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Kulturforum Rickenbach: Jubiläumskonzerte der „Krause Glucken“ im Gweyhuus
Zehn Jahre „Krause Glucken“- oder wenn vier Frauen loslegen!
Spielfreude und Begeisterung pur: Die Konzerte der „Krause Glucken“ sind ein Genuss
fürs Auge, fürs Ohr, vor allem aber auch fürs Herz. Anlässlich ihres zehnjährigen
Jubiläums bietet die peppige Vierfrauband aus Rickenbach an vier Abenden ihrem
treuen Publikum ein Bouquet aus neu einstudierten Songs und Chansons. Und beim
Wunschkonzert gestalten die Gäste das Programm gleich selber mit.
(uke) „It’s raining men, halleluja…“ Die Krausen Glucken sind wieder auf der Bühne! Als
kämen sie direkt aus dem strömenden Regen, treten sie mit Schirmen und Pelerine in den
Konzertraum im Dachstock des Gweyhuus. Sie singen, spielen und gestikulieren den
Eröffnungssong, in welchem es „Männer regnet“. „Also ein klassisches Sauwetter,“
kommentiert Susanne trocken die eben besungene Wetterlage.
Das neue Programm
Wenn Cordula, Sylvia, Karin und Susanne auf der Bühne loslegen, geben sie immer alles.
Wollen sie sich nun aber lieber dem Thema Männer widmen oder dem Thema Wetter? Mit
theatralischen Gesten bringen die vier Frauen zum Ausdruck, dass sie nun nicht mehr ganz die
Jüngsten seien und folglich lieber übers Wetter sängen als über die Männer.
Es folgt ein Mix aus neuen Songs, die alle in irgendeiner Weise vom Wetter handeln. Von
„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ über „Blowing in the Wind“ bis zum rockigen
„Riders on the Storm“ beweisen die Krausen Glucken, dass sie musikalisch allen Wind- und
Wetterlagen bestens gewachsen sind.
„So geht das nicht!“ ruft Sylvia plötzlich aus, „ich habe genug vom Wetter. Jetzt müssen
Männer her!“ Und schon erscheinen in neuen Liedern die feurigen Herren der Schöpfung.
Cordula mimt erst einen spanischen Macho auf feinste Art. Dann schmettert sie als
italienischer Gigolo ein „Ciao Amore“ hin, dass die Herzen der mehrheitlich weiblichen Gäste
nur so dahinschmelzen.
Schnell schnallen die Vier ihre Lederstiefel und Hüte an, und weiter gehts auf einen Ritt zum
Wilden Westen. Sie wollen einen Cowboy als Mann, das hört man deutlich. Doch der
Cowboy muss einen Rückzieher machen, denn schon packt Karin den Koffer und spielt
darauf Schlagzeug, während Cordula im weissen Hemd als Matrose den „Port d’Amsterdam“
besingt, begleitet von sehnsuchtsvollen Klängen aus Susannes Akkordeon.
Überhaupt, die vier Frauen sind ständig damit beschäftigt, sich umzuziehen oder etwas
aufzuräumen. Auf köstliche Weise besingen sie nun den weiblichen Schönheitskult zur
Tangomelodie „Cumparsità“. Sylvia – mondän gestylt in Lockenwicklern - rasselt mit
diversen Crèmebüchsen herum. Doch die Krausen Glucken wissen, dass sie solches nicht
nötig haben. Denn sie sind so, wie sie sind, treten vors Publikum mit purer Freude und spielen
aus vollem Herz: „I am what I am!“ Jawohl.
Ein bisschen sentimental wird es dann noch vor der Pause mit „Those were the days, my
friend...“ Wird dieses Lied zwar berührend und voll aus der Seele gesungen, so weiss man
doch, dass da bei den Krausen Glucken noch lange nichts vorbei ist!
Beim Wunschkonzert erst recht in Schwung
Den zweiten Teil ihres Konzerts gestaltet die peppige Vierfrauband als eigentliches
Wunschkonzert. Die rund 90 Besucherinnen und Besucher dürfen aus dem während zehn
Jahren entstandenen Repertoire einen Titel wählen. Klassiker wie „De Heiri hed sis Chalb
verchauft“ oder „Ich wollt ich wär ein Huhn“ stehen natürlich zuoberst auf der Hitliste. Dabei
kommen die vier Damen erst recht in Schwung, und beim „Nenanena“ (Original: Vaja con
Dios) legen sie gar noch einen Zacken zu. Dazwischen suchen sie in gespielter Unsicherheit
im Durcheinander der Bühne ihre Noten und Requisiten, und die lustigen Ansagen kommen
immer lockerer daher. („Mer hend kei Ahnig was spele!“) Auf der Suche nach einer
Glücksfee im Publikum zeigt sich Cordula nicht verlegen: „De nämmer halt eifach de
Schönscht. Chomm Klaus!“ und vor den „Roten Rosen“ der Hildegard Knef meint sie: „Jetz
möchemer emol öppis Schöns.“ Langer und begeisterter Applaus ist den vier musikalischen
Frauen gewiss, und nach mehreren Zugaben winken sie dem Publikum mit Kusshand zu:
„Buona sera, Signorina, kiss me good night!“
Ins Herz geschlossen
Im Anschluss ans Konzert schenkt der Präsident des Kulturforums, Ruedi Gugelmann, den
vier Damen anstatt einer üblichen Rose eine kleine, in Cellophan gepackte „Krause Glucke“:
Ein gekrauster Pilz, der auch hierzulande zu finden ist, und der dem musikalischen Quartett
seinen einzigartigen Namen gegeben hat. „Wir haben euch einmal mehr wieder richtig ins
Herz geschlossen!“, so Gugelmann. Und eine Besucherin meint dazu: „Diese Frauen singen
und spielen wirklich aus ihrem Herz!“ Und was sagen die Krausen Glucken nach ihrer ersten
Aufführung? Völlig verschwitzt, aber vor Freude strahlend, lachen sie: „Uns geht es bestens!
Wir freuen uns einfach, dass alles gut gegangen ist!“
Inzwischen hat es tatsächlich zu regnen begonnen. Und zwar in Strömen, aber wohl keine
Männer. Ein tosender Applaus ertönt noch einmal aus dem obersten Stock, als sich die drei
Krausen Glucken zur gutgelaunten Gästeschar zurückbegeben. Die vierte von ihnen schaut
derweil draussen noch still den Regentropfen zu, genüsslich eine Zigarette rauchend, bevor
auch sie mit all den andern den ersten Konzertabend heiter ausklingen lassen wird.
Im Kasten:
Begehrte Plätze
Die zwei weiteren Konzerte im Gweyhuus Rickenbach (15./16. Nov.) sind bereits
ausverkauft. Aufgrund der grossen Nachfrage zieht man bereits in Erwägung, im Frühling
2014 ein Zusatzkonzert zu veranstalten.
Infos unter: www.krause-glucken.ch
Das sind die Krause Glucken:
„Pausenclown, Nervensäge und Suppenperle: Unsere wahre Perle Cordula Caminada!“
(Leadgesang, Querflöte) Manchmal schrill, dann wieder still, mit unvergleichlichem
Ausdruck und kräftiger Stimme ist die Arztgehilfin das schillernde Aushängeschild des
Quartetts.
„An schluchzender Geige und dröhnender Posaune: Karin Limacher!“ (Violine, Posaune,
Perkussion) Gespielt emotionell wagt sich die Verwaltungsangestellte mit theatralischer
Gestik an alles heran, was klingt, tönt und schallt.
„Sie hat ein Donnerrohr und ein freches Maul: Sylvia Müller!“ (Saxofon, Gitarre, Banjo) Die
Lehrerin lacht eigentlich immer auf der Bühne, falls sie nicht gerade auf einem Instrument
spielt, singt oder mit Requisiten herumwirbelt.
„Sie versteckt sich gerne hinter grossen Instrumenten: Susanne Müller!“ (Klavier,
Akkordeon, Arrangements) Die Klavierlehrerin, Lektorin und Grossmutter bietet mit ihrem
sicheren Tastenspiel die solide musikalische Grundlage für die aufgeführten Stücke.

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