Mehr als ein Spiel

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Mehr als ein Spiel
magazine
editorial
Joseph S. Blatter
FIFA-Präsident
F
ussball – das ist in seiner einfachsten
und ursprünglichsten Ausprägung
ein Spiel zwischen zwei Mannschaften, auf zwei Tore. Wer mehr Treffer
erzielt, gewinnt. Meistens geht es nur um
drei Punkte. In einigen Fällen, bei Spielen in
den grossen Ligen oder Wettbewerben, aber
auch um viel Geld und noch mehr Prestige.
In den vergangenen Wochen und Monaten standen die letzten Qualifikationsspiele
für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft
2006™ im Vordergrund, gefolgt von der
Endrundenauslosung in Leipzig, der FIFA
Klub-Weltmeisterschaft TOYOTA Cup in
Japan und zum Schluss der FIFA World Player Gala in Zürich. Alle diese Ereignisse haben die Fussballwelt in ihren Bann gezogen.
Das Prozedere in Leipzig mit den Kugeln
und Zettelchen verfolgten mehrere hundert Millionen Fussballfans rund um den
Globus. Mit den Teilnehmern an der KlubWM in Japan fieberten nicht nur die eingefleischten Fans dieser sechs Mannschaften,
sondern viele mehr. Die World Player Gala
schliesslich war einmal mehr der krönende
Abschluss eines bewegten und bewegenden
Fussballjahres.
Denn das ist das Entscheidende: Der
Fussball ist mehr als ein Spiel und vor allem
viel mehr als eine Möglichkeit, Geld zu verdienen und Prestige zu ernten. Fussball ist
Emotion, Fussball ist Hoffnung. Tore und
Siege, Punkte und Prämien sorgen wohl für
Schlagzeilen; wichtiger aber sind die positiven Gefühle und Entwicklungen, die unser
Sport in der Gesellschaft als Ganzem auslöst,
auch wenn einige schwere Ausschreitungen
bei den Play-off-Spielen zur WM 2006 mehr
als nur Wermutstropfen waren und entsprechende Konsequenzen für die Urheber nach
sich ziehen werden.
Die Anstrengungen der FIFA, mit dem
Fussball zu einer besseren Welt beizutragen,
finden erfreulicherweise immer mehr Anerkennung. Die grossartige und effiziente
Hilfe der Fussballfamilie nach der TsunamiKatastrophe liess weltweit aufhorchen. Der
Kampf gegen den Rassismus, den wir intensiver denn je führen, wurde mit einer Auszeichnung in der Schweiz gewürdigt. Seit
mehreren Jahren bringt unser Verband im
Rahmen der Zusammenarbeit mit der Universität Neuenburg und vor allem mit dem
FIFA-Master fachliches Know-how und wei-
Mehr als
ein Spiel
tere Unterstützung in die akademische Welt,
von der wir wiederum in mannigfacher Weise profitieren.
Diese Auszeichnungen sind Ansporn für
uns, das WM-Jahr und den nächsten Zyklus
2007–2010 noch mehr unter diese Prämisse zu stellen. „In Afrika und mit Afrika
gewinnen“ ist das kommende Projekt, mit
dem die FIFA auf dem Gebiet der Entwicklung und der sozialen Verantwortung einen
neuen Meilenstein setzen möchte. Ich bin
überzeugt, dass wir mithilfe der WM 2010
den gesamten afrikanischen Kontinent ein
grosses Stück weiterbringen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesundes,
glückliches und erfolgreiches neues Jahr, in
dem der Fussball mehr als ein Spiel sein und
mit seinen Emotionen und seiner Hoffnung
Menschen zu wahren Höchstleistungen anspornen wird.
januar 2006
INHALT
magazine
Togo
Trainer Keshi und
seine tollen Jungs
Wie dem kleinen afrikanischen Land die erstmalige
Qualifikation für eine WM-Endrunde gelang
24–27
Interview
„Die Brasilianer sind
kaum zu bezwingen“
Der argentinische Spielführer Juan Pablo Sorín über die
Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland
29–31
Leserbefragung
Wie gefällt Ihnen
das FIFA magazine?
Machen Sie mit, gewinnen Sie attraktive Preise!
48–51
Quiz
januar 2006
Sind Sie ein Fussballexperte?
Seiten
46–47
INHALT
Augenblicke................................................... 7–9
FIFA-FussballWeltmeisterschaft 2006™
Die 32 Teams, die 32 Trainer, die 32 Stars.......... 10–17
Interview
Exklusives Gespräch mit Englands
Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson................. 18–23
Iran
Mit kroatischem Trainer und deutschem
Einfluss zu einer grossen Überraschung?........... 33–39
Behindertenfussball
Eine einmalige Meisterschaft in den
Niederlanden.................................................... 40–43
Damals und heute
FIFA Fussball-WM 2006™
Die Städte und die Stadien.
9. Teil: Hannover............................................... 44–45
Ein Kind will
Grossvater werden
Das andere Interview
25 Fragen, 25 Antworten: Torhüter Dida........... 52–53
Magazette.................................................. 58–61
Das neue Leben des legendären Peruaners Teófilo Cubillas
FIFA Inside................................................... 63–82
54–57
Titelbild: Sven-Göran Eriksson.
Foto: Getty Images
Monatlich erscheinende offizielle Publikation der
Fédération Internationale de Football Association (FIFA).
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™
www.FIFAworldcup.com
10–17
Alessandro Santos
www.go-alex.net
Herausgeberin: FIFA, Postfach 85, 8030 Zürich, Schweiz.
Telefon: +41-(0)43-222 7777. Telefax: +41-(0)43-222 7878
Internet: www.FIFA.com E-Mail: [email protected]
10–17
Ronaldinho
www.ronaldinho10.com
Präsident: Joseph S. Blatter
Generalsekretär: Urs Linsi
10–17
Zinedine Zidane
www.zidane.net
10–17
Sven-Göran Eriksson
www.thefa.com
18–23
Togo
www.ftf-enligne.tg
24–27
Iran
www.persianleague.com33–39
Behinderte Fussballer
www.specialolympics.com40–43
Dida
www.sambafoot.com/en52–53
Teófilo Cubillas
www.rsssf.com/miscellaneous/cubillas-intlg.html54–57
Verantwortlich für den Inhalt
Direktor: Markus Siegler
Redaktion: Andreas Werz, Georg Heitz
Produktion: Hans-Peter Frei (Leitung)
Layout: Marco Bernet, Philipp Mahrer
Druck: Vogt-Schild Druck AG,
Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen, Schweiz
www.FIFA.com
Website
FIFA magazine
Nummer 1, Januar 2006
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Redaktionsschluss dieser Ausgabe:
Freitag, 11. November 2005
Die im FIFA magazine ausgedrückten Meinungen geben nicht in jedem
Fall jene der FIFA wieder. Der Nachdruck von Fotos und Artikeln – auch
auszugsweise – ist nur mit Genehmigung der Redaktion erlaubt und
unter Quellenangabe (Copyright: FIFA) zu veröffentlichen. Die Redaktion
ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte
und Fotos zu publizieren. Das FIFA-Signet ist ein eingetragenes
Waren­zeichen. Produced and printed in Switzerland © FIFA 2006.
januar 2006
P
AUGENBLICKE
Protest
„Wir tragen diese Tüten, bis wir
wieder Tore erzielen“ – Anhänger
des US-Vereins Real Salt Lake und
ihr spezieller Protest betreffend die
Torflaute ihrer geliebten Mannschaft.
Foto: Imago
Täuschung
Das Foto täuscht, denn der
portugiesische Spieler Pauleta
von Paris St-Germain lässt den
Ball nicht auf seinem rechten
Zeigefinger kreisen.
Foto: Imago
januar 2006
AUGENBLICKE
magazine
Frust
Pavel Dobry vom deutschen Amateurverein
Holstein Kiel möchte aus Frust über eine
vergebene Torchance am liebsten in die
Eckfahne beissen.
Foto: Imago
januar 2006
Foto: Keystone
Ballett
Elegant und rhythmisch
wärmt sich die südafrikanische
Nationalmannschaft vor einem
Spiel auf. Verraten es die
ernsten Minen der Spieler?
Südafrika hat die Qualifikation
für die WM 2006 verpasst.
AUGENBLICKE
Augen
Den Ball im Visier: der
Brasilianer Zé Roberto (links;
FC Bayern München) im Duell
mit dem Italiener Mauro
Camoranesi (Juventus Turin).
Foto: Imago
januar 2006
magazine
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™
32 Teams
32 Trainer
32 Stars
Angola – Argentinien – Australien –
Die 32 Mannschaften, die zwischen dem 9. Juni und 9. Juli
2006 den nächsten Weltmeister
unter sich ausmachen werden,
stehen fest. Doch wer sind die
Trainer und Stars der Teams, die
auch in Deutschland für Furore
sorgen wollen? Ein Überblick.
VON ANDREAS WERZ UND GEORG HEITZ
Die Teams
nach konföderationen
AFC
Iran
Japan
Korea Republik
Saudiarabien
OFC
Australien
CONCACAF
Costa Rica
Mexiko
Trinidad und Tobago *
USA
UEFA
Deutschland
England
Frankreich
Italien
Kroatien
Niederlande
Polen
Portugal
Schweden
Schweiz
Serbien-Montenegro
Spanien
Tschechische Republik
Ukraine *
CONMEBOL
Argentinien
Brasilien
Ecuador
Paraguay
* WM-Neuling
CAF
Angola *
Elfenbeinküste *
Ghana *
Togo *
Tunesien
10
januar 2006
Angola
Der Trainer: Luis De Oliveira Gonçalves (48/Angolaner/seit
2003). Er trainierte zuvor die U-20-Nationalmannschaft,
mit der er 2001 bei der FIFA Junioren-Weltmeisterschaft
in Argentinien das Achtelfinale erreichte. „Angola ist
fussballerisch kein Entwicklungsland“, sagt De Oliveira
Gonçalves.
Der Star: Fabrice Akwa (28/Angriff/Katar SC). Der Spielführer wurde als Jugendlicher von Benfica Lissabon verpflichtet,
der Durchbruch gelang ihm in Portugal aber nicht. 1998
wechselte er zum Katar SC. Akwa schoss in der Qualifikation vier Tore.
WM-Teilnahmen: –
Argentinien
Der Trainer: José Pekerman (56/Argentinier/seit 2004).
Der vielleicht beste Nachwuchstrainer überhaupt – gewann
dreimal die FIFA Junioren-Weltmeisterschaft. Viele Talente
gingen durch seine Schule und stiegen schliesslich zu
Topstars auf (Riquelme, Saviola, Aimar, D’Alessandro,
Tévez etc.).
Der Star: Juan Román Riquelme (27/Mittelfeld/FC Villarreal).
Er gewann mit Boca Juniors Buenos Aires alles, was es zu
gewinnen gibt. Ein Ballästhet, brillante Einfälle, Freistossspezialist, Spielmacher. 1997 Junioren-Weltmeister.
WM-Teilnahmen: 1930 (2.), 1934 (9.), 1958 (13.), 1962
(10.), 1966 (5.), 1974 (8.), 1978 (1.), 1982 (11.), 1986 (1.),
1990 (2.), 1994 (10.), 1998 (6.), 2002 (18.)
Ewige Rangliste: 4.
Australien
Der Trainer: Guus Hiddink (59/Niederländer/seit 2005). Der
Erfolgscoach führte bei der heimischen WM 2002 Korea auf
den sensationellen vierten Rang. Derzeit trainiert er auch
den niederländischen Traditionsklub PSV Eindhoven.
Der Star: Harry Kewell (27/Mittelfeld/FC Liverpool). Er
schaffte den Durchbruch in der englischen Premier League
bei Leeds United. 2003 wechselte der linke Aussenstürmer
zum FC Liverpool, war seither aber oft verletzt.
WM-Teilnahme: 1974 (14.)
Ewige Rangliste: 57.
Michael Ballack, Spielmacher und Kapitän des
Teams von Gastgeber
Deutschland.
Foto: Action Images
Brasilien – Costa Rica – Deutschland – Ecuador – Elfenbeinküste – England –
Brasilien
Der Trainer: Carlos Alberto Parreira (62/Brasilianer/seit 2003).
Er war schon bei der WM 1970 dabei – als Konditionstrainer. Er
führte Brasilien 1994 zum Titelgewinn. Parreira schafft es immer
wieder, aus den besten Individualisten eine harmonierende
Mannschaft zu formen. Sein liebstes Hobby: Angeln.
Der Star: Ronaldinho (25/Angriff/FC Barcelona). Die besten
Jahre liegen eigentlich noch vor ihm, dennoch hat der brillante
Offensivspieler schon fast alles gewonnen, was es im internationalen Fussball zu gewinnen gibt. Der FIFA-Weltfussballer 2004
ist kreativ, unberechenbar und technisch überragend.
WM-Teilnahmen: 1930 (6.), 1934 (14.), 1938 (3.), 1950 (2.),
1954 (5.), 1958 (1.), 1962 (1.), 1966 (11.), 1970 (1.), 1974 (4.),
1978 (3.), 1982 (5.), 1986 (5.), 1990 (9.), 1994 (1.), 1998 (2.),
2002 (1.)
Ewige Rangliste: 1.
Costa Rica
Der Trainer: Alexandre Guimaraes (46/Brasilianer/seit 2005). Er
lebt seit 1971 in Costa Rica, spielte für seine Wahlheimat auch
im Nationalteam (WM-Teilnahme 1990) und trainierte unter
anderem Rekordmeister Deportivo Saprissa. Er betreute Costa
Rica bereits bei der WM 2002, trat danach zurück, ehe er den
Job 2005 wieder übernahm.
Der Star: Paulo Wanchope (29/Angriff/Al-Gharafah, Katar). Er
spielte für drei englische Vereine, ehe er 2004 von Manchester
City zum FC Malaga wechselte. Inzwischen schiesst Wanchope
seine Tore in Katar. Er ist in Costa Rica sehr populär, hat eine
eigene Homepage.
WM-Teilnahmen: 1990 (13.), 2002 (19.)
Ewige Rangliste: 40.
Deutschland
Der Trainer: Jürgen Klinsmann (41/Deutscher/seit 2004). Als
Spieler Weltmeister (1990) und Europameister (1996), erzielte
in 108 Länderspielen 47 Tore. Sein erster Trainerjob ist gleich der
des deutschen Teamchefs. „Klinsi“ wohnt in den USA.
januar 2006
11
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magazine
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™
Von links nach rechts:
Angolas Angreifer Fabrice
Akwa, US-Stürmer
DaMarcus Beasley und
Henri Michel, der Nationaltrainer der Elfenbeinküste.
Fotos: Imago (2)/Reuters
Frankreich – Ghana – Iran – Italien – Japan – Korea Republik – Kroatien – Mexiko –
Der Star: Michael Ballack (29/Mittelfeld/
Bayern München). Das Herz und die Seele
des deutschen Teams. Ideengeber, Kämpfer
und Torschütze in einer Person. Ein Weltklassespieler.
WM-Teilnahmen: 1934 (3.), 1938 (10.), 1954
(1.), 1958 (4.), 1962 (7.), 1966 (2.), 1970 (3.),
1974 (1.), 1978 (6.), 1982 (2.), 1986 (2.), 1990
(1.), 1994 (5.), 1998 (7.), 2002 (2.)
Ewige Rangliste: 2.
Ecuador
Der Trainer: Luis Fernando Suárez (46/
Kolumbianer/seit 2004). Ecuadors dritter
Nationalcoach in Folge, der aus Kolumbien
stammt. Suárez, früher Assistenztrainer des
kolumbianischen und des ecuadorianischen
Nationalteams, legt viel Wert auf Disziplin
und Teamgeist. Ein ruhiger und einfacher Typ,
sehr beliebt.
Der Star: Agustín Delgado (31/Angriff/
SC Barcelona). Erzielte 2002 das erste ecuadorianische Tor an einer WM-Endrunde. „Tin“
spielte bei diversen Vereinen in Mexiko und in
England für den FC Southampton. Ihm gelangen in der Qualifikation für die WM 2006 fünf
Treffer. Kopfballstark, ein Strafraumstürmer.
WM-Teilnahme: 2002 (24.)
Ewige Rangliste: 49.
Elfenbeinküste
Der Trainer: Henri Michel (58/Franzose/seit
2004). Er bestritt 58 Länderspiele für Frankreich und stieg später zum französischen Nationaltrainer auf (WM-Teilnahme 1986). Bei der
WM 1994 betreute er Kamerun, bei der WM
1998 Marokko. Mit Raja Casablanca gewann
er 2003 den prestigeträchtigen CAF-Pokal.
Der Star: Didier Drogba (28/Angriff/FC Chelsea). Er wechselte 2004 für 35,5 Millionen
Euro von Olympique Marseille zu Chelsea
und erzielte in der Saison 2004/2005 total 16
Tore für den neuen englischen Meister. In der
WM-Qualifikation gelangen dem kopfballstarken und extrem torgefährlichen Angreifer
neun Treffer.
WM-Teilnahmen: –
England
Der Trainer: Sven-Göran Eriksson (58/
Schwede/seit 2001). Gewann als Trainer 16
bedeutende Titel mit Klubs wie Benfica Lissabon, AS Roma, Fiorentina, Sampdoria und
Lazio. Erster ausländischer Nationaltrainer in
Englands Fussballgeschichte.
Der Star: Wayne Rooney (20/Angriff/Manchester United). So jung und schon so gut! Zweikampfstark, technisch beschlagen, untrüglicher
Torinstinkt. Einer der weltbesten Angreifer, auf
und neben dem Rasen oft rebellisch.
WM-Teilnahmen: 1950 (8.), 1954 (6.), 1958
(11.), 1962 (8.), 1966 (1.), 1970 (8), 1982 (6.),
1986 (8.), 1990 (4.), 1998 (9.), 2002 (6.)
Ewige Rangliste: 5.
Frankreich
Der Trainer: Raymond Domenech (54/Franzose/seit 2004). Zwölf Jahre beim Verband als
Nachwuchstrainer tätig, ehemaliger Nationalspieler (sechs Einsätze), einst Spieler unter
Aimé Jacquet (Weltmeistercoach 1998).
Domenech wirkte früher in Theaterstücken
mit und liebt die Astrologie.
Der Star: Zinedine Zidane (33/Mittelfeld/Real
Madrid). Einer der herausragendsten Spieler
der vergangenen Jahrzehnte, dreifacher FIFAWeltfussballer des Jahres, Weltmeister 1998
(zwei Tore im Endspiel) und Europameister
2000. Sohn algerischer Einwanderer. Sein Idol
war Enzo Francescoli, hat einen seiner Söhne
Enzo getauft.
WM-Teilnahmen: 1930 (7.), 1934 (9.),
1938 (6.), 1954 (11.) 1958 (3.), 1966 (13.),
1978 (12.), 1982 (4.), 1986 (3.), 1998 (1.),
2002 (28.)
Ewige Rangliste: 7.
Ghana
Der Trainer: Ratomir Dujkovic (60/Serbe/seit
2005). Er hütete 15 Mal das Tor des jugoslawischen Nationalteams, später trainierte er Roter
Stern Belgrad, ehe es ihn nach Venezuela,
Myanmar und Ruanda verschlug. Dujkovic ist
gelernter Sportlehrer.
Der Star: Michael Essien (23/Mittelfeld/FC
Chelsea). Er gewann zweimal mit Olympique
Lyon die französische Meisterschaft. Im
August 2005 wechselte er für 36 Millionen
Euro zu Chelsea – noch nie wurde so viel
für einen afrikanischen Fussballer bezahlt.
Essien ist technisch versiert und konditionell
eine Riese.
WM-Teilnahmen: –
Iran
Der Trainer: Branko Ivankovic (51/Kroate/seit
2001). Als Kroatien bei der WM 1998 als Neuling den überraschenden dritten Platz belegte,
war er Assistent von Chefcoach Miroslav
Blazevic. Später folgte er Blazevic nach Iran,
2001 übernahm Ivankovic die alleinige Verantwortung für das Nationalteam.
Der Star: Ali Karimi (27/Mittelfeld/Bayern
München). Er verfügt über ein riesiges Repertoire an Tricks, ist schnell und dribbelstark, hat
Qualitäten als Regisseur und Torjäger. Asiens
Fussballer des Jahres 2004 gilt allerdings als
nicht allzu trainingsfleissig.
WM-Teilnahmen: 1978 (14.), 1998 (20.)
Ewige Rangliste: 48.
Italien
Der Trainer: Marcello Lippi (58, Italiener/seit
2004). Der Mann mit den weissen Haaren
gehört zu Italiens Trainergilde, gewann mit
Juventus Turin die Champions League und
januar 2006
13
magazine
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™
Von links nach
rechts: der Engländer Wayne Rooney,
der Niederländer
Ruud van Nistelrooy
und Brasiliens Nationaltrainer Carlos
Alberto Parreira.
Fotos: Imago
Niederlande – Paraguay – Polen – Portugal – Saudiarabien – Schweden – Schweiz –
die Landesmeisterschaft. Ein schlauer Taktiker,
hat die „Squadra azzurra“ stark verändert
und verjüngt.
Der Star: Luca Toni (27/Angriff/AC Fiorentina).
Spielte einst für Palermo und Brescia, hat einen
kometenhaften Aufstieg hinter sich, erzielt
sowohl für seinen Verein als auch für das
Nationalteam herrliche und wichtige Tore.
WM-Teilnahmen: 1934 (1.), 1938 (1.), 1950
(7.), 1954 (10.), 1962 (9.), 1966 (9.), 1970 (2.),
1974 (10.), 1978 (4.), 1982 (1.), 1986 (12.),
1990 (3.), 1994 (2.), 1998 (5.), 2002 (15.)
Ewige Rangliste: 3.
Japan
Der Trainer: Zico (53/Brasilianer/seit 2002). Er
nahm als Spieler an drei WM-Endrunden teil,
erzielte in 72 Länderspielen 52 Tore und ging
als „weisser Pelé“ in die Fussballgeschichte
ein. Als Nationaltrainer Japans gewann er
2004 den Kirin- und den Asien-Pokal.
Der Star: Alessandro Santos (28/Mittelfeld/
Urawa Red Diamonds). Der gebürtige Brasilianer – er kam als Student nach Japan – ist
der Spielmacher und Ideengeber. Er spielt die
Angreifer immer wieder mustergültig frei. In
Japan ist „Alex“ ein Jugendidol.
WM-Teilnahmen: 1998 (31.), 2002 (9.)
Ewige Rangliste: 41.
Korea Republik
Der Trainer: Dick Advocaat (58/Niederländer/seit 2005). Der ehemalige Mittelfeldspieler
betreute die Niederlande während der WM
1994 und der EURO 2004, er trainierte zudem
Vereine wie PSV Eindhoven, Glasgow Rangers
und Mönchengladbach. Sein Spitzname: der
kleine General.
Der Star: Park Ji-sung (25/Mittelfeld/Manchester United). Er spielte bei der WM 2002 so
stark, dass ihn Trainer Guus Hiddink gleich zum
PSV Eindhoven mitnahm. Im letzten August
14
januar 2006
wechselte Park nach Manchester. Er ist ein
unermüdlicher Antreiber und unnachgiebig
im Zweikampf.
WM-Teilnahmen: 1954 (16.), 1986 (20.),
1990 (22.), 1994 (20), 1998 (30.), 2002 (4.)
Ewige Rangliste: 31.
Kroatien
Der Trainer: Zlatko Kranjcar (49/Kroate/seit
2004). Er übernahm den Posten nach der
EURO 2004 von Otto Baric. Zuvor war er
als Trainer seines Stammklubs NK Zagreb
dreimal Landesmeister geworden. Er berief
seinen Sohn Niko, der als künftiger Spielmacher gilt, im Juni 2005 erstmals ins
Nationalteam.
Der Star: Ivan Klasnic (25/Angriff/Werder
Bremen). Er ist ein Torjäger, glänzt aber
auch als Vorbereiter. Seine Ballbehandlung
ist herausragend, und mittlerweile ist er bei
seinen Auftritten viel konstanter geworden
als zu Beginn seiner Laufbahn.
WM-Teilnahmen: 1998 (3.), 2002 (23.)
Ewige Rangliste: 23.
Mexiko
Der Trainer: Ricardo Lavolpe (54/Argentinier/
seit 2002). Er wurde 1978 Weltmeister – als
Ersatztorwart. Er gilt als Verfechter des Offensivspiels und entdeckt immer wieder Talente.
Die Tatsache, dass er hie und da Mühe bekundet, sein Temperament zu zügeln, brachte
Lavolpe schon mehrfach Probleme ein.
Der Star: Jared Borgetti (32/Angriff/Bolton
Wanderers). Erfolgreichster Torschütze in der
WM-Qualifikation 2006: 14 Treffer! Er erzielte
in bislang 69 Länderspielen 35 Tore – mexikanischer Rekord. Borgetti ist wendig, fast
immer zur richtigen Zeit am richtigen Platz,
aussergewöhnlich kopfballstark.
WM-Teilnahmen: 1930 (13.), 1950 (12.),
1954 (13.), 1958 (16.), 1962 (11.), 1966 (12.),
1970 (6.), 1978 (16.), 1986 (6.), 1994 (13.),
1998 (13.), 2002 (11.)
Ewige Rangliste: 13.
Niederlande
Der Trainer: Marco van Basten (41/Niederländer/seit 2004). Einer der besten Stürmer, die es
jemals gegeben hat. Europameister, dreifacher
Gewinner des Europapokals der Landesmeister
(heute UEFA Champions League). Er ist erstmals in seiner Karriere Cheftrainer, nachdem er
zuvor Assistent von Jugendteams war.
Der Star: Ruud van Nistelrooy (29/Angriff/
Manchester United). Ein Garant für viele und
oftmals schöne Tore. Ein spektakulärer und
sehr effizienter Stürmer. Unberechenbar, hat
kaum Schwachpunkte.
WM-Teilnahmen: 1934 (9.), 1938 (14.),
1974 (2.), 1978 (2.), 1990 (15.), 1994 (7.),
1998 (4.)
Ewige Rangliste: 9.
Paraguay
Der Trainer: Aníbal Ruiz (63/Uruguayer/seit
2002). Er gehört zu den routiniertesten
Fussballlehrer n weltweit, arbeitete
schon in Uruguay, Mexiko und bei verschiedenen Klubs in Paraguay. Vor seiner Berufung zum Trainer der A-Nationalmannschaft
war er für Paraguays Juniorenauswahl
zuständig.
Der Star: Roque Santa Cruz (24/Angriff/
Bayern München). Als 18-Jähriger wurde
er von Bayern entdeckt. Er benötigte einige
Jahre, um den Durchbruch zu schaffen. Der
Stürmer stieg in der Saison 2005/2006 zur
Teamstütze auf, ehe ihn ein Kreuzbandriss
zurück warf. Er wird aber rechtzeitig zur WM
wieder fit sein.
WM-Teilnahmen: 1930 (9.), 1950 (11.), 1958
(12.), 1986 (13.), 1998 (14.), 2002 (16.)
Ewige Rangliste: 22.
Der Fussball Globus FIFA WM 2006™: Ein Projekt von André Heller.
Das Projekt: Fussball Globus in die FIFA WM-Städte.
Das Ziel: über 100.000 Teile auf die Minute genau liefern.
Die Macher:
Offizieller Mobilitäts- und
Logistikdienstleister
Über 20.000 Power-LEDs erreichen Hannover. Absolut pünktlich. Dank unserer
Logistiker von Schenker. Vorsichtig werden sie montiert, und dann ist es mal
wieder geschafft: Der Fussball Globus FIFA WM 2006™ steht. Zur Eröffnung
morgen früh. Rund einen Monat hat es gedauert, die 60 t Stahl, 4,8 km Kabel
und Tausende von Kleinteilen zusammenzusetzen. Die größte Herausforderung
dabei: die Planung. Denn die braucht viel Detailkenntnis, Intelligenz und jede
Menge IT-Leistung. Bald wird der Fussball Globus FIFA WM 2006™ schon in
der nächsten Stadt stehen. Genau das richtige Projekt für ein Unternehmen,
das Mobilität, Netze und Logistik beherrscht. www.db.de
magazine
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™
Serbien-Montenegro – Spanien – Togo – Trinidad und Tobago – Tschechische Republik –
Polen
Der Trainer: Pawel Janas (52/Pole/seit 2002).
Er war Mitglied des legendären Teams, das
bei der WM 1982 den dritten Rang belegte.
Als Trainer machte er sich vor allem bei Amica
Wronki einen Namen. 1992 gewann er mit
Polen beim Olympischen Fussballturnier in
Barcelona die Silbermedaille.
Der Star: Maciej Zurawski (29/Angriff/Celtic
Glasgow). 15 Tore in bislang 48 Länderspielen. Seine Klubkarriere begann bei Lech
Posen, Aufsehen erregte er in seinen fünf
Jahren bei Wisla Krakau. Im Juli 2005 wechselte er zu Celtic Glasgow und erzielte in den
ersten sechs Spielen vier Treffer.
WM-Teilnahmen: 1938 (11.), 1974 (3.),
1978 (5.), 1982 (3.), 1986 (14.), 2002 (25.)
Ewige Rangliste: 14.
Schweden
Der Trainer: Luiz Felipe Scolari (57/Brasilianer/seit 2002). Er führte Brasilien 2002
zum WM-Titel, zwei Jahre später Portugal
ins Endspiel der EURO (0:1 gegen Griechenland). Scolari geht unbeirrt seinen Weg und
scheut sich nicht, Stars auf die Ersatzbank
zu setzen.
Der Star: Luis Figo (33/Angriff/Inter Mailand). Trotz Cristiano Ronaldo und Deco
bleibt er der populärste Fussballer seines
Landes. Inzwischen glänzt der elegante Flügelspieler im Trikot von Inter Mailand, zuvor
war er viele Jahre sehr erfolgreich für Real
Madrid und den FC Barcelona tätig.
WM-Teilnahmen: 1966 (3.), 1986 (17.),
2002 (21.)
Ewige Rangliste: 28.
Der Trainer: Lars Lagerbäck (57/Schwede/
seit 1997). Er war erst Assistent von Chefcoach Tommy Söderberg, ab 2000 bildeten
die beiden ein gleichberechtigtes Trainerduo,
das Schweden bei der WM 2002 und bei
der EURO 2004 betreute. Nach der EURO
trat Söderberg zurück, seither ist Lagerbäck
alleiniger Chef.
Der Star: Zlatan Ibrahimovic (24/Angriff/
Juven­tus Turin). Der Sohn bosnischer Einwanderer ist auf und neben dem Spielfeld unberechenbar, mal genial, mal unbeherrscht.
Real Madrid soll vor Monaten angeblich 70
Millionen Euro für den gross gewachsenen
Stürmer geboten haben.
WM-Teilnahmen: 1934 (8.), 1938 (4.), 1950
(3.), 1958 (2.), 1970 (9.), 1974 (5.), 1978
(13.), 1990 (21.), 1994 (3.), 2002 (13.)
Ewige Rangliste: 8.
Saudiarabien
Schweiz
Der Trainer: Gabriel Calderón (45/Argentinier/seit 2003). Dem früheren argentinischen
Nationalspieler (Weltmeister 1986) ist auf
Der Trainer: Jakob Kuhn (62/Schweizer/seit
2001). Der ehemalige Spielmacher der
Nationalmannschaft führte die Schweiz als
Portugal
16
Anhieb die WM-Qualifikation gelungen. Er
ist bei seinen Spielern äusserst beliebt, da
er seine taktischen Vorstellungen im Detail
erklärt und verschiedene Systeme spielen
lässt.
Der Star: Sami Al Jaber (34/Angriff/Al Hilal).
Als einziger Saudiaraber spielte er schon in
Europa – im Jahr 2000 für die Wolverhampton Wanderers. Er schaffte ein beeindruckendes Comeback, als ihn Calderón nach
zwei Jahren Pause ins Nationalteam zurückholte. Al Jaber bestreitet in Deutschland seine
vierte WM in Folge.
WM-Teilnahmen: 1994 (12.), 1998 (28.),
2002 (32.)
Ewige Rangliste: 42.
januar 2006
Trainer zur EURO 2004. Er setzt stark auf
Eigenverantwortung der Spieler, lässt seine
Mannschaft im „Rautesystem“ spielen.
Der Star: Alex Frei (26/Stürmer/Stade
Rennais). In 40 Länderspielen 22 Tore. Ein
Strafraumstürmer mit grossem läuferischem
Engagement, zudem ein Freistossspezialist.
2004/2005 Torschützenkönig der französischen Spitzenliga.
WM-Teilnahmen: 1934 (7.), 1938 (7.),
1950 (6.), 1954 (8.), 1962 (16.), 1966 (16.),
1994 (15.).
Ewige Rangliste: 27.
Serbien-Montenegro
Der Trainer: Ilija Petkovic (60/Serbe/seit
2003). Er ersetzte 2003 Dejan Savicevic und
schaffte ungeschlagen die Qualifikation für
WM 2006. Petkovic ist bereits zum zweiten
Mal Coach seines Landes. Früher trainierte
der ehemalige Nationalspieler unter anderem
Troyes (Frankreich) und Servette (Schweiz).
Der Star: Mateja Kezman (26/Angriff/Atlético Madrid). Der internationale Durchbruch
gelang ihm beim PSV Eindhoven, 2004
folgte er dem Ruf von Chelsea. In England
kam er aber nur unregelmässig zum Einsatz,
weshalb Kezman 2005 nach Madrid wechselte. In der WM-Qualifikation gelangen
ihm fünf Tore.
WM-Teilnahmen (als Jugoslawien): 1930
(4.), 1950 (5.), 1954 (7.), 1958 (5.), 1962 (4.),
1974 (7.), 1982 (16.), 1990 (5.), 1998 (10.)
Ewige Rangliste (als Jugoslawien): 11.
Spanien
Der Trainer: Luis Aragonés (67/Spanier/seit
2004). Der frühere Stürmer übernahm das
Team nach der EURO 2004. Bis auf Real
Madrid hat Aragonés schon sämtliche
Topklubs in Spanien trainiert, zuletzt RCD
Mallorca.
Von links nach rechts:
der Costaricaner Paulo
Wanchope, Paraguays
Nationaltrainer Aníbal
Ruiz, der Mexikaner Jared
Borgetti, der Argentinier
Juan Román Riquelme,
der Japaner Alessandro
Santos und der Brasilianer Ronaldinho.
Fotos: Action Images (3)/
Imago (2)/Reuters
Tunesien – Ukraine – USA
Der Star: Raúl (28/Stürmer/Real Madrid).
Er trifft statistisch gesehen in fast jedem
zweiten Spiel für Spanien. Mit 17 spielte er
schon für Real Madrid in der UEFA Champions League. Elf Jahre später ist er über
die Hauptstadt hinaus schon beinahe eine
Legende. Ein brillanter Torjäger.
WM-Teilnahmen: 1934 (5.), 1950 (4.),
1962 (13.), 1966 (10.), 1978 (10.), 1982
(12.), 1986 (7.), 1990 (10.), 1994 (8.), 1998
(17.), 2002 (5.)
Ewige Rangliste: 6.
Togo
Der Trainer: Stephen Keshi (43/Nigerianer/seit 2004). Der ehemalige Kapitän des
nigerianischen Nationalteams spielte unter
anderem für den RSC Anderlecht und Racing
Strasbourg. Seine Trainerlaufbahn startete
er in Malaysia, später betreute er auch die
Auswahl seines Heimatlandes.
Der Star: Emmanuel Adebayor (21/Angriff/
AS Monaco). Der 190 cm grosse Stürmer hat
mit elf Toren einen gewichtigen Anteil an der
erstmaligen WM-Qualifikation Angolas. Er
ist körperlich und technisch gleichermassen
stark. Starallüren sind ihm fremd.
WM-Teilnahmen: –
Trinidad und Tobago
Der Trainer: Leo Beenhakker (63/Niederländer/seit 2005). Eine Persönlichkeit und
Berühmtheit. Er betreute renommierte Teams
wie Feyenoord, Ajax und Real Madrid und
war auch in der Schweiz, in Mexiko und
in der Türkei tätig. Er war Nationaltrainer
der Niederlande (1985 und 1990) und von
Saudiarabien (1993–1994).
Der Star: Dwight Yorke (34/Angriff/Sydney
United). Er galt einst als einer der weltbesten
Stürmer, gewann mit Manchester United die
UEFA Champions League und zweimal die
englische Meisterschaft. Yorke, der seine
Karriere in Australien ausklingen lässt, spielte
zwischen 1989 und 2005 nur für englische
Klubs (Aston Villa, Manchester United, Birmingham City, Blackburn).
WM-Teilnahmen: –
Tschechische Republik
Der Trainer: Karel Brückner (66/Tscheche/
seit 2002). Vor seiner Berufung zum Trainer
der A-Nationalmannschaft war er Coach
der U-21. Er vermittelt seine klaren Ideen
des Offensivfussballs perfekt an seine prominenten Spieler.
Der Star: Tomas Rosicky (25/Mittelfeld/Borussia Dortmund). Er tritt langsam aus Pavel Nedveds Schatten. Ein echter Spielgestalter mit
wunderbarer Ballbehandlung und Übersicht.
Manko: Rosicky ist wenig torgefährlich.
WM-Teilnahmen (als Tschechoslowakei):
1934 (2.), 1938 (5.), 1954 (14.), 19584 (9.),
1962 (2.), 1970 (15.), 1982 (19.), 1990 (6.)
Ewige Rangliste (als Tschechoslowakei):
18.
Tunesien
Der Trainer: Roger Lemerre (64/Franzose/
seit 2002). Dem grössten Erfolg seiner
Laufbahn folgte die grösste Enttäuschung:
2000 gewann er mit Frankreich die EURO,
2002 schied er mit „Les Bleus“ in der Gruppenphase der WM-Endrunde aus. Lemerre
führte Tunesien 2004 zum Gewinn des
Afrikanischen Nationen-Pokals.
Der Star: Hatem Trabelsi (28/Abwehr/Ajax
Amsterdam). Er ist schnell und schlägt präzise
Flanken. 2001 wechselte er vom tunesischen
Klub CF Sfaxien zu Ajax Amsterdam. Grosse
Erfahrung, Spielführer.
WM-Teilnahmen: 1978 (13.), 1998 (26.),
2002 (29.)
Ewige Rangliste: 47.
Ukraine
Der Trainer: Oleg Blochin (53/Ukrainer/
seit 2003). Der ehemalige Weltklassestürmer und Europas Fussballer des Jahres gilt
als eigenwillig und baut auf die Tugenden
Disziplin und Geschlossenheit. Er setzt vorwiegend auf Spieler, die in der heimischen
Liga engagiert sind. Im März 2005 trat er
vorübergehend als Nationalcoach zurück,
nach seiner Rückkehr führte er sein Team
souverän zur WM-Endrunde.
Der Star: Andriy Shevchenko (29/Angriff/
AC Milan). In der Nationalmannschaft
lastet auf dem offensiven Alleskönner
mehr Verantwortung als bei seinem
Verein. „Sheva“ ist vielleicht der kompletteste Stürmer der Welt. Schnell,
opportunistisch, physisch stark. Er ist
mit einem amerikanischen Fotomodel
verheiratet.
WM-Teilnahmen: –
USA
Der Trainer: Bruce Arena (54/US-Amerikaner/seit 1998). Er war bei verschiedenen
US-Klubs tätig und leitete einst auch die
Geschicke des US-Olympiateams. Auf
Grund seines anhaltenden Erfolges ist
Arena, der oft und gerne neue Spieler für
seine Mannschaft testet, absolut unbestritten.
Der Star: DaMarcus Beasley (23/Angriff/
PSV Eindhoven). Sein Stern ging bei der
WM 2002 auf – zwei Jahre später wechselte
er nach Eindhoven. Er ist ein Leichtgewicht,
aber ungeheuer flink, ständig in Bewegung
und deshalb von den gegnerischen Verteidigern kaum zu kontrollieren.
WM-Teilnahmen: 1930 (3.), 1934 (16.),
1950 (10.), 1990 (23.), 1994 (14.), 1998
(32.), 2002 (8.)
Ewige Rangliste: 24.
januar 2006
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