Prozess-Redesign

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Prozess-Redesign
© 2006 Carl Hanser Verlag, München
www.cad-cam.de
Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern.
METHODEN PLM-SYSTEMWECHSEL
Hirschmann Automotive
Wettbewerbsfähig durch
Prozess-Redesign
Die SAP-Direktschnittstelle
von Cenit ermöglicht die Verwaltung von Catia-V4/V5-Daten beim Automobilzulieferer Hirschmann Automotive.
INTEGRATION. ›Collaborative Engineering‹ ist ein Schlagwort der
Branche, das nun auch bei den
Automobilherstellern enorm Konjunktur hat: »Die großen
OEMs gehen bei
ihren
Zulieferern in die
Offensive«, so
Josef Summer,
Leiter Technische Datenverarbeitung CADIntelligente Sensor/Aktorelemente
von Hirschmann Automotive tragen zur Erhöhung der Fahrsicherheit bei.
ten und noch dazu durch die verschiedenen Hirschmann-Standorte
war eine unübersichtliche Datenhaltung vorprogrammiert.
Alles in einem System
Mit dem Ziel eines zentralen DatenManagements konnte Cenit für die
nahtlose Integration von CatiaPLM beim österreichischen AutoV4/V5-Daten in SAP R/3 seine Softmobilzulieferer Hirschmann Autoware CDI einbringen. Innerhalb von
motive GmbH. Insbesondere
SAP kann damit der gesamte EntDaimlerChrysler und BMW wollen
wicklungsprozess im Catia-Umfeld
die gemeinsame Arbeit intensiviedirekt abgebildet werren. Da jeder Mitarbeiter
den.Verteilszenarien lassofort wissen muss, wo
sen sich ebenso nutzen
welche Daten zu finden
wie die Steuerungsfunksind, werden für die Zutionen für Freigabe- und
lieferer eine reibungsloÄnderungsprozesse. Mit
se IT und OEM-konfordem Import der Neume Datenbasis zum
tralformate aus dem
Wettbewerbsvorteil.
PDM-Altsystem in SAP
Bis vor kurzem waren
konnte kurz nach Probei der Hirschmann
jektstart am 1. März
Automotive GmbH zur
2003 bereits ein erster
Datenverwaltung noch
großer Erfolg verbucht
SAP R/3 und ein PDMwerden.
Ausgefeilte
System ohne funktionie- Josef Summer, Leiter
rende Integration im Technische Datenver- Batch-Läufe automatisierten diese nächtliche
Einsatz. »Die Kommu- arbeitung bei HirschRoutine. Ein wichtiger
nikation zwischen unse- mann: »Die Fülle der
Punkt, um die Benutzer
rem PDM-System, SAP Daten wollten wir mit
daran zu gewöhnen,
und letztlich auch Catia einem zentralen Dadass die relevanten Dahat nie richtig funktio- ten-Management in
ten, wie z.B. Tiff-Daniert«, erläutert Josef den Griff bekommen.
teien, im SAP-System zu
Summer das Dilemma. Die Software CDI von
finden sind.
Durch die Fülle der Da- Cenit leistete dabei
eine wertvolle Hilfe.«
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CAD CAM 1-2/2006
© 2006 Carl Hanser Verlag, München
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Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern.
PLM-SYSTEMWECHSEL
Die Integration zwischen SAP
und Catia eröffnete dann im zweiten Schritt des Projekts ganz neue
Prozesse – etwa in der Neuanlage
von Stammdaten. Bislang geschah
dies erst am Ende der Bauteilentwicklung. Heute hingegen legt der
Konstrukteur mit der CDI-Lösung
das Material, einen Dokumentinfosatz und eine Stückliste an. Diese
Daten werden dann parallel während des Projekts gepflegt. Allein
das führt schon zu positiven Effekten, vor allem in der Kommunikation zwischen Konstrukteur und
Arbeitstechniker.
den haben. Und
das bei über
50 000 Datensätzen.«
Um solche Ergebnisse zu realisieren, sind zwei Dinge besonders
wichtig: die Rückendeckung durch
das Management sowie ein Redesign bestehender Geschäftsprozesse. Das Management bei Hirschmann stellte die Vorteile des gesamten Projekts immer wieder in den
Vordergrund. »Bei unserem Projekt
war es nicht zielführend, die Software auf bestehende Prozesse auszulegen. Wichtig ist die Neugestaltung der Abläufe«, fasst Summer
Datenübernahme
seine Erfahrungen zusammen.
Die heiße Phase des Projekts beBeispiel
›Serienentwicklung‹:
gann schließlich mit der AltdatenDie Hirschmann-Entwickler haben
übernahme nach SAP. Da in Catia
vor der Catia-V5-Einführung AnV4 – im Gegensatz zu V5 – keine
regungen zum neuen Tool und der
Positionsmatrizen verwaltet werProzessumgebung eingebracht. Auf
den, mussten diese aus dem bisher
dieser Grundlage wurde ein umfangreiches Angebot
von Cenit erstellt.
Deutlich wurde dabei
die wichtige Rolle eines Partners wie Cenit: »Die Berater gingen in jeder Phase
sehr neutral an die
Themen heran. Im
Bei Hirschmann heißt die Devise: ›Mit Hilfe der SteckverFalle der Wunschliste
bindunsgstechnologie Platz gewinnen und Gewicht spahätte Cenit auch einren‹. Transparenz und Integration sind Schlüsselfaktofach die Änderungen
ren, um eine effiziente Prozesskette zu garantieren.
programmieren köneingesetzten PDM-System herausnen – im Dialog konnten wir gegefiltert werden. Ohne Unterstütmeinsam aber andere, innovativere
zung des Herstellers war dies vor alLösungen finden«, ist Summer von
lem für Cenit eine besondere Herder Zusammenarbeit angetan. Ceausforderung. Es wurden viele Tage
nit hat sich stark eingebracht und
investiert, bis die Matrizen und die
versucht, die Hirschmann-Prozesse
Altdaten so aufbereitet waren, dass
nachzuvollziehen. Das jahrelange
sie an einem einzigen Wochenende
Branchen-Know-how und der hoproblemlos zu exportieren waren.
he Grad an Flexibilität von Cenit
Für Josef Summer ist dabei eins imkamen dem Automobilzulieferer
mer noch faszinierend: »Bisher hadabei zugute. So urteilt Summer:
ben tatsächlich nur fünf Personen
»Mir hat es sehr geholfen, mich mit
angerufen, die etwas nicht gefuneinem externen Berater auszutauDAS UNTERNEHMEN
Hirschmann Automotive GmbH. Hirschmann Automotive im österreichischen Rankweil
entwickelt Lösungen im Bereich ›Steckverbindungstechnik‹. Das Produktspektrum umfasst eine Vielzahl an mechatronischen Komponenten, intelligenten Sensor-/Aktorelementen, Steckverbindern und Kontaktierungssystemen, sowie Leitungssätze für Anwendungen in sicherheitsrelevanten und beanspruchten Bereichen im Fahrzeug.
METHODEN
schen – das
bringt frischen Wind ins Haus!«
PLM bringt Mehrwert
Im Moment ist eine Phase der Konsolidierung in Rankweil eingetreten. Trotzdem hat Summer schon
einen neuen Punkt auf seiner Agenda: den neuen Cenit EnterpriseConnector. In
Zukunft
will I m D i a l o g m i t
man so – wie
Cenit konnten
schon in der
Konstruktion – w i r e i n e i n n o v a SAP direkt betive Lösung
schicken können. Unmittel- f i n d e n .
bar aus der SAPPLM-Umgebung können damit
Daten im- oder exportiert werden.
Dabei werden sowohl native CADFormate, Neutralformate als auch
begleitende
Office-Dokumente
unterstützt. So kann Hirschmann
zukünftig noch flexibler Daten mit
den OEMs und Partnern austauschen.
Heute beschreibt Summer das
gesamte Projekt als »Investition in
die Zukunft« – vor allem aufgrund
der hohen Integration durch die
PLM-Lösung. So kann nun in der
Produktion komplett auf papierbasierte Standordner verzichtet werden. Das allein birgt schon ein großes Potenzial. Vor allem aber die
zentrale Datenverwaltung in SAP
zahlt sich für Hirschmann aus.
»Das sind Innovationen, die man
nur schwer finanziell bewerten
kann. Aber ich weiß, dass sie
Hirschmann um Meilen nach vorne bringen«, zeigt sich Summer
überzeugt von den Ergebnissen des
Projekts.
Christoph Michl
@
www.cenit.de
www.hirschmann.at
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