KULTIVIERT - Stadtblatt Lingen
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KULTIVIERT - Stadtblatt Lingen
Ba denWürttemberg der Reiseführer 9 Bayerisches Armeemuseum, Neues Schloss Ingolstadt 4 19 27 Museum Frieder Burda Stadtmuseum Schloss Wolfsburg Weserrenaissance-Museum Schloss Brake NordrheinWestfa len Niedersachsen Bayerische Landesausstellung 2015: „Napoleon und Bayern“, 30. April bis 31. Oktober 2015 hessen Br a ndenburg Berlin Bayern Ausgabe 1/2015 I 3,90 € k ultiviert 2 k ultiviert Inhalt 3 Baden-Württemberg Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg I Badisches Landesmuseum,Schloss Karlsruhe I Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm Museum Frieder Burda, Baden-Baden I Staatliche Kunsthalle Karlsruhe I Neues Schloss Meersburg I Schloss Solitude I Staatsgalerie Stuttgart TECHNOSEUM I Residenzschloss Ludwigsburg I Kunsthalle Mannheim 8 Bayern Museum Mensch und Natur I Bayerisches Armeemuseum, Neues Schloss Ingolstadt I Buchheim Museum der Phantasie Germanisches Nationalmuseum Nürnberg I Kulturspeicher Würzburg I Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) Neues Museum Nürnberg I Die Würzburger Residenz 13 Berlin Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen I Museum für Kommunikation, Berlin I Gedenkstätte Berliner Mauer 15 Brandenburg Schloss Doberlug 15 Hessen Bergbau- und Stadtmuseum Weilburg I Stadt- und Industriemuseum Wetzlar I Mathildenhöhe Darmstadt I Palais Papius 16 WWS-Strube Gmbh Fotopreis Museums(ER)leben 19 Niedersachsen Emslandmuseum Lingen I Stadtmuseum Schloss Wolfsburg I Dommuseum Hildesheim I Kunstmuseum Wolfsburg I Städtische Galerie Wolfsburg 22 Nordrhein-Westfalen Museum Junkerhaus Lemgo I Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum I Stiftung Kloster Dalheim I KOLUMBA I Stiftung Kunstsammlung NordrheinWestfalen I Lippisches Landesmuseum Detmold I Ludwiggalerie Schloss Oberhausen I Schloss Benrath I Schloss Homburg I Von der Heydt-Museum Weserrenaissance-Museum Schloss Brake I Museum Hexenbürgermeisterhaus Lemgo Liebe Leserinnen und Leser, wie die Zeit vergeht: Vor sich liegen haben Sie die bereits 7. Ausgabe unseres Magazins k ultiviert ! Auch in diesem Jahr möchten wir Sie wieder mitnehmen auf eine bunte Reise zu den interessantesten kulturellen Einrichtungen und Zielen in Deutschland. Unterteilt nach Bundesländern erhalten Sie schnell und übersichtlich eine genaue Darstellung von etwa 45 Destinationen. Unser Ziel war es wieder einmal, ein Gesamtwerk herausbringen, das für den Leser ein ganzes Jahr lang aktuell ist und die Kulturlandschaft in ihrer großen und so unterschiedlichen Bandbreite darstellt. Ein Highlight ist sicherlich die Bayerische Landesausstellung 2015 „Napoleon und Bayern“ im Bayerischen Armeemuseum, Neues Schloss Ingolstadt. Wie hat Napoleon Bayern geprägt? Aber lesen Sie selbst ab S. 8. Übrigens: Die hier dargestellten Museen und Betriebe sind ebenfalls auch Referenzen unserer Arbeit als bundesweiter Kulturdienstleister. Nun aber wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Herzlichst, Ihr Kurt Strube Geschäftsführender Gesellschafter WWS-Strube GmbH Impressum Herausgeber: WWS-Strube GmbH Holbeinstraße 2 49808 Lingen Redaktion: Dagmar Lühn Layout: Judith Tallen Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Konstanz Glasklar – Archäologie eines kostbaren Werkstoffes, 24. April bis 20. September 2015 Herd, Touchpad, Fenster, Glühbirne – sie alle bestehen aus Glas. Aus dem modernen Alltag ist es nicht mehr wegzudenken. Während Glas lange Zeit bei uns vor allem importiert wurde, entstand im 13. Jahrhundert ein blühendes Gewerbe. Mit Glas ließ sich Geld verdienen! Die Ausstellung zeigt auf 400 m² so einiges: Jahrtausende alte Perlen, das älteste Glasgefäß nördlich der Alpen aus einem keltischen Fürstengrab, frühmittelalterliche Gewandspangen mit roten und grünen Glaseinlagen, Komplizierte Ofenanlagen, gläserne Apparaturen, in denen die geheimnisvollen Rezepte der Alchemisten gebraut wurden… Die Besucher bekommen erstmals eine Zusammenstellung der spannendsten Funde, darunter auch noch nie gezeigte Neuentdeckungen zu sehen. Die Ausstellung wird vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege präsentiert. www.konstanz.alm-bw.de Badisches Landesmuseum, Schloss Karlsruhe Karls erste Ausstellung: Der Stadtgründer „Karl Wilhelm 1679-1738“ im Mittelpunkt der Großen Landesausstellung 2015, 9. Mai bis 8. November 2015 Ohne ihn wären wir keine Karlsruher – und ohne ihn gäbe es nächstes Jahr auch keinen Stadtgeburtstag! Folgerichtig widmet das Badische Landesmuseum Karlsruhe seine Große Landesausstellung 2015 dem Gründer der Fächerstadt, Markgraf Karl Wilhelm III. von Baden-Durlach. Wenn im Sommer die Karlsruher ihr 300-jähriges Stadtjubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen, Shows und großer Open-Air-Bühne vor und hinter dem Schloss feiern, bildet die Ausstellung „Karl Wilhelm 1679-1738“ damit das pulsierende Herzstück aller Feierlichkeiten. Ab dem 9. Mai 2015 zeichnet die Ausstellung mit hochkarätigen Exponaten, die zum Teil noch nie der Öffentlichkeit gezeigt wurden, ein faszinierendes Porträt seiner schillernden Persönlichkeit. www.landesmuseum.de Markgraf Karl Wilhelm, wohl Werkstatt Johan Ludwig Kisling, um 1775 © Badisches Landesmuseum Karlsruhe 3 Ba denWürttemberg der reiseführer 4 k ultiviert Ba denWürttemberg Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm Von Ulmer Schachteln und Donauschwaben Kultur und Lebensweise Auf den so genannten Ulmer Schachteln beförderten die Schiffleute von Ulm aus in früherer Zeit Waren und Menschen die Donau hinab. Im 18. Jahrhundert fuhren die Holzschiffe mit der charakteristischen Hütte jede Woche im „Ordinari-Verkehr“ von Ulm nach Wien. Als ein typisches Symbol ist die Ulmer Schachtel bis heute in den Ländern entlang der Donau bekannt. Dort leben auch die Donauschwaben, die vor 300 Jahren aus den südlichen Territorien des Heiligen Römischen Reiches in das Königreich Ungarn ausgewandert waren. Das Museum erzählt die Geschichte der Auswanderer, die an der Donau mit Ungarn, Rumänen, Serben, Kroaten friedlich zusammen lebten. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten viele Jugoslawiendeutsche, viele Banater Schwaben oder die Ungarndeutschen ihre Heimat zwangsweise verlassen. Das Museum zeigt Kultur und Lebensweise der Donauschwaben vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart im europäischen Kontext. www.dzm-museum.de Ulmer Schachtel vor dem Donauschwäbischen Zentralmuseum. © Donauschwäbisches Zentralmuseum Museum Frieder Burda, Baden-Baden „Arnulf Rainer“, 28. Februar bis 3. Mai 2015 Seine in den 1950er Jahren entwickelten expressiven Übermalungen haben den 1929 in Baden bei Wien geborenen Künstler Arnulf Rainer weltweit bekannt gemacht. In Kooperation mit der Albertina in Wien würdigt das Museum Frieder Burda den international renommierten Künstler mit einer umfassenden Retrospektive, die wesentliche Stationen seines komplexen Schaffens mit Schlüsselwerken präsentiert. Rainers intensive Suche nach neuen künstlerischen Wegen wie auch seine faszinierenden Strategien und seine experimentelle Vorgehensweise machen ihn zu einem der einflussreichsten Künstler der Gegenwart. Neben Arbeiten aus dem umfangreichen Konvolut des Künstlers in der Sammlung Frieder Burda umfasst die Ausstellung Werke, die von internationalen Museen und privaten Leihgebern zur Verfügung gestellt werden. Der Bogen spannt sich vom Frühwerk mit den Zentralgestaltungen, Übermalungen und Kruzifikationen über die Selbstdarstellungen der Face Farces und Body Poses und deren Überarbeitungen bis hin zu den Totenmasken und Schleierbildern. Zudem werden jüngst entstandene Werke präsentiert. www.museum-frieder-burda.de Arnulf Rainer Der Verkündungsengel, 1995/98 Tusche und Öl auf bedrucktem Papier 34,2 x 27,6 cm Museum Frieder Burda, Baden-Baden © Arnulf Rainer Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Die Meister-Sammlerin: Karoline Luise von Baden Große Landesausstellung 30. Mai bis 6. September 2015 Es war eine Frau, die den wichtigsten Akzent in der Sammlungsgeschichte der badischen Markgrafen setzte: Karoline Luise von Baden (1723–1783). Dieser passionierten Kunstsammlerin widmet die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe eine Große Landesausstellung, die vom 30. Mai bis 6. September 2015 zu sehen ist und die Feierlichkeiten zum 300-jährigen Geburtstag der Stadt Karlsruhe begleitet. Im Zentrum der Schau steht die Präsentation ihres einst über 200 Gemälde umfassenden Mahlerey-Cabinets, das zum größten Teil in der Kunsthalle erhalten ist. Es handelt sich um eine Sammlung niederländischer Meisterwerke des 17. Jahrhunderts sowie bedeutender französischer Gemälde des 18. Jahrhunderts, darunter Werke von Rembrandt Harmensz, van Rijn, David Teniers und Jean Siméon Chardin. www.kunsthalle-karlsruhe.de Jean-Étienne Liotard, Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt, 1745, © Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Neues Schloss Meersburg Bischöfliche Barockresidenz am Ufer des Bodensees Die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz beeindruckt noch heute mit ihrem monumentalen Treppenhaus nach einem Entwurf von Balthasar Neumann – und mit einem überwältigenden Panoramablick. Anfang des 16. Jahrhunderts verlegten die Fürstbischöfe von Konstanz ihre Residenz aus der protestantisch gewordenen Bischofsstadt nach Meersburg. Im Jahr 1710 begann Fürstbischof Johann Franz von Stauffenberg östlich des Alten Schlosses mit einem Neubau. Reizvoll über dem Bodensee gelegen, bildet das Neue Schloss heute noch den Mittelpunkt der malerischen Altstadt von Meersburg. 1757 erhielt die barocke Fassade zum Schlossplatz ein zeitgemäßes Erscheinungsbild im Stil des Rokoko. Im Jahr 2015 steht die faszinierende Epoche des Barock im Mittelpunkt. Die Staatlichen Schlösser und Gärten präsentieren dieses facettenreiche Zeitalter auch im Neuen Schloss Meersburg – mit dem Schwerpunkt „Entdeckungsreisen“. Die fürstbischöfliche Naturaliensammlung ist spektakulär: Einige der Muscheln kamen sogar von den Expeditionen James Cooks nach Meersburg. © SSG/LMZ ww.schloesser-und-gaerten.de w www.neues-schloss-meersburg.de 5 Ba denWürttemberg der reiseführer 6 k ultiviert Jagd- und Lustschloss in imposanter Aussichtslage Die Solitude gilt als die anspruchsvollste und wohl auch persönlichste Schöpfung von Herzog Carl Eugen und beeindruckt durch ein herausragendes Architekturensemble mit herrlichem Ausblick. 1763 wurde mit der Planung des Jagd- und Lustschlosses begonnen. Der Hauptbau, das eigentliche Lustschloss, diente dabei allein repräsentativen Zwecken; der Herzog und sein Gefolge bewohnten die südlichen, etwas bescheideneren Nebengebäude. Die Räume des Schlosses waren mit einer außerordentlichen Prachtentfaltung im Stil des späten Rokoko und frühen Klassizismus ausgestattet. Erhalten geblieben ist der Hauptbau, der ausgesprochen charmante Mittelpavillon der Anlage, mit den reich verzierten Prunkräumen. Das Besuchserlebnis 2015: In diesem Jahr steht die faszinierende Epoche des Barock im Mittelpunkt. Die Staatlichen Schlösser und Gärten präsentieren dieses facettenreiche Zeitalter auch auf Schloss Solitude – mit dem Schwerpunkt „Friedrich Schiller und die Carlsschule“. © SSG/LMZ Ba denWürttemberg Schloss Solitude, Stuttgart w ww.schloesser-und-gaerten.de www.schloss-solitude.de Staatsgalerie Stuttgart Meisterwerke vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart Die Staatsgalerie Stuttgart gehört mit ihrem reichen Bestand an Meisterwerken vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu den beliebtesten Museen Deutschlands. Der imposante Museumskomplex sowie die Sammlung spiegeln die Verbindung von Tradition und Moderne wider. Auf etwa 9000 m², verteilt auf den Altbau von 1843, den berühmten postmodernen Stirling-Bau und die 2002 errichteten Steib-Hallen, präsentiert die Staatsgalerie Stuttgart ihre hochkarätige Kollektion. Zu den bedeutenden Beständen zählen rund 400.000 Werke der Graphischen Sammlung, altschwäbische Tafelmalerei sowie herausragende Werke des Schwäbischen Klassizismus des 19. Jahrhunderts. Zweifellos bildet die Klassische Moderne mit Werken aus den Jahren von 1900 bis 1980 den Sammlungsschwerpunkt des Museums. Besondere Highlights sind Oskar Schlemmers „Figurinen zum Triadischen Ballett“ aus den frühen 1920er-Jahren, die berühmten „Rückenakte“ (1909-1930) von Henri Matisse, zahlreiche Werke Picassos u.a. die Skulpturengruppe „Die Badenden“ (1956) und der vom Künstler noch persönlich eingerichtete Joseph Beuys-Raum. www.staatsgalerie.de Staatsgalerie Stuttgart Ein Vierteljahrhundert Technik- und Sozialgeschichte: TECHNOSEUM feiert 2015 sein 25-jähriges Bestehen © TECHNOSEUM Jubiläumswoche vom 19. bis 27. September 2015 Am 28. September 1990 eröffnete das damalige Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim für die Besucher – 25 Jahre später feiert das TECHNOSEUM das Jubiläum mit einer Reihe von Sonderaktionen und -angeboten: So ist der Eintritt für alle, die im Eröffnungsjahr 1990 geboren wurden, in 2015 kostenlos. Neben der Großen Landesaus-stellung Baden-Württemberg „Herzblut – Geschichte und Zukunft der Medizintechnik“, die noch bis zum 7. Juni zu sehen ist, zeigt das TECHNOSEUM vom 23. Juli bis zum 8. November die Schau „Schneckenkratzer und Wolkenhaus“, eine Mitmachausstellung rund ums Bauen von Mensch und Tier, die sich vor allem an Kinder zwischen 4 und 12 Jahren richtet. Vom 19. bis zum 27. September lädt das Museum zur Jubiläumswoche, angefangen bei der MannheimDampf, die am 19. und 20. September stattfindet, bis hin zum großen TECHNOSEUM-Fest am 26. und 27. September. Eine Oldtimerausfahrt ist in dieser Zeit ebenso geplant wie Führungen hinter die Kulissen, bei denen man beispielsweise die Arbeit in den Restaurierungswerkstätten kennenlernen kann. www.technoseum.de 7 Ba denWürttemberg der reiseführer Residenzschloss Ludwigsburg Eines der größten Barockschlösser Europas Royaler Glanz im ganz großen Format: Das ist Schloss Ludwigsburg, die Residenz der Herzöge und Könige von Württemberg. Vor über 300 Jahren als grandiose Barockanlage errichtet, überstand das Schloss die Zeiten fast unbeschädigt. Über 400 Räume, prunkvolle Säle, kostbare Kabinette, zwei Kirchen und ein Schlosstheater mit der ältesten noch funktionstüchtigen Bühnenmaschinerie überhaupt: Schloss Ludwigsburg bietet eine spektakuläre Zeitreise vom Barock bis zum Klassizismus. Unbedingt sehenswert ist das Modemuseum mit Kostbarkeiten von den höfischen Roben des 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart – das einzige seiner Art in Deutschland. Das Besuchserlebnis 2015: In diesem Jahr steht die faszinierende Epoche des Barock im Mittelpunkt. Eine monumentale Schlossanlage, prächtig ausgestattete Kirchenräume, üppige Gärten und virtuose Kunstwerke aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind auch in Ludwigsburg zu finden! Die Staatlichen Schlösser und Gärten präsentieren dieses facettenreiche Zeitalter im Residenzschloss unter dem Titel „Inszenierung von Macht“. © SSG w ww.schloesser-und-gaerten.de www.schloss-ludwigsburg.de 88 k ultiviert Ba denWürttemberg Kunsthalle Mannheim Der feine Schimmer: Zu Pfau und Perlmutt im Jugendstil 25. September 2015 bis 17. Januar 2016 Bayern Mit seinem prächtig schillernden Gefieder und seiner lang geschwungenen Federschleppe war der Pfau ein Lieblingstier der Jugendstilkünstler. Auch der in zarten Regenbogenfarben schimmernde Glanz des seltenen Perlmutts begeisterte die Künstler der damaligen Epoche. „Der feine Schimmer“ feiert die Schönheit des Jugendstils und veranschaulicht die schier unendliche Variationsfreude rund um das Motiv Pfau und den Werkstoff Perlmutt: Gemälde, Aquarelle, Schmuck, Plakate und Möbelunikate zeigen den Jugendstil als souveräne Oberflächenkunst mit Sinn für das Prunkvolle und Kostbare. „Der feine Schimmer“ würdigt auch die erste JugendstilAusstellung der Kunsthalle Mannheim, mit der sie 1907 eröffnete: Führende Künstler der damaligen „Raumkunst“-Schau wie Joseph Maria Olbrich, Peter Behrens, Kolomann Moser und Leo Putz kehren nach über 100 Jahren zurück in den nobel sanierten Jugendstilbau der Kunsthalle Mannheim und werden u.a. begleitet von Eugène Feuillâtre, René Lalique und Alphonse Mucha. w ww.kunsthalle-mannheim.de Titelblatt der Jugend (Nr. 5, München 1906) mit Leo Putz „Pfauenweibchen II“ 29,6 x 22,3 cm (Privatsammlung Mannheim) Museum Mensch und Natur Schloss Nymphenburg, München Naturkunde als Erlebnis… ... so lautet das Motto des Museum Mensch und Natur, das Menschen aller Altersstufen und Bildungsgrade lebendige Wissensvermittlung und nachhaltige Erlebnisse bietet. Eindrucksvolle Dioramen, authentische Naturobjekte, natur-getreue Nachbildungen und interaktive Exponate erlauben spannende Einblicke in die Geschichte unserer Erde und des Lebens, aber auch in die Natur des Menschen und seine Rolle als Teil und Gestalter seiner Umwelt. Über das Staunen zum Verstehen, lautet das Motto der Museumspädagogik, die eine bunte Palette unterschiedlichster Führungen bereithält, aber auch Kindergeburtstage ausrichtet, praktisches Arbeiten in der Museumswerkstatt anbietet oder Entdeckungen mit Mikroskop und Fernglas möglich macht. Gestaltet werden diese Führungen von Museumspädagogen, die mit einem pädagogischen Programm den Museumsbesuch zu einem besonderen und unvergessenen Erlebnis machen. www.mmn-muenchen.de der reiseführer 9 Bayerisches Armeemuseum, Neues Schloss Ingolstadt 2015 veranstalten das Haus der Bayerischen Geschichte, das Bayerische Armeemuseum und die Stadt Ingolstadt gemeinsam die Bayerische Landesausstellung „Napoleon und Bayern“. Schauplatz ist die ehemals von Napoleon geschleifte und vom bayerischen König Ludwig I. wieder aufgebaute einstige Landesfestung Ingolstadt, heute Heimat des Bayerischen Armeemuseums. 2015 jährt sich die Niederlage Napoleons bei Waterloo, seine endgültige Abdankung und Verbannung nach St. Helena zum 200. Mal. Damit ist das Ende einer mehr als 20 Jahre währenden Kriegsperiode in Europa eingeläutet. Bayern stand in dieser Zeit erst auf der Seite der Gegner Napoleons, dann war es sein Verbündeter und schließlich schwenkte es wieder auf die Seite der Gewinner. Mehr als einmal stand das Land auf dem Spiel. So ist es nicht verwunderlich, dass man in Bayern bis heute diese Epoche mit gemischten Gefühlen betrachtet. Einerseits brachte Napoleon Glanz, Ruhm und Modernität, andererseits Tod und Verderben. Plakatmotiv „Napoleon und Bayern“ Grafik unter Verwendung des Details aus: Bonaparte überquert die Alpen am St. Bernhard (Napoleon am Großen St. Bernhard) (Bonaparte franchissant les Alpes au Grand-Saint-Bernard) Gemälde, Öl/LW, Jacques-Louis David, 1801 Österreichische Galerie Belvedere Wien Inv. Nr. 2089 © Grafik: Büro Wilhelm, Amberg, Foto: Belvedere, Wien Zahlreiche Spuren Napoleons in Bayern Die Besucher können dieses aufregende Vierteljahrhundert bayerischer Geschichte erleben: 350 originale Objekte aus den Beständen des Bayerischen Armeemuseums, aus österreichischen, russischen und französischen Museen sowie aus Privatbesitz, mediale Inszenierungen und Mitmachelemente zeigen die Entscheidungen der großen Politik und erzählen von den Menschen, die als Politiker, als Soldaten, als einfache Frauen und Männer diese Zeit gestalteten, erlebten und oft genug auch erlitten. Bis heute finden sich zahlreiche Spuren der napoleonischen Zeit in Bayern. www.armeemuseum.de , www.hdbg.de Blechbuch des Jakob Wimmer, Palling Votivgabe, Blech, Farbe, nach 1812 Franz Burghartswieser, Palling, Katzwalchen © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Foto: Jens Wagner Bayern Bayerische Landesausstellung 2015: „Napoleon und Bayern“, 30. April bis 31. Oktober 2015 10 k ultiviert Buchheim Museum der Phantasie, Bernried Expressionismus hoch zwei: Die Sammlungen Buchheim und Nannen 14. März bis 5. Juli 2015 Bayern Das Buchheim Museum vereint in einer Sonderausstellung die Sammlung Lothar-Günther Buchheims mit der von Henri Nannen. Der gebürtige Emder Henri Nannen (1913-1996) studierte in München Kunstgeschichte, der aus Weimar stammende und in Chemnitz aufgewachsene Lothar-Günther Buchheim (1918-2007) ebendort Kunst. Nach dem Krieg wurden beide berühmt, der eine als Gründer, Chefredakteur und Herausgeber des Stern, der andere wegen seiner Kunstkalender und Bücher, vor allem durch den Weltbestseller Das Boot. Beide haben in Form viel beachteter Kunstmuseen der Welt wundervolle Vermächtnisse hinterlassen: die Kunsthalle Emden und das Buchheim Museum der Phantasie am Starnberger See. Für die Sammlungskerne von Buchheim und Nannen hat zu gelten, was Karl Schmidt-Rottluff einst über die erstere schrieb: sie sei eine „ganze Nationalgalerie“. Mit Corinth, Beckmann, Feininger, Kirchner, Heckel, Pechstein, Schmidt-Rottluff, Nolde, Mueller, Jawlensky und Dix besitzen beide gemeinsame Sammlungsschwerpunkte. An den Rändern ergänzen sie sich. Es besteht kein Zweifel daran: Wenn beide zusammen gebracht werden, entsteht Großes. w ww.buchheimmuseum.de Franz Marc, Die blauen Fohlen, 1913, Öl auf Leinwand, 55,7 x 38,5 cm, © Kunsthalle Emden/Sammlung Henri Nannen Germanischs Nationalmuseum Nürnberg Monster. Fantastische Bilderwelten zwischen Grauen und Komik 7. Mai bis 6. September 2015 Monster fesseln uns nicht erst seit der Erfindung des Kinos. Schon das Mittelalter begeistert mit bildgewaltigen Darstellungen von Drachen und Dämonen. Wütende Teufel und höllisches Getier, nach Blut dürstende Vampire, aber auch harmlose und hilfsbereite Fabelwesen: Die rund 200 Exponate umfassende Schau begibt sich auf die Spuren von Monstermythen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Gemälde, Skulpturen, grafische Blätter und Handschriften, aber auch Kinoplakate und Filmausschnitte vermitteln dann, was zum Gruseln schön und schaurig spannend ist. Das christliche Mittelalter sah in Monstern vor allem eine Verbildlichung des Teufels und des Bösen, das Kirchenfassaden, historische Texte oder Tafelbilder bevölkerte. Doch welche Monster-Typen gab es und wie haben sie sich über die Jahrhunderte verändert? Die Ausstellung zeigt, was einer Zeit einst als monströs und gefährlich galt, was Angst machte und was Heiterkeit auslöste. www.gnm.de 01_Franz von Stuck: Medusa, 1892 Museen der Stadt Aschaffenburg der reiseführer 11 Kulturspeicher Würzburg Vom 14. März bis 31. Mai: Lichtbild und Datenbild. Eigentlich erwartet man von der Fotografie eine realitätsgetreue Abbildung der Wirklichkeit. Doch auch hier gab es schon früh ungegenständliche Werke. Bereits 2005 zeigte eine Ausstellung im Museum im Kulturspeicher die Entwicklung der Konkreten Fotografie. Zehn Jahre später wagt das Museum ein „Update“ vor allem unter dem Vorzeichen des radikalen Wandels durch die zunehmende Digitalisierung fotografischer Kunst. Weiblich ist die Perspektive bei „Desperate Housewives“ vom 19. Juni bis 20. September 2015. Im 20. Jahrhundert wurde das Thema „Haushalt“ zum öffentlichen Schauplatz ideologischer Grabenkämpfe. Wie definieren und bewerten wir heute diese Rollen und Rollenbilder? Künstlerinnen reflektieren in dieser Schau das besondere, das weibliche Verhältnis zum Haus – überraschend, nachdenklich, witzig und versöhnlich www.stadt.wuerzburg.de Bild zur Ausstellung „Desperate Housewives“, Diane Welke aus der Serie „milch, eier, brot“, 2009 Fotografie auf Alu-Dibond Foto: Diane Welke Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) Fünf Ausstellungen zum 5. Geburtstag Am 20. Januar 2010 hatte der damalige bayerische Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch das tim als erstes Landesmuseum in BayerischSchwaben eröffnet. Seitdem hat sich das Haus zu einem international beachteten Museum entwickelt und mit seinen lebendigen Ausstellungen mehr als eine halbe Million Besucher begeistert. Mit mehreren ganz unterschiedlichen Ausstellungen feiert das Staatliche Textil- und Industriemuseum (tim) seinen fünften Geburtstag. • Noch bis zum 1. März 2015: „Ganz in Weiß – Fotografien von Elvira Rodriguez Puerto“ • 12. März bis 12. April 2015: „Deine Blicke fliehen – Stickbilder von Victoria Martini“ • 27. März bis 28. Juni 2015: „Quilts – 22 textile Positionen“ • 22. Mai bis 29. November 2015: „kunst/stoff“ • 17. Juli bis 20. September 2015: „Kurz, kess und Kult – Sonja DeLennart und die Caprihose“ www.timbayern.de Bayern Lichtbild und Datenbild Desperate Housewives 12 k ultiviert Neues Museum Nürnberg Gesichter – Ein Motiv zwischen Figur, Porträt und Maske 20. März bis 21. Juni 2015 Bayern Das Neue Museum in Nürnberg empfängt die Besucher mit seiner weit geschwungenen Glasfassade und seiner weithin sichtbaren Wendeltreppe. Auf über 3000 m2 Sammlungs- und Ausstellungsfläche werden Kunst und Design ab den 1950er Jahren bis in die Gegenwart gezeigt; weithin einmalig stehen hier freie und angewandte Kunst in Nachbarschaft zueinander. Im Frühjahr stellt das Neue Museum in einer Ausstellung das Gesicht des Menschen in den Mittelpunkt: „Gesichter – Ein Motiv zwischen Figur, Porträt und Maske“ (20. März bis 21. Juni 2015). Gezeigt werden Werke von Marlene Dumas, Julian Opie, Thomas Ruff, Thomas Schütte, Cindy Sherman, Rosemarie Trockel u. a. Im Juli 2015 wird im Neuen Museum in Kooperation mit dem Unternehmen Faber-Castell zum zweiten Mal der Internationale Faber-Castell Preis für Zeichnung verliehen. Die Arbeiten aller fünf nominierten internationalen Künstlerinnen und Künstler werden vom 17. Juli bis 11. Oktober 2015 in einer Ausstellung im Neuen Museum präsentiert. w ww.nmn.de Gillian Wearing, Me as Claude Cahun Holding a Mask, 2012 © Gillian Wearing, 2015, Foto: Sammlung Goetz, München Die Würzburger Residenz UNESCO Weltkulturerbe Dauerausstellung: „So wohnte der Großherzog“ Vor genau 70 Jahren ereignete sich am 16. März 1945 ein verheerender Luftangriff auf Würzburg, bei dem die Residenz nahezu völlig ausbrannte. Wie durch ein Wunder blieb das Herzstück der Residenz mit Vestibül, Gartensaal, Treppenhaus und Kaisersaal mit Giovanni Battista Tiepolos Fresken weitgehend verschont. Insbesondere das Fresko im Treppenhaus der Residenz zählt heute zu den berühmtesten Fresken weltweit. Dargestellt sind die vier Erdteile unter einem Götterhimmel, wobei das Hauptaugenmerk auf Europa gerichtet wird. Gemeinsam bilden das Fresko Tiepolos und die Architektur Balthasar Neumanns ein kongeniales Gesamtkunstwerk. Seit dem vergangenen Jahr gibt es die neue Dauerausstellung „So wohnte der Großherzog“ zu sehen. Das Highlight der Schau ist ein Karussell, auf dem sich schon die Kinder des Großherzogs Ferdinand III. von Toskana begeistert im Kreis drehten. www.residenz-wuerzburg.de Treppenhaus in der Residenz Würzburg. © Bayerische Schlösserverwaltung der reiseführer 13 Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Das ehemalige Haftkrankenhaus der DDR-Staatssicherheit Museum für Kommunikation, Berlin Dialog mit der Zeit. Die Erlebnisausstellung 1.April bis 16. August 2015 Was sind die Herausforderungen des Älterwerdens? „Dialog mit der Zeit. Die Erlebnisausstellung“ geht diesen Fragen auf ungewöhnliche Weise nach: Im Gespräch mit geschulten Senior-Guides werden die Besucher mit den unterschiedlichen Facetten des Alters konfrontiert. Fünf Themenstationen bieten Anregungen, sich mit den Senioren über Vorstellungen und Erfahrungen auszutauschen. Dabei setzen sich die Gäste nicht nur mit dem eigenen, sondern auch dem Altern anderer auseinander. Neben dem generationsübergreifenden Dialog bietet die Ausstellung die Möglichkeit zum interaktiven Selbstversuch: So können die Besucher ausprobieren, wie sich das Treppensteigen im Alter anfühlt oder das Öffnen der Haustür mit zittriger Hand zur schwierigen Aufgabe wird. Im spielerisch auferlegten „Ruhestand“ erleben sie, welche Zäsur das Rentenalter bedeuten kann. Dass der Herbst des Lebens neben möglichen Einschränkungen auch Bereicherungen bereithält, führen positive Altersgeschichten vor Augen. www.mfk-berlin.de © Museum für Kommunikation Berlin, Foto: Bert Bostelmann Berlin © Thomas Weber - WebRock-Foto Zum geheimen Sperrgebiet der Staatssicherheit im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen gehört auch das einzige Haftkrankenhaus für politische Häftlinge in der DDR. In dem Spezialgefängnis auf dem Gelände der Stasi-Untersuchungshaftanstalt waren schwer erkrankte politische Häftlinge untergebracht, darunter angeschossene Flüchtlinge und Inhaftierte, die in den Hungerstreik getreten waren. Das Gebäude steht seit 1992 unter Denkmalschutz und wurde inzwischen nach Sanierungsarbeiten wieder zugänglich gemacht. Besucher können nicht nur die Zellen und Behandlungsräume besichtigen, sondern auch das frühere Sicherheitssystem in Augenschein nehmen. Das ärztliche Personal betrachtete die Kranken nicht als Patienten, deren Gesundheit wieder hergestellt werden sollte – auch im Krankenbett waren sie zuallererst politische Gefangene. Eine ärztliche Schweigepflicht existierte nicht. Die Ärzte und das Pflegepersonal leiteten alle Informationen an den Vernehmer weiter. Führungen finden jeden Mittwoch um 13 Uhr statt. www.stiftung-hsh.de 14 k ultiviert Gedenkstätte Berliner Mauer Außenausstellung und Gedenkstätte Dauerausstellung „1961 | 1989. Die Berliner Mauer“ Berlin „Die Mauer muss weg!“ hieß es nach der Grenzöffnung im November 1989. Wenig Verständnis gab es zunächst für Forderungen, Reste der Mauer als Mahnmal zu erhalten. Dennoch wurde 1998 die Gedenkstätte Berliner Mauer eingeweiht: der einzige Ort, an dem die Tiefenstaffelung des Grenzsperrsystems noch erfahrbar ist. Die Gedenkstätte in der Bernauer Straße verläuft entlang des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Ost- und West-Berlin auf einer Strecke von 1,4 Kilometern. 220 Meter der Berliner Mauer, die einst auf einer Länge von etwa 155 Kilometern West-Berlin umfasste, sind hier erhalten geblieben. Am historischen Ort erzählt die Gedenkstätte Berliner Mauer die Geschichte der Teilung Berlins, Deutschlands und Europas. Sie ist eine Stätte für individuelle Trauer, kollektives Gedenken, historische Vermittlung und Reflexion. Multimediale Themenstationen vermitteln Geschichte und rücken das OpferStiftung Berliner Mauer, J. Hohmuth gedenken in den Mittelpunkt. Ausgangspunkt des Gedenkstättenbesuchs ist das Besucherzentrum mit Einführungsfilm, Buchladen und Veranstaltungsräumen. Im Dokumentationszentrum informiert die Dauerausstellung „1961 | 1989. Die Berliner Mauer“ über die historisch-politischen Hintergründe der Teilung der Stadt bis zur Wiedervereinigung. Die Außenausstellung im ehemaligen Grenzstreifen umfasst vier Bereiche (A-D). Sie zeigt am Beispiel der Bernauer Straße die Funktionsweise von Mauer und Grenzsystem (Bereich A, C) und die fatalen Auswirkungen der SED-Diktatur für die Stadt und ihre Bewohner (Bereich B, D). Von der Aussichtsplattform am Dokumentationszentrum öffnet sich der Blick über das Gedenkstättenareal und vermittelt den einstigen Grenzverlauf entlang der Bernauer Straße. Am Standort der 1985 gesprengten Versöhnungskirche befindet sich heute die Kapelle der Versöhnung. Im S-Bahnhof Nordbahnhof wird die Ausstellung „Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin“ präsentiert. Die Gedenkstätte Berliner Mauer führt regelmäßig Lesungen, Diskussionen, Konzerte und Ausstellungen durch. Die historischpolitische Bildungsarbeit bietet Seminare, Projekttage und Zeitzeugengespräche an. Führungen gibt es nach Anmeldung in mehreren Sprachen. www.berliner-mauer-gedenkstaette.de Ausstellungsansicht. Copyright: Stiftung Berliner Mauer, G. Simons der reiseführer 15 Schloss Doberlug, Doberlug-Kirchhain Vom Kloster zum Schloss Foto: Marcus Müller-Witte Inmitten des Elbe-Elster-Kreises gelegen und eingebettet in die schöne Niederlausitzer Heidelandschaft liegt das Renaissanceschloss Doberlug, dessen Ursprünge auf ein Kloster aus dem 12. Jahrhundert zurückgehen. Das Kloster bestand fast 400 Jahre, bis es 1541 von Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen besetzt und aufgelöst wurde. Im Jahre 1551 übernahm Heinrich von Gersdorf den Klosterbesitz und errichtete anstelle des Abtshauses ein Schloss. In seiner 400-jährigen wechselvollen Geschichte hat das Schloss fast ebenso viele Herren wie Bauherren erlebt. Hier einige interessante Details und Besonderheiten: Das Schloss ist als ein sogenannter „Jahresbau“ errichtet worden. Johann Georg I. von Sachsen ließ die ehemalige Klosterabtei in ein kleines Jagdschloss umbauen. Sein Sohn Christian I. führte den Bau fort. Das Schloss, im Renaissancestil in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts fertiggestellt, symbolisiert das Jahr, denn es besteht aus einem Eingangstor (Jahr), zwölf Giebeln (Monate), zweiundfünfzig Räumen (Wochen) und dreihundertfünfundsechzig Fenstern (Tage). Bergbau- und Stadtmuseum Weilburg Programm 2015 Br a ndenburg www.doberlug-kirchhain.de Stadtmuseum Von der Ersterwähnung 906 bis heute spannt sich der Bogen der Weilburger Geschichte in einem chronologischen Rundgang. Erfahren Sie etwas über Konrad den ersten deutschen König, die Hexenprozesse und vieles mehr. „Kleines Kabinett“ – Raum für Wechselausstellungen 10.04.–10.05.15 Dankmar Bangert de Vondel – Malerei 15.05.–07.06.15 Josef Müller-Pauly Gedächtnispreis für Aquarellmalerei 12.06.–05.07.15 Kunstpreis der Stadt Weilburg 19.06.15 Weilburger Museumsnacht 10.07.–23.08.15 Nassauer Köpfe, Stadtmuseum Wiesbaden 28.08.–11.10.15 Emad Korkis – Malerei 16.10. –29.11.15 „Form & Raum – Fotografische Wahrnehmungen“ Deck/Dreuth Wetzlar www.museum-weilburg.de Der tiefe Stollen hessen Bergbau und „Tiefer Stollen“ Maschinen, Originalgerät und Bilder dokumentieren den Bergbau in der Region: Eisenerz-, Schiefer-, Phosphorit- und Marmorabbau und Tongewinnung. Der „Tiefe Stollen“ ist ein naturgetreu nachgebautes Bergwerk mit betriebsbereiten Maschinen auf einer Länge von ca. 200 Metern. 16 k ultiviert Fotopreis Museums(ER)leben Alle guten Dinge sind 3. Das dachte sich auch Kurt Strube, Geschäftsführender Gesellschafter des Kulturdienstleisters WWS-Strube, und lobt auch in 2015 wieder seinen eigens kreierten Fotopreis Museums(ER)leben aus. Nach den großen Erfolgen der ersten beiden Auflagen mit jeweils fast 200 Einsendungen aus dem gesamten Bundesgebiet, dem nahen und fernen Ausland eine logische Konsequenz. Wir geben einen Rückblick auf die umwerfenden Fotografien der zweiten Runde. Auf ins Museum, Spannendes sehen und Stimmungen festhalten: Eine fleißige Studentin, die ein Werk abzeichnet; Menschen, die eine Wachsfigur versehentlich nach dem Weg fragen, oder eine Schulklasse, die eine Szene auf einem Gemälde nachstellt – Ein Besuch im Museum kann sehr vielfältig sein, ebenso wie die Museen in ihrer Art sehr unterschiedlich sind. Diese Vielfalt möchte der Fotopreis Museums(ER)leben der WWS Strube GmbH widerspiegeln und deshalb rief diese aus eben diesem Grund im Jahr 2012 den Wettbewerb ins Leben. Zum zweiten Mal war der Fotopreis in 2014 von dem bundesweit tätigen Kulturdienstleister mit einem Preisgeld von 5000 Euro ausgelobt worden. Mit insgesamt rund 200 Einsendungen lag die Teilnehmerzahl noch höher als bei der Premiere. „Als wir die Fotos gesichtet haben, um die besten 50 für das FacebookVoting herauszusuchen, konnten wir uns oft nur sehr schwer entscheiden. Die Fotografen haben wirklich ganze Arbeit geleistet und in Museen auf der ganzen Welt fotografiert“, berichtet Kurt Strube. Die Fotografien wurden sowohl von Hobby- wie auch Profifotografen eingereicht. Entscheidend war das Motiv, die vermittelte Stimmung und der WOW-Effekt – und nicht etwa nur die perfekte technische Umsetzung. Die Abstimmung, die über die Facebook-Gruppe lief, war indes aber nur eine Vorentscheidung für die besten zehn Aufnahmen. „Schließlich soll nicht derjenige gewinnen, der bei Facebook die meisten Freunde hat“, so Kurt Strube. Die fünfköpfige Jury, bestehend aus Fachleuten ganz unterschiedlicher „Herkunft“, fällte dann das abschließende Urteil. Zur Jury des Fotopreises 2014 gehörten: Prof. Dr. Kurt Faltlhauser, CSU-Politiker und Bayerischer Finanzminister a.D, aus dem Vorstand der Buchheim-Stiftung, dem Träger des Buchheim-Museums in Bernried am Starnberger See; Prof. Dr. phil. Oliver Rump, Lehrbeauftragter und Mitbegründer des Weiterbildungsangebotes „Museumsmanagement“ an der Freien Universität Berlin und Professor für die Lehrgebiete Museumsmanagement, -marketing und Kulturkommunikation an der HTW Berlin; Dr. Michael Bhatty, Medienprofi, Fotograf, Autor, Game-Designer und Dozent für Game Design an der renommierten MediaDesign Hochschule in Düsseldorf; Thomas Lieser, Sieger des Fotopreises Museums(er)leben 2012; Mara Bergmann, TV-Moderatorin, Autorin, Reporterin und Sprecherin. Auch für den Wettbewerb 2015/2016 wird es wieder eine hochkarätige und prominente Jury geben. Sieger und Platzierte 2014 Sieger des Fotopreises Museums(er)leben 2014 wurde der Student Chris Bieker aus Düsseldorf mit einer sehr eindringlichen Aufnahme: Er hatte die Betrachtung eines Besuchers vor einem lebensgroßen Tyrannosaurus Rex auf dem ehemaligen Expo-Gelände in Lissabon festgehalten. Die weiteste Anreise zur Preisverleihung hatte der zweitplazierte (2.500 Euro) Christian Skalnik, Journalist aus Wien. Sein eingereichtes Schwarz-Weiß-Foto wurde im französischen Arles aufgenommen. Den dritten Platz (je 500 Euro) teilten sich Piet Biniek aus Wuppertal und Marius Vieth aus Thuine. Binieks Aufnahme zeigt eine Szene im Hamburger Bahnhof, Berlin. Vieht hat einen Besucher im K20 in Düsseldorf, ebenfalls als Schwarz-Weiß-Foto, eingereicht. Der junge Mann aus Thuine lebt heute als freischaffender Künstler in Köln. Interesse am Fotopreis Museums(er)leben? Dann senden Sie Ihre Fotografie bis zum 30.September 2015 an: [email protected] w ww.facebook.de/pages/fotopreis-museumserleben www.wws-strube.de der reiseführer 17 18 k ultiviert Stadt- und Industriemuseum Wetzlar „Goethe – Werther’s Leiden mal anders“ Eine Ausstellung zu einem Buchprojekt mit Zeichnungen von Peter Atzbach, noch bis 31. März 2015 Der freiberufliche Zeichner und Illustrator Peter Atzbach, der in Wetzlar lebt, arbeitet an einer Buchillustration „Goethe – Werther’s Leiden mal anders“. Dabei ist es nicht das Anliegen Peter Atzbachs absolut realistische Stadtansichten von Wetzlar wiederzugeben, sondern zu zeigen, wie Architektur in Bewegung sein und was unter gewissen humoristischen und phantastischen Umständen mit Motiven passieren kann, wie sich das Thema „Goethes Werther“ einbinden lässt. Dabei sollen unerwartete Blickwinkel von häufig gesehenen Ansichten der Stadt Wetzlar entstehen, denen wiederum Zitate aus „Die Leiden des jungen Werther“ gegenübergestellt werden. Es wird ein kleinformatiges Büchlein zum Mitnehmen zur Erinnerung an einen Besuch in Wetzlar. Zur Illustration entstehen ca. 20 bis 30 Zeichnungen, die nicht alle im Gedruckten aber zur Ausstellung ihren Platz finden werden. Bei der Vernissage wird der Künstler Peter Atzbach anwesend sein. www.wetzlar.de Peter Atzbach, Lottehof in Wetzlar, Kunstdruck Mathildenhöhe Darmstadt Ausstellungsjahr 2015 hessen Das Jubiläum „25 Jahre Museum Künstlerkolonie Darmstadt (1990 – 2015)“ leitet ein spannendes Jahr für die Mathildenhöhe ein. Ein erstes Highlight in 2015 wird ab dem 6. Mai 2015 und bis zum 21. Februar 2016 zu erleben sein. Unter dem Titel „Weltentwürfe – Die Künstlerkolonie Darmstadt 1899 – 1914“ werden alle 23 Künstler, die auf der Mathildenhöhe wirkten, mit ihren Arbeiten vertreten sein. Anhand von Werken der freien und angewandten Kunst sowie Modellen und MultimediaVorführungen wird die herausragende Bedeutung der Künstlerkolonie für die Entwicklung der Architektur, Kunst und Design seit 1900 dargestellt. Vom 8. bis 10. Mai findet das Jubiläumsfest „Seine Welt zeige der Künstler“ mit Vorträgen, Konzerten und Performances statt. Im September 2015 wird eine Ausstellung von Gregor Schneider auf der Mathildenhöhe zu erleben sein. Der Wilhelm-Loth-Preisträger 2014 gehört zu den am meisten diskutierten Gegenwartskünstlern Deutschlands. Aufsehen erregte er unter anderem mit seinem Gesamtkunstwerk „Totes Haus u r“ im deutschen Pavillon, für das er auf der Biennale von Venedig 2001 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. www.mathildenhoehe.eu Museum Künstlerkolonie, Südportal Ernst-Ludwig-Haus, Foto: Institut Mathildenhöhe, Ulli Emig der reiseführer 19 Palais Papius, Wetzlar Sammlung Dr. Irmgard Freiin von Lemmers-Danforth Panorama des bürgerlichen und höfischen Wohnens www.palaiswetzlar.de © Axel Schneider, Frankfurt Die Anfänge der Sammlung der Europäischen Wohnkultur der Renaissance und des Barock sind in den späten 1920er Jahren zu suchen, als der Ankauf von Mobiliar für Wohnung und Arztpraxis zur Leidenschaft Dr. Irmgard Freiin von LemmersDanforths wurden. Mit dem Wunsch, ein Panorama des bürgerlichen und höfischen Wohnens anzusammeln und zu zeigen, gerieten bald auch die Bereiche des Kunsthandwerks, der Malerei, Plastik und Textilkunst in den Blick der Sammlerin. So trug sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1984 rund 450 Stücke zusammen. 1963 stiftete sie der Stadt Wetzlar große Teile ihrer Sammlung, die vier Jahre später im Adelspalais des ehemaligen Kameralassessors Johann Hermann Franz von Pape (1717–1793), genannt Papius, einzogen. Präsentiert wurden die Objekte dort seither in sogenannten Stilräumen, die sich weitestgehend einer Epoche und einer Kunstlandschaft widmen. Irmgard von Lemmers-Danforth selbst veranlasste diese Ausstellungsanordnung, die sich am Konzept der period rooms orientierte. Emslandmuseum Lingen www.museum-lingen.de Niedersachsen Fast nichts geht heute noch ohne elektrischen Strom: Ob Beleuchtung, Verkehr, Kommunikation, Computer, Medizin – unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten der Elektrizität bestimmen den modernen Alltag. Noch vor 200 Jahren war davon nichts zu ahnen. Dann gelang in wenigen Jahrzehnten zwischen 1800 und 1880 der Durchbruch einer revolutionären Technologie. Das Zeitalter der Elektrotechnik begann. Mithilfe zahlreicher Experimentierstationen können die Besucher in dieser Ausstellung selber die Entdeckungen und Erkenntnisse der Elektro-Pioniere nachvollziehen. Sie dürfen Hand anlegen an funkenschlagende Elektrisiermaschinen, an Magnete und Morseapparate. Alle Experimente funktionieren mit Schwachstrom und sind entsprechend unbedenklich. Die Ausstellung wurde vom Eulenburg-Museum in Rinteln produziert und wird in Lingen um Informationen zur Elektrifizierung des Emslandes erweitert. Workshops oder Führungen zur Ausstellung für Schulklassen oder Erwachsenengruppe auf Anfrage. hessen ACHTUNG HOCHSPANNUNG! Experimente und Entdeckungen vom Blitz zum Motor 20 k ultiviert Stadtmuseum Schloss Wolfsburg Exotik über dem Nierentisch. Figuren, Wandmasken, Gefäße – Keramik der Fünfziger Jahre 17. März bis 2. August 2015 Im historischen Ambiente der Schlossremisen zeigt das Stadtmuseum ein Gesamtporträt der jungen Stadt sowie des Renaissanceschlosses Wolfsburg am Beispiel hunderter Originalexponate. Über die Stadtgründung berichtet die Dokumentation über die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. In die dörflich geprägte Vorgeschichte führt die Landwirtschaftsabteilung ein. Sonderausstellungen vertiefen einzelne Museumsthemen. Vom 17. März bis 2. August präsentiert die Schau „Exotik über dem Nierentisch. Figuren, Wandmasken, Gefäße – Keramik der Fünfziger Jahre“ eine große Auswahl von Figuren, Wandmasken und Gefäßen der Firma Goldscheider aus Fredelsloh. Die Kultur der Fünfziger Jahre prägte eine ganze Generation und fasziniert als Retro-Style noch immer. Ob es sich um Kunst oder Kitsch, Kult oder Kultur handelt, entscheidet jeder Besucher selbst. Ein Genuss für Interessierte an Design, für Freunde und Sammler von Keramik ist die Ausstellung in jedem Fall. www.wolfsburg.de/stadtmuseum Stadtmuseum Schloss Wolfsburg Dommuseum Hildesheim UNESCO-Weltkulturerbe: Hildesheimer Domschatz Wiedereröffnung am 18. April 2015 Niedersachsen Das Dommuseum Hildesheim bewahrt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen sakraler Kunst: den Hildesheimer Domschatz, Teil des UNESCO-Welterbes. Bisher konnte das Hildesheimer Dommuseum nur einen kleinen Teil seines Bestandes präsentieren. Das hat sich nach einer fünfjährigen Renovierung und Erweiterung geändert. Mit der Wiedereröffnung am 18. April 2015 verfügt das Dommuseum über deutlich mehr Platz, die Ausstellungsfläche ist von 200 m² auf mehr als 800 m² angewachsen. Seinen Besuchereingang hat das neue Dommuseum im Domfoyer, das aus der ehemaligen Domschule hervorgegangen ist. Über diesen zentralen Zugang können auch der Dom, der ebenfalls Teil des UNESCO-Welterbes ist, und der Annenfriedhof mit dem 1000-jährigen Rosenstock betreten werden. Neues Herzstück des Hildesheimer Dommuseums ist die profanierte und umgebaute Antoniuskirche, die um einen Neubau ergänzt worden ist. Einen zentralen Teil der Sammlung des Hildesheimer Dommuseums macht der Domschatz aus, doch umfasst sie beträchtlich mehr als nur diesen. www.dommuseum-hildesheim.de Adlerpult, Bronze, Hildesheim um 1220, Fotograf Bildarchiv Monheim der reiseführer 21 Kunstmuseum Wolfsburg Erwin Wurm. Fichte 22. März bis 13. September 2015 In der Reihe der Künstlerprojekte des Kunstmuseum Wolfsburg wird der österreichische Bildhauer Erwin Wurm die große Ausstellungshalle in einen deutschen Tannenwald verwandeln. Wald, Romantik, Freiheitsdrang, Auflehnung gegen Konventionen und Regeln: So könnte die Assoziationskette lauten, die vom Begriff Wald ausgeht. Die Überwindung äußerer Zwänge und die Sehnsucht des Menschen nach Individualität und persönlicher Freiheit sind auch im Werke Erwin Wurms wichtige Motive, die in der Ausstellung eine zentrale Rolle spielen werden. Der Künstler hat in den letzten beiden Jahrzehnten ein konsistentes Œuvre geschaffen, das den Skulpturbegriff um interaktive und soziale Aspekte entscheidend erweitert. In den performativen oder plastischen Deformationen der berühmten One-Minute-Sculptures, der Kleider-Plastiken und „fetten“ Objekte geht es in pointiert-lakonischer Weise immer auch um die Vergeblichkeit menschlicher Anstrengungen und um den schmalen Grat zwischen High und Low, zwischen Norm und Abweichung. w ww.kunstmuseum-wolfsburg.de Mutter, 2014; Foto: Eva Würdinger; © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Städtische Galerie Wolfsburg FÜRS ALL GENUG – 40 Jahre Städtische Galerie Wolfsburg. Werke aus der Sammlung im Dialog mit Wandmalereien von Roland Schappert noch bis 31. Dezember 2015 Seit 1974 ist die Städtische Galerie Wolfsburg im Schloss Wolfsburg beheimatet und präsentiert zeitgenössische Kunst auf nunmehr sechs Ausstellungsetagen. Zum 40-jährigen Jubiläum präsentiert die Städtische Galerie erstmals Teile ihres dauerhaften Sammlungsbestandes in einem wechselseitigen Dialog mit temporären Wandmalereien des Künstlers Roland Schappert. Roland Schappert, 1965 in Köln geboren, arbeitet an der Schnittstelle von Text, Zeichnung, Malerei, Grafik, Video, Dichtkunst und Essay. Sein Anliegen ist es, das Bild undogmatisch und frei zu denken und die Wirkungsmöglichkeiten bildnerischer Gattungen sowie ihre Grenzen immer wieder neu auszuloten und zu befragen. Hierfür bedient sich der Künstler unterschiedlichster Bild- und Textfragmente, aus denen er im Prozess von Überlagerung, Überschreibung, Ausstreichen und Auswischen seine Wandschriftbilder entwickelt. In der neuen Dauerausstellung werden diese Wandmalereien in einen spannungsreichen Dialog zu den Werken der Sammlung gesetzt. Niedersachsen w ww.staedtische-galeriewolfsburg.de Wandmalereien von Roland Schappert im Dialog mit Werken aus der Sammlung (Hann Trier, Maurizio Nannucci, Günther Uecker), © Die Künstler Foto: Simon Vogel, Courtesy Städtische Galerie Wolfsburg 22 k ultiviert Museum Junkerhaus Lemgo Künstlerhaus und Gesamtkunstwerk Das Junkerhaus ist das Werk des Künstlers Karl Junker (1850–1912). Es handelt sich um einen zweigeschossigen Fachwerkbau mit Backsteinsockel und quadratischem Grundriss. Sein ungewöhnliches Aussehen erhält das Haus durch die reich geschnitzte Bauornamentik. Wie im Bereich der Fassade so dominiert das Holz auch in der Einrichtung der Räume. Alle Wände und Decken, mit Ausnahme der bemalten Herd- und Ofenrückwände, sind mit Holz verkleidet. Verschiedene Räume und das Treppenhaus weisen darüber hinaus Wand- und Deckengemälde auf. Eine eigene Qualität besitzen die von Karl Junker entworfenen und gebauten Möbeln. Zusammen mit den Wand- und Deckenverkleidungen bilden sie eine Einheit. Das Junkerhaus ist als Künstlerhaus und Gesamtkunstwerk ein einzigartiges Baudenkmal und Ausdruck enormer künstlerischer Konsequenz. Junkerhaus Lemgo In der Ausstellungshalle sind in wechselnden Ausstellungen Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Möbel und Architekturmodelle von Karl Junker zu sehen. www.junkerhaus.de Im Herzen des Ruhrgebiets Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum Das Ruhrgebiet ist ohne Bergbau kaum denkbar. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum erforscht und bewahrt die Zeugnisse des Bergbaus für zukünftige Generationen. Originalmaschinen, die mineralogische Sammlung sowie einzigartige (kunst-)historische Objekte geben einen umfassenden Einblick in die Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung von Bodenschätzen. NordrheinWestfa len Dabei ist „unter Tage“ im Deutschen Bergbau-Museum Bochum durchaus wörtlich zu verstehen. Denn im Anschauungsbergwerk bewegen sich die Besucher durch die originalgetreue Rekonstruktion eines Bergwerks. Noch realer wird die Erfahrung durch den 2014 installierten Seilfahrtsimulator, der sie gefühlt in eine Tiefe von 1.200 Metern bringt. Eine besondere Attraktion ist auch der Förderturm, dessen Besucherplattform in etwa 60 Meter Höhe eine einmalige Aussicht über das Ruhrgebiet bietet. Darüber hinaus hat das Deutsche Bergbau-Museum Bochum mit Sonderausstellungen und Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene ein umfangreiches Programm. www.bergbaumuseum.de der reiseführer 23 Stiftung Kloster Dalheim LWL-Landesmuseum für Klosterkultur Einst Ort der Stille, beherbergt das Kloster Dalheim heute ein bundesweit einzigartiges Landesmuseum für klösterliche Kulturgeschichte. Hier zieht die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur vom 30. Mai bis 1. November 2015 ihre Besucher mit einer internationalen Sonderausstellung in den Bann der „7 Todsünden“. Durch mehr als 1.500 Jahre Kulturgeschichte folgen die Besucher dem schmalen Grat zwischen Tugend und Laster in die Welt der Versuchungen. Hochmut, Habgier, Neid, Trägheit, Völlerei, Wollust und Zorn – kaum eine Idee des christlichen Kulturkreises hat eine derartige Strahlkraft wie die 7 Todsünden. Ihre Geschichte ist so alt wie die Menschheit. Und auch heute stellen die 7 Todsünden unser Gewissen auf die Probe: Ist Geiz wirklich geil? Kann Zorn heilig sein? Wie viel ist genug? Und wann braucht der Spaß eine Bremse? Ob archäologische Funde, hochkarätige Kunstwerke, seltene Handschriften oder aufsehenerregende Alltagsobjekte: Rund 300 Exponaten aus 15 Jahrhunderten zeichnen ein lebendiges Bild der menschlichen Schwächen und Tugenden bis in die Gegenwart. www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org Welt der Versuchung: In ihrer neuen Sonderausstellung geht die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur Ursprung, Wirkung und Faszination der Lehre von den 7 Todsünden auf den Grund. Entwurf: LWL/Klein und Neumann KOLUMBA, Kunstmuseum des Erzbistums Köln © Kolumba, Köln Die Jahresausstellung gibt der im christlichen Glauben verankerten Freude an der Gegenwart und der Hoffnung auf die Zukunft einen alle Sinne ansprechenden Ausdruck. Als Auftakt eines bundesweiten Ausstellungsprojektes der Deutschen Bischofskonferenz ist Kolumba damit mehr denn je ein Ort der poetischen Zwischenräume, der spielerisch-kreativen Auseinandersetzung und einer nachdenklichen Heiterkeit. Wir fragen nach dem Stellenwert der ästhetischen Bildung, des zweckfreien Spiels und nach der Anerkennung künstlerischer Arbeit in einer durch Ökonomie und Effizienz weitgehend dominierten Gesellschaft. Der Titel »playing by heart« (deutsche Übersetzung: »auswendig spielen«) bezieht sich auf die Glückserfahrung, die die Aneignung eines Werkes erbringen kann. Sie ist uns gleichzeitig Metapher für ein ganzheitliches, kreatives und fürsorgliches Verhältnis zur Welt, zu sich selbst und zum Nächsten. Nicht zuletzt ist »playing by heart« eine Ausstellung über die Liebe. Im Jahresverlauf werden zwei zeitgenössische Künstlerinnen in die Ausstellung eingreifen, sie verändern und erweitern: Birgit Antoni, Kino, 14. Januar bis 06. April 2015; Monika Bartholomé, Museum für Zeichnung, 15. April bis 24. August 2015. www.kolumba.de NordrheinWestfa len playing by heart, noch bis 24. August 2015 24 k ultiviert Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20 und K21 Ausstellungsübersicht Aus aktueller Perspektive richtet die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen im K20 mit Uecker (noch bis 10.05.) den Blick auf die verschiedenen Facetten im Werk von Günther Uecker (*1930). Eine Auswahl auf einzelne Werkblöcke gibt Einblick in die Lebendigkeit und die unerschöpfliche Energie Ueckers. In der Grabbe Halle werden Auszüge aus zentralen Arbeiten sowie geschriebene Bilder gezeigt. In der Klee Halle begegnet der Besucher Ueckers Nagelreliefs aus vielen Jahrzehnten, die eine Biografie in Bildern darstellen. Die Ausstellung „Miró – Malerei als Poesie“ (13.06. bis 27.09.) widmet sich im K20 dem lebenslangen Interesse des Spaniers für die Literatur. Miró ließ seine künstlerische Fantasie durch die Lektüre beflügeln. Erstmals beleuchtet eine Ausstellung dieses Thema umfassend und zeigt damit das Werk Mirós aus einem ganz neuen Blickwinkel. Unter dem Titel „THE PROBLEM OF GOD“ zeigt die Kunstsammlung im K21 (26.09.– 24.01.2016) eine Ausstellung, die sich mit der christlichen Bildsprache in den Werken international bedeutender zeitgenössischer Künstler beschäftigt. www.kunstsammlung.de Portrait des Künstlers Guenther Uecker, Foto ©: Ingrid von Kruse, Hamburg, © Kunstsammlung NRW Lippisches Landesmuseum Detmold Großartige Sammlung fast 180 Jahre altes Museum Ein fast 180 Jahre altes Museum verfügt allein dank seines ehrwürdigen Alters über eine außergewöhnlich geschichtsträchtige Sammlung. In reizvoller Lage, am Burggraben mitten in Detmold, liegt allerdings eine wahre Schatzkammer. Gegründet 1835 als Naturhistorisches Museum entwickelte es sich bis heute zu einer großartigen Sammlung aus den Bereichen Naturkunde, Ur- und Frühgeschichte, Landesgeschichte, Volkskunde, Kunst, Möbel und Innenarchitektur sowie Völkerkunde. Deutschlandweit zeigt das Lippische Landesmuseum die umfassendste Sammlung zu der Rezeptionsgeschichte der Schlacht im Teutoburger Wald. Vor 2.000 Jahren hat der Cheruskerfürst Arminius ein großes römisches Heer des Feldherren Varus vernichtend geschlagen. 1.900 Jahre später, im 19. Jahrhundert, galt dieses historische Ereignis als Gründungsmythos der Deutschen Nation. Anhand zahlreicher Objekte, vom großformatigen Gemälde bis zum Glasaschenbecher, und modernen elektronischen Medien, wird gezeigt, wie aus dem historischen Ereignis innerhalb von 500 Jahren ein wandelbarer Mythos wurde. www.lippisches-landesmuseum.de NordrheinWestfa len der reiseführer 25 Ludwiggalerie Schloss Oberhausen Ausstellungsjahr 2015 Im reizvollen Ambiente des grünen Kaisergartens gelegen, fußläufig zu Gasometer und Centro, die mittlerweile berühmte Brücke Tobias Rehbergers „Slinky springs to fame“ direkt hinter dem Hause, bildet die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen eines der attraktiven Ausflugsziele im kulturellen Ruhrgebiet. Mit ihrem einzigartigen Profil zeigt die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen auch 2015 wieder spektakuläre Ausstellungen: Den Anfang bildet „HERLINDE KOELBL – Das deutsche Wohnzimmer, Spuren der Macht, Haare und andere menschliche Dinge – Fotografien von 1980 bis heute“ noch bis 3. Mai 2015. Es folgt „GREEN CITY – Geformte Landschaft – Vernetzte Natur – Das Ruhrgebiet in der Kunst“ vom 10. Mai bis 13. September 2015. Und im Herbst „Ruthe – Sauer – Flix – DAS IST DOCH KEINE KUNST – Comics und Cartoons zwischen Shit happens, NICHTLUSTIG und Schönen Töchtern“ vom 20. September 2015 bis 17. Januar 2016. www.ludwiggalerie.de Das ist doch keine Kunst, 2014 © Ruthe, Sauer, Flix Schloss Benrath Ein Lust- und Jagdschloss mit drei Museen in Düsseldor f Die dreiflügelige Schlossanlage aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist eines der bedeutendsten profanen Bauensembles seiner Zeit und wird oft als schönstens Schloss am Rhein bezeichnet. Das in seiner Ausstattung weitgehend erhaltene Corps de Logis kann im Rahmen regelmäßig stattfindender Führungen besichtigt werden. Der östliche Kavaliersflügel beherbergt das Museum für Europäische Gartenkunst, der westliche das Naturkundemuseum. Der mehr als 61 ha umfassende Schlosspark lädt mit seinen blühenden Gärten, alten Alleen und verschlungenen Wegen sowie seinem imposanten, bis zum Rheinufer reichenden Waldpark, zur Erholung und zum Lustwandeln ein. Kommende Ausstellungen: „Horst Schäfer. Benrath. Fotografien“, Ausstellung im Museum für Europäische Gartenkunst, noch bis 26. April 2015 „Fest. Licht. Weihnacht“, Der Weihnachtsmarkt am Schloss Benrath, 1. bis 3. Adventswochenende 2015, jeweils Fr. bis So. www.schloss-benrath.de NordrheinWestfa len Schloss Benrath in Düsseldorf, Ansicht von Norden, Foto: © Stiftung Schloss und Park Benrath 26 k ultiviert Schloss Homburg Licht und Schatten. Die Weimarer Republik im Oberbergischen noch bis 17. Mai 2015 Ende August 2014 war es soweit: Das Museum und Forum Schloss Homburg feierte mit einem großen Fest seine Wiedereröffnung. Nach vier Jahren der baulichen Umgestaltung und Erweiterung präsentiert sich das östlich von Köln im Bergischen Land gelegene barocke Ensemble heute „im neuen Gewand“. Die Modernisierung hat neue Räume in zeitgenössischen Architektur und damit zugleich neue Möglichkeiten geschaffen, die das Angebot für Besucher noch attraktiver und das Schloss Homburg zu einem idealen Ort für „Kultur im Dialog“ machen. Hier vereinen sich Tradition und Moderne, das Schloss mit dem Museum und dem neuen Forum bildet einen vorzüglichen Rahmen für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen oder Filmvorführungen, aber auch zum Heiraten, Feiern oder Tagen. Aktuell lädt das Museum und Schloss Homburg, © Ingo E. Fischer Forum Schloss Homburg noch bis zum 17. Mai 2015 unter dem Titel „Licht und Schatten. Die Weimarer Republik im Oberbergischen“ zu einer Zeitreise in die 1920er-Jahre ein. www.schloss-homburg.de Von der Heydt-Museum, Wuppertal Weltkunst: Von Buddha bis Picasso. Die Sammlung Eduard von der Heydt 29. September 2015 bis 28. Februar 2016 Der deutsch-schweizerische Bankier Eduard Freiherr von der Heydt (1882-1964) ist eine der bedeutendsten Sammlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Mit feinem Gespür trug er eine Kunstsammlung von Weltrang zusammen. Neben Meisterwerken der europäischen Kunst von den alten Niederländern über die Impressionisten und Expressionisten bis hin zu Picasso faszinierten ihn die Zeugnisse außereuropäischer Kunst und Kultur – aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien. Geleitet vom Gedanken einer Weltkunst präsentierte er Bilder von van Gogh, Munch, Picasso und Gauguin zusammen mit Buddhaköpfen aus China und Kambodscha, mittelalterliche Skulpturen neben Kultfiguren aus PapuaNeuguinea und dem Kongo. Die Ausstellung führt die bedeutendsten Werke seiner Sammlung erstmals wieder zusammen und zeigt, dass sie die wohl bedeutendste private Kunstsammlung Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist. weltkunst-ausstellung.de NordrheinWestfa len der reiseführer 27 Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, Lemgo Weltvermesser – Das Goldene Zeitalter der Kartographie 13. September bis 6. Dezember 2015 Die Ausstellung gibt einen Überblick über die europäische Kartographie des 16. bis 18. Jahrhunderts. Im Zentrum steht die Herausbildung des neuzeitlichen Weltbildes, das sich vor dem Hintergrund neuer geographischer Entdeckungen und astronomischer Erkenntnisse entwickelte. Zu sehen sind hochkarätige internationale Leihgaben: Karten, Atlanten und Globen,Stadtpläne, Veduten und Gemälde, Instrumente und Werkzeuge zur Landvermessung, zur Astronomie und zur Kartenherstellung, darüber hinaus dreidimensionale Modelle und moderne Präsentationsmedien.Zur Vorbereitung fand im April 2014 das internationale Symposium „Kartographie der Frühen Neuzeit – Weltbilder und Wirkungen“ in Lemgo statt. Der Tagungsband erscheint im Frühjahr 2015. Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin realisiert. Ein reichbebilderter Katalog sowie Begleitveranstaltungen runden das Programm ab. www.weltvermesser.de Museum Hexenbürgermeisterhaus Lemgo Begegnung mit der Geschichte der Stadt „Hexenbürgermeisterhaus“ – so lautet der Beiname des 1568 bis 1571 erbauten Bürgerhauses, in dem das Museum der Stadt Lemgo seinen Sitz hat. Der Name erinnert an den Bürgermeister Hermann Cothmann (1629-1683). Seiner Familie hat das Haus über mehrere Generationen gehört. In seine Amtszeit fiel die letzte Welle der Hexenverfolgung in Lemgo. Das Bürgerhaus im historischen Stadtkern ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler städtischer Architektur im Stil der Weserrenaissance. Mit originalen Objekten, alten Fotos und Filmen sowie mit modernen Medien lädt das Museum zur Begegnung mit der Geschichte der Stadt ein, die vor mehr als 800 Jahren gegründet wurde. Der Rundgang beginnt mit einem Blick auf die Zeit der Stadtgründung im hohen Mittelalter und die Hanse. Reformation, Hexenverfolgung sowie die Reisen und das Werk des Naturwissenschaftlers und Arztes Engelbert Kaempfer (1651–1716) schließen sich an. Im Speichergeschoss des Museums werden Objekte und Themen zur Stadtgeschichte vom späten 18. bis ins 20. Jahrhundert gezeigt. Hexenbürgermeisterhaus Lemgo NordrheinWestfa len www.hexenbuergermeisterhaus.de BEKANNT WIE EIN ... DER KULTURDIENSTLEISTER. Sicherheitsdienste. Gebäudereinigung. Zeitarbeit. Wir machen Kultur möglich. Hotline: +49 (0)180 5009077 • wws-strube.de