Hinweise für die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten am
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Hinweise für die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten am
Hinweise für die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten am Fachgebiet Immobilienökonomie 1) Wissenschaftliches Zitieren 2) Literaturverwaltungs-Software 3) Auswahl an empfohlenen Literaturquellen 4) Aufbau und Gliederung wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Björn-Martin Kurzrock Zuletzt geändert: Mai 2014 1 1) Wissenschaftliches Zitieren Bei der Ausarbeitung wissenschaftlicher Texte (Seminararbeiten, Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten) ist auf korrekte wissenschaftliche Zitierweise zu achten. Eine Übernahme fremder Textstellen ohne korrekte Kennzeichnung wird als Plagiatsversuch gewertet. Die nachfolgenden Beispiele zeigen für unterschiedliche Literaturquellen eine mögliche korrekte Zitierweise. Es gibt weitere Zitierweisen, die bei richtiger, vor allem konsistenter Anwendung ebenfalls korrekt sind. Zitierweisen und Angabe von Seitenzahlen Zweckmäßig ist die Kurzzitierform im Text oder in Fuß- bzw. Endnoten (Beispiel: Becher 1996, S. 72). Die ausführliche Quellenangabe ist dann nur im Literaturverzeichnis wiedergegeben (Beispiel: Metzger, Bernhard (2008): Wertermittlung von Immobilien und Grundstücken, München). Die Angabe von Seitenzahlen im Text oder in Fuß- bzw. Endnoten ist immer dann notwendig, wenn eine Textstelle identisch (= direktes Zitat) oder sinngemäß aus einem anderen Werk entnommen wird. Die Angabe der Seitenzahl darf hierbei entfallen, wenn allgemeine Informationen aus einer Literaturquelle entnommen werden. a) Direktes Zitat …die „wichtigste Determinante der Immobiliennachfrage ist zweifellos die Bevölkerung der Region“ (Becher 1996, S. 72). b) Indirektes Zitat … die Nachfrage nach Immobilien wird vor allem durch die lokale und regionale Bevölkerungsentwicklung beeinflusst (vgl. Becher 1996, S. 72). c) Allgemeiner Hinweis auf eine Quelle … beeinflussen verschiedene Parameter (z.B. Bevölkerung, Einkommen) den Immobilienmarkt (vgl. Becher 1996). Einer Quelle wird der Zusatz „Vgl.“ (für „Vergleiche“) vorangestellt. Nur bei direkten Zitaten (s.u.) oder Formulierungen wie „Wie Müller (2006, S. 13) ausführt…“ entfällt dieser Zusatz. Jede Fuß- oder Endnote endet mit einem „.“. Wird mehrfach direkt hintereinander dieselbe Quelle zitiert, wird in Fuß- oder Endnoten die Quelle mit „Ebenda“ oder „Ibid.“ (für „ibidem“ = an selber Stelle) abgekürzt. Eine Häufung derselben Quelle sollte aber möglichst unterlassen werden. Zitierweisen in Abhängigkeit der Literaturquelle Buch (Monographie) a) 1 oder 2 Autoren Nachname, Vorname (Jahr): Titel, Verlagsort. Beispiel: Metzger, Bernhard (2008): Wertermittlung von Immobilien und Grundstücken, München. 2 … der Einfluss von Immissionen (z.B. Lärm, Staub) ist bei der Wertermittlung zu beachten (vgl. Metzger 2008, S. 24). Hinweis: Bei Dissertationen wird vor dem Erscheinungsort (durch Komma abgetrennt) der Zusatz „Diss.“ eingefügt. b) 3 oder mehr Autoren Nachname, Vorname; Nachname, Vorname; Nachname, Vorname (Jahr): Titel, Verlagsort. Beispiel: Sayce, Sarah; Smith, Judy; Cooper, Richard; Venmore-Rowland, Piers (2006): Real estate appraisal. From value to worth, Oxford. … der Wert eines Gutes für den Käufer und Verkäufer beinhaltet alle relevanten und zur Verfügung stehenden Informationen (vgl. Sayce et al. 2006, S. 10). c) Autor ist eine Behörde, Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtung oder ähnliches Name (Jahr): Titel, Verlagsort. Beispiel: Scout24 (2009): Match Survey 2009 – So sucht und findet Deutschland, München. … bei der Immobiliensuche informieren sich 73% der Käufer im Internet (vgl. Scout24 2009, S. 7). Buch (Sammelwerk) a) Zitierweise für das gesamte Sammelwerk Nachname, Vorname (Hrsg.) (Jahr): Titel, Verlagsort. Beispiel: Junius, Karsten; Piazolo, Daniel (Hrsg.): Immobilien-Research, Köln 2008. … die verschiedenen Beiträge geben einen Überblick über das vielfältige Aufgabenspektrum von Immobilien-Research (vgl. Junius & Piazolo 2008). b) Beitrag in einem Sammelwerk Nachname, Vorname (Vorname): Titel. In: Nachname, Vorname (Hrsg.): Titel Sammelwerk, Verlagsort, Seitenzahl(en) des Beitrags. Beispiel: Schmidt, Arne (2009): Normalverteilungsannahme und Transformationen bei Regressionen. In: Albers, Sönke (Hrsg.): Methodik der empirischen Forschung, Wiesbaden, S. 1-17. … bei der Berechnung von Regressionsmodellen, die häufig in der Immobilienwirtschaft angewendet werden, ist die Annahme einer Normalverteilung eine wesentliche Voraussetzung (vgl. Schmidt 2009, S. 12). Publikation in einer Schriftenreihe Nachname, Vorname (Jahr): Titel. In: Herausgeber der Schriftenreihe (Hrsg.): Titel der Schriftenreihe, Verlagsort. 3 Beispiel: Bürkner, Hans-Joachim; Berger, Olaf; Luchmann, Christian Tenz Eric (2007): Der demographische Wandel und seine Konsequenzen für Wohnungsnachfrage, Städtebau und Flächennutzung. In: Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Hrsg.): Working Paper, Erkner. … die durchschnittliche Haushaltsgröße sinkt kontinuierlich (vgl. Bürkner et al 2007, S. 42). Hinweis: Bei Dissertationen wird vor dem Erscheinungsort (durch Komma abgetrennt) der Zusatz „Diss.“ eingefügt. Artikel in einer Zeitschrift (Journal) Nachname, Vorname (Jahr): Titel. In: Herausgeber der Zeitschrift, Jahrgang, Heft/Ausgabe, Seitenzahl(en). Beispiel: DiPasquale, Denise; Wheaton, William C. (1992): The Markets for Real Estate Asset and Space: A Conceptual Framework. In: Journal of the American Real Estate & Urban Economics Association, Jg. 20, Nr. 2, S. 181-197. … zeigt ein konzeptionelles Modell von Immobilien- und Kapitalmärkten (vgl. DiPasquale & Wheaton 1992, S. 191) Artikel in einer Zeitung Hinweis: Zeitungsartikel sind keine wissenschaftliche Quelle und sollten daher grundsätzlich gemieden werden. Ist das Thema der Arbeit allerdings in der öffentlichen Diskussion präsent (z.B. Bau von Einkaufszentren; Energieausweis für Gebäude), ist der Gebrauch dieser Quellen eingeschränkt möglich, um bspw. ein Stimmungsbild wiederzugeben. Nachname, Vorname (Jahr): Titel. In: Herausgeber der Zeitschrift, Jahrgang, Heft/Ausgabe, Datum, Seitenzahl(en). Beispiel: Werling, Ullrich (2010): Immobilienbewertung in transaktionsarmen Zeiten. Bewerter-Dilemma: Fette Werte in dünner Luft. In: Immobilien Zeitung, Jg. 16, Nr. 39-40, 30.09.2010, S. 39. … sind in illiquiden Immobilienmärkten Bewertungen erschwert (vgl. Werling 2010). Internetquelle Hinweis: Internetquellen unterliegen potenziell einem ständigen Wandel, sind nachträglich nicht über ein Archiv nachprüfbar und sollten nur zitiert werden, wenn keine passende gedruckte Alternative vorhanden ist. Ausnahmen können Internetseiten von offiziellen Organisationen wie Ministerien, Ämtern, Behörden sein. Wikipedia ist keine geeignete wissenschaftliche Quelle! Prüfen Sie immer die Neutralität bzw. mögliche Interessen der Seitenbetreiber, und weisen Sie ggf. darauf hin, was die Informationen aus Urhebersicht möglicherweise bezwecken sollen. a) Dokument (z.B. Aufsatz, Artikel, Monographie) im Internet Autor (Jahr): Titel. Online unter: Angabe der Internetquelle, zuletzt geprüft am TT.MM.JJJJ. Beispiel: 4 BBSR (2010): Wohnungsmarktbeobachtung: Ein-/ Zweifamilienhäuser. Online verfügbar unter: http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/ Raumbeobachtung/GlossarIndikatoren/indikatoren__dyncatalog,lv2=102932,lv3=600036.html, zuletzt geprüft am 13.11.2010. … die Verteilung von Ein- und Zweifamilienhäusern ist abhängig von den siedlungsstrukturellen Gegebenheiten (vgl. BBSR 2010). b) Informationen von einer Webseite Betreiber der Homepage. Online unter: Angabe der Internetquelle, zuletzt geprüft am TT.MM.JJJJ. Beispiel: Homepage der ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG (ECE) Online unter: http://www.ece.com/de/wirueberuns/, zuletzt geprüft am 13.03.2011. … trotz der Unternehmensgröße ist ECE weiterhin ein Familienunternehmen (ECE 2011). Gesetzestexte, Normen, Richtlinien Gesetzestexte und Normen werden im Text nicht zitiert. In der Literaturliste (oder einem separaten Teil davon) werden diese allerdings in der zugrunde gelegten Fassung aufgeführt. Beispiele: Verordnung über die Grundsätze für die Ermittlung der Verkehrswerte von Grundstücken (Immobilienwertermittlungsverordnung - ImmoWertV) V. v. 19.05.2010 BGBl. I S. 639 (Nr. 25); Geltung ab 01.07.2010. GEFMA/IFMA 220-1 Lebenzykluskostenrechnung im FM; Einführung und Grundlagen. Fassung vom 2010-09. Weiterführende Hinweise über korrektes Zitieren: http://www.library.uow.edu.au/content/groups/public/@web/@health/documents/doc/uow02542 5.pdf (empfohlen) http://zwr.wiwi.uni-kl.de/uploads/media/Leitfaden_fuer_die_Erstellung_von_Seminararbeiten.pdf http://www.fernuni-hagen.de/wiwi/studium/pruefungen/wiss_arbeiten.pdf 2) Literaturverwaltungs-Software Die Literaturverwaltung und wissenschaftliches Zitieren wird durch den Gebrauch von Literaturverwaltungs-Software erleichtert. Die Software-Programme Citavi, EndNote und RefWorks sind für die wissenschaftliche Literaturverwaltung gebräuchlich. Citavi (http://www.rhrk.unikl.de/citavi.html) ist für Studierende der TU Kaiserslautern kostenlos und empfehlenswert. Ein weiterer Vorteil beim Gebrauch von Literaturverwaltungs-Software liegt darin, dass diverse Zitationstile (z.B. Harvard-Stil) bereits voreingestellt sind und damit eine korrekte Zitierweise bei richtiger Dateneingabe sichergestellt ist. Weiterführende Informationen zur Benutzung der jeweiligen Software finden Sie auf den Internetseiten der Anbieter. 5 3) Auswahl an empfohlenen Literaturquellen Wissenschaftliche Arbeiten zeichnen sich durch eine angemessene Anzahl von Literaturquellen aus, durch die theoretische Hintergründe hinreichend, also: nachvollziehbar erläutert werden. Es wird daher empfohlen, vielfältige Quellen zu nutzen: 1) Universitätsbibliothek Kaiserslautern, Fernleihe aus anderen Bibliotheken (z.B. diverse regionale Bibliotheksverbunde wie GBV etc.; auch überregional: z.B. subito-doc.de) 2) Beachtenswerte wissenschaftliche Journals (i.d.R. frei zugänglich über E-Journals des RHRK) a. b. c. d. e. f. g. h. i. j. k. l. m. n. Journal of Real Estate Finance and Economics Journal of Real Estate Research Journal of Real Estate Economics Journal of Housing Economics Urban Economics Journal of European Real Estate Research Journal of Property Research Journal of Property Valuation and Investment Journal of Property Investment and Finance Journal of Sustainable Real Estate Zeitschrift für Immobilienökonomie (ZIÖ) Journal of Facilities Management Facility Management Journal Journal of Corporate Real Estate Management Mit EBSCO host (Zugang über das Intranet der TU Kaiserslautern, Universitätsbibliothek) ist es möglich, über einen Suchbegriff Artikel in mehreren Journals gleichzeitig zu suchen. Sehr viele Journals sind englischsprachig, weshalb der Gebrauch englischer Suchbegriffe ebenfalls angezeigt ist (z.B. Wert = worth, value) (http://rzblx10.uniregensburg.de/dbinfo/detail.php?bib_id=alle&colors=&ocolors=&titel_id=1333) 3) Social Science Research Network (http://www.ssrn.com/) Umfangreiche Sammlung meist englischsprachiger Aufsätze. Unveröffentlichte Artikel oder Working Papers auf der SSRN Homepage sind als Quelle geeignet, auch wenn diese noch nicht publiziert wurden. Dies muss im Literaturverzeichnis kenntlich gemacht werden (Zusatz: Working Paper (SSRN); unveröffentlichter Artikel (SSRN)) 4) Bibliographische Datenbank zu den wichtigsten nationalen und internationalen Normen (ISO, IEC, ITU, DIN-Normen) und technischen Regelwerken Europas (online zugänglich über die Universitätsbibliothek, Stichwort „PeriNorm“) Bei weiteren Fragen zur korrekten Zitierweise wenden Sie sich bitte an das Fachgebiet. 6 4) Aufbau und Gliederung wissenschaftlicher Arbeiten Allgemeine Hinweise Zu jeder wissenschaftlichen Arbeit gehören: eine Einführung (die am besten auch so benannt ist) mit Problemstellung (Relevanz!), Zielsetzung (auch: Forschungsfragen oder Hypothesen, die Sie untersuchen möchten) und Methodik. Die Zielsetzung muss aus der Problemstellung folgen. Die Methodik muss zur Zielsetzung passen, sie ist der Weg, um das Ziel zu erreichen; ein Grundlagenteil (wichtig: Grundlagen, die alle für den Hauptteil relevant sind); ein Hauptteil. Der Hauptteil sollte eine „sprechende“ Kapitelüberschrift haben (also keinesfalls „Hauptteil“ heißen); ein Schlusskapitel mit Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse, Limitationen und Ausblick (anschließende Fragestellungen). Das Schlusskapitel ist ein wesentlicher Teil Ihrer Arbeit! Achten Sie auf den Bezug zu Problemstellung und Zielsetzung: Sind die Forschungsfragen beantwortet und Hypothesen geprüft? Der Hauptteil sollte 50-60% vom Gesamtumfang der Arbeit ausmachen. Grundlagen sollten möglichst vor dem Hauptteil vollständig erläutert sein. Beachten Sie zu der Gewichtung auch den Bewertungsbogen für schriftliche Arbeiten am FG IÖ. Gliederungsebenen Jede Gliederungsebene (Kapitel, Abschnitt, ab dritter Gliederungsebene Punkt) muss mindestens zwei Unterpunkte enthalten. Ansonsten sollten Sie diese zusammenfassen. Jeder Gliederungsabschnitt sollte mindestens ½ Seite Text umfassen. Gliederungsebenen dürfen keine gleichlautenden Bezeichnungen haben. Ein einzelner Gliederungspunkt (auch nicht das Hauptkapitel) darf niemals genauso lauten wie der Titel der Arbeit. Hinter Nummerierungen für Kapitel, Abschnitte oder Punkte kommt nie ein „.“ Probieren Sie möglichst, mit sechs Kapiteln (plus Literatur und Anhang) auszukommen. Falls ein Kapitel weniger als fünf Seiten umfasst, fragen Sie sich, ob es nicht sinnvoll mit anderen zusammengelegt werden kann. Ein Anhang wird nicht als Gliederungspunkt nummeriert; Literatur und Anhang sind zwei separate Gliederungspunkte. Der Anhang erhält eine separate Paginierung und kann eine eigene Gliederung erhalten. Es ist sehr empfehlenswert, jedes Kapitel mit einem Zwischenfazit abzuschließen: So können Sie den roten Faden gut bewahren und steigern die Lesbarkeit Ihrer Arbeit deutlich. Spezielle Hinweise Bitte schreiben Sie bei Abgaben (auch von vorläufigen Dateien wie z.B. Gliederungsentwürfen) immer Ihren Namen gut sichtbar in die Datei hinein (bei Gruppenabgaben die Namen aller Gruppenmitglieder). Einreichungen bitte immer als pdf-Datei (nicht im Word-Format o.ä.). Hilfreich sind außerdem die Hinweise für die Anfertigung eines Exposés und die Hinweise für Essays und schriftliche Ausarbeitungen am FG IÖ. 7