2 Emotionstheorien

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2 Emotionstheorien
Lernen
Erfahren
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2 Emotionstheorien
Die theoretische Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem Thema bietet die Diskussion über die Emotionstheorien
von Robert Plutchik und von Carrol E. Izard.
Aufgabe 3 regt die Schülerinnen und Schüler dazu an, Emotionen anhand eigener Erlebnisse zu besprechen und szenisch
darzustellen.
Tipp 1
Hier kann vor allem auf das offene Zeigen oder Verstehen von Emotionen in unterschiedlichen Kulturkreisen eingegangen
werden.
Welche Emotionen teilt man wem mit? Welche verheimlicht man?
Welche Emotionen kommen bei der Gesprächspartnerin bzw. beim Gesprächspartner wie an?
Spiel
Glücksspiel
Eine erfolgreiche Übung, in die Thematik einzusteigen, ist das Glücksspiel. Diese Übung besteht aus mehreren Schritten,
welche je nach Bedarf intensiviert werden können. Positiver Effekt: Durch dieses Spiel werden die Schülerinnen und Schüler auch dazu gebracht, miteinander zu kommunizieren und möglicherweise auftretende Konflikte zu lösen. Außerdem
lernen sie einander, ihre ähnlichen und voneinander abweichenden Einstellungen kennen und respektieren. Während
dieses Spiels ist oft das Entstehen einer positiven, gelösten, euphorischen Atmosphäre in der Klasse zu beobachten.
Jede Schülerin und jeder Schüler erhält 5 leere Kärtchen.
Die Schülerinnen und Schüler schreiben auf jedes Kärtchen einen Begriff, der für sie Glück bedeutet.
Die Kärtchen werden wieder eingesammelt, gemischt und an die Schülerinnen und Schüler ausgeteilt.
Die Lehrerin bzw. der Lehrer hat nun die Möglichkeit nachzufragen, ob jede und jeder mit den fremden Glückskärtchen
glücklich ist und ob jemand ähnliche, gleiche Begriffe oder seine eigenen Kärtchen erhalten hat. Manche Schülerinnen
und Schüler werden erklären, dass sie mit ihren Kärtchen nicht glücklich sind.
Nun kann der „Tauschbasar“ eröffnet werden, die Schülerinnen und Schüler gehen umher und tauschen Kärtchen. Es
dürfen auch mehrere Kärtchen gegen eines eingetauscht werden.
Nach Ende der Tauschaktion empfiehlt es sich, noch eine Fragerunde zu eröffnen, in der erörtert wird, ob jede und jeder
glücklich ist und ob es Schülerinnen und Schüler gibt, die weniger oder mehr als 5 Kärtchen besitzen.
Interessant ist auch die Frage, ob jemand eigene Kärtchen rückgetauscht hat bzw. keinen einzigen seiner ehemaligen
Glücksbegriffe besitzt. Häufig wird es vorkommen, dass eine Schülerin bzw. ein Schüler einige „fremde“ Glücksbegriffe
eingetauscht hat, mit denen sie bzw. er dennoch glücklich bzw. zufrieden ist.
Im nächsten Schritt sollen die Schülerinnen und Schüler Gruppen von 5 bis 7 Personen bilden. Hier bietet sich das Zufallsprinzip an.
Die Gruppen werden nun aufgefordert, sich auf 3 Glücksbegriffe je Gruppe zu einigen, mit denen sich die ganze Gruppe
glücklich bzw. zufrieden fühlen kann.
Auf einem Plakat notiert man die 3 Begriffe jeder Gruppe und lässt eine Gruppensprecherin bzw. einen Gruppensprecher
die Auswahl und den Auswahlvorgang erläutern.
Jetzt stellt man die schwierige Aufgabe an jede Gruppe: „Wählt aus euren drei Begriffen einen einzigen aus, mit dem die
ganze Gruppe glücklich bzw. zufrieden ist.“
Nach dem Feststehen des Ergebnisses erklärt eine Gruppensprecherin bzw. ein Gruppensprecher die Entscheidung der Gruppe.
Für spielfreudige Klassen bietet sich nun Statuentheater an: Jede Gruppe erhält den Auftrag, ihren Glücksbegriff als Statue bzw. Freeze-Bild darzustellen, wobei jedes Gruppenmitglied Teil der „Glücksstatue“ sein soll.
Die Statuen werden den anderen Gruppen vorgestellt.
Aus diesen Freeze-Bildern können bewegte Bilder entstehen: Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, zwanzig
(visualisierbare) Eigenschaftswörter zu nennen, die auf einem Plakat und gleichzeitig auf Kärtchen notiert werden (z. B.
jemand ist: traurig, fröhlich, aggressiv, lustig, müde etc.).
Jede Gruppe erhält nun 4 dieser „Emotionskärtchen“ und soll ihre Glücksstatue als Ausgangsstellung für einen Sketch
nutzen, in dem mindestens 3 dieser auf den Kärtchen vorkommenden Emotionen bzw. Eigenschaften dargestellt und von
den anderen Gruppen erraten werden sollen. Der Sketch kann ohne Worte erfolgen, aber auch mit Worten, wobei das zu
erratende Emotionswort nicht genannt werden darf.
Es hat sich bewährt, die Emotionen nacheinander mit kurzer Unterbrechung darzustellen.
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Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz, Teacher’s Guide
Lerneinheit 2: Emotionen
Zeitbedarf
Mit einem Zeitbedarf von 1 Unterrichtseinheit für das Glücksspiel ist zu rechnen. Für eine intensive Auseinandersetzung
benötigt man 2 Unterrichtseinheiten.
Material
• bunte A6-Zettelchen/Kärtchen, Schreibmaterial
• Plakate
Eine Zusammenarbeit mit dem Gegenstand Deutsch bietet sich an. Gute Resultate werden erzielt, wenn die Schülerinnen
und Schüler kreative Texte (freie Wahl der Textsorte) zum Thema Emotionen (positive und/oder negative) verfassen und
vortragen. Auch Texte (Gedichte, Dramensequenzen) können bearbeitet (z. B. mit unterschiedlichen Emotionen gespielt)
werden.
Tipp 3
Eine Verknüpfung mit Übungen aus Kapitel 3/Lerneinheiten 2 und 3 („Vom Leben-Spüren zu Lebensspuren“, „Lebenswerte Lebenswerte“) bietet sich an.
3 Emotionale Intelligenz
In diesem Lernschritt werden die Schülerinnen und Schüler angeregt, den Unterschied zwischen Gebot und Verbot zu
erkennen und mit emotionaler Kompetenz in Zusammenhang zu bringen.
Tipp 1
Eine Zusammenarbeit mit den Gegenständen Religion und/oder Ethik, Geschichte und Geographie bietet sich an.
Zielführend ist es, Gebote und Verbote unterschiedlicher Kulturkreise und Religionen zu besprechen und sich mit historischen, sozialen und kulturellen Hintergründen zu befassen. Die Schülerinnen und Schüler recherchieren gerne und bringen auch ihre persönlichen Erfahrungen ein.
Tipp 2
In diesem Zusammenhang ist es wirkungsvoll, den Sinn und Zweck der Schulordnung zu besprechen und Regeln für das
Zusammenleben in der Klasse aufzustellen.
Zeitbedarf
Für Aufgabe 6 und 7 ist mit einem Zeitbedarf von 1 Unterrichtseinheit zu rechnen.
Material
• Plakate, Schreibmaterial
• Internet
• Bibel, Koran, Talmud …
• Schulordnung, Spielregeln …
4 Die vier emotionalen Kompetenzen
Dieser Lernschritt eignet sich auch als Vorbereitung für Kapitel 5 („Kommunikation ist Begegnung“) und Kapitel 6 („Konflikte und Möglichkeiten“). Die Schülerinnen und Schüler werden dazu angeregt, sich persönlich und in der Kleingruppe
mit den vier Grundpfeilern des Modelles zu emotionaler Kompetenz nach Goleman auseinanderzusetzen.
Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz, Teacher‘s Guide
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2 Pfadfinder gesucht!
Tipp 2