Ohne Namen-1

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Ohne Namen-1
Prüfbericht Nr. 4994
Bericht Nr. D-06.02
PRÜFBERICHT
FPA-Verzeichnis-Nr. 1.11.22
Anbau-Seilwinden RITTER
Typ S18-D / -DYHS / -DYEE / -DYES
Typ S20-D / -DYED / -DYEE / -DYES
A.RITTER & Söhne GmbH
& Co. KG
(Eintrommel-Winden für Dreipunktanbau)
D-77736 Zell a. H.
Hersteller und Anmelder
Klosterstraße 3
Telefon 0 78 35 / 6 38 70
Telefax 0 78 35 / 82 82
aktuelle Winden 35 u. 50 kN
3
3 groß
4
4
2 mittel
2
2
1 klein
Gruppe H
2
Gruppe F
Abbildung:
Anzahl bisher geprüfter Anbauwinden
Gruppe H = Handhebel-/Zugleinenbedienung
Grupper F = Funkfernbedienbar
1. BEURTEILUNG - kurzgefaßt
Anbau-Seilwinden RITTER Typ S18-D / -DYHS / -DYEE / -DYES und
Typ S20-D / -DYHS / -DYEE / -DYES
(siehe Kurzbeschreibung*)
Prüfmerkmal
Prüfergebnis
Bewertung
Seilwindenklasse
Seilwindenzugkraft < 35 kN und >35 - 55 kN
*siehe Kurzbeschreibung *siehe Prüfgrundlage Seite 7
Eintrommel-Anbauwinden zum Vorrücken und RükEinsatzbereich
ken beim Typ S18 von schwachem bis mittelstarkem bzw. beim Typ S20 von mittelstarkem Langholz unter einfachen Geländebedingungen; besonders für den Einsatz im bäuerlichen Wald und im
Nebenerwerb geeignet.
Je nach Steuerungsvariante mit Funkfernsteuer ung
auch zum Vorrücken von schwachem Langholz ohne Funkfernsteuerung ist das Vorrücken zeitaufwendig und weniger bestandespfleglich.
Zugkraft
seillagenabhängig, beim Typ S18 von 14 kN bis 35 kN,
beim Typ S20 von 21 kN bis 50 kN
Schlepper
Es wird ein landwirtschaftlicher Allradschlepper ab
ca. 45 kW Motorleistung empfohlen.
Betriebssicherheit
gut
keine Schäden im Verlauf der Prüfung
Handhabung
Bedienung
Körperliche Belastung
+
befriedigend
o
einfach
Kraftaufwand zum
• Ausziehen des Seiles etwa 40 N,
• Beiseilen und Lösen der Bremse über
Handhebel Variante D bis max. 200 N
Handhebel Variante DYHS etwa 15 N
• über Drucktastenschalter sehr niedrig
ungünstige Körperhaltung
o
+
++
-
Rüstzeiten und Wartung
Rüstzeiten
An- bzw. Abbau in weniger als 15 Minuten
gut
o
Poltern mit dem
Rückeschild
Wartungsaufwand
gering
Arbeitssicherheit
bestätigt durch GS-Prüfung (DPLF)
+
+
Bewertungsbereich: + + / + / o / - / - - / (o=Standard)
Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik, 64823 Groß- Umstadt
Prüfbericht, FPA- Verzeichnis Nr. 1.11.22
2. KURZBESCHREIBUNG
Mechanisch oder elektro-hydraulisch gesteuerte Eintrommel-Winden für Dreipunkt-Anbau Kategorie 1
und 2 (ISO 730), Antrieb über Schlepperzapfwelle;
S20
50 kN
S18*
35 kN
Typ,
Variante
Steuerung
max. Zugkraft
D
mechanisch
DYHS
DYES
DYEE
Bedienung
Handhebel
hydraulisch Schlepperhydraulik
elektro-
Kabel- oder
hydraulisch hydr.
FunkfernsteuerEigenversorg- ung
ung
Windenklasse
gem. PGL
1EHm*/ 2EHm
1EHh*/ 2EHh
1EFehy* bzw.
2EFehy
(Technische Daten siehe Seite 5).
3. PRÜFERGEBNISSE
Einsatzbereich / erforderlicher Schlepper
Die Einsatzschwer punkte liegen beim Vorrücken und Rücken beim Typ S18 von schwachem bis mittelstarkem bzw. beim Typ S20 von mittelstarkem Langholz unter einfachen Geländebedingungen und mit
Funkfernsteuerung beim Vorrücken von schwachem Langholz.
Die Anbauseilwinden eignen sich besonders für den Einsatz im bäuerlichen Wald und
im Nebenerwerb.
Es wird ein allradgetriebener landwirtschaftlicher Schlepper mit einem Gewicht ab etwa 3400 kg und
einer Motorleistung ab ca. 45 kW empfohlen.
Durch die relativ geringe Ausladung der Winden wird die Wendigkeit nicht beeinträchtigt.
Der Anbau der Winden kann mit Schnellkuppler erfolgen.
Lastbildung, Abstützung, Seilgeschwindigkeiten
Die Lastbildung erfolgt bei auf dem Boden abgestützter Winde entweder im Chokerverfahren
oder durch Beiseilen einzelner Stämme.
Das Vor rücken ist bei der Bedienung ohne Funkfernsteuerung zeitaufw endig und weniger
bestandespfleglich.
Das Rückeschild bewirkt eine gute Abstützung.
Die Seileinlaufgeschwindigkeiten ermöglichen eine praxisgerechte Anpassung an den Arbeitseinsatz.
Die Länge des Seiles läßt Beiseilentfernungen beim Typ S18 bis etwa 95 m und beim Typ S20 bis etwa
80m zu.
Lastfahrt
Die Last wird entweder am Seil oder mit in den Kettenfallen eingehängten Chokerketten transportiert.
Poltern
Poltern mit dem Rückeschild ist nur durch Zusammenschieben möglich.
Verfügbarkeit, Betriebssicherheit, Haltbarkeit
Die Betriebssicherheit der Anbauseilwinden ist gut. Die Seile werden ordentlich auf den
Seiltrommeln aufgespult. Störungen traten während der Prüfung nicht auf.
Die Winden sind robust und gut haltbar gebaut. Schäden traten im Verlauf der Prüfung nicht auf.
Der Oberflächenschutz ist gut haltbar.
Ergonomie (Handhabung - körperliche Belastung)
Die Handhabung ist einfach. Die Bedienkräfte beim Einziehen des Seiles und zum Lösen der Bremse
sind bei den hydraulisch gesteuerten Typen mit Drucktastenschalter (Varianten DYEE, DYES) sehr niedrig, mit Handhebel (Variante DYHS) niedrig.
Bei der mechanisch gesteuerten Winde mit Handhebel (Variante D) ist zum Er reichen der vollen Zugkraft ein Kraftaufwand von etwa 200 N, im praktischen Betrieb 180 N bis 200 N erforderlich. Zum Lösen
der Bremse unter Last ist der Kraftaufwand nahezu lastunabhängig und vergleichsweise gering.
Der Kraftaufwand zum Ausziehen des Seiles von den Trommeln ist gering (etwa 40 N) .
Beim Poltern besteht eine ungünstigen Körperhaltung.
Rüstzeit und Wartung
Die Anbauseilwinden können in weniger als 15 Minuten am Schlepper angebaut bzw.
abgebaut werden.
Der Zeitbedarf für die Wartung ist gering.
Standfestigkeit
Zwei Stützen gewährleisten auf festem Untergr und ein sicheres Abstellen der Anbauseilwinden.
Arbeitssicherheit
Die Anbau-Seilwinden RITTER Typ S18 und Typ S20 in den genannten Steuerungsvarianten wurden
durch die Deutsche Prüfstelle für Land- und Forsttechnik (DPLF) auf Arbeitssicherheit geprüft (GSPrüfung).
Betriebsanleitung und Ersatzteilliste
Betriebsanleitung und Ersatzteilliste sind ausführlich und übersichtlich.
Umfrageergebnis
Eine Umfrage bei Besitzer typengleicher Anbauseilwinden bestätigte die Prüfungsergebnisse.
4. BESCHREIBUNG UND TECHNISCHE DATEN
(gemessene Werte)
Bauart
Seileinlauf
Eintrommel-Winden für Dreipunkt-Anbau - Kategorie 1/2 (ISO 730);
Rahmen als Schweißkonstruktion mit Rückeschild;
Anordnung der Seiltrommeln waagerecht, Wellen quer zur Fahrzeuglängsachse;
oben: über drehbar gelagerte, sich selbsttätig in Zugrichtung ausrichtende
Seileinlaufrollen;
sämtliche Lager sind Wälzlager
Bremse
Seilbremse
Federspeicher-Außenbandbremsen
FPA-Verzeichnis-Nr. 1.11.12
Außenbandbremsen mit von Hand einstellbarer Federvorspannung
Rückeschild
mit integ rierter Anhängekupplung (zur Mitführung von zweiachsigen Anhängern)
und Rückejoch, darin 4 Aussparungen zum Einhängen von Chokerketten
(Kettenfallen)
Variante „D“ mechanisch über Handhebel; Variante „DYHS“ hydraulisch über
Handhebel; Varianten „DYES“ und „DYEE“ elektro-hydraulisch über Drucktaster.
Varianten „DYHS“ und „DYES“ mit Anschluß an Schlepperh ydraulik,
Variante „DYEE“ mit eigener Hydraulikanlage
Varianten „D“ und „DYHS“ mit Handhebel; Varianten „DYES“ und „DYEE“ über
Kabel- oder Funkfernsteuer ung mit stufenloser Motordrehzahlregulierung
Schlepperzapfwelle über Doppel-Rollenkette auf einen auf der Trommelwelle
sitzenden Zahnkranz; Kraftübertragung auf die Seiltrommeln mittels manuell
betätigter (Variante „D“) bzw. hydraulisch betätigter Mehrscheiben-Trock enkupplungen;
Steuerung
Bedienung
Antrieb
Mittlere
Seilgeschwindigkeit
Windenzugkraft
Bedienkräfte
Hauptabmessungen
und Gewichte
Übersetzungsverhältnisse = 6,9 : 1 beim Typ S18 und = 8,2 : 1 beim Typ S20;
maximal zulässige Antriebsdrehzahl 1000 min-1.
bei Zapfwellen-Antriebsdrehzahl 540 / 750 / 1000 min-1
beim Typ S18 = 0,90 / 1,25 / 1,65 m/s ;
beim Typ S20 = 0,86 / 1,20 / 1,60 m/s .
Seillagenabhängige Geschwindigkeitsschwankungen +/- 40 / 42 % (Typ S18 / S20)
seillagenabhängig: innere Seillage S18 / S20
35 / 50 kN
äußere Seillage S18 / S20
14 / 21 kN
Seile ausziehen verstellbar
ca. 40 N
Beiseilen / Bremse lösen über
Handhebel Variante „D“ lastabhängig
max. 200 N / ca. 120 N
im praktischen Betrieb
180 - 200 N / ca. 120 N
Handhebel Variante „DYHS“
etwa 15 N
Drucktastenschalter Varianten „DYEE, DYES“
-/Höhe mit Schutzgitter für Schlepper bis 40 kW Motorleistung
2000 mm
über 40 kW Motorleistung
2300 mm
größte Breite
1520 mm
Rückeschild, Breite
1520 mm
größte Ausladung, ab Befestigung am Unterlenker S18 / S20 500 mm / 450 mm
Seiltrommel: Durchmesser
innen S18 / S20
115 / 140 mm
außen S18 / S20
330 / 370 mm
Breite
140 mm
Seil: max. Länge bei Durchmesser S18
95 m / 10 mm
S20
80 m / 11 mm
Höhe des Seileinlaufes über Aufstandsfläche S18 / S20
1170 mm / 1120 mm
Gewicht, Winde ohne Seile S18 / S20
320 / 410 kg
Stahlseile (10/11 mm Durchmesser, 95/80 m lang)
à 39 / 40 kg
Andere Ausrüstung
Anbauseilwinden mit breiterem (1,75 m) Rückeschild.
5. PRÜFUNG
Auflagen
ohne
FAT-Anerkennung
Aufgrund der Vereinbarung im Rahmen von ENTAM
zwischen der DLG-Prüfstelle für Landmaschinen und der
Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und
Landtechnik, Tänikon/ Schweiz, wird dieser Prüfbericht von
der FAT anerkannt
Prüfungsdurchführung
Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik, Fachbereich
“Prüfwesen und Normung”, Groß-Umstadt
Praktischer Einsatz
Berichterstatter
Hessische Forstämter Seligenstadt, Michelstadt
FPA-/DLGPrüfungskommission
Arbeitsausschuss „Schlepper und Maschinen“ im „Forsttechnischen Prüfungsausschuss (FPA)“ (Obmann: FD K. D.
Arnold)
Der Anmelder ist berechtigt, die Prüfzeichen gemäß
Prüfungsordnung an Maschinen dieses Typs zu führen
und die Anerkennung in der Werbung zu verwenden.
Herausgeber
Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium
für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und die
Landesforstverwaltungen.
E. Debnar, KWF, Groß-Umstadt
Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V.
Forsttechnischer Prüfungsausschuß (FPA)
Spremberger Str. 1
64823 Groß-Umstadt
Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.
Fachbereich Landtechnik -Prüfstelle für Landmaschinen
Max-Eyth-Weg 1
D-64823 Groß-Umstadt
Druck Januar 2002
Gruppe 14b/50
Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft
und Landtechnik (FAT)
CH-8356 Tänikon
Telefon: 06078 / 785-0
Telefax: 06078 / 78550
eMail: [email protected]
Telefon: 06078 / 9635-0
Telefax: 06078 / 9635-90
eMail: [email protected]
Telefon +52 / 368 31 31
Telefax: +52 / 365 11 90
eMail: [email protected]

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