DHZ, Ausgabe 22/2014 - Handwerkskammer Dresden
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DHZ, Ausgabe 22/2014 - Handwerkskammer Dresden
Ausg. 22 | 21. November 2014 | 66. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de 93,9 Prozent aller Betriebe im Handwerk nutzen einen stationären Computer, Laptop, ein Smartphone oder Tablet für ihre tägliche Arbeit. ONLINE-UMFRAGE Zahlen Sie in diesem Jahr Weihnachtsgeld? Verkaufte Auflage: 479.611 Exemplare (IVW III/2014) | Preis: 2,69 Euro THEMEN DIESER AUSGABE Grundsteuer Für den Wechsel auf den Mindestlohn müssen Unternehmer vorbereitet sein. Bürokratie und Haftungsrisiken steigen Von Burkhard Riering Und bekommt auch der Wandergeselle, der nach mittelalterlicher Tradition auf die Walz geht, jetzt den Mindestlohn? Das Gesetz lässt offen, welche Vergütungsbestandteile auf den Mindestlohn angerechnet werden können. D er Countdown läuft. Wenn zum 1. Januar 2015 der gesetzliche Mindestlohn eingeführt wird, müssen Hunderttausende Betriebsinhaber vorbereitet sein. „Wir sehen, dass jetzt kurz vor dem Start viele Einzelfragen und Details auftauchen, die noch ungeklärt sind“, sagt Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer im Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), im Gespräch mit der Deutschen Handwerks Zeitung. Zwar ist nach Schultes Ansicht allen Unternehmern klar, dass die allgemeine Lohnuntergrenze von 8,50 Euro nun Fakt wird. Aber die dahinter stehende Bürokratie sowie der genaue Geltungsbereich des Gesetzes sind vielen noch ein Brief mit sieben Siegeln und selbst unter Fachleuten umstritten. Dabei drängt die Zeit. Dokumentationspflichten nehmen zu Die bürokratischen Belastungen nehmen laut dem ZDH in erheblichem Umfang zu. „Zum Beispiel werden durch den Mindestlohn die Dokumentationspflichten deutlich erhöht. Für Arbeitnehmer in Branchen, die im Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz gelistet sind, sowie für Minijobber muss jede Arbeitszeit einzeln dokumentiert werden“, sagt Schulte. Das gilt dort auch für gut verdienende Angestellte, die auf Vertrauensbasis arbeiten. Die Pflichten beziehen sich auf Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit. Mit dem neuen Mindestlohngesetz entstehen rechtliche Grauzonen. Unternehmer stellen sich viele Fragen: Wie werden Sonderzahlungen auf den Mindestlohn angerechnet? Wie soll der Unternehmer Gehaltsextras dokumentieren und Überstunden ausgleichen? Was ist mit Arbeit gegen Kost und Logis? Jeder Bürger zahlt direkt oder indirekt Grundsteuer. Viele Gemeinden erhöhen nun ihre Hebesätze. Die Steuer ist jedoch umstritten. Seite 5 REGIONAL Dresden Unternehmer haften für Unternehmer Foto: jd-photodesign/Fotolia Foto: iStock Schöne Bescherung DIE AKTUELLE ZAHL Handwerkskammer Dresden Achtung, Mindestlohn! QUERGEDACHT Die Bundesbürger wollen dieses Jahr so viel Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben wie noch nie. Es wird gekauft, was nicht niet- und nagelfest ist. Warenhäuser und Online-Handel rechnen mit neuen Rekorden. Das hat auch manche Partei erkannt – und steigt mit ein ins Geschäft. Wie die AfD. Sie verkauft im Internet Gold und verdient sich dabei ein goldenes Näschen. Und nicht nur Goldbarren gibt’s da, auch Glühbirnen. Denn die dürfen ja im Handel wegen der bösen, doofen EU nicht mehr verkauft werden. Wer also EU-Gegner ist und sein Gold abends romantisch im warmen Glühbirnenschein anschauen möchte, ist im AfD-Fan-Shop richtig. Passender Werbespruch dazu: Da werden Sie geholfen (Verona Pooth). Die SPD dagegen, selbstlos wie die Genossenschaft nun einmal ist, hat 2014 selbst viele (Wahl-)Geschenke gemacht, an Mütter, Frührentner et cetera. Wenn alle glücklich sind, so das chronisch-besinnliche Motto, dann sind auch wir glücklich. Passender Werbespruch dazu: Ja, is denn heut scho Weihnachten (Franz Beckenbauer). Die CDU wiederum schenkt schlicht gute Stimmung, das kostet nämlich nix. Merkel und Schäuble haben alles im Griff. Die Bundesregierung selbst beschenkt sich 2014 mit Rekordeinnahmen: 641 Milliarden Euro bringt das Christkind. Passender Werbespruch dazu: Da weiß man, was man hat (Jan-Gert Hagemeyer, der PersilMann). Und die Linke schenkt sich zu Weihnachten (und zum 25. Jahrestag des Mauerfalls) einen neuen Parteinamen. Denn die wollen auch mal so ein schönes Buchstaben-Kürzel wie die anderen haben. Vielleicht DER – „Der Elende Rest“. Hat aber DDR-Kritiker Wolf Biermann das Copyright drauf. Bräuchte die Linke auch ein bisschen mehr Selbstironie. Passender Werbespruch dazu: Bin ich schon drin, oder was (Boris Becker). bur Die Sandalen von Markus Schott sind sogar in Seite 20 Hollywood gefragt. Als Ärgernis könnte sich auch die Nachunternehmer-Haftung erweisen. Auftraggeber haften unter Umständen auch ohne Verschulden für Subfirmen, die ihren Arbeitnehmern den Mindestlohn verwehren. Der Auftraggeber ist also Bürge. „Das zieht ganze Haftungs-Kaskaden nach sich, Geschäfte könnten wegen des Misstrauens gegenüber anderen Firmen platzen, der Ärger wird zunehmen“, sagt der ZDH-Geschäftsführer, der für die neue Mindestlohn-Kommission nominiert ist. Die Kommission soll den Mindestlohn alle zwei Jahre überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Die Kontrolle übernimmt der Zoll. Schulte fordert, dass der Zoll da aktiv wird, wo eine Unterwanderung des Mindestlohns wirklich zu vermuten ist. „Wir wollen nicht, dass der Zoll samstagsmorgens bewaffnet mit drei, vier Mann die Dorfbäckerei stürmt.“ Unterm Strich hält Schulte das Gesetz für unausgereift. „Dass der Mindestlohn die Arbeitswelt bürokratischer und rechtsunsicherer macht, darf nicht sein.“ Das Gesetz, das ansonsten gesellschaftlich akzeptiert sei, sei nicht bis zu Ende durchdacht. Kommentar: Seite 4 Backen für den Bundessieg: Almuth Springer aus Dresden trainiert für das große Finale in Weinheim 7 Konjunktur: Der Scheitelpunkt ist überschritten, die Stimmung trübt sich ein Autos aus der Fräse Schröter Modell- und Formenbau fertigt Prototypen für die AutomobilSeite 12 industrie. Apps für Handwerker Helfer für Zeiterfassung, MeisterprüSeite 15 fung oder Azubisuche. Rallye in der Wüste Handwerkerinnen können bei der „Aïcha des Gazelles“ mitfahren. Seite 17 HANDWERK ONLINE WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE Alle Details: Seite 11 Der ZDH hat einen MindestlohnFlyer erstellt. Er erteilt Auskunft, was bei der Berechnung der Mindestlohnbestandteile zu beachten ist, welche Dokumentationspflichten es gibt und wie sich die Haftung des Generalunternehmers gestaltet. Der Link unter www.dhz.net/flyer Koalitionsvertrag bewertet Irreführung: Backshops dürfen sich als Bäckerei bezeichnen, obwohl sie keine Handwerksbetriebe sind. Verbandspräsident Peter Becker im Interview www.dhz.net/backshops Praxistest Renault Trafic www.dhz.net/renaulttrafic Messekalender 2015 www.dhz.net/messen2015 Handwerkskammern äußern sich 53,6 % Ja, das gehört jedes Jahr dazu. 16,2 % Nein, besser ist ein gutes Gehalt übers ganze Jahr. 30,2 % Wir zahlen es in guten Geschäftsjahren, in schlechten nicht. Teilnehmerzahl: 136; Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de Das sächsische Handwerk kann zufrieden sein. Seine Belange haben im Koalitionsvertrag der CDU und SPD Sachsen an vielen Stellen Eingang gefunden. Mittlerweile ist der Vertrag von beiden Parteien bestätigt und unterschrieben und auch die neue Regierung steht – mit Stanislaw Tillich als neuen/alten Ministerpräsidenten an der Spitze. Die drei sächsischen Handwerkskammern haben den Koalitionsvertrag weitgehend positiv bewertet und ihn als Motor für nachhaltiges Wachstum, Stabilitätsanker für gute Beschäftigung und Garant für eine hohe Ausbildungsleistung gewürdigt. Es gibt aber auch ein paar Punkte, die aus Handwerkssicht kritisch zu bewerten sind bzw. wo es gilt, in den kommenden Jahren den Finger Seite 9 draufzulassen. 7 Foto: allesalltag/Fotofinder Bildungsministerin Wanka spricht über den Wert dualer Seite 3 Berufsausbildung. Foto: Andreas Fischer NEUE PRODUKTVIELFALT Foto: Jakob Hoff Anzeige Anzeige EinWüstenabenteuer fürFrauen Aïcha-Rallye in Marokko Jetzt w be erben! Gemeinsam für ein starkes Handwerk in Sachsen: Die Präsidenten der drei sächsischen Handwerkskammern Foto: Steffen Haas/Werbeagentur Haas Jörg Dittrich (Dresden), Dietmar Mothes (Chemnitz) und Ralf Scheler (Leipzig/v.r.). www.dhz.net/aicha Regional Sachsen Dachdecker Felix Jäckel wurde beim „Sächsischen Meilenstein“ mit dem Sonderpreis ausgezeichnet. Deutsche Handwerks Zeitung Seite 9 Handwerkskammer Dresden Ausg. 22 | 21. November 2014 | 66. Jahrgang Arbeit und Behinderung Amtliche Bekanntmachung Einladung zur Vollversammlung Wanderausstellung zur Meisterfeier zu sehen Die Handwerkskammer Dresden lädt zur 3. Vollversammlung in diesem Jahr am Dienstag, 2. Dezember 2014, 15 Uhr, im Bildungszentrum Handwerk der Handwerkskammer Dresden, Am Lagerplatz 8 in 01099 Dresden, ein. 1. Begrüßung und Eröffnung 2. Vortrag des Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung, Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, zum Thema: „Herausforderungen an das duale Ausbildungssystem“ 3. Protokollkontrolle 4. Bericht des Präsidenten 5. Bericht des Hauptgeschäftsführers 6. Meinungsbildung zu aktuellen politischen Themen 7. Bericht zum Stand des Neubaus Campus Bildungszentrum Handwerk 8. Beschluss zur Ehrenordnung – Vorlage 9. Transparenz in handwerklichen Organisationen – Anpassung der Entschädigungsordnung für das Ehrenamt – Vorlage 10. Entgeltzahlung an die Kreishandwerkerschaften Wirtschaftsjahr 2015 – Vorlage 11. Wirtschaftsplan 2015 – Vorlage 12. Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung für den Beruf Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement – Vorlage Beim Bundeswettbewerb des Bäckernachwuchses muss jeder Handgriff sitzen. Almuth Springer vertritt das Land Sachsen und hat sich in der Akademie Deutsches Foto: Werbeagentur Haas/lw Bäckerhandwerk Sachsen auf den Wettbewerb vorbereitet. Von Bäckermeister Thomas Mittmann erhielt sie wertvolle Tipps. Backen für den Bundessieg 13. Wahl der Gesellen- und Umschulungsprüfungsausschüsse nach § 33 HwO, Arbeitgeber/Beauftragte der Arbeitgeber – Vorlage 14. Wahl der Gesellen- und Umschulungsprüfungsausschüsse nach § 33 HwO, Arbeitnehmer/Beauftragte der Arbeitnehmer – Vorlage 15. Wahl der Fortbildungsprüfungsausschüsse nach § 42 c HwO, Arbeitgeber/ Beauftragte der Arbeitgeber – Vorlage 16. Wahl der Fortbildungsprüfungsausschüsse nach § 42 c HwO, Arbeitnehmer/ Beauftragte der Arbeitnehmer – Vorlage 17. Rechtsvorschriften für die Fortbildung CAD/CAM/CNC-Fachkraft (Stein) – Vorlage 18. Wahl der Meisterprüfungsausschüsse nach § 51 b HwO für zulassungsfreie Handwerke – Vorlage 19. Sonstiges – Terminplanung 2015 Mitteldeutscher Handwerksnachwuchs der Bäcker und Bäckerei-Fachverkäufer trainiert für den Bundesausscheid D ass es in der Backstube der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Sachsen in Dresden nach frischem Brot und anderen Backwaren duftet, ist nichts Ungewöhnliches. Zwei Tage lang Anfang November lag jedoch zusätzlich eine gewisse Anspannung in der Luft. Hochkonzentriert bereiteten sich die Landessieger der Bäcker und Bäckerei-Fachverkäufer aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt auf den Praktischen Leistungswettbewerb für junge Handwerker auf Bundesebene vor. Jeder Handgriff muss sitzen, wenn die Vertreter der Länder im Bundesausscheid in Weinheim Mitte November aufeinandertreffen. „In der Gesellenprüfung und im Landesausscheid stand ich für mich selbst, nun repräsentiere ich das Land Sachsen“, sagte Almuth Springer stolz – aber auch etwas ehrfürchtig. Sie ging auf Landesebene als Siegerin unter den Bäckern hervor. Die 24-Jährige absolvierte ihre Lehre in der Bäckerei Morenz in Dresden und qualifizierte sich aufgrund ihrer guten Abschlussnoten für den Ausscheid. Mit Brot, Brötchen, einer Torte sowie Kleingebäck und Plunder soll die junge Bäckerin nun in Weinheim zeigen, was „Heimat“, so das Thema, für sie bedeutet. Dafür hat sie am ersten Tag vier Stunden Zeit für die Vorbereitung. Am zweiten Wettkampftag werden dann in fünf Stunden die zahlreichen Backwerke entstehen. Bäckermeister Thomas Mittmann, der das Training in der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Sachsen betreute, gab Almuth Springer wertvolle Tipps. Diese fühlt sich von ihrem Ausbildungs- meister Thomas Mittmann gut vorbereitet. „Die größte Herausforderung wird es sein, den Wettkampf gegen die Zeit zu gewinnen“, so Almuth Springer. Nach dem Praktischen Leistungswettbewerb hat die junge Bäckerin bereits das nächste große Projekt geplant: Sie möchte für ein Jahr hinaus in die weite Welt reisen. Dort will sie in unterschiedlichen Ländern Erfahrungen in verschiedenen Bäckereien sammeln. Anmerkung: Der Praktische Leistungswettbewerb für die Bäcker und Bäckerei-Fachverkäufer fand auf Bundesebene vom 15. bis 18. November statt. Die Sieger standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest und werden in der nächsten Ausgabe der DHZ ver meldet Neu: Elektronischer Lehrvertrag Konjunkturscheitel ist überschritten Einfach online ausfüllen Herbst-Konjunkturanalyse der Handwerkskammer Dresden: Stimmung im Handwerk ist leicht abgekühlt Seit Mai steht Ausbildungsbetrieben ein neuer Service bei der Handwerkskammer Dresden zur Verfügung: Die Betriebe können neue Berufsausbildungsverträge (BAV) für Lehrlinge schnell und unkompliziert im Internet anhand einer Vorlage erstellen und müssen die Verträge nicht mehr per Hand ausfüllen. Dies ist vor allem für Betriebe, die regelmäßig viele Verträge ausfüllen, eine Arbeitserleichterung und Zeitersparnis. Dazu kann auch ein Account beantragt werden. Die Unternehmensdaten werden dann automatisch in das Formular eingefügt. Mit dem Kunden-Login ist es auch möglich, auf den Status bereits angemeldeter Lehrlinge zuzugreifen. Für das Login-Passwort ist nur das entsprechende Formular auszufüllen und per Fax, Post oder E-Mail der Lehrlingsrolle zuzusenden. Anschließend erhalten die Betriebe ihre Log in-Daten für die Online-Nutzung. Hier gelangen Sie zum elektronischen Lehrvertrag: www.hwk-dresden.de/lehrvertragonline. Ansprechpartner für den elektronischen Lehrvertrag: Mitarbeiter der Lehrlingsrolle, Tel. 0351/4640-976 bzw. -994, E-Mail: [email protected] 7 Nachdem in den vergangenen drei Jahren die im Frühjahr und Herbst erhobenen Konjunkturdaten im Kammerbezirk Dresden immer wieder neue Höchstwerte verzeichneten, „scheint jetzt im Herbst 2014 der Konjunkturscheitel überschritten zu sein“, so Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden. Zwar sei die Auftragslage im ostsächsischen Handwerk insgesamt nicht schlecht, aber die Stimmung sei verhaltener als noch vor einem Jahr. Das zeigt die aktuelle Umfrage der Handwerkskammer Dresden zur Herbstkonjunktur. Demnach liegt der Geschäftsklimaindex bei 41 Punkten und damit vier Punkte unter dem Wert der Herbstquartale in den letzten drei Jahren. Dazu Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden: „Betrachtet man die letzten 15 Jahre, dann befinden wir uns immer noch in einem Stimmungshoch. Nach Jahren der Krise hat sich so etwas wie ein Normalzustand eingestellt. Dieser könnte aber zum Beispiel durch den Mindestlohn sowie steigende Energie- und Rohstoffpreise bedroht sein.“ Geschäftslageerwartungen eingetrübt Jahresfrist waren es noch 54 Prozent. Auch bei der Auftragslage und Umsatzentwicklung zeigen sich leichte Dämpfer. Nur noch jeder fünfte Betrieb (20 Prozent) meldet steigende Auftragseingänge – vor einem Jahr waren es noch 28 Prozent. Bei den Umsätzen rechnen die meisten Betriebe (58 Prozent) zwar mit stabilen Umsätzen, aber 21 Prozent auch mit Verlusten. Geschäftslage in den Branchen Bau derzeit 7,5 zukünftig 16,7 41,0 Kfz-Handwerk bleibt Sorgenkind 51,6 41,7 41,7 Ausbau derzeit zukünftig 3,2 5,0 30,8 66,0 33,0 62,0 Gewerblicher Bedarf derzeit 8,6 zukünftig 11,3 40,7 50,6 38,8 50,0 Kfz derzeit zukünftig 22,4 58,2 14,9 19,4 59,7 25,4 Lebensmittel derzeit zukünftig 12,5 43,8 43,8 12,5 43,8 43,8 Gesundheit Laut der aktuellen Umfrage schätzen 52 Prozent der Befragten ihre Geschäftslage als „gut“ ein, 39 Prozent als „befriedigend“ und neun Prozent als „schlecht“. Eingetrübt haben sich indes die Geschäftslageerwartungen. Nur noch 49 Prozent rechnen in den kommenden Monaten mit einer guten Geschäftslage, vor 5,2 derzeit zukünftig 0,0 36,8 58,0 47,0 53,0 Personeller Bedarf 18,2 derzeit zukünftig 9,1 39,4 42,4 42,4 schlecht 48,5 befriedigend Mit Blick auf die Branchen zeichnet sich ein sehr unterschiedliches Bild ab. Klassenprimus ist weiterhin das Ausbaugewerbe, das mit 60 Punkten auf dem Klimaindex – dem besten Wert im Branchenvergleich – seine Geschäftslage nochmal verbessert hat. Anders im Baugewerbe. Hier sinkt die gegenwärtige Lageeinschätzung auf einen durchschnittlichen Wert. 52 Prozent beurteilen die Lage mit „gut“ und nur noch 42 Prozent erwarten, dass dies so bleibt. gut Quelle: Handwerkskammer Dresden Abermals die schlechtesten Stimmungswerte verzeichnet das Kfz-Handwerk. Das Geschäftsklima fiel innerhalb eines Jahres von 13 auf 4 Punkte zurück. 22 Prozent bezeichnen derzeit ihre Geschäftslage als „schlecht“ und nur 19 Prozent als „gut“. Zum Jahresende erwartet die Branche jedoch Umsatzsteigerungen. Verhaltener als das Gesamthandwerk, aber dennoch zunehmend optimistischer zeigt sich das Lebensmittelhandwerk. 44 Prozent schätzen ihre Geschäftslage als „gut“ ein. Dennoch: Auftrags- und Umsatzwachstum wurden durch steigende Rohstoff- und Energiepreise geschluckt. „Wichtig ist jetzt, da wir noch eine positive wirtschaftliche Entwicklung verzeichnen, weiter in die Zukunft zu investieren. Das gilt insbesondere für Bildung und Infrastruktur“, so Andreas Brzezinski. Die komplette Auswertung der Herbstkonjunktur umfrage finden Sie unter www.hwk-dresden.de/ konjunktur Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen als Fachkräfte in Unternehmen ist Thema der Wanderausstellung „Arbeit+Behinderung: eine Einstellung, die sich lohnt“. Diese wurde im Auftrag des Kommunalen Sozialverbandes Sachsen erstellt und wird unter anderem am 22. November zur Meisterfeier der Handwerkskammer Dresden in der Messe Dresden gezeigt. Danach macht die Ausstellung Station im Bildungszentrum der Handwerkskammer (Am Lagerplatz 8, 01099 Dresden) und zwar vom 24. November bis 2. Dezember sowie vom 4. bis 19. Dezember 2014. Der Hintergrund: In Sachsen sind circa 11.000 Menschen mit Behinderungen auf der Suche nach einem Job. Der überwiegende Teil von ihnen ist gut qualifiziert, hat eine abgeschlossene Berufsausbildung. Doch vielfach wird dieses Fachkräfte-Potenzial nicht erkannt. In der Allianz Arbeit+Behinderung werben deshalb 21 Partner, darunter auch die Handwerkskammer Dresden, aus Wirtschaft, Politik, Sozialleistungsträgern und Verbänden dafür, Menschen mit Behinderungen als Fachkräfte für Unternehmen zu nutzen. Informationen unter www.soziales. sachsen.de/arbeit-plus-behinderung, Ansprechpartnerin: Jana Eckel, Tel. 0351/4640-453, E-Mail: jana. [email protected] Neues beim VOB/B-Praxisforum Termine: 28. November und 9. Januar Die Wirtschaftsakademie der Handwerkskammer Dresden führt am 28. November das 5. VOB/B-Praxisforum zum Thema „Ansprüche, Rechte und Pflichten des Auftragnehmers bei verlängerter Bauzeit und gestörtem Bauablauf“ durch. Anmeldungen sind dafür noch möglich. Im Mittelpunkt des 6. VOB/BPraxisforums am 9. Januar 2015 in Dresden und am 6. Februar in Zittau steht dann das Zusammenwirken von Planer, Bauüberwacher und Handwerksunternehmen im Mittelpunkt. Dabei werden die Wechselwirkungen, Konfliktpotenziale, wechselseitige Rechtspositionen und Lösungswege mit Fallbeispielen für alle am Bau Beteiligten auf Basis der relevanten VOB-Regelungen ausführlich dargestellt. Um Anmeldung wird gebeten. Ausführliche Informationen und Anmeldung: Tino Buckenauer, Tel. 0351/8087-723, E-Mail: [email protected]. Weitere Bildungsangebote unter www.wirtschaftsakademie-dresden.de Impressum Handwerkskammer Dresden 01099 Dresden, Am Lagerplatz 8, Telefon 4640-30, Fax 4719188, E-Mail: [email protected], Internet: www.hwk-dresden.de Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski 8 Deutsche Handwerks Zeitung Handwerkskammer Dresden Ein langer Weg zum Meister Freisprechung der Dachdeckergesellen der Innungen Dresden und Meißen-RiesaGroßenhain. Foto: Dachdecker-Innung Dresden Freisprechung der Dachdecker Nach altem Brauch Bei der gemeinsamen Gesellenfreisprechungsfeier der Dachdecker-Innungen Dresden und Meißen- RiesaGroßenhain wurden elf junge Männer von Obermeister Henry Miertschink und Dachdeckermeister Andreas Fröhlich durch Losschlagen mit dem Schieferhammer und viel Humor von den Untugenden ihrer Lehrzeit freigesprochen. Obermeister Henry Miertschink konnte zudem verkünden, dass alle frischgebackenen Dachdeckergesellen nach ihrer Lehre eine Anstellung gefunden haben. Er erinnerte die jungen Gesellen aber auch daran, dass sie heute alle Chancen, aber auch die Pflicht haben, sich weiterzubilden und zu qualifizieren, „um als geachteter Geselle das Handwerk zu ehren und zu erhalten“. Tischler Robert Friebel erkrankt während der Meisterschule und kämpft sich durch I m Beisein des Bundespräsidenten Joachim Gauck erhalten am kommenden Samstag, 22. November, auf der diesjährigen Meisterfeier der Handwerkskammer Dresden 407 Absolventen ihre Meisterbriefe (Bericht dazu in der nächsten DHZ). Unter den Absolventen ist auch Tischlermeister Robert Friebel. Für ihn hat der Meisterabschluss noch eine ganz besondere Bedeutung, denn sein Weg dahin war lang und steinig: Mitten während der Meisterausbildung erhielt er die Diagnose „Lymphknotenkrebs“. Zwischen Aufgeben und Weitermachen schwankte er – und kämpfte sich durch. Robert Friebel hatte zehn Jahre Berufserfahrung als Tischler in einer Werkstatt bei Dresden gesammelt, als sich der damals 27-Jährige 2010 für die Ausbildung zum Meister entschied, „um mich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln“, wie er sagt. Optimistisch ging er das Meisterstudium an. Doch nach wenigen Monaten verschlechterte sich plötzlich sein Gesundheitszustand. Wille zum Weitermachen verloren und wiedergefunden Unternehmerabend: Moritz Freiherr Knigge (Mitte) mit Andreas Brzezinski (Handwerkskammer Dresden), Detlef Hamann (IHK Dresden), Ulrich Neumann (Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien) und Jasper Freiherr von Richthofen (Kulturhistorischen Museum Görlitz/v.l.). Foto: HWK Dresden Erfolgsfaktor Wertschätzung Unternehmerabend Ein Unternehmerabend in Görlitz lockte rund 360 Gäste – darunter auch viele Handwerker – in das Gerhart-Hauptmann-Theater. Für den Ansturm am 10. Oktober sorgte ein Vortrag von Moritz Freiherr Knigge, ein Nachfahre des bekannten Freiherr Knigge, zum „Erfolgsfaktor Wertschätzung – über den Umgang mit Menschen“. Er machte deutlich, welche Bedeutung das Thema in der Wirtschaft hat und dass sich damit sogar die Produktivität steigern lässt, wenn sich z. B. Mitarbeiter „gewertschätzt“ fühlen. Zum Abschluss sagte Knigge: „Man sollte Höflichkeit nicht immer nur von anderen erwarten. Der höfliche Mensch geht in Vorleistung!“ Vermittlungsbörsen Nach der Diagnose verbrachte er das Jahr 2011 fast dauerhaft im Krankenhaus – begleitet von Chemotherapien. Die Meisterschule lag auf Eis. Ende 2011 erhielt er eine Knochenmarkspende, sein Zustand verbesserte sich und motiviert stieg er wieder in die Meisterausbildung ein. Im Herbst 2012 erleidet der gebürtige Dresdner einen Rückfall. „Eigentlich hatte ich spätestens zu diesem Zeitpunkt meinen Willen verloren, die Meisterausbildung zu beenden. Doch Ende 2013 entschloss ich mich, weiterzumachen. Die Krankheit hatte ich überstanden, nun woll- Tischlermeister Robert Friebel in seiner Heimatstadt Dresden. Sein Weg zum Meisterabschluss war lang und steinig. Am 22. November erhält er mit 406 weiteren Absolventen seinen Meisterbrief von der Handwerkskammer Dresden. Jetzt blickt er Foto: Werbeagentur Haas/lw optimistisch in die Zukunft. te ich auch diese Hürde meistern“, blickt der heute 30-Jährige zurück. In dieser nicht einfachen Zeit erhielt Robert Friebel Unterstützung und Kraft durch seine Familie. Und auch der Handwerkskammer ist er sehr dankbar – vor allem Marion Nitzscher, Mitarbeiterin im Bildungszentrum im Fachbereich Bau/ Holz/Farbe. „Sie hat mir während der gesamten Ausbildungszeit und während der Unterbrechungen mit Rat und Tat zur Seite gestanden und mich sogar im Krankenhaus besucht“, so Robert Friebel. Für den jungen Tischlermeister war es ein Meilenstein, als er im Mai dieses Jahres mit der Erstellung seines langersehnten Meisterstücks begann: eine zweiflügelige Hauseingangstür in Lerche, die nun sein privates Wohnhaus zieren wird. „Ich bin sehr froh, dass ich mein Ziel, den Meisterbrief, erreicht und dabei Kontakt: Steffi Ulbricht, Tel. 0351/ 4640-931, E-Mail: [email protected] nicht aufgegeben habe. Der Titel bedeutet mir unglaublich viel und nun kann ihn mir niemand mehr nehmen, egal was passiert“, so Friebel. Arbeiten am liebsten in einer Behindertenwerkstatt Robert Friebel ist derzeit arbeit suchend und hofft, eine Anstellung in Teilzeit zu finden – eine Vollzeitstelle ist für ihn aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht zu bewältigen. „Am liebsten würde ich in einer Behindertenwerkstatt tätig sein und dort den Menschen die Arbeit mit Holz und die Liebe zu diesem schönen Werkstoff vermitteln“, so der Tischlermeister. Mehr zu den Meisterkursen und Bildungsangeboten der Handwerkskammer Dresden unter www.hwk-dresden.de/weiterbildung Ausbau der B 169 zur Autobahn spaltet den Landkreis Meißen Handwerkskammer und IHK Dresden stellen Ergebnisse der Standortumfrage vor Zu den Standortfaktoren, mit denen Unternehmen im Landkreis Meißen am unzufriedensten sind, gehören die Gas- und Strompreise, gefolgt von der Höhe der Gewerbesteuer und der Wassergebühren, die Kaufkraft vor Ort, der B-169-Ausbau hin zur A 14 und die Fachkräfteentwicklung. Das hat eine Studie der IHK und Handwerkskammer Dresden ergeben, die am 29. Oktober in Meißen vorgestellt wurde. Auch der Landrat des Landkreises Meißen, Arndt Steinbach, nahm daran teil. Die beiden Kammern haben 1.485 Unternehmen im Kammerbezirk, da- von 309 aus dem Landkreis Meißen, zur Zufriedenheit mit ihren Standortbedingungen befragt. Die Unternehmen konnten mehr als 30 Faktoren bewerten. Vier Städte ausgewertet Die größte Zufriedenheit der Unternehmen im Landkreis Meißen stellt sich bei der Erreichbarkeit von Grenzübergängen ein, dicht gefolgt von den Naherholungsmöglichkeiten, den Angeboten zur Kinderbetreuung und der Erreichbarkeit der Verwaltung. Kostenfreier Service Ob Firmennachfolger, neue Mitarbeiter, Kooperationspartner, Betriebsräume oder gebrauchte Maschinen – für Gebote und Gesuche dieser Art sind die Börsen der Handwerkskammer Dresden eine gute Anlaufstelle. Betriebe und Handwerker können hier kostenfrei ihre Gesuche in den Rubriken Ausrüstungen, Betriebsübergaben, Gewerberäume/ -flächen, Fachkräfte und Kooperationen aufgeben bzw. selbst auf die Suche gehen. Angebote und Nachfragen werden auf Erfassungsformularen entgegengenommen und direkt an Interessenten der jeweiligen Börse weitergegeben. Ausg. 22 | 21. November 2014 | 66. Jahrgang Eine detaillierte Auswertung wurde für Meißen, Coswig, Radebeul und Riesa vorgenommen, wobei sowohl das Positiv- als auch das Negativranking deutliche Unterschiede zeigte. So signalisieren die Unternehmen in Meißen den größten Handlungsbedarf bei Kaufkraft und Hochwasserschutz, in Coswig dominieren die Wassergebühren und Strompreise, in Radebeul gesellt sich zu Letzteren die Höhe der Gewerbesteuer, die Unternehmen in Riesa sehen den Ausbau der B 169 hin zur A 14 ganz oben auf der Agenda, gefolgt von der Kaufkraft. Einhellig Anklang finden die Einkaufs- sowie die Freizeit-, Kultur- und Sportmöglichkeiten. Aktuelle Entwicklung Stellten den Medienvertretern die Ergebnisse der Standortzufriedenheitsbefragung für den Landkreis Meißen vor: Andreas Brzezinski (3.v.l., Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden) und sein Amtskollege von der IHK, Detlef Hamann (2.v.l.). Mit dabei waren auch Landrat Arndt Steinbach (l.) und Kreishandwerksmeister Kurt Hähnichen (4.v.l.). Foto: Anke Richter Die Studie wurde in allen Landkreisen des Kammerbezirkes vorgestellt. Sie soll u. a. dazu dienen, den Vertretern der Kommunalpolitik sowie der Verwaltungen bestehende Defizite sowie Vorzüge ihrer Region aufzuzeigen und beides bei der regionalen Wirtschaftspolitik zu beachten. In einigen Kreisen gab es schon weiterführende Gespräche zwischen IHK, Handwerkskammer sowie Kommunalpolitikern und Wirtschaftsförderern. Im Landkreis Meißen ist angedacht, dass Vertreter beider Kammern die Studienergebnisse bei der letzten Sitzung des Kreistages in diesem Jahr vorstellen. Die komplette Studie ist im Internet einsehbar unter www.hwkdresden.de/standortfaktoren Zahl neuer Lehrverträge erneut gestiegen Ostsächsisches Handwerk trotzt dem Bundestrend Bundesweit verzeichnet das Handwerk abermals einen Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge – in diesem Jahr um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nicht so im Kammerbezirk Dresden. Hier haben die Ausbildungsbetriebe sehr erfolgreich um Fachkräftenachwuchs geworben: 1.901 Jugendliche (Stand 31.10.2014) haben seit Jahresbeginn einen Lehrvertrag bei Handwerksbetrieben unterschrieben. Das sind 141 mehr (+8,0 Prozent) als zum Vorjahreszeitraum. Gut ein Viertel der neuen Lehrlinge (505) sind Frauen. Dazu Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden: „Wir haben die Talsohle durchschritten. Im zweiten Jahr in Folge können wir einen Anstieg bei den neu abgeschlossenen Lehrverträgen verzeichnen. Der Anstieg kommt nicht von ungefähr. Er ist den gemeinsamen umfangreichen und ganzjährigen Anstrengungen der Betriebe, Innungen, Kreishandwerkerschaften sowie der Handwerkskammer geschuldet, junge Leute für das Handwerk zu begeistern und sie in eine handwerkliche Ausbildung zu führen.“ Hierzu gehören u. a. umfangreiche Aktionen zur Berufsorientierung für Schüler, Kooperationen z . B. mit der Jugendfeuerwehr Sachsen, der Jugendabteilung von Dynamo Dresden sowie Hochschulen wie der HTW und TU Dresden und der Hochschule Görlitz/Zittau, öffentlichkeitswirksame Werbemaßnahmen, eine aktuelle Online-Lehrstellenbörse sowie eine gezielte Ansprache von Eltern und Beratungslehrern. Aufgeteilt auf die Regionen ergibt sich folgendes Bild: Die meisten Lehrverträge bei Handwerksbetrieben wurden mit 599 in der Stadt Dresden abgeschlossen, gefolgt vom Landkreis Bautzen mit 423 neuen Lehrverträgen, dem Landkreis Görlitz mit 243, dem Landkreis Meißen mit 300 und dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 336 neuen Lehrlingen. Sichern Sie sich Ihren Lehrling für das kommende Jahr und stellen Sie Ihr Angebot in die Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Dresden unter www.hwk-dresden.de/lehrstellen. Ansprechpartner: Thomas Götze, Leiter Lehrlingsrolle, Tel. 0351/4640964, E-Mail: [email protected] „Wir haben sehr gute Rahmenbedingungen“ Interview mit dem Kamenzer OB Roland Dantz Die Handwerkskammer und die Indurstrie- und Handelskammer Dresden haben zusammen knapp 1.500 Unternehmen in ihrem Kammerbezirk zur Standortzufriedenheit befragt. Auch 50 Betriebe aus der Stadt Kamenz haben geantwortet. Die Ergebnisse der Standortzufriedenheitsanalyse liegen auch den Kommunen vor. Die Deutsche Handwerks Zeitung sprach dazu mit dem Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz. DHZ: Herr Oberbürgermeister Dantz, wie finden Sie die Standortzufriedenheitsanalyse von Handwerkskammer und IHK? Roland Dantz: Die Ergebnisse sind interessant und es wäre falsch, nicht daraus die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Die vorliegende Standortzufriedenheitsanalyse verschafft auf einen Blick komprimierte, sehr aussagefähige Informationen. Besonders interessant finde ich, dass hinsichtlich der Wichtigkeit nicht nur die Frage der Zufriedenheit eine Rolle spielt, sondern die Unternehmen zum Ausdruck gebracht haben, welche Bedeutung ein Standortfaktor aus ihrer Sicht hat. DHZ: Welche Ansätze ziehen Sie aus der Analyse für Ihre Arbeit, wie gehen Sie jetzt vor? Roland Dantz: Die Analyse hat gezeigt, dass insbesondere ein starkes Standortmarketing gewünscht wird. Daher haben wir angepackt und mit Unterstützung der Städtischen Wohnungsgesellschaft GmbH Kamenz eine tragfähige, auf mehrere Jahre angelegte Imagekampagne entwickelt. Das Befragungsergebnis hat uns auch deutlich gemacht, dass wir sehr gute Rahmenbedingungen haben. Dies muss über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht werden. DHZ: Beim Punkt Erreichbarkeit der Verwaltung waren die Kamenzer Unternehmer recht zufrieden. Auf welchen Wegen suchen Sie den Dialog mit der regionalen Wirtschaft? Roland Dantz: Wir sind mit unterschiedlichen Wirtschaftspartnern im Dialog. Dazu gehören die Handwerkskammer als auch die Industrieund Handelskammer sowie die Ostsächsische Sparkasse. Es finden regelmäßig Unternehmerstammtische statt, um mit den Betrieben aus unserer Stadt ins Gespräch zu kommen. Roland Dantz, Oberbürgermeister der Foto: Stadt Kamenz Stadt Kamenz. Deshalb sehe ich z. B. im I. Quartal 2015 eine Möglichkeit, gemeinsam auf der Grundlage der Standortanalyse neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erörtern. DHZ: Eher unzufrieden waren die Kamenzer Unternehmer mit der Verfügbarkeit von Auszubildenden sowie Facharbeitern/Meistern. Wie gehen Sie das Thema Fachkräftesicherung in Ihrer Stadt an? Roland Dantz: Im Bereich Fachkräftegewinnung sind wir seit Mitte des Jahres sehr aktiv. Hier ist besonders die Aktion „Ab in die Wachstumsregion Dresden!“ zu nennen. Mit den Potenzialen der Landeshauptstadt und natürlich den eigenen sollen Menschen angesprochen werden, die unsere Region verlassen haben und die wir nun zurückholen wollen. DHZ: Beim Thema Fachkräftegewin- nung für die Region Kamenz werben Sie nicht für die Stadt Kamenz allein, sondern für die Wachstumsregion Dresden. Mal Hand aufs Herz, fühlen Sie sich als Kamenzer, Dresdner oder Sachse? Roland Dantz: Die Antwort fällt mir leicht. Zuerst bin ich Kamenzer – und das mit vollem Herzen. Aber wenn wir schon so nah bei Dresden leben, dann halte ich es für richtig, dass wir mit den Standortvorteilen – der Nähe zur Landeshauptstadt – deutlicher werben. Die Musik spielt in den Ballungsräumen. Und von daher bin ich natürlich wie viele andere ein Sachse, der sich auch hin und wieder in Dresden ganz wohl fühlt. Deutsche Handwerks Zeitung Sachsen Ausg. 22 | 21. November 2014 | 66. Jahrgang Besondere Lage beim Mindestlohn im Kammerbezirk Junge Straßenbauer freigesprochen Gesellenabschluss als Start 16 Gesellen des Straßenbauerhandwerks wurden am 11. Oktober im „Burgkeller“ in Meißen durch den Landesinnungsverband des Sächsischen Straßenbaugewerbes freigesprochen. Gleichzeitig erhielten 13 junge Meister ihre Schmuckmeisterbriefe. Als Festredner gab der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich, den Nachwuchshandwerkern mit auf den Weg, sich für Qualität im Handwerk einzusetzen – wozu auch eine kontinuierliche Fortbildung gehöre. Der Gesellenabschluss sei nur der Anfang eines spannenden Weges. „Nur gemeinsam können wir den Wirtschaftsbereich Handwerk hochhalten, ihm Aufmerksamkeit verschaffen und damit junge Leute für das Handwerk begeistern“, so Dittrich. Hans-Peter Zschoch, Präsident des Landesinnungsverbandes, nannte den Gesellenbrief den „besten Schutz vor Arbeitslosigkeit“ und forderte die jungen Gesellen auf, als Fachkräfte hier in Sachsen zu bleiben und sich weiterzubilden, z. B. zum Meister ihres Fachs. Den jungen Meistern legte Zschoch die Mitgliedschaft in der Innung nahe, „denn im Zusammenschluss liegt unsere Stärke“. Grenznähe könnte zu Wettbewerbsverzerrung führen Dachdecker Felix Jäckel (2.v.l.) hat in diesem Jahr den Sonderpreis der Jury beim „Sächsischen Meilenstein“ gewonnen. Mit nur 20 Jahren musste er notgedrungen den väterlichen Betrieb übernehmen. Bei der Preisverleihung mit dabei: Roland Homola (3.v.r.), Foto: PR/Bürgschaftsbank Sachsen Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Dresden, der ein Grußwort hielt. „Sächsischer Meilenstein“ an Handwerksbetrieb verliehen Sonderpreis für erfolgreiche Unternehmensnachfolge für Dachdeckerei Felix Jäckel Von Claudia Fischer A nfang November wurden vier Betriebe mit dem „Sächsischen Meilenstein“ für eine erfolgreiche Unternehmensübergabe ausgezeichnet. Neben den drei Preisträgern, die den „Sächsischen Meilenstein“ in verschiedenen Kategorien erhielten, konnte sich die Dachdeckerei Felix Jäckel aus Schirgiswalde-Kirschau über den Sonderpreis der Jury freuen. Mit diesem werden Firmen ausgezeichnet, die auf besondere Art und Weise eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge sichern. Nachfolge mit 20 Jahren Die besten Gesellen 2014 des Straßenbauerhandwerks. Foto: Holger Münzberg Gesucht: Sterne des Handwerks 2015 „Ans Aufgeben habe ich nicht gedacht“, sagt Felix Jäckel (24), Geschäftsführer der Firma. Im Jahr 2010 übernahm der gelernte Dachdecker mit gerade 20 Jahren den Familienbetrieb vom Vater, der nach einer schweren Krankheit verstorben war. Bereits in vierter Generation führt der Jungunternehmer jetzt den Betrieb mit mittlerweile sechs Mitarbeitern fort. Dank deren Unterstützung erlangte Felix Jäckel schnell die nötige Routine im Alltagsgeschäft des Betriebes. Weiterhin absolvierte er seine Meisterausbildung in Teilzeit, um auch für die Tätigkeit als Geschäftsführer ausreichend qualifiziert zu sein. Für sein außerordentliches Engagement wird Felix Jäckel nicht nur von seinen Mitarbeitern, sondern auch von Kunden geschätzt. Heiner Hellfritzsch, Juryvorsitzender und ehemaliger geschäftsführender Gesellschafter der Florena Cosmetic GmbH, betonte diese Eigenschaft während der Preisverleihung ausdrücklich: „Was mir besonders gut gefallen hat, ist seine Kundenorientierung. Dass er jeden Kunden einzeln besucht und versucht, viele Dinge persönlich abzusprechen. Das ist für einen Handwerksmeister eine tolle Geschichte.“ Informationen zum Preis Der „Sächsische Meilenstein – Preis für erfolgreiche Unternehmensnachfolge“ wird in drei Kategorien verliehen: familieninterne, unternehmensinterne und unternehmensexterne Nachfolge. Hinzu kommt ein Sonderpreis. Der Wettbewerb ist mit einem Preisgeld von ins gesamt 10.000 Euro dotiert. Der Preis wird von der Bürgschaftsbank Sachsen GmbH (BBS) und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH (MBG) unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ver geben. Ansprechpartner zum Thema bei der Handwerkskammer Dresden: Betriebswirtschaftliche Berater, Tel. 0351/4640-931 (Steffi Ulbricht, Sekretariat), E-Mail: [email protected]. Mehr zum „Sächsischen Meilenstein“ im Internet unter www.saechsischermeilenstein.de Maßnahmen müssen jetzt umgesetzt werden Bundesweiter Wettbewerb Die drei sächsischen Handwerkskammern analysieren den Koalitionsvertrag Der bundesweite Wettbewerb „Sterne des Handwerks“ ist in seine sechste Auflage gestartet. Auf den Handwerksbetrieb mit der kreativsten Fahrzeugbeschriftung wartet ein neuer Mercedes-Benz Vito inklusive Fahrzeugbeschriftung. Alle Handwerksbetriebe in Deutschland sind aufgerufen, sich bis zum 12. Januar 2015 mit Fotos ihrer teil- oder vollverklebten Firmenwagen zu bewerben. Die gelungensten und kreativst gestalteten Fahrzeuge werden prämiert. Auf Sieger und Platzierte warten attraktive Preise, die im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse 2015 in München überreicht werden. Informationen zum Wettbewerb im Internet unter: www.sterne-des-handwerks.de Aktuelle wirtschaftspolitische Nachrichten fürs Handwerk unter: deutsche-handwerks-zeitung.de Impressum Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski, Am Lagerplatz 8, 01099 Dresden, Telefon 0351/4640-406, Fax 0351/4640-34406, E-Mail: [email protected] 9 Sachsens Handwerkskammern haben am 5. November auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Dresden ihre Analyse der handwerkspolitischen Kernbotschaften im (damaligen) Entwurf des Koalitionsvertrages zwischen CDU und SPD Sachsen vorgestellt und ihre Erwartungen an die neue Landesregierung formuliert. Die Handwerkskammern gingen dabei auf die Bereiche Bildung, Energie/Infrastruktur und Wirtschaft ein. Ein Kritikpunkt vorweg: Die meisten Maßnahmen stehen im Koalitionsvertrag unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit. Das Handwerk fordert, dass sich die Landesregierung nicht dahinter versteckt, sondern alles daran setzt, die Maßnahmen umzusetzen. Bildung Handwerksbetriebe vermelden seit einigen Jahren, dass die Zahl der Schulabgänger mit einer unzureichenden Ausbildungsreife steigt. Daher befürwortet das Handwerk, dass sich die Koalition als Ziel setzt, die Qualität der schulischen Bildung zu verbessern. Dass die Anzahl der Schüler ohne Schulabschluss verringert werden soll, begrüßte der Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, Dietmar Mothes. „Jedoch fehlt uns eine konkrete Formulierung, um wie viele.“ Die Forderung des Handwerks nach einer zentralen Berufsschulnetzplanung in Verantwortung des Kultusministeriums wurde indes im Koalitionsvertragsentwurf aufge griffen. Die Präsidenten der drei sächsischen Handwerkskammern: Ralf Scheler (Leipzig), Dietmar Mothes (Chemnitz) und Jörg Dittrich (Dresden/von links). Foto: André Haas/ Werbeagentur Haas Energie Das Handwerk freut, dass das Leitbild der zukünftigen sächsischen Energiepolitik eine sichere, wettbewerbsfähige, klima- und umweltverträgliche sowie bezahlbare Energieversorgung ist. „Jedoch fehlt hierbei ein Fokus auf die energetische Gebäudesanierung. Wir erwarten deshalb von der sächsischen Regierung, dass sie zeitnah eine Bundesratsinitiative einbringt, die ein Anreizprogramm zur energetischen Gebäude sanierung mit einem Mindestvolumen von einer Milliarde Euro fordert“, so Ralf Scheler, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig. Zudem fordert das Handwerk, dass insbesondere produzierende Handwerksbetriebe bei der Einführung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen stärker unterstützt werden. Wirtschaft Kleine und mittlere Unternehmen sollen jetzt leichteren Zugang zu entsprechenden Innovations- und Tech- nologie-Förderprogrammen erhalten – dafür müssen allerdings die Förderrichtlinien geändert werden. Das Handwerk hofft, dass dies zügig und unbürokratisch geschieht. Vielleicht hilft dabei, dass zur besseren Abstimmung zwischen Politik und Wirtschaft ein Wirtschafts- und Innovationsbeirat etabliert werden soll, dem u. a. Vertreter der Wirtschaftskammern angehören werden. „Hierbei handelt es sich um praktische und pragmatische Politikberatung. Wenn dieser Beirat richtig arbeitet, wird er nicht nur Vorschläge machen und Themen einbringen, sondern er wird auch prüfen, ob daraus politisches Handeln folgt“, erklärt Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden. Das Thema Bekämpfung der Grenzkriminalität hat ebenfalls Eingang in den Entwurf des Koalitionsvertrages gefunden. „Das Handwerk erkennt das Bemühen der Koalitionäre an, in diesem Bereich zu handeln und es z. B. keinen weiteren Stellenabbau bei der Polizei geben soll“, so Präsident Dittrich. www.hwk-dresden.de Auf der Herbst-Pressekonferenz der Handwerkskammer Dresden ging es am 3. November nicht nur um die aktuellen Konjunkturdaten, sondern auch um das derzeit heiß diskutierte Thema Mindestlohn, der ab 1. Januar 2015 deutschlandweit mit 8,50 Euro je Arbeitsstunde gelten soll. Kammerpräsident Jörg Dittrich betonte, dass das Handwerk den Mindestlohn nicht generell ablehnt, sich aber gegen einen pauschal von der Politik verordneten Mindestlohn ausspricht, der die regionalen und branchenspezifischen Unterschiede außer Acht lässt – und außerdem die Tarifautonomie untergräbt. Der Präsident führte aus, dass sich der Kammerbezirk Dresden in einer besonderen Lage befindet: „Wir haben von allen deutschen Handwerkskammern mit 300 Kilometern die längste Außengrenze zu Polen und Tschechien. Unsere Betriebe stehen einem europäischen Niedriglohngebiet gegenüber, denn in Polen liegt der Mindestlohn bei 2,31 Euro je Stunde, in Tschechien bei 1,95 Euro.“ So könnte es in einigen Regionen und Branchen zu Verwerfungen kommen, „beispielsweise wenn die Kundschaft die Preiserhöhungen nicht mitträgt – und zum Friseur auf der anderen Seite der Grenze geht. Ebenso kann die Autowerkstatt oder der Baubetrieb seinen Sitz ein paar Kilometer auf die andere Seite der Grenze verlegen, um Kosten zu sparen. Das ist Wettbewerbsverzerrung“, nannte Jörg Dittrich mögliche Folgen des Mindestlohnes. Unterstützung für Betriebe Besonders vom neuen Mindestlohn betroffene Branchen sind die Bäcker, Fleischer, Friseure und Kosmetiker – also jene Handwerke, bei denen eine Preiserhöhung unmittelbar auf den Kunden durchschlägt, weil der Personalkostenanteil vergleichsweise hoch ist. Deshalb fordert das Handwerk Lösungen bzw. Hilfe für diejenigen Regionen und Branchen, die die „Von Hand. Von hier. Für Sie.“ Und „Frisch, regional und handgemacht.“ – mit diesen Aufklebern von der Handwerkskammer Dresden können Betriebe bei ihren Kunden um Verständnis werben, wenn es aufgrund des Mindestlohnes zu Preiserhöhungen kommt. Foto: HWK Dresden Konsequenzen des Mindestlohnes in besonderer Weise zu spüren bekommen. „So könnten Betriebe auf anderem Weg entlastet werden. Ob dies z. B. durch die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge, die Rücknahme der Vorfälligkeit der SVBeiträge oder eine steuerliche Förderung der energetischen Gebäude sanierung erfolgt – all das muss man diskutieren. Und als Voraussetzung dafür, dass man darüber sinnvoll diskutieren kann, muss man die Folgen nach Einführung des Gesetzes evaluieren“, so Handwerkskammerpräsident Dittrich. Handwerkskammer berät Bezüglich des gesetzlichen Mindestlohns steht die Handwerkskammer Dresden ihren Mitgliedsbetrieben mit individuellen Beratungen und Serviceleistungen sowie einer neuen Kampagne zur Seite. Mithilfe verschiedener Aufkleber soll bei der Bevölkerung für Verständnis für eventuelle Preiser höhungen durch den Mindestlohn ge worben werden. Diese Aufkleber können Sie unter [email protected] oder Tel. 0351/4640-404 kostenfrei bestellen. Ansprechpartner zum Thema Mindestlohn bei der Handwerkskammer Dresden: Jana Eckel, Tel. 0351/4640-453, E-Mail: jana. [email protected] Innovationspreis ausgelobt Handwerkskammern vergeben Sonderpreis „Zukunft beginnt mit Innovation“ – unter diesem Motto startete am 9. Oktober der Wettbewerb um den „Sächsischen Staatspreis für Innovation 2015“. An dem mit insgesamt 50.000 Euro dotierten sächsischen Innovationspreis können Unternehmen, die im Freistaat Sachsen ansässig sind und bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigen, teilnehmen. Bewerbungsschluss ist der 15. Februar 2015. Gesucht werden wirtschaftlich erfolgreiche Innovationen, die in Produkten, Dienstleistungen, Prozessen oder dem Geschäftsmodell als solches Niederschlag gefunden haben. Zusätzlich wird für die Handwerksunternehmen ein Sonderpreis der sächsischen Handwerkskammern vergeben. Bewerber erhalten Unterstützung durch Branchenspezialisten im Rahmen der Coachings durch die Handwerkskammern und IHKs. Allein durch die Teilnahme am Wettbewerb wird der Bekanntheitsgrad des Unternehmens bzw. der Innovation gesteigert (z. B. durch die Erstellung eines professionellen Imagefilms). Zudem können Kontakte zu starken Kapitalgebern aufgebaut werden. Die Wettbewerbsunterlagen für den „Sächsischen Staatspreis für Innovation“ können unter www.futureSAX. de/innovationspreis heruntergeladen werden. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Ulrich Goedecke, Tel. 0351/4640-505, E -Mail: [email protected] Gutes erstes Halbjahr Wohnungsbau als Motor der Baubranche Die Baukonjunktur hat in Sachsen im ersten Halbjahr 2014 ordentlich gebrummt. Der Umsatz erhöhte sich um 11 Prozent und lag bei 2,6 Milliarden Euro, gab der Bauindustrieverband bekannt. Das Auftragsvolumen stieg auf 1,9 Milliarden Euro (12 Prozent). Verbandsgeschäftsführer Robert Momberg nannte als Grund vor allem den milden Winter. Besonders der Wohnungsbau kurbelte das Geschäft an. Hier lagen die Auftragseingänge mit 216,3 Millionen Euro um gut 21 Prozent über dem Halbjahreswert von 2013. Die Umsätze kletterten um 14,8 Prozent auf 712 Millionen Euro. Der Verband rechnet weiter mit guten Geschäften. Bei den Aufträgen der öffentlichen Hand ging es ebenfalls aufwärts. Die Nachfrage stieg um 5,3 Prozent auf 809,4 Millionen Euro, der Umsatz um 8,5 Prozent auf 739,1 Millionen Euro. Nach Angaben des Verbands stellte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Bauberufe deutlich entspannter dar. Die Zahl arbeitsloser Bauleute in Sachsen sank um 18 Prozent auf rund 9.500. In der Branche arbeiten im Schnitt 56.000 Menschen.