Die große
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Die große
Objekt: MARX - Ausgabennummer: 004 - Seite: X040/ 40 - Datum: 06.06.08 - Uhrzeit: 14:49’26’’ - Belichter: DFVINTERN- Farbigkeit: CMYK- Weitere Auszüge: Diese Spec ia l fe at ur e | fa ir s an d t h e me di a Die große Stille Geht es um den Auftritt ihres Unternehmens im Internet, verhalten sich die großen deutschen Messegesellschaften wie ein Kartäusermönch mit Schweigegelübde. Akustisches Branding der Webseiten ist kein Thema. Nur Köln und Essen begrüßen ihre Besucher mit Soundlogo und Musik. M usik, Podcasts, Downloads – Fehlanzeige auf den Websites der deutschen Messegesellschaften. Während das Internet immer lebendiger wird und sich dank Youtube & Co völlig neue Seh- und Nutzgewohnheiten der User etablieren, herrscht auf vielen Websites deutscher Veranstalter Schweigen. Die Idee, das Ohr des Besuchers zu integrieren, scheint bislang nur wenigen Unternehmen gekommen zu sein. Das Web als interaktives Marketinginstrument liegt weitestgehend brach. Dabei gibt es eine Reihe von Chancen, die das akustische Branding von Websites ermöglichen. „Im Internet können emotionale und sensorische Markenbotschaften hervorragend integriert werden. Musik und Klang spielen deshalb eine zunehmend wichtige Rolle im World Wide Web“, so die Experten der Hamburger Audio Consulting Group. Christoph Gross-Fengels, Project Coordinator und Consulting bei Groves Sound Communications, 40 | m+a report June|July 2008 ebenfalls aus Hamburg, ist überzeugt, dass im Sinne der crossmedialen Kommunikation eine vertonte Website zum Kommunikationskonzept gehört. „Keine Marke würde, zum Beispiel aus Platzgründen, beim Broschürendruck auf ihr Firmenlogo verzichten oder mal ,nur so aus Spaß’ oder Nichts ist schlimmer als permanente Berieselung geschmacklichen Gründen eine andere Pantonefarbe verwenden. Der visuelle Markenauftritt wird heute von fast allen Unternehmen akribisch betrieben.“ Daher sollte seiner Meinung nach zumindest ein obligatorisches Soundlogo auch im Web als Standard beim Öffnen der Seite erklingen. Auch Michael Westermann, Geschäftsführer von Digitalklang aus Berlin, findet An- wendungen von Sound im Netz sinnvoll in Form von Sprache zur persönlichen Darstellung oder Erklärung von Sachverhalten – häufig zusammen mit Animationen – Sounds mit Signalwirkung, wie bei Werbebannern und Hintergrundsound, zur Erzeugung von Emotionalität. Er glaubt: „Die Zahl dieser sinnvollen „Inseln“ wird zunehmen. Die Anwendung einheitlicher Konzepte, ein Branding, ergibt sich dann, wenn eine Vielzahl von „Inseln“ zu vereinheitlichen ist. Bertram Ernst, Inhaber von Mönchspfeffer aus Bochum, hat ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass die Nachfrage nach Musikproduktionen für Websites ist in den letzten beiden Jahren stark gestiegen ist. „Mich reizt dieses neue Medium sehr, sind doch die Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich von adäquaten Musikformaten recht groß und erfordern eine gehörige Portion Innovation.“ Doch er warnt: „Nichts wäre schlimmer als eine permanente Berieselung mit Klang. Viele User fühlen sich auch abgeschreckt durch eine solche Präsenz. Vielmehr sollte eine interaktive, schnell verständliche Spielwiese geschaffen werden, welche ermuntert, auf Entdeckungskurs zu gehen.“ Klang auf Webseiten ist immer noch ein umstrittenes Thema, meint auch Heike Del- Objekt: MARX - Ausgabennummer: 004 - Seite: X041/ 41 - Datum: 06.06.08 - Uhrzeit: 14:49’27’’ - Belichter: DFVINTERN- Farbigkeit: CMYK- Weitere Auszüge: Diese S pe cia l fe at ur e venthal von der Audio Consulting Group. Den einen User irritiere er, den anderen beeinflusse er positiv. „Dieser Missmatch kann durch gezielte Maßnahmen gemildert werden. So sollte der User auf jeden Fall immer die Möglichkeit haben selbst zu wählen, ob und was für einen Klang er auf der Webseite hören will.“ Ein besonders negatives Image hätten übrigens Werbebanner, die ungefragt und unsensibel losplärrten. „Es geht viel Zeit verloren, bis man die Lärmquelle ausgemacht und zur Ruhe gebracht hat. Der Stresspegel steigt und die Webseite bleibt in keiner guten Erinnerung.“ Ein guter Kompromiss sei es, einen akustischen Einstieg in die Webseite anhand eines Intros zu geben. Dies könne durch ein kurzes akustisches Logo oder durch eine etwas längere Markenmusik in Verbindung mit einer visuellen Animation geschehen. Passe die Musik zu dem kommunizierten Inhalt der Seite und sei sie auf die Zielgruppe abgestimmt, werde der Besucher der Webseite gegenüber positiv gestimmt. „Dies erleichtert die spätere Informationsaufnahme und die Webseite bleibt in Erinnerung. Bieten die Unterseiten viele Informationen, deren Aufnahme eine gewisse Konzentration des Users erfordern, ist von dem offensiven Einsatz der akustischen Untermalung abzuraten“, sagt Delventhal. Natürlich hänge die Entscheidung, ob man akustische Elemente in seine Internetpräsenz mit aufnehme, auch von der Art der angebotenen Leistung ab. Man unterscheide zwischen rationalen, informierenden Seiten, die akustisch Elemente eher dezent und punktuell einsetzen sollten und den emotionalen, erlebnisorientierten Webseiten. Bei letzteren könne Musik gezielt dazu genutzt werden, Emotionen aufzubauen. Mit einem so genannten „Mood Management“ ließen sich positive Stimmungen aufrechterhalten und verstärken, negative Das Ende der Fa h n e n s t a n g e i s t noch nicht erreicht Stimmungen würden unterdrückt oder kompensiert. Eine akustische auditive Benutzungsoberfläche, in der bestimmte gelernte Klänge als Informationssignal genutzt werden, könne zusätzlich die Orientierung der Websitebesucher unterstützen und die Markenanbindung verstärken. Beim Soundbranding von Websites ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. So findet sich das KölnmesseSoundlogo, das aus dem Hause Groves stammt, neben der Website bei Durchsagen | f air s an d t he m edi a der Messe vor Ort, in Imagefilmen, der Radiowerbung aber auch in der Telefonie des Unternehmens wieder. Jochen Dosch, Geschäftsbereichsleiter Marketing, Kommunikation & Event der Kölnmesse: „Unsere Botschaft ist, dass wir Impulsgeber für unsere Kunden und die Branche sein wollen. Dies spiegelt auch das Soundlogo wider – ein kurzer, prägnanter Impuls.“ Realisiert wurde es auf der Website der Kölner 2003 und dann im Rahmen der Markenführung im vergangenen Jahr in den Corporate Song des Unternehmens integriert. Das Thema Marke soll ganzheitlich betrachtet werden, da gehöre Soundbranding einfach dazu, so Dosch. „Soundbranding funktioniert nur, wenn es konsequent betrieben wird. Besonders bei kleineren Werbebudgets sind der Webauftritt, Radio, die Messehallenbeschallung und die Telefonie sehr kostengünstige, aber trotzdem sehr wirkungsvolle Kundenberührungspunkte“, sagt auch Groß-Fengels. „Eine Erklärung, warum hier noch vielerorts Stille herrscht, können wir daher nicht geben.“ Zunächst wurde die Stille in der virtuellen Welt damit begründet, dass viele Internetverbindungen die großen Datenmengen der Audiodateien nicht gewachsen seien. Heute zähle dieses Argument jedoch nicht mehr, so die Macher der Audio Consulting Group. „Viele Unternehmen wissen nicht, wie sie mit Klang in der virtuellen Welt umgehen sollen. Sie haben noch das Bild der nervigen ungewollten Onlinebeschallung im Kopf und sehen nicht, das Potential für Ihre Webseite, das sich hinter einem gezielten und durchdachten Einsatz akustischer Markenelemente verbirgt.“ Einige schreckten auch vor dem konzeptionellen und technischen Aufwand zurück. Dieser hält sich jedoch meist in Grenzen und lohnt auf jeden Fall. Bevor jedoch ein willkürlicher und undurchdachter Musikeinsatz stattfindet, sollte die Seite lieber stumm bleiben. Dabei eröffnen selbst diese Hürden Chancen. Bertram Ernst: „Wir haben mit dem Bochumer Unternehmen KKOnline ein Tool namens I-Am geschaffen, bei dem der User selbst eingreifen kann.“ In Schlecht gemachtes Acoustic Branding passt nicht zum Gesamtbild der Marke. Fotos: Mönchspfeffer | m+a report June|July 2008 41 Objekt: MARX - Ausgabennummer: 004 - Seite: X042/ 42 - Datum: 06.06.08 - Uhrzeit: 14:49’27’’ - Belichter: DFVINTERN- Farbigkeit: CMYK- Weitere Auszüge: Diese Spec ia l fe at ur e | fa ir s an d t h e me di a Form eines Mischpultes seien Klangtracks mittels einfacher Navigationsbewegungen veränderbar. Dadurch entstehe eine Markenbegegnung, die von Anfang an den Konsumenten involvieren könne. Niemand wird sich aber ins Abenteuer vertontes Netz stürzen, ohne nicht sicher zu sein, dass der Aufwand an Manpower und Kosten auch betriebswirtschaftlichen Nutzen bringt. Westermann dazu: „Basis sinnvoller Anwendungen ist die Generierung von Mehrwert. „Schön“ allein ist zum Beispiel kein Mehrwert. Erzeugung von Aufmerksamkeit ist einer, ebenso wie die Erklärung schwer verständlicher Produkte, genauso wie das Erzeugen von Emotionen.“ Audio werde dann genommen, wenn der Dienstleister diesen Mehrwert erfolgreich darstellen könne und er sich später auch nachweisen lasse, so Westermann, der für die Websites der IFA in Berlin das Soundkonzept erarbeitete. Laut Carsten Busch, Professor an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin, hätten jüngste Studien ergeben, dass Besucher von audiounterstützten Websites bis zu Besucher dreimal länger verweilen. verweilen Hilfreich kann hier eine Studie zur Wirkung von länger Sound im Internet sein, die das Unternehmen Beatnik Inc. gemeinsam mit der US-Beraterfirma Cheskin im Jahr 1999 durchgeführt hat. Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der alleinige Einsatz eines akustischen Logos im Internet genauso bedeutend bei der Kommunikation von Markenwerten sein kann, wie der Einsatz eines rein visuellen Markenzeichens. Cheskin fand ebenso heraus, dass schlecht gemachtes Acoustic Branding, das die Markenwerte nicht vermittelt und nicht zum Gesamtbild der Marke und somit des Internetauftrittes passt, sogar negative Auswirkungen auf die Wahrnehmung haben kann. Gut gemacht bereichere die akustische Markenführung um eine sensorische Erfahrung und lässt Besucher länger auf der Webseite verweilen. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse sollte aber bedacht werden, dass sich der Markt in den letzten Jahren weiterentwickelt und verändert hat. Dass es zu diesem Thema keine aktuelleren Erhebungen gibt zeigt, wie stiefmütterlich es in der Kommunikationsbranche nach wie vor behandelt wird, trotz wachsendem Interesse am Medium. „Hinsichtlich der Wirkung von Musik braucht man eigentlich keine Aktualisierung von wissenschaftlichen Untersuchungen. Zu klar erforscht sind mittlerweile die Prozesse im Limbischen System, die die Emotionen beim Hören von Musik auslösen“, so Ernst. ank 42 | m+a report June|July 2008 So far very few companies seem to have hit on the idea of borrowing the visitor’s ear. Photos: Mönchspfeffer The big silence When it comes to their businesses’ internet presence, the major German exhibition companies act like a Carthusian monk on a vow of silence. Acoustic website branding is not an issue. Cologne and Essen are alone in welcoming their visitors with a sound logo and music. M usic, podcasts, downloads – nothing doing on the German exhibition companies’ websites. As the internet gets ever livelier and Youtube & Co. are establishing entirely new viewing and consumption habits among users, many German exhibition organisers’ websites remain mute. So far very few companies seem to have hit on the idea of borrowing the visitor’s ear. As an interactive marketing tool, the web is practically untapped. Yet there are many ways to shape a website’s sound branding. “Emotional and sensory brand messages can be integrated fantastically on the internet. Music and sound are therefore playing an increasingly important role in the World Wide Web,” say the specialists from the Hamburgbased Audio Consulting Group. Christoph Gross-Fengels, Project Coordinator and Consulting at Groves Sound Communications, also from Hamburg, is convinced that soundtracked websites form an integral part of cross-media communication concepts. “No brand would be persuaded to dispense with its corporate logo for, say, space reasons in a printed brochure or use a different Pantone colour simply for fun or as a matter of taste. Nowadays practically all businesses are extremely meticulous about their visual brand appearance.” He therefore believes that, at the very least, an obligatory sound log should also greet the visitor Objekt: MARX - Ausgabennummer: 004 - Seite: X046/ 46 - Datum: 06.06.08 - Uhrzeit: 14:49’28’’ - Belichter: DFVINTERN- Farbigkeit: CMYK- Weitere Auszüge: Diese Spec ia l fe at ur e | fa ir s an d t h e me di a Der gute Ton Viele Faktoren bestimmen, ob die musikalische Untermalung eines Messeauftrittes als Lärm oder Lust empfunden wird. Wirkliche Klangkonzepte sind rar. S cheppern, Klingeln Hupen, Pfeifen, dazwischen erklingt Musik – ein Traum für Kinder, wenn sie über einen Jahrmarkt streifen, ein Alptraum für Messebesucher, wenn sie akustischer Dauerbedröhnung dieser Art ganze Tage lang ausgeliefert sind. Dabei geht es auch anders. Musik kann zum Bleiben am Stand einladen und angenehm ins Ohr gehen – Effekte, die sich Marketingstrategen schon lange zunutze machen, um am POS für mehr Umsatz zu sorgen. Akustisches Branding wird dort sehr gezielt eingesetzt. Die Frage ist, ob die gemachten Erfahrungen auch auf den Messebereich übertragen werden können? „Die Messebesucher brauchen genauso eine emotionale Verbindung zur Marke wie Endverbraucher. Und somit ist es für den Markt begrüßenswert, dass Musik mittlerweile zum ,guten Ton’ auf Messen gehört“, sagt Bertram Ernst, Geschäftsführer von Mönchspfeffer, Bochum. Auch Heike Delventhal von der Audio Consulting Group, Hamburg, sieht im Einsatz in erster Linie Positives. Auf Messeständen, an denen es oftmals hektisch zugehe und an denen die 46 | m+a report June|July 2008 Besucher unter Umständen Wartezeiten auf sich nehmen müssen, lasse sich die entspannende Wirkung nutzen, um ein positives Gesprächsklima zu schaffen. Darüber hinaus werde physischer Stress der Besucher und der Mitarbeiter durch favorisierte Musik reduziert. Dadurch beeinflusse sie die Einstellung der Besucher zu dem Geschäft oder dem Messestand positiv. Eine Maßnahme, um etwa die Aufenthaltsdauer am Mes- Wo der Besucher sich wohl fühlt, verweilt er auch sestand zu verlängern sei es, langsamere und vertraute Klänge zu nutzen, die zum einem dem Kunden gefallen, aber zum anderen auch die gewünschte Markenidentität und das Markendesign transportieren. Auf keinen Fall sollte die eingesetzte Musik zu laut oder zu komplex sein. Wo der Messebesucher sich wohl fühlt, verweilt er auch. Im Gegensatz zum geschlossenen Raum eines Geschäftes gilt es auf Messen, sich in Fun oder Frust: Der Einsatz von Musik auf Messen ist eine Kunst. Fotos: Mönchspfeffer (o.) Ifa (l.) einem Umfeld zu präsentieren, das akustisch wenig optimal ist. Wenn die Standnachbarn rechts und links zur akustischen Dauerbeschallung ansetzen, dann besteht die Gefahr, dass das eigene ausgefeilte Klangkonzept zusammen mit dem der Nachbarn zum musikalischen Einheitsbrei verkommt. „Dieser Klangbrei ist genau das, dem es mit guten Sound Scapes, also passenden Klanglandschaften, entgegenzuwirken gilt. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Sound auf Messen, wie eigentlich überall, keinesfalls nerven darf. Die Lösung ist also der dezente Mittelweg“, sagt Christoph Groß-Fengels, Projektkoordinator bei Groves Sound Communications, Hamburg. Zielsetzung sei es daher, die entstehenden Umgebungsgeräusche einer Messe mit Sound aufzufangen. Die Musiklautstärke richte sich dabei ebenfalls automatisch nach dem vorhandenen Umgebungslärm, erklärt er. In einem von den Hamburgern kürzlich realisierten Projekt ging es gezielt darum, eine klangliche Atmosphäre in Kombination mit Soundbranding zu schaffen. Die dort eingesetzten Sounds Scapes schufen eine angenehme Stimmung, reduzierten die Störgeräusche der Umgebung, enthielten aber zusätzlich alle 45 Sekunden das aus TV und weiteren Medien bekannte Soundlogo des Unternehmens. Eine Besonderheit des Objekt: MARX - Ausgabennummer: 004 - Seite: X048/ 48 - Datum: 06.06.08 - Uhrzeit: 14:49’28’’ - Belichter: DFVINTERN- Farbigkeit: CMYK- Weitere Auszüge: Diese Spec ia l fe at ur e | fa ir s an d t h e me di a Standes war es, dass die jeweiligen Bereiche auch mit einer unterschiedlichen musikalischen Aktivität bespielt wurden. Rund um die Exponate wurden, zusätzlich zur Musik, spezielle Soundeffekte wie Wasser und Wind zugespielt. Während es im Erdgeschoss des Standes musikalisch aktiv zuging, wurde im Restaurantbereich besonders auf eine ruhige und entspannende Atmosphäre geachtet. Insgesamt gliederte sich der Stand in zwölf unterschiedliche, synchron abspielende Soundzonen. „Messehallen sind unter akustischen GesichtspunkAkustisches ten oft sehr ungünstig aufDesign muss gebaut. Daher ist es wichtig, im Vorfeld der Veranstringent sein staltungen ein strategisches akustisches Design zu entwickeln, das ebenso stringent angewendet wird wie das visuelle Design“, rät Delventhal. „So kann sichergestellt werden, dass durch den Einsatz gezielter Maßnahmen die unter Branding- und Motivationsgesichtspunkten gewünschte Wirkung erzielt wird.“ Durch Audio-Trails – eng definierte Klangkorridore, die zu bestimmten Anbietern oder in bestimmte Bereiche führen – Schallvorhänge, Klangfelder oder stimulierte Ruhezonen, könne ein angenehmes und effektives akustisches Umfeld gestaltet werden. Um dem Klangbrei entgegen zu wirken solle die akustische Messe- und Markenpräsenz so angewendet werden, dass keine Belästigung Auf dem Messestand von Bosch-Rexroth sorgte Mönchspfeffer mit Musik und Choreographie für Aufsehen. entsteht. Dies kann auch durch punktgenaue akustische Bestrahlung von Plätzen oder Lounges erreicht werden, die nur wahrnimmt, wer sich dort aufhält. „Es würde auch eine wirksame Maßnahme darstellen, um Stress und Spannung, die generell in den Hallen vorherrschen, entgegen zu wirken. Wenn alle Teilnehmer passende Klangkonzepte anwendeten, kann damit die gesamte Atmosphäre positiv beeinflusst werden“, ist sie sicher. Nicht zuletzt hilft es auch, ganz einfache Spielregeln im Miteinander zu beachten: „Zum Handwerk eines jeden Projektmanagers gehören sowohl die Kommunikation mit den Standnachbarn im Vorfeld als auch mit der Technik. So lässt sich ein störender ,Klangbrei’ für den eigenen als auch für den Nachbarstand konkret vermeiden“, so Bertram Ernst. Ob Soundbranding eine Zukunft hat, liegt wohl auch am strategisch geschickten Einsatz und guter Technik, damit es in einer immer lauter werdenden Welt nicht einfach als zusätzliche Lärmquelle empfunden wird. Dabei können auch renommierte Unternehmen Fehler machen. „Eine negative Entwicklung geht dahin, einfach ein paar Töne ans Ende eines TV-Spots zu hängen und dann auf die große mediale Wirkung zu hoffen – und es werden immer mehr! Abfällig gesprochen sei es schon fast akustische Umweltverschmutzung, kritisiert Groß-Fengels. Markenrelevanz, Differenzierung zum Wettbewerb, aber auch Merkfähigkeit, würden dabei meist völlig außer Acht gelassen. „Leider werden diese Unternehmen bald feststellen müssen, dass ihnen ein solches Logo nur wertvolle Spotsekunden klaut und es dann wieder über Bord werfen.“ Groves sieht Soundbranding jedoch als Prozess zur Entwicklung einer ganzheitlichen Soundidentität. Die Option der Zukunft sei daher das crossmediale akustische Erscheinungsbild einer Marke. Es sei zu beobachten, dass sich immer mehr Firmen Gedanken über eine akustische Identität für ihre Marke machen, so Heike Delventhal. Eine Umfrage unter den Dax-30Unternehmen letztes Jahr habe ergeben, dass 75 % der Markenverantwortlichen den zukünftigen Stellenwert akustischer Marken als eher hoch bis sehr hoch einstufen. 37,5 % verfügen bereits über ein akustisches Logo oder eine akustische Markenidentität und ebenso viele beschäftigen sich mit dem Gedanken, wie sie ihre Marke akustisch ergänzen können. ank Hitting the right note Many factors determine whether the background music to an exhibition appearance is experienced as noise or nice. Genuine sound concepts are rare. C lanking, ringing, tooting, whistling, and in-between some music – what kids find fab at amusement parks is a nightmare for exhibition attendees exposed for days at a time to permanent acoustic battering of this kind. Yet it doesn’t have to be that way. Music can fall pleasantly on the ear and tempt the hearer to linger at a stand. These are effects to which marketing strategists have long since resorted as a sales booster at the POS. Audio branding is used there very deliberately. The question is whether the experience gained there can also be applied to exhibitions? “Tradeshow attendees need 48 | m+a report June|July 2008 just as much of an emotional connection to a brand as end users. It is therefore good for the market that music now resonates at fairs,” says Bertram Ernst, managing director of Mönchspfeffer in Bochum. Heike Delventhal from the Audio Consulting Group, Hamburg, also takes a broadly positive view of its use. At exhibition stands, where things often get hectic and visitors may be faced with waiting times, the relaxing effect can be used to create a positive conversational atmosphere, she believes. What is more, visitors’ and stand personnel’s mental stress is soothed by music that they enjoy. It there- Objekt: MARX - Ausgabennummer: 004 - Seite: X049/ 49 - Datum: 06.06.08 - Uhrzeit: 14:49’29’’ - Belichter: DFVINTERN- Farbigkeit: CMYK- Weitere Auszüge: Diese fore has a benign influence on their attitude towards the business in hand or the exhibition stand. One way of encouraging people to spend longer at an exhibition stand is to use slower and familiar sounds that the customers like and that also communicate the desired brand identity and brand design. Under no circumstances should the music employed be too loud or complicated. So the solution is a discrete balance,” says Christoph Gross-Fengels, project coordinator at Groves Sound Communications, Hamburg. The aim is to absorb the ambient noise at an exhibition with sound. The volume of the music will au- Th e s o l u t i o n i s tomatically take its lead from the existing ambient noise, a d i s c r e t e he explains. “In terms of the b a l a n c e acoustics, exhibition halls are often very unsuitably constructed. So ahead of events it is important to develop a strategic acoustic design that is implemented just as stringently as the visual design,” Delventhal counsels. Whether there is any future in sound branding presumably depends partly on its skilful strategic use and good technology, to prevent it being perceived as just another source of noise in an increasingly noisy world. Even reputed firms can slip up here. “A negative trend is simply to add a few notes to the end of a TV spot and then hope for huge media impact – and we’re hearing more and more of this! To put it none too politely, it borders on acoustic environmental pollution,” GrossFengels criticises. Brand relevance, differentiation from competitors and retentiveness are generally disregarded entirely. “Unfortunately these companies will soon discover B u s i n e s s e s wa n t that a logo like this merely robs them of valuable a n a c o u s t i c b r a n d seconds in the spot and i d e n t i t y will then throw it overboard.” Heike Delventhal has observed that more and more businesses are thinking about an acoustic identity for their brand. A survey last year of the companies in the DAX-30 revealed that 75 % of brand managers rate the future importance of acoustic branding highly to very highly. 37.5 % already possess a sound logo or an acoustic brand identity and equally as many are addressing the issue of how to enhance their brand acoustically. Bertram Ernst has identified the need for a lot of catch-up in the creation and implementation of sound logos. “Moving forward I see a great deal of pioneering work ahead of us, bearing in mind that a visual logo is carefully thought out and cultivated, whereas this rigour cannot necessarily be taken for granted with sound logos.” ank MARKT Bei uns werden Marktchancen groß geschrieben: 11.000 Aussteller, 40 Messen und 1,5 Mio. Besucher aus 50 Ländern lassen internationale Märkte zusammenwachsen. Und jetzt kommen Sie! 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