Didaktisches Handbuch
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Didaktisches Handbuch
UNG S S A F S F R U W ENT Mille feuilles Didaktisches Handbuch IMPRESSUM Autorenschaft Barbara Grossenbacher PH FHNW, Esther Sauer, Dieter Wolff Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Realisation Daniela Frey Gestaltung raschle & kranz GmbH | www.raschlekranz.ch Lehrmittel der Interkantonalen Lehrmittelzentrale © 2011 Schulverlag plus AG 1. Auflage 2012 Das didaktische Handbuch ist Bestandteil von Art.-Nr. 85599 Inhalt Einleitung............................................................................................................................................................ Didaktik der Mehrsprachigkeit........................................................................................................................................ Konstruktivistisches Lernverständnis............................................................................................................................. Kompetenzorientierung........................................................................................................................................................ Inhaltsorientierung........................................................................................................................................................... Handlungsorientierung......................................................................................................................................................... Progression.......................................................................................................................................................................... Lernerorientierung............................................................................................................................................................... Differenzierung.................................................................................................................................................................... Rollen der Lehrperson.......................................................................................................................................................... Evaluation und Reflexion...................................................................................................................................................... Materialien und Medien....................................................................................................................................................... Index........................................................................................................................................................................................ Glossar..................................................................................................................................................................................... Bibliographie 4 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch UNG S S A F S F R U W ENT Mille feuilles | Didaktisches Handbuch 5 Einleitung Die Lehr- und Lernmaterialien Mille feuilles wurden für den Französischunterricht an den Primarschulen der deutschschweizerischen Sprachgrenzkantone entwickelt. Mille feuilles ist neueren fremdsprachendidaktischen, lernpsychologischen und linguistischen Konzepten verpflichtet, die zum Teil schon länger bekannt sind, für die Neuentwicklung von Lehrwerken bisher aber kaum herangezogen wurden. Dieses Handbuch möchte den fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Hintergrund der wichtigsten Konzepte von Mille feuilles skizzieren und damit den Lehrpersonen Sicherheit für die Arbeit mit den Unterrichtsmaterialien geben. In zwölf Kapiteln, die sich mit den für Mille feuilles relevanten T hemen beschäftigen, wird der Versuch unternommen, die Komplexität der wissenschaftlichen Grundlegung dieser Konzepte ein wenig herunterzubrechen und aufzuzeigen, wie diese in den Lernmaterialien umgesetzt werden. Zu den Themen gehören grundlegende Fragestellungen wie z. B. die Didaktik der Mehrsprachigkeit, das konstruktivistische Lernverständnis und die Kompetenzorientierung, Anliegen, die generell in der Fremdsprachendidaktik diskutiert werden. Zudem werden Konzepte erläutert, die bei der Entwicklung von Mille feuilles eine zentrale Rolle gespielt und diesem Lehr- und Lernmaterial sein unverwechselbares Gesicht gegeben haben, also Inhaltsorientierung, Handlungsorientierung, Progression und Lernerorientierung. Im Handbuch werden ausserdem Themen wie Differenzierung, die Rolle der Lehrperson, Evaluationskonzepte sowie die Funktionen einzelner Lehrmittel-Elemente und medialer Bestandteile aufgegriffen. In jedem Kapitel wird anhand von Beispielen aus Mille feuilles gezeigt, wie die theoretischen Konzepte in den Materialien umgesetzt werden. So kann die Wechselbeziehung zwischen Theorie und Praxis deutlich und nachvollziehbar werden. Um Missverständnissen vorzubeugen: Dieses Buch ist keine auf Vollständigkeit abzielende Einführung in die Fremdsprachendidaktik, sondern eine Auswahl von Themenstellungen, die für das Verständnis von Mille feuilles wichtig sind. Bern, im August 2011 Barbara Grossenbacher Esther Sauer Dieter Wolff 6 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch UNG S S A F S F R U W ENT Didaktik der Mehrsprachigkeit Mille feuilles baut auf zwei theoretischen Grundlagen auf, der Didaktik der Mehrsprachigkeit und der Lerntheorie des Konstruktivismus. Erstere wird in diesem, letztere im nächsten Kapitel behandelt. Mehrsprachigkeit: Ein schillerndes Konzept In den sprachwissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere der Sozio- und der Psycholinguistik, gibt es seit langer Zeit ein großes Interesse an der Mehrsprachigkeit, also dem Gebrauch zweier oder mehrerer Sprachen durch ein Individuum oder innerhalb einer Gesellschaft. Das wissenschaftliche Interesse an der Mehrsprachigkeit erwuchs aus politischen Erwägungen im Kontext von Migration und Globalisierung, die sich sprachenpolitisch in der Forderung der EU-Kommission, jeder Bürger Europas solle neben seiner Erstsprache wenigstens zwei weitere Sprachen gebrauchen können, niederschlug. In der Terminologie der Europäischen Kommission und des Europarates unterscheidet man gemeinhin zwischen individueller (engl. plurilingualism) und gesellschaftlicher (engl. multilingualism) Mehrsprachigkeit. Untersuchungen zur gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit beschäftigen sich mit der Verwendung verschiedener Sprachen und Dialekte in einer mehrsprachigen Gesellschaft, z. B. der Verwendung des Deutschen und des Schweizerdeutschen in der Deutschschweiz oder des Deutschen, Französischen und Luxemburgischen in Luxemburg. In vielen multilingualen Ländern wird die Mehrsprachigkeit vom Prinzip der Diglossie geleitet, d.h. es ist durch gesellschaftliche Konventionen festgelegt, welche der jeweiligen Sprachen in welchem Kontext gebraucht wird. Diglossische Situationen verändern sich; in der Deutschschweiz erstreckte sich der Gebrauch des Hochdeutschen noch vor zwanzig Jahren auf weitaus mehr Kontexte als heute, so wurde z. B. in allen Radio- und Fernsehsendungen fast ausschliesslich Hochdeutsch und nicht Schweizerdeutsch gesprochen. Die Soziolinguistik, die sich mit der gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit beschäftigt, ist auch sprachplanerisch tätig. Sie regt die Standardisierung von Sprachen an, vereinheitlicht Terminologien der Fachsprachen in den verschiedenen Ländern, reformiert die Rechtschreibung und begründet die Sprachenfolge im schulischen Fremdsprachenunterricht. Für die Fremdsprachendidaktik ist die individuelle Mehrsprachigkeit (also der Plurilingualismus) von größerem Interesse. Hier wird die Zwei- und Mehrsprachigkeit von Individuen untersucht. Die Bilingualismusforschung hat Erkenntnisse über den natürlichen Zweitsprachenerwerb vorschulischer Kinder gewonnen und das sprachliche Verhalten von Menschen, die zwei Sprachen gebrauchen, untersucht, so z. B. den bei bilingualen Menschen zu beobachtenden Wechsel zwischen den beiden Sprachen (code-switching) oder die Trennung der beiden Sprachen bei bilingualen Kindern. In der Bilingualismusforschung wurden auch Transfer und Interferenz näher untersucht, d. h. warum und auf welche Weise grammatische Regeln und andere sprachliche Erscheinungen der einen auf die andere Sprache übertragen werden. Hier grenzt die Bilingualismusforschung an die Zweitsprachenerwerbsforschung an und wird auch für die Fremdsprachendidaktik relevant. Beispiele für Interferenzerscheinungen: Schülerinnen und Schüler mit Erstsprache Deutsch sagen im Französischunterricht häufig demande ton professeur anstatt demande à ton professeur. Sie übertragen die deutsche Konstruktion «frage deinen Lehrer» auf die französische Sprache. Im Deutschunterricht übertragen französischsprachige Lernende häufig die französische Syntax auf deutsche Nebensätze, zum Beispiel «Ich freue mich, weil morgen wir haben keine Schule.». Didaktik der Mehrsprachigkeit Für den Sprachenunterricht wurde die Beschäftigung mit der Mehrsprachigkeit wichtig, als man sich bewusst wurde, dass die grosse Sprachenvielfalt unserer modernen Gesellschaften ein Potenzial für das Sprachenlernen darstellt. Lange Zeit hatte man das nicht so gesehen. Die Sprachenvielfalt im Klassenzimmer wurde eher negativ beurteilt. Der Bezug zu den verschiedenen Herkunftssprachen wurde nicht hergestellt (Gogolin 1994), ebenso wenig wie man Bezüge zwischen der Schulsprache und den unterrichteten Fremdsprachen sichtbar machte. Die Sprachen wurden strikt voneinander getrennt unterrichtet, weil man der Meinung war, dass sie sich sonst untereinander vermischen würden. Dieser Erkenntnisstand hat sich geändert: in immer stärkerem Masse wird deutlich, dass die in ganz Europa latent vorhandene individuelle Mehrsprachigkeit eine wichtige Basis für das Fremdsprachenlernen darstellt, welche bisher nicht angemessen genutzt wurde. Heute weiss man, dass das vernetzte Lernen von Sprachen – der Schulsprache, der Herkunftssprachen und der unterrichteten Fremdsprachen – bewusst angeregt werden soll. Im Rahmen einer Didaktik der Mehrsprachigkeit wird individuelle Mehrsprachigkeit folgendermassen definiert: Mehrsprachigkeit (Plurilingualismus) wird in Abgrenzung zur Vielsprachigkeit (Multilingualismus) definiert als mehrsprachige Kompetenz, die nicht einfach die einsprachigen Kompetenzen addiert, sondern diese kombiniert und vielfältig transversal vernetzt. Ähnlich der Bilingualismusforschung geht die Fremdsprachendidaktik davon aus, dass sprachliche Kompetenzen beim Kontakt mit weiteren Sprachen nicht nur erweitert werden, sondern dass auch neue Kompetenzen entwickelt werden, die durch Kombination oder Vernetzung mit den vorhandenen Kompetenzen entstehen. Der mehrsprachige Sprecher besitzt besondere, aus der Mehrsprachigkeit entstehende Kompetenzen, die es ihm erlauben, seine unterschiedlichen Sprachen Mille feuilles | Didaktisches Handbuch 7 effektiv zu nutzen. Aufgabe der Didaktik der Mehrsprachigkeit muss es sein, diese mehrsprachigen Kompetenzen im Sprachlernprozess zu entwickeln. Auf diesen Überlegungen baut die Definition der Didaktik der Mehrsprachigkeit auf, wie sie von Wiater (2006) entwickelt wurde: Die Didaktik der Mehrsprachigkeit ist die Wissenschaft vom kombinierten und koordinierten Unterrichten und Lernen mehrerer Fremdsprachen innerhalb und außerhalb der Schule. Ihr primäres Ziel ist die Förderung der Mehrsprachigkeit durch Erarbeitung sprachenübergreifender Konzepte zur Optimierung und Effektivierung des Lernens von Fremdsprachen sowie durch die Erfahrung des Reichtums der Sprachen und Kulturen. (Wiater 2006: 60) Von zentraler Bedeutung in dieser Definition ist die Überlegung, dass Erfahrungen mit Sprache und mit dem Lernen von Sprache, wie man sie als Kind mit der eigenen Erstsprache oder später mit dem schulischen oder nichtschulischen Erwerb einer zweiten Sprache gemacht hat, auf den Erwerb einer weiteren Sprache übertragen werden können. Dies kann sich dann vor allem im strategischen Verhalten der Lernenden beim Verarbeiten und auch beim Lernen der neuen Sprache niederschlagen (vgl. Missler: 1999). Die Didaktik der Mehrsprachigkeit stellt Konzepte zur Verfügung, welche das koordinierte und kombinierte Unterrichten von Sprachen in der Schule ermöglichen. Damit können die Lernenden ihr Lernen der verschiedenen Sprachen miteinander vernetzen. So sensibilisiert die Didaktik der Mehrsprachigkeit die Lernenden für Sprachen, die innerhalb und ausserhalb der Schule gesprochen werden. Neben der Schulsprache und den unterrichteten Fremdsprachen können dies die Erstsprachen von Kindern mit Migrationshintergrund sein, aber auch andere Sprachen, die in der Umgebung der Lernenden gesprochen werden. Auf diese Weise wird das Wissen der Schülerinnen und Schüler über Sprache erweitert und ihre Sprachbewusstheit entwickelt. Gerade im schulischen Fremdsprachenunterricht ist die Herausbildung von Sprachbewusstheit von großer Bedeutung, weil diese das Verständnis der Lernenden nicht nur für die erste Fremdsprache Französisch schärft sondern sich auch für den Erwerb weiterer Fremdsprachen, wie z. B. Englisch, als nützlich erweist. Im Rahmen einer Didaktik der Mehrsprachigkeit reflektieren die Lernenden über ihre Sprachlernerfahrungen. Sie erkennen, dass das Lernen von Sprachen ein ähnlich ablaufender Prozess ist. Diese Erkenntnis erlaubt es, bereits gemachte Lernerfahrungen auf die neu zu lernenden Sprachen zu übertragen. Ein weiteres Ziel einer der Didaktik der Mehrsprachigkeit ist, das Interesse der Lernenden für andere Kulturen zu wecken. Dieses sollte nicht nur auf die Gesellschaf- nen, welche auf der Übertragbarkeit bereits gemachter Sprach(lern)erfahrungen basieren und den Lernprozess effizienter machen. Im Lehrplan Passepartout und in Mille feuilles wird dieser Erkenntnis Rechnung getragen, indem die Bewusstheit für Sprachen und Kulturen als eigener Kompetenzbereich ausgewiesen wird und die Sprachlernreflexion als Handlungsfeld der lernstrategischen Kompetenzen erscheint. Methodische Zugänge Methodisch stehen in der Didaktik der Mehrsprachigkeit die Prinzipien des Vergleichens und des Kontrastierens im Vordergrund. Diese ermöglichen es, dass die angestrebte Vernetzung der erworbenen Wissens- und Strategienbestände gelingt. Vergleiche lassen sich auf verschiedenen Ebenen anstellen: auf der Ebene der Sprachsysteme, der Kulturen oder des unterschiedlichen Kommunikationsverhaltens. Die Entwicklung von mehrsprachigen Kompetenzen als übergeordnetes Lernziel der Didaktik der Mehrsprachigkeit kann nur dann gelingen, wenn das fremdsprachliche Lernen so in den Lernraum Schule eingebettet wird, dass es dort als bedeutsam verstanden und mit allen der Schule zu- Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiss nichts von seiner eigenen. (Johann Wolfgang von Goethe) ten der zielsprachigen Länder ausgerichtet sein, sondern auch solche einbeziehen, deren Sprachen in der Umgebung der Lernenden gesprochen werden. Die Lernenden entwickeln auf diese Weise eine interkulturelle Bewusstheit, die Teil der Kompetenz eines mehrsprachigen Menschen ist. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Didaktik der Mehrsprachigkeit dazu beiträgt, dass beim Sprachenlernen verstärkt Synergien genutzt werden kön- gänglichen Mitteln unterstützt wird. Dazu gehören die Betonung des internationalen Charakters der Schule, die Ausbildung von Partnerschaften mit Schulen, in welchen die Zielsprache gesprochen wird und Klassenreisen in zielsprachige Regionen. Dazu gehört auch die Einbindung der Eltern und die Zusammenarbeit mit Sprechern der Zielsprache vor Ort. Mehrsprachigkeit kann sich nur herausbilden, wenn der Gebrauch verschiedener Sprachen in der Schule zu einer Selbstverständlichkeit wird. discur N on 8 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch betg na UNG S S A F S F R U W ENT rumant italiano parlo U në flas Didaktik der Mehrsprachigkeit in Mille feuilles shqip nuk chen. elle. nen Spra t die Tab rschiede . Ergänz e n v e h in c e ra ätz itere Sp det ihr S noch we belle fin r Klasse re In der Ta u e die Wör in rstreiche t gibt es te h n ic U e ll st. t. ie in V nden ha e verne erausgefu e Aussag h in e u d n s e a h nter, w n Sprac tiere daru n in diese igen. No , wie ma e e z h n c a u n rs Unte Negatio elche die . Silben, w français Je parle nçais. pas fra ne parle e J . utsch eche De Ich spr sch. in Deut eche ke r p s h c I aliano. Parlo it no. lo italia N on p a r .) sh . ak En gli English not spe I s p e ak sh . ( I d o li g n E k spe a I don‛t Mille feuilles ist der Didaktik der Mehrsprachigkeit verpflichtet. Der Förderung der Sprachbewusstheit, der Sprachlernbewusstheit sowie der interkulturellen Bewusstheit kommt grosse Bedeutung zu. Förderung der Sprachbewusstheit Sprachbewusstheit kann gefördert werden, wenn Sprachen miteinander verglichen werden. In Mille feuilles werden die Lernenden immer wieder zu Sprachvergleichen angeregt. Dies stärkt ihre Wahrnehmung der Schulsprache Deutsch, der Zielsprache Französisch und weiterer Sprachen und fördert ihre Fertigkeit, Sprachen zu analysieren. Damit wird eine Grundlage für ein vernetztes Lernen von Sprachen und für das Nutzen von Synergien beim Sprachenlernen gelegt. Activité D Activité D – Non parlo italiano ish I don’t spea2k4 Engl hiedenen Sprachen wie man in versc Du untersuchst, Aussage verneint. Geovorim Hrvatski. ski. Ne geovorim Hrvat Non (Kroatisch) (Japanisch) (Russisch) ski ja gawarju parus discur ja ni gawarju parus Watashi wa nihon go ga hanasemas Watashi wa nihon ski u go ga hanasemase n betg na italiano tsch. Jau discur ruman rumantsch. Jau na discur betg eine Jau Sprachbewusstheit durch das Vergleichen von Sprachen In diesem Beispiel untersuchen die Lernenden, wie die Negation in verschiedenen Sprachen funktioniert. Sie entdecken Ähnlichkeiten und Unterschiede. So entwickeln sie die Fähigkeit, Sprachen zu analysieren. (Albanisch) Unë flas shqip. . Unë nuk flas shqip Hablo español. No hablo español. parlo rumantsch Unë . Jeg snakker norsk norsk. Jeg snakker ikke (Norwegisch) Tôi no'i tiê'ng Viêt. Viêt. Tôi không no'i tiê'ng flas shqip (Chinesisch) nuk . wǒ huì shuō hànyǔ a. Minä puhun suome a. Minä en puhu suome (Finnisch) . wǒ bù huì shuō hànyǔ n Sprachen. ihr Sätze in verschiedene Ergänzt die Tabelle. In der Tabelle findet weitere Sprachen. eurer Klasse noch Vielleicht gibt es in ge verneint. Unters treiche die Wörter oder en eine Aussa man in diesen Sprach herausgefunden hast. Untersuche, wie e darunter, was du ion anzeigen. Notier Ik spreek nederlands lands. Ik spreek geen neder Negat Silben, welche die I speak English. h. I don‛t speak Englis ( I do not speak English.) . Ergebnisse in der Klasse Besprecht eure Parlo italiano. o. Non parlo italian 24 25 2 sfassung magazine 5 Erprobung Sprachbewusstheit durch Herstellen von Bezügen zur Schulsprache In Mille feuilles werden die Lernenden öfters angeregt, ihr Sprachwissen aus der deutschen auf die neu zu erlernende Sprache zu übertragen. Durch solche Übertragungen wird ihnen der Aufbau der beiden Sprachen bewusst. Dabei kann implizites Wissen über die Schulsprache auch zu explizitem Wissen werden, was wiederum positive Auswirkungen auf das Lernen der Schulsprache haben kann. Dies führt zu einer Vernetzung ihres Wissens über das Funktionieren von Sprachen. K.COM BILD: THINKSTOC Je parle français. ais. Je ne parle pas franç ch. Ich spreche Deuts Deutsch. Ich spreche kein Übertragen der Struktur eines einfachen Satzes Die Lernenden erkennen, dass Sprachen in vielen Bereichen wie zum Beispiel Wortschatz, Syntax, Grammatik, Textsorten, … ähnliche Grundmuster aufweisen. mment c o C r sk . . Tôi no'i 'ng Viêt g no'i tiê n ô h k i bilden Tô kannst. ätze S e h c fa aber ein Mille feuilles |liDidaktisches rt. Es gibt Handbuch 9 s, wie du ie u z ra p e m h h o c k ts d der tâche al lang(Fuinnnisch) enn du in e m.anchm w tz , ä n S e ie tz d u n be . sind me a ch kürzen on MartaMinä puhunnsnusto du als. Vorlage nden? e Sätze au schichte vsch) a a g e k e n G e m la r o tz e n u ä d a s S m In (Chine si . Solche inä en puhu mal kann Activité F M che Sätze lst. Manch h ä rz e auch einfa a rt a M n o v nteuer . piele ō hànyǔneue Abe Einige Beis h u ì sh u . n e wǒ rd eschichte. o w zt aus der G e tz ä S e h c yǔ. du 4 einfa huō hàn Hier siehst bù huì s (N orwe gisch) k ke r n o . Jeg sna e n o r sk kker ikk Du findest Jeg sna Untersuche die Sätze: Wie beginnt der Satz? Übermale das Verb blau. Wo steht es? › Was fällt dir auf, wenn du die 4 Sätze miteinander vergleichs t? › B H W › wǒ Tausche deine Entdeckungen mit deinem Halte deine Entdeckungen fest. So Von der deutschen rlands ek n e d e Sprache ist ihnen n d s. Ik spre nederla r ek g e e n rter ode zum Beispiel beIk spre . kannt, wie ein Satz aufgebaut ist. Im e. ge. r Kslass Vergleich von deutin ddea n un villa isse nrt b e it v rg a E re Ma u e ? e t h h rf. c lc we und franzön ja, schen Bespre einem Do det? Wen arta lebt in M sischen Sätzen wird Activité F ihnen bewusst, dass die Grundstruktur eines Activité E ire une phrase? Comment constru einfachen deutschen kannst. che Sätze bilden us, wie du einfa Du findest hera aber Satzes auf den?die neue kompliziert. Es gibt manchmal lang und e Reihenfolge gefun Sätze gleich die die sind der tâche a ihr von Mart mern. Habt tzen, wenn du in In der Geschichte Vergleicht die Num st du als Vorlage benu auch kürzen. . Solche Sätze kann Sätze Sätze che lange einfa man Sprache übertragbar ist. auch hmal kann pe: iele Marta erzählst. Manc Fragen in der Grup worden. Einige Beisp neue Abenteuer von Besprecht folgende Sprachen übersetzt Marta sind in viele Die Geschichten von es? der Geschichte. Sprachen sindkönnen Damit sie bereits iew. Welche einfache Sätze aus 4 Interv du t im ihr siehs ndet Hier fi im Anfangsunterricht ein. gene Sätze höreZieleinander it Albertin msprache w ie rv te konstruieren Elle tombe. nze In village. Wenn ja, welche? Marta vit dans un Sie fällt um. erstaunlich findet? Dorf. Aussagen, die ihr Marta lebt in einem Gibt es im Interview und kurze Geschichten erfinden. ActivitéEllFe tombe. das ganze Interview première marche Elle monte sur la du podium. ms. erste Stufe des Podiu die auf steigt Sie 56 BIL D: TH 25 Untersuche die Sätze: › Wie beginnt der Satz? u. Wo steht es? › Übermale das Verb bla er vergleichst? du die 4 Sätze miteinand › Was fällt dir auf, wenn 70 gen Tausche deine Entdeckun mit deinem Partner oder deiner Partn he Sätze bilden: fest. So kann ich einfac Halte deine Entdeckungen marche première la r su te n Elle mo . Podiums. du podium Stufe des te rs e ie auf d Sie steigt ren. mit Albertine anhö INKS TO CK.COM m. Sie fällt u st du dir auf der CD Wenn du willst, kann Elle Mar Partner oder deiner Partnerin aus. kann ich einfache Sätze bilden: e course cycliste. Elle s’inscrit à la grand das grosse Sie schreibt sich für Velorennen ein. rse c rande cou g la à t ri e Elle s’insc das gross t sich für ib re h sc Sie n ein. Velorenne ycliste. 6 69 2 obungsfassun magazine 4 Erpr g Activité E Übertragen der Struktur des Perfekts E Vergleich zwischen französischen tivité AcIm und deutschen Sätzen werden sich die Lernenden bewusst, wie das Perfekt in den beiden Sprachen gebildet wird. Activité E e pour la machine dans votre magazin ur vous pouvez aussi utiliser Au lieu de travailler à l’ordinate in sta e t eu On regarde … Wir schaut … / Wir sch Perfekt J‛ai décidé … … Ich habe beschlossen J‛essaye … Ich versuche … Il paye … Er bezahlt … auen … été vu cou ru Du findest heraus, wie man eine Passé composé Je décide … Ich beschliesse … et r on -é Greg dit – Greg a dit Complète la liste. Regarde les verbes. Präsens êtr he avoir t hat. Tagebuch auf, was er erleb ist das passé composé. Greg schreibt in seinem Form der Vergangenheit Activit der Vergangenheit. Eine in en Verb enheit erzählen. Hier é E die ang ei Verg dab auch in der Er benutzt e aufschreibst, kannst du tâch der in du die hte, Deine Geschic é composé bildest. lernst du, wie du das pass Présent tr e lle j‘ nc ac n op o in e frère mon a r j‘ ils LaLo la maîîtr uis tre essse se mam an il elles tu et pe les gamins m nakann. erzählen Ni ma so eur der Vergangenheit man eine Geschichte in Du findest heraus, wie e îtr ma elle vous mon copain le touch appuyer er dresser encer m d courir com éci r entendre de r gne m .. .. .. .. .. on .. .. .. faire ga tr e xp li q er jouer uer dire er ner n e ss a y o po d payer se r e -er -er ndr r a c p r e... ... . ont rê ve r er ta pe r rs e r e v a tr r oi voir av r Greg dit – Greg a dit former le passé composé. Notez. m 68 Regarde les verbes. Complète la liste. Nous avons installéPrésent Ich beschliesse … On regarde … Ich Il a 64 kann. 70 J‛ai dit On a regardé … Ma copine a couru Präsens ut cha cé … … ges ont commen Je décide gamins Lesen Wir hab Man hat … geschaut / J‛ Geschichte in der Vergangenheit erzählen Greg schreibt in seinem Tagebuch auf, was er erlebt hat. Er benutzt dabei die Verben in der Vergangenheit. Eine Form der Vergangen heit ist das passé composé. Deine Geschichte, die du in der tâche aufschreibst, kannst du auch in der Vergangenheit erzählen. Hier lernst du, wie du das passé composé bildest. Wir schaut … / Wir schauen … J‛essaye … Ich versuche … Il paye … Er bezahlt … Passé composé Perfekt J‛ai décidé … gesetzt werden. mit être ins passé composé die nicht mit avoir, sondern in Deutsch und Französisch Achtung: Es gibt ein paar Verben, gegangen. Manchmal ist es ist in Deutsch auch so: Ich bin Beispiel: Je suis allé(e). Das Er ist gerannt. – Il a couru. aber unterschiedlich. Beispiel: Ich habe beschlossen … On a regardé … Man hat … geschaut / Wir haben … geschaut J‛ Ich Il a On (man) wird im Französischen oft an Stelle von nous (wir) verwendet. hen oft im Französisc Beispiel: On a regardé – Wir haben geschaut. On (man) wird endet. rw ve ir) (w Compare les formes françaises nous n et allemandes. Note tes découvert t. vo au lle sch es. Ste ge an ben ha ir W – é regard Beispiel : On a 2 magazine 5 Erprobungsfassung 65 10 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch UNG S S A F S F R U W ENT Activité F portage Je présente un re . m aus der Klasse portage jemande Re die rst tie en äs Du pr nt. passion kennengeler ein Kind und seine C ité tiv ac r de lle in Die Didaktik der Mehrsprachigkeit machtDu hast ösisch vorzuste n. f vor, dies auf Franz rau da h dic du t tes den Lernenden bewusst, dass sie bereitsJetzt berei Förderung der Sprachlernbewusstheit gemachte Sprachlernerfahrungen auf eine mit der Tabelle: neue Sprache übertragen können. DiesArbeite Activité F ähle eine Frage aus. setzt voraus, dass die Lernenden über das W Je présente un reportage Sprachenlernen reflektieren. Antwortsatz. Du präsentierst en die Quand? Il / Elle s’e Ich weiss, dass mir beim Entschlüsseln oder Schreiben einer Reportage bestimmte Fragen helfen können. Es sind dies: Wer? Was? Mit wem? Womit? Wo? D’autre Activité F Pourq J’ai ch › j’aim › je m › › › › › Prése Fo (= › C’est … Il / Elle a … ans. Il / Elle habite … Qui? Wer? Quoi? Was? C’est …Il / Elle a une passion. C’est … Sa grande passion, c’est … s. an activité favorite, c’est … Il / Elle aSon… Avec qui? Mit wem? e… Elle bit s’entraîne avec … Il / Elle Il/ha ? asWomit? Wquoi? Quoi?IlAvec / Elle a besoin de … . C’est … e un Il / ElleOù?a Wo? passion Il / Elle s’entraîne dans … / sur … , c’est … Sa grande passion c’est … te, ori fav 36 n ac tivité So m? Avec qui? Mit we magazine 4 2 Erprobu ngsfassu ec …ng Il/ Elle s’entraîne av Présentations Formez des groupes de deux personnes qui ont travaillé deux reportages différents (= unterschiedliche). Elève A: Lis en français les informations de ta grille. Montre du doigt les images du reportage qui correspondent aux informations (= die zu den Informationen passen). Elève B: Raconte en allemand ce que tu as compris. Elève A: Est-ce qu’il t’a bien compris? Dis-lui. Changez de rôles. Qui? Quoi? o? D‘autres informations ? Où? W Stic hwörter notier r… en/ suun ns … d sich damit gut erinnern kön Il / Elle s’entraîne da nen: Das hast du in diesem parcours ausprobiert. Bei welcher Ge legenheit können dir Stichwörter auch hilfreich sein. Stichwört er aus einem Vortrag, einem Lesete xt, einem Buch, einem Film, einer Radiosendung … Überlege dir ein paar Situationen, in den en du dir Stichwörter notieren wir st. revue 5 Erprobungsfassung E M q d Avec qui? Avec quoi? Quand? Où? 37 it? Avec quoi? Wom … de Il / Elle a besoin Reflexion über die Übertragbarkeit von Sprachlernerfahrungen In der revue machen sich die Lernenden Gedanken, in welchen andern Situationen sie eine bestimmte Strategie anwenden 36 können; hier zum Beispiel die Strategie des Notierens von Stichwörtern. … › Beispielsweise unterstützen W-Fragen (wer?, was?, mit wem?, womit?, wo?, wann?) die Lernenden dabei, einen Überblick über den Inhalt eines Textes zu gewinnen oder einen eigenen Text zu strukturieren. Dieses Vorgehen ist in allen Sprachen hilfreich. Schr Reportage jemandem aus der Klasse. Ich weiss, dass Schreibe ein Quand? Wann? mir beim EntIl / Elle s’entraîne … ationen: orm Du hast in der activité C Inf ein Kind und seine passion kennengelernt. schlüsseln oder dududie estbereitest Da findJetzt dich darauf vor, dies auf Französisch vorzustellen. Schreiben einer D’autres informations Wann? Übertragbarkeit von SprachReportage beité C1 r acmittiv › in deArbeite der Tabelle: stimmte Fragen Wähle eine Frage aus. helfe lernerfahrungen n könn en. › auf der CD (C2) Es sind dies: Schreibe einen Antwortsatz. Wer? Was? Viele Strategien, welche die Lernenden aus ge selbst. po findest du rta die Informationen: Sätze in der Tabelle. › in derDaRe Mit wem? e die Schreibe hier deine persönlichen Antwort auf. er ähnlich an wi in der activité C1 od ich Wom it? Wo? gle ist me rt dem Deutschunterricht kennen, lassen sich der CD (C2) gen do fan Wann? Pourquoi j’ai choisi ce reportage? Die Säinauftze der Reportage selbst. J’ai choisi ce reportage parce que t voanr.wie die Sätze in der Tabelle. lauähnlich r oder Die Sätze fangen be dortsel meist gleich tz beim Lernen einer neuen Sprache wieder Lies dirLiesde Sa n j’aime e…möglich heraus. l wi dir den Satz selber laut vor. ich vor. Finde so vie je m’intéresse à … Geh bei den anderen Fragen gleichFra gesonvielgle vor. Finde wie möglich heraus. ren de an n … anwenden. me plaît. de i Geh be Qui? Wer? 4 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch 11 Das Wahrnehmen der Kultur der Zielsprache Förderung der interkulturellen Bewusstheit Die Förderung der interkulturellen Bewusstheit gehört zu den im Lehrplan explizit ausgewiesenen Lernzielen. Dabei geht es nicht nur darum, kulturelle Erscheinungen des Zielsprachgebiets kennen zu lernen, sondern ganz allgemein eine Bewusstheit für verschiedene Kulturen zu entwickeln. In Mille feuilles werden dafür viele Beispiele angeboten. Diese beziehen sich sowohl auf die frankophone Kultur als auch auf verschiedene Kulturen auf der ganzen Welt. Sie gehen zunächst auf die Erfahrungswelt der Lernenden und auf das Betonen des Gemeinsamen ein. Die Lernenden entdecken, dass es Dinge gibt, die überall auf der Welt vorkommen. Gleichzeitig erkennen sie, dass es auch Unterschiede geben kann. Auch im frankophonen Sprachraum ist der Brauch des Aprilscherzes bekannt. Allerdings gibt es kulturelle Unterschiede. Der Aprilscherz besteht hier darin, dass zusätzlich zu den auch bei uns bekannten Streichen jemandem unbemerkt ein Papierfisch – ein poisson d’avril – an den Rücken geheftet wird. Activité G vril Poisson d’a de isse roman r in der Su , was Kinde n. Du erfährst ril anstelle ch am 1. Ap rei nk Fra und in Cloé, ns d’avril» de nt les «poisso us bien en lisa Amusez-vo Das Betonen des Gemeinsamen Die Lernenden entdecken, dass es Pausenspiele gibt, die auf der ganzen Welt bekannt sind. Activité H à dents! sur la brosse J'ai mis du sel Catherine Beurk! Activité H Des jeux pour la récré 26 freiwillig Du schaust Bilder von spielen den Kindern aus aller Welt an. Du liest eine Spielanleitung und probie rst das Spiel gleich mit andern zusammen aus. Tout autour du monde, dans les cours d’école, on peut voir les enfants pratiquer ces Jouer aux billes Ces Bangladais jouent à la poursuite. Il faut toucher la bille de l’adversaire avec la sienne. jeux. Jouer à la marelle On la dessine sur le sol avec une craie. Puis on lance son palet et on saute à cloche-pied de la case Terre à la case Ciel. Les billes Dans l’Antiquité, les enfants grecs jouaient avec des olives et les petits Romains avec des noix. Aujourd’hui, les billes sont en terre ou en verre. Chaque semain e, 400 millions sont fabriqu ées dans le monde. Jouer à l’awalé Dans ce jeu africain, chacun sème tour à tour des graines dans des trous représentant des greniers. Si la dernière graine semée porte le nombre de graines de la case d’arrivée à 2 ou 3, on ramasse son contenu et celui des précéd entes. Celui qui a le plus de graines a gagné! Sauter à la corde Voici une championne vietnamienne de saut à la corde. Jouer au foot Pas de pelouse ni de cages? Ce n’est pas un problème pour ce petit Argentin. 40 magazine 3 3 Kennst du diese Spiele? Kinder auf der ganzen Welt spielen sie. 41 en et Catherine, Juli Marie. 59 l est une on d’avri Un poiss l’on fait erie que e ou en plaisant e romand iss en Su er le 1 avril isson po e. nc Fra ent un ts accroch maîLes enfan dos de la r dans le pain, de co n de papie d’u maître, tresse, du pa... ou de pa on dit : maman blague, oir fait la Après av d’avril!» s d’avril on iss «Poisson po s e aussi de io, à la On trouv x, à la rad journau dans les . et ern r Int télé et su riqué des ines on a fab i et mes cop er . Pendant Le 1 avril mo gue au maître a fait une bla , on lui poissons. On upé le maître occ a e xim ine Ma que ma cop . dos sson dans le poi un é coll a Cloé 2 probungsfa magazine 5 Er 69 ssung 12 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch UNG S S A F S F R U W ENT Inhaltsorientierung Dieses und das folgende Kapitel beschäftigen sich mit der Frage, wie moderner Fremdsprachenunterricht im Hinblick auf seine Inhalte und die Interaktion im Klassenzimmer gestaltet werden soll und wie sich Inhalts- und Handlungsorientierung in Mille feuilles widerspiegeln. Zur Begriffsklärung Menschen benutzen Sprache, um Inhalte zu transportieren, um diese an andere weiterzugeben oder um sie von anderen zu übernehmen, d. h. zu verstehen und zu lernen. Sprache ist das wichtigste Instrument zum Verstehen der Welt und zum Lernen. Der Begriff Inhaltsorientierung besagt, dass die Lernenden im Fremdsprachen unterricht neues Weltwissen erwerben. Dabei hat die Bedeutung der Inhalte den Vorrang vor der Form der neuen Sprache. Die Grammatik wird überwiegend als Mittel zum Verstehen und Hervorbringen fremdsprachlicher Äusserungen und Materialien, nicht aber um ihrer selbst willen vermittelt. Der Begriff impliziert auch, dass die Inhalte, mit welchen ge arbeitet wird, motivierend, interessant und deshalb, wenn möglich, authentisch sein sollen. Die zentralen Komponenten (im Klassenzimmer) sind somit ein hohes Mass an Inhaltsorientierung (focus on meaning) und an Involviertheit bzw. Identifikation des Lernenden mit der kommunikativen Aktivität (personal invol vement). (Zydatiss 2006: 256) Authentische Materialien Fremdsprachliche Unterrichtsmaterialien, mit welchen Lernende heute arbeiten, sind weitgehend Materialien, die von Lehrbuchautoren für ein Lehrwerk ge- Inhaltsorientierung ist theo retisch in der Zweitsprachen erwerbsforschung (L2-For schung), in der kognitiven Psychologie und im konstruktivistischen Gedankengut ver ankert. Erstaunlicherweise hat die L2-For schung nur wenig dazu beigetragen, die für das Sprachenlernen erforder lichen Inhalte und ihre Funktion trans parent zu machen. Sie hat zwar schon sehr früh den Begriff Input verwendet, aber unter ihm weitgehend die Äus serungen des Muttersprachlers oder des Lehrers in den Interaktionen mit L2-Lernern verstanden. Das Interes se lag dabei auf der Sprache, die der Muttersprachler oder Lehrer in solchen Interaktionen verwendet. Die Relevanz des durch die Sprache vermittelten Inhalts für das Lernen wurde nicht ge sehen. In der sprachlichen Verständlichkeits forschung, die eine Teildisziplin der kognitiven Psychologie ist und sich vor allem für die Schwierigkeit von Texten interessiert, wurden u. a. auch mutter sprachliche und fremdsprachliche Unterrichtsmaterialien untersucht, um sie auf ihre Geeignetheit für das Sprach lernen zu überprüfen. Ausgangspunkt war zunächst auch hier die sprachliche Form der Texte. Es wurden Verständ lichkeitsformeln entwickelt, die aus der Anzahl von Silben, Wörtern und Sätzen in einem Text Auskunft über die Schwierigkeit dieses Textes geben sollten. Später, z. B. in der Hamburger Verständlichkeitskonzeption bzw. im Verständlichkeitskonzept von Groeben (1982), wurden andere Faktoren einbe zogen. Besonders wichtig war, dass der Leser des Textes in den Mittelpunkt des Interesses gerückt wurde. Textverständ lichkeit kann nur gemessen werden, wenn man den Textverarbeiter mit in die Analyse einbezieht. Natürlich spie len auch in diesen Ansätzen sprachliche und textstrukturelle Merkmale eine Rol le, sie können aber nur in Verbindung mit dem Leser, seinem Vorwissen, sei nen Interessen und seiner Motivation, den Text zu lesen, zu einer aussagekräf tigen Analyse führen. In den konstruktivistischen Überle gungen zum Lernen wurde ein weiterer Aspekt unterstrichen. Insbesondere die Sozialkonstruktivisten machen darauf aufmerksam, dass Materialien dann auf besonderes Interesse stossen, wenn sie authentisch sind. Authentische Materialien involvieren den Lernenden stärker als didaktische Materialien, wie sie gemeinhin in der Schule verwendet werden. Die Involviertheit, die Identi fikation mit den Inhalten lässt die Ler nenden die Materialien im Hinblick auf eben diese und nicht auf die Sprache verarbeiten; dadurch dass sie sich mit den Inhalten beschäftigen, wird Sprache gelernt. Besonders betont wird von den Sozialkonstruktivisten auch, dass nur durch die Authentizität der Materialien gewährleistet wird, dass die Lernenden selbstverantwortlich an den Lernpro zess herangehen. Denn die Arbeit mit authentischen Materialien erscheint den Lernenden sinnvoller als die Arbeit mit Materialien, die für didaktische Zwecke entwickelt wurden. Inhaltsorientierung ist also in hohem Masse mit den Begriffen Relevanz und Authentizität verbunden. Beide lassen sich am besten durch die Verwendung authentischer Materialien in den Unter richt einbringen. Mille feuilles | Didaktisches Handbuch 13 Beispiele von Materialien, die in Mille feuilles verwendet werden: Bilderbücher, Sachbücher, Comics, Kinder- und Jugendzeitschriften, Filme, Chansons und Gedichte, Theaterstücke, Geschichten … schrieben wurden (didaktische Materialien), oder modifizierte authentische Materialien, die für das Lehrbuch gekürzt und grammatisch vereinfacht wurden. Erst für die höheren Jahrgangsstufen finden sich Lehrwerke und Lektüren mit wirklich authentischen Texten. Begründet wird dies damit, dass authentische fremdsprachliche Materialien für jüngere Lernende zu schwierig sind und nicht der sprachlichen Progression entsprechen, die dem fremdsprachlichen Lernprozess angemessen ist. Mille feuilles unterscheidet sich grundsätzlich von diesen Konzepten. Es enthält ausschliesslich authentische Materialien. In der Fremdsprachendidaktik ist die Diskussion um die Authentizität der Inhalte und Materialien noch nicht abgeschlossen. Wichtig für das Verständnis von Authentizität ist, wie man den Begriff interpretiert. Unter authentischen Materialien versteht man Materialien, die nicht explizit zum Zwecke des Fremdsprachenlernens entstanden sind (vergleiche Widdowson 1990). Didaktische Materialien sind hingegen solche, die von Lehrwerkerstellern auf der Grundlage fremdsprachendidaktischer Kriterien entwickelt wurden. Das Problem bei didaktischen Texten liegt darin, dass Inhalte um grammatische Strukturen herum konstruiert werden müssen: Die Form bestimmt den Inhalt, die Inhalte sind den grammatischen Zwängen untergeordnet. Das wichtigste Kriterium ist hier die Progression, d. h. die fremdsprachlichen Texte sind auf ständig wachsenden grammatischen Schwierigkeiten aufgebaut. Dazu kommt der lexikalische Steilheitsgrad, durch den Anzahl und Komplexität der neu einzuführenden Wörter bestimmt wird. Didaktische Texte widersprechen daher dem Prinzip der Inhaltsorientierung. Beispiel: In herkömmlichen französischen Unterrichtsmaterialien für deutschsprachige Lernende werden zunächst der unbestimmte Artikel, der Singular des Substantivs und die Präsensformen des Verbums eingeführt. Im Hinblick auf den Wortschatz beschränkt man sich zunächst auf Wörter, bei welchen formal eine Verbindung mit dem Deutschen erkennbar ist (Parallelwörter). in engem Zusammenhang steht. Damit Lernende ihr eigenes Erfahrungswissen gut in den Prozess der Konstruktion von neuem Sprach- und Weltwissen einbringen können, sollten die verwendeten Texte möglichst reich sein, und zwar in Bezug auf die Inhalte und die Sprache. So ist gewährleistet, dass jeder Lernende an sein Vorwissen anknüpfen, sich neues Weltwissen aneignen und sich mit der neuen Sprache auseinandersetzen kann. Mit authentischen Materialien lassen sich reiche Lernumgebungen besser herstellen Demgegenüber sind authentische Materialien keinen formalen Zwängen ausgesetzt. als mit didaktischen Materialien, die meist Sie bestimmen sich einzig und allein aus ih- nur wenig Material zu einer Thematik beirem Interesse für die Lernenden, aus ihrem bringen. Damit Lernende ihr eigenes Erfahrungswissen gut in den Prozess der Konstruktion von neuem Sprachund Weltwissen einbringen können, sollten die verwendeten Texte möglichst reich sein, und zwar in Bezug auf die Inhalte und die Sprache. Motivations- und Identifikationspotenzial. Bei der Auswahl authentischer Materialien ist zwar auf ihren Schwierigkeitsgrad zu achten, meist aber ist es so, dass das Alter der Lernenden und damit ihre Interessenlage den Schwierigkeitsgrad eines Textes insoweit definieren, dass er im Unterricht Verwendung finden kann. Seit der Beginn des Fremdsprachenunterrichts weiter nach vorne verlegt wurde, sind auch Lebensalter und Interessenlage der Lernenden in weitaus stärkerem Masse kompatibel und lassen das Arbeiten mit den fremdsprachlichen Texten generell weniger zu einem Prozess der Infantilisierung werden. In der konstruktivistischen Lerntheorie wird auf einen weiteren Aspekt hingewiesen, der mit authentischen Materialien Mit seiner Unterscheidung in Authentizität der Materialien (authenticity of materials) und Authentizität der Interaktion (au thenticity of interaction) hat Widdowson (1990) einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Authentizität geleistet. Nur die Authentizität der Materialien gewährleistet, dass, wie er sagt, im schulischen Klassenzimmer authentische Interaktion gelingt. Und authentische Interaktion ist der eigentliche Schlüssel zum Sprachenlernen. Im nächsten Kapitel wird das Verständnis von authentischen Materialien auch auf so genannte authentische Aufgabenstellungen erweitert, mit welchen handlungsorientiert gearbeitet werden kann und die in Mille feuilles eine wichtige Rolle spielen. 14 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch UNG S S A F S F R U W ENT Inhaltsorientierung in Mille feuilles Mille feuilles ist von seiner Konzeption her so angelegt, dass es dem Prinzip der Inhaltsorientierung entspricht. Dies wird vor allem dadurch gewährleistet, dass von Anfang an authentische Materialien eingebracht werden. Es sind Texte oder Video- und Audiomaterialien, die aus der zielsprachlichen Kinder- und Jugendliteratur, aus Zeitschriften oder aus dem Internet stammen und sich an französischsprachige Kinder der gleichen Altersstufe richten. Ein sprachlich reicher Input bietet den Lernenden die Möglichkeit, die neue Sprache individuell aufzubauen. C Activité cole é Welt. ’ l e d ganzen r e n d i s m n au Kinder Le che ge von Inhalte, die interessieren 9 e Entscheidendes Kriterium bei der Ausr Schulw e b ü r h ? Inputtexten e Beispiele von Inputtexten nvon wahl der Materialien ist nicht der je - Beispiele m t usfinde ährs eg hera Reportagen aus der Kinder- und Jugendzeitschrift Du erf weilige Grad an sprachlicherScSchwieriglw Comics von Boule et Bille ( magazine 4 3) u h rs e d n a S ber Potential, Motivation astrapi zum Thema passions (magazine 4 2 Erprobungskeit, sondern lles üihr nst du a n a k s a zu wecken und Involviertheit zu ermög- fassung) W tivité C c A . lichen. Um den der Lernenden texte leInteressen textes. et lisez tives de z c e t e t u é entgegenzukommen, steht häufi g ein o d c + E me des com s zur ie Wahlangebot an Inputtexten gleichen g é t a r t ss hlen avec de und Za availlez zur Verfügung. rThematik Zahlen. amen + T N en und re Nam ie k r a M rbuch ole c elt. teré ’ Wörte l e im Weörr ganzen W r d e t r ö r n e d iallelwört us m e SchaKuinW Die Texte sind sprachlich über Kenntder.n a n nd Par o h Lechactzhudem v c a e n eg ch er Authentische Texte verstehen Bilder r an. ie Bilde Schau d 9 nisniveau der W Lernenden. Dennoch n kön-od bu ulw r ts keneshtr über Sch ter o u n d n a ie k d e nen entschlüsselt B sie von ihnen den? tm rter,erfährswerden. erausfin lle WöD h a g u e e r ie lw k u r Verstehen sind Für Madas nst.folgende Vorgeders Sch eln kan sswichtig: ber San ü lü s h hensweisen c e s ll t d a en e un nnst du Schule Was ka ihr Vor» Die Lernenden aktivieren wissen und bilden Hypothesen tes. textte. liltsez le s de tex n t n e a h e e o iv e t z r w c e ie h t e r a t u é é Ec11o J ondiche des d er über den Inhalt. Sie+wenden baittéegàiePs comm l’école, Fuss od a h Entschlüsselungs-StrateIl . s an str rà hlen en undgien an. rilsleaz1a1vec des mer. Pour alle und Za nrdae st un a , rechn n e S e a hlen. v la w m a e a T h d + N und Za ricks ord n e e L m . a w s N » Sie bauen – auch imInde, au b a ve re ksh iers élè Markie hool-ric es dern L Austausch mit den il prend le sc . it r. t e e . Il est p ’accroch ht. – zuerst ein ern seandern Il faut s 3 roues d . il à e uch B c r lo e la n é e p d v d Bil örterb srdaen. W lu p Wörter e t globales und zud n il ve B rter im ö r e letzten W t nSecthraouu die r u ö a Sch nehmend auch rallelw nt? und Pa ach. z t a teressa r h c e ein detailliertebuch n t od orts s n W n r e e k t die du Bekann res Verstehen Wörter, e ll a e r des Inputs auf. Markie nnst. nde ehr.lüsseln ka envtin c s d à e s t mo otez 2 Strategien helfen + Nbeim Entschlüsseln der Texte ine s du jeu e upe s ste de 10 mots ( magazine 33) anson che mand âne nsembl e es solutio des mots la photo … les yeux ns chst die s Raten ng eine dSecuhtuule e B ie d Errate Satzes. r eines e d o s t e lt n a woh Wort ichérie en 11 Jahre Pond e it hab à Il école, . s n a 11 aller à l’ 21 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch 15 Grundlagentexte (Inputs) Sind die Grundlagentexte (inkl. Hörspiel, Gedichte, Film) stufenadäquat und lösen bei den Lernenden Interesse und Motivation aus? Die S. waren enorm motiviert, an den BD zu arbeiten. Dabei sind vor allem die von Boule und Bill gut angekommen. Auch die Filme haben den S. sehr gut gefallen. Toll finde ich auch, dass die S. selber auswählen können. Beispiele von Inputtexten Beispiele von Inputtexten Informationstexte über Schulwege von Kindern in aller Animiertes Bilderbuch Marta et la bicyclette Welt ( magazine 3 3) ( magazine 4 2) Authentische Interaktion Authentische Inputs ermöglichen authentische Interaktion. Aus den neuen Inhalten ergeben sich echte Sprechanlässe. Die Lernenden werden dazu befähigt, in der Zielsprache über die Inhalte zu sprechen (vgl. Kapitel Handlungsorientierung). Manchmal müssen die Kinder schon «kämpfen», weil die Texte so anspruchsvoll sind (Parcours 1), aber es macht ihnen auch Spass, weil es sie wirklich interessiert. Marta war für die Kinder ziemlich gut verständlich und hat sie ebenfalls interessiert. Die S. verstehen viel, obwohl die Texte recht anspruchsvoll sind. Bilder helfen den S. sehr. Rückmeldungen von Lehrpersonen aus der Erprobung che Aperçu de la tâ Die Lernenden stellen den andern eine Besonderheit in Frankreich vor (magazine 5 1 Erprobungsfassung ). he c â t a l e d u ç r Ape i ionen und bere viele Informat r be rü o da w , st el rn aus, samm und Zuhöre Zuhörerinnen n in Frankreich n ite de he tt er ni du nd ch st ss ig so ze au der Be einem Film kreichkarte Du wählst eine ssten text und r. Auf der Fran vo rfa a. n ve em tio er th ta lb in se en de äs Pr rage über sie mit einem test eine kurze mit einer Quizf et, und stellst er nd ül fi ch be its it M he d er innen un sich die Besond ine Mitschüler s testest du de n? te or tw vor. Zum Schlus an htig be Frage wohl ric Können sie die 16 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch UNG S S A F S F R U W ENT Konstruktivistisches Lernverständnis Die Begriffe Konstruktivismus und kon struktivistisches Lernen spielen in der fremdsprachendidaktischen Diskussion seit einem Jahrzehnt eine wichtige Rolle. Auch die Entwicklung von Mille Feuilles ist in hohem Masse dem konstruktivistischen Verständnis von Lernen verpflichtet. Der Konstruktivismus ist die eigentliche theoretische Grundlage dieses Unterrichtsmaterials; deshalb ist eine intensive Beschäftigung mit dem Gedankengut dieses philosophischen, psychologischen und lerntheoretischen Ansatzes wichtig. Zum Verständnis des Begriffs Konstruktion Das Wort Konstruktion und das Wortfeld, dem es angehört, haben in der Alltagssprache und insbesondere in der Sprache der Medien Hochkonjunktur: da wird von «konstruktivem» Denken gesprochen, etwas wirkt «konstruiert», eine gedankliche «Konstruktion» ist nicht überzeugend usw. Die Begriffe werden nicht präzis verwendet und sagen somit nicht viel aus. Im Gegensatz dazu ist der wissenschaftliche Konstruktionsbegriff, wie er vor allem in der Philosophie und Psychologie verwendet wird, eindeutig. Er definiert sich durch die Annahme, dass menschliches Erkennen, menschliches Denken und Lernen auf Prozessen des Konstruierens basieren. Konstruieren bedeutet, dass Menschen kontinuierlich mit der Umwelt interagieren und aus dem Zusammenspiel zwischen dem bereits vorhandenen Erfahrungswissen und den von aussen herangetragenen Sinnesreizen neues Wissen hervorbringen. Das klingt komplizierter als es ist und kann an einem Beispiel leicht verdeutlicht werden. Beispiel: Man blickt aus einem Fenster auf ein Haus, das zum Teil durch Bäume verdeckt wird. Trotzdem kann man das ganze Haus sehen, d. h. man kann es aus dem vorhandenen Wissen über Häuser und aus dem, was man sieht, konstruieren. Solche Konstruktionsprozesse finden auch in komplexeren Zusammenhängen statt, die z. B. die Sprache einschliessen. Beispiel: Kinder, die mit Schweizerdeutsch aufwachsen, versuchen mit fünf bis sechs Jahren mit viel Eifer hochdeutsch zu sprechen. In diesem Zusammenhang sagt ein fünfjähriger Junge, dass er sich zu Weihnachten eine «Auer» wünsche. Mit «Auer» meint er «Uhr». Er hat gemerkt, dass Mundartwörter mit einem langen «u» wie zum Beispiel Muur, Huus in der Hochsprache zu Mauer resp. Haus werden. Spontan wendet er die gleiche, von ihm entdeckte Regel, auf Uur an und bildet die Form «Auer». Das Beispiel zeigt, dass sich Kinder die Sprache aufgrund von entdeckten Gesetzmässigkeiten selber konstruieren. Dabei kann es – wie in diesem Beispiel – zu Fehlern kommen. Diese sind aber ein Indiz dafür, dass sich das Kind intensiv mit der Sprache und mit ihren Regeln auseinandersetzt. Es wird die von ihm konstruierte Form Auer spontan wieder verwerfen, wenn es bei Gelegenheit die Form Uhr hören wird. * Konstruktion hat also etwas mit menschlicher Erkenntnis zu tun, ist ein Begriff der Erkenntnistheorie, der Epistemologie. Der Mensch wird im erkenntnistheoretischen Modell des Konstruktivismus als ein Wesen verstanden, das beständig Wahrnehmungen (Informationen) verarbeitet und kontinuierlich neue Wissensstrukturen aufbaut, d. h. immer damit beschäftigt ist, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei ist die Interaktion zwischen vorhandenem Wissen und den eingehenden Reizen von entscheidender Bedeutung. Diese Interaktion soll hier auch an einem Beispiel erläutert werden: Beispiel: Beim Lesen eines Textes erschliesst der Leser häufig den Zusammenhang nicht nur zwischen Wörtern sondern auch zwischen ganzen Sätzen. Er liest z. B. «Peter trat in den Raum. Die Fenster waren offen». Er erschliesst aus seinem Erfahrungswissen, dass die Fenster in dem Raum, den Peter betritt, geöffnet sind, obwohl dies nirgendwo im Text steht. Man nennt diesen Prozess auch Inferieren; er ist Teil des Konstruktionsprozesses. Das Erfahrungs- oder Welt wissen des Menschen, das er bei seinen Konstruktionsprozessen benutzt, ist so gespeichert, dass es sofort herangezogen werden kann. Man kann allerdings davon ausgehen, dass es auf eine subjektive Weise gespeichert, also für die einzelnen Menschen unterschiedlich organisiert ist. Das hängt damit zusammen, dass Menschen beim Konstruieren auf unterschiedliches Wissen zurückgreifen. Die Unterschiede im Wissen stehen oft in Zusammenhang mit dem sozialen Hintergrund. * Übrigens trifft seine Regel in diesem Fall nicht zu, weil die Form Uur erst nach der so genannten Diphtongierung, die die mittelhochdeutschen langen u zu au machte, in die heutige Hochsprache gelangt ist. Wäre das Wort Uur früher in dieser Form bekannt gewesen, würde es tatsächlich – wie in westmitteldeutschen Mundarten – auch in der Schriftsprache Auer heissen. Mille feuilles | Didaktisches Handbuch 17 Zusammenfassung Für die weiteren Überlegungen sind die folgenden Punkte wichtig: 1. Konstruktion und die ihr unterliegenden Prozesse ermöglichen das Erkennen und Verstehen der Welt. 2. Konstruieren ist Interaktion zwischen bereits vorhandenem Wissen und den Umweltreizen, die der Mensch aufgreift. 3. Der Konstruktionsprozess lässt sich durch bestimmte Verhaltensweisen des Menschen charakterisieren; sehr häufig ist z. B. das Inferieren. Verschiedene Ansätze konstruktivistischen Denkens Bevor auf das konstruktivistische Lernverständnis eingegangen wird, sollen verschiedene Ansätze konstruktivistischen Denkens angesprochen werden. Dies ist erforderlich, um die unterschiedlichen Facetten zu verstehen, die sich im konstruktivistischen Lernverständnis widerspiegeln. Obwohl es in der Philosophie und Psychologie eine Vielzahl von erkenntnistheoretischen Modellen gibt, taucht der Begriff der Konstruktion erst bei Piaget (z. B. 1974) auf. Der von ihm begründete epistemische Konstruktivismus ist ein entwicklungspsychologischer Ansatz, bei dem es um die zentrale Frage geht, wie der heranwachsende Mensch sein Denkvermögen (d. h. seine Kognition) entwickelt. Piaget formuliert als erster das Grundprinzip des Konstruktivismus: Die Entwicklung der menschlichen Kognition erklärt sich durch die Interaktionen, die zwischen dem sich immer weiter ausfächernden eigenen Wissen und den Umwelterfahrungen vonstatten gehen. Auf dem Wege zum Erwachsenensein erweitert und verdichtet das Kind die bei der Geburt rudimentär ausgebildeten kognitiven Strukturen und konstruiert sich so sein Kognitionssystem. Beispiel: In der ersten Phase der kindlichen Entwicklung lernt das Kind z. B., dass seine Hand zu seinem Körper gehört, oder dass es, wenn es an einer Schnur zieht, eine Spieluhr zum Erklingen bringt. Es lernt die Objektpermanenz zu verstehen, d. h. dass ein Objekt auch dann noch existiert, wenn es nicht mehr gesehen oder berührt werden kann. Es lernt dies, weil es sein bisheriges Wissen mit dem, was es sieht in Verbindung bringt, und fächert so seine Kognition aus. Der radikale Konstruktivismus als Schule der Philosophie hat viele Vorläufer. Schon 1710 hat der italienische Philosoph Giambattista Vico das Grundprinzip dieser Philosophie in seinem berühmten Satz: «Wie Gott die Welt genau kennt, weil er sie geschaffen hat, kann der Mensch nur das wissen, was er selbst konstruiert hat». Die neuen Philosophen sind noch radikaler; von Glasersfeld formuliert die Grundthese des radikalen Konstruktivismus: Es kann keine objektive Realität «draussen» geben. Realität wird immer subjektiv von uns konstruiert. Wir konstruieren Ideen, Hypothesen, Theorien und Modelle, und so lange unsere Erfahrung erfolgreich in sie eingepasst werden kann, sind sie viabel (d. h. funktionstüchtig). (von Glasersfeld 1987:140) Der radikale Konstruktivismus gibt dem Konstruktionsbegriff eine neue Qualität. Der Mensch konstruiert die Welt, in der er lebt, als seine eigene. Die Welt ist kein sinnliches Abbild seiner Umgebung, sondern eine konstruktive Grösse, die er erzeugt und durch Erfahrungsaustausch mit anderen erprobt. Dabei spielt das Gedächtnis eine ganz wichtige Rolle: es wird von den Konstruktivisten als wichtigstes Sinnesorgan bezeichnet. Beispiel: Wir sehen nur das, was wir bereits wissen. (Werbespruch eines bekannten Reiseführers) Der soziale Konstruktivismus versteht zwar auch die Konstruktion als zentrales Konzept der menschlichen Erkenntnis, sieht aber die Interaktionen, die während des Konstruktionsprozesses ablaufen, nicht auf den Einzelnen beschränkt. Konstruktionen finden auch statt, wenn Menschen mit anderen Menschen interagieren: die anderen, d. h. die Kommunikationspartner, stehen für die Umwelterfahrungen und liefern diese bereits in verdichteter sprachlicher Form. Der russische Psychologe Vygotsky, der als Begründer aller sozialkonstruktivistischen Strömungen gilt, sieht in der Interaktion mit anderen eine starke Motivation für Konstruktionen. Sozialkonstruktivistisch orientierte Pädagogen sind der Auffassung, dass in der Interaktion zwischen Menschen das grösste Potenzial für das Lernen liegt. The social dimension is more than a safe, supportive environment: it is the area within which learning actually occurs. (Moate 2009) Die soziale Dimension ist mehr als eine sichere und unterstützende Lernumgebung: es ist der Bereich, in welchem das Lernen eigentlich stattfindet. 18 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch Jede Alltagsinteraktion, jedes Gespräch über die Ladentheke hinweg ist ein Prozess, bei dem die Kommunikationspartner Wissen konstruieren. Es ist ein kollaboratives Unterfangen: die an der Interaktion Beteiligten handeln gemeinsam die Bedeutung ihrer Interaktion aus und erzielen dadurch einen Lerngewinn. Beispiel: Bekannte Interaktionsprozesse sind die Dialoge von Plato, bei welchen allerdings der Philosoph selbst als Lenker des Gesprächs fungiert und den Konstruktionsprozess steuert. Von den drei skizzierten Strömungen sind zweifellos der soziale und der epistemische Konstruktivismus für die Entwicklung eines konstruktivistischen Lernverständnisses von grösserer Bedeutung. Der radikale Konstruktivismus liefert zwar wichtige Überlegungen zu einer Lerntheorie; es erscheint allerdings nicht möglich, auf einer philosophischen Theorie, welche die Existenz einer objektiven Wirklichkeit verneint, eine gültige Lern- und Sprachlerntheorie aufzubauen. Ein eher pragmatisch operierender Konstruktivismus, der Grundüberlegungen aus allen drei Ansätzen übernimmt und sie auf seine lerntheoretische Relevanz überprüft, ist hierfür besser geeignet. Auf ihn und seine Relevanz für Mille Feuilles soll im Folgenden eingegangen werden. Das konstruktivistische Lernverständnis Eine eigentliche konstruktivistische Lerntheorie gibt es bisher nicht. Deshalb wurde für den Titel dieses Kapitels auch der Begriff «Lernverständnis» gewählt, der darauf verweisen soll, dass in neuen lerntheoretischen und fachdidaktischen Überlegungen viel konstruktivistisches Gedankengut eingegangen ist, dass sich UNG S S A F S F R U W ENT aber auch viele Konzepte der modernen Pädagogik und Didaktik, obwohl sie un abhängig vom Konstruktivismus entwickelt wurden, auf seine Erkenntnisse berufen und stützen können. Die im Folgenden zusammengestellten Grundgedanken zeichnen sich nicht durch Vollständigkeit aus; sie sind vor allem im Hinblick auf ihre Relevanz für Mille feuilles ausgewählt worden. Alle dem Konstruktivismus verpflichteten Pädagogen und Didaktiker verstehen das Bedeutungen in die Köpfe der Kinder transportieren, die sie für den Lehrer haben. (von Aufschnaiter, Fischer und Schwedes 1992: 388) Eng verbunden mit der gerade diskutierten ist eine weitere Grundaussage im konstruktivistischen Lernverständnis. Das Wissen des Menschen, seine Erfahrungen sind subjektiv, deshalb sind auch die Ergebnisse von Lernprozessen individuell verschieden. Je nach seinem bereits In der Interaktion zwischen Menschen liegt das grösste Potenzial für das Lernen. Lernen als aktiven Prozess der Konstruktion von Wissen. Entscheidend für die lerntheoretische Perspektive ist der Begriff «aktiv». Er macht deutlich, dass Lernprozesse vom Lerner ausgehen müssen und nicht vom Lehrer. Papert (1990:3) kleidet dies in die Formel: «Knowledge is built by the learner and not supplied by the teacher». (Das Wissen wird vom Lerner konstruiert und nicht vom Lehrer bereitgestellt.) Lernen ist Entwicklung subjektiver Erfahrungsbereiche. (von Aufschnaiter, Fischer und Schwedes 1992: 387) Die zweite Grundaussage im konstruktivistischen Lernverständnis gehört seit langem zu den Grundthesen pädagogischen Denkens. Es kann nur verstanden und gelernt werden, was sich mit bereits früher gemachten Erfahrungen verbinden lässt. Jeder Lerner kann Sinnesreize (Informationen) nur auf der Basis seiner eigenen Erfahrungen deuten, die wiederum das Ergebnis früherer Konstruktionen sind. Worte, Handlungen und Gesten eines Lehrers können also nicht die vorhandenen Erfahrungsinventar interpretiert der Mensch die eingehenden Informationen unterschiedlich. Wenn individuelle Erfahrungen Lernprozesse so unterschiedlich beeinflussen, dann ist es auch schwierig, die Ergebnisse von Lernprozessen curricular vorauszuplanen. Unterricht ist nicht berechenbar, denn Unterrichtsinhalte werden in den Köpfen der Lernenden unterschiedlich interpretiert. Das hat auch Auswirkungen auf die Leistungsbewertung, denn Leistung ist ja dann nicht nur von dem eigentlichen Lernvorgang abhängig sondern auch vom sozialen und kulturellen Hintergrund des Lernenden. Konstruktivistisch orientierte Lerntheoretiker leiten aus den Überlegungen der Konstruktivisten zur nicht objektiven Interpretierbarkeit der Welt und zur Notwendigkeit, das eigene Überleben zu sichern, das Erfordernis ab, Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen. Lernprozesse können nur gelingen, wenn der Lernende bereit ist, das eigene Lernen verantwortlich in die Hand zu nehmen. Mit der Eigenverantwortlichkeit verbindet Mille feuilles | Didaktisches Handbuch 19 sich die Selbstorganisation. Lernprozesse können nur dann erfolgreich sein, wenn sie vom Lernenden selbstständig organisiert werden. Die konstruktivistisch orientierte Pädagogik fordert, die Fähigkeit zur Selbstorganisation im Unterricht zu thematisieren und den Lernenden damit autonomer zu machen. In der konstruktivistisch orientierten Pädagogik wird immer wieder auf einen Grundgedanken der sozialkonstruktivistisch orientierten Psychologie verwiesen (vgl. oben), nämlich dass der soziale Kontext und die soziale Interaktion als entscheidende Aspekte bei allen Lernvorgängen gesehen werden müssen. Dabei werden zwei Punkte besonders hervorgehoben: Die Lernenden gelangen in der Zusammenarbeit zu einer Angleichung ihrer subjektiven Wissenskonstrukte. Und durch das gemeinsame Arbeiten an Wissensinhalten wird der Lernprozess für den Einzelnen erleichtert. Reiche Lernumgebungen Eine letzte zentrale Überlegung, die aus dem Gedankengut der Konstruktivisten abgeleitet wurde, bezieht sich auf das, was man heute in der Pädagogik als reiche Lernumgebung bezeichnet. In reichen Lernumgebungen wird am besten gewährleistet, dass der Einzelne Lerninhalte vorfindet, die er mit den eigenen Erfahrungen, mit dem eigenen Wissen verbinden kann. Reiche Lernumgebungen sind der Kern einer konstruktivistischen Lernkultur, sie führen zu einer neuen Form des schulischen Klassenzimmers und stellen auch die Entwickler von Lehrmitteln vor neue Aufgaben. Denn um eine reiche Lernumgebung im Klassenzimmer aufzubauen, sind unterschiedliche Lernangebote erforderlich, die neben Texten auch Bilder, Audio und Video anbieten und durch Internetzugänge das eigene Recherchieren ermöglichen. Zusammenfassung 1. Lernen ist ein aktiver Prozess der Konstruktion von Wissen 2. Es kann nur gelernt werden, was sich mit bereits früher gemachten Erfahrungen verbindet. 3. Das Wissen des Menschen, seine Erfahrungen sind subjektiv, deshalb sind auch die Ergebnisse von Lernprozessen individuell verschieden. 4. Lernprozesse können nur gelingen, wenn der Lernende bereit ist, das eigene Lernen verantwortungsvoll in die Hand zu nehmen. 5. Lernprozesse können nur erfolgreich sein, wenn sie vom Lerner selbstständig organisiert werden. 6. Der soziale Kontext, die soziale Interaktion sind ein entscheidender Aspekt bei allen Lernprozessen. 7. Reiche Lernumgebungen sind der Kern einer konstruktivistischen Lernkultur. Konstruktivistisches Lernen in Mille feuilles Mille feuilles ist einem konstruktivistischen Lernverständnis verpflichtet. Die in der Zusammenfassung aufgeführten sieben Punkte scheinen deshalb – je aus unterschiedlichem Blickwinkel und mehr oder weniger ausführlich erläutert – in allen Kapiteln des Handbuchs auf. So wird z. B. im Kapitel «Didaktik der Mehrsprachigkeit» die Verbindung mit früheren Erfahrungen beim Sprachenlernen thematisiert (Punkt 2); der Aspekt einer reichen Lernumgebung wird aus- führlich im Kapitel Inhaltsorientierung beleuchtet (Punkt 7); der Lernerautonomie ist ein eigenes Kapitel gewidmet (Punkte 4 und 5) und im Kapitel Evaluation wird dargelegt, wie in Mille feuilles der Erkenntnis Rechnung getragen wird, dass die Ergebnisse von Lernprozessen individuell verschieden sind (Punkt 3). In den folgenden Beispielen wird gezeigt, wie sich mehrere dieser Prämissen innerhalb einer activité oder tâche miteinander verbinden. Die activités und tâches in Mille feuilles sind offene und mehrschrittige Aufgabenstellungen, die häufig in Partneroder Gruppenarbeit gelöst werden. Sie unterscheiden sich damit von herkömmlichen, vorgefertigten Übungsformaten wie zum Beispiel Lückentexten, einfachen Zuordnungssaufgaben, geschlossenen Fragestellungen mit Richtig-FalschAntworten … 20 Mille feuilles | Didaktisches Handbuch Anorak Die Inuits (E skimos) in G rönland mu sich gegen W sst ind und Käl te schützen tr u g .S en Jacken aus R Activité B obbenfell. D iese na ten sie «Ano rak». «Anora k» bedeutet was gegen « den Wind». D as Wort «Ano rak» wander te auch in an dere Sprach Tee ein. In Deuts en chland und Die Engländer waren grosse Seefahre Fr ankreich trif r. In Asien man es ft häufig an. K kosteten sie ein Getränk, das «te» ennst du das genannt wurde. Wort? Sie brachten dieses Getränk nach Eng land. Von hier aus «eroberte» es ganz Europa. Tennis Im 14. Jahrhundert erfan den die Engländer ein Sp iel mit Ball, Schläger und Ne tz. Sie gaben ihm den fra nzösischen Namen: «Tenez!» Das bedeutet: «Haltet.» Aus dem französischen «Tene z» ist «Tennis» geworde n. lange Reise gemacht haben. h. Activité B Judo eikampf. Er sportlichen Zw ne Schule für pf nicht Konstruktivistisches Gegner im Kam Lernen », weil sich die men in einer udo». 1906 ka sch «Jactivité eisst auf Japani tschland. Die uch nach Deu ndschaftsbes ar Lernen einer Parallelwörter spielen beim ieser w pfkünste vor. D hre Nahkamneuen Sprache eine . wichtige Rolle. In Mil Judounterricht oldaten auch le feuilles werden die Lernenden gleich zu haben. die eine lange Reise gemacht Hier erfahrt ihr etwas über Wörter, Geschichte nach. Wählt Wörter aus. Lest ihre Judo Er Zweikampf. sportlichen ht Schule für Kampf nic Tokio eine Gegner im ro Kano in kamen il sich die ndete Jigo Weg», we do». 1906 fte «Ju san ch 1882 grü r nis Japa rt «de chland. Die uts se Sporta heisst auf De die g» h nte We nan such nac er sanfte r schaftsbe dürfen. «D . Dieser wa em Freund verletzen fkünste vor iffe zu ein Nahkamp e Kriegssch terricht. Kaiser ihre japanisch deutschen auch Judoun rten dem e Soldaten sein ten Gäste füh an hat Lokomotiv . Von nun e begeistert In Englan d wurde 180 Tomate 4 die erste Dampfloko che motive erb kten spanis aut. Die bus entdec Eng elum län Ko unb der nannte Christoph r assen sie n die neu Hie von t a. Zei erik Ma e Zur schine «lo Südam nten diese comotive Mittel- und engine». mischen nan Die Lokom Seefahrer Die Einhei rern so otive hat e Früchte. ihren Name den Seefah in vielen Spr kannte, rot meckten n sch n. e me cht achen beh Die Frü opa mitnah alten. «tomatl». en nach Eur sie ihre Sam gut, dass sind? ähnlich oder gleich in verschiedenen Sprachen Warum gibt es Wörter, die Tee aus «eroberte» es ganz Europa. Tennis Im 14. Jahrhundert erfanden die Engländer ein Spiel mit Ball, Schläger und Netz. Sie gaben ihm den französischen Namen: «Tenez!» Das bedeutet: «Haltet.» Aus dem französischen «Tenez» ist «Tennis» geworden. freiwillig D’où viennent les mots? Woher kommen die Wörter? Beginn des Französischunterrichts dazu Lokom otive In Engla angeleitet, Phänomen der Parallelwörnddas wurde 1804 d D amzupflerkennen. ie erstesie, water erfahren okomo Zudem t iv e e r Erum b ngläes a u t. Die Sprachen gleiche ndin er verschiedenen nannte n diegibt. Moder aschin n ähnliche Wörter e u e e« locomo tive eng Die Lok ine». omotiv e hat ih in viele ren Nam n Sprac en hen be halten. Anorak Die Inuits (Eskimos) in Grönland mussten sich gegen Wind und Kälte schützen. Sie trugen Jacken aus Robbe nfell. Diese nannten sie «Anorak». «Anor ak» bedeutet «etwas gegen den Wind» . Das Wort «Anorak» wanderte auch in andere Sprachen ein. In Deutschland und Frankreich trifft man es häufig an. Kenns t du das Wort? Die Engländer waren grosse Seefahrer. In Asien kosteten sie ein Getränk, das «te» genannt wurde. Sie brachten dieses Getränk nach England. Von hier Notiert. e ee Activité B UNG S S A F S F R U W ENT D’où viennent les mots? auf jeder Insel 64 – 65 einzutragen. Hinterlasse der Seekarte auf den Seiten Denk daran, deine Reiseroute auf besonders wichtig war. etwas, was für dich in der activité eine Spur. Schreibe oder zeichne Woher kommen die Wörter? in der Klasse. Besprecht eure Erklärungen 70 magazine 3 71 1 Sprachen gleich oder ähnlich sind? In einem elektronischen Wörterbuch für Kinder suchen die Lernenden Parallelwörter. Damit wird die Grundlage für eine wichtige Lesestrategie gelegt. Activité C Activité C Dictionnaire des enfants Du findest Wörter, die auf Deutsch und Französisch Dictionnaire Des Enfants a â b c d e é f g h i j k l m n o p q r s t u v x w y z heisst auf Deutsch Ozean gleich oder ähnlich sind. océan Océanie octobre oignon oiseau oncle ongle onze opéra or orange orange orbite orchestre ordinateur ordures oreille orfèvre orgue os ours outil kann eine Orange sein Im Internet gibt es ein Wörterbuch für Kinder. Ihr findet es unter www.logos.it Wenn ihr auf dieser Seite seid, so klickt in der linken Spalte «childrens dictionary» an. ist der Monat Oktober ...oder eine Farbe... Sucht auf der neuen Seite das Feld «FRENCH» und klickt es an. Parallelwörter auf Finde im Text Wörter, die ich gle h Deutsch und Französisc Jetzt erscheint: heisst Oper o Im Lied «Polyglotte» hast du Wörter kennen gelernt, die in verschiedenen Sprachen vorkommen. Du gehst nun auf die Suche nach französischen Wörtern, die du verstehst, weil sie auf Deutsch gleich oder ähnlich sind. Sie heissen Parallelwörter. Hängt euer Blatt auf. Vergleicht mit andern Gruppen. bedeutet vermutlich der Onkel ist ein Orchester Dictionn a â b c d e é f q r s t v Dictionn a â b c d e é f q r s t v vainqueur valise vase ver de terre verre verre vingt violet violon vis volcan volleyball voyage vainqueur valise vase ver de terre verre verre vingt violet violon vis volcan volleyball voyage FR EN CH Fahrt mit weiteren Buchstaben fort. Denk daran, deine Reiseroute auf der Seekarte auf den Wie werden die Wörter Seiten 64 65 einzutragen. Hinterlasse auf jeder Insel auf – Französisch und Deutsch geschrieben? Vergleicht die oder ähnlich sind. Anfangsbuchstaben. Oktober eine Spur. Schreibe oder zeichne etwas, was für dich in der activité besonders wichtig war. Französisch Deutsch Wählt einen Buchstaben aus und klickt ihn an. Es erscheint eine Liste von französischen Wörtern. Druckt die Liste aus. Macht euch auf die Suche nach französischen Wörtern, die ihr kennt, weil sie auf Deutsch gleich oder ähnlich sind. Sagt einander, wie die Wörter auf Deutsch heissen. Markiert sie. océan Ozean octobre Oktober oncle Onkel vase Vase volcan Vulkan volleyball Volleyball Deutsche Nomen schreibt man gross. Französische Nomen schreibt man meistens klein. 72 73 magazine 3 1 Mehrere Vorgaben eines konstruktivistischen Lernverständnisses werden hier eingelöst. » Reiche Lernumgebung Die Grundlage der Recherche für Parallelwörter ist ein vollständiges elektronisches Kinderwörterbuch. Die Lernenden können auswählen welche und wie viele Ausschnitte sie bearbei- ten wollen. Das Grundlagenmaterial ist authentisch, also nicht im Hinblick auf erwartete Einsichten der Lernenden didaktisiert. Dies führt zu einer tieferen Auseinandersetzung mit dem Phänomen, indem die Lernenden einerseits merken, dass es eine Vielzahl von Parallelwörtern Deutsch – Französisch gibt, sich andererseits aber auch bewusst werden, dass nicht jedes gleich ge- schriebene oder gleich tönende Wort ein Parallelwort ist (zum Beispiel mais – Mais / or – Ohr). » Verbindung mit bereits gemachten Er fahrungen Das grosse Angebot an Wörtern ermöglicht es den Lernenden, ihr ganzes Weltwissen einzubringen und Verbindungen zwischen ihrem bestehenden Mille feuilles | Didaktisches Handbuch 21 Wortschatzwissen und den neuen französischen Wörtern zu finden. » Soziale Interaktion Die Lernenden suchen in Partnerarbeit nach Parallelwörtern und vergleichen und diskutieren ihre Lösungen in einer grösseren Gruppe. Durch das gemeinsame Lernen können sie auch das Wissen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler in die eigenen Wissensbestände aufnehmen. » Individuell verschiedene Lernergebnisse Die Ergebnisse dieser activité fallen von Lernergruppe zu Lernergruppe unterschiedlich aus. Die offene Aufgabenstellung ermöglicht es allen Lernenden, ihr ganzes Wissen einzubringen und – entsprechend ihrem Vermögen – individuell unterschiedliche Erkenntnisse zu gewinnen. Konstruktivistisches Lernen in einer tâche Auswahl an Sprachmitteln zur Verfügung. » Verbindung mit bereits gemachten Erfahrungen Für das Verfassen des eigenen Filmkommentars können die Lernenden auf eigene Erfahrungen zurückgreifen: zum Beispiel auf ihr Wissen betreffend der Gestaltung von Tagesschaubeiträgen (Einleitung, Angaben zu Ort und Zeit, Interviews, Sachinformationen …), oder auf ihre Erinnerungen an ähnliche Veranstaltungen, die sie besucht haben. In einer tâche wenden die Lernenden das inhaltliche und sprachliche Wissen an, das sie sich während der Arbeit an einem parcours angeeignet haben. In magazine 53 präsentiert jede Gruppe eine kurze Filmreportage zu einer Veranstaltung in der Suisse romande oder im angrenzenden Frankreich. Die verschiedenen Veranstaltungen sind von überregionalem Interesse und Teil des jeweiligen Kulturguts. In dieser tâche werden insbesondere folgende Vorgaben eines konstruktivistischen Lernverständnisses sichtbar: » Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen Die Lernenden bearbeiten die tâche weitgehend selbstständig und übernehmen die Verantwortung für das eigene Lernen und für das Produkt ihrer Arbeit. » Reiche Lernumgebung Der Input, auf welcher die tâche basiert, besteht aus verschiedenen authentischen Tagesschaubeiträgen und einer Auswahl an Fotos. Für ihre Arbeit werden die Lernenden darauf verwiesen, folgende Materialien zu verwenden: eine geographische Karte, ihre Wortschatzsammlung in fichier und revue, Wörterbücher, Internetadressen. Zudem steht ihnen eine » Soziale Interaktion Die Lernenden präsentieren sich gegenseitig neue Inhalte, die sie sich vorgängig in der Gruppe erarbeitet haben. Damit baut sich die Klasse als Ganzes neues Weltwissen auf. Tâche Zusammenfassung Tâche Commenter un film «en direct » Du kommentierst den überbrücken compenser petits mots gens dans le film – des Utilisez – comme les . pour compenser des pauses du ausgewählt Dokumentarfilm, den donc … hast. also disons … schliesslich enfin … bon … Sprechpausen überbrücken Benutze Füllwörter, um Sprechpausen zu überbrücken. sagen wir gut alors … also du coup … darum euh … pour faire court … äh um es kurz zu machen bref … 1. Se préparer à comme nter le film un commentaire Formulez ensemble en fait … tions suivantes: oral. Donnez les informa Quoi? oral Où? mündlich Quand? événement? Comment tu trouves ton t-ils? Les spectateurs: d’où viennen ? sont-ils n combie s: visiteur Les Le public: que fait-il? sans son décidez arrêter ohne Ton entscheidet anhalten kurzum mais … aber eh ben … eigentlich 2. Présenter le film nun - donc - à ... L‘événe ment a lieu un événem ent Nous vous présent ons vraimen t magnifi que. Alors - ... c‘est ... Bon - ... se trouve ... fois le film sans son. Regardez encore une moment. Décidez qui parle à quel votre présentation. arrêter le film pendant Décidez si vous voulez commenter le film: Cela peut vous aider à ête. votre fichier comme pense-b Utilisez les cartes de le pense-bête die Gedächtnisstütze Spick-Notizen Notiere Sätze, die du verwenden kannst. Wirf beim Sprechen wenn nötig einen Blick auf die vorbereiteten Sätze und wende sie an. 42 3 sung magazine 5 Erprobungsfas 43 Die Beispiele zeigen: Reiche Lernumgebungen, offene Aufgabenstellungen, die Möglichkeit der Verknüpfung von bereits bestehendem Wissen mit neuen Erkenntnissen und die intensive soziale Interaktion untereinander ermöglichen es den Lernenden, ihr Wissen in einem Prozess, in welchem sie in hohem Masse aktiv sind, zu konstruieren. www.fair-kopieren.ch Art.-Nr. 85599 ISBN 978-3-292-00658-5 9 783292 006585