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www.krebshilfe.de Nr. 1/2016 KREBSRISIKO ALKOHOL Warum Männer weniger trinken sollten EINE JAHRHUNDERTFRAU Persönliche Biografie über Mildred Scheel KREBSZELLEN BEGEHEN SELBSTMORD Wie Wissenschaftler Proteine manipulieren 2 INHALT VORWORT 3 Liebe Leserin, lieber Leser, EINE RISKANTE PARTNERSCHAFT KREBSRISIKO ALKOHOL 4 Weniger ist besser 6 AKTUELLES UNSERE SPENDER INFORMIERT ENTSCHEIDEN 7 MITMACHEN HEISST MITHELFEN 14 Verlässlich informiert 7 EINE JAHRHUNDERTFRAU 8 HELFEN SIE HELFEN SPENDEN STATT KRÄNZE 9 Engagement gegen den Krebs 9 IHRE MEINUNG LESERBRIEFE 16 Impressum 16 TIPPS UND TERMINE HILFREICHE WEGWEISER 17 WISSENSCHAFT Dr. Mildred Scheel Akademie 17 MÜSSEN DIE LYMPHKNOTEN BEI BRUSTKREBS ENTFERNT WERDEN? 10 STIFTEN UND VERERBEN KREBSZELLEN ZUM SELBSTMORD BRINGEN 11 Leser fragen – Unser Experte antwortet 18 Neue Solarienstudie: Wer? Wie oft? Warum? 11 Wir danken 19 FOKUS DEUTSCHE KREBSHILFE der Frühling naht, die Tage werden län ger und die Menschen aktiver: Diäten und Fitnessprogramme stehen hoch im Kurs. Die Illustrierten überflügeln sich gegenseitig mit Gesundheitstipps. Und es ist Fastenzeit. Ob religiös motiviert oder nicht, immer mehr Menschen verzichten von Aschermittwoch bis Ostersonntag bewusst auf beliebte Genussmittel wie Alkohol und Süßig keiten. Fasten wird immer angesagter. Dies zeigt, dass Menschen in Zeiten des Überflusses das Bedürfnis verspüren, innezuhalten. Sie hinterfragen ihre Konsumgewohnheiten und ändern sie, wenn es ihnen wichtig erscheint. Beim Thema Alkohol macht dies aus gesund heitlicher Sicht absolut Sinn. Denn: Wer weniger Alkohol trinkt lebt gesünder und erkrankt seltener an Krebs. Öfter mal alkoholfrei! Durstlöscher, Garant für Geselligkeit und Spaß, Entspannungshilfe, Seelen tröster, Rausch- und Heilmittel: Die Lis te der Eigenschaften, die alkoholischen Getränken zugeschrieben werden, ist lang und ließe sich leicht verlängern. Nüchtern betrachtet ist Alkohol aller dings ein Zellgift und eine Droge – ein legales und gesellschaftlich akzeptier tes Suchtmittel. Statistisch gesehen trinkt jeder Bundesbürger jährlich eine Alkohol menge, die in etwa 500 Flaschen Bier entspricht. Das ist doppelt so viel wie der weltweite Durchschnitt. Rund 9,5 Millionen Deutsche konsumieren alko holische Getränke in einem riskanten Ausmaß. Dies gilt besonders für Män ner. Sie trinken nicht nur mehr Alkohol als Frauen, sie haben auch einen häufi geren Rauschkonsum. MIT POESIE GEGEN HAUTKREBS 12 KREATIVE AKTIONEN FÜR „BEWEGUNG GEGEN KREBS“ 13 Geburtstagsempfang für Hans-Peter Krämer 13 ▸ www.krebshilfe.de/magazin.html Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Dass zu viel Alkohol abhängig macht und gesundheitsschädlich wirkt, ist hinlänglich bekannt. Doch bei welcher Menge liegt die Grenze? Schadet be reits das tägliche Feierabendbier oder das regelmäßige Glas Wein zum Abend essen? Sind Männer besonders gefähr det für alkoholbedingte Krebserkran kungen? Experten haben sich intensiv mit diesen Fragen beschäftigt und nach gewiesen, dass die statistische Menge Alkohol, ab der gesundheitliche Risiken deutlich steigen, pro Tag relativ schnell erreicht ist (Seiten 4 – 6). Als Präsident der Deutschen Krebshilfe freue ich mich, dass wir interessierten Männern und ihren Angehörigen im Rahmen unserer kostenfreien Informa tionsmaterialien nun auch einen Prä ventionsratgeber zum Thema Alkohol und Krebs an die Hand geben können. Er hat den Titel „Riskante Partner schaft. Mehr Gesundheit – Weniger Alkohol“ und wurde gemeinsam mit der Deutschen Hauptstelle für Sucht fragen erstellt. Der Ratgeber geht der Frage nach, welche Alkoholmenge als gesundheitlich unbedenklich betrach tet werden kann, gibt Anregungen zur Reflexion der eigenen Trinkgewohn heiten sowie Tipps für einen maßvollen Alkoholkonsum. Liebe Leserinnen und Leser, mit der Anregung, dass weniger manchmal mehr sein kann, wünsche ich Ihnen einen gesunden Start in den Frühling. Ihr Fritz Pleitgen Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Präsident der Deutschen Krebshilfe 2 RUBRIK EINE RISKANTE PARTNERSCHAFT 5 Stefan P. denkt über seinen Alkoholkonsum nach. Betriebsfeiern, Geburtstage und Trainingsabende – in den letzten Wochen gab es viele Anlässe, ausgiebig zu feiern. Und auch abends, auf dem Sofa, möchte er eigentlich nicht auf sein Feierabendbierchen verzichten. „Nein danke! Ich trinke einen O-Saft.“ Stefan P. aus Köln schaut sein Gegenüber ungläubig an, als dieser den angebo tenen Sekt ablehnt. So leicht lässt sich der 38-Jährige jedoch nicht abwimmeln: „Komm schon! Ich hab Betriebsjubiläum und gebe einen aus – ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren.“ Doch sein Kollege bleibt standhaft. Am Abend ist Stefan zum Kegeln verabredet. Ganz selbst verständlich bestellt er sich ein Bier und für seinen Freund Andreas gleich eines mit. Doch wieder hört er „Nein danke! Für mich heute mal eine Apfelschorle.“ Er ist irritiert und hakt nach: „Wie, kein Bier? Was ist denn mit dir los? Mann oder Memme?“ Szenen wie diese spielen sich in unserer Gesell schaft häufig ab. Das Trinken von Alkohol ist gesellschaftlich akzeptiert und fester Bestandteil feierlicher und geselliger Anlässe. Wer hingegen verzichtet, wird als Spießer und Spaß bremse eingestuft oder setzt sich gar dem Verdacht aus, ein Suchtproblem zu haben. KREBSRISIKO ALKOHOL Bonn (cg) – „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s!“ Sprüche wie diese zum Alkohol gibt es reichlich. Denn Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und ein anerkanntes Genussmittel. Besonders Männer trinken regelmäßig Alkohol. Dabei sind die Übergänge zwischen Genuss und Sucht fließend. Am nächsten Tag lädt Stefan seine Frau Jutta zum Essen ein. Zur Pasta bestellt er Rotwein, Jutta möchte Wasser zu ihrem Salat. „Heute keinen Wein für dich? Bin ich von Abstinenzlern umgeben?“, fragt Stefan und erzählt von seinem Arbeits kollegen und von Andreas. „Mir ist es ernst. Mit Beginn der Fastenzeit habe ich mir vorgenommen, mich bewusster zu ernähren. Dazu gehört auch, dass ich häufiger mal auf Alkohol verzichte“, erklärt Jutta. „Nur, weil ich zum Essen einen Rotwein trinke, lebe ich doch nicht ungesund, im Ge genteil: Rotwein soll sogar gut für das Herz sein“, entgegnet ihr Stefan genervt. Jutta bleibt gelassen. „Schön wär’s, ist aber seit Jahren ein weit verbreiteter Irrtum. Außerdem: Die Menge macht’s. Alkohol ist Ursache für viele Krankheiten.“ Sie schlägt ihm eine Wette vor: „Schreib auf, an wieviel Tagen du seit Karneval keinen Alkohol getrunken hast. Sind es mehr als fünf, lade ich dich zum Essen ein, wenn nicht, lädst du mich ein.“ Widerwillig stimmt Stefan zu, schließlich will er nicht den Eindruck erwecken, ein Alkoholproblem zu haben. Natürlich hat er die „tollen Tage“ mit Freunden und Kollegen ausgiebig gefeiert und getrunken, wie das im Rheinland so ist. Aber danach? Einladungen zu Geburtstagsfeiern, Trainingsabende mit seinen Fußballern oder Ausgehen mit Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Arbeitskollegen – Alkoholisches war immer dabei. Gleiches galt für die gemütlichen Fernsehabende auf dem Sofa – auch hier fehlte das Feierabendbierchen nie. Die Bilanz von Stefan ist ernüchternd: In den letzten vier Wochen hat er an insgesamt nur drei Tagen keinen Alkohol getrunken. Zudem hat er es nie geschafft, 72 Stunden am Stück auf Alkohol zu verzichten. Das Ergebnis schockiert und ärgert ihn. Er beschließt, zukünftig weniger Alkohol zu trinken und diesen dann bewusster zu genießen. Welche Menge ist gefährlich? Alkoholische Getränke sind vergleichsweise günstig, überaus beliebt und ihr Konsum traditionell fest verankert. Statistisch gesehen trinkt jeder Bundesbürger durchschnittlich rund 107 Liter Bier und 21 Liter Wein pro Jahr. Der Alkoholkonsum wird ganz unterschiedlich bewertet. Die einen empfinden es als eine „Trinkkultur“, die es zu pflegen gilt, andere empfinden Bier eher als „Grundnahrungsmittel“ denn als alkoholisches Getränk. Aber wie unbedenklich ist dieser Genuss? Und ist das berühmte „Gläschen in Ehren“ bereits ungesund? Alkohol ist ein Zellgift, das hauptsächlich über die Schleim häute des Verdauungstraktes in das Blut aufgenommen wird. Alkohol und Krebs Regelmäßiger Alkoholkonsum begünstigt die Entstehung mehrerer Krebsarten: • • • • • • • Mund- und Rachenkrebs Speiseröhrenkrebs Darmkrebs Bei Frauen: Brustkrebs Kelhkopfkrebs Magenkrebs Leberkrebs 6 EINE RISKANTE PARTNERSCHAFT Über den Blutkreislauf verteilt sich der Alkohol im ganzen Körper und schädigt bei regelmäßigem Konsum insbesondere Leber, Bauchspeicheldrüse, Herz, Nerven und Muskulatur. Zudem begünstigt Alkohol das Entstehen verschiedener Krebsarten: Aus einer alkoholbedingten chronischen Lebererkrankung kann sich im weiteren Verlauf Leberkrebs entwickeln.Das Trinken von Alkohol fördert zudem die Reflux krankheit, bei der Säure vom Magen in die Speiseröhre gelangt. Sodbrennen und Schmerzen hinter der Brust sind die Folge. Die Refluxkrankheit begünstigt das Entstehen von Speiseröhrenkrebs. Darüber hinaus erhöht sich das Risiko an Mundund Rachen-, Kehlkopf-, Brust-, Magen- und Darmkrebs zu erkranken. Wer zusätz lich noch raucht, erhöht zudem sein Risiko für Krebserkrankungen des oberen Atmungs- und des Verdauungstraktes auf das Zehn- bis Hundertfache. In sehr geringen Mengen, bewusst und vor allem nicht täglich konsumiert, be werten Experten das Trinken von Alkohol als nicht gesundheitsschädlich. Einen Grenzwert festzulegen ist schwer, da es einen risikofreien Konsum von Alkohol nicht gibt. Zusätzlich zur Alkoholaufnahme spielen begleitende Faktoren wie bei spielsweise das Geschlecht, das Alter und die Ernährung eine Rolle. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) empfiehlt erwachsenen, gesunden Männern nicht mehr als einen Viertelliter Wein oder 0,6 Liter Bier pro Tag zu trinken. Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, sollte seine tägliche Flüssigkeits zufuhr von mindestens 1,5 Litern nicht in Form alkoholischer Getränke bestreiten. Darüber hinaus gibt es viele ursprünglich alkoholische Getränke, wie beispiels weise Bier, Wein und Sekt, heutzutage als schmackhafte alkoholfreie Alternative. Die Deutsche Krebshilfe ermutigt zu einem bewussteren Umgang mit Alkohol und zu einem geringeren Konsum. Mit dem Präventionsratgeber für Männer „Riskante Partnerschaft. Mehr Gesundheit – weniger Alkohol“ möchte sie insbesondere die Gruppe der über 30-Jährigen ansprechen. Gerade in dieser Altersgruppe entwi ckeln Männer riskante Trinkgewohnheiten. Das Risiko, dadurch krank oder sogar abhängig zu werden, nehmen viele von ihnen gar nicht (mehr) bewusst wahr. Stefan hat die Wette verloren und seine Frau zum Essen eingeladen. Dieses Mal bestellt er gemeinsam mit Jutta bewusst eine Weinschorle. Ganz auf Alkohol verzichten will er nicht, aber er hat sich vorgenommen, mindestens drei Tage in der Woche alkoholfrei zu bleiben. Zudem genehmigt er sich gelegentlich alkoholfreies Bier und empfindet dies auch nicht mehr als Verzicht. AKTUELLES 7 Weniger ist besser Verlässlich informiert Jena (mst) – Krebspatienten umfassend und seriös über neueste Entwicklungen in der Krebsmedizin zu informieren, das ist das Ziel der sogenannten Offenen Krebskonferenz (kurz OKK), die gemein sam von der Deutschen Krebsgesell schaft, der Deutschen Krebshilfe und einer Landeskrebsgesellschaft durch geführt wird – zuletzt in Jena. Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS). Warum ist das alkoholbedingte Krebsrisiko bei Männern höher als bei Frauen? Männer trinken im Allgemeinen mehr, häufiger und auf riskantere Weise Alkohol. Das Risiko einer Krebserkrankung ist durch regelmäßigen Alko holverzehr erhöht. So sind rund zehn Prozent Rund 120 Teilnehmer trafen sich am 18. November zum Tag der Krebs-Selbsthilfe in Bonn. der Krebserkrankungen bei Männern und drei Prozent bei den Frauen auf den Alkoholkonsum zurückzuführen. Bei Männern treten Tumore vor allem im Darm, in der Leber und im oberen Verdauungstrakt auf. Ab wann wird der Alkoholkonsum gefährlich? Die Grenzen zwischen maßvollem Genuss, ge sundheitsgefährdendem Konsum und schwer heilbarer Sucht sind fließend. Auch ein täglich INFORMIERT ENTSCHEIDEN Bonn (mst) – Am 18. November 2015 fand der 11. Tag der KrebsSelbsthilfe in Bonn-Bad Godesberg statt. Thema in diesem Jahr: „Informierte Entscheidung – Herausforderung für die Selbsthilfe“. niedriger Konsum, vor allem wenn er zur Entspannung oder Problemlösung unverzicht bar wird, kann zur Abhängigkeit führen. Wer sich unterhalb der von der DHS empfohlenen maximalen Alkoholmenge bewegt, minimiert das Risiko alkoholbedingter Krebserkrankun gen. Gefährlich wird es, wenn diese Menge regelmäßig überschritten wird und die Dosis Im Jahr 2005 rief die Deutsche Krebshilfe, gemeinsam mit den von ihr geförderten Krebs-Selbsthilfeorganisationen, erstmals den „Tag der Krebs-Selbsthilfe“ aus. Ziel ist es, den Nutzen von Selbsthilfe zu verdeutlichen und die Akzeptanz insbesondere in der Ärzteschaft, aber auch bei allen anderen an der Versorgung von Krebspatienten beteiligten Berufsgruppen zu verbessern. Die eintägige Veranstaltung findet seitdem jährlich im November statt. Alkohol erhöht werden muss, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Was empfehlen Sie Männern, wenn sie gesund bleiben wollen? Am sichersten ist es, auf Alkohol zu verzichten. Jeder, der Alkohol trinkt, sollte regelmäßig überprüfen, ob er problem los mehrere Tage darauf verzichten kann. Alko hol ist gleichzeitig Genussmittel, Rauschmit tel, Suchtmittel und Zellgift. Das ist unter dem Strich eine ziemlich riskante Mischung. Und darum gilt grundsätzlich: Weniger ist besser! Der Ratgeber „Riskante Partnerschaft“ sowie wei Beim 11. Tag der Krebs-Selbsthilfe stand das Thema „Informierte Entscheidung“ im Mittelpunkt. Rund 120 Teilnehmer diskutierten, wie sich Patienten mit qualitativ hoch wertigen Informationen versorgen können, welche Rolle dabei die Krebs-Selbsthilfe spielt und wo sie an ihre Grenzen stößt. In kleinen Gruppen erarbeiteten die Selbsthil fevertreter Handlungsempfehlungen für ihre eigene Arbeit und formulierten Forde rungen an die Gesundheitspolitik. Es sei wichtig, darin waren sich alle Teilnehmer einig, die Patientenkompetenz zu stärken, um Arzt-Patienten-Gespräche auf Augen höhe zu ermöglichen. Vom Fachpersonal in Praxen und Kliniken wünschten sich die Selbsthilfevertreter einen „ganzheitlichen Blick“ auf die Bedürfnisse des Patienten. Auch müsse den Betroffenen Mut zur Einholung einer medizinischen Zweitmeinung gemacht werden. Eine wichtige Rolle in der Debatte über die Informierte Entscheidung spiele auch der Faktor „Zeit“. An dieser Stelle forderten die Selbsthilfevertreter mehr Unterstützung von Gesundheitspolitik, Krankenkassen und dem professionellen Sys tem. Denn: Eine informierte Entscheidung könne ein Patient nur dann treffen, wenn im Dialog mit den behandelnden Ärzten auch ausreichend Zeit zur Verfügung stünde. Über 60 Krebsexperten informierten etwa 1.100 Besucher rund um das Thema Krebs. In Vorträgen und interaktiven Se minaren konnten sich die Besucher mit den anwesenden Experten offen über verschiedene Krebsarten austauschen und zu übergreifenden Themen, wie Be wegung, Ernährung oder Rehabilitation, diskutieren. Weiterführende Informatio nen erhielten Besucher der OKK auch an den zahlreichen Informationsständen. Hier präsentierten sich unter anderem die Krebs-Selbsthilfeorganisationen sowie der Beratungs- und Informations dienst der Deutschen Krebshilfe – das INFONETZ KREBS –, um die persönlichen Fragen von Interessierten zu beantwor ten. Für eine kreative Atempause sorg ten der Weimarer Starkoch Sten Fischer mit seinem Event „Live Kochen“ sowie Dr. Doreen Jaenichen mit ihrem Work shop „Yi-Quan“, einer chinesischen Kampfkunst. Die Veranstaltungsreihe für Krebs patienten, Angehörige und Interessierte findet alle zwei Jahre in einem anderen Bundesland statt und machte bis dato in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Mün chen und Dresden Station. tere Informationsmateria lien zur Krebsprävention sind kostenlos erhältlich ▸ www.krebshilfe.de Wenn Stefan P. heute Alkohol trinkt, dann ganz bewusst, mit Genuss und Maß. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Fazit der Veranstaltung: Die Selbsthilfevertreter konnten ihre Forderungen erfolg reich an die Gesundheitspolitik weitergeben und neue Erkenntnisse zur Informierten Entscheidung erarbeiten, von denen nun auch zahlreiche Selbsthilfegruppen vor Ort profitieren. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 An den Informationsständen auf der OKK in Jena herrschte großer Andrang. 8 AKTUELLES EINE JAHRHUNDERTFRAU Köln (hg) – 30 Jahre nach dem Tod von Mildred Scheel veröffent licht ihre älteste Tochter Cornelia die Biografie „Erinnerungen an meine Mutter“ – ein ganz persönlicher Rückblick. HELFEN SIE HELFEN 9 Derzeit ist Cornelia Scheel auf Lesereise durch Deutschland. Die Premieren lesung fand am 28. Oktober 2015 in der Wolkenburg in Köln statt. Begleitet von ein paar Lachern und Tränen las Entertainerin Hella von Sinnen einige Passagen aus dem Buch vor. Viele prominente Gäste wie Alfred Biolek oder Wigald Boning waren dabei. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzen der der Deutschen Krebshilfe, über reichte Jürgen Domian einen originalen Warhol-Druck, der Mildred Scheel zeigt. Jürgen Domian engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich für das MildredScheel-Haus in Köln, Deutschlands erstes Palliativzentrum, das mit Förder mitteln der Deutschen Krebshilfe in den 1980er Jahren errichtet wurde. Mildred Scheel hätte sich wohl am meis ten darüber gefreut, dass der Schluss akkord der Premierenlesung ihrem Lebenswerk, der Deutschen Krebshilfe, gehörte: Hella von Sinnen nannte das Spendenkonto und Cornelia Scheel wies darauf hin, dass sich in jedem Buch ein Überweisungsträger befindet. Cornelia Scheel ist gemeinsam mit Hella von Sinnen auf Lesereise durch Deutschland und bietet ganz private Einblicke in das Leben ihrer Mutter. „Sie hat die Deutsche Krebshilfe gelebt“, schreibt Cornelia Scheel in der Biografie über ihre Mutter, die als Gründerin der Organisation auch 30 Jahre nach ihrem Tod in den Erinnerungen vieler Menschen präsent ist. Ihre Mutter hatte für jeden ein offenes Ohr, egal wann das Telefon klingelte. Mildred Scheel sammelte unermüdlich Spenden für die junge Organisation, auch auf offiziellen Empfängen, an denen sie als Gattin des damaligen Bundespräsidenten, Walter Scheel, teilnahm. „In dieser Hinsicht war sie sich für nichts zu schade“, so die Tochter rückblickend. Cornelia Scheel beschreibt ihre Mutter als eine warmherzige, mutige, aber auch überraschend unkonventionelle Frau. In Kleiderfragen zum Beispiel hatte Mildred Scheel ihren ganz eigenen Stil und, so die Tochter, wählte die Kleidung je nach Stimmungslage aus: „Diese Tatsache ließ dem Bonner Protokoll stets das Blut in den Adern gefrieren.“ Einmal wurde Mildred Scheel sogar zu der am schlechtesten angezogenen Frau des Jahres gewählt. Sie amüsierte sich königlich darüber, denn sie hasste Modediktate. Unkonventionell war auch ihr Kochstil. Wenn sie etwa wissen wollte, ob ihre Spaghetti „al dente“ waren, warf sie einfach einige an die Decke. Blieben sie dort kleben, waren sie ihrer Ansicht nach in Ordnung. „Mit der Zeit bildeten die angeklebten Spaghetti an der Decke eine Art Kunstwerk“, erinnert sich Cornelia Scheel. Das Buch „Mildred Scheel. Erinnerungen an meine Mutter“ ist 2015 beim Rowohlt Verlag erschienen (Preis: 19,95 Euro). Die nächsten Termine: 8. März in Espelkamp, 6. April in Lauterbach. Weitere Termine und Details ▸ www.cornelia-scheel.de Engagement gegen den Krebs Helfen Sie nachhaltig und werden Sie als Fördermitglied im Mildred-ScheelKreis aktiv! Krebs überschreitet alle Grenzen und kann jeden treffen. Als Fördermitglied im Mildred-Scheel-Kreis zeigen Sie, dass Sie Anteil nehmen und sich im Kampf gegen den Krebs engagieren. Wie aus Trauer Hoffnung wird: Mit einer Kondolenzspende helfen trauernde Angehörige anderen Menschen im Kampf gegen den Krebs und setzen so ein positives Zeichen. standsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Werden Sie mit uns aktiv – gegen den Krebs! SPENDEN STATT KRÄNZE Bonn (mst) – Der Tod eines nahestehenden Menschen ist ein schmerzhafter Verlust. Viele Angehörige wollen trotz ihrer Trauer etwas Gutes tun und bitten um Spenden anstelle von Grabschmuck. Immer häufiger bitten Hinterbliebene in Todesanzeigen und Trauerbriefen um Spenden für gemeinnützige Organisationen. Blumen und Kränze sind ein wert volles und traditionelles Zeichen der Wertschätzung. Dennoch haben Hinterblie bene häufig das Bedürfnis, ein positives Zeichen zu setzen und Gutes zu tun. Das geschieht oftmals auch im Sinne des Verstorbenen. Ein Abschied kann außer dem tröstlicher sein, wenn er mit etwas Hoffnungsvollem verbunden wird. Mit der Aktion„Spenden statt Kränze“ können trauernde Angehörige die Arbeit der Deutschen Krebshilfe sinnvoll unterstützen. So engagierte sich auch Anne Pohl (Name von der Redaktion geändert) für die Arbeit der Deutschen Krebshilfe. Als ihre Patentante mit 79 Jahren an Brustkrebs verstarb, bat sie Verwandte und Freunde, auf Blumen und Kränze zu verzichten und statt dessen an die Deutsche Krebshilfe zu spenden. Eine passende Formulierung für die Trauerkarten fand Anne Pohl in dem Informationsfaltblatt „Spenden statt Kränze“. Bis zum Schluss hatte sie ihre Patentante intensiv begleitet und gepflegt. Der Spendenaufruf war eine gemeinsame Entscheidung zwischen Anne Pohl, ihrem Ehe mann und der Patentante. Alle drei waren in ihrem Leben mit dem Schicksal Krebs konfrontiert – so fiel die Entscheidung, anderen Betroffenen zu helfen, nicht schwer. Würdigte Jürgen Domian: Gerd Nettekoven, Vor- Mit den regelmäßigen Beiträgen für den Mildred-Scheel-Kreis wird die Arbeit der Deutschen Krebshilfe dauerhaft und damit planbar gefördert. Nähere Informationen zum Ablauf einer Kondolenzspende erhalten Interessierte telefonisch unter 02 28 / 7 29 90-523 oder -527 sowie im Internet ▸ www.krebshilfe.de/spenden/kondolenzspenden Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Weitere Auskünfte zum MildredScheel-Kreis unter Telefon: 02 28 / 7 29 90-90 Oder erwerben Sie online eine Fördermitgliedschaft unter ▸ www.mildred-scheel-kreis.de 10 WISSENSCHAFT WISSENSCHAFT 11 KREBSZELLEN ZUM SELBSTMORD BRINGEN Gießen/Marburg (elf) – Unser Körper besitzt natürlicherweise Proteine, die uns vor der Bildung von Tumoren schützen können. Wissenschaftler wollen nun eines dieser Proteine derart manipu lieren, dass es Krebszellen zum Selbstmord bringt. Das operative Entfernen der Lymphknoten der Achselhöhlen geht für Brustkrebspatientinnen oft mit verschlechterter Lebensqualität einher. MÜSSEN DIE LYMPHKNOTEN BEI BRUSTKREBS ENTFERNT WERDEN? Rostock (gb) – Das zusätzliche Entfernen der Lymphknoten bei einer Brustkrebs-Operation hat oft weitreichende Folgen für die Patientinnen. Wissenschaftler aus Rostock untersuchen derzeit, ob Betroffenen dieses Verfahren in Zukunft erspart bleiben könnte. Lange Zeit war es ein fester Bestandteil bei der Therapie von Brustkrebs: Wäh rend der Operation wurde den Patien tinnen nicht nur der Tumor entfernt, sondern auch der sogenannte Wächter lymphknoten in der Achselhöhle – auch wenn vorherige Tast- und Ultraschall untersuchungen der Achselhöhle keine Auffälligkeiten ergeben haben. Der Wächterlymphknoten ist der dem Tumor am nächsten gelegene Lymphknoten. Mit seiner Entnahme wollen die Ärzte einem erneuten Auftreten des Tumors in der Achselhöhle vorbeugen und die Prognose der Erkrankung abschätzen. Dieses Standardverfahren könnte bald für Betroffene mit einem Brusttumor im frühen Stadium überflüssig werden. Denn offenbar ist das Risiko für ein erneutes Auftreten eines Tumors in der Achselhöhle nur sehr gering – sowohl für Frauen, denen der Wächterlymph knoten entfernt wurde als auch für Patientinnen, die nicht an der Achsel höhle operiert wurden. Die Krebszellen der Lymphknoten werden möglicher weise durch die mittlerweile sehr effektive Nachbehandlung mit Chemo-, Hormontherapie und Bestrahlung mit behandelt. Dies wollen nun Forscher an der Uni versitätsmedizin Rostock bestätigen. In der sogenannten INSEMA-Studie untersuchen sie, ob vielen Brust krebspatientinnen die Operation an der Achselhöhle bei gleichbleibender Prog nose erspart werden kann. Denn das Entfernen der Lymphknoten hat für viele Betroffene unangenehme Folgen. So können etwa Lymphödeme, chronische Schmerzen und ein langanhaltendes Taubheitsgefühl im Arm auftreten. Rund ein Viertel der Patientinnen klagt über eine Verschlechterung ihrer Lebens qualität aufgrund der LymphknotenOperation. Für ihre Studie wollen die Wissenschaft ler in den kommenden Jahren knapp 6.000 Patientinnen mit frühem Brust krebs und einer geplanten brusterhal tenden Operation gewinnen. An der Großstudie sind etwa 130 Studienzen tren in Deutschland beteiligt. Die Deut sche Krebshilfe fördert die klinische Studie mit rund 4,6 Millionen Euro. Weitere Informationen erteilt die Studien leitung an der Universitätsfrauenklinik Rostock unter der Telefonnummer 0381 / 4401 - 4525 oder E-Mail-Adresse: [email protected] P53, so lautet der eingängige Name eines Proteins, das unse ren Körper als Tumorsuppressor vor der Entstehung von Krebs schützen kann. Doch was ist das Erfolgsrezept von p53? Kommt es zu irreparablen Schäden in der Erbsubstanz DNA wird das Protein aktiv. Es stoppt entweder die Tei lung der Zelle oder es leitet sogar den programmierten Zelltod ein – das zelleigene Selbstmordpro gramm. Wissenschaftler aus Mar burg und Gießen wollen nun dieses Protein dazu nutzen, um Krebs besser behandeln zu können. Aus therapeutischer Sicht ist das Vier p53-Moleküle binden kooperativ an die Ziel klar: Tumorzellen abtöten. Doch Erbsubstanz DNA (blau). wie entscheidet p53 über Leben und Tod der Zellen? Dieser Frage möchte die Forschergruppe nachgehen, und zwar mit f olgendem Verdacht: Handeln die Proteine innerhalb einer Zelle einzeln und unabhängig voneinander, dann wird die Teilung so lange gestoppt bis die Schä den repariert sind und die Zelle bleibt am Leben. Schließen sich aber mehrere p53-Moleküle zu einer Art Gruppe zusammen und handeln kooperativ, bewirken sie einen weitaus drastischeren Effekt und bringen die Zelle dazu, dass sie ihren eigenen Tod einleitet. Eine bestimmte Veränderung der Proteine, eine Phosphorylierung, so nehmen die Forscher an, führt zur Gruppenbildung der p53-Moleküle. Sollte sich die Vermutung bestätigen, so wäre p53 ein sehr vielversprechender Kandidat, um die Krebsthera pie zu verbessern. Die gezielte Phosphorylierung von p53 könnte dann als Strate gie eingesetzt werden, um das körpereigene Protein gegen Krebs zu mobilisieren. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Forschungsprojekt mit rund 350.000 Euro. Neue Solarienstudie: Wer? Wie oft? Warum? Bonn (sts) – Lange Zeit wurden Sola rien in Deutschland ohne Bedenken genutzt. Da jeder Solariumbesuch das Hautkrebsrisiko erhöht, hat der Gesetz geber in den vergangenen Jahren die gesetzlichen Vorgaben für den Betrieb von Solarien verschärft. Seit 2009 dürfen beispielsweise Minderjährige nicht mehr auf die Sonnenbank. Dennoch sind die Geräte gerade im Winter und zum Vorbräunen für Sonnenurlaube nach wie vor beliebt. Und: Obwohl von Solarien eine Gesund heitsgefahr ausgeht, gibt es – anders als bei Tabak und Alkohol – bislang kein nationales Beobachtungsinstrument, dass das Nutzerverhalten analysiert und Antworten auf wichtige Fragen bietet: Wer geht gerne und regelmäßig ins Sonnenstudio und warum? Wie wirkt sich die geltende UV-Schutzverordnung auf das Nutzerverhalten aus? Wird Minderjährigen tatsächlich der Zugang zu Solarien verweigert? All dies ist nicht hinreichend bekannt. Die Deutsche Krebshilfe will dieses Defizit angehen, indem sie eine bundes weite repräsentative Studie zur Sola riennutzung finanziert. Durchgeführt wird diese vom Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventiv medizin der Universität Heidelberg und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologi sche Prävention, Hamburg. Von 2015 bis 2019 werden jährlich 3.500 Menschen im Alter von 14 bis 45 Jahren telefonisch befragt. Die Deutsche Krebshilfe unter stützt das Studienvorhaben mit rund 480.000 Euro. Die Ergebnisse dienen ihr als Grundlage für ihre weitere Prä ventionsarbeit. Projektleitung: Professor Dr. Schneider, Projektleitung: Professor Dr. Toralf Reimer, Projektleitung: Professor Dr. M. Lienhard Schmitz, Institut für Biochemie an der Medizinischen Medizinische Fakultät Mannheim der Universi Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klini Fakultät der Universität Gießen / Dr. Oleg Timofeev, Institut für Molekulare Onkologie am Universi tät Heidelberg, Mannheimer Institut für Public kum Südstadt, Universitätsmedizin Rostock. tätsklinikum Gießen und Marburg. Health, Sozial- und Präventivmedizin. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 12 FOKUS DEUTSCHE KREBSHILFE FOKUS DEUTSCHE KREBSHILFE 13 MIT POESIE GEGEN HAUTKREBS Bonn (sts) – Der richtige Sonnenschutz von klein auf ist der beste Garant gegen Hautkrebs im Alter. Die Deutsche Krebshilfe startete im letzten Herbst einen Online-Wettbewerb zu diesem Thema. KREATIVE AKTIONEN FÜR „BEWEGUNG GEGEN KREBS“ Bonn (ws) – Nachdem prominente Unterstützer wie Wolfgang Overath oder Britta Heidemann den Auftakt machten, rufen nun „Du hast 2m2 Haut, aber nur die eine und egal wer du bist und was für eine Haut du hast, beschütze sie und mach es laut.“ Mit diesen Versen endet das Gedicht der 18-jährigen Helena Finn aus Göttingen. Sie ist die Gewinnerin des OnlineWettbewerbs „Schütz‘ deine Haut. Du hast nur die eine.“ der Deutschen Krebshilfe. Von September bis November letzten Jahres haben 15- bis 20-Jährige dieses Motto kreativ umgesetzt – als Bild, Video oder Meme. Der Gewinn: Ein Kurztrip nach Berlin für zwei Per sonen mit Freikarten für Madame Tussauds, Sea Life Berlin und Berlin Dungeon, gestiftet von Merlin Entertainment. Susanne Klehn bewertete in der Jury die Wettbewerbs beiträge. Sie ist Moderatorin und Botschafterin der Deut schen Krebshilfe für Hautkrebsprävention. Ihr liegt es ganz besonders am Herzen, dass sich junge Menschen nicht in der Sonne rösten und Solarien meiden. Der Grund: Im Alter von 27 Jahren erkrankte sie selbst an einem malignen Melanom, dem sogenannten „schwarzen“ Hautkrebs. Bei Diagnose lautete ihre Überlebensprognose 67 Prozent. Nach einer kräftezehrenden Therapie geht es ihr inzwischen wieder gut. Sie steht voll im Leben, moderiert die RTL-Sendung „Guten Morgen Deutschland“ und engagiert sich auch 2016 weiterhin gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe für mehr UV-Schutz. verstärkt lokale Vereine zu mehr Bewegung auf. #deinehaut Wenn dich jemand haut auf deine Haut sagst du: „Halt. Stopp. Time-out“, halblaut, damit sie nicht blaut, deine Haut, denn dann wäre deine Haut dir nicht mehr vertraut und ja, sie wär versaut. Aber was ist das eigentlich, deine Haut? Sie wiegt 14 Kilo, liest du im Internet; das größte Organ deines Körpers, fast 2m² groß. Du musst sagen, dass das dich wahrlich umhaut. So groß wie dein Bett und so schwer wie ein kleines Kind. 600 000 Zellen, 5000 Sinneszellen, 4m Nervenbahnen, 100 Schweißdrüsen, 15 Talgdrüsen, 5 Haare und 1m Blutgefäße auf nur einem cm² Haut. So viel Haut. Sie enthält ein Viertel des im Körper gespeicherten Wassers. Plötzlich ist sie dir unvertraut, diese Haut, aber das bist doch du, in deiner Haut, der abhaut, umbaut, anschaut, aufstaut, anvertraut, verdaut, durchschaut, heraushaut, zerkaut, misstraut, vorbeischaut, reinhaut. Aber vielleicht warst du manchmal ja zu vorlaut. Denn du hast weggeschaut, wie deine Haut ergraut, wie sie sich beim Sonnenbrand pellt, hast sie nach einem Mückenstich zerkratzt oder deine Arme mit Kuli bemalt. Du dachtest, du hast alles überschaut, aber du hast nur die eine, deine Haut. Und dann liest du von Hautkrebs, von Melanom. Ob in der Schule, in der Uni, im Büro oder zu Hause vor dem Fernseher – viele Menschen sind körperlich zu wenig aktiv. Um sie zu motivieren, ihren Alltag beweg ter zu gestalten, wurde vor zwei Jahren die Kampagne „Bewegung gegen Krebs“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) startete die Deutsche Krebshilfe mit bundesweiten Plakataktionen und beklebten Stadtbussen, um auf die Vorteile von Sport und Bewegung aufmerksam zu machen. Ihre zentrale Botschaft: Das macht Spaß, wirkt präventiv und senkt das persönliche Krebsrisiko. Im Internet bekommen Interessierte konkrete Tipps, wie und wo sie aktiv werden können. Mittlerweile wird die Kampagne von zahlreichen lokalen Sportvereinen weiter getragen. Mehr als 160 Vereine sowie Sportkreise, Stadt- oder Kreissportverbände stellen kreative Sportveranstaltungen auf die Beine oder veranstalten einen Tag der offenen Tür. Im letzten Jahr war „Bewegung gegen Krebs“ bei mehreren Breiten sportveranstaltungen vor Ort dabei, zum Beispiel: „Sport im Olympiapark“ in Berlin, der „Tag des Sports“ in Kiel oder beim „Tag des Paderborner Sports“. Hier gab es prominente Unterstützung von Shary Reeves, Botschafterin der Kampagne, Yvonne Frank, Hockey-Nationaltorhüterin, sowie von Spielern und Trainern mehre rer Basketball-Bundesliga-Vereine. Ein buntes Sportprogramm bot sich den Bleiben Sie auf dem Laufenden ▸ www.bewegung-gegen-krebs.de Geburtstagsempfang für Hans-Peter Krämer Bonn (hg) – Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Präsident der Deutschen Krebshilfe, gratuliert Hans-Peter Krämer, Vorsitzender des Stiftungsrates der Deutschen Krebshilfe, anlässlich seines 75. Geburtstages bei einem Empfang am 22. Januar 2016 in der Geschäftsstelle der Deutschen Krebshilfe. Hast du deine Zukunft noch nicht verbaut, dann schau doch bitte auf deine Haut. Pflege und schütze sie, creme sie in der Sonne doch einfach ein, setzt dich in den Schatten, geh zum Arzt, lass dich untersuchen. Vorsorge wurde viel zu lange aufgestaut, doch das Thema wird wieder aufgetaut. Du hast 2m² Haut, aber nur die eine und egal wer du bist und was für eine Haut du hast, beschütze sie und mach es laut. Der Kampf gegen den Krebs ist für den ehemaligen Vor standsvorsitzenden der Kreissparkasse Köln, gebürtigen Kieler und Wahlrheinländer eine Herzensangelegenheit: Seit über 20 Jahren unterstützt Hans-Peter Krämer die gemein nützige Organisation. Hans-Peter Krämer ist seit Dezember 2014 Stiftungsrats vorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Bis dahin engagierte sich Krämer als Vorstandsvorsitzender für die Deutsche Krebs hilfe sowie in zahlreichen anderen Gremien der Organisation. Susanne Klehn motiviert andere Menschen, sich vor UV-Strahlung zu schützen: als Botschafterin für Hautkrebsprävention. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Besuchern in Berlin, Kiel oder Paderborn. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 14 UNSERE SPENDER UNSERE SPENDER 15 MITMACHEN HEISST MITHELFEN Festliche Tradition Viele Freunde der Deutschen Krebshilfe und ihrer Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe werden aktiv, weil sie durch persönli ches Engagement ihren krebskranken Mitbürgern helfen wollen. Originelle Ideen und Aktionen sind es, mit denen Spenden für krebskranke Menschen gesammelt werden. Wer sich ebenfalls für die gute Sache einsetzen möchte, dem hilft die Deutsche Krebs hilfe mit Rat und Tat. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! Kontakt Benefizaktionen Patricia Sieling, Klaus Woyda Telefon: 02 28 / 7 29 90-533, -531 E-Mail: [email protected] Kontakt Spende statt Geschenke Monika Albers, Cornelia Nitz Telefon: 02 28 / 7 29 90-522, -552 E-Mail: [email protected] Benefizkonzert mit Standing Ovations Mit tosendem Applaus wurde die Big Band der Bundeswehr nach ihrem Konzert am 4. November in der Stadthalle Unna vom Publikum gefeiert. Schon zum dritten Mal war das Show-Orchester der Einladung von Monika und Dieter Rebbert gefolgt und spielte zugunsten der Deutschen KinderKrebshilfe. Das Repertoire reichte von Standards der 1950er und 60er Jahre bis hin zu Titeln von Gershwin und Frank Sinatra. Das Ehepaar Rebbert engagiert sich schon seit vielen Jahren für krebs kranke Kinder. Der Konzerterlös von 25.000 Euro trug zum Rekord-Spendenbetrag für das Jahr 2015 bei. Alle Benefizaktionen zusammengerechnet, sammelteFamilie Rebbert 2015 insgesamt rund 60.000 Euro für krebskranke Kinder. Drei Tage Vorverkauf – dann waren alle Karten vergriffen. Zum Benefizkonzert der Familie Richter zugunsten der Deutschen Krebshilfe am 10. Dezem ber kamen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher. Denn: Dass die Musikerinnen und Musiker der United States Army Band Europe Musikgenuss auf höchstem Niveau präsentieren, ist in Pforzheim längst bekannt. Zusammen mit sechs Solisten sorgte die Band im CongressCentrum für ausgelassene Stimmung. Familie Rich ter freute sich über den gelungenen Abend und über den Erlös des Konzerts von rund 17.000 Euro. Weihnachtlich dekoriert Nach wie vor beliebt auf dem Jüche ner Weihnachtsmarkt: die filigranen Weihnachtsartikel aus Holz von Norbert Wirtz. In mehreren Reihen hinterein ander standen die Kunden am hübsch dekorierten Stand Schlange, um noch einen schönen Artikel für die eigenen Wände oder zum Verschenken zu ergattern. Den Verkaufserlös in Höhe von 9.410 Euro übergab Norbert Wirtz (rechts im Bild) an Klaus Woyda von der Deutschen Krebshilfe. Zu jeder Jahreszeit künstlerisch aktiv Das Schwingeler-Hoftreff-Team in Wesseling organisiert jedes Jahr mehrere Basarefür den guten Zweck. Es werden liebevoll gefertigte Kunst- und Handwerksgegenstände angeboten. Allein der Verkaufserlös in der Adventszeit betrug über 3.800 Euro. Damit hat das Schwingeler-Hoftreff-Team um Organi satorin Franziska Knodel im Jahr 2015 einen Gesamterlös von 7.816 Euro für die Deutsche KinderKrebshilfe erzielt. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Liebevolle Handarbeit Seit vielen Jahren veranstaltet auch Maria Mundloch einen Adventsbasar zugunsten der Deutschen KinderKrebs hilfe. Am zweiten Adventswochenende konnten Besucher im Rathaus der Gemeinde Sulzfeld wieder weihnacht liche Gestecke und Dekorationsartikel kaufen. Durch den Verkauf von Advents artikeln und zusätzlichen Spenden erzielte die engagierte Sulzfelderin 2015 rund 8.000 Euro für die Kinderkrebs bekämpfung. Sportlich engagiert Der Drei-Brücken-Lauf des TuS Pützchen in Bonn gewinnt von Jahr zu Jahr an Attraktivität. Etwa 1.500 Sportler gingen am 18. Oktober an den Start. Immer mehr Firmen und andere Gruppierungen – wie Haribo, das Transportunternehmen UPS oder das Beethoven Orchester Bonn – entdecken das Lauf-Event für sich, und zeigen auf diesem Weg ihr soziales Enga gement. Statt einer Startgebühr wird um Spenden für die Deutsche KinderKrebs hilfe gebeten. Der Erlös: 11.850 Euro. Musikalisches Jubiläum Das Konzert „Rock gegen Krebs“ zugunsten der Deutschen Krebshilfe lockte auch 2015 wieder zahlreiche Besucher an. Rund 1.200 Gäste feierten in der Aula des Gymnasiums in Oerling hausen das zehnjährige Bestehen des Benefiz-Events, das von Klaus Büker initiiert wird. Christian Anders, Mike Pender’s Searchers, die Rattles sowie die Kultband Smokie begeisterten mit ihren Hits das Publikum. Der Erlös: 11.855 Euro für die Deutsche Krebshilfe. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Kunstvoll versteigert Dass Hummelfiguren – farbig glasierte Kleinplastiken aus Keramik – immer noch auf großes Interesse bei Kunst sammlern stoßen, zeigte sich bei einer Versteigerung des Stuttgarter Auktions hauses Yves Siebers am 3. Dezember. Karl-Heinz Richard Fürst von Sayn-Witt genstein sorgte als Gastauktionator mit viel Geschick für einen guten Erlös. Das Auktionshaus verzichtete auf die Provision zugunsten der Deutschen Kin derKrebshilfe und Costa Cordalis, der als Gast an der Veranstaltung teilnahm, entschloss sich spontan, seine Gitarre aus dem RTL-Dschungelcamp zu verstei gern. Der Erlös hierfür in Höhe von 600 Euro sowie die Spende des Auktions hauses ergaben einen Gesamtbetrag von 4.000 Euro. Dabei sein ist alles „Mitmachen ist wichtiger als Schnel ligkeit“, so fasste der Leiter der Städtischen Realschule Geilenkir chen das Engagement zum jährlichen Terry-Fox-Spendenlauf zusammen. An dem Benefiz-Event nahmen neben den Schülerinnen und Schülern auch die in Geilenkirchen stationierten Kanadischen Streitkräfte teil. Erstmals wurden die Läufer außerdem von Ver tretern des Zentrums für Verifikations aufgaben der Bundeswehr unterstützt. Rund 500 Teilnehmer gingen an den Start. Durch Spenden zum Lauf und weitere Aktivitäten der Kanadischen Streitkräfte kamen 9.555 Euro für die Deutsche Krebshilfe zusammen. Einsatz auf dem Eis Zum nunmehr fünften Mal engagierte sich das Eishockeyteam „Baden Rhinos“ des ESC Hügelsheim für die Deutsche KinderKrebshilfe. Im Rahmen der offiziellen Meisterschaftsrunde riefen die Sportler zu Spenden auf und verkauften Team-Shirts mit dem Maskottchen, einem Nashorn, als Motiv. Organisator Andy Mauderer zeigte sich begeistert über die Spendenfreudigkeit der Besucher: „Wir sind stolz, auf diese Weise rund 4.500 Euro zur Verfügung stellen zu können.“ Spende statt Geschenke Die Firma BRUNATA WärmemesserGesellschaft Schultheiss GmbH & Co. aus Hürth beteiligte sich 2015 an der Aktion „Spende statt Weihnachtsge schenke“. 7.500 Euro kamen auf diese Weise für die Deutsche KinderKrebshilfe zusammen (Foto v.l.: Wolfgang Bürmann und Oliver Geer, Geschäftsführer). Sich auf die Adventszeit einstimmen und gleichzeitig etwas Gutes tun – diese Tradition pflegen Christoph Bovenkerk und seine Freundin Kathrin Schmitz seit vielen Jahren. Sie organisierten am ersten Advent 2015 ein gemütliches Treffen mit Familie und Freunden und riefen dabei zu Spenden für die Deut sche Krebshilfe auf. Der Erlös: 260 Euro. 16 IHRE MEINUNG TIPPS UND TERMINE 17 LESERBRIEFE HILFREICHE WEGWEISER Auf dieser Seite veröffent- Bonn (mst) – Wie können Krebskranke lernen, mit ihrer Erkrankung lichen wir Ihre Zuschriften und umzugehen? Was bewegt Kinder im Angesicht der Krankheit? Erfahrungsberichte. Wir stellen interessante Bücher zum Thema vor. Dr. Mildred Scheel Akademie Die Dr. Mildred Scheel Akademie ist eine Weiterbildungsstätte der Deutschen Krebshilfe für Ärzte, Krankenpfleger und -schwestern, Sozialarbeiter, Psychologen und Mitglieder von Selbsthilfegruppen. Auch jeder Krebs patient, der etwas für sich tun will, kann das Schicken Sie uns Ihre Beiträge, mit denen Sie anderen Krebspatienten Mut und Hoffnung machen wollen, sowie Ihre Fragen und Anregungen an: Redaktion „Magazin der Deutschen Krebshilfe“ Christiana Tschoepe Buschstraße 32, 53113 Bonn Fax: 02 28 / 7 29 90-11 E-Mail: [email protected] Rehaklinik unterstützt Ihr Beitrag über die Katharinenhöhe (Magazin Ausgabe 4 /2015) hat mich veranlasst, Ihnen diese Zeilen zu schreiben. Nachdem auch bei unserer Tochter im Januar 2000 Knochenkrebs diagnostiziert wurde und wir ein ähnlich schlimmes Jahr wie die Familie des kleinen Hannes erlebt hatten, durften meine Tochter und ich im Januar 2001 vier wunderbare Wochen auf der Katha rinenhöhe verbringen. Da während der gesamten Therapiezeit eine ungeheure Belastung auf den Familien liegt, ist ge rade die Möglichkeit der gemeinsamen Kur so wichtig. Insbesondere als Mutter habe ich dort gelernt, wieder loszu lassen, aus meiner „Übermutterrolle“ herauszukommen, die ich während der Therapie entwickelt hatte, zu lernen, dass meine Tochter wieder ohne meine Intensivbetreuung zurecht kommt und wieder einmal Zeit für mich zu haben. Unsere Tochter ist heute 30 Jahre alt, hat ein Studium absolviert und ist glücklich verheiratet. Und ich zehre heute noch von den Erlebnissen in der Katharinenhöhe. Ich finde es wunder bar, dass die Deutsche Krebshilfe die ses Projekt in den letzten Jahren immer wieder gefördert hat, um den kleinen Krebspatienten und deren Familien den Start in ein Leben nach dem Krebs zu erleichtern, auch wenn dies noch nicht immer gelingen kann. Anna und Wilhelm S., Leipzig Den Bericht zur Katharinenhöhe habe ich mit großem Interesse gelesen, weil ich erst kürzlich an der Rehaklinik vorbeigewandert bin. Seit vielen Jahren mache ich fast regelmäßig im Mai und im September Urlaub in Schönwald. Sie werden in Kürze wieder 100 Euro auf Ihrem Spenderkonto haben – ich sehe ja, dass das Geld gut angelegt ist. Werner D., Mayen Deutsche Krebshilfe fördert Palliativzentrum Da ich ihre Organisation im Bereich meiner Möglichkeiten unterstütze, habe ich mit Freude unserer Tages zeitung entnommen, dass die Deutsche Krebshilfe das neue Palliativzentrum Villingen-Schwenningen mit einer großen Spende unterstützt hat. Dafür herzlichen Dank! Der Ratgeber „Gut durch die Krebstherapie“ (Trias, 19,99 Euro) richtet sich an alle Krebskranken, die mit sogenannten Standardtherapien – wie Operation, Strahlen-, Chemo- oder Anti hormontherapie – behandelt wurden und nun unter den Nebenwirkungen leiden. In alphabetischer Reihenfolge stellt Professor Dr. Josef Beuth 70 der häufigsten Beschwerden vor und erklärt den Lesern, wie sie diese schonend und wirksam mit naturheilkundlichen und komplementärmedizinischen Mitteln behandeln können. Alle Empfehlungen sind einfach umzusetzen und lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Julia S., Mönchweiler Sportlich engagiert Vielen Dank an das Team der Deutschen Krebshilfe für die Ausrichtung des Benefiz-Golfturniers in Bad Saarow. Wir haben uns sehr gefreut, dabei sein zu dürfen und wenn man nebenbei noch etwas Gutes tun kann, gibt uns das ein sehr schönes Gefühl. Günter und Angelika W., Braunschweig Programm in Anspruch nehmen. 4. bis 6. April 2016: Der Ton macht die Musik Manchmal ist es nur ein „falscher“ Ton, der zu Konflikten führt. In diesem Seminar erlernen die Teilnehmer wichtige Grundlagen einer erfolg reichen Kommunikation. Durch Rollenspiele, Hör-, Stimm- und Sprechübungen erfahren sie „Tavias Reise“ (atp Verlag, 24,80 Euro) handelt von dem Oktopusmädchen Tavia, das an der tödlichen Krankheit „Buntämie“ leidet. Tavia traut sich nicht, mit ihren Eltern über das Sterben zu sprechen. Doch wie soll sie sich auf den Tod vorbereiten? Auf der Suche nach Antworten reist sie quer durch die Unterwasserwelt. Dort trifft sie verschiedene Meeresbewohner, die von ihren Erfahrungen erzählen und mit jeder Begegnung schwinden Tavias Ängste vor dem Tod. „Tavias Reise“ ist ein Familienbuch für Eltern und Kinder ab 6 Jahren. Begleitet durch zahlreiche Illustrationen und Lieder setzt sich Autorin Sabine Rachl ehrlich, aber ein fühlsam, mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinander. mehr über ihre eigene Persönlichkeit und wie sie authentisch auftreten können. Das Seminar richtet sich an Betroffene und ihre Angehörigen sowie an Leiter von Krebs-Selbsthilfegruppen. 20. bis 22. April 2016: „Methoden koffer“ für Leitungspersonen von Krebs-Selbsthilfegruppen In diesem Seminar lernen die Teilnehmer Grup pentreffen aktiv zu steuern und zu gestalten. Neben Übungen aus der Gestalt-, Tanz- und Körperarbeit lernen sie, Entspannungsübungen anzuleiten. Ziel ist es, persönliche Kompeten zen aufzuspüren und zu stärken, um so einen individuellen „Methodenkoffer“ für die Arbeit in der eigenen Gruppe zu entwickeln. 30. Mai bis 1. Juni 2016: Work-LifeBalance Fachkräfte aus der Behandlung, Pflege und Betreuung von Betroffenen sind oft besonders belastet, wenn die Pflege eines Angehörigen hinzukommt. In diesem Seminar lernen die www.infonetz-krebs.de Teilnehmer auf ihre Grenzen zu achten. Sie reflektieren persönliche Situationen, praktizie ren Entlastungsstrategien und lernen, sich mit Impressum den eigenen Stärken auseinanderzusetzen. Das „Magazin der Deutschen Krebshilfe“ erhalten die Freunde und Förderer der Stiftung Deutsche Krebshilfe, der Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe und die Mitglieder des Mildred-Scheel-Kreises e.V. kostenlos. Der Verkaufspreis beträgt 1 Euro. Das Magazin erscheint vierteljährlich. Nachdruck – auch auszugsweise – nur unter Angabe der Quelle und nach vorheriger Genehmigung. Diese erteilen wir jedoch sehr gerne. Auskünfte und das Programm 2016: Dr. Mildred Scheel Akademie Verantwortlich für den Inhalt: Christiana Tschoepe Redaktion: Heike Grelka, Marion Stark Herausgeber und Verleger: Stiftung Deutsche Krebshilfe, Buschstraße 32, 53113 Bonn, Postfach 14 67, 53004 Bonn Vorstand: Gerd Nettekoven (Vorsitzender), Dr. Franz Kohlhuber Gestaltung: art tempi communications, Köln Produktion: WKS Printpartner GmbH ISSN: 09 49 – 81 84, Artikel-Nr. 603 0026 Bildnachweis: Titel, S. 2, S. 3, S. 4, S. 6, S. 7 links, S. 9, S. 13 unten, S. 18 Deutsche Krebshilfe, S. 7 rechts UKJ Szabo, S. 8 Gregor Hübl, S. 11 molekuul.be/fotolia.com,S. 13 oben DOSB, S. 16 mattthilda/fotolia.com, S. 19 Gina Sanders/fotolia.com. Zuschriften an: Deutsche Krebshilfe, Buschstraße 32, 53113 Bonn, Telefon: 02 28 / 7 29 90-0, Fax: 02 28 / 7 29 90-11, E-Mail: [email protected], Internet ▸ www.krebshilfe.de Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Kerpener Straße 62, 50924 Köln Telefon: 02 21 / 94 40 49-0 Fax: 02 21 / 94 40 49-44 E-Mail: [email protected] ▸ www.mildred-scheel-akademie.de Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 18 STIFTEN UND VERERBEN STIFTEN UND VERERBEN 19 Liebe Leserinnen, liebe Leser, Wir danken Die folgenden Personen haben die Deutsche Krebshilfe in ihrem auch im vergangenen Jahr unterstützten viele Menschen die Deutsche Krebshilfe mit einer Erbschaft oder einem Vermächtnis. Erbschaften und Vermächtnisse machten mehr als die Hälfte unserer Einnahmen aus. Dies zeigt uns, wie viel Vertrauen die Menschen nach wie vor in unsere Arbeit haben: Sie wollen mit ihrem Lebenswerk den Kampf gegen die Krebskrankheiten voranbringen und ihren Mitmenschen über den eigenen Tod hinaus helfen. Damit konnten wir auch im Jahr 2015 aus diesen Zuwendungen wichtige und bedeutende Forschungsvorhaben realisieren. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe. So erreichen Sie uns: Stiftung Deutsche Krebshilfe Rechtsanwalt Martin Friedrich Buschstraße 32, 53113 Bonn E-Mail: [email protected] Entsprechend der großen Bedeutung von Erbschaften und Vermächtnissen zugunsten der Deutschen Krebshilfe verfügt unsere Organisation über ein Team qualifizierter Fachkräfte. Es gewährleistet nicht nur, dass jeder Nachlass würdig und rechtlich versiert bearbeitet wird, sondern trägt auch dafür Sorge, dass jeder Ratsuchende und Interessierte individuelle Auskünfte und Antworten erhält. Die Beratung durch unsere qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist mit keiner Verpflichtung verbunden. Wenn auch Sie sich mit dem Gedanken tragen, die Deutsche Krebshilfe in ihrem Testament zu bedenken oder wenn Sie grundsätzliche Fragen zu Erbschaften, Vermächtnissen oder Stiftungen haben, schreiben Sie uns, schicken Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne. Testament bedacht: Amend, Katharina Krefeld | Aring, Lotta Bielefeld | Aschenbrenner, Maria Großkarolinenfeld | Babel, Siegfried Waiblingen | Baldauf, Margarete Buchenbach | Bäsell, Klaus Armstedt | Becker, Heinz Walter Duisburg | Bergmann, Ursula Dammereez | Bergner, Eleonore Würzburg | Berthold, Ingeburg Greiz | Biehler, Agnes Westhausen | Blochowitz, Ursula Berlin | Böhmel, Rudolf Oppenheim | Brauer, Charlotte Königsbrunn | Brecht, Elise Pforzheim | Breit, Ernst GinsheimGustavsburg | Burmester, Ilse Ratzeburg | Christeck, Eveline Kloster Lehnin | Clemens, Senta Solingen | Croonenbroeck, Adolf Weeze | Eine Leserin fragt Ich möchte Sie bitten, mich über meine Erbfolge aufzuklären. Mit meinem Mann bin ich in zweiter Ehe verheiratet und wir hatten seinerzeit Gütertrennung vereinbart. Kinder haben wir keine. Es lebt noch eine Schwester meines Mannes. Aus meiner ersten Ehe habe ich drei Kinder. Unsere Eltern leben alle nicht mehr. Wer wird nun Erbe, wenn mein Mann oder ich zuerst versterben sollte? Telefon: 02 28 / 7 29 90-440 Carmen G., Pulheim Geben Sie bitte auch an, ob Sie damit anonymisiert veröffentlichen. Gerd Nettekoven Eine Leserin fragt Unser Experte antwortet Mein Mann und ich haben uns vor einigen Jahren in einem „Berliner Testament“ gegenseitig zu Alleinerben eingesetzt und bestimmt, dass wenn wir beide tot sind, unsere Tochter Erbin sein soll. Nun haben wir eine Enkeltochter und fragen uns, ob es notwendig ist, unsere Enkelin als Ersatzerben mit in das Testament aufzunehmen. Mit wel chen Worten müssten wir das Testament ergänzen? Die Ersatzerbschaft Ihrer Enkelin käme zum Zuge, wenn Ihre Tochter wider Erwar ten vor Ihnen und Ihrem Ehemann versterben würde. Wenn im Anschluss daran Sie und Ihr Mann verstorben sind, wäre Ihr Enkelkind als der einzige Abkömmling ohnehin der Alleinerbe. Nun könnte es aber sein, dass der überlebende Ehegatte von Ihnen neu heiratet. Wenn dann das Enkelkind trotzdem der Alleinerbe bleiben soll, muss das Testament ergänzt werden. Das können nur Sie mit Ihrem Ehemann gemeinsam machen: Christa L., Essen Elisabeth München | Eigenmann, Günter Berlin | Eller, Anne-Maria Lahnstein | Emrich, Irmgard Bad Kreuznach | Foelske, Regina Düssel dorf | Friedel, Johanna Löbau | Friedrich, Horst Werner Ulm | Fritsch, Erika Köln | Gerloff, Manfred Haan | Germeroth, Gertrud Fritzlar | Goebel, Ursula Schwelm | Gotzen, Ferdinand Mönchengladbach | Graetz, Helga Berlin | Graff, Gertrud Köln | Grunert, Helene Mug gensturm | Haas, Hedwig Heilbronn | Hapke, Ulrike Braunschweig | Heide, Günter Altenberge | Hellwig, Theodora Hamburg | Hiller, Marianne Mülheim | Hippel, Irmgard Frankfurt am Main | Hoffmann, Lizzi Berlin | Hoppe, Ursula Remagen-Rolandseck | Hosemann, Elisabeth Laufen | Hübener, Roland Jelmstorf | Huber, Johann Köln | Jahn, Rainer Hamburg | Jechorek, Thomas Urbach | Jung, Ernst Jockgrim | einverstanden sind, dass wir Ihren Brief gegebenenf alls auf diesen Seiten Damm, Elisabeth Rose Mainz | Detzel, Christa Kandel | Ehrlich, Wir, die Eheleute (…), setzen uns hiermit gegenseitig zu alleinigen Erben ein. Schlusserbe des Letztversterbenden von uns ist unsere Tochter (…). Ersatzschluss erbe sind unsere Enkelkinder zu gleichen Teilen, unabhängig davon, ob der Über lebende von uns eine neue Ehe eingeht. Außerdem empfehle ich Ihnen, in das Testament einen klaren Hinweis aufzu nehmen, ob der überlebende Ehegatte berechtigt sein soll, die Schlusserben einsetzungen noch nachträglich, das heißt nach dem Tod des ersten Ehegatten, abzuändern. In Ihrem Fall werden Sie die Änderungsbefugnis wahrscheinlich ausschließen. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Unser Experte antwortet Kastler-Lindig, Lore Karsbach | Kehren, Maria Mönchengladbach | Beim Tod Ihres Mannes erben Sie die Hälfte und die Schwes ter Ihres Mannes die andere Hälfte. Damit Sie Alleinerbe Ihres Mannes werden, muss Ihr Mann ein Testament errichten und Sie darin zum Alleinerben einsetzen. Die Schwester Ihres Mannes würde dann nichts mehr erben, und sie erhielte auch keinen Pflichtteil, da unter Geschwistern kein Pflichtteils recht besteht. Ingeborg Eisenach | Klapdar, Wilhelm Mülheim | Klink, Erika Leonberg Sollten Sie die Erstversterbende sein, erbt Ihr Mann von Ihnen sogar nur ein Viertel, und Ihre drei Kinder erben die restlichen drei Viertel, also jedes Kind ein Viertel. Der Unterschied in der Erbquote zu Ihnen liegt daran, dass seine Schwester nur Erbe zweiter Ordnung ist, während Ihre Kinder Ihnen gegenüber Erben erster Ordnung sind. Wenn Sie und Ihr Mann sich also gegenseitig absichern wollen, sollten Sie beide dringend ein Testament errichten. Dies kann bei Eheleuten relativ einfach und handschriftlich in der Form des sogenannten gemeinschaftlichen Ehegatten testamentes erfolgen. Dieses wird von einem von Ihnen hand schriftlich niedergeschrieben und dann von beiden mit Ort und Datum versehen unterschrieben. In dem gemeinschaft lichen Ehegattentestament setzen sich die Eheleute zunächst gegenseitig als Alleinerbe ein und bestimmen in der Regel dann auch noch, wer der sogenannte Schlusserbe sein soll. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2016 Keil, Theodor Emmendingen | Kersken, Hildegard Herzberg | Kielau, | König, Christine Berlin | Körner, Anneliese Reichshof | Krause, Margarethe Stuttgart | Kretschmer, Marianne Berlin | Krodel, Evi Bayreuth | Krohs, Dieter und Ruth Göttingen | Kuckelberg, Hanni Köln | Kügler, Hannchen Rastatt | Kynast, Hartwig Meckenheim | Liebig, Konrad Troisdorf | Mehrkötter, Wilhelm Essen | Meier, Edith Glinde | Meise, Friedrich Aurich | Meyer, Gabriele Berlin | Meyszies, Heike Coburg | Mußer, Anna Nördlingen | Mücke, Susanne Unna | Müller, Christa Dresden | Noack, Theodora Erlangen | Oelmann, Heinz Berlin | Pasler, Gerda Jahnsdorf | Peix, Lieselotte Syke | Pitann, Ida Meppen | Puhlmann, Heinz-Günter Berlin | Richter, Karin Siegburg | Roscher, Werner Weiden | Rosen, Marianne Mönchengladbach | Rudolph, Hannelore Karlsruhe | Schepelmann, Jürgen Bremen | Schierholt, Lillian Langen | Schmidt, Ingeburg Hagen | Schmidt, Ingeborg Berlin | Schnoor, Helga Quickborn | Schöbel, Adelheid Hiddenhausen | Schöps, Lore Stuttgart | Schumann, Ursula Esslingen | Schwab, Ernst Trippstadt | Schwalbert, Elfriede Duisburg | Schwarz, Lotte Bad Salzuflen | Selbach, Gertrud Bad Neuenahr-Ahrweiler | Sevenig, Gerda Bergisch Gladbach | Sommer, Luise Hamburg | Steitz, Anna Maria Mülheim | Stränger, Erwin Oberhausen | Straub, Ingeburg Lüdenscheid | Strehl, Ingrid Lüdenscheid | Sudmann, Christa Isen | Thiele, Werner Oberursel | Tietz, Irmgard Rheine | Tischler, Klaus Bergneustadt | Trappe, Gerda Berlin | Uttenreuther, Maria Bad Alexandersbad | Vojta, Helga Hemhofen | Wegerdt, Gerda Berlin | Weirich, Francois Aachen | Weist, Karl Deißlingen | Wiese, Kurt Dortmund | Winkler, Eckhard Kassel. Die kostenlosen Ratgeber und Faltblätter der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft informieren Betroffene, Angehörige und Interessierte allgemeinverständlich über verschiedene Krebs arten, deren Diagnose und Therapie sowie über die Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung. Stiftung Deutsche Krebshilfe Buschstraße 32 53113 Bonn Telefon: 02 28 / 7 29 90-0 Fax: 02 28 / 7 29 90-11 E-Mail: [email protected] Internet: www.krebshilfe.de Spendenkonto Kreissparkasse Köln IBAN: DE65 3705 0299 0000 9191 91 SWIFT/BIC: COKSDE33XXX ISSN 09 49 – 81 84 GUT INFORMIERT IM KAMPF GEGEN KREBS