Rosmarinextrakt in Fleischprodukten
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Rosmarinextrakt in Fleischprodukten
User: FWBU**FONT** Time: 12-20-2012 18:11 Product: FLWX PubDate: 001 Zone: 1 Edition: 1 Page: X098 Color: C YK M 98 Forschung und Entwicklung Rosmarinextrakt in Fleischprodukten Wirkung auf die Eigenschaften der Erzeugnisse Von Bo-Anne Rohlík und Petr Pipek Die visuelle Beurteilung von Fleisch und Fleischprodukten ist ausschlaggebend für die Kaufentscheidungen des Verbrauchers, da hierbei Farbe mit Frische assoziiert wird. Eine geeignete Methode, die Menge der chemischen Zusätze in Fleischprodukten zu verringern, besteht in der Verwendung natürlicher Substanzen (wie Gewürzen und Pflanzenextrakten), die nicht nur die Farbe der Fleischprodukte, sondern auch ihre Haltbarkeitsdauer positiv beeinflussen können. Darüber hinaus sind sie ein natürlicher Bestandteil von Fleischprodukten und können auch deren organoleptische Merkmale verbessern. Die Farbe der untersuchten Fleischprodukte wurde mit der Videobildanalyse (VIA) beurteilt. Die Bilder der Fleischprodukte wurden mit einem Scanner (HP Scanjet 5470c) aufgenommen und mit spezieller Software (NIS-Elements 2.30) ausgewertet. Die Studie konzentrierte sich auf die Möglichkeit, neue Gewürze und Pflanzenextrakte als Antioxidantien in Fleischprodukten einzusetzen. Unter den getesteten Antioxidantien erwiesen sich der Rosmarinextrakt und besonders seine leichte Fraktion als am wirksamsten. Die positive Wirkung des Rosmarinextrakts wird noch verstärkt durch die Zugabe von Lycopin, das nicht nur ein Antioxidans, sondern auch ein Farbstoff ist. Die Wirkung des Rosmarinantioxidans wurde untersucht an Trocken-/Kochwürsten, Schinken, fermentierter Salami mit Paprika, Hackfleisch und Knochen (Knochenmark). D ie Oxidation von Hämopigmenten und Lipiden ist die Ursache für verschlechtertes Aussehen und Farbveränderungen bei Fleisch und Fleischprodukten, was für die Kaufentscheidung der Verbraucher eine wichtige Rolle spielt, da sie Farbe mit Frische assoziieren. Die intensive Rotfärbung der Fleischprodukte hängt nicht nur von der Konzentration von Hämopigmenten ab, sondern wird auch beeinflusst durch intrinsische Faktoren wie Geschlecht, Alter, Tierrasse, Anteil an endogenen Antioxidantien und pH-Wert nach der Schlachtung und extrinsischen Faktoren wie Temperatur, Sauerstoff, Licht, Verpackungsart, Mikroorganismen sowie deren Art und Wachstum (BEKHIT, 2005). Eine ebenso wichtige Rolle spielen bei Fleischprodukten die Lagerbedingungen, wo viele chemische Reaktionen ablaufen können, die die Farbe von Fleisch und Fleischprodukten beeinflussen. Die wichtigste chemische Reaktion, die sich auf die Oxidation der Hämopigmente auswirkt, ist die Oxidation von Lipiden. Primärprodukte der Lipidoxidation einschließlich chemischer Spezies, die sich während der Anfangs- und frühen Propagationsphasen (Alkyl, Alkoxyund Peroxyradikale) zusammen mit den sekundären Oxidationsprodukten (Aldehyde, Ketone, Epoxidhexanal, Propanal, Malondialdehyd und 4-Hydroxynonenal – HNE) bilden, können leicht mit Myoglobin reagieren und unerwünschte Farbprodukte entstehen lassen (FAUSTMAN, 2010). Produkte und chemische Spezies, die durch Lipidoxidation entstehen, können leicht mit Myoglobin reagieren und grüne Pigmente wie Choleglobin, Verdoglobin und Verdohäm bilden. Ein besonderer Fall scheint die Autooxidation von Myoglobin zu sein. Zuvor gebildetes rotes Oxymyoglobin (MbO2) verwandelt sich unter sehr geringem (aber vorhandenem) Sauerstoffpartialdruck in braunes Metmyoglobin (MetMb), besonders bei vakuumverpacktem Fleisch (FAUSTMAN, 2010). Schlüsselwörter ,Rosmarin ,Antioxidantien ,VIA ,Fleischprodukte ,Farbe ,Lipid Diese chemischen Reaktionen hängen ab von verschiedenen Faktoren wie der Umgebungstemperatur, dem Sauerstoffpartialdruck, der Zugabe von Antioxidantien (im vorliegenden Fall Gewürze), Räuchern, der Hämopigmentkonzentration und anderen. Farbveränderungen bei Trockenwurst, verursacht durch die Oxidation von Hämopigmenten, sind festzustellen in Scheiben, die mehrere Stunden dem Licht ausgesetzt waren. Diese Reaktionen werden durch die Lipidoxidation beschleunigt und können verringert werden durch die Verwendung bestimmter Gewürze mit oxidationshemmenden Eigenschaften, meistens Salbei, Oregano, Rosmarin und andere (SUHAJ, 2006). Die Wirksamkeit von Gewürzextrakten ist oft höher bei synthetischen Antioxidantien in Abhängigkeit vom Medium, in dem sie wirken sollen (Wasser, Öl, etc.) (YANISHLIEVA et al., 2006). Rosmarinextrakte erweisen sich als wirksames Antioxidans für Rohwurst (DRAGOJEV et al., 2007). Diese Antioxidantien unterdrücken die lipolytischen Prozesse während der Rohwurstproduktion (DRAGOJEV et al., 2006). Rosmarinextrakte enthalten spezifische phenolische Bestandteile wie Rosmarinsäure, Carnosol, andere Kaffeesäurederivate usw. Diese Bestandteile reagieren mit vorhandenen Metallionen, sodass sich Chelate bilden; sie reagieren daraufhin mit Peroxidradikalen, stabilisieren so diese freien Radikalen und unterbrechen die Oxidationskette. Die komplizierte Struktur von Rohwurst (ein Produkt aus grob zerkleinertem Fleisch) mit unterschiedlicher Kinetik bei den Farbveränderungen in unterschiedlichen Gewebepartikeln der Wurst macht eine Bewertung dieser Veränderungen mittels klassischer Reflexionsspektrofotometrie sehr schwierig. Ein sehr ähnliches Problem ergibt sich bei der Bewertung von Hackfleisch. Deshalb wird die Videobildanalyse eingesetzt, um die Wurst beziehungsweise das Hackfleisch in präzise Teile zu zerlegen und die Farbe der roten Muskelpartikel mit einem angemessenen Schwellenwert zu messen und zu bewerten (PIPEK et al., 2007). Zweck der Arbeit war es, neue oxidationshemmende Extrakte zu testen und bei häufig vertriebenen Fleischprodukten wie Roh-Kochwurst, fermentierter Rohwurst und Hackfleisch anzuwenden. Die Studie betrachtete besonders die Verwendung der drei Rosmarinextrakte Oleoresin und seiner leichten und schweren Fraktion, wobei sich die leichte Fraktion als am wirksamsten erwies. Versuch In Zusammenarbeit mit der Firma Trumf International s.r.o. (Tschechien), die natürliche, oxidationshemmende Extrakte entwickelt, Erhalten: 16. Mai 2011 | geprüft: 28. November 2011 | überarbeitet: 29. November 2011 | akzeptiert: 6. Dezember 2011 | übersetzt: 19. Oktober 2012 User: FWBU**FONT** Time: 12-20-2012 18:11 Product: FLWX PubDate: 001 Zone: 1 Edition: 1 Page: X099 Color: C YK M Forschung und Entwicklung 99 Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Abb. 1: Veränderungen des Rotwertes a* in bei 4 °C gelagerten Proben Fig. 1: Changes of redness a* in samples stored at 4 °C wurde die Wirkung dieser Antioxidantien auf Farbveränderungen und Lipidoxidation untersucht. Zum Zweck dieser Studie wurden spezifische Extrakte typischen Fleischprodukten wie Koch-/Trockenwurst, fermentierter Rohwurst und Hackfleisch zugesetzt und die Produkte während der Lagerung untersucht. Darüber hinaus wurden auch die Farbveränderungen in intakten Proben, die Auswirkung der Lagerbedingungen wie Licht- und Sauerstoffexposition und Lagertemperatur auf die Farbveränderungen bewertet. Farbveränderungen durch Hämopigmentoxidation wurden in den Scheiben getrockneter und fermentierter Wurst und auf der Oberfläche von Hackfleisch in MA-Verpackung bewertet. Um diese unerwünschten Farbveränderungen zu verlangsamen, wurden der Trockenwurst zuerst verschiedene Farbstoffe und Extrakte aus Gewürzen (Rosmarin, Piment, Muskat, schwarzer Pfeffer, Gewürznelke, Sandelholz) zugegeben. Fermentierte Wurst und Hackfleisch wurden mit Rosmarinextrakt angereichert, der zuvor an Trockenwurst getestet worden war. Materialien und Methoden Materialien K Aus Rind- und Schweinefleisch, Schweinespeck, Salz, einer Nitritsalzmischung (E 250, 0,5 – 0,6%) und Wasser (in Form von Eis – zur Senkung der Produktionstemperatur) wurde (Standardproduktion) hergestellt. Der Versuch mit den zugesetzten Gewürzen/ Antioxidantien wurde in zwei verschiedene Schritte unterteilt. Zum einen mit der Zugabe unterschiedlicher Gewürze (Muskat, Piment, Rosmarinextrakt – Bordantix) mit den erwarteten antioxidativen Eigenschaften und zum anderen mit der Zugabe von kommerziell hergestelltem Rosmarinextrakt (Trumf-Rosmarinextrakt). Der Rosmarinextrakt von Trumf ist in drei verschiedenen Versionen erhältlich: als erste Version das nicht fraktionierte Oleoresin und zwei unterschiedlich fraktionierte Oleoresinzubereitungen, die Trumf als leichte beziehungsweise schwere Fraktion des Rosmarinoleoresinextrakts deklariert hat. Die genaue Zusammensetzung der Fraktionen ist ein Betriebsgeheimnis. Die Gewürze, der Rosmarinextrakt und seine Fraktionen wurden jedoch in verschiedenen Konzentrationen den Wurstproben zugemischt, wie aus Tabelle 1 und 2 ersichtlich. Nach der Herstellung und dem notwendigen Trocknungsprozess (aw<0,93) wurden die intakten Würste in Raumtemperatur gelagert und in bestimmten Abständen analysiert. Zur Bewertung der Farbstabilität der Trockenwürste wurden sie in Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Abb. 2: Wirkung unterschiedlicher Konzentrationen von Rosmarinextrakt auf die Farbe von Trockenwurst bei Luft- und Lichtexposition Fig. 2: Effect different concentrations of rosemary extract on dry sausage colour during exposition to air and light Scheiben geschnitten und dem Sauerstoff der Umgebungsluft im Dunkeln oder unter dem Licht von zwei Leuchtstoffröhren (11 W, 4100 K) ausgesetzt. K Fermentierte Paprikawurst (Standardproduktion) wurde ebenfalls aus denselben Rohmaterialien wie bei den Trocken-/Kochwürsten hergestellt mit dem Unterschied, dass hier Paprika, Starter und ein kommerziell hergestellter Rosmarinextrakt zugefügt wurden. Zur Verstärkung der antioxidativen Wirkung des Rosmarinextrakts wurde noch Lycopin in bestimmten Kombinationen zugefügt (Tab. 3). Nach der Herstellung und dem notwendigen Trocknungsprozess (aw<0,93) wurden die intakten Würste in Raumtemperatur gelagert und in bestimmten Abständen analysiert, wie bei den Trocken-/ Kochwürsten. Frisches Rind- und Schweinefleisch wurde in einem industriellen Wolfer zerkleinert und dann in einen Mixer gegeben, wo Rosmarin in unterschiedlichen Konzentrationen (0 g/kg, 0,5 g/kg, 1 g/kg) zu- Tab. 1: Zugesetzte Gewürze mit antioxidativer Wirkung – unterschiedliche Konzentrationen Tab. 1: Added spices with antioxidant effects – different concentrations Probe Inhalt Zugabe [g/kg] B6 0,6 Rosmarin Bordantix B3 0,3 M6 0,6 Muskat M3 0,3 NK6 0,6 Piment NK3 0,3 R6 0,6 Rosmarin Trumf R3 0,3 Kontrollprobe Kontrollprobe – Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 User: FWBU**FONT** Time: 12-20-2012 18:11 Product: FLWX PubDate: 001 Zone: 1 Edition: 1 Page: X100 Color: C YK M 100 Forschung und Entwicklung Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Rosmarinextrakt in Fleischprodukten Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Abb. 3: Lipidoxidation bei Trocken-/Kochwurst mit unterschiedlichen Konzentrationen des Antioxidans Rosmarinextrakt Fig. 3: Lipid oxidation of dried/cooked sausages with different concentrations of the antioxidant rosemary extract Abb. 4: Rotwert der Fleischpartikel in intakten Würsten während der Lagerung in der Klimakammer Fig. 4: Redness of meat particles in intact sausages during their storage in a climate chamber gesetzt und mit dem zerkleinerten Fleisch vermischt wurde. Diese Proben wurden in Polypropylen-Trays verpackt. Die Packungen wurden mit modifizierter Atmosphäre gefüllt (80% Sauerstoff und 20% Kohlendioxid), mit einer Verbundfolie verschlossen und bei 4 °C gelagert. Der Fettgehalt im Rinderhack betrug 13% und im Schweinehack 25%. rot r = R/(R+G+B) und Farbtönung h = arctg (a*/b*) errechnet. Dasselbe Verfahren wurde auch bei den Fettpartikeln angewendet. Methoden Farbe Die Farbanalyse erfolgte mittels Reflexionsspektrofotometer (Minolta CM2600d) und Videobildanalyse (VIA) (NIS Elements 2.30) durch Ermitteln der Werte L*, a*, b*, mittelrot (R), grün (G) und blau (B). Die Oberfläche des Hackfleischs und der Wurstscheiben wurde mit einem Scanner HP Scanjet 5470c gescannt. Der Farbwert rot wurde bestimmt als r = R/ (R+G+B). Bezüglich der VIA-Methode war es zuerst erforderlich, den Hintergrund und andere störende Elemente zu entfernen. Danach wurde der Schwellenwert der Muskelpartikelfarbe gemessen und in Helligkeit L*, rot a*, gelb b*, mittelrot (R), mittelgrün (G) und mittelblau (B) angegeben; es wurden die Werte Tab. 2: Unterschiedliche Konzentration des zugegebenen Rosmarinextrakts und Fraktionen des Rosmarinextrakt Tab. 2: Different concentration of added rosemary extract and fractions of the rosemary extract Probe Antioxidans Zugabe [g/kg] R1 0,6 R2 0,4 R3 0,3 Standard Rosmarin Oleoresin R4 0,2 R5 0,1 R6 Schwere Fraktion 0,3 R7 Leichte Fraktion 0,3 Kontrollprobe – – Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Lipidoxidation Das Ausmaß der Lipidoxidation wurde bestimmt durch den Thiobarbitursäurewert (TBARS), bei dem sich die Konzentration von 1,3Propandiol in mg/kg des Fleisches ergab, wie von TARLADGIS et al. beschrieben (1960). Trocken-/Kochwurst Die Videobildanalyse (VIA) hat sich als Methode zur Feststellung von Farbveränderungen in Trockenwurst bewährt. Sie ermöglicht im Gegensatz zur klassischen Reflexionsspektrofotometrie die Analyse einzelner Teile des Fleischprodukts. Scanner-Abbildungen der Trockenwürste wurden in unterschiedliche Interessengebiete aufgeteilt, ohne dass dabei die Probe beschädigt wurde. Dank VIA können Farbveränderungen in verschiedenen Ebenen der Trockenwurst durch Anwendung eines angemessenen Schwellenwertes detailliert betrachtet und Muskelpartikel können von Fettanteilen unterschieden werden. Es ist auch möglich, hiermit Farbveränderungen des Fleischprodukts durch spezielle Rezepturen (Zusätze verschiedener Gewürze mit antioxidativen Eigenschaften) und spezielle Lagerbedingungen festzustellen. Hämopigmente in Fleischprodukten wie Trockenwurst oxidieren aufgrund der Wärmebehandlung und setzen Eisen frei, das leicht mit niedermolekularen Substanzen reagieren kann. Sich bildende Chelate bringen die Oxidation von Lipiden in Gang, was sich auf die sensorischen Eigenschaften der Fleischprodukte negativ auswirkt (MORISSEY et al., 1998; MONAHAN et al., 1993). Es wurden Farbveränderungen in verschiedenen Ebenen von Trockenwürsten untersucht, um herauszufinden, ob sich die einzelnen Ebenen voneinander unterscheiden. An Probe B6 (als Beispiel) ist festzustellen, dass die äußere Ebene (>45 mm) der Trockenwurst dunkler als der Innenteil (<45 mm) ist. Dies hängt offensichtlich mit User: FWBU**FONT** Time: 12-20-2012 18:11 Product: FLWX PubDate: 001 Zone: 1 Edition: 1 Page: X101 Color: C YK M Forschung und Entwicklung 101 der Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Abb. 6: Rotwert der Fleischpartikel in Wurstscheiben, die bei 4 °C dem Licht ausgesetzt waren; 11 Tage nach der Produktion Fig. 6: Redness of meat particles of sausage slices exposed to light at 4 °C; 11 days after production Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Abb. 5: Rotwert der Fettpartikel in intakten Würsten während der Lagerung in der Klimakammer Fig. 5: Redness of fat particles in intact sausages during their storage in a climate chamber höheren Konzentration von Hämopigmenten aufgrund des Trocknungsprozesses zusammen. Die Substanzen des Räuchermediums können in die Wurst eindringen und ihre Farbe beeinflussen. Wegen eines höheren Wassergehalts und des Fehlens von Räucherbestandteilen ist der Innenteil der Trockenwurst heller als die äußere Ebene. Beide Faktoren (höherer Wassergehalt und geringere Rauchdiffusion) können auch die Wirkung von Antioxidantien beeinflussen. Den Trockenwürsten wurden unterschiedliche Gewürze und ihre Extrakte mit antioxidativen Eigenschaften zugesetzt (Tab. 2), um oxidative Reaktionen, die zu Verfärbungen führen, zu vermeiden. Um die antioxidativen Eigenschaften der zugesetzten Extrakte zu prüfen, wurden die Farbveränderungen der Proben untersucht. Aufgrund der Messwerte lässt sich feststellen, dass jeder Zusatzstoff (Gewürzextrakt) die Farbveränderungen in der Trockenwurst anders beeinflusste. Proben, die bei 4 °C dem Licht und der Dunkelheit ausgesetzt wurden, tendierten zu abnehmender Helligkeit. Der höchste Wert wurde bei der Probe mit Trumf-Rosmarin (R6) und der niedrigste Wert bei der Probe mit Rosmarin Bordantix B3 festgestellt. Nach 48-stündiger Lagerung unter denselben Bedingungen erwies sich wieder die Probe R6 als hellste Probe. Bei Betrachtung des Rotwertes a* wiesen die Proben mit den Rosmarinextrakten Bordantix (B6 und B3) und Trumf (R3) die höchsten a*-Werte auf (Abb. 1). Nach 48-stündiger Lichtexposition bei 4 °C waren jedoch nur noch die Proben B6 und B3 am rötesten. Beim Rotwert wurde dieselbe Feststellung gemacht. Die Proben B6 und B3 hatten bei einer Lagerung bei 4 °C und unter Licht im Vergleich zur Blindprobe den geringsten Verlust an roter Farbe (Abb. 2). Diese Daten deuten an, dass bei Zugabe von Rosmarinextrakten zu Trockenwurst (Bordantix und Trumf) die Oxidationsreaktionen der Hämopigmente verlangsamt und so die Farbverluste reduziert werden können. Die nächsten Schritte dienten dazu, die ideale Konzentration des Extrakts, der der Trockenwurst zuzugeben ist, festzustellen; und weiter herauszufinden, ob unterschiedliche Fraktionen des Rosmarinextrakts noch bessere antioxidative Eigenschaften besitzen. Die Lagerdauer bei ganzen, intakten Würsten hatte keinen großen Einfluss auf die Farbe, meist aufgrund der Wasserverdunstung und Hämopigmentkonzentration, was zu einer dunkleren Farbe führte (Abnahme der Helligkeit L*). Der Zusatz von Rosmarinextrakt hatte nur minimalen Einfluss auf diese Farbveränderung zum Dunkleren. Bei Wurstaufschnitten, die bei 4 °C gelagert wurden, veränderte sich die Farbe der Proben, wenn sie der Luft und dem Licht ausgesetzt wurden. Die Abnahme des Rotwertes a* ist am offensichtlichsten innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Aufschneiden. Die Zugabe von Rosmarinextrakt (0,2 – 0,3 g/kg) beeinflusste die Abnahme des Rotwertes a* am effektivsten (Abb. 2). Beim Vergleich einzelner Fraktionen scheint die leichte Fraktion am wirksamsten die Abnahme des Rotwertes unterdrücken zu können (Abb. 2), wohingegen die schwere Fraktion des Oleoresins keinerlei Wirkung zeigte bei der Vermeidung oxidativer Reaktionen von Hämopigmenten. Nahezu dieselben Ergebnisse gab es beim Rotwert r. Das Antioxidans, das den Farbverlust bei Trockenwürsten, die bei niedrigen Temperaturen gelagert und dem Licht ausgesetzt wurden, am besten verhindern kann, scheint die leichte Fraktion von Oleoresin (Rosmarinextrakt) zu sein. Die Lipidoxidation wurde durch Bestimmung des Thiobarbitursäurewertes ermittelt. Innerhalb der ersten zwei Wochen nahm die Konzentration der Oxidationsprodukte (1,3-Propandiol und andere) zu, besonders bei Proben mit höherer Konzentration des Rosmarinoleoresins, wahrscheinlich aufgrund des Carry-through-Effekts (Überdosierung von Antioxidantien verursacht die Umwandlung der antioxidativen in prooxidative Eigenschaften). Diese Zunahme war höher bei Standardoleoresin und der leichten Fraktion (Abb. 3). Im Gegensatz dazu war die Oxidation der Kontrollproben verlangsamt, was sich in der zweiten und dritten Woche deutlicher zeigte. Auf die schnelle Zunahme bei Proben, denen Rosmarinantioxidantien zugegeben wurden, folgte eine Abnahme unter die ursprünglichen Tab. 3: Übersicht über Antioxidantien in fermentierter Paprikawurst Tab. 3: Overview of antioxidants in fermented paprika sausage Antioxidans PA1 PA2 PA3 PA Rosmarin0 0,5 0,5 0 extrakt [g/kg] Lycopin [g/kg] 0 0 0,05 0,05 Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 User: FWBU**FONT** Time: 12-20-2012 18:11 Product: FLWX PubDate: 001 Zone: 1 Edition: 1 Page: X102 Color: C YK M 102 Forschung und Entwicklung Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Rosmarinextrakt in Fleischprodukten Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Abb. 7: Rotwert der Fleischpartikel in Wurstscheiben, die bei 4 °C der Dunkelheit ausgesetzt waren; 11 Tage nach der Produktion Fig. 7: Redness of meat particles of sausage slices exposed to dark at 4 °C; 11 days after production Abb. 8: Die Wirkung unterschiedlicher Konzentrationen von Rosmarinextrakt auf die Farbe von Schweinehackfleisch (Rotwert a*) Fig. 8: The effect of different concentrations rosemary extract on the colour of minced pork (redness a*) Werte. Die Veränderungen des TBARS-Wertes sind detailliert beschrieben in der Abhandlung von PIPEK et al. (2008). Es ist davon auszugehen, dass die Vorgänge durch die erneute Kombination von Oxidationsprodukten mit anderen Wurstbestandteilen ausgelöst wurden. Diese Veränderungen müssen detailliert untersucht werden. nahmen viel schneller ab als bei Proben ohne Antioxidantien. Dies könnte zurückzuführen sein auf die erschöpfte Antioxidationsfähigkeit, die zur Unterdrückung der oxidativen Reaktionen in Fettpartikeln der Wurst eingesetzt wurde (siehe oxidative Stabilität), oder auf die überdosierte Konzentration dieser Antioxidantien, was zu prooxidativen Reaktionen führen kann. Die genaue Ursache für dieses Phänomen ist noch zu untersuchen. Fermentierte Paprikawurst Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Wirkung natürlicher Antioxidantien, nämlich Lycopin und Rosmarinextrakt, auf die Oxidation von Häm und Paprikapigmenten und die Lipidoxidation, was der Sensorik- und Ernährungsqualität dieses speziellen Fleischprodukts abträglich sein könnte. In der Paprikasalami wurde teilweise ranziges Fett verwendet, um die Oxidationsprozesse zu beschleunigen und die Kinetik dieser Prozesse zu untersuchen. Farbstabilität Der Rotwert a* von Paprikawurstscheiben stieg während der Lagerung aufgrund des Trocknungsprozesses an, was die Konzentration der Hämopigmente beeinflusste (Abb. 4). Es ist auch offensichtlich, dass die Rötung größer ist bei Proben mit Rosmarinextrakt, weil dieses Antioxidans oxidative Reaktionen hemmen kann, was sich auf das Paprikapigment auswirkt. Dieses Phänomen ist deutlich zu erkennen bei den Fettpartikeln, wo die Farbe vom Paprikapigment herrührt (Abb. 5). Der Rotwert zeigte bei Proben, denen Rosmarinextrakt zugegeben wurde, eher als bei der Kontrollprobe (ohne jegliche Antioxidantien) zunehmende Tendenz. Bei den Fleischpartikeln in der intakten Wurst ist es komplexer, wo sowohl Hämo- als auch Paprikapigmente die Farbe der Fleischpartikel bestimmen. Darüber hinaus ist der Anteil an Fettpartikeln, in denen die Oxidation stattfindet (Radikale und Hydroperoxide), viel geringer. Andererseits wurde festgestellt, dass die Farbe von Scheiben, die für 48 Stunden dem Licht und der Luft ausgesetzt wurden, aufgrund des Abbaus der Farbpigmente beträchtlich nachließ (Abb. 6). Während die Farbe bei Proben, die dem Licht ausgesetzt waren, beachtlich nachließ, war die Farbe von Proben, die der Dunkelheit ausgesetzt waren, relativ stabil (Abb. 7). Die Rotwerte von Proben (mit Rosmarinextrakt und Lycopin) mit Lichtexposition Oxidative Stabilität Die TBARS-Werte zeigen eine positive Wirkung des Rosmarinextrakts als Antioxidans auf die Fettoxidation in der fermentierten Paprikasalami, was unsere früheren Studien bestätigt hat (BELKOVA et al., 2009). Bei Proben ohne Antioxidantien war die Oxidation der Fettpartikel besser zu sehen. Lycopin hatte ebenfalls eine positive Wirkung auf die Reduzierung der Fettoxidation. Die höchsten TBARS-Werte wurden bei der Kontrollprobe (PA1) ohne Antioxidantien (Rosmarinextrakt, Lycopin) gemessen. Die Probe mit 0,5 g/kg (PA2) Rosmarinextrakt zeigt niedrigere TBARS-Werte als die restlichen der getesteten Antioxidantien; der Rosmarinextrakt reduzierte die Lipidoxidation erfolgreich. Ein ähnlicher Prozess ist bei Proben mit Lycopinzusatz (PA3) zu beobachten. Hier waren die Werte aufgrund der antioxidativen Fähigkeit des Lycopins ebenfalls niedriger als bei der Kontrollprobe (ohne jegliche Antioxidantien). Noch befriedigendere TBARS-Werte wurden bei der Probe mit Rosmarinextrakt und Lycopin erzielt (PA4). Der TBARS-Wert war während der Lagerung am niedrigsten. Das zeigt, dass die Kombination von Rosmarinextrakt und Lycopin noch wirksamer ist, als wenn diese Antioxidantien einzeln zugesetzt werden. Hackfleisch Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Wirkung kommerziell hergestellten Rosmarinextrakts als Antioxidans auf die Oxidation von Hämopigmenten und die Lipidoxidation in Hackfleisch in MAVerpackung aufgrund des Vorhandenseins von Sauerstoff, der diese Prozesse beschleunigt. Farbstabilität Die Farbe des Hackfleisches wurde nicht nur durch den Rosmarinextrakt (Antioxidans), sondern auch durch die Nebenprodukte der Lipidoxidation beeinflusst. Zur Bewertung der Farbveränderungen in Hackfleisch werden die a*-Werte (Rötung) der Proben erörtert. User: FWBU**FONT** Time: 12-20-2012 18:11 Product: FLWX PubDate: 001 Zone: 1 Edition: 1 Page: X103 Color: C YK M Forschung und Entwicklung 103 Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Abb. 9: Die Wirkung unterschiedlicher Konzentrationen von Rosmarinextrakt auf die Farbe von Rinderhackfleisch (Rotwert a*) Fig. 9: The effect of different concentrations rosemary extract on the colour of minced beef (redness a*) Während Rosmarinextrakt mit geringerer Konzentration (0,5 g/kg) die Senkung der Rotwerte (a*) wirkungsvoll verlangsamte, führte die Überdosierung (1 g/kg) des Extrakts zum Farbverlust, obwohl die Lipidoxidation auf niedrigem Niveau gehalten wurde (Abb. 8). Die Wirkung des Rosmarinextrakts auf die Farbstabilität war bei den Rindfleischproben besser zu beobachten als bei den Schweinefleischproben (Abb. 8 und 9), was aufgrund der dunkleren und intensiveren roten Färbung des Rindfleischs erwartet worden war. Oxidative Stabilität Beim Schweinehackfleisch beeinflusste der Rosmarinextrakt die Lipidoxidation während der Lagerung (3 Wochen) positiv. Fast am Ende der Lagerzeit stieg der TBARS-Wert der Probe P1 mit 1 g/kg Rosmarinextrakt gegenüber der Probe P05 (0,5 g/kg) leicht an. Die Konzentration der Thiobarbitursäure in der Probe ohne Rosmarinextrakt war aufgrund der beschleunigten Lipidoxidation am Ende der Lagerzeit am höchsten (Abb.10). Die Lipidoxidation in Rinderhackfleisch konnte durch die Zugabe des Rosmarinextrakts ebenfalls erfolgreich unterdrückt werden. Die Konzentration des Extrakts von 0,5 g/kg verlangsamte die Lipidoxidation wirksam (Abb. 11). Eine Quelle: ROHLIK und PIPEK Abb. 11: TBARS-Wert von Rinderhackfleisch Fig. 11: TBARS of beef minced meat FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Quelle: ROHLIK und PIPEK FLEISCHWIRTSCHAFT 1/2013 Abb. 10: TBARS-Wert von Schweinehackfleisch Fig. 10: TBARS of pork minced meat höhere Konzentration (1,0 g/kg) erwies sich aufgrund der Abnahme des TBARS-Wertes und demzufolge der Beschleunigung der Lipidoxidation als kontraproduktiv. Schlussfolgerungen Die getesteten Extrakte, besonders der Rosmarinextrakt von Trumf International, waren in dieser Studie nicht der Qualität der getesteten Fleischprodukte abträglich. Der Zusatz von Antioxidantien wirkte sich positiv auf die Farbstabilität aus und verhinderte einen Farbverlust in unterschiedlichen Teilen der Trocken-/Kochwurst. Farbveränderungen (Abnahme des Rotwertes a*) an Trockenwurstaufschnitten, die der Luft und dem Licht ausgesetzt waren, werden beeinflusst durch die Konzentration des Rosmarinoleoresins; und zwar am meisten durch seine leichte Fraktion, aber bei einer höheren Oleoresinkonzentration wird der Carry-through-Effekt angenommen. Entsprechend der fermentierten Paprikasalami erwies sich Rosmarin auch bei der Oxidation von Häm und Paprikapigment sowie bei der Fettoxidation als wirksames Antioxidans. Lycopin hat ähnliche oxidationshemmende Eigenschaften, ist aber nicht so wirksam. Der Rosmarinextrakt (0,5 g/kg) hat eine positive Wirkung bei der Unterdrückung nicht nur der Hämopigmentoxidation, sondern auch bei der Lipidoxidation, und zwar sowohl in Schweine- als auch in Rinderhackfleisch. Die höhere Konzentration des Extrakts scheint eine prooxidative Wirkung zu haben und stabilisierte bei dem untersuchten Hackfleisch die Farbe der Lipidoxidation nicht. Literatur 1. 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Rosmarinextrakt in Fleischprodukten Anschrift der Verfasser Bo-Anne Rohlik (Korrespondenzautor: [email protected]) und Petr Pipek, Institute of Chemical Technology, Technická 3, 166 28 Praha, Czech Republic Summary Rosemary extract and its affect on meat products’ properties B.A Rohlik and P. Pipek – Prague/Czech Republic Rosemary | Antioxidants | VIA | Meat products | Colour | Lipid The visual appraisal of meat and meat products is critical for the consumer’s purchasing decisions as they relate colour to freshness. A suitable method to lower the amount of used chemical additives, added to meat products, is to use natural substances (e.g. spices and plant extracts), which can positively affect not only the colour but also the shelf-life of meat products. Besides they are a natural part of meat products and can also pleasantly affect their organoleptic characteristics. The colour of the studied meat products was evaluated by using video image analysis (VIA). Pictures of the meat products were taken by a scanner (HP Scanjet 5470c) and were evaluated using specialized soft-ware (NISElements 2.30). The study focused on the possibility of using new spice and plant extracts as antioxidants in meat products. Among the tested antioxidants the rosemary extract showed to be the most effective, especially its light fraction. The positive effect of the rosemary extract is multiplied by adding lycopene, which is not only an antioxidant but also a colorant. The effect of the rosemary antioxidant was studied on dried-cooked sausages, hams, fermented salami with paprika, minced meat, and bones (bone marrow).