Et Häzz van dr Welt schläät an der Ing! - Jupp-Carduck

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Et Häzz van dr Welt schläät an der Ing! - Jupp-Carduck
Eschweiler
Seite 23 · Nummer 263 · Montag, 12. November 2012
100 Jahre rote Funken
Auch Fred van Halen
gratuliert Eschweiler Jecken
gruss an Jupp
Carduck-Gesellschaft
bietet bestes Programm
E seite 25
E seite 27
tag des karnevals – eschweiler startet in die session
Indestadt, was willst du mehr?
Pünktlich zum Karnevals-Stadtfest lachte gestern die Sonne.
Kein Tröpfchen Regen beeinträchtigte den glänzenden Lack
von Trompeten und Schellenbäumen. Und vor den zahlreichen Cafés und Kneipen, die
ihre Tische und Stühle ins Freie
gestellt hatten, feierten Indestädter und Besucher eine kleine
Renaissance des Sommers.
Tausende waren es, die sich auf
der Marienstraße drängten, um
den künftigen Prinzen oder
auch Bütten-Ass Jürgen B. Hausmann zu erleben, zu den Klängen von Big Bands und Mundartgruppen zu schunkeln und
zu singen. Was bekanntlich
durstig und hungrig macht:
Bierbuden, Backfisch-, Bratwurst- und Pommesstände gab
es nicht eben wenig – und vor
jeder standen Schlangen. Zigtausende Besucher aus dem nahen und weiten Umfeld flanierten durch die mit Karussells,
Verkaufsständen und Sonderangeboten gepflasterten Straßen.
Ein Stadtfest, das optimistisch
stimmt: Einen solchen Andrang
hat Eschweiler lange nicht erlebt. Unter den abertausend
Köpfen sah ich gestern sogar
den eines Jahrzehnte nicht gesehenen Klassenkameraden aus
Einruhr. Was für eine Anreise
für einen Einkaufsbummel!
Dachte ich. Wermutstropfen im
Freudenbecher: Er ist, wie er mir
sagte, kürzlich nach Eicherscheid gezogen. Na dann...
Rudolf Müller
kurz notiert
Unfall bei Einsatzfahrt
endet doch glimpflich
Eschweiler. Weit glimpflicher
als zunächst angenommen ist
der Zusammenstoß zwischen einem Pkw und einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr am Freitagabend ausgegangen. Der Wagen des Feuerwehr-Einsatzleiters querte eine Straße in Weisweiler, als er von einem Pkw gerammt wurde. Dabei erlitten
beide Fahrer schwere Verletzungen, hatte es zunächst geheißen. Doch beide hatten Glück
im Unglück: Der Pkw-Fahrer
blieb nahezu unverletzt, WehrLeiter Axel Johnen blieb ebenfalls von schweren Verletzungen
verschont, blieb aber vorläufig
wegen muskelkaterartiger
Schmerzen nach den Aufprall
im St. Antonius-Hospital. Siehe
auch Bericht rechts. (rpm)
es Freut uns, . . .
...dass auf die Eschweiler Jecken
Verlass ist: Obschon Hunderte
die Tatsache, dass der Elfte im
Elften auf einem (arbeitsfreien)
Sonntag lag, nutzten, um nach
Köln zu fahren und dort zu feiern, war der Andrang vor der
Bühne an der Marienstraße gestern geradezu überwältigend.
E Die Nothberger Fanfarentrompeter unter der Leitung von Stephan Breuer: Auch sie brachten „ihren“ Prinzengespann ein schmissiges Ständchen.
E Aus der Gesellschaft des Vorjahresprinzen, der Dürwisser Narrengarde, kommt diese Tanzgarde,
die den bisherigen und den künftigen Prinzen gleichermaßen beeindruckte.
von rudolF Müller
Eschweiler. Manch einer hatte gestern früh böse Ahnungen: Volle
Autobahnauffahrten, volle Bahnsteige – die Indestädter machten
sich auf an den Rhein. Was kann‘s
Schöneres geben, als den Elften im
Elften in Kölle zu feiern, wenn dieser Narrenfesttag schon mal auf einen Sonntag fällt?!
Die Antwort ist einfach: Ihn in
Eischwiele feiern. Und das taten
sie dann auch: Tausende von Daheimgebliebenen, die sich schon
lange vor der „magischen“ Uhrzeit
11 auf der für den Verkehr gesperrten Marienstraße drängten, sich
um die Bierbuden scharten und
die Bühne vor der Sparkasse umlagerten. Und darauf warteten, dass
der Musikzug der Nothberger
Burgwache – also der Karnevalsgesellschaft, die in der gestern beginnenden Session den Eschweiler
Prinzen stellt – sich mit klingendem Spiel ihren Weg durchs närrische Volk zur Bühne bahnt. Allen
voran Paul Bonn, der auch im fortgeschrittenen Alter Eschweilers
Stadtfahne wirbeln lässt. Die Standartenträger aller Eschweiler Karnevalsgesellschaften, die den Musikern auf die Bühne folgen, sorgen
für ein prächtiges Bild, als Komitee-Präsident Norbert Weiland die
Jecken zum 27. Tag des Eschweiler
Karnevals begrüßt. „Su völl Lüh!
Do jeht misch et Häzz op!“
Letzteres galt auch für Bürgermeister Rudi Bertram, der von der
Bühne aus besondere Grüße per
Lautsprecher in den Äther
schickte: Er wünschte Wehr-Chef
Axel Johnen, der am Freitag bei einer Einsatzfahrt verunglückt war,
alles Gute. „Ich weiß, dass Du jetzt
im Hospital am offenen Fenster
sitzt und uns hörst. Mach disch
keen Sorje, dat klappt heh at!“ Minuten später hatte Bertram die
Antwort auf dem Handy: Herzlichen Dank von Johnen per SMS.
Herzlichen Dank sagte auch Komitee-Präsident Norbert Weiland:
dem scheidenden Prinzengespann
Alfred und Gregor Wings. Beide
„Augen zu und durch“, scheint sich Zeremonienmeister in spe Frank Neuss zu sagen, während der künftige Prinz Wolfgang Rosenfeld das überwältigende Bild tausender ihm zujubelnder Jecken in sich aufzusaugen scheint. Spaß hatten sie beide – und das nicht zu knapp.
Foto: Rudolf Müller
haben Großes geleistet für Eischwieles Fastelovend. Alfreds Abschiedsrede geriet einmal mehr zur
Liebeserklärung an seine Heimat-
kaMera-notizen
Nicht nur Fröhliches
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E Das ist Fastelovend in Eischwiele: Tausende Jecke bevölkerten
gestern die Marienstraße, wo sich
Stars und Sternchen der Eischwiele
Fastelovend ein Stelldichein gaben.
Fotos: Rudolf Müller
Köln? Düsseldorf? München? Tausende feiern Eschweilers künftige Tollität. Massenandrang vor der Bühne und in den Einkaufsstraßen.
... dass die Kölner „Räuber“ ihren Auftritt bei der Jubiläumssitzung der Roten Funken aus, wie
sie mitteilten, „technischen
Gründen“ unmittelbar vor Sitzungsbeginn absagten.
e-Mail:
[email protected]
Rudolf Müller (verantwortlich), Patrick Nowicki,
Andreas Gabbert.
Leserservice: 0241 / 5101 - 701
E Demonstrierten vor einigen
tausend Zuschauern auf der Marienstraße eindrucksvoll ihr Können:
Kim Mosbeux und Sebastian Gühsgen, das Tanzpaar der KG Nothberger Burgwache.
Et Häzz van dr Welt schläät an der Ing!
es Ärgert uns,. . .
Lokalredaktion:
Englerthstraße 18, 52249 Eschweiler,
Tel. 0 24 03 / 5 55 49 - 30, Fax 0 24 03 / 5 55 49 - 49.
E Prinz im Ruhestand: Seit gestern trägt Alfred Wings den traditionellen grauen Zylinder. Und zwar
mit Fassung und Humor.
E 1) Dieses Stadtfest hatte nicht
nur fröhliche Seiten: Mitarbeiter des
Kabelwerks Prysmian sammelten
Unterschriften gegen die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze.
E 3) Wer schafft die größten, schillerndsten Seifenblasen? Ungezählte
Kinder hatten gestern riesigen Spaß
an den nicht minder riesigen Blasen,
die sie mit zwei Stöcken und ein paar
Stücken Schnur kreierten.
E 2) Coole Sache, so eine Runde
auf dem Motorrad. Auch wenn das
flotte Gefährt lediglich Teil eines
Kinderkarussels auf der Marienstraße ist...
E 4) Eschweilers Fest hatte mehr
zu bieten als die bei Stadtfesten allerorten offenbar unvermeidlichen
Tennissocken: Auch hochwertige
Stilmöbel gehörten zum Angebot in
den Straßen. Fotos: Rudolf Müller
stadt. Und zur Danksagung für all schön wackelten: Wolfgang Rosendas, was die Beiden erleben durf- felder und Frank Neuss. Prinz und
ten: von der großen Sitzung über Zeremonienmeister der Session
den Auftritt im Krankenhaus bis 2012/2013.
hin zur Stippvisite im KindergarWer sich hier erstmals den Masten, hier laute – da leise Töne. „Wir sen stellt und dabei kein Lampensind stolz auf den Karneval mit fieber an den Tag legt, mit dem
dem Gütesiegel Made in Eschwei- stimmt etwas nicht. Mit Wolfgang
ler!“, betonte Alfred. „Uns hier und Frank stimmte alles: Trotz aller
wird nie passieren, was in Düren Nervosität begrüßten sie ihr nach
jetzt zum zweiten Mal passiert: Fastelovend lechzendes Volk in
dass kein Prinz zu finden ist.“ Reimen. Zum Beispiel mit dem
Wings sieht für Eschweiler eine Motto der beginnenden Session:
ganz eigene Zeitrechnung: „Fünfte „Jubel, Trubel, jecke Tön – EischJahreszeit? Unsinn! Hier
in Eschweiler gibt es nur
zwei: von Aschermitt„Fünfte Jahreszeit? Unsinn!
woch bis zum Elften im
Elften und vom Elften im
Hier in Eschweiler gibt es nur
Elften bis Aschermittzwei: von Aschermittwoch bis
woch! Die zweite ist die
schönere – und die fängt
zum Elften im Elften und vom
jetzt an!“
Elften im Elften bis
Jetzt – das war nach
der furiosen Show der
Aschermittwoch!“
Nothberger JugendshowAlFRED
WiNGS, Ex-PRiNz
tanzgruppe, die zur Melodie von „Freude, schöner Götterfunken“ eine
mitreißende Choreografie bot, wiele, wat bes du schön!“ Eischnach der nicht minder eindrucks- wiele – wo der künftige Prinz gebovollen Darbietung der Tanzgarde ren und groß wurde, wo er Fußball
der Dürwisser Narrengarde, nach gespelt hat: „für die Waggese am
den gefeierten Auftritten der Wetterschacht. Die konnte net mä
„Fröngde“ mit ihrem neuen Song jo Fußball spelle, die konnte och
„Hoppe, hoppe Reiter“ und des fiere. Und dat ich jetzt als Prinz
Burgwache-Tanzpaars Kim Mos- heh stonn, dat ess für misch en
beux und Stephan Gühsgen: als echte Wonn!“ In der prinzlichen
zunächst die Ex-Zeremonienmeis- Lyrik reimt sich raderdoll auf rapter, dann die Ex-Prinzen und pelvoll, kleene Fäzz auf Eischwiele
schließlich das geschäftsführende em Häzz. Und dennoch muss
Karnevals-Komitee bedeutungs- Wolfgang Buhrufe einstecken: als
schwanger die Bühne erklommen. er zugibt, Fan von Bayern MünUm dort zwei Herren in Empfang chen zu sein. Was Eschweiler von
zu nehmen, denen die Knie ganz München unterscheidet? „Su e
Bild, wie dat heh, da kann dä Hoeneß mä va drööme!“
Und dann singen Prinz und
Zerm auch noch: Nicht nur das traditionelle „Eemol Prinz ze sen“, in
das tausende Kehlen einstimmen,
sondern uch ganz uptodate den
Megahit „An Tagen wie diesem
(wünsch ich mir Unendlichkeit)“.
Dass der Song aus der Feder der Toten Hosen stammt, die wiederum
aus Düsseldorf stammen, tut der
Freude keinen Abbruch: „Tote
Hose“ ist mit Wolfgang und Frank
noch lange nicht. Und von Düsseldorf ist man an der Inde in jeder
Hinsicht immer noch weiter entfernt als von Köln. Siehe oben.
Dass Nothberg, karnevalistische
Heimat des Prinzengespanns, eine
Hochburg des Karnavalstanzes ist,
hatten
Jugendshowtanzgruppe
und Tanzpaar bereits unter Beweis
gestellt. Die Nothberger Fanfarentrompeter bewiesen nun, dass dort
auch musikalisch einiges los ist.
Den eindrucksvollen Schlusspunkt unter das gut zweistündige
Programm setzte die KG Rote Funken Artillerie Eschweiler 1913 e.V.
Die 100-jährige KG unter Präsident
Hubert Deutz und Kommandant
Peter Pfeifer marschierte mit Mann
und Maus auf, um dem künftigen
Prinzen ihre Aufwartung zu machen.
Und während in den Einkaufsstraßen die Geschäfte zum sonntäglichen Stadtfest-Einkaufsbummel öffnen, ist auf der Bühne noch
immer nicht Schluss: Hier bietet
nun die Jupp-Carduck-Gesellschaft den Jecken ein erstklassighes Programm. Mehr dazu im Lokal-Innenteil.

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