Presse-Information

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Bayer Vital GmbH
Unternehmenskommunikation
51366 Leverkusen
Deutschland
Tel. +49 214 30-1
www.presse.bayer.de
Presse-Information
Fortgeschrittener Prostatakrebs: Symptome rechtzeitig erkennen
Aufklärungskampagne gestartet
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Männer mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom reden zu spät über Symptome
Zu langes Schweigen der Männer kann zur Verschlechterung der Prognose beitragen
Bayer startet die Aufklärungskampagne ‚Männer.Reden.Jetzt.‘
Interaktive Webseite maenneredenjetzt.de zur Unterstützung der betroffenen Männer
Prominenter Botschafter der Kampagne ist der ehemalige Hochspringer Carlo
Thränhardt
München / Leverkusen, 26. Juli 2016 – „Eine wichtige Lektion für mich war, auf die
Signale meines Körpers zu achten. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man mit
Schmerzen ins Stadion geht, da man denkt, als taffer Sportler würde man die Probleme
alleine lösen können“, erklärt der ehemalige Hochspringer Carlo Thränhardt. Doch das sei
fast immer ein Irrtum. Als Botschafter der von Bayer ins Leben gerufenen Aufklärungskampagne ‚Männer.Reden.Jetzt.‘ möchte Carlo Thränhardt Männer mit Prostatakrebs
zum Reden über ihre Symptome bringen – vor allem, wenn der Krebs schon weiter
fortgeschritten ist. Betroffene Männer sollten ihrem Arzt so früh wie möglich mitteilen,
wenn sie Veränderungen wie Schmerzen oder starke Müdigkeit an ihrem Körper
feststellen. Denn: Möglichst früh über Symptome zu sprechen, ist eine entscheidende
Voraussetzung dafür, dass die Erkrankung optimal behandelt werden kann und die
Lebensqualität erhalten bleibt.
Die Website der Kampagne maennerredenjetzt.de
Welche Warnsignale des Körpers sind Zeichen dafür, dass der Prostatakrebs weiter
fortschreitet? Wie kann ein konstruktives Gespräch mit dem Arzt ablaufen? Das sind
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Fragen, die auf der Website der Kampagne maennerredenjetzt.de beantwortet werden.
Das Portal bietet unter anderem Informationen zum Prostatakrebs und unterstützt
Patienten beim Umgang mit der Erkrankung – unter anderem mit einem Symptomfragebogen und einem Leitfaden für das Gespräch mit dem Arzt. Darüber hinaus können
sich Betroffene über die Hintergründe der Kampagne ‚Männer.Reden.Jetzt.‘ informieren.
Ein interaktives Modul ermöglicht ihnen, eigene Verhaltensweisen in Bezug auf die
Erkrankung mit denjenigen anderer Patienten zu vergleichen. Weitere Maßnahmen der
Kampagne umfassen unter anderem Poster für die Praxis und Flyer sowie einen
Dokumentarfilm über die Kampagne.
Fast die Hälfte der Patienten ignoriert Schmerzen
Die in den USA bereits erfolgreich angelaufene ‚Männer.Reden.Jetzt.‘-Kampagne (engl.
MenWhoSpeakUp) ist aus den Ergebnissen der bisher größten internationalen Umfrage
zu Prostatakrebs-Symptomen mit 1.327 Teilnehmern aus elf Ländern hervorgegangen.1
Die Initiatoren der Umfrage interessierte dabei nicht nur die Sichtweise der Patienten,
sondern auch die der pflegenden Angehörigen. Laut Professor Dr. med. Martin Schostak,
Magdeburg, zeigten Ergebnisse der Umfrage, dass 45 Prozent der befragten Patienten
oftmals Symptome wie Schmerzen ignorieren. 56 Prozent bringen auftretende Schmerzen
nicht immer mit ihrem fortschreitenden Prostatakarzinom in Verbindung, und 34 Prozent
meinten, mit dem Reden über Symptome Schwäche zu zeigen.1 Mit Blick auf die Daten
der Patientengruppe aus der Europäischen Union wartet hier mindestens jeder vierte
Patient zunächst ab, bevor er mit dem Arzt oder Pflegepersonal über Beschwerden
spricht.2 Das Problem: Schweigen Patienten über Symptome, kann das ihre Prognose
verschlechtern. Die Studie zeigte auch, dass Angehörige eine wichtige Rolle im Gespräch
mit dem Arzt einnehmen – vor allem dann, wenn es um schwierige Themen geht. So
verlässt sich jeder zweite Patient in der Gesprächssituation mit dem Arzt darauf, dass
sein Begleiter dem Arzt die entscheidenden Fragen stellt.1
Prostatakrebs ist eine heimtückische Krankheit
Während der Krebs im frühen Stadium meist lange Zeit keine Symptome verursacht,
können Beschwerden wie schwere oder unerklärliche Schmerzen, Schlafstörungen oder
Verlust der Blasenkontrolle Warnzeichen für das Fortschreiten des Krebses sein.3,4 Im
frühen Stadium kann das Prostatakarzinom in der Regel geheilt werden. Haben sich

Um herauszufinden, warum Männer mit fortgeschrittenem PCa über ihre Symptome schweigen, riefen Anfang 2015
acht Patientenvertretungen die internationale Prostatakrebs-Koalition (IPCC: International Prostate Cancer Coalition)
ins Leben. Die IPCC beauftragte mit Unterstützung von Bayer die bisher größte Patientenbefragung zu
Prostatakrebssymptomen (International Prostate Cancer Symptome Survey).
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jedoch Metastasen gebildet, ist der Kampf fast aussichtslos. „Eine der häufigsten und
schwerwiegendsten Komplikationen beim fortgeschrittenen Prostatakrebs sind
Knochenmetastasen“, erläutert Schostak.5,6 Sie sind mit einer starken Verkürzung der
Lebenszeit und Einschränkung der Lebensqualität verbunden.7,8
Frühzeitige Diagnose kann die Prognose verbessern
Reden über Symptome stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen rechtzeitiger Diagnose
und dem Einsatz bestimmter Wirkstoffe zum richtigen Zeitpunkt dar. Denn das Stadium,
in dem sich der Prostatakrebs befindet, ist einer der wichtigsten Faktoren für die Auswahl
der Therapie. Erhalten Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung zum richtigen Zeitpunkt
die für sie passende Therapie, kann dies nicht nur dazu beitragen, das Voranschreiten
des Prostatakrebses zu verlangsamen, sondern darüber hinaus auch die Lebensqualität
der Patienten erhalten.
Prostatakrebs und Altern führen zur Männlichkeitskrise
Professor Dr. rer. soz. Anne Maria Möller-Leimkühler, München, beleuchtet die
Ergebnisse der Umfrage zu Prostatakrebssymptomen aus medizinsoziologischer
Perspektive. „Ein auffälliges Paradox ist, dass Männer sich im Vergleich zu Frauen
gesünder fühlen, aber tatsächlich häufiger krank sind und in allen Altersgruppen eine
vorzeitige Sterblichkeit aufweisen“, führt die Sozialwissenschaftlerin aus.9,10 Dafür seien
insgesamt weniger biologische Gründe als Geschlechterrollen und gesellschaftliche
Rahmenbedingungen verantwortlich. So haben Männer ein völlig anderes Gesundheitskonzept als Frauen. Während Frauen ganzheitlich an das Thema herangehen, sehen
Männer Krankheit als etwas, das es nicht geben darf. Denn Krankheit entspräche weder
den Anforderungen des Arbeitsmarktes noch den Männlichkeitsnormen. Als Erkrankung,
die vor allem Männer in höherem Alter betrifft, konfrontiere Prostatakrebs Betroffene mit
einer erheblichen Krise: So stelle zum einen das Alter insbesondere für Männer einen
starken sozialen und biologischen Statusverlust dar.11 Zudem wirke sich Prostatakrebs
stark auf die selbst empfundene Männlichkeit aus, da er mit Impotenz und Inkontinenz
einhergehen könne und für Betroffene unter anderem bedeute, nicht mehr ‚Herr über den
eigenen Körper‘ zu sein. „Insofern ist das Verschweigen von Symptomen eine Form des
Selbstschutzes, die im weiteren Verlauf durch realitätsgerechtere Bewältigungsstrategien
ersetzt werden sollte“, so das Fazit von Möller-Leimkühler.
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Bayer: Science For A Better Life
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-ScienceGebieten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will
das Unternehmen den Menschen nützen und zur Verbesserung der Lebensqualität
beitragen. Gleichzeitig will der Konzern Werte durch Innovation, Wachstum und eine hohe
Ertragskraft schaffen. Bayer bekennt sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und
handelt als „Corporate Citizen“ sozial und ethisch verantwortlich. Im Geschäftsjahr 2015
erzielte der Konzern mit rund 117.000 Beschäftigten einen Umsatz von 46,3 Milliarden
Euro. Die Investitionen beliefen sich auf 2,6 Milliarden Euro und die Ausgaben für
Forschung und Entwicklung auf 4,3 Milliarden Euro. Diese Zahlen schließen das Geschäft
mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen ein, das am 6. Oktober 2015 als eigenständige
Gesellschaft unter dem Namen Covestro an die Börse gebracht wurde. Weitere
Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.de
Die Bayer Vital GmbH vertreibt die Arzneimittel der Divisionen Consumer Health und
Pharmaceuticals sowie die Tierarzneimittel der Geschäftseinheit Animal Health in
Deutschland. Mehr Informationen zur Bayer Vital GmbH finden Sie unter:
www.gesundheit.bayer.de
Quellen:
1.
William K. Oh et al., J Clin Oncol 34, 2016 (suppl; abstr 10124).
2.
Prostate Cancer Symptoms Survey: Global Results, 2015.
3.
Patientenleitlinie Prostatakrebs II. Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom. Ein
evidenzbasierter Patientenratgeber zur S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen
Stadien des Prostatakarzinoms (Dritte Auflage, Juni 2015): http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043022OLp3_S3_Prostatakarzinom_2015-07.pdf.
4.
American Cancer Society. “Prostate Cancer.” (Last revised: March 12, 2012).
http://www.cancer.org/acs/groups/cid/documents/webcontent/003134-pdf.pdf. Accessed on April 6, 2015.
5.
Tannock IF et al. N Engl J Med 2004;351: 1502–1512.
6.
Petrylak DP et al. N Engl J Med 2004;351: 1513–1520.
7.
Goh P et al. Curr Onc 2007; 14: 9-12.
8.
Nørgaard et al. J Urol. 2010; 184, 162-167.
9.
Bardehle D, Stiehler M (2010) Erster Deutscher Männergesundheitsbericht
10. Robert Koch Institut (2014) Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland
11. Möller-Leimkühler AM (2016) Vom Dauerstress zur Depression, Fischer & Gann
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Hinweis an die Redaktionen:
Fotos in Druckqualität finden Sie zum Downloaden im Internet unter
www.news.bayer.de.
Ihr Ansprechpartner:
Dr. med. Michael S. Diehl, Tel. +49 214 30-58532
E-Mail: [email protected]
Mehr Informationen unter Maennerredenjetzt.de
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(2016-0164)
Zukunftsgerichtete Aussagen
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Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte
Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage,
die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen.
Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen
auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche
zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
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