Klinik am Stein
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Klinik am Stein
Klinik am Stein Ambulantes Olsberg Reha-Zentrum Dortmund Demenz-Therapie-Zentrum Ressourcenorientierte Demenz-Therapie stationär/ ambulant Gedächtnis-Ambulanz Demenz-Therapie-Zentrum 1 Demenzerkrankungen Demenzerkrankungen bedrohen die gewohnte Lebensführung und -qualität von Erkrankten und Angehörigen gleichermaßen. Die meisten Demenzerkrankungen sind nicht heilbar. Insbesondere die Demenzformen vom Alzheimer-Typ sind zudem durch einen fortschreitenden Erkrankungsverlauf gekennzeichnet. Therapeutischer Nihilismus ist jedoch nicht angebracht. Vielmehr kann eine frühzeitige Behandlung der Erkrankten sich günstig auf den klinischen Verlauf auswirken. Dadurch lassen sich psychologische, soziale und körperliche Verbesserungen erreichen und über längere Zeit aufrechterhalten. Eine den modernen Erkenntnissen in der Behandlung der Alzheimer-Erkrankung angepasste Behandlungsstrategie mit Reduktion des subjektiven Leidensdrucks und Stabilisierung des sozialen Umfeldes führt für Erkrankte wie Angehörige zu mehr Lebensqualität und verhindert eine vorzeitige psychosomatische oder gerontopsychiatrische Behandlung. 2 Die Alzheimer-Erkrankung verläuft – oft über Jahre hinweg – in mehreren Stadien. Prädemenz Dieses Stadium ist von inkonstanten Symptomen der leichten Überforderung, Konzentrations- und Merkfähigkeitsschwäche, Reizbarkeit oder Antriebsarmut und unspezifischer Depressivität gekennzeichnet. Stadium 1 Stadium 1 ist von Vergesslichkeit, Unlust, Konzentrations- und leichten Orientierungsstörungen markiert. Der Erkrankte bemerkt seine Probleme und reagiert oft depressiv. Der betreuende Angehörige versucht, meist helfend oder auch die Schwächen verdeckend zu handeln und zu helfen. Stadium 2 Stadium 2 ist von erheblicher Vergesslichkeit sowie deutlichen Orientierungsstörungen gekennzeichnet. Unruhephasen, ein gestörter Tag-Nacht-Rhytmus sowie Beeinträchtigungen in den Verrichtungen des täglichen Lebens bedeuten für den Erkrankten und Angehörigen eine äußerst große Belastung. Stadium 3 Stadium 3 ist von der nahezu kompletten Pflegebedürftigkeit des Erkrankten gekennzeichnet. Der Angehörige ist meist vollständig von der Pflege und Sorge um den Erkrankten überfordert. Eine möglichst frühzeitige Diagnostik und Therapie (Stadium Prädemenz und Stadium 1), die Erkrankten und Angehörigen einbezieht, ist nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen geeignet, Lebensqualität und Selbstständigkeit im gewohnten familiären Umfeld lange aufrecht zu erhalten. 3 Das Demenz-Therapie-Zentrum Olsberg (DTZ) bietet im Rahmen eines mit den Krankenkassen abgeschlossenen Versorgungsvertrages ein erprobtes stationäres Behandlungsprogramm für an einer Demenz im frühen bis mittleren Stadium Erkrankte an. Das Therapiekonzept wurde in Zusammenarbeit mit dem Center for Psychogeriatrics der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an der Universität Lausanne/ Schweiz entwickelt. Nachgewiesenermaßen lässt sich der Verlauf der Alzheimer-Erkrankung günstig beeinflussen. Die diagnostische Sicherung der Diagnose und die Abgrenzung zu ähnlichen, aber zum Teil heilbaren Erkrankungen ist die Grundlage für eine individuelle medikamentöse Einstellung. Dies und vor allem stabile, fördernde Lebensbedingungen können den Verlust geistiger Fähigkeiten verlangsamen, Symptome reduzieren und das Leid von Kranken und Angehörigen mindern. Das Demenz-Therapie-Zentrum bietet eine umfassende Behandlung im Sinne einer erhaltenden Rehabilitation an, welche das Fortschreiten der Krankheit, auch bei bereits eingetretener partieller Einschränkung der Selbstständigkeit, hinauszögern kann. Gleichzeitig können vermeidbare Störungen wie Unruhe und Depressivität reduziert werden oder in den Hintergrund treten. 4 Ressourcenorientierte Demenz-Therapie Auch bei gleichen medizinischen Diagnosen ist die Situation jeder betroffenen Familie anders. Die individuelle Behandlungsplanung im Demenz-TherapieZentrum ist auf dem Konzept der Selbsterhaltung von Dr. Barbara Romero gegründet und in wichtigen Bereichen weiterentwickelt worden. Dabei geht es im Kern darum, diejenigen Aktivitäten und Umgangsformen zu identifizieren, die dem Patienten im Verlauf der Krankheit Unterstützung bieten können. Jeder Kranke verfügt über individuelle Erinnerungen, Interessen und Fähigkeiten, die sich lebenslang entwickelt haben. In der gezielten Beschäftigung mit seinen biografischen Erinnerungen und der Einbeziehung seiner Ressourcen werden in Einzel- und Gruppensitzungen therapeutisch die für die Persönlichkeit wichtigen Konstanten aktiviert (Erhaltung des selbstnahen Wissens). Ein individuelles Lebensbuch und Beschäftigungsprogramm wird erarbeitet. Der betreuende Angehörige wird angeleitet, dieses Beschäftigungsprogramm auch zu Hause weiter fortführen zu können. 5 Behandlungskonzept Dem Behandlungsprogramm liegen 5 Basiselemente zugrunde: 1. Ergänzende neuropsychologische diagnostische Abklärung 2. Einbeziehung des Ehe-/Lebenspartners in die Behandlung 3. Symptombewertung und -kontrolle 4. Stabilisierung des psychophysischen Gleichgewichts von Erkranktem und Lebens partner 5. Aufklärung und Hilfen zur Alltagsbewältigung 6 Maßnahmen für den Patienten Maßnahmen für den Angehörigen 1. Ergänzende diagnostische Abklärung, falls erforderlich 1. Familiensitzungen zur individuellen Vorbereitung auf den Alltag mit dem Kranken 2. Überprüfung der Medikamentation und gegebenenfalls Anpassung 2. Angehörigengruppen - Information über Krankheit, Ursachen und Verlauf - Information zum Umgang mit der Krankheit - Erfahrungsaustausch 3. Psychologisch fundierte Selbsterhaltungstherapie (SET) 3. Beratung zur Pflege 4. Erinnerungsarbeit 4. Sozialpädagogische Beratung - Vermittlung geeigneter Hilfsmaßnahmen im pflegerischen Bereich (Körperpflege, Essen etc.) - Beratung über Hilfsmaßnahmen und Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige - Beratung in rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten 5. Psychotherapeutische Hilfestellung 5. Psychotherapeutische Hilfestellung 6. Kunsttherapie, Musiktherapie 6. Kunsttherapie 7. Entspannung, Sport, Gymnastik 7. Entspannung, Sport 8. Freizeitgestaltung, erlebnisorientierte Aktivitäten 8. Freizeit und Erholung 9. Lebenspraktische Tätigkeiten 7 Setting Erkrankter und Partner sind in großzügigen, freundlichen und komfortablen Appartements mit Nasszelle, kleiner Küchenzeile, Minibar, TV etc. untergebracht. Täglich vorgegeben sind zwei feste Therapieblöcke für den Erkrankten. In dieser Zeit finden für den betreuenden Partner Angehörigengruppen, individuelle psychosoziale Beratung, Gesprächskreise, Entspannungsübungen und entlastende Einzelgespräche statt. Die Regeltherapiedauer beträgt 3 Wochen. Der Erkrankte und sein betreuender Partner werden ermutigt, nach der Behandlung an Programmen regionaler Selbsthilfegruppen teilzunehmen. Das Demenz-Therapie-Zentrum unterstützt im Rahmen des Gesundheitsnetzwerkes auch die Gründung regionaler Selbsthilfegruppen. 8 Voraussetzungen Aufgenommen werden können Erkrankte nach Abschluss der primären Diagnosestellung (fachärztlich, d.h. neurologisch, nervenärztlich oder psychiatrisch festgestellte Prädemenz oder Demenz mit erfolgter Hirnbildgebung). Weitergehende diagnostische Schritte (Neurophysiologie, Neuropsychologie) können im DemenzTherapie-Zentrum Olsberg ergänzt werden. Pflegebedürftigkeit, schwere psychopathologische Auffälligkeiten (z.B. Aggressivität) und ausgeprägte Weglauftendenz sind aufgrund des präferierten offenen Konzeptes kontraindiziert. Zur Klärung der Indikation und der Aufnahmeformalitäten empfehlen wir vor der Antragstellung eine telefonische Beratung durch unser Aufnahmebüro. Ansprechpartnerin: Sonja Göddecke, Diplom-Sozialpädagogin Tel.: 02962 - 808 339 9 Gedächtnis-Ambulanz Schlüssel verlegt? Geburtstag vergessen? Gedächtnisstörungen können viele Ursachen haben und sind nicht immer Anzeichen einer Demenz. Trotzdem sollten sie ernst genommen werden. Die Gedächtnissprechstunde der Klinik am Stein bringt älteren Menschen, die unter Vergesslichkeit leiden, Gewissheit. Durch differenzierte neuropsychologische TestDiagnostik können sie im Rahmen der KlinikAmbulanz prüfen lassen, ob eine ernstzunehmende Hirnfunktionsstörung vorliegt. Bei behandlungsbedürftigen Problemen klärt ein erfahrenes, multiprofessionelles Team aus Neuropsychologen und Sozialpädagogen in enger Abstimmung mit dem behandelnden Hausarzt die weitergehende Diagnostik und Behandlung. Schwerpunkte der Gedächtnis-Ambulanz: • Früherkennung von Demenzen • Aufklärung und Information • Therapieempfehlungen • Beratung von Patienten und Angehörigen • Vermittlung von Selbsthilfegruppe und Beratungs- stellen Sprechstunden: nach Vereinbarung Tel.: 02962 - 808 339 10 Move & Memory Mit „Move & Memory“ bietet die Klinik am Stein ein ambulantes spezifisches Trainingsprogramm für Demenzkranke und ihre betreuenden Angehörigen. Betroffene aus der Region haben die Möglichkeit, einmal wöchentlich über 10 Wochen zu einem 90-minütigen Kurs nach Olsberg zu kommen. Mittelpunkt unserer Arbeit ist das gezielte Training von Kraftaufbau, Gleichgewicht und zweigeteilter Aufmerksamkeit. Zunehmende Störungen motorischer Fähigkeiten sind neben kognitiven Symptomen typisch im Verlauf einer Demenzerkrankung, lassen sich durch kontinuierliche körperliche Aktivierung jedoch nachhaltig positiv beeinflussen. Angehörige wirken neben erfahrenen Krankengymnasten und Ergotherapeuten in jeder zweiten Kursstunde als Co-Therapeuten mit. In den verbleibenden Stunden werden die Angehörigen über medizinische, pflegerische und sozialrechtliche Aspekte informiert. Gesprächsgruppen bieten außerdem die Möglichkeit zum Austausch. Ziel von „Move & Memory“ ist es, einen möglichst langen Verbleib des Patienten in der häuslichen Umgebung zu sichern und den Angehörigen durch größtmögliche Kompetenz-Vermittlung zu entlasten. Patienten und Angehörige erreichen mehr Lebensqualität. Anmeldung: Tel.: 02962 - 808 339 11 Team Im Demenz-Therapie-Zentrum Olsberg arbeitet ein erfahrenes Behandlungsteam nach den aktuellen Erkenntnissen der medizinisch-wissenschaftlichen Demenz-Forschung: • Facharzt für Neurologie/Psychiatrie • Dipl.-Psychologe/Neuropsychologe • Pflegekräfte mit gerontopsychiatrischer Zusatzqualifikation • Musik-, Kunst-, Sport-, Physio- und Ergotherapeuten • Sozialarbeiter/ -pädagogen Mehrmals wöchentlich finden interdisziplinäre Fallbesprechungen statt. Täglich ärztliche Visite/Sprechstunde. 12 Kosten und Kostenübernahme Grundlage für eine Kostenübernahme ist der Versorgungsvertrag der Klinik am Stein (§111 SGB V) zur Durchführung qualifizierter stationärer Rehabilitationsmaßnahmen. Die Klinik ist beihilfefähig und wird von allen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen belegt. Gesetzlich Versicherte stellen bei ihrer Krankenkasse einen Antrag auf ein allgemeines stationäres Heilverfahren über den Hausarzt oder Neurologen. Dem Antrag soll eine ärztliche Bescheinigung beiliegen, in der die Diagnose genannt und die Behandlung im Demenz-Therapie-Zentrum Olsberg befürwortet wird. Eine Aufnahme ist selbstverständlich auch möglich für Selbstzahler und Privatversicherte. Im Interesse einer zielgerichteten und zügigen Behandlung werden zusätzlich Vorbefunde, aktuelle Bildgebung (CT, Kernspintomografie), Berichte über frühere Behandlungen und Entlassungsberichte aus Krankenhäusern sowie die aktuelle Medikation erbeten. 13 Klinik am Stein Ambulantes Olsberg Reha-Zentrum Dortmund Demenz-Therapie-Zentrum Ärztlicher Direktor: Dr. med. Roland Nafe Facharzt für Neurologie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Geriatrie und Suchtmedizinische Grundversorgung www.klinik-am-stein.de Ärztliche Leitung: Dr. med. Christian Marshall Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Tel.: 02962 - 8080 Fax: 02962 - 808 298 [email protected] 14 Informationen: Gerne sind wir Ihnen bei allen Fragen zur DemenzTherapie in unserer Einrichtung behilflich. Bitte wenden Sie sich telefonisch, per Fax, per E-Mail oder gerne auch persönlich an uns. Information und Anmeldung: Sonja Göddecke, Diplom-Sozialpädagogin Tel.: 02962 - 808 339 Fax: 02962 - 808 298 E-Mail: [email protected] 15 Klinik am Stein Olsberg Ambulantes Reha-Zentrum Dortmund Demenz-Therapie-Zentrum Wattmecke 1-7 59939 Olsberg Tel.: 02962 - 808 339 Fax: 02962 - 808 298 16