Die Klangformung am akustischen Schlagzeug
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Die Klangformung am akustischen Schlagzeug
Diplomarbeit: Die Klangformung am akustischen Schlagzeug Instrumente, Stimmung und Mikrofonierung in der Rock- und Popmusik Verfasser: Benny Eismann www.tontempel.de Inhaltsverzeichnis 1. Stichwort Schlagzeug -4- 2. Wie hat sich das Schlagzeug bis heute entwickelt? -5- 3. Instrumente des Schlagzeugs 3.1 Kesselmaterialien 3.1.1 Hölzer 3.1.2 Metalle 3.2 Bassdrum 3.3 Snaredrum 3.3.1 „Throw-Off“-Abhebung 3.3.2 „Throw-Off- II“-Abhebung 3.3.3 Parallel-Abhebung 3.4 Toms und Tom-Haltesysteme 3.4.1 R.I.M.S.-System 3.4.2 Y.E.S.S.-System 3.4.3 OptiMount-System 3.5 Rototoms 3.6 Becken (Cymbals) 3.6.1 Metrum begleitende Becken 3.6.2 Effekte-Becken 3.7 Fußmaschine 3.8 Sticks -7-8-8-9- 10 - 11 - 12 - 12 - 13 - 13 - 14 - 14 - 15 - 16 - 16 - 17 - 17 - 18 - 19 - 4. Felle (Drumheads) 4.1 Befestigung der Felle 4.2 Fellarten und deren Klangneigungen 4.3 Tomfelle 4.4 Bassdrumfelle 4.5 Snarefelle - 20 - 20 - 21 - 22 - 23 - 24 - 5. Stimmen des Schlagzeugs 5.1 Stimmen der Toms 5.1.1 Sichtstimmung 5.1.2 Feinstimmung des Resonanzfells 5.1.3 Feinstimmung des Schlag- und Resonanzfells 5.2 Stimmen der Snaredrum 5.3 Stimmen der Bassdrum 5.4 Möglichkeiten der Resonanzdämpfung - 26 - 27 - 27 - 28 - 29 - 29 - 30 - 31 - 2 6. Mikrofone 6.1 Kategorisierung und Konstruktionsprinzipien 6.2 Kapselkonstruktionen und Richtcharakteristiken 6.3 Wandlerprinzipien - 32 - 32 - 32 - 34 - 7. Mikrofonierung des Schlagzeugs 7.1 Mikrofonierung der Trommeln 7.2 Mikrofonierung der Becken 7.2.1 Intensitätsstereofonie 7.2.1.1 XY-Verfahren 7.2.1.2 MS-Verfahren 7.2.2 Laufzeitstereofonie (AB-Verfahren) 7.2.3 Äquivalenzstereofonie (ORTF-Verfahren) - 35 - 35 - 37 - 38 - 38 - 39 - 40 - 41 - 8. Drum Sound Replacement - 41 - 9. Fazit - 42 - Abbildungsverzeichnis - 43 - Literaturverzeichnis - 45 - 3 1. Stichwort Schlagzeug Das Schlagzeug stellt in der heutigen Unterhaltungsmusik eine konstante Größe dar. Es gehört meist zur Grundbesetzung einer Band und spielt daher auch eine entscheidende Rolle für deren Gesamtsound. Dieser leidet jedoch erheblich, wenn das Drumset nicht korrekt gestimmt oder auch bei Konzerten nicht optimal mikrofoniert ist. Beginnend mit einem kurzen geschichtlichen Abriss, über die Bestandteile des Schlagzeugs bis hin zu verschiedenen Möglichkeiten der korrekten Mikrofonierung ist es das Ziel dieser Arbeit, das Verständnis von Musiker und Techniker gegenüber diesem komplexen Instrument zu verbessern. Dabei werden zunächst die einzelnen Instrumente, über die sich der Klang des Schlagzeuges vorwiegend definiert, thematisiert. Kesselmaterialien, Kesseldimension und beispielsweise die Gratungen der einzelnen Trommeln sind dabei wichtige Parameter der Klangformung. Des Weiteren sind die Schlagzeugfelle mit unterschiedlichen Spezifikationen von entscheidender Bedeutung: Ob einlagig, zweilagig, beschichtet, dick, dünn oder auch am Rand verstärkt - sie bestimmen im Zusammenspiel mit der konkreten Stimmung des Drumsets maßgeblich den Sound. Auch sollen mögliche Fellkombinationen und deren Auswirkung auf die Tonentstehung betrachtet werden. Die Frage ist: Welche Felle sind von Vorteil, um den gewünschten Klang zu erhalten? Welcher Klang ist durch unterschiedliche Fellkombinationen von Schlag- und Resonanzfell erreichbar? Und: Welche Technik ist anzuwenden, um ein Schlagzeug korrekt zu stimmen? Als Voraussetzung für einen ausgewogenen Live-Sound sind allerdings weitere Faktoren entscheidend. Um das Schlagzeug neben anderen, auch elektrisch verstärkten Instrumenten, gut hörbar zu machen, bedarf es oft der Unterstützung von Mikrofonen. Wo und warum diese jeweils platziert werden, ist ein weiteres Thema der Arbeit. Dazu bedarf es einiger Grundkenntnisse über Mikrofone (Konstruktionsprinzipien, Richtcharakteristik, Abbildungseigenschaften), die unverzichtbar sind und dem Leser vermittelt werden. 4 2. Wie hat sich das Schlagzeug bis heute entwickelt? Schon die Urvölker nutzten neben Rauchzeichen zur Verständigung untereinander akustische Laute. Sie schlugen mit Steinen und Ästen auf hohle Baumstämme. Später bespannten sie diese, wie heute bekannt ist, mit Tierfellen und erfanden auf diese Weise schon das Prinzip der Trommel. Für das Schlagzeug an sich im Bereich der Rock -und Popmusik wäre der Bogen allerdings etwas zu weit genommen. Es ist eine unumstößliche Tatsache, dass die eigentliche Entwicklung des Schlagzeugs, so wie wir es kennen, mit der Verbreitung verschiedener Musikstile, respektive der klassischen Musik und des Jazz einhergeht. Wurden in der Marschmusik des 13. Jahrhunderts als Basstrommel noch Pauken oder Kesselpauken bei öffentlichen Veranstaltungen verwendet1, fällt diese Aufgabe in der heutigen U-Musik der Bassdrum zu. Hinsichtlich ihres Einsatzes als Basstrommel kann die Pauke als Vorläufer der Bassdrum gewertet werden. Fünfhundert Jahre später, im 18. Jahrhundert, traten die Pauken in Orchestern in Erscheinung. Schon in Werken Bachs (1685-1750) und Beethovens (1770-1827) waren sie Bestandteil der orchestralen Schlagzeuggruppen. Nach dem Vorbild türkischer Militärmusik übernahm man außerdem den so genannten Bassdrum-Cymbal-Effekt (gleichzeitiges Schlagen der Basstrommel und eines oben aufmontierten Beckenpaares), der heute eine wesentliche Technik für das Schlagzeugspiel in der Rock- und Popmusik darstellt. Dieses Beckenpaar gilt allgemein als Vorläufer der so genannten „Charleston-Maschine“ (heute: Hi-Hat). Ab dem 20. Jahrhundert trieb die Verbreitung der Jazzmusik die Entwicklung weiter voran. Waren in der klassischen Besetzung im Orchester und in der Marschmusik viele Personen für die Schlagzeug- bzw. Rhythmusgruppe vonnöten, sollten diese nun, aufgrund der Ensemblegröße, auf eine Person reduziert werden. Das forcierte das Entstehen des Drumsets, das „im Gegensatz zu allen anderen im Jazz gängigen Instrumenten [...] [in dieser Zusammensetzung] keine direkten Vorläufer in der europäischen und afrikanischen Musik“2 kannte. Eine Einigung über die Grundinstrumente des Jazz-Sets ließ allerdings bis zum Ende der 1930er Jahre auf sich warten: Bassdrum, Snaredrum, Tom-Tom(s) in Kombination mit Hi-Hat und diversen Becken bekamen schließlich den „Zuschlag“. Das Schlagzeug an sich ist demnach ein sehr junges Instrument, nicht wie beispielsweise die Gitarre, die bereits 5000 Jahre länger existiert. In den darauf folgenden Jahren sollte außerdem die Tuba als Bassinstrument vom Kontrabass abgelöst werden. Dadurch ging viel von dem bis dahin vorhandenen Marschcharakter des Jazz 1 2 Holland, James: Das Schlagzeug, Verlag Ullstein GmbH 1983, S.21. http://de.wikipedia.org/wiki/Schlagzeug, 27.01.07. 5 und Swing verloren.3 Zudem war durch die geringere Lautstärke jetzt ein leiseres, akzentuierteres Spiel aller beteiligten Instrumente möglich, was sich auch in einer Vergrößerung der Dynamik niederschlug. Bis in die 1960er Jahre war die weitere Entwicklung des Drumsets von eher improvisatorischem Stil geprägt. Kenny Clarke (1914 – 1985), Mitbegründer und Schlagzeuger des Modern Jazz-Quartett, ist dafür beispielhaft. Er markierte den „durchgehenden [Metrum begleitenden] Rhythmus auf dem [Ride-] Becken und setzte die Akzente mit der großen Trommel“4 (Bassdrum). Das Metrum - in der Musik der Fachbegriff für die Organisation von Schlägen in einem regelmäßigen Betonungsmuster - änderte sich grundlegend: das Ride- Becken nun genutzt für regelmäßige Betonungsmuster löste die Bassdrum und Snaredrum in dieser Funktion ab. Sie wurden jetzt zunehmend akzentuierter gebraucht.5 Nun begann sich auch die Bedeutung der neu aufkommenden Rock- und Beatmusik für die Entwicklung des Schlagzeugs stärker abzuzeichnen. Das machte sich dadurch bemerkbar, dass die Rhythmen binären anstatt, wie im Jazz und Swing üblich, ternären (triolischen) Strukturen folgten. Mit Blick auf die Popularmusik verschob sich das Kräfteverhältnis der Genres vom US-Amerikanischen Jazz zum britischen Beat und Rock. Das Paradebeispiel dafür ist der Durchbruch der Beatles, die schon 1963 mit ihrer 2. Single „Please Please Me“ für Fourore sorgten. In seinen physischen Ausmaßen wuchs das Schlagzeug beständig: Vom minimalen Jazzkit der 1930er und 1940er Jahre bis zum maximal möglichen Rockkit Ende der 1970er Jahre. Auch das Spiel mit einer Doppelbassdrum oder der Doppelbass-Fußmaschine kam in Mode. Das war zwar nicht neu, da es beispielsweise in den sechziger Jahren Keith Moon (The Who) oder Ginger Baker (Cream) schon praktizierten, ist jedoch bis zu dieser Zeit selten umgesetzt worden. Am Rande: Auf dem Gebiet der elektronischen Klangerzeugung möchte außerdem der Drumcomputer genannt sein. Zunächst analoge, subtraktiv arbeitende Geräte (z. B. Roland TR-606, 1982) sind allerdings bis heute oft von sample-basierten digitalen Vertretern (z.B. Roland R-70, 1991) im Bereich der Rock- und Popmusik aufgrund der besseren Handhabung und des natürlicheren Klanges ersetzt worden. 3 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Schlagzeug, 27.01.07. Bohländer, C./ Holler, K.-H.: Jazzführer, Philipp Reclam jun.- Verlag Stuttgart 1977, S.116. 5 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Kenny_Clarke, 03.02.07. 4 6 3. Instrumente des Schlagzeugs Grundlage der Kesselkonstruktion einer Trommel ist ein kreisrunder Zylinder aus Holz. Snaredrums sind auch oft aus Metallen wie Messing, Bronze, Stahl oder Aluminium gefertigt. Schlag- und Resonanzfell befinden sich jeweils auf den Öffnungen des Kessels bzw. liegen auf deren Kanten, den so genannten Kesselgratungen auf. Mit Hilfe der aus Holz, Guss oder Stahl gefertigten Spannreifen (auch Kesselreifen genannt; engl.: hoops/rims; siehe auch Kapitel 4.1), durch die in gleichmäßigen Abb. 3.1 Schlagzeug Abständen Spannschrauben (auch Stimmschrauben genannt) laufen, werden die Felle auf den Gratungen fixiert. Je nach Anzug der Schrauben können die Felle gespannt oder entspannt und damit gestimmt werden. Die Spannschrauben münden in Spannböckchen (Abb. 3.2), die fest an der Außenseite des Kessels angebracht sind. Früher wurden Kessel ausschließlich in der Fassbauweise mit so genannten Verstärkungs- oder Konterringen (engl.: reinforcing hoops) hergestellt. Heute ist es auch möglich, Trommeln ohne diese Ringe zu bauen. Trotzdem wird zeitweise auf sie zurückgegriffen, um Abb. 3.2 Spannböckchen mit Spannschraube den Klang des Kessels gezielt zu verändern. Konterringe werden entweder in den fertigen Kessel eingeleimt oder sie werden aus dem Rohling des Kessels herausgefräst. Die zweite Methode birgt Vorteile für das Schwingungsverhalten, da Ringe und Kessel aus nur einem Stück Holz bestehen. Befinden sich im Kessel keine Hindernisse wie Verstärkungsringe, wird ihr Klang offener und heller sein. Laut Johnson verkürzen sie nachweislich innerhalb der Trommel den Nachhall (Sustain) und produzieren eine stärkere Präsenz des Anschlages (engl.: Attack) im mittleren Frequenzbereich. Genau wie glatte Oberflächen den Schall reflektieren, werden ihn raue Oberflächen eher absorbieren. Je glatter also die Kesselinnenseite beschaffen ist, desto mehr Resonanz wird die Trommel entwickeln. Die Konterringe vermindern zudem die Resonanzfähigkeit und Ansprache im höchsten und tiefsten Bereich. Sie grenzen die Schwingungsfreiheit des Kessels ein, je breiter und dicker sie gearbeitet sind. Daher erreicht eine Trommel ohne Ringe einen 7 helleren, hochfrequenteren Klang, während eine beispielsweise dünnwandige Metallsnare durch gezielt eingebaute Verstärkungsringe ihre Resonanz im Tieftonbereich verbessern kann.6 Dünne Kessel haben naturgemäß eine größere Resonanzfähigkeit, da sie aufgrund der geringeren Masse einfacher zum Schwingen anzuregen sind. Der Durchmesser eines Kessels hat hingegen unmittelbar Einfluss auf seine Tonlage - je kleiner, desto höher. Flache Kessel haben „einen artikulierteren Klang und weniger Power durch die kleinere Kesselfläche“7. 3.1 Kesselmaterialien 3.1.1 Hölzer Für den Klang einer Trommel bzw. des ganzen Drumsets ist das Kesselmaterial ein entscheidender Faktor. Kommen bei der Herstellung der Snaredrum auch Metalle zum Einsatz (Kapitel 3.1.2), sind Tom-Tom und Bassdrum in der Regel aus Holz gefertigt. Einige Materialien werden in diesem Kapitel kurz betrachtet: Häufig wird aufgrund des großen Tonumfangs und der guten Resonanzeigenschaften Ahorn (engl.: maple) oder Birke verwendet, wobei, laut Börner, „Ahorn einen weicheren Sound begünstigt“, also einen gut ausgeprägten Bassbereich aufweist. [...] „Grundsätzlich kann man sagen, dass der Sound [abgesehen von Felltyp und Kesselbauweise] durch die Härte des Holzes bestimmt wird.“ Das heißt: „Je härter das verwendete Holz, desto heller und präziser wird der Ton der Trommel.“8 Auch lassen sich Obertöne und mittelstark ausgeprägter Attack einer Ahorntrommel durch Erhöhung ihrer Tonlage etwas steigern. Der Sustain ist länger als bei Birken-, Buchen- oder Eichenkesseln. Birkenholz (engl.: birch) ist härter beschaffen als Ahorn. Aufgrund dieser Eigenschaft ist der Bassbereich von Birkenkesseln zwar nicht sehr stark ausgeprägt, Attack- und Obertonanteil jedoch sehr dominant herauszuhören. Der Sustain ist etwas kürzer als bei Ahorn und weist ein Plus an mittleren und hohen Frequenzanteilen auf. Eiche ist ebenfalls ein sehr hartes Holz, bei dem vorwiegend mittlere Frequenzanteile zur Geltung kommen. Es besitzt einen kurzen Sustain und ist sehr laut und druckvoll, wodurch es sich, aufgrund der Dominanz mittlerer Frequenzen eher als Material für eine durchsetzungsfähige Snare eignet. 6 Vgl. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.5. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.22. 8 Börner, Tom: Stimmen der Trommel, musiktotal Berlin 2005, S.4. 7 8 Buchenholz (engl.: beech) ist charakterisiert durch tiefenlastigen Klang mit wenigen Obertönen, was meist leider zu Lasten eines transparenten Sounds geht. Der Sustain ist kurz, wodurch sich der Attack gut durchsetzen kann. Natürlich werden auch andere Hölzer wie Walnuss (engl.: walnut) und Kirsche (engl.: cherry) verwendet. Mahagoni (engl.: mahagony) (mit etwa um 20% gesteigerter Tieftonwiedergabe gegenüber Ahorn9) oder Rosenholz hingegen finden für Schlagzeuge der Oberklasse und bei exklusiven Snaredrums Anwendung. 3.1.2 Metalle Oft werden auch, wie schon erwähnt, Metalle zum Bau von Snaredrums verwendet. Aus Metall hergestellte Kessel verfügen gegenüber Holzkesseln, die naturgemäß offenporiger sind, über ein stärker ausgeprägtes Obertonspektrum. Sie klingen allgemein heller und schärfer. Kessel aus Stahl zeichnen sich durch einen starken Attack und langen Sustain aus. Sie klingen sehr laut und fokussiert. Durch steigenden Chromgehalt (ab 12% Chrom wird Stahl auch als Edelstahl bezeichnet) kann der Attack im Verhältnis zum Nachklang vermindert werden. Langer Sustain und mittelstarker Attack kann auch mit Kupfer-Snaredrums erreicht werden. Jedoch ist der Klang, verglichen mit Stahl, mittenlastiger. Kupfer (engl.: copper) ist allerdings auch Bestandteil von Bronze (engl.: bronze) und Messing (engl.: brass). Kessel aus Bronze weisen einen langen Sustain bei vermindertem Attack auf. Ihr Sound ist ebenfalls sehr mittenpräsent. Sie sind „ein naher Verwandter zu Messing [-kesseln]“10, klingen jedoch im Gesamtcharakter Holzkesseln ähnlicher als Aluminiumkessel. Bei Messingkesseln sind mittige Frequenzanteile stärker betont. Sie sind außerdem reich an Obertönen und besitzen dadurch ein scharfes Klangbild. Aluminiumkessel zeichnen sich, wie die anderen Metallkessel auch, durch ein gutes Obertonspektrum aus, was ihnen zu einem klaren und offenen Sound verhilft (ermöglichen sehr laute Rimshots). Allerdings besitzen sie einen für Metallkessel vergleichsweise kurzen Sustain. Die Resonanz einer Trommel ist zudem abhängig von deren Metallstärke. So entwickeln 1 Millimeter dicke Kessel weniger Resonanz in tiefen und mittleren Frequenzen als solche, die eine Stärke von drei Millimeter oder mehr aufweisen. Des Weiteren entwickeln gehämmerte Kessel (Abb. 3.4) aufgrund ihrer unebenen Oberfläche weniger Resonanz, behalten jedoch den Klangcharakter des verwendeten Materials. 9 Vgl. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.6. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.22. 10 9 3.2 Bassdrum Die große Trommel (engl.: Bassdrum) wird je nach Musikstil in sehr unterschiedlichen Bauweisen eingesetzt. Von der Größe der Bassdrum, dem Kesselmaterial über die Pedale und Schlegel der Fußmaschine bis hin zur Kombination mit verschiedenen Schlag- und Resonanzfellen können viele Parameter das Klangverhalten dieses Instruments beeinflussen. Bei aktuellen Modellen variiert ihr Durchmesser je nach Ausführung von 16 bis 26 Zoll, die Tiefe des Kessels reicht meist von 14 bis 18 Zoll. Die Kesseldimension ist, wie schon erwähnt, mitverantwortlich für die Tonlage und das Resonanzverhalten; genau genommen wird die Tonlage zunehmen, je kleiner der Kessel in seinen Ausmaßen gebaut ist. An der Außenseite der Bassdrum findet man zwei spitze, ausklappbare Beine (Abb. 3.3) vor, die dafür sorgen, dass sich die Trommel beim Spielen in den Boden verankern kann und nicht „wandert“. Die Kanten der Kesselgratungen sind bei dieser Trommel meist in einem Winkel von 30 Grad bis 45 Grad gearbeitet. Laut Börner bedeuten spitze Gratungen auch mehr Obertöne und gesteigerte Resonanz - was allgemein auf alle Trommeln des Abb. 3.3 Bassdrum-Bein mit Verankerung Schlagzeugs anwendbar ist. „Der Sound wird durch scharfe Kanten etwas präziser und durch runde Kanten etwas wärmer.“11 Des Weiteren wird das Resonanzverhalten von der Stärke des Kessels beeinflusst. Ein Kessel besteht, sofern aus Holz gefertigt, aus mindestens fünf bis zehn Lagen. Allgemein gilt, dass die Resonanzfähigkeit einer Trommel auch direkt von deren Stärke, das heißt von der Dicke und Anzahl der Holzlagen abhängt. Je mehr Lagen vorhanden sind und je dicker sie sind, desto weniger resonant wird sie klingen, weil sie dadurch auch mehr Masse besitzt und somit nicht so leicht zum Schwingen anzuregen ist.12 Für Jazzmusik verwendete Bassdrums sind meist dünner gearbeitet, um resonanter klingen zu können. Sie erreichen auch nicht so große Ausmaße wie deren Verwandte aus der Rock- und Popmusik, die in Absicht späterer Mikrofonierung möglichst trocken klingen sollen. 11 12 Börner, Tom: Stimmen der Trommel, musiktotal Berlin 2005, S.5. Vgl. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.5. 10 3.3 Snaredrum Die kleine Trommel (engl.: Snaredrum/Sidedrum; kurz: Snare) hat sich im Laufe der Zeit „aus verschiedenen Typen von Trommel und provenzalischer Trommel“ entwickelt. Die Bezeichnung als „Sidedrum [...] [wurde verwendet], da sie ursprünglich eine Trommel zum Marschieren war und schräg an der Seite des Spielers getragen wurde“.13 Heute steht dem Schlagzeuger seitens der Hersteller eine Vielfalt an Modellen und damit auch ein großes Spektrum verschiedener Grundklänge zur Verfügung. Die Klangfärbung wird sowohl durch die Auswahl der verschiedenen Felltypen und Fellkombinationen (siehe Kapitel 4) als auch durch die Ausmaße des Kessels (Kesseldimension), Kesselmaterial und Konstruktionsprinzip, beispielsweise das des Snareteppichs, geprägt. Betrachtet man die Kesseldimension, werden Snaredrums mit großer Kesseltiefe (6,5 Zoll bis 10 Zoll) in der Regel die größere Kesselresonanz haben und einen voluminöseren Klang mit breiterem Frequenzspektrum produzieren als eine Snare mit geringer Kesseltiefe von 3,5 Zoll bis 5 Zoll. Diese wiederum charakterisiert eine Abb.3.4 Bronze-Snare (gehämmert) gute Abbildung des Obertonspektrums. Ihr Klang wirkt artikulierter, wird aber aufgrund der kleineren Kesselfläche weniger laut sein. Weiterhin werden Snaredrums mit dem im Rock/Pop gebräuchlichem Durchmesser von 14 Zoll sicherlich basslastiger und tiefer klingen als die Konkurrenz mit geringerem Durchmesser von beispielweise 10 Zoll - dieser Parameter steht somit in direktem Zusammenhang mit der Tonlage der Snare. Auch der Zustand des Teppichs ist mitverantwortlich für den Klang des ganzen Instruments. Durch ein Vorstehen scharfer Kanten oder Unebenheiten an dessen Lötpunkten leidet sowohl die präzise Ansprache beim Spiel, sprich die „Artikulation“, als auch der Sound des Teppichs selbst. Weiterhin spielt das Material eine klangentscheidende Rolle: Karbonstahl klingt durch seine größere Härte heller und ist obertonreicher als „gewöhnlicher“ Stahl. Messingteppiche (zirka 65% Kupfer, 35% Zink) wirken sehr scharf mit kurzem Nachklang. Teppiche mit Bronzelegierung (93% Kupfer, 7% Zinn) klingen aufgrund reduzierter Obertöne weicher bei etwas längerem Sustain. Synthetische Materialien hingegen klingen weitaus weniger hell als Metalle. Eine größere Anzahl von Windungen produziert mehr Lautstärke, sein Klang ist jedoch weniger artikuliert. Auch breitere Teppiche können die Lautstärke erhöhen, allerdings werden sie mit zunehmender Breite anfälliger gegenüber Fremdanregung durch andere 13 Vgl. Holland, James: Das Schlagzeug, Verlag Ullstein GmbH 1983, S.146. 11 Instrumente. „Breite Teppiche mit kleineren Spiralen in der Mitte erzeugen einen fetten, nassen Sound.“14 Auch das Spiel mit größtmöglicher Kraft erzeugt nicht zwangsweise den maximalen „crack“ am Teppich, da in dieser Situation die Lautstärke des Kessels im Verhältnis zur Lautstärke des Snareteppichs überwiegen kann. Letztendlich ist seine flache, plane Auflage auf dem Resonanzfell und korrekte Montage in der Abhebung Grundvoraussetzung für einen akzeptablen Klang. 3.3.1 „Throw-Off“-Abhebung Eine saubere Ansprache des Snareteppichs ist ein weiterer wichtiger Faktor für einen guten Snaredrum-Sound. Die so genannte „Throw-Off“-Abhebung stellt die einfachste Form der Befestigung bzw. Abhebung des Snareteppichs dar. Dessen Spannung und Entspannung werden bei dieser Bauweise durch eine unkomplizierte Mechanik auf nur einer Seite der Snaredrum umgesetzt. Das heißt, dass beim Absenken des Teppichs dieser entspannt wird. auch gleichzeitig In gespanntem Zustand hingegen liegt er mittig und mit seiner gesamten Fläche auf dem Resonanzfell auf. Abb. 3.5 Snareteppich (links) und Snarebed (rechts) Ein wichtiges Kriterium für eine gute Ansprache des Snareteppichs ist außerdem ein präzise verarbeitetes „Snarebed“ (Abb. 3.5). Das ist eine resonanzfellseitig in die Kesselgratung eingelassene Abflachung, auf der die zur Befestigung dienenden Bänder oder Schnüre der Teppichspiralen über den Kesselrand hinausgeführt werden. Wäre die Gratung hier nicht abgesenkt, würden sie am Rand des Resonanzfells weggedrückt und eine einwandfreie Funktion des Teppichs wäre nicht gewährleistet, da er nicht mehr plan auf dem Resonanzfell aufläge. 3.3.2 „Throw-Off-II“-Abhebung Bei der „Throw-Off-II“-Abhebung (oft auch „Quasi-Parallel“-Abhebung genannt) wird der Snareteppich ähnlich der einfacher konstruierten „Throw-Off“-Abhebung über den Kesselrand hinausgeführt. Nur befindet sich hier auf der gegenüberliegenden Seite des Kessels ein Klemmbock, der die Schnüre oder das Band der Snareteppich-Befestigung an der 14 Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.25. 12 Trommel fixiert. Bei der Absenkung entspannt sich der Teppich automatisch. Wird er hingegen angespannt, gewährleisten beidseitig montierte Umlenkrollen seine präzise Rückführung. Anders als mit einer „Throw-Off“-Abhebung kann dessen Spannung jedoch meist auf beiden Seiten reguliert werden. 3.3.3 Parallel-Abhebung Auch bei dieser Konstruktion wird der Snareteppich über den Rand des Kessels hinausgeführt. Ein spezieller Abhebemechanismus erlaubt es jedoch, den Teppich auf beiden Seiten parallel abzusenken, ohne dabei dessen Spannung lösen zu müssen. Zum Einstellen der Mechanik dienen beidseitig montierte Rändelschrauben (engl.: thumb screws). Der Teppich darf dabei am Rand nicht nach oben gebogen werden, damit die Spiralen auch hier in ihrer gesamten Fläche auf dem Fell aufliegen. Zudem sollte er zu beiden Seiten in gleichem Abstand über den Rand des Kessels hinausragen. 3.4 Tom-Toms und Tom-Haltesysteme Tom-Toms (kurz: Toms) sind in verschiedenen Kesselgrößen erhältlich. Bei den so genannten „Standard-Maßen“, auch bezeichnet als „Jazz-Sizes“ oder „kurze Kessel“, handelt es sich um Toms in den Größen 10 x 8 Zoll bis 15 x 12 Zoll. Sind sie größer dimensioniert (12 x 10 Zoll bis 14 x 13 Zoll), spricht man von „Power-Toms“. Die Annahme, dass ein Tom mit größerer Kesseltiefe auch ein längeres Sustain produziert, ist allerdings nicht korrekt. Tatsächlich schwingt ein kürzeres Tom bei gleicher Fellausstattung länger nach als ein Power-Tom, das wiederum einen trockeneren Sound mit mehr Attack erzeugt. Das erklärt sich durch die schnellere Interaktion der Luftsäule von Schlag- und Resonanzfell eines Membranophons. Man unterscheidet zwischen auf dem Boden stehenden Stand-Toms (engl.: floortom) und Hänge-Toms. Letztere werden über ein spezielles Tom-Haltesystem (ab Kapitel 3.4.1) direkt an der Bassdrum oder über einen Ständer am Schlagzeug aufgehangen. Um die Toms an einem Stativ oder Rack befestigen zu können, sind Halterungen notwendig. Der Anspruch, der heutzutage an ein Haltesystem gestellt wird, ist, einerseits Stabilität zu gewährleisten und andererseits die Toms in ihrem Schwingungsverhalten nicht zu beeinflussen, was eine Verschlechterung des Klangbildes zur Folge hätte. Der Sinn eines Haltesystems ist nicht, den entsprechenden Trommeln mehr Sustain zu geben. Es geht vielmehr darum, das natürliche Sustain- und Resonanzverhalten zu erhalten und die 13 durch Befestigung der Tomhalterung direkt am Kessel oder durch ihn hindurchragende Tomhaltearme entstehende Verzerrung des Klangs zu verhindern. Der Standard im preiswerten Segment sind Tomhalterosetten, die direkt am Kessel angebracht sind. Mit deren Hilfe wird die Trommel auf ein Stativ gesteckt oder direkt auf der Bassdrum (Bassdrum-Rosette) befestigt. Mit diesem System kann die Trommel nicht frei schwingen und das Sustain wird verkürzt. Falls das Tom an der Bassdrum befestigt wurde, werden sich zudem die Schwingungen der Toms auch auf die Bassdrum übertragen und umgekehrt. Von Seiten der Hersteller wird versucht, dieses Problem zu lösen, wobei jeder dafür sein eigenes Rezept hat. Aus diesem Grund werden in den folgenden Kapiteln einige Tom-Haltesysteme näher erläutert. 3.4.1 R.I.M.S.-System Mitte des Jahres 1988 wurde das von Gary Gaugner entwickelte R.I.M.S.-System (Resonance Isolating Mounting System) auf dem Markt bekannt. Dieses Haltesystem besteht aus einem halbkreisförmig gebogenen Stahlband. An dessen Innenseite befinden sich entsprechend der Anzahl der Stimmschrauben Stahlösen. Durch diese Ösen werden die Stimmschrauben des Toms hindurchgeführt, so dass das Stahlband der Halterung zwischen Spannreifen und den Böckchen der Schrauben gehalten wird. R.I.M.S. und Spannreifen werden durch Kunststoffpolster voneinander entkoppelt. An der Außenseite des Stahlbandes befindet sich eine Metallplatte, an der das Tom mittels eines angebrachten Böckchens aufgehangen wird. Der Vorteil dieses Systems besteht darin, dass kein Tomhaltearm mehr in das Kesselinnere hineinragt, geschweige denn ein zusätzliches Loch in den Kessel gebohrt werden muss. Das Tom ist weitestgehend von seiner Halterung entkoppelt. 3.4.2 Y.E.S.S.-System (Yamaha) Das Y.E.S.S.-System (Yamaha Enhanced Sustain System, seit 1993; Abb. 3.6) basiert auf dem Prinzip des „Nodal Point“. Als „Nodal Point“ (deutsch: Knotenpunkt) bezeichnet man den Punkt eines Resonanzkörpers, an dem sich die Schwingungsenergien aufheben. Eine an dieser Stelle montierte Halterung hat die geringsten Auswirkungen auf das Schwingungs- und Resonanzverhalten des Kessels und somit auf seinen Klang. (So sind beispielsweise die Spielplatten von Stabspiel- Instrumenten wie Marimba und Xylophon an ihrem „Nodal Point“ befestigt, um damit den längstmöglichen Sustain zu erhalten.) 14 An diesem Punkt des Kessels sind zwei längliche Stahlzungen angeschraubt. Diese sind, getrennt durch eine Unterlage aus Kunststoff, mit einem Böckchen verschraubt. In diesem Böckchen wird der Tomhaltearm hineingeschoben und mit einer Flügelschraube fixiert. Auch hier ragt wie beim R.I.M.S.-System kein Haltearm in den Kessel hinein. Bei Stand-Toms wird für jedes der drei Beine ein so genanntes „Bridge Type“-Halteböckchen verwendet, das an zwei Punkten im Bereich des „Nodal Point“ befestigt ist. Das Bein wird durch dieses Böckchen hindurchgeführt und wieder mit einer Flügelschraube fixiert. Unterlegscheiben aus Gummi verhindern hier die Schwingungsübertragung von der Kesselwand auf das Böckchen. Abb. 3.6 Tom mit Y.E.S.S.-Halterung 3.4.3 „OptiMount“-System (Pearl) Wie bei dem R.I.M.S.-System umgreift auch die „OptiMount“-Halterung (Abb. 3.7), auf Gummi gelagert, schlagfellseitig zwei Stimmschrauben. Allerdings werden bei diesem Haltesystem im Gegensatz zum R.I.M.S.-System zusätzlich zwei gegenüberliegende Schrauben der Resonanzfellseite umgriffen. Halterung und Spannschrauben sind durch Gummipuffer getrennt. Um diese Halterung für verschiedene Kesseltiefen nutzen zu können, sind zwischen den Halterungen jeder Seite Schienen angebracht, die auf die erforderliche Kesseltiefe ausgefahren werden können. Ein weiterer Vorteil gegenüber R.I.M.S.-Systemen besteht darin, dass ein Fellwechsel für Schlag- oder Resonanzfell auch durchgeführt werden kann, ohne die Trommel von ihrer Halterung montierten zu müssen. Abb.3.7 Tom mit OptiMount-Halterung In der Summe ergeben sich hinsichtlich des Klangs zwei wesentliche Vorteile: Erstens ist die Halterung nicht direkt mit dem Kessel verbunden. Zweitens wird durch die Gummilagerung auf den Stimmschrauben bzw. Spannböckchen eine mögliche Schwingungsübertragung vom Kessel auf das Haltesystem verhindert. So kann das Tom ungehindert sein volles Klangpotential entfalten. 15 3.5 Rototoms Diese speziellen Tom-Toms, schon in den sechziger Jahren vom amerikanischen Schlagzeugkomponisten Michael Colgrass erfunden, unterscheiden sich grundlegend von herkömmlichen Toms. Durch ihr Konzept, das ohne vorhandenen Kessel eine Stimmbarkeit möglich macht, stellt dieses „Instrument [...] eine sehr wertvolle Erweiterung der Schlagzeugausrüstung“15 dar. Abb. 3.8 Rototoms (Vorder- und Seitenansicht) Ein leichter Metallrahmen verbindet den Spannreifen mit einer zentralen Achse. Wird die Trommel im Uhrzeigersinn oder in entgegengesetzte Richtung gedreht, verändert sich die Spannung am Fell – der Ton wird höher oder tiefer. Derzeit stehen sieben Größen von 6 bis 18 Zoll (15 bis 45 Zentimeter) im Durchmesser zur Disposition, wobei „jede Trommel [...] einen Tonumfang von wenigstens einer Oktave“16 hat. Vorteilhaft wirkt sich ebenfalls ihre gute Transportfähigkeit aus. Da ihnen der Kessel fehlt, sind sie kleiner und unanfälliger gegenüber Verstimmung, was sich in Hinsicht auf Beschallungen im Livebereich positiv auswirken dürfte. 3.6 Becken (Cymbals) Die Becken (engl.: cymbals) können im modernen Schlagzeugspiel der Rock- und Popmusik sowohl zum Setzen von Akzenten als auch als Metrum begleitendes Instrument dienen. Sie sind daher neben den Trommeln als vollwertige Instrumente des Drumsets zu betrachten. In der Herstellung werden Cymbals gedreht oder gehämmert, daher die Rillen bzw. Dellen/ Vertiefungen auf deren Oberfläche. Teilweise werden sie auch mit Lacken und anderen Materialien (zum Beispiel Titan) versehen. Derartige Bearbeitungen wirken sich natürlich auf den Klang der Cymbals bzw. deren Sustainverhalten aus. Auch ihre Form ist klangentscheidend: Ist die Fläche zum Beckenrand weniger gebogen, bedeutet das Einschränkungen hinsichtlich Attack und Sustain bei schlechterem Durchsetzungsvermögen des Tons und einem Plus an Rauschen. 15 16 Holland, James: Das Schlagzeug, Verlag Ullstein GmbH 1983, S.139. Holland, James: Das Schlagzeug, Verlag Ullstein GmbH 1983, S.139. 16 3.6.1 Metrum begleitende Becken Diese Kategorie umfasst das Ride- und die Hi-Hat-Becken. Das Hi-Hat besteht eigentlich aus zwei Becken, die in der Regel denselben Durchmesser aufweisen: ein meist schwereres, stärkeres Becken auf der Unterseite (engl.: bottom cymbal), dem ein leichteres Becken auf der Oberseite (engl.: top cymbal) gegenübersteht. Hi-Hats sind in Größen von 8 bis 15 Zoll erhältlich, meist gebräuchliche Größen im Genre Rock und Pop sind 13 bis 15 Zoll. Als Metrum begleitendes Becken ist es auf diesem Beckenpaar möglich, den Beat mitzutreten oder es akzentuierter mit der Hand in geöffnetem oder geschlossenem Zustand zu spielen, bei dem das Halten und Lösen der Becken mit einbezogen werden kann. Auf diese Weise ist dem Hi-Hat eine große Palette an Sounds zu entlocken. Eine konstruktionsbedingte Ausnahme sind die so genannten „Sound Edge“-Hi-Hat-Modelle (Abb. 3.9): Das bottom cymbal besitzt ein gleichmäßig gewelltes Randprofil. Dadurch erhöht sich seine Lautstärke und es bekommt bei geschlossenem Spiel einen fokussierten hohen „Click-Sound“. Abb. 3.9 Sound Edge-Hi-Hat Das Ride-Becken ist mit einem Durchmesser von 18 bis 24 Zoll meist das größte Becken am Schlagzeug. Auch auf ihm werden durchgehende Rhythmen gespielt. Aus diesem Grund sollte darauf geachtet werden, dass der definierte Ton im Anschlag („ping“) nicht vom Rauschen des Beckens verdeckt wird. Das Rauschen wird schwächer und der „ping“ stärker, je weiter das Becken an der Glocke (Kuppe in der Beckenmitte) gespielt wird. 3.6.2 Effekte-Becken Effekte-Becken haben große Bedeutung für das Setzen musikalischer Akzente. In der Rock- und Popmusik werden dafür vorrangig das Crash-Becken (Abb. 3.10), Splash-, Bellund zeitweise auch das China-Becken verwendet. Crash-Becken haben einen Durchmesser von 14 bis 20 Zoll. Kleinere Becken mit Größen von 6 bis 12 Zoll sind eher der Kategorie der Splash-Cymbals zuzuordnen. Die Größe hat unmittelbaren Einfluss auf die Sustainphase: Je größer der Abb. 3.10 Crash-Becken (18 Zoll) Durchmesser, desto länger sollte das Sustain sein. Mit größerem Gewicht hingegen wird das Cymbal einen mittigeren Sound mit entsprechend mittigem Sustain produzieren. 17 Verglichen mit Crash-Becken, verfügen Splash-Cymbals (Abb. 3.11) also über einen kürzeren Sustain. Außerdem produzieren sie einen tonal helleren Klang, wobei sie aufgrund der geringen Größe einen hohen, weniger klaren Attack aufweisen und beim Schlagen wesentlich mehr Rauschanteil bzw. Zischen entwickeln. Abb. 3.11 Splash-Becken (8 Zoll) Bell-Becken (Abb. 3.12) werden ihrem Namen gerecht, indem sie einen glockenähnlichen Klang mit langer Sustainphase erzeugen. Sie weisen eine Größe von 4 bis 12 Zoll auf und sind dicker gearbeitet als Crash- oder Splash-Cymbals - daher der lang andauernde Sustain. China-Becken gibt es mit Durchmessern von 12 bis 24 Zoll. Sie sind leicht an ihrem mittigen, blechernen Klang zu erkennen und sind oft „anders herum“ montiert, um sie auf der Krempe der Glocke anspielen zu können. In Größenordnungen ab 20 Zoll werden sie zwar meistens zum Spielen durchgehender Figuren verwendet, kleinere „Chinas“ allerdings ermöglichen auch das Setzen crash-ähnlicher Akzente. Mit Filzschlegeln angespielt, lassen sich sehr rauschende Sounds erzeugen. Durch im Cymbal befestigte Nieten, so genannte „Sizzles“, was im Deutschen so viel bedeutet wie brutzeln oder zischen, werden zusätzlich zischende, schnarrende Geräusche hervorgerufen. Einen ähnlichen Effekt hat das Befestigen von Ketten, so genannten Sizzlers/ Rattlers, auf der Ober- Abb. 3.12 Bell-Becken (Ansicht von oben und /unten) seite eines Beckens. 3.7 Fußmaschine Unter den Bassdrum-Pedalen (Abb. 3.13) gibt es eine große Modellvielfalt bezüglich der Konstruktion und der Art der Kraftübertragung. So sind im Handel Pedale mit einem oder zwei Schlägeln (Doppelbassdrumpedal) erhältlich oder auch zusätzliche Pedale ohne Schlägel (engl.: beater), die über ein Gestänge an das Bassdrum-Pedal montiert werden können. Sie ermöglichen das beidfüßige Spiel einer Doppelbassdrum. Beim Spiel wird die Kraft je nach Pedal über eine Kette, ein Gestänge oder ein Gewebeband auf einen Zahnkranz übertragen. Zentrisch auf einer Achse montiert ist an ihm der Schlägel angebracht. 18 Abb. 3.13 Fußmaschine (DW) Die Zahnkränze (Abb. 3.14) können verschieden geformt sein: runde Zahnkränze ermöglichen einen gleichmäßigen Hub des Schlägels mit konstantem Tempo. Konisch geformt kann er beispielsweise den Weg des Beaters im letzten Drittel beschleunigen. Wird die Bassdrum dadurch sensibler oder härter getreten, hat das auch Einfluss auf ihren Klang. Für die Klangformung an der Bassdrum sind aber vor allem Form und Material des Schlägels relevant. Beater aus Filz produzieren ein wesentlich „weicheres“ Klangbild als unter Verwendung härterer Materialien: Hart-Gummi, Kunststoff oder Holz (unter Umständen in Kombi-nation mit einer kleinen Auflagefläche am Fell) verhelfen jeweils zu mehr Attack, was bei Musik „härterer Abb.3.14 Zahnkranz (DW)/ mögliche Bauweisen Gangart“ berücksichtigt werden sollte. 3.8 Sticks Neben der Fertigung aus diversen Hölzern wie Ahorn, Hickory, Weißbuche, Eiche oder Esche werden zur Herstellung von Trommelstöcken (engl.: Drumsticks) seltener auch andere Materialien, beispielsweise Karbon bzw. Kohlefaser oder Graphite, verwendet. Drumsticks, die nicht aus Holz gefertigt werden, können innen zum Teil hohl sein, was wiederum Einfluss auf ihren Schwerpunkt hat. Sind sie am Kopfende schwerer als an der Griffseite, spricht man von Kopflastigkeit. Eine Verringerung der Kopflastigkeit begünstigt das Spielen schneller Figuren, führt aber auch aufgrund des geringeren Gewichtes zu einer Verringerung der Spiellautstärke. Außerdem kann sie sowohl durch Verwendung zwei unterschiedlich schwerer Holzarten für Griff- und Kopfende (Ice Stix) beeinflusst werden als auch durch Veränderung des Halsdurchmessers und der Halslänge. Klangentscheidende Faktoren sind: Masse, Halsform, Kopfmaterial und Form des Kopfes (Tip). Zur Begünstigung eines hellen, offenen Klangs sollte einer länglichen Kopfform der Vorzug gegeben werden. Runde Tips hingegen verbessern das Abprallen vom Fell (Rebound). Kopfformen sind: rund, fassförmig (engl.: barrel), dreieckig (engl.: triangle), oval oder tropfenförmig (engl.: teardrop). Zur Versiegelung der Drumsticks werden Lacke und Öle verwendet. Das hat jedoch keinen Einfluss auf den Klang, vielmehr auf ihre Griffigkeit. 19 Alternativ zu den Sticks werden auch so genannte Rods - mehrere zu einem Bündel zusammengebundene Holz- oder Plastikstöckchen - oder (häufig im Jazz anzutreffen) Besen gespielt. Teilweise finden auch Schlägel Anwendung. Deren Kopf ist mit Filz oder Fellen bespannt, wodurch sie einen sehr weichen, attackarmen Sound erzeugen. 4. Felle (Drumheads) 4.1 Befestigung der Felle Das richtige Trommelfell (engl.: Drumhead) für den jeweiligen Einsatzzweck zu finden, ist aufgrund der riesigen Auswahl keine einfache Angelegenheit. Dieses Kapitel soll anhand einiger Beispiele und Eigenschaftsbeschreibungen klären, welches Fell in seinen Eigenschaften mehr oder weniger für den Einsatz in der Rock- und Popmusik geeignet ist. Früher wurden Trommeln ausschließlich mit Naturfellen von Kälbern, Eseln, Kühen und anderen Tieren bespannt. Heute jedoch verwendet man Kunststoff zur Herstellung der Trommelfelle. Gefertigt aus Polyesterfolie (Mylar) sind sie vergleichsweise preiswerter herzustellen. Außerdem unterscheidet sie ihre bessere Beständigkeit gegenüber Witterungsverhältnissen wie Wärme, Kälte und Luftfeuchtigkeit von ihren tierischen Pendants. Die Stärke der Mylar beträgt zirka 0,25 Millimeter, doppelschichtige Felle hingegen werden mit einer Dicke von etwa 2 x 0,18 Millimeter hergestellt.17 Am Rand, also am so genannten Fellkragen, sind die Felle in einen meist aus Aluminium gefertigten Trägerreifen eingeklebt und haben dadurch ab Werk immer eine gewisse Vorspannung. Bei der Montage werden die Felle durch Spannreifen auf die Gratungen des Kessels gepresst. Diese Kessel- bzw. Spannreifen werden aus Holz oder Metall hergestellt. Metallspannreifen sind sehr häufig vorzufinden. Man unterscheidet Spannreifen, die einfach (engl.: flanged hoops) oder dreifach geflanscht (power-hoops) sind und Gussspannreifen, die im Vergleich die größte Masse aufweisen. Sie sind sehr stimmfest und haben den Vorteil, dass sie bei der Montage und beim Spielen auf dem Rand (Rimshots) kaum beschädigt werden können und einen attackreichen, aggressiven Klang entwickeln. Holzspannreifen sind hingegen weniger stimmfest und etwas sensibler. Sie können bei der Montage leichter beschädigt werden und sich durch hohe Luftfeuchtigkeit verziehen oder Risse bilden. Klanglich sind sie allerdings sehr viel weicher, leiser und besitzen weniger Attack als Metallspannreifen. 17 Vgl. Börner, Tom: Stimmen der Trommel, musiktotal Berlin 2005, S.9. 20 4.2 Fellarten und deren Klangneigungen Einlagige dünne Felle produzieren einen hell klingenden und stark ausgeprägten AttackSound mit langem Sustain, während doppellagige bzw. zusätzlich beschichtete Felle einen gedämpfteren und dunkler gefärbten Sound mit kürzerem Nachklang produzieren. Neben dieser grundsätzlichen Klangvorgabe muss allerdings auch die Spielweise berücksichtigt werden. Ist diese von härterer Natur, liegt es schon aus Gründen der Haltbarkeit nahe, ein stärkeres doppellagiges Schlagfell zu verwenden. Allerdings kann auch trotz härterer Spielweise der Einsatz von einlagigen, dünnen Fellen in einer beispielweise experimentellen Aufnahmesituation gerechtfertigt sein. Patentrezepte gibt es dafür nicht. Werden aber hingegen mehrlagige oder auch vorgedämpfte Drumheads bei leichter Spielweise verwendet, kann das durchaus zu Klangverlusten führen, da nicht ausreichend Energie zur Schwingungsanregung und somit zur Entfaltung des vollen Klangpotenzials auf das Fell einwirkt. Folglich empfehlen sich dünne Felle für leichtes Spiel. Auch resonanzseitig wird in fast immer einlagigen Fellen der Vorzug gegeben. Dickere Felle sind im Klang weicher und in der Ansprache weniger sensibel als dünne. Beispielsweise wird, obwohl beide einlagig sind, ein Remo Ambassador clear aufgrund der dickeren Mylar klanglich immer dunkler und weniger sensibel im Ansprechverhalten sein als ein Remo Diplomat clear. Beschichtete (engl.: coated) Felle weisen außerdem einen „warmen, weichen“ Klang auf. Das bedeutet, dass ihnen hochfrequente Obertöne fehlen. Diese Obertöne sind eher den unbeschichteten (engl.: clear) Fellen zuzuordnen. Sie haben einen „klareren, helleren“ Sound, welcher aus den hohen Tönen vom Anschlag des Sticks und der Resonanz der Trommel resultiert. „Tonal zwischen [...] coated- und clear-Fellen [liegen laut Johnson] die ‚ebony’Fellserien.“18 Sie stellen gewissermaßen einen Kompromiss dar, indem sie zwar ein dunkleres Klangbild als clear- und coated- Felle mit gleichen Parametern aufweisen, gleichzeitig jedoch einen hellen Klang mit „warmen“ Obertönen beim Stickanschlag (engl.: stick attack) entfalten. Sie sind aufgrund ihrer schwarzen Oberfläche optisch leicht zu erkennen. Bezüglich der Schlagfellseite der Toms differenziert Johnson zwischen fünf Kategorien, um folgende Fellcharakteristika zu unterscheiden: 18 Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.4. 21 4.3 Tomfelle Kategorie eins stellt dünne, einlagig ungedämpfte Felle dar. Sie sind gut geeignet für leichtes und akzentuiertes Spiel (zum Beispiel im Jazz) durch ihr sensibles Ansprechverhalten, gutes Sustain und große Resonanzfähigkeit. Populärer Vertreter ist das Remo Diplomat Clear. In die zweite Kategorie fallen einlagig ungedämpfte Felle mit mittlerem Gewicht, in ihren Eigenschaften ebenfalls mit sehr gutem Sustain und Resonanzverhalten. Jedoch sind sie aufgrund ihres Gewichtes geringfügig unsensibler in der Ansprache. Sie weisen immer noch einen sehr offenen Klang auf. Zu nennen wären beispielsweise Remo Ambassador, Aquarian Satin Texture coated & Classic Clear, Evans G1-Serie und Remo Renaissance, wobei die Renaissance-Serie zwar aus Kunststoff gefertigt ist, aber laut Hersteller über die Klangcharakteristik eines Naturfells verfügt (vollerer wärmerer Klang). Die dritte Gruppe beinhaltet einlagig und zweilagig gedämpfte oder schwere Felle. Stickgefühl (engl.: stick response), Attack und Sustain sind verglichen mit Fellen der Kategorien eins und zwei hier etwas reduziert vorhanden, allerdings kann dadurch der Sound abgerundet bzw. durch reduzierte hohe Obertöne wärmer gestaltet werden. Der Einsatz in der U-Musik („Kürzel für Unterhaltungsmusik [...] umgangssprachlich oft auch als Oberbegriff für die Genres [...] der populären Musik gebraucht“19), also auch für Rock- und Popmusik, ist denkbar. Vertreter sind zum Beispiel Remo Emperior (zweilagig), Aquarian Response & Double Thin und Evans G2-Serie. Kategorie vier: Charakteristisch für Felle dieser Kategorie ist ein sowohl kurzer Attack als auch ein kurzer Sustain. Hierzu zählen zweilagig gedämpfte oder belastbare Felle bzw. auch allgemein Felle mit „Dot“ oder Dämpfungsringen (siehe Kapitel 5.4) im Fell. Die Obertöne sind zwar „abgespeckt“, aber immer noch gut hörbar vorhanden. Der Sound kann allgemein als „dunkler“ und „fetter“ bezeichnet werden als bei den Drumheads vorangegangener Kategorien. Durch ihre Belastbarkeit finden sie Anwendung in Stilrichtungen härterer Spielweise (also auch im Rock/Pop) - möglicher Einsatz von Remo CS & PinStripe oder Aquarian Signature Serie. Zur fünften und letzten Kategorie zählen stark gedämpfte, „trockene“, mehrlagige Felle. Sie haben durch reduzierten Attack und sehr kurzen Sustain einen dumpfen Klangcharakter, der im Extremfall auch „kartonartig“ wirkt, je tiefer sie gestimmt sind und je dicker die Gratung am Kessel ist. Vertreter sind Powerstroke 4 von Remo oder Evans Blue X Hydraulic, was auch das einzige Fell mit integrierter Ölschicht ist. 19 Wicke, P./Ziegenrücker, W.: Rock, Pop, Jazz, Folk - Handbuch der populären Musik, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig 1985, S.527. 22 Abgesehen von coating und Spielweise, haben dicke und schwere Felle eine erheblich größere Haltbarkeit aufzuweisen als dünne und leichte. Für die Resonanzseite der Trommel wird in der Regel einlagigen Fellen der Vorzug gegeben, da sie unter anderem für den Sustain eine entscheidende Rolle spielen. Dünne Varianten sind auch hier beispielsweise das Remo Diplomat oder FiberSkyn 3, Aquarian High Frequency oder Evans Genera Resonant. Um den Sustainanteil etwas zu verkürzen, kann auch auf einlagig mittelstarke Felle wie Remo Ambassador, Aquarian Classic Clear oder die Evans G1- Serie zurückgegriffen werden, was sich beim Einsatz in der Rock- und Popmusik zuträglich auswirken dürfte. Allerdings kann die resonanzseitige Verwendung eines gedämpften Fells, wie Johnson beschreibt, helfen, einerseits stick response und Attack eines einlagigen Fells auf der Schlagseite beizubehalten und andererseits Sustain und Obertöne etwas zu unterdrücken.20 4.4 Bassdrumfelle Was hinsichtlich der Fellwahl für die Tom-Toms wichtig ist, besitzt auch zu großen Teilen Gültigkeit für die Bassdrum. Allgemein gilt: Je weniger Masse die Felle aufweisen, das heißt je dünner sie sind, um so freier schwingen sie oder werden zum Schwingen angeregt. Bei der Verwendung einlagig ungedämpfter Schlag- und Resonanzfelle ist es auch hier möglich, einen sehr offenen, resonanten Klang mit langem Sustain zu erreichen. Der Drummer wird dabei, abgesehen von der Fellspannung, ein besseres Rebound-Gefühl an der Fußmaschine erleben als unter Nutzung eines gedämpften Schlagfells. In diesem Fall würde der Beater-Attack zwar immer noch sehr betont, dessen Obertöne allerdings etwas vermindert und aufgrund des nicht gedämpften Resonanzfells erst im Nachklang (Sustain) deutlicher in Erscheinung treten. Für mehr Kontrolle der Obertöne und des Sustainanteils empfiehlt sich daher der Einsatz eines gedämpften Schlagfells. Typisch dafür wäre beispielsweise die Verwendung eines Remo PowerStroke 3 auf der Schlagseite mit ebenfalls montiertem Powerstroke 3, Aquarian Regulator oder Evans EQ2 auf der Resonanzseite der Trommel. Eine weitere Herausarbeitung des Beater-Attacks durch Beschneidung der Obertöne und des Sustains kann durch die Montage eines zweilagigen, gedämpften Resonanzfells erreicht werden. Sollte das im konkreten Fall noch nicht ausreichen, kann auch das einlagige Schlagfell durch ein zweilagiges ersetzt werden. Der Attack wird zunehmend „punchiger“ 20 Vgl. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.17. 23 und der Klang fokussierter. Eine vorstellbare Kombination sind beidseitig aufgezogene Remo Pinstripe, Aquarian SuperKick (II) oder Evans EQ3. Um der Bassdrum allgemein einen „dickeren“, dunkleren Sound zu entlocken, empfiehlt es sich außerdem, schon im Stimmvorgang resonanzseitig auf den tiefsten Ton zu stimmen und die Stimmschrauben anschließend eine achtel bis sechzehntel Umdrehung herauszudrehen. So ändert sich beim Schlagen auch die Tönhöhe (Doppler- Effekt). Das Klangspektrum erfährt aber einige Einbußen und der Sustain wird weiter verkürzt. Abgesehen von der konkreten Fellbeschaffenheit nimmt das Loch im Resonanzfell einen großen Stellenwert für den Klang der Trommel ein. Mit einem Loch im Resonanzfell, dessen Durchmesser größer als 7 Zoll ist, produziert die Bassdrum laut Johnson einen Klang, der einer Bassdrum ohne montiertes Resonanzfell gleichkommt21 - trocken, praktisch kein Sustain, mit viel Beater-Attack (von Schlägel bzw. Schlagfell) und wenig Kesselklang. Eine Verkleinerung des Lochs auf 5 Zoll bis 4,5 Zoll erleichtert, wie er weiter ausführt, etwas die Rebound-Kontrolle an der Fußmaschine. Weiterhin seien im Klang mehr Resonanzanteile enthalten. Negativ zu Buche schlagen allerdings mögliche Probleme bei der Platzierung großer Mikrofone und des Dämpfungsmaterials im Kesselinneren. Bei Montage eines geschlossenen Resonanzfells wird die Trommel insgesamt sehr resonant klingen, da kein Druckausgleich zwischen der Luftsäule innerhalb und außerhalb des Kessels möglich ist. Das bedeutet, dass die Bassdrum in diesem Moment nicht mehr „atmen“ kann. Bei eventueller Mikrofonierung hinsichtlich Rock- und Popmusik wäre dies, wie schon erwähnt, aufgrund des langen Sustains nicht von Vorteil. Außerdem kann es ein Problem darstellen, den „Schlagklang“ vom Beater und gleichzeitig die Resonanz vom Kessel bei Abnahme mit nur einem Mikrofon zu bekommen. 4.5 Snarefelle Auf der Seite des Schlagfells gibt es bei der Snare einige Ähnlichkeiten zu den Toms. Allgemein werden auch hier einlagige und/oder dünne Felle sowohl sensibler zu spielen sein, heller klingen und mehr Obertöne aufweisen als auch einen längeren Sustain erreichen können. Doch gerade bei der Snaredrum sind aufgrund der häufigen Benutzung als taktgebendes Instrument die dünnen, leichten Felle unter Umständen nicht sehr langlebig. Dickere und/oder zweilagige Felle sind wesentlich haltbarer als ihre dünnen „Zeitgenossen“. Im Bereich der Rock- und Popmusik empfiehlt sich aus diesem Grund die Montage gedämpfter, schwerer Felle wie Remo Renaissance (mit Naturfell-Klangcharakter) und Remo 21 Vgl. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.19. 24 Emperior, Aquarian Studio X oder Evans Genera Batter. Charakteristisch weisen sie, verglichen mit dünnen, ungedämpften Fellen, einen weicheren Sound bei eingeschränktem Sustain auf. Nachklang und Obertonanteile können unter Verwendung von „trockenen“ oder „vented“Fellen wie Evans Genera Dry und Evans Uno58 1000 Dry weiter reduziert werden. Laut Johnson hat dadurch der Klang einen schärferen und schnelleren Attack aufzuweisen und ist beinahe frei von Obertönen unter Betonung des mittleren und Dämpfung des unteren Frequenzbereiches.22 Auch durch Felle mit einem Dot bzw. einem Dämpfungsring, die auf die Membran geklebt oder unter Umständen sogar in das Fell eingearbeitet sind, wird infolge der Vergrößerung des Fellgewichtes der Nachklang reduziert. Auf der Resonanzseite werden üblicherweise nur einlagige und nicht gedämpfte Felle verwendet. Dieser Sachverhalt steht in direktem Zusammenhang mit einer akzeptablen Ansprache des Snareteppichs. Dünne Resonanzfelle, beispielsweise Remo Diplomat (Snare Side) und Evans Genera Hazy200, können den Grad der Teppichansprache, also den „crack“ der Snare, erhöhen. Damit einhergehend treten auch sensibel gespielte Passagen (zum Beispiel Ghost-Notes) und Rolls stärker in Erscheinung. Mit der Verwendung mittelstarker Felle werden Sustain und Teppichansprache reduziert - der Sound wirkt weicher und etwas trockener. Vertreter sind Remo Ambassador und Remo Renaissance, Aquarian Classic Clear und Evans Hazy300. Schwere Felle auf der Resonanzseite wie Remo Emperior und Evans Hazy500 verringern den Sustainanteil und die Ansprache des Teppichs weiter - sie klingen nicht sehr artikuliert. Ihr Plus ist ihre Widerstandsfähigkeit. 22 Vgl. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.23. 25 5. Stimmen des Schlagzeugs Durch einen Anschlag wird das Schlagfell in Richtung des Resonanzfells ausgelenkt. Im Moment des Auftreffens des Sticks wird das Fell zunächst nur punktuell ausgelenkt. Die resultierende Schwingung entwickelt sich vorerst auch nur ungleichmäßig, also „verzerrt“, bis das Fell in seiner Gesamtheit maximal ausgelenkt ist und korrespondierend mit dem Kessel in gleichmäßige Schwingung übergeht. In der Fachliteratur wird dieser zeitliche Abschnitt der Tonentstehung gemeinhin auch als „Einschwing-Phase eines Klangs, zum Beispiel [...] [durch den] Anschlag [einer Trommel]“ beschrieben, wobei der Attack „zu etwa 70% verantwortlich für das (Wieder-) Erkennen eines Sounds“23 ist. Die Luftsäule im Kessel überträgt dann die Schwingung des Schlagfells auf das Resonanzfell. Dieses wird also nach dem Schlagfell, das heißt zeitlich versetzt, ebenfalls zur Schwingung angeregt. Durch die Kompression der Luftsäule wird das gesamte Resonanzfell sofort gleichmäßig ausgelenkt. Die ursprüngliche Verzerrung im Schlagfell (Attack) kommt also nicht als Verzerrung am Resonanzfell an. Durch den Anschlag wird aber auch der Kessel der Trommel zum Schwingen angeregt. Über den Kontakt zur Gratung wird die Schwingung des Schlagfells auf den Kessel übertragen. Hat nun das Resonanzfell seine maximale Auslenkung erreicht, schwingt es wieder über seine ursprüngliche Ruheposition hinaus zurück. Die Luftsäule im Kessel wird in umgekehrter Richtung beschleunigt. Hat kein weiterer Anschlag stattgefunden, wird nun wiederum das Schlagfell durch die Luftsäule und die Schwingungen des Kessels zeitversetzt zum Schwingen angeregt. Diese zeitliche „Phase, in der ein Klang steht“24 wird von Hömberg als „Sustain“ (Nachklang) beschrieben. Generell sollte bei der Stimmung von Trommeln mit dem Resonanzfell begonnen und größter Wert auf eine äußerst exakte Arbeitsweise gelegt werden. Das Resonanzfell wird indirekt durch die Luftsäule im Kessel zur Schwingung angeregt. Da es nur in den seltensten Fällen gedämpft wird und ihm auch nicht, wie bei der Snaredrum durch deren Teppich, zusätzliche Geräuschinformationen hinzuaddiert werden, wird jede leichte Verstimmung sowohl zu einer Verschiebung der Tonhöhe als auch zu unerwünschten Resonanzfrequenzen führen. 23 24 Hömberg, Martin: Studio - Band 2, Presse Projects Verlags GmbH Bergkirchen 2001, S.20. Hömberg, Martin: Studio - Band 2, Presse Projects Verlags GmbH Bergkirchen 2001, S.190. 26 5.1 Stimmen der Toms Die Felle werden beim Daraufschlagen immer einen Ton erzeugen. Abgesehen von offensichtlichen Mängeln bleibt jedoch zu klären, ob der erzeugte Ton im Sinne des Drummers ist. Will man alle Toms stimmen, sollte mit dem Tom begonnen werden, das letztendlich den tiefsten Ton produzieren wird, denn: Arbeitet man sich vom kleinsten zum größten Tom vor, wird die Tonlage des größten Toms unter Umständen nicht so weit „herunterreichen“, um eine ausreichende Abstufung der Tonlage zwischen den Trommeln zu gewährleisten. Natürlich können Felle auch auf nur einer Seite gewechselt werden - resonanzseitig werden sie weitaus weniger beansprucht als auf der Schlagseite. Beim Stimmen sollten allerdings immer beide Seiten in Abhängigkeit zueinander Beachtung finden. 5.1.1 Sichtstimmung Falls sich noch die alten Felle auf der Trommel befinden, sollten sie abgenommen werden. Es kann nicht schaden, sich dabei die Position des Spannreifens zu merken oder auch zu markieren, da er „sich im Laufe der Zeit dem Kessel angepasst [hat] [...] und in dieser Position am besten [sitzt]“25. Jetzt sollten sowohl die Trommel als auch die Schrauben und Böckchen von Staub und Schmutz befreit wie auch kleine Holzsplitter an den Gratungen vorsichtig mit feinem Sandpapier weggeschliffen werden. Zuerst wird das Fell auf der Resonanzseite gestimmt, wobei sich die Trommel noch nicht an ihrer Halterung befindet, sondern vorerst noch auf dem Boden liegen bleiben sollte. Jeder Kessel entwickelt bei einer bestimmten Frequenz seine beste Resonanz (Resonanzfrequenz), die leicht herauszufinden ist, indem er an der Kante festgehalten und daraufhin mit dem Handballen leicht angeschlagen wird. Sind beide Felle später auf diese Frequenz gestimmt, wird die Trommel den größten Sustain produzieren. Johnson bezeichnet diesen Punkt der „fundamentalen Kesselfrequenz“ auch als „sweet spot“26. Beim Aufziehen des neuen Fells sollte laut Börner darauf geachtet werden, die Schrauben vorerst nur mit der Hand festzudrehen.27 Johnson empfiehlt außerdem, die Schrauben „nur so stark anzuziehen, dass gerade eben ein Kontakt zum Spannring besteht“28. Jetzt kommt der Stimmschlüssel zum Einsatz. Damit werden die Stimmschrauben in einer bestimmten Reihenfolge jeweils um 180 Grad versetzt mit einer halben Umdrehung angezogen, wodurch 25 Börner, Tom: Stimmen der Trommel, musiktotal Berlin 2005, S.20. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.14. 27 Vgl. Börner, Tom: Stimmen der Trommel, musiktotal Berlin 2005, S.24. 28 Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.11. 26 27 sich die im Fell verbliebenen Falten glätten. Sind sie nach etwa zwei bis fünf kompletten Umdrehungen nicht mehr zu sehen, sollte das Fell auch schon etwas klingen. Es ist von grundlegender Bedeutung, dass der Klang beim Anschlagen (beispielsweise mit dem Stimmschlüssel) verzerrungsfrei ist. Um das zu erreichen, kann das Fell auch über die gewünschte Tonhöhe hinaus gestimmt werden. Es sollte nie auf einen bestimmten Ton heruntergestimmt werden, sondern immer von einer tieferen zur höheren Tonlage hinauf! Bei Fellen, deren Polymer am Außenrand in einen Metallring eingeklebt ist, wird ein weiterer Arbeitschritt notwendig sein: Sie müssen mit der Hand in den Kessel gedrückt werden, bis ein deutliches Knacken hörbar ist. Dadurch brechen die Klebestellen auf, das Fell lockert sich wieder und klingt etwas tiefer. Dadurch kann später die gewünschte Fellspannung länger gehalten werden, da sich beim Spielen kein überschüssiger Kleber mehr löst.29 Dieser Arbeitsschritt wird auch „Zentrieren“ genannt. Jetzt sollte das Fell wieder hochgestimmt werden, bis es wie vor dem Eindrücken unverzerrt klingt. Damit das Fell beim Stimmvorgang besser über die Gratung rutscht, kann es mit einem Fön erwärmt werden. Alternativ wäre möglich das Fell am Rand, wo es auf der Gratung des Kessels aufliegt, mit etwas Vaseline zu bestreichen, um den gleichen Effekt zu erzielen. Auf diese Weise ist es unter Umständen leichter zu zentrieren. 5.1.2 Feinstimmung des Resonanzfells Da die Halterung der Trommel den Klang immer beeinflusst, sollte sie nun für die Feinstimmung der Resonanzseite auch an diese montiert sein. Die Schrauben können nun unter Beachtung der Stimmreihenfolge jeweils um eine viertel Umdrehung gleichmäßig angezogen werden, um das Fell in „Stimmung mit sich selbst“30 zu bringen. Ausgangspunkt ist die Schraube, in deren Nähe nach Sichtstimmung der gewünschte Klang erzielt wurde (Anschlagen des Fells in einem Abstand von zirka zwei bis drei Zentimetern von der Stimmschraube entfernt). Nach diesem Arbeitsschritt produziert das Fell an jeder Stimmschraube bei beschriebenem Anschlagen etwa denselben Ton. Wird es in der Mitte angeschlagen, klingt es zu diesem Zeitpunkt verzerrungsfrei und produziert seinen tiefsten möglichen Ton. Im folgenden Arbeitsschritt wird das Schlagfell gestimmt. Dazu empfiehlt es sich, die Trommel gegebenenfalls wieder von ihrer Halterung zu lösen und resonanzfellseitig auf ein der Fellgröße entsprechendes Stück Teppich zu legen. So wird bei dessen Stimmung das 29 30 Vgl. Börner, Tom: Stimmen der Trommel, musiktotal Berlin 2005, S.27. Börner, Tom: Stimmen der Trommel, musiktotal Berlin 2005, S.31. 28 Resonanzfell vorerst vom Mitschwingen abgehalten. Nun kann es auf die bekannte Weise zentriert und auf seinen tiefsten Ton gestimmt werden. 5.1.3 Feinstimmung des Schlag- und Resonanzfells Die Trommel sollte sich dafür wieder an ihrer Halterung befinden. Die Stimmschrauben des Schlagfells können nun gleichmäßig in viertel bis achtel Umdrehungen auf die gewünschte Tonhöhe angezogen werden. Mit zunehmender Spannung des Fells wird die Trommel verschiedene Klangzonen durchlaufen, in denen sie offen und resonant oder dumpfer und matter klingt bzw. sich die Tonlage nach dem Schlagen verändert (Doppler-Effekt). Um danach einen höheren Ton zu erreichen, als es ausschließlich durch Spannen des Schlagfells möglich war, können auch die Stimmschrauben der Resonanzseite um jeweils eine weitere viertel oder achtel Umdrehung angezogen werden. Auch dadurch wird die Trommel, wie gerade beschrieben, verschiedene Klangphasen durchlaufen. Bezüglich der Tonhöhen des Resonanzfells gibt es drei Möglichkeiten: Beide Felle sind etwa auf den gleichen Ton gestimmt. Die Trommel wird einen warmen, sustainreichen Klang von sich geben. Das Resonanzfell ist auf eine niedrigere Tonhöhe gestimmt. Der Klang wird tiefer, die Obertöne nehmen weiter ab und gegebenenfalls tritt der Doppler-Effekt auf. Das Resonanzfell ist höher gestimmt als das Schlagfell. Dadurch nimmt die Tonlage der Trommel zu, sie klingt heller, schwingt allerdings auch nicht so lange nach. Man sollte darauf achten, die Felle nicht übermäßig zu spannen, da sie dann nicht mehr ausreichend schwingen können mit dem Effekt, dass der Klang lebloser und matter erscheint. Die Trommel verliert also an Klang. Auch wenn die Tonhöhen beider Felle zu weit auseinander liegen, werden sich die Schwingungen der Felle gegenseitig aufheben. 5.2 Stimmen der Snaredrum Die Snaredrum wird in der Regel ohne installierten Snareteppich gestimmt, da durch ihn zusätzliche Geräuschinformationen zum Klang hinzuaddiert werden. Das geht auf Kosten des transparenten Klangs, der neben „guten Ohren“ zweifelsohne eine große Rolle für den Stimmvorgang darstellt. Der Teppich wird erst nach Beendigung des Stimmvorgangs montiert. So wie bei den Toms wird auch bei der Snare das Resonanzfell zentriert und vorerst auf den tiefsten Ton gestimmt. Auch hier sollte das Fell „ in Stimmung mit sich selbst“ sein, das 29 heißt, unverzerrt klingen und an jeder Stimmschraube etwa den gleichen Klang aufweisen. Da die Snare im Gegensatz zu den Toms die taktgebende Trommel (im Rock/Pop) ist, sollte sie sich sowohl gegenüber anderen Schlagzeuginstrumenten als auch im Gesamtsound der Band sehr gut durchsetzen können. Um das zu fördern, wird sie gern auf eine höhere Tonlage als die anderen Trommeln gestimmt. So kann das Resonanzfell in Intervallen (von achtel bis viertel Umdrehungen) durch eine halbe bis ganze Umdrehung der Stimmschrauben auf einen höheren Ton gestimmt werden. Vorausgesetzt, auch das Schlagfell ist, wie beschrieben, auf den tiefsten Ton gestimmt und klingt unverzerrt, empfiehlt Johnson, es im folgenden Arbeitsschritt recht hoch zu stimmen („drei bis fünf Noten [Töne!] höher als das kleinste Tom“)31. Durch das straffer gespannte Schlagfell wird der Attack definierter, die Trommel behält jedoch aufgrund des tiefer gestimmten Resonanzfells einen guten Resonanzklang und klingt (abgesehen von Parametern wie Kesseldimension, verwendeter Fellart etc.) sehr voluminös. Alternativ kann auch das Resonanzfell statt des Schlagfells zirka drei Töne höher gestimmt werden, um einen trockeneren Klang mit kürzerem Sustain zu erreichen. Die größte Resonanz mit größtmöglichem Kesselklang kann durch gleich hohe Stimmung der Tonlage beider Felle erreicht werden. 5.3 Stimmen der Bassdrum Zum Stimmen der Bassdrum bedient man sich, bis das Resonanz- und Schlagfell auf die tiefste Note gestimmt ist, der gleichen Vorgehensweise wie bei den Tom-Toms. Eine typische Methode ist laut Johnson, danach mit dem Schlagfell den Attack und dem Resonanzfell den Sustainanteil der Trommel zu steuern.32 Das Sustain der Trommel also zu verkürzen und den Attack bzw. Kick des Beaters hervorzuheben, ist demnach möglich, indem das resonanzseitige Fell um ein bis zwei Töne höher als das Schlagfell gestimmt wird. Zur Erzeugung eines dunkleren Sounds können die Stimmschrauben des Resonanzfells zudem leicht herausgedreht werden (bis zu einer achtel Umdrehung). Diese Vorgehensweise reduziert allerdings auch etwas das Klangspektrum der Trommel. 31 32 Vgl. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.26. Vgl. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.21. 30 5.4 Möglichkeiten der Resonanzdämpfung Für den Bereich der U-Musik bzw. der Rock- und Popmusik ist oft ein weniger resonanter Klang der Trommeln erwünscht. Vor allem hinsichtlich der Mikrofonierung kann es von Vorteil sein, den Sustain einer Trommel in Maßen zu dämpfen. Die beste Lösung bietet sich schon beim Stimmen des Drumsets. So kann das Schlagfell tiefer gestimmt werden als das Resonanzfell (oder andersherum), wodurch sich zwischen beiden Seiten eine Phasenverschiebung ergibt, die in der Folge die Trommel matter/dumpfer oder offener klingen lässt.33 Wichtiger Faktor für einen gedämpften Klang kann außerdem die Fellwahl sein. Felle mit Dot, also einer Verstärkung am Anschlagpunkt (Mitte), können die Resonanz verringern. Durch den Dot vergrößert sich außerdem die Masse der Membran an sich und das Fell schwingt schneller aus. Auch Felle mit eingearbeiteter Randverstärkung, dem so genannten „PinStripe“, können Resonanz schmälern und den Sustain verkürzen. Unbeachtet von der Wahl des Fells sind im Handel auch „E-Rings“ erhältlich, die aber auch leicht aus einem alten, nicht mehr verwendbarem Fell herausgeschnitten werden können. Sie werden beim Spielen lose auf das Schlagfell aufgelegt, was eine Verkürzung der Tonlänge und eine Dämpfung des Obertonspektrums zur Folge hat. Weiterhin können auch Moongel-Pads (gummiartige Klebepads) auf das Schlagfell aufgeklebt werden, um seine Masse zu vergrößern und die Obertöne zu bedämpfen. In der Praxis werden Trommeln oft mit Bühnen-Klebeband (ugs. Gaffer-Tape) versehen, was zwar die preiswerteste und schnellste Lösung ist, jedoch unter Umständen dazu verleitet, den Klang der Trommel durch großzügigen Gebrauch zu stark zu beschneiden. Die Ausnahme bezüglich der Dämpfung ist die Bassdrum. Sie wird in der Regel durch ein wenig Stoff am Schlag- und/oder Resonanzfell gedämpft. Dadurch verringert sich etwas der Sustain und die Gesamtlautstärke der Trommel, der Kick hingegen kommt etwas mehr zum Tragen. Sparsamkeit im Einsatz des Dämpfungsmaterials ist allerdings oberstes Gebot. Ansonsten wird die Bassdrum sehr matt und „tot“ klingen. Optional kann sie mit einem, aus speziellem Kunststoff gearbeiteten (Kick-) Pad in der Mitte des Schlagfells (zum Beispiel Remo Falam-Slam-4) gedämpft werden. In der Folge wird dadurch der Kick/ Attack nachhaltig betont und die Lebensdauer des Fells verlängert. 33 Vgl. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible, 2003, S.14. 31 6. Mikrofone 6.1 Kategorisierung und Konstruktionsprinzipien Trifft Schall auf ein Mikrofon, so wird er anschließend zweimal gewandelt. Zuerst wird aus der Schallschwingung eine mechanische Schwingung der Membran in der Kapsel des Mikrofons. Daraufhin verarbeitet der so genannte Wandler die mechanische Schwingung und produziert sozusagen eine elektrische Schwingung, die dann weiterverarbeitet werden kann. Kapselkonstruktion und Wandler definieren je nach Bauweise das Mikrofon in seinen Eigenschaften und können wie folgt kategorisiert werden: Mikrofone Kapseln Druckempfänger Wandler Druckgradienten- dynamisch Kondensator empfänger 6.2 Kapselkonstruktionen und Richtcharakteristiken Die Kapselkonstruktion eines Mikrofons ist verantwortlich für deren Unterscheidung in Druckempfänger (engl.: pressure transducer) und Druckgradientenempfänger (engl.: pressure gradient transducer), sowie für deren Richtcharakteristik. Druckempfänger sind durch ihren geschlossenen Kapselaufbau ungerichtet bzw. omnidirektional gerichtet, das heißt ihre Richtwirkung ist „Kugel“. Des Weiteren sind sie Druckgradientenempfängern hinsichtlich der Übertragung im Tiefbassbereich weit überlegen. Das zeigt sich beispielsweise deutlich bei der Mikrofonierung der Bassdrum.34 Wegen der nicht vorhandenen Richtwirkung ist ein Live-Einsatz aufgrund der großen Lautstärke und etwaigen Übersprechens anderer Instrumente allerdings oft problematisch. Mikrofone sind mit einer Reihe verschiedener Richtcharakteristiken erhältlich: Kugel, Niere, Superniere, Hyperniere, Acht und Keule (Abb. 6.1). 34 Vgl. Ederhof, Andreas: Das Mikrofonbuch, GC Carstensen 2006, S.37. 32 Abb. 6.1: Ein Druckgradientenempfänger (hier beschrieben am Beispiel „Niere“) besteht „aus einer akustisch von beiden Seiten zugänglichen Membran“35, die Kapsel ist also nicht (komplett) geschlossen. Die Schallwellen können statt dessen die Membran sowohl von vorn als auch über einen Umweg von hinten oder von der Seite erreichen. Würde das Mikrofon den Schallwellen von hinten ausgesetzt, wäre deren Weg zur Vorder- und Hinterseite der Membran gleich lang, der Schall würde also gleichzeitig von beiden Seiten auf die Membran treffen. Durch das Anliegen des gleichen Druckes auf beiden Seiten würde sie allerdings nicht ausgelenkt werden. Durch dieses Prinzip kann das Mikrofon eine Richtcharakteristik aufweisen, die es für bestimmte Einsatzgebiete empfiehlt. So werden im Livebetrieb sehr oft gerichtete Mikrofone verwendet, um das Übersprechen anderer Instrumente zu minimieren, zum Beispiel durch Einsatz eines Mikrofons mit Nieren-Charakteristik an der Snaredrum. 35 Görne, Thomas: Mikrofone in Theorie und Praxis, Elektor-Verlag GmbH Aachen 2004, S.40. 33 Nachteilig wirkt sich die schlechte Abbildung tiefer Frequenzen aus, die eine Richtwirkung mit sich bringt. Richtcharakteristiken sind immer in Abhängigkeit der Frequenz zu betrachten, da die Schallwellen, je hochfrequenter sie sind, umso schlechter um die Mikrofonkapsel gebeugt werden können bzw. umso stärker vom Mikrofon selbst reflektiert werden. 6.3 Wandlerprinzipien Mikrofone können nicht nur anhand ihrer Kapsel, sondern auch durch ihren Wandler differenziert werden. Seine Aufgabe besteht darin, die von der Kapsel in Form von mechanischen Schwingungen kommenden Informationen in elektrische Informationen zu wandeln. Er hat somit, abgesehen von den Kapseleigenschaften, großen Einfluss auf den Frequenzgang des Mikrofons. Vor allem zwei Wandlertypen sind für die Mikrofonierung des Schlagzeugs interessant: elektrodynamische (z.B. Tauchspulenwandler) und Kondensatorwandler. Die Tauchspulenwandler sind, begründet durch ihre Bauweise, die robusteren Wandlertypen. Ihr „dynamische[s] Prinzip basiert auf elektromagnetischer Induktion“36, die hier durch einen sich bewegenden Draht in einem Magnetfeld hervorgerufen wird. Dieser Draht ist in Form einer Spule an die Membranrückseite geklebt, welche sich je nach Auslenkung der Membran in einem Luftspalt zwischen den Polen eines Dauermagneten auf und ab bewegt. Durch diese einfache Bau- und Wirkungsweise sind dynamische Mikrofone sehr robust und zuverlässig, preiswert in der Herstellung und besitzen fast kein Eigenrauschen. Da sie hohe Schalldrücke verarbeiten können und sehr rückkopplungsfest sind, werden sie oft im Nahfeld zur Mikrofonierung von Trommeln im Livebereich (Rock und Pop) eingesetzt. Aus dem Fakt, dass die Spule an der Membran festgeklebt ist, wodurch deren Masse und somit auch Trägheit vergrößert wird, leitet sich der entscheidende Nachteil dieses Mikrofontyps ab: das schlechte Impulsverhalten. Ganz anders der Kondensatorwandler, der durch seine dünne, leichte Membran ein vergleichsweise hervorragendes Impulsverhalten bei hoher akustischer Empfindlichkeit besitzt. Diese (Mylar-Membran) wirkt zusammen mit einer festen Gegenelektrode „als Kondensator, dessen Kapazität sich entsprechend den Schwingungen der Membran ändert“37. Allerdings benötigen die Kapsel bzw. der Vorverstärker des Mikrofons eine Spannungsversorgung (Phantomspeisung: 48 Volt). Zudem sind Kondensatormikrofone durch viele elektronische Bauteile und komplizierte Bauweise teuer in der Herstellung und 36 37 Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis, PPVMEDIEN GmbH Bergkirchen 2004, S.16. Dickreiter, Michael: Handbuch der Tonstudiotechnik, K.G.Saur Verlag München 1997, S.174. 34 empfindlich gegenüber Stößen, Feuchtigkeit, Schmutz und hohen Schalldrücken. Auch deshalb werden sie, abgesehen vom Einsatz als Overheads, weniger für die Schlagzeugmikrofonierung im Livebetrieb (Rock und Pop) verwendet, sondern kommen vielmehr im Studio zum Einsatz. 7. Mikrofonierung des Schlagzeugs In der Rock- und Popmusik werden zur Mikrofonierung der Becken in der Regel Stereomikrofonie-Verfahren angewendet. Trommeln hingegen werden meist einzeln mikrofoniert (Einzelmikrofonverfahren; siehe Kapitel 7.1). Prinzipiell ist die Mikrofonierung des Schlagzeugs vergleichbar mit der Haupt- und Stützmikrofontechnik aus der Klassik. Rein stereofone Mikrofonaufstellungen und Haupt-, Stützmikrofonverfahren haben sich in der EMusik („umgangssprachlich verbreitetes Kürzel für ‚ernste’ Musik“38) zur Aufnahme und möglichst naturgetreuen Wiedergabe räumlich ausgedehnter Schallquellen wie Orchester, Chöre oder Flügel als praktikabel erwiesen. Die Overheads erfüllen „die Funktion eines Hauptmikrofons und sind in erster Linie für die Räumlichkeit im Stereobild verantwortlich“39 bzw. um den Gesamtsound des Schlagzeugs „einzufangen“. Um einzelne Trommeln oder beispielsweise das Hi-Hat im Gesamtklang hervorzuheben, werden zusätzlich einzelne Mikrofone als so genannte „Stützen“ im Nahbereich dieser Instrumente positioniert. So kann die akustische Balance von Raumanteil und Instrument bzw. der konkreten Instrumente des Schlagzeugs untereinander beibehalten werden. Angefangen mit der Intensitätsstereofonie (XY- und MS-Anordnung), der Laufzeitstereofonie (AB- und Groß-AB-Anordnung) bis hin zur Äquivalenzstereofonie (ORTF, NOS, OSS) gilt die Stereomikrofonie allgemein „seit den1960er Jahren [als] eine gängige Aufnahmepraxis“40. Die zur Schlagzeugab- bzw. -aufnahme relevanten Verfahren werden in den folgenden Kapiteln näher betrachtet. 7.1 Mikrofonierung der Trommeln Für die Bassdrum und die Toms wird in der Rock- und Popmusik üblicherweise mit dem so genannten Einzelmikrofonverfahren, das auch Poly- oder Multimikrofonie genannt wird, gearbeitet.41 Die separate Mikrofonierung ist anderen Arbeitsweisen (Haupt- und 38 Wicke, P./Ziegenrücker, W.: Rock, Pop, Jazz, Folk - Handbuch der populären Musik, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig 1985, S.145. 39 Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis, PPVMEDIEN GmbH Bergkirchen 2004, S.154. 40 Ederhof, Andreas: Das Mikrofonbuch, GC Carstensen 2006, S.173. 41 Vgl. Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis, PPVMEDIEN GmbH Bergkirchen 2004, S.57. 35 Stützmikrofonverfahren, Stereofonie) in puncto akustischer Trennung weit überlegen. Das bedeutet, dass das Übersprechen unter den Mikrofonen hier deutlich geringer ist. Bei zu geringer Übersprechdämpfung ist eine klare Trennung im Panorama und der Lautstärkeanteile der Instrumente selbst nicht mehr möglich. Der Lautstärkeunterschied einer Signalquelle an zwei verschiedenen Mikrofonen sollte mindestens 15 dB betragen. Anders formuliert: Der Pegel eines Signals sollte an dem gewünschten Mikrofon mindestens fünf mal höher sein als auf anderen Mikrofonkanälen. Für jede Trommel wird bei diesem Verfahren demnach ein separates Mikrofon meist innerhalb des Hallradius im Nahfeld der Schallquelle positioniert. Der Hallradius definiert den Bereich um eine Schallquelle herum, in dem der Direktschall gegenüber dem Diffusschall überwiegt. Mit zunehmender Entfernung des Mikrofons von der Schallquelle wird der Direktschall abnehmen und von Wänden, Decke, Fußboden etc. reflektierte Signalanteile werden im Verhältnis lauter, da „der Pegel des diffusen Schallfelds im gesamten Raum ungefähr gleich bleibt“42. Das Mischungsverhältnis von Direkt- und Diffusschall ist abhängig vom Abstand der Schallquelle zum Mikrofon und von der Größe bzw. Reflektionsfähigkeit des Raumes selbst, da diese Faktoren zum Teil die Größe des Hallradius definieren. Folglich erhält man durch Einzelmikrofonierung im Nahbereich einen sehr direkten, „trockenen“ Klang. Die Wahl des Mikrofons und dessen Ausrichtung zur Trommel ermöglichen viele klangliche Varianten. Zur Mitte des Trommelfells ausgerichtet, wird der Klang härter und obertonreicher. Dadurch wird bei der Fellberührung auch mehr Attack übertragen. Mit zunehmender Ausrichtung zum Rand der Trommel werden mehr Signalanteile des Kessels hörbar, gekennzeichnet durch ein „wärmeres, weicheres“ Klangbild. Mit steigender Entfernung zum Schlagfell nehmen aufgrund des Nahbesprechungseffektes tiefe Frequenzen ab. Mit einem Abstand von fünf bis zehn Zentimetern zum Kesselrand sollte jedoch ein Konsens zwischen erwünschtem Klang und Übersprechdämpfung gefunden sein. Die bestmögliche Aufstellung des Mikrofons ist natürlich auch sehr typabhängig: Übertragungsbereich und Richtcharakteristik des Mikrofons, für diesen Einsatzzweck meist Niere und Superniere, sollten bei der Wahl Beachtung finden. Manchmal kann auch ein zweites Mikrofon weitere Klangmöglichkeiten eröffnen. So bedient man sich beispielsweise für die Snare eines zweiten Mikrofons, das am Resonanzfell bzw. Snareteppich platziert wird, um dessen Anteil im Gesamtsound separat regeln zu können. In diesem Fall ist es Pflicht, dieses Mikrofon in der Phase zu drehen, da auch das Resonanzfell 42 Ederhof, Andreas: Das Mikrofonbuch, GC Carstensen 2006, S.27. 36 zum Schlagfell 180 Grad phasenverdreht strahlt. Auch bei Abnahme der Bassdrum mit zwei Mikrofonen am Schlag- und Resonanzfell sollte dieser Umstand berücksichtigt werden. Die Abnahme der Bassdrum erfolgt allerdings in der Regel mit nur einem Mikrofon, das in Höhe des Resonanzfellloches positioniert wird. Durch Ausrichtung auf den Anschlagpunkt des Beaters der Fußmaschine oder seitlich zum Trommelkessel hin kann die geeignete Mischung aus Kick (Schlägel) und Bass (Kesselrand) gefunden werden. Für die Trommeln werden im Livebereich vorwiegend dynamische Mikrofone verwendet. Beispielsweise sind das für die Bassdrum das MD421 (Sennheiser), RE20 und RE27 (Electro Voice) oder D12 und D112 (AKG). Der Klassiker schlechthin für die Snare: SM57 (Shure), im Studio werden auch zeitweise Kondensatormikrofone wie das C414 (AKG) oder KM140 (Neumann) eingesetzt. Für die Tom-Toms kommen live sowohl Clips wie E604 (Sennheiser), C418 (AKG) zum Einsatz als auch Mikrofone wie MD421 oder SM57. Kondensatormikrofone sind für die Aufnahme der Toms vor allem im Studiobereich nicht auszuschließen. Zunehmend kommen zum Beispiel für die Bassdrum auch Grenzflächenmikrofone wie das Beta91 (Shure) in Mode. Ihr Vorteil ist die relativ lineare Übertragung des von der Bassdrum abgegebenen Frequenzspektrums - das kann hinsichtlich tieffrequenter Signalanteile (Tief-Bass) besonders lohnenswert sein. 7.2 Mikrofonierung der Becken Der Versuch, das gesamte Schlagzeug als Schallquelle mit nur einem Mikrofon „einzufangen“, ergibt eine Unstimmigkeit zu ihrer natürlichen Abbildung, denn Abstand und Raumbeschaffenheit bleiben bei der Einzelmikrofonierung von Instrumenten weitgehend unberücksichtigt. So wird beispielsweise der Klang der Cymbals aufgrund ihrer Dimension meist mit zwei Overhead-Mikrofonen, wenn nicht sogar mit zwei zusätzlichen AmbienceMikrofonen (zur Abbildung des Raumklangs), „eingefangen“. Im Rock- und Pop-Livebereich sind AB- bzw. Groß-AB-Aufstellung (siehe Kapitel 7.2.2) und YX-Anordnung (siehe Kapitel 7.2.1.1) für die Overheads gängig. Aufgrund des größeren Abstandes zu den Instrumenten und der damit relativ unproblematischen Schalldruckpegel wird fast ausschließlich auf Kondensatormikrofone zurückgegriffen. „Das Stereosignal der Overhead-Mikrofone liefert die Grundlage der Stereoverteilung der Trommeln“.43 Die Signale der einzeln mikrofonierten Schlagzeuginstrumente müssen unter Beachtung der Verteilung im Mix eingefügt werden. 43 Görne, Thomas: Mikrofone in Theorie und Praxis, Elektor-Verlag GmbH Aachen 2004, S.227. 37 Meist werden Kondensatormikrofone mit Richtcharakteristik Niere oder auch Kugel verwendet: MHK40 (Sennheiser), KM140/ KM181 (Neumann) oder KSM 137/ KSM141 (Niere/Kugel; Shure). Bei gemischter Mikrofonierung, das heißt Verwendung von Einzel- und Stereofonieverfahren mit jeweils unterschiedlichen Abständen zur Schallquelle, muss allerdings berücksichtigt werden, die nah positionierten Mikrofone gegenüber den Overheads zeitlich zu verzögern. Durch abweichende Laufzeiten des Schalls treten ansonsten Kammfiltereffekte auf, die das Klangbild hörbar verfälschen. Zur Unterstützung des Hi-Hat wird oft separat in einem Abstand von 15 Zentimetern und mehr mikrofoniert. Kommen am Rand noch sehr hohe Frequenzen zum Tragen, wird der Klang zur Glocke des Beckens hin mittenlastiger. Auch zur Mikrofonierung des Hi-Hat wird zeitweise auf Kondensatormikrofone zurückgegriffen. Gründe dafür sind im besseren Impulsverhalten und der dynamischen Wandlern überlegenen Übertragung hoher Frequenzen zu suchen. Im Livebereich ist jedoch auch das MD441 (Sennheiser) für diesen Einsatzzweck anzutreffen, weil es eine für dynamische Mikrofone sehr ausgeprägte Höhenübertragung besitzt. 7.2.1 Intensitätsstereofonie Die Intensitätsstereofonie, auch Koinzidenztechnik genannt, beruht in ihrer Wirkungsweise auf dem Versuch, Schall an einem Punkt aus zwei unterschiedlichen Richtungen aufzunehmen. Bezüglich der Schlagzeugaufnahme sind zwei Verfahren relevant: XY- und MS-Verfahren. 7.2.1.1 XY-Verfahren Für diese Mikrofonaufstellung können laut Dickreiter entweder Mikrofone (Kondensatorwandler) mit Richtungswirkung Niere, Superniere und Hyperniere oder AchterCharakteristik verwendet werden.44 Bei deren Wahl sollte darauf geachtet werden, dass beide dieselbe Richtcharakteristik aufweisen bzw. dass die herstellerseitig zwei für (Mono-) die Mikrofone Anwendung als Stereopärchen aufeinander abgestimmt sind. Die Richtungswirkung ist allerdings schon ein Nach44 Abb.7.1 XY-Austellung Vgl. Dickreiter, Michael: Handbuch der Tonstudiotechnik, K.G.Saur Verlag München 1997, S.289. 38 teil, da diese Eigenschaft immer eine Frequenzabhängigkeit mit sich bringt. Besonders auffällig tritt dieser Umstand für hohe Frequenzen zu Tage. Zudem besitzt dieses Verfahren eine relativ schlechte Abbildung der Tiefenstaffelung bzw. Räumlichkeit, was jedoch je nach Anwendungsfall kein zwingender Nachteil sein muss. Positiv zu bewerten ist hingegen die gute Lokalisationsschärfe im Panorama und die, durch fehlende Laufzeitunterschiede resultierende, Mono-Kompatibilität. Durch Verdrehen der unmittelbar übereinander angeordneten Mikrofonkapseln lassen sich je nach Ausdehnung des Aufnahmebereiches unterschiedliche Öffnungswinkel realisieren. Je weiter die Mikrofone voneinander weggedreht werden, desto kleiner wird der Aufnahmebereich sein - der Aufnahmebereich definiert die Abbildungsbreite bei der Wiedergabe auf der Lautsprecherbasis.45 (Abb. 7.1) So werden im Idealfall die „Instrumente, die sich auf der Mittelachse [der Mikrofone] befinden, [...] mit gleichem Pegel aufgenommen“46. Seitlich angeordnete Klangquellen werden durch die Richtungswirkung mit unterschiedlichen Pegeln auf die Kapseln treffen. Die Lokalisation im Panorama wird demnach durch die aufgenommenen Pegelunterschiede des abgestrahlten Schalls der Signalquellen möglich. 7.2.1.2 MS-Verfahren Beim MS-Verfahren steht „M“ für das Mitten- und „S“ für das Seitensignal, wobei das Mittensignal frontal auf die Mitte der Schallquelle ausgerichtet wird. Das Seitensignal wird immer durch ein Mikrofon (Kondensatorwandler) mit Richtcharakteristik „8“ gewonnen, wobei die positive Seite (am Mikrofon beispielsweise als „0°“ gekennzeichnet) nach links zeigen muss, um die Kanäle nicht zu vertauschen. Zur Aufnahme des Mittensignals kann laut Görne „jede beliebige Kapsel eingesetzt werden“47. Demnach ist die Verwendung eines gerichteten Mikrofons nicht ausgeschlossen. Jedoch birgt der Einsatz eines Druckempfängers (Kugel) Vorteile hinsichtlich der linearen Übertragung des Signals des gesamten, hörbaren Frequenzbandes. Das kommt der naturgetreuen Abbildung zugute. Die Mikrofone geben also nicht wie beim XY-Verfahren unmittelbar den rechten und linken Kanal wieder. Erst durch Summen- und Differenzbildung von Mitten- und Seitensignal am Mischpult oder Richtungsmischer entsteht ein Links-Rechts-Signal: M+S=X M–S=Y 45 Vgl. Dickreiter, Michael: Handbuch der Tonstudiotechnik, K.G.Saur Verlag München 1997, S.290. Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis, PPVMEDIEN GmbH Bergkirchen 2004, S.60. 47 Görne, Thomas: Mikrofone in Theorie und Praxis, Elektor-Verlag GmbH Aachen 2004, S.107. 46 39 Die Summenbildung wird durch Zumischen des Seitensignals zum Mittensignal realisiert. Zur Differenzbildung wird das Seitensignal vor dem Zumischen 180 Grad in der Phase gedreht. Vorteilhaft wirkt sich aus, dass die gewonnenen Signale unabhängig voneinander regelbar sind. So kann durch Herausregeln des Mittensignals die Stereobreite über die Lautsprecher hinaus sehr leicht vergrößert werden. Außerdem ist dieses System unter Verwendung eines Druckempfängers weniger frequenzabhängig und steht dem XY-Verfahren in Sachen Monokompatibilität nicht nach. Negativ zu Buche schlagen der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis und die relativ komplizierte Handhabung. 7.2.2 Laufzeitstereofonie (AB-Verfahren) Entsteht die räumliche Wahrnehmung bei der Intensitätsstereofonie allein durch Pegelunterschiede, ist der Ansatz der Laufzeitstereofonie ein komplett anderer. Das ABVerfahren beruht in seiner Wirkungsweise auf Laufzeitunterschieden des Schalls von der Signalquelle zum jeweils linken und rechten Mikrofon (Abb. 7.2). Um das zu erreichen, werden die Mikrofone in einem entsprechend großen Abstand parallel zueinander aufgestellt. Dieser misst mindestens 17 Zentimeter (Ohrabstand), kann jedoch für die so genannte „Groß-AB-Aufstellung“ auch bis 1,5 Meter betragen. Größere Abstände sind nicht empfehlenswert, da sonst Instrumente, die sich in der Stereomitte befinden, schlecht übertragen werden. In diesem Fall spricht man vom „Mittenloch“ bzw. „Loch in der Mitte“. Je größer der Abstand zur Schallquelle ist, desto größer muss die Mikrofonbasis (Abstand der AB-Mikrofone zueinander) gewählt werden. (In der Praxis bedient man sich für dessen Ermittlung zeitweise der „3:1-Regel“: Der Abstand des ersten Mikrofons zur Schallquelle sollte mindestens das dreifache des Abstands zwischen den Mikrofonen Abb. 7.2 Laufzeitunterschiede bei AB-Anordnung (Mikrofonbasis) betragen.) Die Entfernung der Mikrofone zur Schallquelle sollte sich aber auch nach erwünschtem Hallanteil und Tiefenstaffelung richten. Je größer er gewählt wird, desto halliger wird die Aufnahme und um so schlechter wird die Tiefenstaffelung der aufgenommenen Instrumente. Außerdem 48 schrumpft die Stereobreite.48 Ortungsschärfe im Panorama Vgl. Dickreiter, Michael: Handbuch der Tonstudiotechnik, K.G.Saur Verlag München 1997, S.320. 40 und Monokompatibilität sind, verglichen mit XY oder MS, die „Problemkinder“ dieses Verfahrens. Bezüglich der Tiefenstaffelung und der guten Raumabbildung kann es jedoch im Vergleich mit anderen Stereofonie-Techniken punkten. 7.2.3 Äquivalenzstereofonie (ORTF-Verfahren) Die ORTF-Technik ist zwar nicht das einzige Äquivalenzverfahren, jedoch werden andere gemischte Verfahren wie OSS oder NOS in der Praxis kaum zur Schlagzeugaufnahme eingesetzt. Die ORTF-Stereofonie (Abb. 7.3) ist ein „gemischtes Aufnahmeverfahren, das genau wie unser [menschliches] Gehör sowohl Pegelunterschiede als auch Laufzeitdifferenzen auswertet“49. Die Mikrofone, meist in Nierencharakteristik, werden zur Overhead-Aufnahme mit gekreuzten Achsen und einer Mikrofonbasis von zirka 17 Zentimetern über dem Kopf des Drummers positioniert. Dadurch macht sich dieses Verfahren die Vorteile von Intensitäts- Laufzeitstereofonie Abbildung der zu und Nutze: Instrumente präzise auf der Stereobasis, gute Räumlichkeit und Tiefen- Abb. 7.3 ORTF-Austellung staffelung. Aufgrund der jeweiligen Laufzeitunterschiede ist es nur bedingt monokompatibel, da durch den Kapselabstand der beiden Mikrofone beim Mischen im Monosignal Klangverfärbungen auftreten können. 8. Drum Sound Replacement Triggern (deutsch: auslösen) kommt aus den späten 1970er/Anfang 1980er Jahre. Damals unternahm man erste Versuche, Drum-Sounds zu verändern, indem man sie mit Effekten unterlegte. Heute ist diese Technik, die Trommeln eines Schlagzeugs mit Samples („Sounds von akustischen oder elektronischen Instrumenten“50) zu unterlegen oder zu ersetzen, zur Normalität geworden. Eine Variante besteht darin, das Audiosignal (als Quelle über ein Mikrofon) als Impuls zu bearbeiten und für das Trigger-Interface zu nutzen, welches die Informationen in elektrische Impulse konvertiert. Diese Impulse können im Livebetrieb einen Sampler ansteuern, der daraufhin einen beliebigen programmierten Sound ausgibt. 49 50 Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis, PPVMEDIEN GmbH Bergkirchen 2004, S.67. Hömberg, Martin: Studio - Band 2, Presse Projects Verlags GmbH Bergkirchen 2001, S.164. 41 Eine zweite Möglichkeit ist die Verwendung so genannter Triggermikrofone oder Triggerklammern, die an den Trommeln befestigt werden. Diese allerdings erzeugen kein verwendbares Audiosignal, sondern geben (beim Spielen der Trommel) ausschließlich einen Impuls weiter, der nur dazu verwendet werden kann, das Abspielen eines Samples zu veranlassen und den Trommelklang vollständig zu ersetzen. Die Klänge können künstlich erstellt werden oder auch Audioinformationen enthalten, die im Vorfeld an einem Drumset aufgenommen und als Samples abgespeichert wurden. Außerdem besteht die Möglichkeit, diese Samples hinsichtlich ihres Klanges zu verändern und diese dem Originalsignal mit der Maßgabe zuzumischen, die Audioinformation der Trommeln nicht vollständig zur ersetzen, sondern vielmehr den Originalklang der Trommel zu stützen, um ein besseres Klangbild zu erreichen. So ist es auch im Studiobetrieb Praxis, Trommelschläge separat aufzunehmen und diese im Mischprozess (Mixdown) im Software-Sequenzer (Aufnahmeprogramm) beispielsweise über ein Plug-In (z.B. SoundReplacer, Drumagog) zu bearbeiten bzw. zu mischen. 9. Fazit Letztendlich können viele Faktoren, angefangen bei verschiedenen Bauweisen der Trommel, über bestimmte Haltesysteme bis hin zur Fellwahl und Mikrofonierung, den Schlagzeugklang entscheidend formen und verändern. Die Fachliteratur ist hinsichtlich der technisch zu beachtenden Faktoren wie Mikrofone oder Stereofonie sehr ergiebig, allerdings ist Literatur bezüglich der Stimmung und der Fellwahl des Drumsets für die Anwendung im Studio oder Livebetrieb sehr spärlich „gesät“. Um so wichtiger erschien es mir, diesen Teil der Arbeit als Schwerpunkt aufzufassen, da die Kenntnis über die Instrumente des Schlagzeugs, deren korrekte Stimmung und richtige Wahl der Felle unter anderem eine Voraussetzung dafür ist, Probleme bei der Klangerzeugung erkennen und beheben zu können. So kann ein gut gestimmtes und für den konkreten Anwendungsfall modifiziertes Instrument die Arbeit zwischen Musiker und Techniker erleichtern, den Zeitaufwand für den Soundcheck verringern und den Klang verbessern. Letztendlich sind es allerdings nicht nur technische und klangbeeinflussende Faktoren, die über Erfolg oder „Nicht-Erfolg“ der Musik entscheiden, denn nur wenn die Instrumente zusammen mit den Musikern, dem Publikum und dessen Stimmung funktionieren und den Menschen die Musik ans Herz „geht“, wird sie zur „Sprache der Leidenschaft“ (Richard Wagner, 1813-1883). 42 Abbildungsverzeichnis Abb. 3.1 (S.4) „Yamaha System Drums“-Brochure (Yamaha/Japan, 2004) Abb. 3.2 (S.4) Foto von Benny Eismann, 09.03.2007. Abb. 3.3 (S.7) „Yamaha System Drums“-Brochure Abb. 3.4 (S.8) http://www.drumcenter.de/image/gal/b/bronze_hammered.jpg (Yamaha/Japan, 2004) Zugriff: 24.03.2007. Abb. 3.5 (S.9) Foto von Benny Eismann, 09.03.2007. Abb. 3.6 (S.12) „Yamaha System Drums“-Brochure Abb. 3.7 (S.12) Sticks, Ausgabe 04/99, S.42. Abb. 3.8 (S.13) http://www.eBay_Rototoms/SchlagzeugRototom, RotoTom(Artikel (Yamaha/Japan, 2004) 170088116655 endet 10.03.07 17_45_18 MEZ).htm Zugriff: 07.03.2007. Abb. 3.9 (S.14) Foto von Benny Eismann, 09.03.2007. Abb. 3.10 (S.14) Foto von Benny Eismann, 08.04.2007. Abb. 3.11 (S.15) Foto von Benny Eismann, 08.04.2007. Abb. 3.12 (S.15) http://www.drumworlduk.com/images/cymabst.jpg, http://www.drumworlduk.com/images/cyballarge.jpg Zugriff: 29.03.2007. Abb. 3.13 (S.15) Foto von Benny Eismann, 08.04.2007. Abb. 3.14 (oben, S.16) Foto von Benny Eismann, 09.03.2007. Abb. 3.14 (unten, S.16) http://www.pearleurope.com/pearleurope.asp Zugriff: 25.03.2007. Abb. 6.1 (S.30) Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis (5. Auflage). PPVMEDIEN GmbH Bergkirchen 2004. Abb. S.37, S.38, S.39, S.46. Abb. 7.1 (S.35) Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis (5. Auflage). PPVMEDIEN GmbH Bergkirchen 2004. Abb. S.61. 43 Abb. 7.2 (S.37) Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis (5. Auflage). PPVMEDIEN GmbH Bergkirchen 2004. Abb. S.65. Abb. 7.3 (S.38) Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis (5. Auflage). PPVMEDIEN GmbH Bergkirchen 2004. Abb. S.67. 44 Literaturverzeichnis Bohländer, Carlo/ Holler, Karl-Heinz: Jazzführer (2.Auflage). Philipp Reclam jun.- Verlag Stuttgart 1977. Börner, Tom: Stimmen der Trommel (1. Auflage). musiktotal Berlin 2005. Dickreiter, Michael: Handbuch der Tonstudiotechnik (6. Auflage). K.G.Saur Verlag München1997. Ederhof, Andreas: Das Mikrofonbuch (2. Auflage). GC Carstensen Verlag München 2004, 2006. Görne, Thomas: Mikrofone in Theorie und Praxis (7. Auflage). Elektor-Verlag GmbH Aachen 2004. Holland, James: (Yehudi Menuhins Musikführer) Das Schlagzeug (2.Auflage). Verlag Ullstein GmbH Frankfurt/M.- Berlin 1994. Hömberg, Martin: Studio – Band 1/2. Presse Projects Verlags GmbH Bergkirchen 2001. Johnson, Scott: Prof. Sounds Drum Tuning Bible (1. Auflage 2003). (dt. Übersetzung von Sebastian Engelhardt auch online: http://sdd-dlt.de/dtbible.htm). Pawera, Norbert: Mikrofonpraxis (5. Auflage). 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