Der Streit um den Sergeanten Grischa - Rosa-Luxemburg
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Der Streit um den Sergeanten Grischa - Rosa-Luxemburg
Der Streit um den Sergeanten Grischa von Arnold Zweig | Regie: Thomas Ebermann Szenische Lesung mit: Denis Moschitto | Ruth Marie Kröger | Reinhard von Hacht | Thomas Ebermann | Jörg Pohl | Thomas Wittmann Mittwoch, 5. November | 20 Uhr | TAK - Theater Aufbau Kreuzberg Prinzenstr. 85 F | Eintritt 6/12 Euro »Die Geschichte Grischas hat die parabolische Ausdruckskraft einer Romanfabel, die man, ohne zu übertreiben, meisterhaft nennen darf. Dieser gutmütige Russe […] ist einer von Millionen einfacher Menschen, die im Labyrinth des Krieges herumirren und von einer Last von Problemen erdrückt werden, die sie überhaupt nicht begreifen…« Marcel Reich-Ranicki Als “das beste deutsche Kriegsbuch” bezeichnete Kurt Tucholsky den Roman von 1927, auf dem Arnold Zweigs literarischer Weltruhm gründen sollte. Zur szenischen Lesung bearbeitet, aber auch angereichert durch Dialoge aus der kaum bekannten Fassung für die Bühne, spielt das wundervolle Ensemble unter der Regie von Thomas Ebermann Arnold Zweigs Meisterwerk. So lange er handeln kann, ist Grischa dieser Draufgänger, dieser tollkühne Haudegen, der die Flucht aus dem deutschen Arbeitslager wagt und hofft, sich in sein russisches Dorf durchschlagen zu können. Sein Wagemut wird scheinbar belohnt, denn in den Wäldern Litauens trifft er Partisanen, bändelt mit deren Chefin an – und man besorgt ihm eine neue Identität. Er kann sich – als eine Streife ihn dann doch gefangen nimmt – als der Überläufer Bjuschew ausweisen. Was größere Sicherheit versprach, wird für Grischa lebensgefährlich. Denn ein Befehl im Jahre 1917 ordnet an, dass mit Deserteuren der zaristischen Armee nicht länger gnädig umzugehen sei. Vielmehr seien sie aus Gründen der Manneszucht und damit ihr Ungehorsam nicht bei deutschen Landsern Schule macht, standrechtlich zu erschießen. Grischa, nunmehr ohnmächtiges Objekt der Militärjustiz, kann nur noch hoffen, dass die preußischen Humanisten und jüdischen Intellektuellen, die ihn zu schützen sich bemühen, einflussreicher als jene sind, die ihn als geeignetes Material zur Statuierung eines Exempels benutzen wollen… Eine gemeinsame Veranstaltung von: Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V. und Helle Panke e.V. Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, OPAK und TAK. Kontakt: [email protected]