Leistenbruch - Dr. Christian Osterwalder

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Leistenbruch - Dr. Christian Osterwalder
Dr. Christian Osterwalder
Tel. + 41 52 269 19 19
Facharzt Chirurgie Unterer Graben 35
Fax + 41 52 269 19 10
www.chir.ch
CH - 8400 Winterthur
[email protected]
Leistenbruch
Ursache
Der Leistenbruch ist eine im Laufe des Lebens erworbene Erweiterung des Leistenkanals.
Beim Neugeborenen und beim Kind / Jugendlichen ist eine angeborene Veränderung
vorhanden, welche zum Leistenbruch führen kann.
Beschwerden
Es besteht meistens eine sichtbare Vorwölbung in der Leiste. Die Beschwerden sind leicht
und strahlen häufig in den Hoden aus. Starke Schmerzen bereitet ein Bruch nur bei
Einklemmung. Er muss dann sofort operiert werden.
Behandlung
In der Regel wird ein Bruch durch eine Operation behoben.
Es stehen zwei prinzipiell verschiedene Operationsmethoden zur Auswahl:
Methoden mit Kunststoffnetz
Endoskopische Operation
Operation nach Lichtenstein
Methoden ohne Kunststoffnetz
Konventionelle Operationen
Operations- Komplikationen
Bei allen Op-Techniken können versehentlich Verletzungen auftreten:
Verletzungen an Samenleiter und Blutgefässen des Hodens führen zu einer
Schwellung, extrem selten zum Verlust eines Hodens.
Es kann zu Nervenirritationen kommen.
Manchmal ist es nach der Operation nicht möglich Wasser zu lösen. Es muss dann
einmal katheterisiert werden.
Nachblutungen oder Flüssigkeitsansammlungen müssen selten durch Punktion
oder Reoperation behoben werden.
1. Endoskopische Operation
Der erweiterte Leistenkanal wird von der Rückseite der
Bauchwand (gelb) aus mit einem Kunststoffnetz (rot)
abgedeckt. Das Netz wird mit wenigen kleinsten Titanspiralen
am Becken fixiert, sodass es sich während der ersten Stunden
bis zum Einwachsen nicht verschieben kann. Für die Operation
in Allgemeinnarkose werden drei kleine Schnitte als Zugänge
für die Instrumente und die Optik mit Videokamera angelegt.
Der Spitalaufenthalt ist kurz, meistens zwei Nächte nach der
Operation. Sie haben wenig Schmerzen nach der Operation.
Eine sofortige Belastung nach der Operation ist erlaubt, Sport
ist nach einer bis zwei Wochen wieder möglich. Das
Wiederauftreten des Bruches (Rezidiv) ist selten.
Hinweis:
Auf Wunsch kann bei dieser Technik eine Unterbindung
vorgenommen werden. Dieser Eingriff verlängert die
Operationszeit nicht wesentlich. Ein Rückgängig-Machen der
Unterbindung zu einem späteren Zeitpunkt, wenn dies
gewünscht würde, ist nicht möglich.
2. Operation nach Lichtenstein
Der erweiterte Leistenkanal wird mittels Zugang von
vorne in der Leiste durch Aufnähen eines
Kunststoffnetzes abgedeckt. Die Operation ist in
Allgemeinnarkose, Spinalanästhesie oder
Lokalanästhesie möglich.
Auch bei dieser Technik ist eine frühe Belastung möglich.
Es können selten nach der Operation durch das Netz
Nervenirritationen in der Leiste auftreten.
Rezidive treten etwas häufiger als bei der
Endoskopischen Technik auf.
3. Konventionelle Operationen (Shouldice, Bassini und
andere)
Einengung des erweiterten Leistenkanals mit Nähten
mittels Zugang von vorne in der Leiste. Die Operation ist
in Allgemeinnarkose, Spinalanästhesie oder Lokalanästhesie möglich. Da der erweiterte Leistenkanal mit
Nähten unter Spannung wieder eingeengt wird, treten bei
diesen Techniken stärkere Schmerzen nach der Operation
auf. Zudem ist eine Schonzeit für Belastung während
einiger Wochen notwendig. Schmerzen bei Belastung
können über mehrere Wochen bestehen bleiben.
Rezidive des Bruches sind häufiger.
April 2007