schluss?).
Probt eure Version, sodass ihr sie der Klasse vorstellen könnt.
Rim Shot
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AB 3) Expertengruppe 2: Bass
Begleite den Blues mit einem Walking
Bass. Spiele dazu gleichmäßige Viertel, als würdest du gemütlich laufen.
▲
▲
Der Bass muss nicht unbedingt auf einem Kontrabass oder E-Bass gespielt werden. Auch auf dem Cello, dem Klavier oder auf anderen Instrumenten
klingen die Bassläufe spannend.
Spiele in tiefer Lage und orientiere dich bei der Phrasierung an einem gezupften Kontrabass.
1.
Spiele die Grundtöne
der Begleitakkorde:
Bass
2.
Wenn du dich sicher fühlst, spiele die Grundtöne
und die Quinte:
Bass
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AB 4) Expertengruppe 3: Harmonische Begleitung
Guide Tones – C-Instrumente
Klavier
mögliche Begleitrhythmen
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▲
Als Guide Tones bezeichnet man die Terz und die Septime des
zugrunde liegenden Akkords. Beim Spielen von Guide Lines
(Begleitmelodien aus Guide Tones) wechselt man immer zum nächstliegenden Ton aus dem neuen Akkord – möglichst in Sekundschritten.
▲ ▲
Spielt ein Musiker ein Solo oder das Thema, wird er normalerweise nur
von der Rhythmusgruppe (Klavier, Bass, Schlagzeug) begleitet.
Die Melodieinstrumente können aber eine Begleitung mit Guide
Tones gestalten.
Einigt euch, wer mit welchem Guide Tone beginnt.
Wählt einen der vorgeschlagenen Rhythmen oder erfindet spontan
einen eigenen Begleitrhythmus.
Spielt leise und im Hintergrund, damit der Solist / der Sänger gut zu
hören ist.
Tipp für Pianisten:
Am Klavier könnt ihr in der rechten Hand beide Guide Tones und in der
linken Hand den Basston spielen. Das ergibt eine harmonische Begleitung aus einfachen Akkorden.
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AB 5) Expertengruppe 4:
Einen eigenen Text schreiben und singen
Ein Blues dreht sich oft um kleine und große Sorgen. Im Originaltext des Backwater Blues wird ein Hochwasser und seine Folgen beklagt.
Fallen dir ähnliche aktuelle Themen aus Deutschland, Europa oder der ganzen Welt ein?
Aber auch die kleinen Sorgen des Alltags können gute Themen für einen Blues sein: Das frühe Aufstehen, Zahnweh, Hausaufgaben, eine enttäuschte Liebe,
eine gerissene Fahrradkette – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
!
Erfinde einen eigenen Text zur Melodie des Backwater Blues.
1. Mach dir zunächst eine Liste mit möglichen Themen.
2. Sammle dann in Form einer Mindmap Ideen zu dem Blues-Thema, das dir am besten gefällt.
3. Entscheide, ob du auf Deutsch, Englisch oder einer anderen Sprache schreiben willst.
4.
Schreibe jetzt einen Text, der dem Schema des Originaltextes folgt:
Original:
When it rains five days and the sky turns dark as night. (2 x)
Dein Text:
________________________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________________________________________
Original:
There’s trouble takin’ place in the lowlands at night.
Dein Text:
________________________________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________________________________________
5.
6.
Erfinde weitere Strophen!
Übe das Singen deiner Strophe zur Melodie!
✂
AB 8) Backwater Blues – Höranalyse
!
Analysiert eine der Interpretationen des Backwater Blues und präsentiert eure
Ergebnisse der Klasse.
Arbeitsschritte:
Hört euch die Aufnahme des Backwater Blues an (z. B. auf YouTube).
Beschreibt die Besonderheiten der Interpretation und haltet eure Ergebnisse
schriftlich fest.
3. Bereitet eine Präsentation vor (etwa 5 Minuten), in der ihr der Klasse den Anfang
der Aufnahme vorspielt und eure Analyseergebnisse präsentiert.
1.
2.
Interpretationen des
Backwater Blues:
1. Bessie Smith (1927)
2. Jimmy Witherspoon (1959)
3. Sonny Terry & Brownie Mc Ghee (1963)
4. Frumpy (1972)
5. Philip Sayce Group (2006)
6. Alonzo Carbanzo (2008)
7. The Kenny Wayne Shepherd Band (2011)
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AB 6) Expertengruppe 5:
Die Melodie spielen, variieren und improvisieren
Bei Musizieren geht es nicht immer darum, aufgeschriebene Noten zum
Klingen zu bringen. Das freie Spielen und das Erfinden von Musik
stehen in vielen Stilrichtungen und Musikkulturen im Zentrum – zum
Beispiel im Blues und im Jazz. Die Musiker improvisieren zu einem
festgelegten musikalischen Schema eigene, meist spontan erfundene
Melodien.
Spielt gemeinsam noch einmal die Melodie des Backwater Blues.
Versucht jetzt mit dem Stück frei umzugehen – zu improvisieren.
Das Thema variieren
Eine erste Möglichkeit der Improvisation ist, eine eigene Version des
Themas zu spielen. Ihr könnt dazu den Rhythmus verändern, das
Thema umspielen, ein Motiv aus dem Thema verwenden und anders
fortsetzen usw. Alles ist erlaubt!
PENTATONISCHE SKALA
Zum Improvisieren über die Akkorde des Backwater
Blues könnt ihr die Töne der pentatonischen Skala
verwenden. Es sind die gleichen Töne, aus denen auch
die Melodie (das Thema) gebildet wird.
Eine Besonderheit: Anstelle der Dur-Terz des zugrunde
liegenden Dominant-Sept-Akkords wird die Moll-Terz
verwendet (Es statt E).
Spiele mit diesen Tönen:
BLUESSKALA MIT BLUE NOTE
Besonders interessant klingt die Bluesskala,
wenn man sie um die spannungsreiche
Blue Note erweitert. Sie sorgt für den
typischen „Blues-Sound“. Es ist die
übermäßige Quarte des zugrunde liegenden Dominant-Sept-Akkords (Fis über C7).
Spiele mit diesen Tönen:
Ein Solo gestalten
Ein möglicher Weg zur Improvisation ist das Denken in Fragen und Antworten. Wie in einem Gespräch spielen zwei Musiker abwechselnd. Der zweite
Musiker versucht auf die Melodie des ersten zu reagieren. Er kann seinem Spielpartner widersprechen, zustimmen, einen neuen Aspekt ins Spiel bringen
und vieles mehr. Wie geht das musikalisch? Man kann die Melodie nachspielen, einzelne Töne verändern, nur den Rhythmus übernehmen, die gleiche
Stimmung erzeugen, mit dynamischen Mitteln reagieren …
Wenn du keinen Partner hast, der mit dir spielt, kannst du auch allein nach diesem Prinzip spielen. Du spielst dann einfach eine zweitaktige Melodie, auf
die du selbst antwortest.
Übe nach diesem Schema zu improvisieren.
IMPROVISIEREN NACH DEM CALL-AND-RESPONSE-PRINZIP
Tipps:
C7
F7
G7
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C7
F7
C7
Arbeite zunächst mit kurzen,
rhythmischen Motiven und verwende wenige Töne.
Setze bewusst spannungsvolle
Pausen.
Spiele zweitaktige Frage- und Antwortphrasen (Call-and-Response).
Orientiere dich am Aufbau des 12taktigen Bluesschemas (dreimal
vier Takte).

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