Der Nissan 350Z von Mac Audio lässt Auto-HiFi
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Der Nissan 350Z von Mac Audio lässt Auto-HiFi
autos Nissan 350Z Von Nikola Martinko Need for Beat S eit dem Kinohit „The Fast and the Furious“ ist Tuning angesagt wie nie. So brach die Messe „Tuning World Bodensee“ zuletzt erneut alle Besucherrekorde – 110 000 Fans pilgerten nach Friedrichshafen. Die Jungs von West Coast Customs mit ihrer MTV-Sendung „Pimp my Ride“ sind Kult, Spiele wie „Need for Speed“ oder „Juiced“ haben dem Tuning-Hype die Krone aufgesetzt. Dieser Trend hat auch das Professional Installer Team (P.I.T.) von Audiovox erfasst – das neueste Demo-Car, der Nissan 350Z, sollte außer einer heißen Mac-Audio-Anlage auch fettes Tuning mitbringen. Daher überließ Projektleiter Nic König nichts dem Zufall und holte kompetente TuningPartner ins Boot. So lieferte die Firma Quantum Auto Sport ein komplettes Body-Kit von Top Secret aus den Staaten, das den Japan-Sportler um rund 10 cm verlängerte und verbreiterte. Das Schöne an diesem Body-Kit ist, dass es nicht aufgepfropft wirkt, sondern die Linie der muskulösen Karosserie weiterführt. Die US-Kennzeichenaussparung war der deutschen Zulassungsstelle jedoch ein Dorn im Auge, weshalb sie der hierzulande üblichen Kennzeichengröße nachträglich angepasst werden musste – Bürokratie pur! Um die mächtigen Radhäuser auszufüllen, wurden riesige 20-Zoll-Oxigin-Lexor-Felgen montiert. Auf der Vorder- und Hinterachse befinden nun sich 8,5 und 11,5 Zoll breite Rims mit einer Einpresstiefe Fotos: Fabian H. Silberzahn Eine videospielartige Optik, kombiniert mit einer spitzenmäßigen Anlage: Der Nissan 350Z von Mac Audio lässt Auto-HiFi-Träume wahr werden. Sportskanone: Der Nissan 350Z lädt förmlich zum Kurvenräubern ein. 5/2006 5/2006 autos Nissan 350Z Guckst du: In einem kleinen Ausschnitt links befindet sich ein 7-Zoll-TFT. von 30 mm. Die dafür notwendigen Reifen stammen von Pirelli. Auf der Hinterachse sitzen Schlappen der Dimension 305/25/20, die man sonst höchstens bei Fahrzeugen wie Porsche sieht; um keinen weiteren TÜV-Stress zu riskieren, holten die Jungs vorab eine Freigabe von Pirelli ein. Doch die fetten Räder reichten bei weitem nicht, um die riesigen Radkästen auszufüllen! Deshalb kamen zusätzlich 35 mm dicke Distanzscheiben pro Bühnenbildner: Der Tweeter sitzt weit oben und sorgt für eine optimale Bühne. 72 LEDs in jeder Tür sorgen für eine spektakuläre Lightshow Seite drauf, auf der Vorderachse sogar 45-mmScheiben. Ein KW-Gewindefahrwerk brachte den Boliden auch noch einige Zentimeter näher an den Asphalt. Und damit die 301 PS auch nach 301 PS klingen, fertigte ICP eine Auspuffanlage mit 100mm-Endrohren an. Zu guter Letzt bekam der Nissan dann ein rot-silberfarbenes Airbrush vom Profi Peter Riedel verpasst. Bei dieser Optik würde sogar „The Furious“-Star Vin Diesel neidisch werden… Außen hui, innen pfui – davon kann hier keinesfalls die Rede sein. Der Innenraum des schnittigen Schlittens wurde nicht minder aufwendig veredelt. Alles im Griff: Die Headunit liegt blickgünstig, sämtliche Armaturen sind optimal erreichbar. Alle Verkleidungsteile, das Armaturenbrett, die Mittelkonsole und der Dachhimmel wurden mit feinstem Alcantara bezogen. Satte 18 qm gingen für den recht kompakten Innenraum drauf! Im Bereich des Beifahrer-Airbags auf dem Armaturenbrett war eine spezielle Naht notwendig, um die Funktion des Airbags nicht zu beeinträchtigen. Sahnestück des Interieurs sind zweifelsfrei die ebenfalls in hellem Alcantara gesattelten Vollschalensitze des Typs Recaro Pole Position, deren Sitzschalen zudem in Schwarzmetallic lackiert sind. Um etwas Kontrast zu schaffen, lackierten die Profis noch weitere Innenraumteile. Dass Nic besonderen Wert auf Details legt, erkennt man auch an den rot lackierten Bremssätteln, die anstelle des BremboSchriftzugs das MAC-Logo aufweisen. Doch zurück zu den inneren Werten. Die Türverkleidungen des Coupés bekamen ebenfalls ein neues Design. Nic fertigte hier aus MDF Türeinsätze an, die sich mit ihrer geschwungen Form wunder- bar in das Gesamtbild einfügen. Umrahmt werden die Einsätze von sandgestrahltem Plexiglas, das mit 72 Leds in jeder Tür für tolle Lichteffekte sorgt. Doch das ist nicht der einzige Showeffekt in den Türen: Ein unscheinbarer Ausschnitt beherbergt jeweils einen 7-Zoll-Monitor des Typs Audiovox LCM 7069. Verbunden mit dem DVD-Player Audiovox 1627, der sich unter GFK-Konstruktion im Heckabteil versteckt hat, spielen die beiden TFTs eine DVDSchleife ab, auf der ein sich drehendes Firmenlogo zu sehen ist, das in unregelmäßigen Abständen durch Filmsequenzen aus „Fight Club“ oder „Terminator“ unterbrochen wird – cool! Ebenfalls perfekt in Szene gesetzt wurde der Tief-Mitteltöner des Zweiwege-Systems Mac Audio Super Audio 2.16. Die OriginalLautsprecheraufnahme modifizierte Nic mittels eines MDF-Ringes, auf dem der Lautsprecher nun montiert ist. Der Speaker ist jedoch schräg nach oben angewinkelt, was die Bühnenstabilität verbessern soll. Mit GFK-Spachtel brachte er den Übergang zum MDF-Ring in Form. Das Türblech Schalentier: Die Recaro-Sitze und der gesamte Innenraum sind mit hellem Alcantara bezogen. 5/2006 www.autohifi-magazin.de 5/2006 autos Nissan 350Z gewusst wie Übergang: Der Radiorahmen schließt nun sauber mit der Mittelkonsole ab. Grundlage: Eine ordentliche Dämmung ist das A und O jeder Anlage. stellte er mit dreilagigem Bitumen ruhig, die Tweeter des Frontsystems integrierte er formschön mit GFK-Spachtel in die A-Säulen. Das Hecksystem ist in den Werks-Einbauplätzen hinter den Sitzen verbaut. Hier kamen die 16erKoaxe Mac Audio Super Audio 162 zum Einsatz. Front- und Hecksystem werden von jeweils einer Zweikanälerin namens Z 2200 angetrieben, die sich unterhalb des Hecksystem befinden und durch zwei beleuchtete Bullaugen zu betrachten sind. Für tieffrequenten Spaß sorgen zwei imposante 12-Zoll-Subs der Maximus-Reference-Serie, die kopfüber auf ein 35 Liter großes Bassreflexgehäuse spielen. Diese Kraftprotze benötigen natürlich potente Verstärker. Jeder Woofer bekam eine eigene Digital-Endstufe namens Fearless One, die stramme 1000 Watt bei einer Impendanz von 1,25 Ohm bereitstellt. Unter der riesigen Domstrebe im Kofferraum sind die beiden Verstärker mittig in der lackierten GFK-Landschaft untergebracht. Als Signalquelle löste Kenwoods Moniveiver DDX 6029 das ab Werk verbaute Doppel-DIN-Teil ab. Weil Perfektionist Nic mit dem Spaltmaß zwischen Radiorahmen und Mittelkonsole einfach nicht leben konnte, spachtelte er den Übergang kurzerhand auf und lackierte ihn in mattem Schwarz. Das Navigationsmodul, das der schnittige JapanRacer ab Werk bereits besaß, darf auch weiterhin seinen richtungsweisenden Dienst verrichten. Circus Maximus: Die beiden 12-Zoll-Subwoofer der Serie Mac Audio Maximus machen ihrem Namen alle Ehre – kopfüber sorgen sie im Kofferraum für Bassdruck. Daher blieb auch der 7-Zoll-Bildschirm in der Mittelkonsole erhalten. Als die Redakteure dann endlich in den erstaunlich bequemen Schalensitzen zur Hörprobe Platz nehmen durften und die erste Silberscheibe im CDSchlitz verschwunden war, kam mit Snoop Doggs Hit-Album „Rhythm & Gangsta“ gleich richtig Stimmung auf. Die beiden Subs sorgten für massiven Schub im Bassbereich und schienen dabei keine Grenzen zu kennen. Dank des integrierten Mundorf-Netzteils ging der Anlage auch nach längeren Bass-Orgien nicht die Puste aus. Ebenfalls klasse, dass die gesamte Anlage trotz gewaltigen Pegels wie aus einem Guss spielte. Audiophile Tracks hörten sich tonal sehr ausgewogen und feinfühlig an, und auch die Bühne spielte hoch oben über der Carbonhaube. Doch das war nicht das Hauptaugenmerk dieses Konzepts. Das P.I.T. wollte das Spaßhören neu definieren – und hat das auch bestens hinbekommen. Die Anlage schiebt fette Pegel und bietet dennoch jede Menge Klanggenuss 5/2006 Fazit: Nic König und seine Jungs haben sich wieder einmal selbst übertroffen. Mit diesem Demo-Car haben sie bewiesen, dass guter Sound, der mächtig Spaß macht, auch ohne Materialschlacht möglich ist. Neukonstruktion: Die Türverkleidung wurde komplett neu aufgebaut. Extrem: Der Nissan 350Z scheint einem Videospiel entsprungen zu sein. Modellbau: So sieht das Skelett einer GFKKonstruktion aus. Schaltplan datenblatt Nissan 350Z nachgehakt Nic König autohifi: Herr König, wie lange hat der gesamte Umbau des Fahrzeugs gedauert? Nic König: Etwa 1500 Arbeitsstunden inklusive sämtlicher Karosserieund Lackierarbeiten. autohifi: Weshalb haben Sie verglichen mit anderen Demo-Fahrzeugen eine eher überschaubare Anlage in dem Nissan verbaut? Nic König: Wir wollten, das jeder diese Anlage nachvollziehen kann und haben infolgedessen auf eine Materialschlacht verzichtet. Im Prinzip kann dieses Anlagenkonzept auf jedes andere Fahrzeug übertragen werden. Dennoch stellt dieser Show-Ausbau natürlich etwas Besonderes dar. Einbau von P.I.T. (Prof. Installer Team) Projektleiter: Nic König Audiovox Lise-Meitner-Straße 9 50259 Pulheim Bestückung Headunit Kenwood DDX 6029 1600 Euro Endstufen Mac Audio Z 2200 (2x) zus. 440 Euro Mac Audio Fearless One (2x) zus. 1000 Euro Lautsprecher Mac Audio Super Audio 2.16 114 Euro Mac Audio Super Audio 162 80 Euro Subwoofer Mac Audio Maximus Reference 12 (2x) zus. 800 Euro DVD-Player Audivox DVD 1627 1200 Euro Bildschirme Audivox LCM 7069 (2x) zus. 400 Euro Cameras Audivox CCDF (2x) zus. 460 Euro Zubehör Kabel, Batterie, Dämmung etc. ca.1200 Euro Einbau auf Anfrage Gesamt ca. 7294 Euro Punkte 11 12 5 Verarbeitung (12) Praxis (12) autohifi-Check: Klang Tonalität (12) 9 8 Auflösung (12) 9 10 11 2* Bassqualität (12) Frequenzgang autohifi-Testlabor 100dB Gesamtpegel (12) Bonuspunkte (4) 90dB 80dB URTEIL 70dB Nissan 350Z 60dB 50dB 20Hz Bühne (12) autohifi-Messergebnisse Nissan 350Z autohifi-Check: Einbau Show (12) P.I.T. (Nic König) Einstufung Bewertung 200Hz 2kHz 20kHz Ausgwogener Verlauf mit ordentlichem Spaßpeak im Bassbereich. Preis/Leistung Bewertung 77 Punkte Hinterbänkler: Durch die beleuchteten Bullaugen sind die Amps fürs Front- und Hecksystem zu sehen. Spitzenklasse Spitzenklasse ★★★★ sehr gut * für das Gesamtkonzept Tuning und Audio 5/2006